-
Vorrichtung zum Regeln der Brennstoffzufuhr von Gasturbinen und Strahltriebwerken
Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Regeln der Brennstoffzufuhr
von Gasturbinen und Strahltriebwerken mittels der Regelabweichung der Drehzahl und
Gastemperatur von bestimmten Sollwerten während der Beschleunigung.
-
Die Betriebskennlinien moderner Gasturbinen sind so gestaltet, daß
es äußerst schwer ist, mechanische Regler zu entwickeln, die schnell genug ansprechen
und die notwendigen Korrekturen vornehmen, wenn die Betriebsdrehzahlen, die Temperaturen
und Drücke ihre Grenzwerte erreichen. Der als Pumpen oder Schwingen des Kompressors
bekannten Instabilitätserscheinung, bei der an gewissen Stellen des Arbeitsbereiches
der Gasturbinenmaschine eine augenblickliche und beachtliche Verminderung der Brennstoffzufuhr
erforderlich wird, muß so begegnet werden, daß dadurch nur die geringstmögliche
Beschneidung der Beschleunigungskennlinien auftritt. Neben der Erfüllung der vorstehenden
Erfordernisse muß aber die Brennstoffregelanlage selbst auch im hohen Maße zuverlässig
arbeiten können.
-
Es sind Vorrichtungen bekannt, durch welche die Abgastemperatur auf
einem einstellbaren gegebenen Wert gehalten wird, wobei die Steuerung jeweils eine
Einstellung der Abgastemperatur herbeiführt, wenn sie von dem ausgewählten vorgegebenen
Wert abweicht. Die Steuerung erfolgt durch Bemessung der zugeführten Brennstoffmenge.
Bei einer anderen bekannten Ausführung erfolgt ein Vergleich zweier Spannungen,
von denen eine in direkter Beziehung zu der Temperatur steht und die andere von
Hand einstellbar ist. Ferner ist eine Vorrichtung zur Vermeidung des Instabilitätsbereiches
während der Beschleunigung der Maschine bekannt, bei welcher der Instabilitätsbereich
durch Aufrechterhaltung eines Temperaturwertes vermieden wird, der niedrig genug
ist, um den Instabilitätsbereich bis zu 75°/o der ausgewählten Drehzahl zu vermeiden.
Bei dieser bekannten Ausführung tritt der Nachteil auf, daß die Beschleunigungszeiten
verhältnismäßig lang sind.
-
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das Gebiet des Kompressorpumpens
während des Beschleunigungsvorganges zu umgehen und hierfür eine schnell ansprechende
Regelanlage zu schaffen, mit der die gesteuerte Gasturbine so nahe wie möglich an
ihre maximal möglichen Betriebsdaten herangebracht werden kann und durch die Umgehung
des Instabilitätsbereiches nur ein minimaler Beschleunigungsverlust hervorgerufen
wird.
-
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch Einrichtungen zum
Einstellen verschiedener elektrischer Spannungen, die vorgegebene Temperatursollwerte
darstellen, durch Einrichtungen zum Einstellen unterschiedlicher, vorgegebener Drehzahlwerte
und durch Einrichtungen, welche jeweils beim Erreichen eines eingestellten Drehzahlwertes
oder des Drehzahlsollwertes von einem Temperatursollwert auf einen anderen umschalten.
-
In einer vorteilhaften Ausführungsform sind Einrichtungen zum Einstellen
verschiedener elektrischer Spannungen vorgesehen, die unterschiedliche Drehzahlwerte
darstellen. Ferner sieht die Erfindung Einrichtungen zum Verändern der Temperatursollwerte
und/oder der vorgegebenen Drehzahlwerte in Abhängigkeit von einer Führungsgröße,
insbesondere der Außentemperatur, vor.
-
Vorteilhaft betätigen die elektrisch dargestellten Regelabweichungen
der Drehzahl und Gastemperatur einen Elektromotor, der das Brennstoffventil verstellt.
-
Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist
eine Einrichtung zum Andern der Temperaturregelabweichung um den Differentialquotienten
der Temperatur nach der Zeit vorgesehen.
-
Die erfindungsgemäße Ausführung hat den Vorteil, daß die Turbine im
Betrieb zunächst bei konstanter Temperatur bis zu einem Punkt kurz vor Erreichen
des Pumpgebietes beschleunigt wird. Hierbei wird bei der dazugehörigen Drehzahl
auf eine niedere Temperatur herabgesetzt und längs dieser niedrigeren Temperaturkurve
bis zu einer höheren Drehzahl beschleunigt, die hinter dem Pumpgebiet liegt. Sodann
wird die Höchsttemperatur wiederhergestellt und die Turbine
bei
Höchsttemperatur auf die Solldrehzahl beschleunigt.
-
Durch diese Ausführungsform werden außerordentlich kurze Beschleunigungszeiten
erreicht, wobei darüber hinaus eine selbsttätige Änderung des Temperaturbezugswertes
entsprechend einem Drehzahlsignal erfolgt.
-
Weitere Gegenstände und Vorteile der vorliegenden Erfindung ergeben
sich aus der nachfolgenden Beschreibung im Zusammenhang mit den Zeichnungen. Es
zeigt Fig. 1 eine schematische Darstellung einer Brennstoffregelanlage, aus der
das Zusammenwirken der hauptsächlichen Reglerteile ersichtlich ist, Fig.2 eine schematische
Darstellung, in der die verschiedenen Teile des Hauptregelv erstärkers und ihre
Verbindung mit der Turbine und den Temperatur- und Drehzahlfühlern dargestellt ist,
Fig. 3 ein Prinzipschaltbild des Drehzahlkreises, in der das vom Tachometer kommende
Drehzahlsignal sc umgewandelt wird, daß es den Hauptverstärker steuern kann, Fig.
4 ein Prinzipschaltbild der Misch- oder End stufe des Hauptverstärkers, Fig. 5 ein
Prinzipschaltbild des Kompressoreinlaß-bzw. des Außentemperaturkreises, Fig. 6 das
Prinzipschaltbild des Instabilitätszonenkreises, Fig.7 ein Prinzipschaltbild des
Betriebstemperatur-und Temperaturänderungskreises, Fig. 8 ein Schaubild mit Beschleunigungskennlinien,
die den Brennstoffverbrauch in Abhängigkeit von der Drehzahl angeben, Fig. 9 ein
Schaubild, bei dem die Betriebstemperaturen in Abhängigkeit von der Turbinendrehzahl
während der Beschleunigung aufgetragen sind, Fig. 10 in einer geschnittenen Ansicht
Einzelheiten des Brennstoffregelventils und der dazugehörigen hydromechanischen
Reglerteile.
-
Zur Brennstoffversorgung der in der Fig. 1 dargestellten Gasturbine
10 dienen ein hydromechanischer Regler 12 mit dem Hauptbrennstoffregelventil und
der Brennstoffregler für Notbetrieb. Der Regler 12 ist mit einem Tachometer 14 verbunden,
welcher ein Drehzahlsignal erzeugt. Ein Temperaturfühler mit gekapseltem Widerstand
16 dient zur Erfassung der Außentemperatur, und mit einem Thermoelement 18
wird ein geeignetes Gastemperatursignal erzeugt, das je nach den besonderen Erfordernissen
entweder der Brenner-, der Turbineneinlaß-, der Turbinenauslaß-oder aber der Strahlrohrtemperatur
entsprechen kann. Diese Signale vom Tachometer 14, vom Temperaturfühler
16 und vom Thermoelement 18 werden in den Hauptregelverstärker 20
eingespeist. Dieser Verstärker 20 hat die Aufgabe, das Brennstoffregelventil des
Reglers 12 entsprechend den vorgenannten Signalen einzustellen. Von einer Drosselvorrichtung
22 erhält der Hauptverstärker 20 und über Kupplungsgestänge 24 auch der hydromechanische
Regler 12 die Sollwerteinstellung.
-
In Fig. 2 sind in einem Blockdiagramm die Einzelteile des Hauptregelverstärkers
20 und die mit ihm verbundenen Meß- und Prüforgane dargestellt. Der von der Gasturbine
10 angetriebene Tachometer 14 erzeugt ein Wechselstromsignal, dessen Frequenz der
Turbinendrehzahl proportional ist, und führt dieses Signal dem Drehzahl- und Drehzahländerungskreis
40 zu. Der Ausgang des Drehzahlkreises 40 ist eine Gleichspannung, deren Größe der
Turbinendrehzahl plus Drehzahländerungsgeschwindigkeit proportional ist. Der an
der Drosselvorrichtung 22 vorgesehene: Drosselhebel 42 greift an einem Potentiometer
eine Bezugsspannung ab, welche gegen die der Drehzahl entsprechende Spannung des
Kreises 40 in einen Zerhacker 44 geschaltet wird. Die sich hieraus ergebende Differenz
der Soll- und Istwertspannungen, welche die Drehzahlregelabweichung darstellt, wird
in einem Drehzahlverstärker 46 verstärkt und den Steuerwicklungen eines sättigungsfähigen
Magnetverstärkers 48 zugeführt, der dann einen Motorgenerator 49 antreibt. Der Motor
des genannten Motorgenerators 49 stellt auch das Brennstoffregelventi150 des hydromechanischen
Reglers 12 ein, während der auf gleicher Welle angeordnete Generator für den Drehzahlverstärker
46 und den nachfolgend zu beschreibenden Temperatur- und Mischsignalverstärker 60
ein Dämpfungssignal erzeugt. Des weiteren wird durch den genannten Motor ein Rückführpotentiometer
51 verstellt. Die Gasturbine 10 wird dadurch auf die Solldrehzahl gebracht,
daß man das Brennstoffregelventil öffnet, das dann von dem von der Drehzahl beaufschlagten
Tachometer in entsprechendem Maße wieder geschlossen wird.
