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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zum Erstellen und Anzeigen einer
Raumbildvorlage nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 und eine Vorrichtung
zur Durchführung
des Verfahrens.
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Dreidimensionale
Objekte werden mit monokularen Aufnahmeeinrichtungen nur zweidimensional abgebildet.
Das liegt daran, daß diese
Objekte von einem einzigen Beobachtungsstandort und unter nur einem
Beobachtungswinkel aufgenommen werden. Bei einem derartigen Aufnahmeverfahren
wird das räumliche
Objekt auf einen Film, einen photovoltaischen Empfänger, insbesondere
ein CCD-Array oder eine andere lichtempfindliche Fläche projiziert.
Ein räumlicher
Eindruck ergibt sich von dem abgebildeten Objekt erst dann, wenn
das Objekt von mindestens zwei unterschiedlichen Beobachtungspunkten bzw.
unter mindestens zwei verschiedenen Betrachtungswinkeln aufgenommen
und einem Betrachter so präsentiert
wird, daß die
beiden zweidimensionalen monokularen Bilder von beiden Augen getrennt wahrgenommen
und in dessen physiologischem Wahrnehmungsapparat zusammengefügt werden. Dazu
werden die monokularen Einzelbilder zu einer Raumbildvorlage kombiniert,
die unter Verwendung eines dafür
geeigneten Abbildungsverfahrens zu einem räumlichen Bildeindruck beim
Betrachter führen. Derartige
Verfahren werden auch als „Anaglyphentechnik" bezeichnet.
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Eine
für ein
solches Verfahren verwendbare Raumbildvorlage kann auf verschiedene
Weise vorliegen bzw. erstellt werden. Als einfachstes Beispiel sind
hier die bekannten Stereo-Diabetrachter zu erwähnen, bei denen der Betrachter
mit je einem Auge je ein in einem verschiedenen Blickwinkel aufgenommenes
Bildmotiv betrachtet. Bei einer zweiten Möglichkeit wird das unter dem
ersten Blickwinkel erzeugte Bild mit einer ersten Farbe und das
andere unter dem zweiten Blickwinkel fotografierte Bild mit einer zweiten
Farbe eingefärbt.
Beide Bilder werden mit einer dem natürlichen Blickwinkelunterschied
der menschlichen Augen oder dem Blickwinkelunterschied des Kamerasystems
entsprechenden Versetzung zum Erstellen einer Raumbildvorlage übereinander
gedruckt oder übereinander
projiziert, wobei der Betrachter eine Zweifarbenbrille zum Betrachten der
Bildvorlage benutzt. Dabei wird die jeweils andere Blickwinkelkomponente
durch das entsprechend gefärbte
Brillenglas ausgefiltert. Jedes Auge des Betrachters erhält somit
ein entsprechend des unterschiedlichen Blickwinkels differierendes
Bild, wobei bei dem Betrachter ein räumlicher Eindruck der Bildvorlage
entsteht. Ein derartiges Verfahren ist vorteilhaft, wenn Daten aus
einer Stereokamera in Echtzeit und unter geringem apparativem Aufwand übertragen
und dargestellt werden sollen. Darüber hinaus werden auch simulierte
räumliche
Abbildungen mit einem derartigen Verfahren zum Erzeugen einer Raumbildvorlage
dargestellt, wobei der Betrachter einen besseren Eindruck komplizierter
räumlicher. Strukturen,
beispielsweise komplizierter simulierter Molekülstrukturen und dergleichen
erhalten kann.
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Weiterhin
können
subtiler wirkende Mechanismen des physiologischen Wahrnehmungsapparates
zum Erzeugen der Raumbildvorlage angewendet werden. So ist beispielsweise
bekannt, daß zwei
kurz innerhalb der Reaktionszeit nacheinander wahrgenommene Bilder
zu einem subjektiven Gesamteindruck zusammengeführt werden. Sendet man demnach
als kombinierte Raumbildvorlage kurz hintereinander zwei Bildinformationen,
die jeweils aus Aufnahmen bestehen, die aus dem ersten, bzw. dem zweiten
Betrachtungswinkel gemacht wurden, fügen diese sich in der Wahrnehmung
des Betrachters zu einem subjektiven räumlichen Gesamteindruck unter Verwendung
einer Shutterbrille zusammen.
