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Die
Erfindung betrifft ein nach dem Laufzeitprinzip arbeitendes Füllstandsmeßgerät und ein
Verfahren zur Messung eines Füllstandes
eines Füllgutes
in einem Behälter
und zur Überwachung
mindestens eines fest vorgegebenen Füllstandes mit dem Füllstandsmeßgerät.
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Bei
der Füllstandsmessung
nach dem Laufzeitprinzip werden periodisch Sendesignale, z.B. Mikrowellen-
oder Ultraschallsignale, mittels eines Sende- und Empfangselementes zur Oberfläche eines Füllguts gesendet
und deren an der Oberfläche
reflektierte Echosignale nach einer abstandsabhängigen Laufzeit wieder empfangen.
Es wird eine die Echoamplituden als Funktion der Laufzeit darstellende
Echofunktion gebildet. Jeder Wert dieser Echofunktion entspricht
der Amplitude eines in einem bestimmten Abstand vom Sende- und Empfangselement
reflektierten Echos.
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Aus
der Echofunktion wird ein Nutzecho bestimmt, das wahrscheinlich
der Reflexion eines Sendesignals an der Füllgutoberfläche entspricht. Dabei wird
in der Regel angenommen, daß das
Nutzecho, eine größere Amplitude
aufweist, als die übrigen Echos.
Aus der Laufzeit des Nutzechos ergibt sich bei einer bekannten Ausbreitungsgeschwindigkeit der
Sendesignale unmittelbar der Abstand zwischen der Füllgutoberfläche und
dem Sende- und Empfangselement und damit der Füllstand.
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Zur
Bestimmung des Füllstandes
können alle
bekannten Verfahren angewendet werden, die es ermöglichen,
verhältnismäßig kurze
Entfernungen, z.B. Entfernungen unter 100 Metern, mittels reflektierter
Sendesignale zu messen.
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Ein
bekanntes Verfahren ist das in Verbindung mit mit Mikrowellen arbeitenden
Füllstandsmeßgeräten eingesezte
Frequenzmodulations-Dauerstrichradar- Verfahren (FMCW-Verfahren). Beim FMCW-Verfahren
wird kontinuierlich ein Mikrowellensignal gesendet, das periodisch
frequenzmoduliert ist, beispielsweise nach einer Sägezahnfunktion.
Die Frequenz des empfangenen Echosignals weist daher gegenüber der
Augenblicksfrequenz, die das Sendesignal zum Zeitpunkt des Empfangs
hat, eine Frequenzdifferenz auf, die von der Laufzeit des Echosignals
abhängt.
Die Frequenzdifferenz zwischen Sendesignal und Empfangssignal, die
durch Mischung beider Signale und Auswertung des Fourierspektrums
des Mischsignals gewonnen werden kann, entspricht somit dem Abstand
der reflektierenden Fläche
von der Antenne. Ferner entsprechen die Amplituden der Spektrallinien
des durch Fouriertransformation gewonnenen Frequenzspektrums den
Echoamplituden. Dieses Fourierspektrum stellt daher in diesem Fall
die Echofunktion dar.
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Ein
weiteres bekanntes Verfahren ist das Pulslaufzeitverfahren, das
sowohl bei mit Mikrowellen als auch bei mit Ultraschall arbeitenden
Füllstandsmeßgeräten eingesetzt
wird. Beim Pulslaufzeitverfahren werden periodisch kurze Sendesignale, sogenannte
Sendepulse, gesendet, die von der Füllgutoberfläche reflektiert und deren Echosignale
nach einer abstandsabhängigen
Laufzeit wieder empfangen werden. Die empfangene Signalamplitude
als Funktion der Zeit stellt die Echofunktion dar. Jeder Wert dieser
Echofunktion entspricht der Amplitude eines in einem bestimmten
Abstand vom Sende- und Empfangselement reflektierten Echos.
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In
der Füllstandsmeßtechnik
wird dabei häufig
ein erheblicher Aufwand betrieben, um auch unter schwierigen Meßbedingungen,
z.B. bei in den Behälter
fest eingebauten Störern,
sporadisch in den Signalweg hineinragenden Rührern oder schlechten Signalqualitäten, zuverlässige Messungen
durchführen zu
können.
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Hierzu
werden zum Teil sehr komplexe Signalaufnahme-, Signalaufbereitungs- und/oder Signalauswerteverfahren
eingesetzt.
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In
einer Vielzahl von Anwendungen ist es zusätzlich zur Füllstandsmessung
erforderlich, ein Über-
oder Unterschreiten eines oder mehrerer fest vorgegebener Füllstände zu überwachen.
Ein solcher fest vorgegebener Füllstand
ist beispielsweise eine Füllstandsobergrenze,
die nicht überschritten werden
darf, um eine Überfüllung des
Behälters
zu vermeiden. Ein weiteres Beispiel ist eine Füllstandsuntergrenze, die nicht
unterschritten werden darf, z.B. um ein Trockenlaufen von Pumpen
auszuschließen.
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Die Überwachung
von vorgegebenen Füllständen dient
der Betriebssicherheit und ist zum Teil sogar gesetzlich vorgeschrieben.
So enthält
z.B. das in Deutschland geltende Wasserhaushaltsschutzgesetz entsprechende
Vorschriften.
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Aufgrund
der Sicherheitsrelevanz der Überwachung
von vorgegebenen Füllständen ist
es zwingend, daß die Überwachung
beständig
fehlerfrei erfolgt. Dabei muß die Überwachung
hohen Sicherheitsstandards genügen.
Vorzugsweise kann das Funktionieren der Überwachung im Bezug auf alle
im Betrieb möglicherweise
auftreten Meßsituationen vorab überprüft werden.
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In
vielen Anwendungen werden daher zusätzlich zu kontinuierlich messenden
Füllstandmeßgeräten Füllstandsgrenzschalter
eingesetzt, die das Über-
bzw. Unterschreiten der vorgegebenen Füllstände überwachen.