-
Die Kompressoreinlaßtemperatur wird mit Hilfe des Temperaturfühlers
16 gemessen, welcher mit einem Außentemperaturkreis 52 mehrere Potentiometer in
einem kritischen Begrenzungs-, Instabilitätszonen- oder Bezugstemperaturkreis 56
bewirkt. Die Betriebsgastemperatur wird mit einem Theromelement 18 erfaßt. Die Thermospannung
wird in einen Zerhacker 58 eingespeist, welcher sie abwechselnd dem Temperatur-
und Mischsignalverstärker 60 und dem Temperaturänderungskreis 62 zuführt. Das Temperaturänderungssignal
aus dem Kreis 62 wird dann im Verstärker 60 mit dem Temperatursignal und
dem Temperaturbezugssignal aus dem Kreis 56 zur Temperaturregelabweichung vereinigt
und dann den Wicklungen eines sättigungsfähigen Magnetverstärkers 58 zugeführt.
Die Temperaturregelabweichung kann die Drehzahlregelabweichung, die, wie zuvor erwähnt,
ebenfalls dem Magnetverstärker zugeführt wird, abändern oder überflügeln.
-
Die Schaltungsanordnung, welche den Ausgang des Tachometers 14 so
umwandelt, daß es den Hauptverstärker 20 steuern kann, ist in Fig. 3 dargestellt.
Das Tachometer 14 erzeugt am Widerstand 66 eine Wechselspannung, deren Frequenz
der Turbinendrehzahl unmittelbar proportional ist. Dieses Wechselspannungssignal
wird dem Gitter 68 der Triode 70, welches das eine System einer Doppeltriode ist,
zugeführt, um dort verstärkt zu werden. Da die Triode 70 so gesteuert wird, daß
sie abwechselnd im Sättigungsgebiet arbeitet oder sperrt, entsteht an der Anode
72 eine rechteckförmig begrenzte Sinuswelle. Um zu verhindern, daß das Gitter 68
während der positiven Halbwelle einen zu großen Strom erhält, ist in der Gitterleitung
ein Vorwiderstand 76 vorgesehen.
-
Das verstärkte Signal an der Anode 72 wird über den Kopplungskondensator
82 dem Gitter 78 einer Triode 80 zugeführt. Der Gittervorwiderstand 84 entspricht
in seiner Wirkungsweise dem Gittervorwiderstand 76. An der Anode 86 der Triode 80
erscheint eine Rechteckwelle, deren Freqrenz entsprechend der Turbinendrehzahl schwankt.
Die in bekannter Weise angeordneten Anodenwiderstände der Röhren 70 und 80 sind
mit dem Bezugszeichen 88 und 90 versehen.
-
Der Kondensator 92 und der Widerstand 94 stellen eine Differenzierschaltung
dar, an der das Rechtecksignal der Anode 86 in kurze positive und negative Wechselimpulse
umgewandelt wird. Diese Pulsationen
werden dem Gitter 96 einer Gasentladungsröhre
98 über einen Gittervorwiderstand 100 zugeführt. Die Röhre 98, die als Zählrohr
bezeichnet werden kann, arbeitet wie folgt: Unmittelbar vor dem Eintreffen eines
positiven Impulses am Gitter 96 ist die Röhre 98 durch die negative Gittervorspannung
aus der Gitterspannungsquelle gesperrt. Der Kondensator 92 ist entweder aus der
Anodenspannungsquelle oder einer Batterie -!- B aufgeladen, und es kann kein Strom
weder durch den Widerstand 104 noch durch den Kathodenwiderstand 106 fließen. Wenn
das Gitter 96 einen positiven Impuls erhält, wird die negative Gittervorspannung
unterdrückt und die Röhre 98 ionisiert, wodurch sich dann der Kondensator 92 schnell
Biber die Röhre 98 und den Widerstand 104 entladen kann. Die Wirkung des Kondensators
102 verhindert ein zu schnelles Abbauen der Kathodenspannung und ermöglicht dem
Gitter, die Röhre erneut zu steuern. Der Kondensator 102 lädt sich dann über den
Widerstand 106 auf Anodenpotential auf, so daß die Röhre dann wieder in ihren Ruhestand
kommt und bereit ist, den nächsten positiven Impuls zu empfangen.
-
Der mittlere Strom durch den Widerstand 106 ist der Kapazität des
Kondensators 102 der Anodenspannung und der Frequenz der Zündimpulse proportional.
Da E = I - R ist, ergibt sich, daß die mittlere Spannung am Widerstand 106
eine Funktion der Frequenz und der Anodenspannung ist, sofern der Widerstand 106
und die Kapazität 102 konstant gehalten werden. Wenn sämtliche Daten der Schaltungsanordnung
mit Ausnahme der Frequenz der Impulse an der Röhre 98 konstant gehalten werden,
ergibt sich am Widerstand 106 eine mittlere Spannung, die allein von der Frequenz
der Pulsationen abhängig und somit der Drehzahl der Turbine 10 entspricht. Die Induktivitäten
108 und 110 sowie die Kondensatoren 112 und 114 stellen Glättungs- bzw. Filterglieder
dar, so daß letztlich am Kondensator 114 eine mittlere Spannung entsteht, die der
Turbinendrehzahl proportional ist.
-
Die Widerstände 116 und 118 und der Kondensator 120 bilden zusammen
einen Differenzier- oder Phasenschieberkreis, in dem die Spannung am Widerstand
118 Komponenten enthält, die einerseits der Turbinendrehzahl und andererseits auch
der ersten Ableitung der Drehzahl oder der Beschleunigung proportional sind. Dieses
Mischsignal gelangt zum Kontakt 121 des Relais 122. Ein zweiter Relaiskontakt 123
erhält vom Rückführpotentiometer 51, welches von,l Regelventilverstellmotor49 verstellt
wird, ein weiteres Signal, dessen Bedeutung später erläutert wird. Das kombinierte
Drehzahlsignal wird vom Relais 122 zum Kontakt 124 eines Zerhackers 44 geleitet.
Ein zweiter Kontakt 125 des Zerhackers 44 erhält eine Drehzahlsollspannung, welche
durch den Drosselhebel 42 mit einem Gleitkontakt auf dem Potentiometer 126 abgegriffen
wird. Am Zerhacker 44 werden abwechselnd zwei Steuerspannungen, und zwar die der
tatsächlichen Turbinendrehzahl plus Änderungsgeschwindigkeit der Drehzahl proportionale
Spannung und die mit Hilfe des Drosselhebels 42 eingestellte Sollwertspannung, gegeneinander
kompensiert. Die vom Zerhacker erzeugten Gleichspannungsschwankungen werden vom
beweglichen Kontakt des Zerhackers 44 abgenommen und entsprechen einer Drehzahlregelabweichung.
Diese Regelabweichung wird im Punkt A dem Drehzahlverstärker 46 (Fig. 4) zugeführt,
in welchem diese und weitere Regelabweichungen dazu verwendet werden, um die gewünschte
Turbinendrehzahl einzuregeln.
-
Es ist noch zu erwähnen, daß das Potentiometer126 aus der gleichen
Stromquelle versorgt wird wie die Anoden der Röhren 70, 80 und
98 des Drehzahlkreises. Da der Ausgang des Drehzahlkreises der verwendeten
Anodenspannung proportional ist, ergibt sich bei Änderungen der Anodenspannung auch
eine entsprechende Steuerspannungsänderung am Widerstand 118 und am Potentiometer
126. Da diese beiden Spannungen im Zerhacker 44 gegeneinander kompensiert werden,
ergibt sich, daß die vorstehende Schaltungsanordnung von Speisespannungsschwankungen
unabhängig ist.
-
Zusätzlich zum Ausgang am Zerhacker 44 hat der Drehzahlkreis einen
weiteren Ausgang, der über den Widerstand 132 zum Gitter 134 einer Röhre 136 führt.