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Allen
erwähnten
Verfahren ist jedoch gemeinsam; daß mindestens eine binokulare
Aufnahme des räumlichen
Bildmotivs vorab vorliegen muß. Das
heißt,
daß mindestens
zwei aus unterschiedlichen Betrachtungswinkeln gemachte Aufnahmen von
vornherein vorhanden sein oder (wie zum Beispiel bei Zeichnungen)
von Anfang an erzeugt wer den müssen.
Bilder oder Filme, Videosequenzen und dergleichen Abbildungen, die
von vornherein monokular erzeugt wurden und daher nur monokulare
Bildinformationen tragen, sind demnach nicht für eine räumliche Darstellung des Objektes
verwendbar.
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Ein
beispielsweise mit einem monokularen Fotoapparat aufgenommenes Foto
ist eine zweidimensionale Projektion ohne Raumtiefe. Die Information über die
Raumtiefe ist durch die monokulare Abbildung unwiederbringlich verlorengegangen
und muss vom Betrachter aufgrund von Erfahrungswerten in das Bild
hinein interpretiert werden.
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Verständlicherweise
ergibt sich dabei aber keine echte räumliche Abbildung mit Tiefenwirkung.
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Dies
ist insofern nachteilig, als daß bei
einer ganzen Reihe derartiger zweidimensionaler monokular erzeugter
Aufnahmen ein beträchtlicher
Teil der ursprünglichen
Wirkung und der Information des Bildmotivs verlorengeht. Der Betrachter
muß sie
sich hinzudenken oder versuchen, dies anderen Betrachtern zu erklären, wobei
natürlich
der ursprüngliche
Eindruck der Räumlichkeit
mit keinem räumlichen
Abbildungsverfahren der oben genannten Beispiele zurück zu gewinnen
ist.
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Aus
der
US 6,069,608 A ist
ein Verfahren zur Abbildung unterschiedlicher Bildinformationen
in Form eines zusätzlichen
virtuellen Bildes im Sichtbereich eines Benutzers, das insbesondere
für eine
stereoskopische Bildwiedergabe angewendet werden kann, vorbekannt.
Diese unterschiedlichen Bildinformationen sind aber bei diesem Stand
der Technik bereits in irgendeiner geeigneten Form vorhanden, während dies
beim zu schaffenden Verfahren nicht der Fall ist. Aus K. Mütze et al.:
ABC der Optik, Verlag Werner Dausien, 1972, Seiten 854–857 erschließt sich
dem Fachmann die physikalisch und physiologisch begründete Tatsache,
dass es von einem flächigen
Bild keine stereoskopische Betrachtung geben kann.
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Aus
dem Vorgenannten ist es daher Aufgabe der Erfindung, eine weiterentwickeltes
Verfahren zum Erstellen und Anzeigen einer Raumbildvorlage für Abbildungsverfahren
mit räumlichen
Tiefenwirkungen aus zweidimensionalen Bilddaten aus Bildern, Bildsequenzen,
Videofilmen und dergleichen Urbildern anzugeben, welches über ein
einfaches Nachbearbeiten der Bildmotive der Urbilder einen Datensatz
bereitstellt, der bei seiner Wiedergabe einen dreidimensionalen
Eindruck erzeugt.
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Die
Lösung
der Aufgabe der Erfindung erfolgt mit einem Verfahren gemäß der Lehre
nach Patentanspruch 1, wobei Anspruch 13 eine Vorrichtung zum Anzeigen
einer Raumbildvorlage, geschaffen nach dem erfindungsgemäßen Verfahren,
umfasst.
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Die
Unteransprüche
beziehen sich auf vorteilhafte verfahrens- und vorrichtungsseitige
Ausgestaltungen.