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Signalaufnahme-,
Signalaufbereitungs- und/oder Signalauswerteverfahren handelsüblicher Füllstandsgrenzschalter
sind in der Regel im Vergleich zu Füllstandsmeßgeräten deutlich einfacher aufgebaut.
Entsprechend kann deren fehlerfreies Funktionieren leichter getestet
und im Bezug auf alle im Betrieb möglicherweise auftreten Meßsituationen vorab überprüft werden.
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Es
stellt aber einen erheblichen Kosten-, Platz- und Wartungsbedarf
dar, diese Geräte
zusätzlich
zu dem Füllstandsmeßgerät einzusetzen.
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Es
ist möglich,
ein Über-
oder Unterschreiten der fest vorgegebenen Füllstände anhand des mit dem kontinuierlich
arbeitenden Füllstandsmeßgerät gemessenen
Füllstandes
zu überwachen.
Da bei den beschriebenen herkömmlichen
Füllstandsmeßgeräten jedoch
in der Regel komplexe Signalaufnahme-, Signalaufbereitungs- und/oder
Signalauswerteverfahren eingesetzt werden, ist es häufig nicht
möglich, die
mit ihnen durchführbare
Grenzstandsüberwachung
im Bezug auf alle möglicherweise
auftretenden Meßsituationen
vorab zu testen, um mögliche Fehlmessungen
mit Sicherheit auszuschließen.
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Es
ist eine Aufgabe der Erfindung, Füllstandsmessungen und Überwachungen
mindestens eines fest vorgegebenen Füllstands mit einem nach dem
Laufzeitprinzip arbeitenden Füllstandsmeßgerät zu ermöglichen,
wobei die Überwachung
hohen Sicherheitsstandards genügt.
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Hierzu
besteht die Erfindung in einem Verfahren zur Messung eines Füllstandes
eines Füllgutes
in einem Behälter
und zur Überwachung
mindestens eines vorgegebenen Füllstands
in einem Behälter
mit einem nach dem Laufzeitprinzip arbeitenden Füllstandsmeßgerät, bei dem
- – in jedem
Meßzyklus
Sendesignale in Richtung des Füllgutes
gesendet und deren Echosignale empfangen werden,
- – anhand
der Echosignale in einem ersten Auswerteverfahren der Füllstand
bestimmt wird, und
- – anhand
der Echosignale in einem zweiten von dem ersten Auswerteverfahren
unabhängigen Auswerteverfahren
bestimmt wird, ob der Füllstand
die vorgegebenen Füllstände über- oder
unterschreitet.
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Weiter
besteht die Erfindung in einem Verfahren zur Messung eines Füllstandes
eines Füllgutes
in einem Behälter
und zur Überwachung
mindestens eines vorgegebenen Füllstands
in einem Behälter
mit einem nach dem Laufzeitprinzip arbeitenden Füllstandsmeßgerät, bei dem
- – in einem
Füllstandsmeßzyklus
Sendesignale in Richtung des Füllgutes
gesendet und deren Echosignale empfangen werden,
- – anhand
der im Füllstandsmeßzyklus
aufgenommenen Echosignale in einem ersten Auswerteverfahren der
Füllstand
bestimmt wird, und
- – in
einem Grenzstandsmeßzyklus
Sendesignale in Richtung des Füllgutes
gesendet und deren Echosignale empfangen werden,
- – anhand
der im Grenzstandsmeßzyklus
aufgenommenen Echosignale in einem zweiten von dem ersten Auswerteverfahren
unabhängigen Auswerteverfahren
bestimmt wird, ob der Füllstand
die vorgegebenen Füllstände über- oder
unterschreitet.
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Gemäß einer
Ausgestaltung der obigen Verfahren weist das Füllstandsmeßgerät einen ersten Signalverarbeitungszweig
auf, in dem die Echosignale aufbereitet werden, die zur Bestimmung
des Füllstandes
verwendet werden.
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Gemäß einer
weiteren Ausgestaltung weist das Füllstandsmeßgerät einen zweiten Signalverarbeitungszweig
auf, in dem die Echosignale aufbereitet werden, die zur Feststellung
des Über-
oder Unterschreitens der fest vorgegebenen Füllstände herangezogen werden.
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Gemäß einer
Weiterbildung der obigen Verfahren wird zur Feststellung des Über- oder
Unterschreitens der vorbestimmten Füllstände aus dem Echosignal eine
Echofunktion abgeleitet, die eine Amplitude des Echosignals als
Funktion einer Laufzeit darstellt. Es wird ein Maß für die unter
der Echofunktion im Bereich einer jeweiligen für den vorgegebenen Füllstand
zu erwartenden Laufzeit eingeschlossene Fläche bestimmt und festgestellt,
daß der Füllstand
den jeweiligen vorgegebenen Füllstand überschreitet,
wenn das Maß ein
vorgegebenes Referenzmaß überschreitet.
Ebenso wird festgestellt, daß der
Füllstand
den jeweiligen vorgegebenen Füllstand
unterschreitet, wenn das Maß ein
vorgegebenes Referenzmaß unterschreitet.
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Gemäß einer
ersten Ausgestaltung entspricht das Maß einem Intergral über die
Echofunktion im Bereich der jeweiligen für den vorgegebenen Füllstand
zu erwartenden Laufzeit.
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Gemäß einer
anderen Ausgestaltung entspricht das Maß einem Mittelwert, Median
oder Maximum der Amplituden der Echofunktion im Bereich der jeweiligen
für den
vorgegebenen Füllstand
zu erwartenden Laufzeit.