Mit Hilfe eines Widerstandes 140 ist das Potential der Kathode 138 der Röhre 136
über Massepotential angehoben; die Anode der Röhre 136 liegt unmittelbar an der
vorgenannten Anodenspannungsquelle. Auf die vorgenannte Weise wird das Drehzahlsignal
unmittelbar über eine übliche kathodengekoppelte Verstärkerröhre zum Eingang der
nächsten Stufe weitergeleitet. Dieses gesondert abgegriffene Drehzahlsignal wird
dem in Fig. 6 dargestellten, die Beschleunigung regelnden Kreis 56 zugeführt, der
nachfolgend noch zu erläutern ist.
-
Die Arbeitsweise des Drehzahlkreises 40 wurde bisher nur in Verbindung
mit dem Drosselhebel 42 besprochen. Die Arbeitsweise des Kontaktes 123 des Relais
122 besteht, wie zuvor erwähnt, darin, ein Signal vom Rückführpotentiometer 51 des
Motorgenerators 49 zuzuführen. Dieses Potentiometer 51 liefert ein Signal, das zu
jeder Zeit der Einstellung des Brennstoffregelventils 50 des Reglers 12 entspricht.
Das Relais 122 versorgt dann den Zerhacker 44 entweder mit dem Drehzahlsignal des
Drehzahlkreises oder mit dem Signal des Rückführpotentiometers 51. Die Erregung
oder Entregung des Relais 122 wird mit einem Relaiskontakt 127 gesteuert, dessen
Erregerwicklung 127' ihren Strom aus einer Gleichspannungsquelle des Netzes (nicht
dargestellt) erhält. Das Abschalten der Wicklung 127' erfolgt durch öffnen des Relaiskontaktes
128. Die Erregerwicklung 128' für den Relaiskontakt 128 ist ein Teil des in Fig.7
dargestellten Temperaturverstärkers, der nachfolgend noch beschrieben wird. Zur
Zeit soll lediglich angenommen werden, daß das Relais 128 in der dargestellten Stellung
verbleibt und somit die Erregerwicklung 127' erregt und den Stromkreis zur Wicklung
des Relais 122 am Kontakt 127 schließt. Bei dieser Erregung liegt der bewegliche
Kontakt des Relais 122 am Kontakt 123.
-
Der Kontakt 125 des Zerhackers 44 ist über den Relaiskontakt 127"
mit dem Potentiometer 126 verbunden. Bei Erregung der Wicklung 127 stellt
sich das Relais so ein, daß der Kontakt 127" nach rechts umgelegt ist, wodurch dann
dem Kontakt 125 die am Potentiometer 129 anliegende Spannung zugeführt wird. Das
Potentiometer 129 wird von Hand aus eingestellt und liefert eine Steuerspannung,
die einer entsprechenden Sollstellung des Regelventils 50 entspricht.
-
Die verschiedenen Relais und Potentiometer liefern beim Betrieb der
Gasturbine Steuergrößen für die Anlaßschaltung und den Notbetrieb. Wenn die Gasturbine
angelassen wird, wird der Relaiskontakt 128 in die in Fig. 3 gezeichnete Stellung
umgelegt, so daß die Relaiswicklung 127' erregt und sein Kontakt 127 in die gezeichnete
Stellung gebracht wird. Hierdurch wird auch das Relais 122 erregt, und es liegt
dessen beweglicher Kontakt am Kontaktstück 123 an, so daß eine vom Rückführpotentiometerabgriff
51 kommende
Spannung dem einen Kontakt 124 des Zerhackers
44 zugeführt wird. An seinem anderen Kontakt erhält der Modulator 44 eine Spannung
vom Potentiometer 129.
-
Die letztgenannte Spannung zum Kontakt 125 des Zerhackers 44 wird
über den Relaiskontakt 127" zugeführt, der durch die Erregerwicklung 127' nach rechts
umgelegt ist. Somit kompensiert der Zerhacker4 eine Spannung, die der tatsächlichen
Regelventilöffnung entspricht, am Kontakt 124 gegen eine am Potentiometer 129 eingestellte
Sollwertspannung. Hier durch wird eine Regelabweichung gebildet, welche das Regelventil
50 genügend weit öffnet, um die Temperatur am Einlaß der Gasturbine schnell auf
die Betriebstemperatur ansteigen zu lassen, die etwas unter halb der maximal zulässigen
Höchsttemperatur liegt. Wenn dieser Betriebspunkt erreicht ist, beginnt im Temperaturkreis
der Fig. 7 eine Röhre zu steuern, die dann die Relaiswicklung 128' erregt. Mit dieser
vorgenannten Relaiswicklung werden gleichzeitig die Relaiskontakte 128 (Fig. 3)
und 128" (Fig. 6) betätigt. Durch den Relaiskontakt 128 wird der Stromkreis zur
Wicklung 127' unterbrochen und somit auch die Wicklung des Relais 122 stromlos
gemacht und dem Kontakt 124 des Zerhackers 44 nunmehr die Tachometer Spannung zugeführt.
Durch das Abschalten der Wicklung 127' wird des weiteren der Relaiskontakt 127"
nach links bewegt, so daß der Kontakt 125 des Zerhackers 44 seine Spannung vom Drosselhebel
42 erhält. Nach dieser Umschaltung schaltet dann der Zerhacker 44 eine Drehzahlspannung
aus dem Drehzahlkreis 40 gegen eine durch den Drosselhebel am Potentiometer
126 eingestellte Drehzahlsollwertspannung. Durch den weiteren Relaiskontakt 128"
(Fig. 6) wird gleichzeitig die dem Temperatursollwert entsprechende Spannung geändert.
Diese Arbeitsweise wird nachfolgend in Verbindung mit der Fig. 4 noch im einzelnen
erläutert. Für die augenblickliche Betrachtung ist noch angenommen, daß die Gasturbine
auf Normalbetrieb eingestellt ist.
-
In Fig. 4 ist die Schaltungsanordnung des Drehzahlregelabweichungsverstärkers
46 mit einer Mischstufe und einer Endstufe der Brennstoffregelanlage dargestellt.
Der Schaltungsanordnung werden im Punkte! die pulsierenden Gleichspannungen aus
dem Drehzahl-und Drehzahländerungskreis 40 zugeführt. Die Größe dieser Spannungen
ist abhängig von den Drehzahlregelabweichungen. Vom Punkt A gelangen diese Spannungen
zum Gitter 142 einer Triode 144, in der eine Verstärkung vorgenommen wird. Die Ankopplung
erfolgt über einen Kondensator 146 und einen Widerstand 148, so daß die Spannungsdifferenzen
zwischen den Kontakten des Zerhackers 44 am Widerstand 148 eine Rechteckwelle
erzeugen. Der Widerstand 148 hat einen verstellbaren Abgriff, um die Steuerspannung
zu verändern. Ein Gittervorwiderstand 150 dient dazu, während der positiven
Halbwelle an der Triode 144 einen übermäßigen Gitterstrom zu verhindern. Das verstärkte
Signal an der Anode 152 der Triode 144 wird dann zum Steuergitter 154 einer Pentode
156 geleitet. Der Kopplungskondensator 158 trennt die Gleichstromkomponenten ab,
und der Gittervorwiderstand 160 verhindert einen übermäßigen Gitterstrom zum Gitter
154. In dem Gitterstromkreis des Gitters 154 wird des weiteren ein Dämpfungssignal
vom Generator des Motorgenerators 49 zugeführt. Der Pegel dieses Dämpfungssignals
kann mit Hilfe eines Potentiometers 161 verändert werden. Die Kathode 162 und das
Bremsgitter 164 erhalten über den Widerstand 168 eine Vorspannung, die etwas über
Massepotential liegt, während das Schirmgitter 170 mit dem Widerstand 172 auf ei-i
höheres Potential gelegt ist. Das Signal an der An ode 174 der Pentode 156 gelangt
dann über den Blockkondensator 176 und den Gittervorwiderstand 178 zum Gitter 180
einer Triode 182, welche als Phasentrenner arbeitet. Den Gittern 184 und 186 der
nachgeschalteten Trioden 188 und 190 werden über den Widerstand 192 und den Kondensator
194 bzw. den Widerstand 196 und den Kondensator 198 abwechselnd positive und negative
Impulse zugeführt. Die Kopplungsglieder 192 und 194 bzw. 196 und 198 haben eine
ähnliche Wirkung wie die zuvor erwähnten Kopplungsglieder 176 und 178. Die Spannungen
an den Anoden 200 und 201 haben die gleiche Phasenlage, so daß za jeder Zeit nur
eine der Röhren 188 und 190 Strom führen kann. Die Phasenlage der Gitterspannungen
wird, je nachdem, ob die Gasturbine im Augenblick eine größere oder eine kleinere
Drehzahl hat, als e5 der Drosselhebeleinstellung am Potentiometer 146 entspricht,
vom Zerhacker44 festgelegt. Der Steuerstrom, der von einer der Trioden 188 und 190
kommt, wird jeweils einer der beiden Steuerwicklungen 204, 206 eines Magnetverstärker
48 zugeführt. Die genannten Wicklungen erhalten ihre Betriebsspannung aus der gleichen
Spannungsquelle wie die dazugehörigen Anoden 200 und 202. Die Hilfssteuerwicklungen
210 und 212 des Magnetverstärkers 48 ermöglichen, von der Temperatur oder von Temperaturänderungen
abhängige Steuerspannungen einzuspeisen, die, sofern die Betriebstemperatur übermäßig
hoch wird, die Dreh -zahlregelabweichung verändern oder sie überkompensieren. Der
sättigungsfähige Magnetverstärker arbeitet als Mischstufe, welche die Drehzahl-
und Temperaturregelabweichung gegeneinander kompensiert, so daß die Ausgangsspannung
die Drehzahl und Drehrichtung des Motorgenerators 49 und damit auch die Einstellung
des Brennstoffregelventils 50 steuern kann. Die Wicklungen 204, 206, 210 und 212
stellen Gleichstromsteuerwicklungen dar. Die Erregerwicklungen 214 und 216 liegen
unmittelbar zwischen eine Wechselspannungsquelle und Masse, während die Ausgangswicklungen
218 und 220 mit der phasenveränderlichen Wicklung des Regelventileinstellmotors
49 verbunden sind. Die Wicklungen sind so bemessen, daß sie von der Wechselspannungsquelle
allein teilweise gesättigt werden. Wenn nun an irgendeiner der Steuere wicklungen
eine Spannung erscheint, hat diese dann zur Folge, daß die gesteuerte Wicklung gesättigt
wird, so daß sich dann die Impedanz der ihr zugehörigen Erregerwicklung stark vermindert.