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Bei
der folgenden Beschreibung wird unter dem Begriff des „Urbildes" die anfangs gegebene monokular
angefertigte zweidimensionale Abbildung verstanden. Es ist unmittelbar
einsichtig, daß eine Anwendung
des nachfolgend beschriebenen erfindungsgemäßen Verfahrens auch auf Sequenzen
von derartigen Urbildern anwendbar ist und daher ohne weiteres auch
für bewegte
Bilder, insbesondere Video- oder Filmaufnah men, verwendet werden
kann, sofern diese aus einer Serie aufeinander abfolgender Abbildungen
bestehen oder in diese überführt werden
können.
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Erfindungsgemäß wird auf
der Grundlage von aus monokularen Urbilddaten ermittelten Bildinformationen
abgebildeter Objekte ein auf einer vermutungsbasierten Bildtiefenabstufung.
beruhendes virtuelles dreidimensionales Bildgerüst erzeugt. Die Urbilddaten
werden auf das virtuelle dreidimensionale Bildgerüst zum Erzeugen
eines virtuellen dreidimensionalen Bildmodells angepaßt. Die
Daten des virtuellen dreidimensionalen Bildmodells werden als Vorlage
zum Erstellen der Raumbildvorlage für das Abbildungsverfahren mit
räumlicher
Tiefenwirkung verwendet.
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Es
werden erfindungsgemäß somit
zunächst die
auf der zweidimensionalen Abbildung abgebildeten Objekte ermittelt.
Dann wird diesen Objekten jeweils eine Vermutung über deren
Raumtiefe zugeordnet. Es entsteht ein virtuelles dreidimensionales Modell,
wobei die ursprünglichen
Bilddaten der zweidimensionalen Abbildung auf dieses virtuelle dreidimensionale
Modell angepaßt
werden. Dieses virtuelle dreidimensionale Modell bildet nun ein
virtuelles Objekt, dessen Daten den Ausgangspunkt zum Erzeugen der
Raumbildvorlage darstellen.
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Auf
den monokularen Urbilddaten wird zum Ermitteln der Bildinformation
ein Verfahren zu einer Kantenerkennung der abgebildeten Objekte
mit einer Generierung eines kantenmarkierten Bildes ausgeführt. Dabei
werden bei der vermutungsbasierten Bildtiefenabstufung Urbildareale
aufgrund eines ermittelten Kantenreichtums verschiedenen virtuellen Tiefenebenen,
insbesondere einem Hintergrund und/oder Vordergrund zugeordnet.
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Hier
wird die Erkenntnis genutzt, daß detailreiche
und damit kantenreiche Objekte im allgemeinen zu einer anderen Bildtiefe
und damit Tiefenebene gehören,
als detailarme und damit auch kantenarme Objekte. Der Schritt der
Kantenerkennung sortiert demnach Bestandteile des Urbilds aus, von
denen auszugehen ist, dass sich diese im Hintergrund des Bildes
befinden und separiert sie von denen, die im Vordergrund oder einer
weiteren Tiefenebene zu vermuten sind.
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Bei
einer weiteren Vorgehensweise zum Ermitteln der Bildinformation
wird ein Verfahren zum Ermitteln der Farbinformation gegebener Urbildareale ausgeführt. Dabei
wird bei der vermutungsbasierten Bildtiefenabstufung mindestens
eine erste identifizierte Farbinformation einer ersten virtuellen
Tiefenebene und eine zweite Farbinformation einer zweiten virtuellen
Tiefenebene zugeordnet.
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Dabei
wird hier die Erfahrungstatsache angewandt, daß bestimmte Farben oder Farbkombinationen
bei gewissen Bildmotiven bevorzugt in einer anderen Tiefenebene
auftreten, als andere Farben oder Farbkombinationen. Beispiele sind
hierfür
Blau als eine typische Hintergrundfarbe bei Landschaften einerseits
und Rot oder Grün
als typische Vordergrundfarben des abgebildeten Motivs andererseits.