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Gemäß einer
Weiterbildung des Verfahrens wird zur Feststellung des Über- oder Unterschreitens der
vorbestimmten Füllstände aus
dem Echosignal eine Echofunktion abgeleitet, die eine Amplitude
des Echosignals als Funktion einer Laufzeit darstellt. Es wird ein
erstes Maß für die unter
der Echofunktion im Bereich einer jeweiligen für den vorgegebenen Füllstand
zu erwartenden Laufzeit eingeschlossene Fläche bestimmt. Auf gleiche Weise
wird ein Vergleichsmaß für einen
vorgegebenen Referenzbereich der Echofunktion bestimmt, und anhand
eines Vergleiches des jeweiligen ersten Maßes mit dem Vergleichsmaß bestimmt,
ob der Füllstand
den jeweiligen vorgegebenen Füllstand über- oder
unterschreitet.
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Gemäß einer
Weiterbildung wird anhand von Ergebnissen des zweiten Auswerteverfahrens
eine Plausibilitätskontrolle
von Ergebnissen des ersten Auswerteverfahrens vorgenommen.
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Gemäß einer
Weiterbildung des Verfahrens, bei dem das Füllstandsmeßgerät ein mit Ultraschall arbeitendes
Füllstandsmeßgerät ist, werden
zur Feststellung ob einer der vorgegebenen Füllstände über- oder unterschritten ist
Sendesignale mit einer fest vorgegebenen Sendefrequenz ausgesendet.
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Weiter
besteht die Erfindung in einem nach dem Laufzeitprinzip arbeitenden
Füllstandsmeßgerät mit
- – einem
Sende- und Empfangselement zum Senden von Sendesignalen und zum
Empfangen von deren Echosignalen,
- – einem
ersten Auswertemodul, zur Ausführung eines
ersten Auswerteverfahrens zur Bestimmung des Füllstands, und
- – einem
zweiten Auswertemodul, zur Ausführung eines
zweiten Auswerteverfahrens zur Feststellung eines Über- oder
Unterschreitens mindestens eines fest vorgegebenen Füllstands.
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Gemäß einer
Weiterbildung des Füllstandsmeßgeräts weist
dieses einen ersten Signalverarbeitungszweig auf, der zur Aufbereitung
von Echosignalen, die zur Bestimmung des Füllstandes verwendet werden,
dient und einen zweiten Signalverarbeitungszweig auf, der zur Aufbereitung
von Echosignalen dient, die zur Feststellung des Über- oder
Unterschreitens der fest vorgegebenen Füllstände herangezogen werden.
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Die
Erfindung und weitere Vorteile werden nun anhand der Figuren der
Zeichnung, in denen drei Ausführungsbeispiele
dargestellt sind, näher
erläutert;
gleiche Elemente sind in den Figuren mit gleichen Bezugszeichen
versehen.
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1 zeigt
eine Anordnung zur Füllstandsmessung;
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2 zeigt
eine vereinfachte Darstellung einer Echofunktion, wie sie mit der
Anordnung von 1 aufgenommen werden kann;
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3 zeigt
einen Aufbau eines mit Mikrowellen arbeitenden Füllstandsmeßgeräts;
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4 zeigt
einen Ablauf eines Meßzyklusses
mit einer Messung;
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5 zeigt
einen Ablauf eines Meßzyklusses
mit zwei Messungen;
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6 zeigt
einen Aufbau eines mit Mikrowellen arbeitenden Füllstandsmeßgeräts mit zwei getrennten Signalaufbereitungszweigen;
und
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7 zeigt
einen Aufbau eines mit Ultraschall arbeitenden Füllstandsmeßgeräts;
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1 zeigt
eine Anordung zur Füllstandsmessung
und zur Überwachung
eines Über-
oder Unterschreitens mindestens eines vorgegebenen Füllstandes.
Es ist ein mit einem Füllgut 1 gefüllter Behälter 3 dargestellt.
Auf dem Behälter 3 ist
ein nach dem Laufzeitprinzip arbeitendes Füllstandsmeßgerät 5 angeordnet. Als
Füllstandsmeßgerät 5 eignet
sich z.B. ein mit Mikrowellen arbeitendes Füllstandsmeßgerät oder ein mit Ultraschall
arbeitendes Füllstandsmeßgerät. Das Füllstandsmeßgerät 5 dient
dazu, einen Füllstand 7 des
Füllguts 1 im
Behälter
zu messen und das Über-
oder Unterschreiten mindestens eines vorgegebenen Füllstandes
zu überwachen.
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Das
Füllstandsmeßgerät 5 weist
mindestens ein Sende- und Empfangselement 11 zum Senden von
Sendesignalen S und zum Empfangen von Echosignalen E auf. In dem
dargestellten Ausführungsbeispiel
ist ein mit Mikrowellen arbeitendes Füllstandsmeßgerät dargestellt, das als Sende-
und Empfangselement 11 eine einzige Antenne 11 aufweist,
die sowohl sendet als auch empfängt.
Alternativ können aber
auch eine Antenne zum Senden und mindestens eine weitere Antenne
zum Empfangen vorgesehen sein. Bei einem mit Ultraschall arbeitenden
Füllstandsmeßgerät wäre als Sende-
und Empfangselement anstelle der Antenne ein Ultraschallsensor mit einem
elektromechanischen Wandler, z.B. einem piezoelektrischen Element,
vorzusehen.
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Die
Sendesignale S werden in Richtung des Füllguts 1 gesendet
und an einer Füllgutoberfläche reflekiert.
Das reflektierte Sendesignal bildet das Echosignal E.
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Bei
der Füllstandsmessung
nach dem Laufzeitprinzip werden in jedem Meßzyklus Sendesignale S, z.B.
kurze Mikrowellen- oder Ultraschallpulse, in Richtung eines Füllgutes 1 ausgesendet.
Es werden deren Echosignale E aufgenommen und einer Signalverarbeitung 13 zugeführt. Die
Signalverarbeitung 13 dient der Aufbereitung der empfangenen
Echosignale E. 3 zeigt einen vereinfachten
Aufbau für ein
mit Mikrowellen arbeitendes Füllstandsmeßgerät 5.