Da die Erregerwicklungen unmittelbar zwischen die Erregerspannungsquelle und Masse
geschaltet sind, ergibt sich. daß der gesamte Spannungabfall an den zwei Wicklungen
zwangläufig gleich der Erregerspannung sein muß, so daß bei Verminderung der Impedanz,
beispielsweise der Wicklung 214, zwangläufig die Spannung an der Wicklung 216 ansteigt.
Infolgedessen wird der Spannungsabfall an der Wicklung 216 größer als der Spannungsabfall
an der Wicklung 214, so daß dann auch dieses Spannungsverhältnis auf die dazu gehörigen
Sekundärwicklungen übertragen wird. Wenn der Spannungsabfall an der Wicklung 220
größer wird als der Spannungsabfall an der Wicklung 218, fließt ein Ausgleichsstrom,
der den Regelventilmotor 49 in einer bestimmten Richtung antreibt.
-
In Fig. 5 ist der Außentemperaturfühler 16 mit seinem Verstärker 52
dargestellt. In dieser Schaltungsanordnung ist ein gekapselter temperaturabhängiger
Widerstand 16 als Temperaturfühler angeordnet.
Der der Außentemperatur
ausgesetzte Widerstand 16 stellt einen Zweig einer Wheatstoneschen Brückenschaltung
dar, bei der in zwei Zweigen temperaturunabhängige Präzisionswiderstände 250 und
252 vorgesehen sind, während im vierten Brückenzweig ein im wesentlichen temperaturunabhängiges
Präzisionspotentiometer 254 liegt. Um die Erwärmungen der Brückenglieder auf ein
;Minimum zu beschränken, wird die Brücke mit einer niedrigen Wechselspannung gespeist.
Die Brücke ist stets abgeglichen oder tendiert dazu, sich mit Hilfe ihres nachregelnden
Potentiometers 254, welches die Änderungen im Brückenzweig mit dem temperaturabhängigen
Widerstand 16 kompensiert, wieder in Abgleich zu kommen. Immer wenn die Brücke aus
dem Gleichgewicht kommt, entsteht an der Primärwicklung 256 eine Spannung, deren
Phasenlage von der Fehlerrichtung der Gleichgewichtsstörung abhängt, d. h., die
Phasenlage ist davon abhängig, ob der temperaturabhängige Widerstand 16 kleiner
oder größer ist als der zum Brückenabgleich erforderliche Widerstand. Das an der
Sekundärwicklung des Transformators 256 erscheinende Signal liegt ebenfalls am Widerstand
262 an, von welchem es dem Gitter 258 einer Triode 260 zur Verstärkung zugeführt
wird. Das verstärkte, an der Anode 264 auftretende Signal wird dann zur weiteren
Verstärkung zum Gitter 270 einer Triode 272 geführt. Der Kopplungskondensator 274
unterbindet einen Gleichstromfluß zum Gitter 270, während der Gittervorwiderstand
276 einen übermäßigen Gitterstrom verhindert. Die verstärkte, an der Anode 278 auftretende
Spannung gelangt über einen Kopplungstransformator 280 an die Gitter 282 und 284
von zwei Trioden 286 bzw. 288, welche parallel zueinander liegen und gegeneinandergeschaltet
sind. Die Gittervorwiderstände 290 und 292 verhindern einen übermäßigen Gitterstrom.
Die Anodenspannung für die Röhren 286 und 288 wird über eine Leitung 294 von einer
Wechselspannungsquelle zugeführt. Die Leitung 294 ist an die Wicklungsteile 295
und 296 eines Motors 297 angeschlossen, dessen freie Wicklungsenden dann über die
Leitungen 289 bzw. 299 zu den Anoden 300 und 301 geführt sind. Die Phasenlage des
Brückenausgangs ändert sich entsprechend der Richtung der Gleichgewichtsstörung,
d. h. je nachdem, ob der temperaturveränderliche Widerstand des Temperaturfühlers
16 größer oder kleiner ist als der vom Potentiometer 254 abgegriffene Widerstand.
Dieser Ausgang wird den beiden Gittern 282 und 284 zugeführt. Infolge der Phasenlage
zwischen Gitter- und Anodenspannung kann zu jeder Zeit nur eine der Röhren 286 und
288 Strom führen. Auf diese Weise wird mit Hilfe der Wicklungshälften 295 und 296
der Motorwicklung erreicht, daß nur eine der Wicklungshälften Strom führen kann,
wodurch jeweils die Drehrichtung des Motors 297 festgelegt ist. Durch die Drehung
des Motors wird das Nachregelpotentiometer 254 verstellt und die Brücke bei unterschiedlichen
Temperaturpegeln wieder ins Gleichgewicht gebracht. Des weiteren treibt der Motor
297 über eine Welle, die auch über den Anschluß C mit den Schaltelementen der Fig.
6 verbunden ist, einen Generator 302 an, dessen Wicklung 304 dann eine Spannung
erzeugt, welche der Drehzahl des Motorgenerators proportional ist. Diese Spannung
wird über einen Widerstand 306 zum Kathodenkreis der Triode 260 zurückgeführt, wo
es eine Dämpfung bewirkt.
-
Aus der Fig. 6 ist ersichtlich, daß der Punkt C ein Teil einer mechanischen
Kupplung ist, welche gleichzeitig die Potentiometer 310, 312 und 314 verstellt.
Des weiteren erhält die Schaltungsanordnung gemäß Fig. 6 im Punkt B eine Spannung
aus dem Drehzahlverstärker der Fig. 3. Diese beiden Steuerspannungen stellen die
Beschleunigung der Gasturbine so, daß der Instabilitätsbereich des Kompressors,
welcher in der Beschleunigungskurve als Instabilitätszone bezeichnet ist, vermieden
wird. Eine solche Beschleunigungskurv ist in einem Schaubild in Fig. 8 eingezeichnet,
bei der auf der Abszisse die Turbinendrehzahl und auf der Ordinate die Brennstoffmenge
aufgetragen ist. Unter der Annahme, daß der Drehzahlbereich der Gasturbine zwischen
einer Leerlaufdrehzahl von 3000 U/min und einer maximalen Drehzahl von 11500 U/min
liegt, kann man auf der Kurve M' zwischen den Punkten (a und h den im Beharrungszustand
erforderlichen Brennstoffbedarf ablesen. Die Beschleunigungskurve L' gibt das erforderliche
Brennstoffgewicht an, um bei allen Betriebsdrehzahlen eine Temperatur von 730° C
aufrechtzuerhalten. In gleicher Weise entspricht die Beschleunigungskurve K' einer
Temperatur von 900° C. Aus der Darstellung ist zu entnehmen, daß die Kurve K' einen
schraffierten Bereich überschneidet, welcher die Instabilitätszone des Kompressors,
in der ein Pumpen des Kompressors auftritt, bezeichnet. Da die Gasturbine in dieser
Instabilitätszone selbst nicht kurzzeitig betrieben werden kann, ohne daß die Möglichkeit
einer schweren Maschinenbeschädigung auftritt, ergibt sich, wenn man eine maximale
Beschleunigung erzielen will, das Erfordernis, diese Instabili -tätszone auf irgendeine
Weise zu vermeiden. Bei der vorliegenden Brennstoffregelanlage ergibt sich eine
solche Arbeitsweise durch die nachfolgenden Begrenzungen. Wenn der Pilot seinen
Drosselhebel von der Leerlaufdrehzahl auf maximale Beschleunigung verstellt, wird
der Gasturbine der Brennstoff in solchen Mengen zugeführt, daß die Temperatur von
einem Punkt a der Linie M' zum Punkt b der Linie K' ansteigt.