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Das
Verfahren zur Kantenerkennung und das Verfahren zum Ermitteln der
Farbinformation können
sowohl einzeln oder in Kombination miteinander angewendet werden,
wobei vor allem eine kombinierte Anwendung aus Kantenerkennung und Ermitteln
der Farbinformation weitere Differenzierungsmöglichkeiten der Urbilddaten,
insbesondere ein feineres Festlegen weiterer Tiefenebenen erlaubt.
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Auf
dem kantenmarkierten Bild wird in einer zweckmäßigen Ausgestaltung ein Weichzeichnungsverfahren
zur Verstärkung
und zum Vereinheitlichen eines kantenreichen Urbildareals angewendet.
Damit werden einerseits mögliche
Fehler bei der Kantenerkennung ausgeglichen und andererseits nebeneinander
liegende, nicht zufällig
vorgegebene Strukturen verstärkt.
Optional können
die Werte des kantenmarkierten Bildes zusätzlich tonwertkorrigiert werden.
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Auf
der Grundlage des weichgezeichneten und/oder zusätzlich tonwertkorrigierten
kantenmarkierten Bildes, wird eine auf dem Tonwert eines Bildpunktes
basierende Zuordnung eines betreffenden Bildabschnittes zu einer
Tiefenebene ausgeführt.
Die Strukturen des kantenmarkierten Bildes, das weichgezeichnet
und optional tonwertkorrigiert ist, werden nun je nach ihrem Tonwert
einzelnen definierten Tiefenebenen zugeordnet. Das kantenmarkierte,
weichgezeichnete und optional tonwertkorrigierte Bild bildet daher
die Grundlage für
eine eindeutige Zuweisung der einzelnen Bildstrukturen zu den Tiefenebenen,
wie beispielsweise dem definierten virtuellen Hintergrund, einer
virtuellen Bildebene oder einem virtuellen Vordergrund.
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Bei
einer dabei ausgeführten
Fixpunktdefinition erfolgt eine Begrenzung der Farb- und/oder Tonwerte
auf einen vorgegebenen Wert. Damit wird ein virtueller Drehpunkt
für die
später
zu erzeugenden Einzelansichten festgelegt. Dabei bildet der ausgewählte Farb-
und/oder Tonwert einen Referenzwert, der einer virtuellen Bildebene
zugeordnet wird und somit einen virtuellen Tiefenhintergrund von
einem virtuell aus der Bildebene herausragenden Vordergrund trennt.
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Die
Zuweisung einer virtuellen Tiefenebene kann auf verschiedene Weise
erfolgen. Die bereits dargestellten Verfahrensschritte legen zweckmäßigerweise
eine Zuordnung einer Tiefenebene an einen jeweils vorgegebenen Farb-
und/oder Helligkeitswert eines Bildpixels nahe. Objekte mit Bildpixeln,
die somit gleiche Farb- und/oder Helligkeitswerte aufweisen, werden
somit einer Tiefenebene zugeordnet.
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Alternativ
dazu besteht auch die Möglichkeit, willkührlich festgelegte
Bildabschnitte, insbesondere einen Bildrand und/oder die Bildmitte,
einer virtuellen Tiefenebene zuzuordnen. Damit wird insbesondere eine
virtuelle „Wölbung", „Verspannung", „Kippung" und dergleichen
dreidimensionale Bildeffekte erreicht.
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Zum
Erzeugen des virtuellen dreidimensionalen Bildmodells wird das virtuelle
dreidimensionale Bildgerüst
als eine entsprechend der virtuellen Tiefenebenen deformierte virtuelle
Netzstruktur erzeugt und das zweidimensionale Urbild in einem Mapping-Verfahren als Textur
auf die deformierte Netzstruktur angepaßt. Die Netzstruktur bildet
dabei eine Art virtuelle dreidimensionale „Matrize" oder „Profilform", während das
zweidimensionale Urbild eine Art „elastisches Tuch" darstellt, das über die
Matrize gespannt und in die Matrize in einer Art virtuellem „Tiefziehverfahren" hineingepreßt wird.