Die Signalverarbeitung 13 ist an das Sende- und Empfangselement 11 angeschlossen
und umfaßt
ein Hochfrequenzmodul 14 und ein analoges Modul 16.
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Das
Hochfrequenzmodul 14 ist beispielsweise wie folgt aufgebaut.
Es weist einen Mikrowellengenerator auf, der kontinuierlich Mikrowellen
mit einer Frequenz im Gigahertzbereich erzeugt. Es ist ein mit einer
Pulswiederholfrequenz schwingender Generator vorgesehen, der mit
einer Steuerschaltung verbunden ist. Die Steuerschaltung startet
den Mikrowellengenerator für
ein sehr kurzes Zeitintervall, das der gewünschten Pulsdauer der zu sendenden
Mikrowellenimpulse entspricht, und stoppt ihn dann wieder. Dieser
Vorgang wiederholt sich mit der an der Steuerschaltung anliegenden
Pulswiederholfrequenz. Diese beträgt z.B. einige Megahertz. Der
Mikrowellengenerator ist über
einen Richtkoppler oder Zirkulator mit dem Sende- und Empfangselement 11 verbunden.
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Vom
Sende- und Empfangselement 11 empfangene Echosignale E
werden über
den Richtkoppler oder Zirkulator der Empfangs- und Auswerteschaltung
zugeführt,
verstärkt
und einem ersten Eingang eines Mischers zugeführt. Der mit der Pulswiederholfrequenz
schwingende Generator ist über
eine Zeitverzögerungsstufe
und eine zweite identisch zur ersten Steuerschaltung arbeitende
Steuerschaltung mit einem zweiten Mikrowellengenerator verbunden. Der
zweite Mikrowellengenerator ist identisch zu dem ersten Mikrowellengenerator
aufgebaut. Die Steuerschaltung bewirkt, daß der zweite Mikrowellengenerator
mit der Pulswiederholfrequenz wiederkehrend Mikrowellenpulse erzeugt.
Diese liegen an einem zweiten Eingang des Mischers an. Die Zeitverzögerungsstufe
verzögert
die eingehenden Signale um eine variable, z.B. gemäß einer
Sägezahnfunktion endlicher
Breite ansteigende, Verzögerungszeit.
Im Mischer wird also einem durch eine füllstands-abhängige Laufzeit
verzögerten
Mikrowellensignal ein im wesentlichen formgleiches um eine variable
Verzögerungszeit
verzögertes
Mikrowellensignal überlagert.
Das am Ausgang des Mischers zur Verfügung stehende Signal entspricht
der Korrelation der an dessen beiden Eingängen eingehenden Mikrowellensignale.
Es enthält
einen hochfrequenten Anteil, der Frequenzen enthält, die im wesentlichen durch
die Summe der an den Eingängen
anliegenden Frequenzen gegeben ist und einen niederfrequenten Anteil, der
Frequenzen enthält,
die wesentlichen durch die Differenz der an den Eingängen anliegenden
Frequenzen gegeben ist. Es wird mittels eines Tiefpasses der niederfrequente
Anteil herausgefiltert und dem analogen Modul 16 zugeführt. Dort
wird das eingehende Signal z.B. mittels einer Abtast- und Halteschaltung
aufgezeichnet und dessen jeweilige Signalamplitude A zusammen mit
der zugehörigen
Verzögerungszeit
t als Echofunktion aufgezeichnet.
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Die
in der Signalverarbeitung 13 aufbereiteten Echosignale
E werden einer Auswerteeinheit 17 zugeführt. Die eigentliche Auswertung
erfolgt vorzugsweise in digitaler Form. Hierzu werden die aufbereiteten
Echosignale einem Analog-Digital-Wandler 18 zugeführt, dessen
Ausgangssignal an einem Eingang der Auswerteeinheit 17 anliegt.
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Mittels
der Auswerteeinheit 17 wird anhand der Echosignale E in
einem ersten Auswerteverfahren der Füllstand bestimmt. Hierzu weist
die Auswerteeinheit 17 eine digitale Einheit 19,
z.B. einen Mikrocontroller oder einen digitalen Signalprozessor,
und einen diesem zugeordneten ersten Speicher 21 auf. Das
erste Auswerteverfahren wird ausgeführt, indem auf der digitalen
Einheit 19 in dem ersten Speicher 21 abgelegte
Auswertungsprogramme auf die aufbereiteten Echosignale E angewendet
werden.
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Üblicherweise
wird aus den empfangenen Echosignalen E eine Echofunktion A(t) abgeleitet,
die Amplituden A des Echosignals E in Abhängigkeit von deren Laufzeit
t enthält.
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In 2 ist
ein stark vereinfachtes Beispiel einer solchen Echofunktion für die Anordnung
von 1 dargestellt. Die Echofunktion weist zwei ausgeprägte Maxima
auf. Diese Maxima sind Echos L und B, von denen das Echo L auf eine
Reflektion an der Füllgutoberfläche und
das Echo B auf eine Reflektion an einem Boden 15 des Behälters 3 zurückzuführen sind.
Die Echos L und B treten nach Laufzeiten tL,
tB auf, die einer Entfernung zwischen dem Sende- und Empfangselement 11 und
der Füllgutoberfläche, bzw.
dem Boden 15 entsprechen.
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In
dem ersten Auswerteverfahren wird das von der Reflektion an der
Füllgutoberfläche stammende
Echo L ermittelt. Hierzu werden in heutigen Füllstandsmeßgeräten bereits eine Vielzahl zum
Teil sehr komplexer Verfahren eingesetzt, die eine genaue Analyse
der Echosignale und eine Erkennung des vom Füllstand stammenden Echos L
ermöglichen.