Danach steigert sich dann die Drehzahl der Turbine entlang der Kurve K', bis sie
sich der Instabilitätszone im Punkt c bei einer entsprechenden Drehzahl Ni annähert.
In diesem Zeitpunkt wird die Brennstoffzufuhr so vermindert, daß die Beschleunigungstemperatur
bis zu einem Punkt b der Kurve L' absinkt. Die Kurve L' verläuft unterhalb der Instabilitätszone.
Die weitere Beschleunigung verläuft nunmehr entlang der Kurve L' bis zum Erreichen
des Punktes e entsprechend einer Drehzahl N2. Zu diesem Zeitpunkt wird die Brennstoffzufuhr
wieder so weit vermehrt, daß, nachdem die Instabilitätszone überschritten ist, auf
der Beschleunigungskurve K' mit maximaler Temperatur oder auf einer ähnlichen Kurve
maximaler Temperatur gearbeitet wird. Die Beschleunigung erfolgt nun vom Punkt f
auf der maximalen Temperatur entsprechenden Beschleunigungskurve bis zum Punkt g,
an dem die Höchstdrehzahl erreicht wird. In diesem Punkt wird die Brennstoffzufuhr
wieder von g auf h vermindert, was ausreicht, um die Maschine auf der gewünschten
maximalen Drehzahl zu halten.
-
In Fig. 9 ist in einer weiteren schaubildlichen Darstellung die Temperatur
am Turbineneinlaß über der Maschinendrehzahl aufgetragen. Die in dieser Darstellung
eingezeichneten Punkte a bis h entsprechen den Punkten a bis
h im Schaubild der Fig. B. Nachdem der Pilot auf Beschleunigung geschaltet
hat, steigt die Temperatur sofort auf ihren Maximalwert (im angenommenen Fall auf
900° C), auf dem sie so lange verbleibt, bis die Drehzahl @NTI erreicht ist. In
diesem Betriebspunkt wird die Drehzahl auf ATi = const. gehalten und die Betriebstemperatur
auf einen geringen
Wert abgesenkt, um den Instabilitätsbereich zu
vermeiden. Danach setzt wieder ein Beschleunigungsvorgang bei der verminderten Temperatur
ein, bis die Drehzahl N2 erreicht ist. Da nach dem Erreichen der Drehzahl N2 keine
Gefahr mehr besteht, in die Instabilitätszone zu kommen, wird die Temperatur wieder
auf einen Wert angehoben, bei dem sich eine optimale Beschleunigung erzielen läßt.
Nach Erreichen der Maximalgeschwindigkeit wird die Temperatur wieder abgesenkt,
um einen Betrieb im Beharrungszustand aufrechtzuerhalten. Der Temperaturpegel der
Punkte b und c muß dabei nicht unbedingt gleich dem Temperaturpegel der Punkte f
und g sein.
-
Eine weitere auftretende Schwierigkeit besteht noch darin, daß sich
die Instabilitätszone bei Änderungen der Außentemperatur verlagert. Der Außentemperaturkreis
52 dient dazu, die in Fig. 6 dargestellten Potentiometer 310, 312 und 314 so zu
verstellen, daß die Verlagerung der Instabilitätszone infolge Änderungen der Außentemperatur
kompensiert wird. Das Potentiometer310 ändert die Geschwindigkeit, mit der die Temperatur
von ihren Maximalwert c auf einen Punkt d unterhalb der Instabilitätszone (N1) absinkt.
Potentiometer 312 legt die Geschwindigkeit fest, mit der die Temperatur wieder auf
ihren Maximalwert (N2) ansteigen kann. Potentiometer 314 legt die Temperatur fest,
mit der die Turbine unterhalb der Instabilitätszone (Linie d-e) arbeitet.
-
Das Prinzip des Instabilitätszonenkreises der Fig. 6 besteht darin,
daß elektrisch die Drehzahlregel -abweichung gebildet wird, die dann ein Relais
betätigt, welches den Temperatursollwert nach Erreichen einer bestimmten Betriebsdrehzahl
verändert. Aus Fig. 6 ist ersichtlich, daß die Widerstände 316 und 318 und die Potentiometer
320, 322 und 310 zwischen eine Gleichspannungsquelle und Masse geschaltet
sind. Die Potentiometer 320 und 322 sind verstellbar, um die Drehzahlgrenzen festzulegen,
bei denen der Temperaturrückgang stattfinden soll, während das Potentiometer 310
dazu dient, die Drehzahl festzulegen, bei der bei Änderungen der Außentemperatur
die erste Temperaturänderung auftritt. Die Ausgangsspannung des Potentiometers 310
ist zu einem Kontakt 324 eines Zerhackers 326 geführt. Der andere Kontakt 328 des
Zerhackers 326 erhält über den Anschlußpunkt B eine Spannung, die der augenblicklichen
Turbinendrehzahl proportional ist und in der Schaltungsanordnung gemäß Fig. 3 erzeugt
wurde. Dieser Zerhacker 326 erzeugt durch Kompensation die Drehzahlregelabweichung,
die dann dem Gitter 330 einer Triode 332 ,zur Verstärkung zugeführt wird. Der Kopplungskondensator
334 und der Widerstand 336 trennen die Gleichstromkomponenten der Spannung ab bzw.
verhindern einen übermäßigen Gitterstrom. Die verstärkte Spannung an der Anode 338
der Röhre 332 wird danach in das Gitter 340 einer Triode 342 zur weiteren
Verstärkung zugeführt. Als Anodenspannung für die Triode 342 wird eine Wechselspannung
verwendet, die über eine Erregerwicklung 344 eines Relais 346 zugeführt wird. Die
Phasenlage zwischen der Spannung am Gitter 340 und der Anode der Röhr 342
ist so gewählt, daß diese Röhre während der anfänglichen Beschleunigung, d. h. während
der Boschleunigung vom Punkt b zum Punkt c der Fig. 8, keinen Strom führt und damit
auch kein Strom durch ihre Erregerwicklung 344 fließen kann, so daß dann auch das
Relais 346 den Kontakt 348 betätigt. Sobald aber die Drehzahlspannung am Kontakt
328 des Modulators 326 den Sollwert am Kontakt 324 über-,steigt, wird
die Zerhackerausgangsspannung in der Triode 332 verstärkt und diese verstärkte Spannung,
die dann in Phase mit der Anodenspannung der Röhre 342 ist, noch einmal verstärkt,
um dann die Wicklung 344 zu erregen. Daraufhin zieht dann das Relais 346 an und
legt seinen Kontakt in die in Fig. 6 eingezeichnete Stellung um und betätigt den
Kontakt 350.
-
Die Widerstände 352 und 354 und die Potentiometer 356, 358 und 312
liegen an der gleichen Spannungsquelle wie die Widerstände 316 und 318 und die Potentiometer
320, 322 und 310. In gleicher Weise wie das Potentiometer310 wird das Potentiometer312
durch den Außentemperaturkreis eingestellt und liefert an den Kontakt
360 eines Zerhackers 362 einen Sollwert in Form einer Gleichspannung.
Am anderen Kontakt 364 des Zerhackers 362 liegt in gleicher Weise wie am Kontakt
328 des erstgenannten Zerhackers 326 eine Gleichspannung, welche der augenblicklichen
Turbinendrehzahl proportional ist. Entsprechend dem Eingang an den Kontakten 360
und 364 wird der Zer hackerausgang gesteuert und über die Trioden 370 und 380 genauso
verstärkt, wie es in Verbindung mit den Trioden 332 und 342 beschrieben wurde. Wenn
die Drehzahlspannung vom Punkt B am Kontakt 364 größer ist als die Drehzahlsollspannung
am Kontakt 360, liegt die Drehzahlregelabweichungsspannung des Zerhackers 362 mit
der Anodenspannung der Röhre 380 in Phase, so daß durch die Erregerwicklung 382
der bewegliche Kontakt des Relais 384 vom Kontakt 386 auf den Kontakt 388 umgelegt
wird.