Das Ergebnis ist ein virtuelles dreidimensionales Bildmodell mit
den Bildinformationen des zweidimensionalen Urbilds und der zusätzlich dem
Urbild aufgeprägten „virtuellen
Tiefziehstruktur" der
virtuellen dreidimensionelen Matrize.
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Von
diesem dreidimensionalen Bildmodell können virtuelle binokulare oder
auch multiokulare Ansichten abgeleitet werden. Das geschieht dadurch,
indem von dem virtuellen dreidimensionalen Bildmodell aus einer
Reihe von virtuellen Bobachtungswinkeln eine Reihe von virtuellen,
die Ansichten des virtuellen dreidimensionalen Bildmodells wiedergebenen
Einzelbildern erzeugt werden, bei denen die einer festgelegten Tiefenebene
entsprechenden Bildabschnitte des Urbildes entsprechend des virtuellen
Beobachtungswinkels verschoben und/oder verzerrt werden. Das virtuelle
dreidimensionale Bildmodell dient somit als ein virtuelles räumliches
Objekt, das virtuell binokular oder multiokular betrachtet wird, wobei
dabei virtuelle Ansichten gewonnen werden, die sich entsprechend
den Beobachtungswinkeln unterscheiden.
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Diese
virtuellen Einzelbilder werden nach einem für das Abbildungsverfahren mit
zusätzlicher Raumwirkung
geeigneten Algorithmus zum Erzeugen einer Raumbildvorlage kombiniert.
Dabei werden die virtuellen Einzelbilder wie real binokular oder
multiokular aufgenommene Einzelbilder behandelt, die nun für ein dreidimensionales
Darstellungsverfahren geeignet aufbereitet und kombiniert werden.
Damit liegt eine virtuell gewonnene binokulare oder multiokulare
Bildinformation vor, die für
jedes beliebige räumliche
Abbildungsverfahren verwendet werden kann.
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Zum
Erstellen der Raumbildvorlage wird bei einer Ausführungsform
des Verfahrens eine Bildbearbeitung einzelner Bildbereiche des Urbildes,
insbesondere ein Skalieren und/oder Drehen und/oder Spiegeln ausgeführt und
die so erzeugte Raumbildvorlage mittels eines darüber liegenden
monofokalen Linsenrasters angezeigt.
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Dabei
werden die Bildstrukturen, die in dem virtuellen dreidimensionalen
Bildmodell gewissen Tiefenebenen zugeordnet werden, so verändert, dass
diese bei Anzeige der so erzeugten Raumbildvorlage einen ausreichenden
Akkomodationsreiz für das
betrachtende menschliche Auge bieten. Die so hervorgehobenen Bildstrukturen
werden mittels der optischen Abbildung durch das Linsenraster entweder
vor oder hinter der gegebenen Bildebene wahrgenommen und führen somit
zu einem räumlichen Eindruck
beim Betrachten des Bildes. Dieses Verfahren benötigt nur eine relativ einfach
gestaltete Raumbildvorlage in Verbindung mit einer einfachen Ausführung des
Abbildungsverfahrens mit räumlicher Tiefenwirkung.
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Das
zweidimensionale Urbild kann auch direkt ohne eine Bildbearbeitung
durch das monofokale Linsenraster angezeigt werden. Das zweidimensionale
Urbild ist somit sofort als Raumbildvorlage für eine Anzeige durch das monofokale
Linsenraster verwendbar. Eine derartige Vorgehensweise ist besonders
dann zweckmäßig, wenn
einfache Bildstrukturen vor einem homogen strukturierten Hintergrund, insbesondere
Zeichen vor einem einheitlich ausgebildeten Texthintergrund, mit
Tiefenwirkung anzuzeigen sind. Der durch die abbildene Wirkung des
monofokalen Linsenrasters erzielte Ackomodationsreiz für das betrachtende
Auge bewirkt dann einen Tiefeneffekt, wobei das Urbild an sich für eine derartige
Anzeige nicht vorher aufbereitet werden muß.