Dabei werden z.B. Signalfilterungen ausgeführt, Mehrfachechos, die auf
mehrmalige Reflektionen im Behälter
zurückzuführen sind
ausgeblendet, Echos die auf Reflektionen an im Behälter eingebauten
Störern
zurückzuführen sind
ausgeblendet und vieles mehr. Am Ende des ersten Auswerteverfahrens
steht in der Regel die Erkennung des von der Reflektion an der Füllgutoberfläche stammenden Echos
L, aus dessen Laufzeit tL sich der aktuelle
Füllstand 7 ergibt.
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Erfindungsgemäß werden
die Echosignale E zusätzlich
einem zweiten von dem ersten Auswerteverfahren unabhängigen Auswerteverfahren
unterzogen, in dem bestimmt wird, ob der Füllstand 7 mindestens
einen vorgegebenen Füllstand über- oder unterschreitet.
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In 1 sind
beispielhaft zwei vorgegebene Füllstände Lmax und Lmin eingezeichnet.
Die Höhe
der vorgegebenen Füllstände ergibt
sich aus der Anwendung, in der das Füllstandsmeßgerät 5 eingesetzt wird.
Der obere vorgegebene Füllstand
Lmax ist ein oberer Grenzwert für den Füllstand 7.
Dieser sollte bei der dargestellten Anwendung nicht überschritten werden,
damit kein Füllgut 1 durch
eine in dieser Höhe
eingezeichnete Inspektionsöffnung 23 auslaufen
kann.
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Der
untere vorgegebene Füllstand
Lmin ist ein unterer Grenzwert für den Füllstand 7.
Dieser sollte bei der dargestellten Anwendung nicht unterschritten werden,
damit eine in einen Auslaß 25 des
Behälters 3 eingebaute
Pumpe 27 nicht trocken läuft.
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Zur Überwachung
der vorgegebenen Füllstände Lmin und Lmax umfaßt die Auswerteeinheit 17 zusätzlich einen
der digitalen Einheit 19 zugeordneten zweiten Speicher 22.
Das zweite Auswerteverfahren wird ausgeführt, indem auf der digitalen
Einheit 19 in dem zweiten Speicher 22 abgelegte
Auswertungsprogramme auf die Echosignale E angewendet werden.
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Die
Füllstandsmessung
und die Überwachung
der vorgegebenen Füllstände Lmin und Lmax erfolgt
alternativ gemäß einem
der in den 4 und 5 dargestellten
Verfahrensabläufen.
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Bei
dem in 4 dargestellten Ablauf wird in jedem Meßzyklus
eine Messung durchgeführt,
bei der Sendesignale S in Richtung des Füllgutes 1 gesendet
und deren Echosignale E empfangen und aufbereitet werden. Anhand
des Echosignals E jedes Meßzyklusses
wird mit dem ersten Auswerteverfahren der Füllstand 7 bestimmt,
und mit dem zweiten von dem ersten Auswerteverfahren unabhängigen Auswerteverfahren
wird bestimmt, ob der Füllstand 7 mindestens
einen vorgegebenen Füllstand,
hier Lmin und Lmax über- oder
unterschreitet.
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Bei
dem in 5 dargestellten Ablauf werden zwei Messungen parallel
durchgeführt.
Dabei werden jeweils in einem Füllstandsmeßzyklus
Sendesignale S in Richtung des Füllgutes 1 gesendet und
deren Echosignale E empfangen und aufbereitet. Anhand der im Füllstandsmeßzyklus
aufgenommenen Echosignale E wird mit dem ersten Auswerteverfahren
der Füllstand 7 bestimmt.
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Parallel
dazu werden Grenzstandsmeßzyklen
durchgeführt,
bei denen Sendesignale S in Richtung des Füllgutes 1 gesendet
und deren Echosignale E empfangen werden. Anhand der im Grenzstandsmeßzyklus
aufgenommenen Echosignale E wird in dem zweiten von dem ersten Auswerteverfahren
unabhängigen
Auswerteverfahren bestimmt, ob der Füllstand 7 mindestens
einen vorgegebenen Füllstand,
hier Lmin und Lmax, über- oder
unterschreitet.
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Die
Auswertung der Messungen gemäß dem ersten
und dem zweiten Auswerteverfahren erfolgt getrennt. Hierzu ist ein
erstes Auswertemodul 23, zur Ausführung des ersten Auswerteverfahrens
zur Bestimmung des Füllstands 7,
und ein zweites Auswertemodul 25, zur Ausführung des
zweiten Auswerteverfahrens zur Feststellung des Über- oder Unterschreitens der
fest vorgegebenen Füllstände, hier Lmin und Lmax, vorgesehen.
In dem in 3 dargestellten Ausführungsbeispiel
umfaßt
das erste Auswertemodul 23 die digitale Einheit 19 und
den dieser zugeordneten ersten Speicher 21.
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Das
zweite Auswertemodul 25 umfaßt die digitale Einheit 19 und
einen dieser zugeordneten zweiten Speicher 22. Das zweite
Auswerteverfahren wird ausgeführt,
indem auf der digitalen Einheit 19 in dem zweiten Speicher 22 abgelegte
Auswertungsprogramme auf die Echosignale E angewendet werden.
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Das
erste und das zweite Auswerteverfahren sind völlig unabhängig voneinander und können getrennt
voneinander vor einer Inbetriebnahme ausgetestet und geprüft werden.
Das zweite Auswerteverfahren ist weiter unten im Text näher beschrieben.
Es ist im Vergleich zu dem ersten Auswerteverfahren sehr einfach
aufgebaut und kann daher vorab sehr viel vollständiger überprüft werden. Dies vereinfacht auch
den ganzen Entwicklungsprozess mit Spezifikation, Analyse, Design,
Implementierung und Tests. Dies erlaubt die Gewährleistung eines hohen Maßes an Meßsicherheit
für die
Grenzstandsüberwachung.