-
Die Widerstände 390 und 392 und die Potentiometer 394, 396, 398, 400
und 314 stellen einen Spannungsteiler dar, mit dem eine Betriebstemperatursollspannung
erzeugt wird. Der Widerstand 390 ist wesentlich größer als irgendeiner der anderen
Widerstände, so daß der Ausgangsstrom des Spannungsteilers im wesentlichen konstant
ist. Die Potentiometer 394, 396, 398 und 400 sind parallel geschaltet,
und es kann mit jedem einzelnen Potentiometer eine Einstellung innerhalb des ganzen
Temperaturbereiches vorgenommen werden. Mit Hilfe der Relais 346 und 384 kann einer
der verschiedenen Sollwerte ausgewählt werden. Die Betriebstemperaturistwertspannung
des Thermoelements 18 wird dem beweglichen Kontakt des Zerhakkers 58 zugeführt,
welcher zwischen der Primärwicklung 404 eines Transformators 406 und dem Anschlußpunkt
des Temperaturänderungskreises der Fig. 7 hin- und hergeschaltet werden kann. Die
Wicklung 404 ist so geschaltet, daß die dort zugeführten Spannungen den vom Spannungsteiler
abgegriffenen Sollspannungen entgegenwirken, so daß die Ausgangsspannung des Transformators
406 an der Wicklung 408 proportional der Temperaturregelabweichung ist. Der Ausgang
der Transformatorwicklung 408 wird über ein Potentiometer 410, mit dem das Übertragungsverhältnis
eingestellt werden kann, am Punkt F. in den Temperaturverstärkerkreis gemäß Fig.7
eingespeist.
-
Wie schon zuvor erwähnt, wird während der Beschleunigung der Turbine
bis zur Drehzahl N1 (Fig. 8 und 9) vom Relais 346 der Kontakt 348 betätigt. Während
dieser Zeit ist die Sollwertspannung hoch. Wenn die Drehzahl Ni erreicht ist, wird
das Relais 346 betätigt, das dann den Kontakt 350 betätigt, so daß ein geringerer
Sollwert entsprechend der Einstellung der Potentiometer 314 und 400 eingestellt
ist. Bei Erreichen der Drehzahl N2 wird das Relais 384 betätigt und legt seinen
Kontakt aus seiner mit Federdruck gehaltenen Ruhestellung am Kontakt 386 auf den
Kontakt 388 um. Zu diesem Zeitpunkt fließt der Strom über das Potentiometer 394,
das auf einen höheren
Sollwert eingestellt ist. Da die Sollwertspannung
groß ist, muß der Primärwicklung 404 des Transformators 406 eine entsprechend große
Thermospannung zugeführt werden, um eine die Temperatur absenkende Regelabweichung
am Potentiometer 410 zu verhindern.
-
Dieser Bezugstemperatur- und Instabilitätszonenkreis erhält seinen
Eingang vom Drehzahl- und Drehzahländerungskreis der Fig. 1 (im Punkt B) und einen
weiteren mechanischen Eingang vom Außentemperaturkreis der Fig. 5 (im Punkt C).
Der Zerhacker 58, der in der Fig. 2 als gesondertes Kästchen gezeichnet ist, liefert
einerseits eine Eingangsspannung für den Temperaturänderungskreis der Fig. 7 und
andererseits eine Eingangsspannung für den Transformator 406 der Fig. 6. Diese Eingangsspannung
bildet mit einer Sollwertspannung eine Temperaturregelabweichung, die, nachdem sie
von ihrer Gleitstromkompönente durch den Kondensator 412 befreit wurde, der in Fig.
7 dargestellten Schaltung im Punkt E zugeführt wird.
-
In der Fig. 7 ist der Temperatur- und Ilischsignalverstärker 60 und
der Temperaturänderungskreis 62 dargestellt. Am Punkte E wird der Verstärker 60
mit einer Wechselstrom-Temperaturregelabweichungsspannung gespeist, welche dem Gitter
418 einer Triode 420 zugeführt wird. Die an der Anode 422 entstehende verstärkte
Spannung wird mit einer Temperaturänderungsspannung aus der Schaltungsanordnung
62 vereint. Die beiden vereinten Spannungen gelangen dann über einen Kopplungskondensator
424 und werden dort mit einer weiteren Steuerspannung des Dämpfungsgenerators 49
zusammengeschaltet und danach zum Steuergitter 428 einer Pentode 430 geleitet. Um
sicherzustellen, daß die vom Generator kommende Dämpfungsspannung im Vergleich zur
vereinten Temperatur- und Temperaturänderungsspannung eine geeignete Größe aufweist,
erfolgt die Zufuhr des Dämpfungssignals über ein Potentiometer 432. Die Pentode
430 und die ihr zugeordneten Schaltelemente stellen eine übliche Verstärkerstufe
dar, deren Ausgang dem Gitter 438 einer Triode 440 zugeführt wird. Dort findet eine
weitere Verstärkung statt, und es wird die an der Anode 442 auftretende Ausgangsspannung
dem Gitter 444 einer Triode 446 und des weiteren einem Gitter 448 einer Triode 450
zugeführt. Die Anode 452 der Triode 446 ist mit dein Punkt F der in Fig. 4 dargestellten
Schaltungsanordnung verbunden. Aus Fig.4 ist ersichtlich, daß die Anode 452 eine
Anodenwechselspannung aus einer Spannungsquelle erhält, die ebenfalls die Wicklungen
210 und 212 speist. Diese Ausgangsspannung, die eine Temperaturregelabweichung darstellt,
gelangt somit in die Wicklungen 210 und 212 des Magnetverstärkers 48, wodurch dann
dessen Ausgangsspannung sowohl von der Temperatur als auch von der Drehzahl abhängig
wird.
-
Dem Temperaturänderungskreis 62 der Fig. 7 wird im Punkt D eine pulsierende
Spannung zugeführt, deren Größe der Betriebstemperatur proportional ist. Diese Spannung
wird der Primärwicklung eines Transformators 472 zugeführt, dessen anderer Wicklungsanschluß
bei H mit der Niederspannungsseite einer in Fig. 10 dargestellten Spannungsquelle
verbunden ist, von der jedoch zunächst einmal angenommen werden soll, daß sie auch
an Masse liegt. Diese Spannung wird von der Sekundärwicklung des Transformators
472 auf das Gitter 468 einer Triode 470 übertragen. Durch die Anordnung eines Kondensators
474 vor dem Gitter 468 wird verhindert, daß dort eine Gleichstromkomponente eintreffen
kann. Die Temperaturregelabweichung wird dann in der Röhre 470 verstärkt und von
einer Röhre 476, die als Triode und Diodenschaltung dargestellt ist, gleichgerichtet.
Die Triode wird allein deshalb verwendet, um in die Schaltung keine weiteren Röhrentypen
aufnehmen zu müssen. Die Induktivitäten 478 und 480 und die Kapazitäten 482 und
484 bilden zusammen eine Siebkette, deren Ausgang eine ziemlich glatte Gleichspannung
ist, die der Temperatur proportional ist. Diese geglättete Ausgangsgleichspannung
wird dann dem Gitter 486 einer Triode 488 zugeführt. Die Anode 490 dieser Triode
488 ist mit einer Anodengleichspannungsquelle verbunden, während die Kathode 492
mit Hilfe des Widerstandes 494 eine über Massepotential liegende V orspannung erhält,
so daß die Röhre 488 dann eine normale kathodengekoppelte Verstärkerstufe darstellt.
Auf der gleichen Anodengleichspannungswelle wie die Anode 490 ist auch die Anode
496 einer Triode 498 verbunden. Die Kathode 500 dieser Triode 498 erhält mit Hilfe
des Widerstandes 502 ebenfalls eine über Massepotential liegende Vorspannung. Die
beiden Kathodenwiderstände 494 und 502 sind über einen Kondensator 504 und zwei
Widerstände 506 und 508 miteinander verbunden. Da die Anoden 490 und 496 an der
gleichen Spannungsquelle liegen, werden Spannungsschwankungen, die in der sonst
geglätteten Gleichspannung an den Kathodenwiderständen auftreten, über den Kondensator
504 und die Widerstände 506 und 508 beseitigt. Da der Kondensator 504 für eine geglättete
Gleichspannung undurchlässig ist, kann nur eine Änderung des Temperatursignals über
die Widerstände 506, 508 und 502 übertragen werden. Am Widerstand 508, der wesentlich
größer ist als jeder der Widerstände 506 und 502, liegt der größte Teil der Spannung
an, die bei einer Temperaturänderung erzielt wird. Dieses Gleichstromsignal wird
mit Hilfe eines Zerhackers 510, welcher über einen Kopplungskondensator 512 das
Gitter 514 einer Triode 516 steuert, in einen Wechselstrom von im wesentlichen rechteckiger
Wellenform verwandelt. Mit Hilfe des eingeschalteten Potentiometers 518 ist es möglich,
die Höhe der Temperaturänderungsspannung einzustellen. Aus der Zeichnung ist ersichtlich,
daß während der zuvor beschriebenen Phase des Schaltvorganges der Zerhacker 510
die Temperaturänderungsspannung am Widerstand 508 kurzschließt. Wegen des schnellen
Wechsels ist in der Schaltung der Widerstand 506 vorgesehen, der zusammen mit dem
Kondensator 504 eine Zeitkonstante bildet, die groß genug ist, um während eines
jeden Schaltvorganges eine vollständige Entladung des Kondensators 504 zu verhindern.