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Eine
Vorrichtung zum Anzeigen einer Raumbildvorlage ist durch eine zweidimensionale
Raumbildvorlage und ein über
der Raumbildvorlage angeordnetes monofokales Linsenraster gekennzeichnet. Das
monofokale Linsenraster bildet hierbei Bereiche der Raumbildvorlage
ab und bewirkt einen entsprechenden Akkomodationsreiz im betrachtenden
Auge.
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Die
zweidimensionale Bildvorlage ist dazu zweckmäßigerweise aus einem Mosaik
aus der Rasterstruktur des Linsenrasters zugeordneten Bildabschnitten
ausgeführt,
wobei im wesentlichen jeweils ein Bildabschnitt ein Abbildungsobjekt
für im wesentlichen
jeweils ein zugehöriges
Linsenelement des monofokalen Linsenrasters ist. Die zweidimensionale
Bildvorlage ist demnach in eine Gesamtheit einzelner Bildbereiche
aufgeteilt, die jeweils durch ein Linsenelement angezeigt werden.
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Bei
dieser Vorrichtung sind prinzipiell zwei Ausführungsformen der Bildvorlage
und insbesondere der Bildbereiche möglich. Bei einer ersten Ausführungsform
sind die Bildabschnitte im wesentlichen unveränderte Bildbestandteile der
zweidimensionalen Bildvorlage des Urbildes. Das heißt, dass
bei dieser Ausführungsform
das im wesentlichen unveränderte
zweidimensionale Bild die Raumbildvorlage für das Linsenraster bildet.
Bei dieser Ausführungsform wird
somit, abgesehen von Größenänderungen
oder Skalierungen des gesamten Bildes, auf eine Bildbearbeitung
einzelner Bildbereiche verzichtet.
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Bei
einer weiteren Ausführungsform
sind die Bildabschnitte zur Kompensation der Abbildungswirkungen
des Linsenrasters skaliert und/oder gespiegelt und/oder gedreht.
Dadurch wird eine verbesserte Bildqualität erreicht, wobei allerdings
der Aufwand für die
Erstellung der Raumbildvorlage zunimmt.
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Die
zweidimensionale Bildvorlage ist insbesondere ein auf einem Display
erzeugtes Bild, während
das Linsenraster auf der Oberfläche
des Displays befestigt ist. Das Linsenraster wird somit auf einem
vorab vorhandenen Display, beispielsweise einem Röhren- oder
Flachbildschirm, an einer geeigneten Stelle angebracht und befindet
sich somit über dem
auf dem Display angezeigten Bild. Diese Anordnung läßt sich
in sehr einfacher Weise verwirklichen.
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In
einer ersten Ausführungsform
ist das Linsenraster als eine rasterartige, auf der Display-Oberfläche haftende
Fresnel-Linsen-Anordnung ausgeführt.
Die Verwendung von Fresnel-Linsen gewährleistet eine flache und einfache
Gestaltung des Linsenrasters, wobei die für Fresnel-Linsen typischen Rillenstrukturen
in der nach dem Stand der Technik bekannten Weise in ein durchsichtiges
Kunststoffmaterial, insbesondere eine Kunststofffolie eingearbeitet werden
können.
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In
einer zweiten Ausführungsform
ist das Linsenraster als eine rasterartige, insbesondere flexible, auf
der Display-Oberfläche
haftende Zonenplatten-Anordnung ausgeführt. Eine Zonenplatte ist ein konzentrisches
System aus hellen und dunklen Ringen, die durch Lichtinterferenz
eine Bündelung
des hindurchlaufenden Lichtes bewirken und damit eine abbildende
Wirkung ermöglichen.
Eine derartige Ausführungsform
ist durch ein Bedrucken einer durchsichtigen flexiblen Folie in
aufwandsarmer und kostengünstiger
Weise herstellbar.