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Die
Signalverarbeitung 13 weist vorzugsweise einen ersten und
einen zweiten Signalverarbeitungszweig 29, 31 auf.
Der erste Signalverarbeitungszweig 29 dient der Aufbereitung
der Echosignale E, die zur Bestimmung des Füllstandes 7 verwendet
werden. Dieser umfaßt
bei dem in 3 dargestellten Ausführungsbeispiel
das Hochfrequenzmodul 14 und das analoge Modul 16.
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Der
zweite Signalverarbeitungszweig 31 dient der Aufbereitung
der Echosignale E, die zur Feststellung des Über- oder Unterschreitens der
fest vorgegebenen Füllstände Lmin und Lmax herangezogen
werden. Bei dem in 3 dargestellten Ausführungsbeispiel
umfaßt
der zweite Signalverarbeitungszweig 31 das Hochfrequenzmodul 14 und
ein zusätzliches
analoges Modul 33. Das analoge Modul 33 ist vorzugsweise
sehr einfach aufgebaut. Es kann beispielsweise ein Gleichrichter
sein, der die eingehenden Signale gleichrichtet. Die Ausgangssignale des
zusätzlichen
analogen Moduls 33 liegen am Analog-Digital-Wandler 18 an und werden
von dort in digitaler Form der digitalen Einheit 19 zugeführt.
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Die
Aufspaltung der Signalverarbeitung 13 in einen ersten und
einen zweiten Signalverarbeitungszweig 29, 31 bietet
den Vorteil, daß die
beiden Signalverarbeitungszweige 29, 31 getrennt
ausgetestet werden können.
Der zweite Signalverarbeitungszweig 31 ist im Vergleich
zu dem ersten einfacher aufgebaut. Entsprechend kann dessen zuverlässiges Funktionieren
leichter und vollständiger
im Hinblick auf alle möglicherweise
auftretenden Meßsituationen hin
ausgetestet werden. Dies bietet den Vorteil, daß für die den zweiten Signalverarbeitungszweig 31 nutzende Überwachung
der vorgegebenen Füllstände, hier
Lmin und Lmax, durch
entsprechende Tests ein höheres
Maß an
Sicherheit garantiert werden kann als für die Füllstandsmessung.
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6 zeigt
ein weiteres Ausführungsbeispiel für den Aufbau
eines mit Mikrowellen arbeitenden Füllstandsmeßgeräts 5. Aufgrund der
großen Übereinstimmung
zu dem in 3 dargestellten Ausführungsbeispiel
sind hier lediglich die bestehenden Unterschiede näher erläutert.
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Das
in 6 dargestellte Ausführungsbeispiel weist zwei völlig getrennte
Signalverarbeitungszweige 29 und 35 auf. Der erste
Signalverarbeitungszweig 29 ist identisch zu dem in 3 dargestellten ersten
Signalverarbeitungszweig 29. Der zweite Signalverarbeitungszweig 35 weist
ein zusätzliches Hochfrequenzmodul 37 auf,
das parallel zu dem Hochfrequenzmodul 14 an das Sende-
und Empfangsmodul 11 angeschlossen ist. Weiter umfaßt der zweite
Signalverarbeitungszweig 35 das analoge Modul 33,
das an das zusätzliche
Hochfrequenzmodul 37 angeschlossen ist.
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Weiter
weist das in 6 dargestellte Ausführungsbeispiel
zwei völlig
getrennte Auswertungsmodule 23 und 41 auf. Das
erste Auswertungsmodul 23 entspricht dem in 3 dargestellten.
Das zweite Auswertungsmodul 41 weist eine zusätzliche
digitale Einheit 43 auf, die über einen Analog-Digital-Wandler 39 an
das analoge Modul 33 angeschlossen ist. Der zusätzlichen
digitalen Einheit 43 ist der zweite Speicher 22 zugeordnet.
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In 7 ist
ein Ausführungsbeispiel
für ein erfindungsgemäßes mit
Ultraschall arbeitendes Füllstandsmeßgerät 5 dargestellt.
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Es
weist als Sende- und Empfangselment 11 einen elektromechanischen
Wandler auf, der in einem topfförmigen
Gehäuse
angeordnet ist, das von einem Boden abgeschlossenen ist. Der elektromechanische
Wandler ist beispielsweise ein piezoelektrisches Element. Es können aber
auch andere Arten von elektromechanischen Wandlern eingesetzt werden.
Das Gehäuse
besteht z.B. aus einem Kunststoff, z.B. aus Polypropylen. Der elektromechanische Wandler
dient dazu Ultraschall durch den Boden hindurch zu senden und zu
empfangen.
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Kernstück des Füllstandsmeßgeräts 5 ist eine
digitale Einheit 45, z.B. ein digitaler Signalprozessor.
Ein Sendesignalgenerator 47 generiert beispielsweise periodisch
kurze Ultraschallwellenpulse, die einem Sendeverstärker 49 zugeführt werden.
Die verstärkten
analogen Ausgangssignale werden dem Sende- und Empfangselement 11 zugeführt und
von diesem als Sendesignale S in den Behälter 3 in Richtung
des Füllgutes 1 gesendet.
Echosignale E der Sendesignale S werden mittels des Sende- und Empfangselements 11 aufgenommen
und einem Empfangsverstärker 51 zugeführt. Dessen
Ausgangssignale werden einer analogen Signalverarbeitung 52 zugeführt, die
beispielsweise, wie in 7 dargestellt, einen Bandpaßfilter,
einen Gleichrichter und einen Logarithmierer aufweist. Die Ausgangssignale des
analogen Signalverarbeitungszweigs 52 sind einem Analog-Digital-Wandler 53 zugeführt, der
wiederum an die digitale Einheit 45 angeschlossen ist.