An der Anode 520 der Triode 516 erscheint dann eine verstärkte Temperaturänderungsspannung,
die dann zusammen mit der Temperaturspannung und der vom Generator 49 kommenden
Dämpfungsspannung an das Steuergitter 428 der Pentode 430 angelegt wird. Da die
vom Generator kommende Dämpfungsspannung mit Hilfe des Potentiometers 430 und der
Temperaturänderungsspannung mit dem Potentiometer 518 eingestellt werden kann, kann
man auch die Mischspannung so einregeln, daß einerseits die gewünschte Dämpfung
und andererseits auch die gegenseitige Beeinflussung eingeregelt werden kann.
-
Die Relaiskontakte 128 (Fig. 3) und 128" (Fig. 6) werden betätigt,
sobald die in der Anodenleitung der Triode 450 liegende Erregerwicklung 128' vom
Strom durchflossen wird. Dieses Relais in Verbindung mit der Triode 450 und der
dazugehörigen Schaltung mit dem Drosselhebelschalter im Kathodenkreis der Röhre
450 bilden einen Teil der zuvor erwähnten Anlaßschaltung, mit der verhindert wird,
daß die Gasturbine mit
zu großen Temperaturen angelassen wird. Es
ergibt sich aus den vorstehenden Ausführungen, daß, sofern nicht besondere Schutzmaßnahmen
beim Anlassen der Turbine ergriffen werden, die letztere eine viel zu große Brennstoffmenge
erhalten würde, da sowohl der Temperatur- als auch der Drehzahlkreis weiteren Brennstoff
anfordern. Wenn die Gasturbine angelassen wird, befinden sich die Relaiskontakte
128 und 128" in ihrer unbetätigten Ruhestellung (wie dargestellt), und es ist der
Drosselhebelschalter geöffnet. Wenn sich der Relaiskontakt 128 in dieser Schaltstellung
befindet, wird aus der Differenz einer Spannung vom Rückführpotentiometer 51 und
einer willkürlich am Potentiometer 129 eingestellten Spannung eine Regelabweichung
gebildet, die das Brennstoff regelventil 50 so einstellt, daß eine schnelle Temperaturzunahme
auftritt, ohne dabei eine übermäßig hohe Temperatur, die der Turbine Schaden bringen
kann, zu erreichen.
-
Durch die einleitende Bewegung des Drosselhebels 42 wird der Drosselhebelschalter
geschlossen, so daß die Röhre 450, sofern deren Anoden- und Gitterspannung in Phase
liegen, leitend wird. Lediglich die Übertemperaturspannungen haben die geeignete
Phasenlage, um ein Leitendwerden der Röhre 450 und damit eine Erregung der Wicklung
128' und eine Betätigung der Relaiskontakte 128 und 128" zu verursachen. Da der
Relaiskontakt 128" in seiner Ruhelage einen Teil des Temperatursollwertes (den Widerstand
392) ausschaltet, kann eine Übertemperaturspannung zum Transformator 406 und somit
auch zum Gitter 448 der Triode 450 geleitet werden, wobei dann die Betriebstemperatur
mehrere Hundert Grad tiefer liegt, als es der normalen Maximaltemperatur entspricht.
Es soll noch einmal darauf hingewiesen werden, daß die Gasturbine bis zur Betätigung
des Relais 128' nur eine beschränkte Anlaßbrennstoffmenge erhält. Diese Brennstoffmenge
ist so gering, daß die Turbine inner halb eines beachtlichen Zeitintervalls ihre
normale maximale Betriebstemperatur nicht erreichen kann. Aus diesem Grunde erniedrigt
der Relaiskontakt 128" die Bezugstemperatur und ermöglicht der Brennstoff -regelanlage
fast unmittelbar nach der Zündung des Brennstoffes das Regelventil zu verstellen.
Wenn die Thermoelementenspannung jedoch die für das Anlassen vorgesehene Temperatursollspannung
übersteigt, ergibt sich am Gitter 448 der Triode 450 eine übertemperaturspannung,
die mit der Anodenspannung in Phase liegt und die Relaiswicklung 128' erregt.
Dadurch werden bei beiden Relaiskontakte 128 und 128" betätigt und damit die Drehzahlspannung
im Drehzahlkreis 40 und das Drosselsignal des Potentiometers 126 angeschaltet, so
daß dann die Temperatursollspannung auf einen normalen Maximalwert angehoben wird.
Um zu verhindern, daß während des normalen Betriebe Untertemperaturspannungen die
Relaiswicklung 128' stromlos machen, ist das Gitter 448 der Triode 450 über den
Punkt G der Fig. 6 und den Relaiskontakt 128" mit der negativen Klemme des Thermoelementes
18 verbunden. Auf diese Weise wird das Gitter 448 auf einer Spannung gehalten, die
groß genug ist, um in der Röhre 450 einen Strom zu führen, der die Relaiswicklung
128' erregt. Nachdem die Erregerwicklung 128' einmal beim Anlaßvorgang durch eine
Übertemperaturspannung erregt ist, bleibt es dann so lange erregt, bis der Drosselhebelschalter
im Kathodenkreis der Röhre 450 geöffnet wird. Dies tritt jedoch nur dann auf, wenn
die Gasturbine vollständig abgestellt wird.
-
Der in Fig. 10 dargestellte hydromechanische Regler 12 enthält auch
den Motorgenerator 49, dessen Antrieb und Drehrichtung von der Ausgangswicklung
des Magnetverstärkers 48 gesteuert wird, um über ein Ge triebe 584, eine Nockenscheibe
586 und einen Abtasthebel 588 das Brennstoffregelventi150 zu verstellen. Über das
Getriebe 584 wird des weiteren ein Rückführpotentiometer 51 verstellt, welches eine
Steuerspannung für den Anlaßkreis erzeugt. Mit Hilfe einer nicht dargestellten Pumpe
wird der Brennstoff über die Einlaßöffnung 590 einer Ventilkammer 592 zugeführt,
die mit Hilfe eines Nebenschlußv entils 594 unter konstantem Druck gehalten wird.
Das Nebe-nschlußventil 594 wird von einer Membran 596 gesteuert, die auf ihrer einen
Seite dem Einlaßdruck und auf der anderen Seite dem Flüssigkeitsdruck der Kammer
598 und der Druckfeder 600 ausgesetzt ist. Über eine Nebenschlußleitung 601 führt
das Nebenschlußventil 594 abgezweigten Brennstoff zur Saugseite der Pumpe zurück.
Im Anschluß an die Karnmer 592 ist eine Verbindungsleitung 602 vorgesehen, die den
Brennstoff dem Regelventil 50 zuführt. Nachdem der Brennstoff durch das Regelventil
50 hindurchgeflossen ist, gelangt er in eine Leitung 604 und über ein Rückschlagventil
606 in eine Leitung 608 und von dort über ein Absperrventil 610 in eine Leitung
612 und von einem dahinter angeordneten vorgespannten Ventil 614 über den Reglerauslaßstutzen
616 in die Brennstoffsammelleitung der Gasturbine. Das Absperrventil 610 ist mit
einer Zahnstange 618 versehen, in die zur Betätigung ein Ritzel 620 eingreift, welches
unmittelbar von einem mechanischen Kupplungsteil 622 des Drosselhebels betätigt
wird. Wird dieses Kupplungsteil 622 nach recht und damit der Ventilkörper 610 des
Absperrventil nach links bewegt, so wird jeglicher Brennstofffluß zur Leitung 612
unterbunden.
-
Das Nebenschlußventil 594 und die Membran 596 bewirken, daß am Regelventil
50 ein gewünschter Druckabfall auftritt. Die Kammer 598 steht mit der Kammer
592 über die Kanäle 624 und 628 in Verbindung, und es ist die Kammer 598 des weiteren
mit der Leitung 608 hinter dem Dosierventil 50 über Kanäle 630 und 632 verbunden.
Zwischen den Kanälen 630 und 632 ist ein Steuerventil 634 eingeschaltet, das mit
einem Faltenbalg 636 betätigt wird. Dieser Faltenbalg 636 ist dem Kompressoreinlaßdruck
ausgesetzt und ermöglicht in Verbindung mit dem Ventil 634 die Brennstoffzufuhr
bei Änderungen der Luftdichte zu ändern. Bei jeder eingestellten Lage des Ventils
634 wird durch die Membran 596 ein konstantes Druckgefälle zwischen der Kammer 592
und der Leitung 608 aufrechterhalten. Der vor dem Regelventil 50 in der Leitung
602 befindliche Brennstoff hat im wesentlichen den gleichen Druck wie der Brennstoff
in der Kammer 592. Da das Rückschlagventi1606 dem Brennstoff in seiner normalen
Durchflußrichtung nur einen sehr geringen Widerstand entgegensetzt, ist der Druck
in der Leitung 608 im wesentlichen gleich dem hinter dem Dosierventil herrschenden
Druck. Somit ist der Druckabfall an der Membran 596 zusammen mit dem Druckabfall
am Steuerventil 634 gleich dem Druckabfall am Dosierventil 50.