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Bei
einer dritten Ausführungsform
ist das Linsenraster auch als eine Anordnung konventionell geformter
Konvexlinsen möglich,
wobei allerdings die Dicke der gesamten Anordnung und damit auch
deren Materialverbrauch zunimmt.
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Das
Verfahren und die Vorrichtung sollen im Folgenden anhand von Ausführungsbeispielen
näher erläutert werden.
Zur Verdeutlichung dienen die angefügten Figuren. Es werden für gleiche
oder gleich wirkende Verfahrensschritte und Verfahrensbestandteile
die gleichen Bezugszeichen verwendet. Es zeigt:
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1 einen
ersten Teil eines beispielhaften schematischen Programmablaufplanes
des Verfahrens,
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2 einen
beispielhaften Ablaufplan einer Kantenerkennung,
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3 einen
zweiten Teil eines beispielhaften schematischen Programmablaufplanes
des Verfahrens,
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4 ein
beispielhaftes Auswahlmenü zum Ausführen der
Kantenerkennung,
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5a ein
beispielhaftes Urbild,
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5b ein
beispielhaftes kantenmarkiertes Bild als Ergebnis einer auf dem
beispielhaften Urbild aus 5a ausgeführten Kantenerkennung,
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6a ein
beispielhaftes Ergebnis einer auf dem kantenmarkierten Bild nach 5b ausgeführten Weichzeichnung,
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6b ein
beispielhaftes Ergebnis einer auf dem kantenmarkierten Bild nach 6a ausgeführten Tonwertkorrektur,
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7a ein
beispielhaftes Auswahlmenü für eine Fixpunktdefinition,
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7b ein
beispielhaftes fixpunktdefiniertes Bild,
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8a ein
schematisches Beispiel für
graphische Objekte in einem schematischen zweidimensionalen Urbild,
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8b ein
schematisches Beispiel einer Tiefenebenenzuordnung der graphischen
Objekte aus 8a und einer Erzeugung eines
virtuellen dreidimensionalen Bild modells entlang beispielhafter Schnitte
entlang der Linien A-A und B-B aus 8a,
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9a ein
schematisches Beispiel einer virtuellen binokularen Betrachtung
und Projektion des virtuellen dreidimensionalen Bildmodells entlang
der Linie A-A aus den 8a und 8b,
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9b ein
schematisches Beispiel einer beispielhaften virtuellen binokularen
Betrachtung und Projektion des virtuellen dreidimensionalen Bildmodells
entlang der Linie B-B aus den 8a und 8b,
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10 ein
schematisches Beispiel einer virtuellen Einzelbilderzeugung aus
einem beispielhaften Betrachtungswinkel entlang der beispielhaften
Linie A-A nach 9a,
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11a eine Reihe beispielhafter virtueller Einzelbilder
unterschiedlicher Betrachtungswinkel unter Verwendung des Urbildes
aus 5a,
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11b eine beispielhafte Kombination der in der 11a gezeigten virtuellen Einzelbilder in einer
beispielhaften Raumbildvorlage für
ein Abbildungsverfahren mit zusätzlicher
Tiefenwirkung,
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12a, b beispielhafte Darstellungen einer zweidimensionalen
Bildvorlage und eines darüber befindlichen
monofokalen Linsenrasters,
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13a–c
beispielhafte Darstellungen einer Abbildung eines zweidimensionalen
Bildabschnittes mittels des monofokalen Linsenrasters der vorhergehenden
Abbildungen.
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Die 1 und 3 zeigen
in zwei Teilen einen beispielhaften schematischen Ablaufplan des Verfahrens. 2 erläutert ein
Kantenerkennungsverfahren in einem detaillierteren Ablaufplan. Die 4 bis 11b zeigen beispielhafte Resultate und weitere
Einzelheiten des in den Ablaufplänen
erläuterten
erfindungsgemäßen Verfahrens.