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Analog
zu dem zuvor beschriebenen Ausführungsbeispiel
mit einem mit Mikrowellen arbeitenden Füllstandsmeßgerät wird erfindungsgemäß auch hier anhand
der Echosignale E in einem ersten Auswerteverfahren der Füllstand 7 bestimmt,
und in einem zweiten von dem ersten Auswerteverfahren unabhängigen Auswerteverfahren
bestimmt, ob der Füllstand 7 mindestens
einen vorgegebenen Füllstand, hier
Lmin und Lmax über- oder
unterschreitet. Dabei stehen die anhand der 4 und 5 erläuterten
Verfahrensabläufe
zur Auswahl.
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Analog
zu dem in 3 dargestellten Ausführungsbeispiel
weist das in 7 dargestellte Füllstandsmeßgerät 5 ein
erstes Auswertemodul 55, zur Ausführung eines ersten Auswerteverfahrens
zur Bestimmung des Füllstands 1,
und ein zweites Auswertemodul 57, zur Ausführung eines
zweiten Auswerteverfahrens zur Feststellung des Über- oder Unterschreitens der
fest vorgegebenen Füllstände, hier Lmin und Lmax, auf.
Das erste Auswertemodul 55 umfaßt die digitale Einheit 45 und
einen dieser zugeordneten ersten Speicher 59. Das erste
Auswerteverfahren wird ausgeführt,
indem auf der digitalen Einheit 45 in dem ersten Speicher 59 abgelegte
Auswertungsprogramme auf die Echosignale E angewendet werden.
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Das
zweite Auswertemodul 57 umfaßt die digitale Einheit 45 und
einen dieser zugeordneten zweiten Speicher 61. Das zweite
Auswerteverfahren wird ausgeführt,
indem auf der digitalen Einheit 45 in dem zweiten Speicher 61 abgelegte
Auswertungsprogramme auf die Echosignale E angewendet werden.
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Bei
mit Ultraschall arbeitenden Füllstandsmeßgeräten, die
nach dem Laufzeitprinzip arbeiten wird zur Füllstandsmessung vorzugsweise
eine optimale Sendefrequenz bestimmt, die die Sendesignale S zur
Füllstandsmessung
aufweisen. Diese optimale Sendefrequenz ist abhängig von einer Resonanzfrequenz
des elektromechanischen Wandlers und hängt von der Temperatur ab.
Durch die Verwendung dieser optimalen Sendefrequenz wird eine Verbesserung der
Signalqualität
erzielt und damit die Genauigkeit der Füllstandsmessung verbessert.
Bestimmung und Einstellung dieser Sendefrequenz bergen jedoch Fehlerquellen,
die bei der Überwachung
der vorgegebenen Füllstände Lmin und Lmax unerwünscht sind und
in der Regel nicht durch die Vorteile der verbesserten Signalqualität für die Grenzstandsüberwachung überwogen
werden. Bei mit Ultraschall arbeitenden Füllstandsmeßgeräten 5 werden daher
zur Feststellung ob einer der vorgegebenen Füllstände Lmin und
Lmax über-
oder unterschritten ist vorzugsweise Sendesignale S mit einer fest
vorgegebenen Sendefrequenz aussendet. Dies bietet ein höheres Maß an Sicherheit
für die
Grenzstandsüberwachung.
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Selbstverständlich ist
die Erfindung nicht auf die beschriebenen Füllstandsmeßgeräte beschränkt. Es können auch andere nach dem Laufzeitprinzip
arbeitende Füllstandsmeßgeräte eingesetzt
werden. So eignen sich z.B. auch Füllstandsmeßgeräte, bei denen Sendesignale,
z.B. kurze elekromagnetische Pulse, entlang einer Sonde, z.B. einem
metallischen Seil oder Stab, in den Behälter in Richtung des Füllgutes
geführt
und am Füllgut
reflektiert werden. Auch hier werden Echosignale der Sendesignale
aufgenommen, deren Amplituden als Funktion von deren Laufzeit ermittelt
und daraus der Füllstand
bestimmt. Diese Form der Füllstandsmessung
ist unter der Bezeichnung Time-Domain-Reflectometry bekannt.
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Allen
nach dem Laufzeitprinzip arbeitenden Füllstandsmeßgeräten ist es gemeinsam, daß anhand
der Echosignale E eine Echofunktion ableitbar ist, die eine Amplitude
des Echosignals E als Funktion einer Laufzeit darstellt. Eine solche
Echofunktion ist in stark vereinfachter Form in 2 dargestellt.
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Anhand
dieser Echofunktion wird erfindungsgemäß in dem zweiten Auswerteverfahren
festgestellt, ob mindestens ein vorgegegebener Füllstand, Lmin,
Lmax über-
oder unterschritten wird.
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Vorzugsweise
wird hierzu in dem zweiten Auswerteverfahren ein Maß für die unter
der Echofunktion im Bereich I, II einer jeweiligen für den vorgegebenen
Füllstand
Lmin, Lmax zu erwartenden
Laufzeit tmin, tmax eingeschlossene
Fläche
bestimmt. Alternativ kann natürlich
auch ein Maß für einen
Kehrwert der eingeschlossenen Fläche
bestimmt werden.
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Die
zu erwartenden Laufzeit tmin, tmax bestimmt
sich aus einem vom Anwender vorzugebenden Abstand des vorgegebenen
Füllstandes
Lmin, Lmax von dem
Sende- und Empfangselement 11 und der Ausbreitungsgeschwindigkeit
der Sende- und Empfangssignale S, E im Behälter 3. In 2 sind
die zu erwartenden Laufzeiten tmin, tmax, der dem vorgegebenen maximalen Füllstand
Lmax zugeordnete Bereich I und der dem vorgegebenen
minimalen Füllstand
Lmin zugeordnete Bereich II für die in 1 dargestellte Anordnung
eingezeichnet.