-
Zum Anlassen der Gasturbine muß die Brennstoffleerlaufmenge aufrechterhalten
bleiben, um ein Erlöschen der Brennerkammer im Betrieb zu verhindern. Zu diesem
Zweck ist ein Kanal 638, der mit der Kammer 592 in Verbindung steht, über ein Ventil
640 und den Kanal 632 mit der Leitung 608 verbunden. Das Ventil 640 ist in gleicher
Weise wie das Ventil 634 mit dem Faltenbalg 636 verbunden, so daß auch dieses Ventil
auf Änderungen des Kompressoreinlaßdruckes anspricht. Die Menge durch das Ventil
640 ist abhängig
vom Druckunterschied zwischen der Kammer 692
und der Leitung 608. Das Ventil 640 ist entsprechend der Arbeitskennlinien der speziellen
Gasturbine profiliert und so ausgebildet, daß für die mit der Höhe veränderlichen
Leerlaufdrehzahlen auch die entsprechenden Brennstoffleerlaufmengen eingestellt
werden können. Aus der Zeichnung ist zu erkennen, daß die Menge durch das Ventil
640 die Menge durch das Ventil 634 ergänzt.
-
Der Ventilkörper des Absperrventils 610 weist eine ringförmige Aussparung
642 auf, die über den Kanal 630 mit der Kammer 598 in Verbindung steht. Wird der
Ventilkörper 610 nach links bewegt, entsprechend einer vollständigen Unterbrechung
der Brennstoffzufuhr, dann kann diese ringförmige Aussparung 642, die Kammer 598
über den Kanal 632, die Aussparung 642 und den Kanal 644 mit der Pumpenurngehungsleitung
601 verbinden. Auf diese Weise werden die Drücke in diesem hvdromechanischen Regler
selbst bei einem vollständigen Absperren des Ventils 610 bei vollem Pumpendruck
verhältnismäßig niedrig gehalten. Das Nachlassen des relativ hohen Druckes in der
Kammer 598 hat zur Folge, das sich die Membran 596 nach links bewegt, so daß das
Nebenschlußventil 594 maximal geöffnet wird. Somit kann der Brennstoff bei nur geringen
Druckschwankungen leicht zur Saugseite der Pumpe zurückgeführt werden.
-
Die erfindungsgemäße Brennstoffregelanlage arbeitet wie folgt: Beim
Anlassen der Gasturbine ist die Drehzahlspannung aus dem Drehzahl- und Drehzahländerungskreis
40 mit Hilfe des Relais 122 vom Drehzahlverstärker 46 abgetrennt, und es liegt der
bewegliche Kontakt des Relais 122 über den Kontakt 123 am Abgriff des Rückführpotentiometers
51. Entgegengesetzt zu dieser Spannung wird mit Hilfe des Potentiometers
129 eine einstellbare Sollwertspannung erzeugt und mit diesen beiden Spannungen
im Zerhacker 44 die Regelabweichung gebildet. Das Potentiometer 129 erzeugt eine
Steuerspannung, rnit der das Hauptregelventi150 so weit geöffnet werden kann, daß
die Betriebstemperatur der Gasturbine schnell ansteigt, ohne dabei eine kri -tische
Maximaltemperatur zu überschreiten. Zu diesem Zeitpunkt ist der Relaiskontakt 128
(Fig. 3) normalerweise geschlossen, und es liegt der Umschaltrelaiskontakt 128"
(Fig. 6) an seinem unteren Kontakt, und es wird dadurch ein Teil der Widerstände.
an denen die Temperatursollwerte eingestellt werden, kurzgeschlossen. Wenn die Betriebstemperatur
der Gasturbine ansteigt, wird ein Betriebszustand erreicht, bei dem die geringe
Anlaßsolltemperatur dem Temperaturverstärker 60 eine Übertemperaturspannung zuführt,
welche die Röhre 450 (Fig. 7) leitend macht und damit die Relaiswicklung 128' erregt.
Wenn die Relaiswicklung 128' erregt ist, legen sich die beiden beweglichen Relaiskontakte
128 und 128" um, wobei der letztgenannte Umschaltkontakt mit dem oberen Gegenkontakt
verbunden wird und dadurch der Schaltung die gesamt Temperatursollwertspannung -zugeführt
wird. Durch das Öffnen des Relaiskontaktes 128 wird der Stromkreis der Erregerwicklung
127' geöffnet. so (aß dann der Relaiskontakt 127 abfällt und das Relais 122 stromlos
wird. Der ebenfalls umgelegte Relaiskontakt 127" schaltet dann von der am Potentiometer
129 eingestellten Sollwertspannung auf die mit dem Drosselhebel 42 am Potentiometer
126 eingestellte Sollwertspannung um. Nachdem der Anlaßvorgang der Gasturbine so
weit fortgeschritten ist, erfolgt die Regelung der Turbine über den regulären Drehzahlverstärker
40, der seine Ausgangsspannung über den Kontakt 121 des Relais 122 gemeinsam mit
der der Klemme 125 zugeführten Drosselhebelsollwertspannung dem Zerhacker 44 zuführt.
Wenn nunmehr die gesamte Temperatursollwertspannung in der Schaltung eingestellt
ist, fällt zunächst eine Übertemperaturspannung fort, und es wird durch die eingestellte
Temperatursollwertspannung nunmehr eine größere Brennstoffmenge und damit eine erhöhte
Temperatur eingestellt. Die Brennstoffmenge wird nun weiterhin vermehrt, bis die
in Fig. 8 und 9 eingezeichneten Beschleunigungskurven mit maximaler Temperatur,
d. h. in diesem Falle mit 900° C, erreicht werden. In den Fig. 8 und 9 ist dann
der Betriebspunkt b erreicht. Die weitere Beschleunigung der Turbine vom Punkt b
nach c erfolgt dann auf der 900° C-Beschleunigungskurve, für die lediglich der Temperaturverstärker
eine begrenzende Wirkung ausübt. Dabei führt der Drehzahlverstärker 40 über den
Punkt B der Fig. 6 dem Instabilitätszonenkreis 56 ein der augenblicklichen Drehzahl
entsprechende Spannung zu. Wenn die Gasturbine den Punkt c auf der 900° C-Beschleunigungskurve
der Fig. 8 erreicht hat, bekommt die vom Verstärker 40 gelieferte Drehzahlspannung
eine solche Phasenlage und eine solche Größe, daß die Röhre 342 (Fig. 6) leitend
wird, die Relaiswicklung 344 erregt und damit den beweglichen Relaiskontakt 346
auf den Kontakt 348 umlegt. Danach ist dann die Solltemperatur augenblicklich auf
einen geringeren Wert, in diesem Falle auf 730° C, vermindert. Nunmehr vermindert
sich die Brennstoffzufuhr, bis die Turbine ihren Arbeitspunkt d erreicht hat. Danach
wird dann die Beschleunigung entlang dieser einer geringeren Temperatur entsprechenden
Beschleunigungskurve fortgesetzt, bis der Punkt e erreicht wird. In diesem Punkt
c trifft am Kontakt 364 des Zerhackers 362 eine Drehzahlspannung aus dem Drehzahlkreis
40 in solcher Phasenlage und Größe ein, daß die Röhre 380 leitend wird und die Relaiswicklung
382 erregt wird. Die Erregung der Relaiswicklung 382 stellt den Temperaturkreis
auf einen neuen Temperatursollwert ein, die der 900° C-Beschleunigungskurve oder
aber einer anderen oberhalb der 730° C-Beschleunigungskurve liegenden Kurve entsprechen
kann, je nachdem bei welcher Temperatur man die Beschleunigung von der Drehzahl
.\-Z zur maximalen Drehzahl im Punkt g durchzuführen wünscht. Sobald die maxirnale.
Drehzahl erreicht ist, stellt der Drehzahlverstärker eine verminderte Brennstoffrnenge
ein, bis ein Betriebspunkt h (Fig. 8) entsprechend der maximalen Drehzahl auf der
Beharrungsbetriebskennlinie erreicht wird.
-
Während des ganzen Betriebes der Gasturbine ist die in Fig. 5 dargestellte
Außentemperatursteuerung 52 in Betrieb. Diese Außentemperatursteuerung verstellt
die Drehzahl- und Temperatursollwerte entsprechend der Verlagerung der Instabilitätszone
bei Änderungen der Außentemperatur. Die Außentemperatur wirkt mithin als Führungsgröße.