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Erfindungsgemäß wird in
dem zweiten Auswerteverfahren festgestellt, daß der Füllstand 7 den jeweiligen
vorgegebenen Füllstand
Lmax, Lmin überschreitet,
wenn das Maß ein
vorgegebenes Referenzmaß überschreitet,
bzw. es wird festgestellt, daß der
Füllstand 7 den
jeweiligen vorgegebenen Füllstand
Lmax, Lmin unterschreitet,
wenn das Maß ein
vorgegebenes Referenzmaß unterschreitet.
Wird ein Maß verwendet,
das vom Kehrwert der eingeschlossenen Fläche abhängt gilt natürlich analog,
daß festgestellt
wird, daß der
Füllstand 7 den
jeweiligen vorgegebenen Füllstand
Lmax, Lmin überschreitet,
wenn das Maß ein
vorgegebenes Referenzmaß unterschreitet,
bzw. daß festgestellt
wird, daß der
Füllstand 7 den
jeweiligen vorgegebenen Füllstand
Lmax, Lmin unterschreitet,
wenn das Maß ein
vorgegebenes Referenzmaß überschreitet.
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Als
Maß eignet
sich z.B. ein Intergral über
die Echofunktion im Bereich I, II der jeweiligen für den vorgegebenen
Füllstand
Lmax, Lmin zu erwartenden Laufzeit
tmin, tmax.
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Ebenso
kann als Maß ein
Mittelwert, Median oder Maximum der Amplituden der Echofunktion
A(t) im Bereich der jeweiligen für
den vorgegebenen Füllstand
Lmin, Lmax zu erwartenden
Laufzeit tmin, tmax bestimmt
werden.
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Als
Maß kann
aber auch eine beliebige streng monotone Funktion wie z.B. Integral,
Mittelwert, Median oder Maximum eingesetzt werden. Das aktuelle
Maß kann
wie oben beschrieben für
sich genommen ausgewertet werden, indem es mit einem vorgegebenen
Referenzmaß verglichen
wird.
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Alternativ
kann aber auch zur Feststellung des Über- oder Unterschreitens der
vorbestimmten Füllstände Lmin, Lmax anhand
der Echofunktion A(t) ein erstes Maß für die unter der Echofunktion
A(t) im Bereich I, II einer jeweiligen für den vorgegebenen Füllstand
Lmin, Lmax zu erwartenden
Laufzeit tmin, tmax eingeschlossene
Fläche
bestimmt werden und auf gleiche Weise ein Vergleichsmaß für einen
vorgegebenen Referenzbereich R der Echofuntion A(t) bestimmt werden.
Durch einen Vergleich des jeweiligen ersten Maßes mit dem Vergleichsmaß wird dann
bestimmt, ob der Füllstand 7 den
jeweiligen vorgegebenen Füllstand
Lmin, Lmax über- oder
unterschreitet.
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Der
Referenzbereich R ist in 2 eingezeichnet. Er ist vorzugsweise
so gewählt,
daß er
außerhalb
von allen Bereichen liegt, in denen ausgeprägte Maxima der Echofunktion
A(t) zu erwarten sind. Dies sind beispielsweise Bereiche in denen Laufzeiten
von auf Reflektionen am Füllgut 1,
am Boden 15 oder aber auch an im Behälter 1 eingebauten Störern zurückzuführende Echos
zu erwarten sind. Diese Bereiche lassen sich anhand der Abstände von Boden
und Störern
zu dem Sende- und Empfangselement 11 und anhand der Füllstandsmessung
bestimmen.
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Selbstverständlich reicht
es aus ein Überschreiten
der Füllstandsobergrenzen
und ein Unterschreiten der Füllstandsuntergrenzen
zu überwachen.
Wird eine Füllstandsobergrenze überschritten bzw.
eine Füllstandsuntergrenze
unterschritten, so wird vorzugsweise ein Alarm ausgelöst und/oder
eine Fehlermeldung abgesetzt.
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Vorzugsweise
wird eine Plausibilitätskontrolle
der mit dem Füllstandsmeßgerät erzielten
Meßergebenisse
vorgenommen.
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Dabei
wird anhand von Ergebnissen des zweiten Auswerteverfahrens eine
Plausibilitätskontrolle
von Ergebnissen des ersten Auswerteverfahrens vorgenommen. Aus dem
zweiten Auswerteverfahren ist bekannt, ob der aktuelle Füllstand
die vorgegebenen Füllstände Lmin, Lmax über- bzw.
unterschreitet. Hieraus ergibt sich, daß der mit dem ersten Auswerteverfahren
ermittelte aktuelle Füllstand 7 oberhalb
eines jeden vorgegebenen Füllstandes
Lmin, Lmax liegen
muß, der
gemäß dem Ergebnis
des ersten Auswerteverfahrens überschritten
ist. Umgekehrt muß der
mit dem ersten Auswerteverfahren ermittelte aktuelle Füllstand 7 unterhalb
eines jeden vorgegebenen Füllstandes
Lmin, Lmax liegen,
der gemäß dem Ergebnis
des ersten Auswerteverfahrens unterschritten ist. Ist dies nicht
der Fall ist das Ergebnis des ersten Auswerteverfahrens fehlerhaft
und sollte verworfen oder zumindest überprüft werden.
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Selbstverständlich ist
auch eine Plausibilitätskontrolle
in umgekehrter Form möglich,
bei der die Ergebnisse des zweiten Auswerteverfahrens anhand der
Ergebnisse des ersten Auswerteverfahrens überprüft werden. Dieser Form ist
jedoch ein geringer Stellenwert zuzuordnen, da die Sicherheit und
Zuverlässigkeit
der mit dem zweiten Auswertverfahren gewonnen Ergebnisse höher ist
als die der mit dem ersten Auswerteverfahren gewonnen Ergebnisse.