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Den
Ausgangspunkt des Verfahrens bildet eine Menge von Urbilddaten 10 eines
vorgegebenen zweidimensionalen, zweckmäßigerweise digitalisierten,
Urbildes. Sofern das Urbild ein Einzelbild als Bestandteil einer
Bildsequenz oder eines digitalisiert vorliegenden Films ist, ist
bei der nachfolgenden Beschreibung davon auszugehen, daß alle weiteren Einzelbilder
der Bildsequenz in einer dem Einzelbild entsprechenden Weise verarbeitet
werden können. Daher
ist das im folgenden beispielhaft beschriebene Verfahren auch für Bildsequenzen,
Filme und dergleichen verwendbar.
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Zweckmäßigerweise
wird davon ausgegangen, daß die
Urbilddaten 10 in einer Bilddatei, einer digitalen Speichereinrichtung
oder einer vergleichbaren Speichereinheit vorliegen. Diese Daten
können durch
die üblichen
Mittel zum Erzeugen digitalisierter Bilddaten, insbesondere durch
einen bekannten Scan-Vorgang, eine Digitalfotografie, eine digitalisierte
Videoinformation und dergleichen weitere bekannte Bildgewinnungsverfahren
erzeugt werden. Dies schließt
insbesondere auch Bilddaten ein, die unter der Verwendung sogenannter
Frame Grabber aus Video- bzw. Filmsequenzen gewonnen wurden. Als
Datenformate sind prinzipiell alle bekannten Bildformate, insbesondere
das BMP-, JPEG-, PNG-, TGA-, TIFF- oder EPS-Format in allen jeweiligen
Versionen verwendbar. Obwohl bei den nachfolgend beschriebenen Ausführungsbeispielen
auf Figuren Bezug genommen wird, die aus Darstellungsgründen schwarz-weiß, bzw.
in Grauwerten abgebildet sind, können
die Urbilddaten ohne weiteres Farbinformationen beinhalten.
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Die
Urbilddaten 10 werden in einem Einleseschritt 20 in
einen Arbeitsspeicher zum Ausführen des
Verfahrens geladen. In einem Verfahrensschritt eines Anpassens 30 werden
zunächst
die Urbilddaten für
eine optimale Verfahrensausführung
angepaßt.
Das Anpassen 30 der Bildeigenschaften umfaßt mindestens
ein Verändern
der Bildgröße und des Farbmodells
des Bildes. Kleinere Bilder werden in der Regel dann bevorzugt,
wenn die Rechenzeit des Verfahrens zu minimieren ist. Eine Bildgrößenänderung
kann jedoch auch eine mögliche
Fehlerquelle für
das erfindungsgemäße Verfahren
sein. Als anzupassendes Farbmodell können prinzipiell alle derzeit gebräuchlichen
Farbmodelle, insbesondere RGB- und CMYK- oder Graustufenmodelle,
aber auch Lab-, Index- bzw. Duplex-Modelle je nach Erfordernis verwendet
werden.
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Für die weitere
Verarbeitung werden die angepaßten
Bilddaten in einem Schritt 40 für einen wiederholten Zugriff
zwischengespeichert. Die zwischengespeicherten Bilddaten 50 bilden
die Grundlage im wesentlichen aller nachfolgenden Datenoperationen.
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In
Abhängigkeit
von dem vermuteten räumlichen
Bildaufbau, d.h. der vermuteten Abstufung der Tiefenebenen im Urbild,
folgt nun optional unter einem Zugriff auf die zwischengespeicherten
Bilddaten 50 entweder eine Änderung des Farbkanals/der Farbverteilung 60 oder
eine Überführung der
Bilddaten in ein grauwertabgestuftes Bild mittels einer Grauwertabstufung 70.
Die Grauwertabstufung 70 ist vor allem dann vorteilhaft,
wenn davon auszugehen ist, daß vorwiegend
den auf dem Bild dargestellten Objektkonturen eine Tiefeninformation
zuzuordnen ist. In diesem Fall sind alle Farbinformationen des Bildes
für eine
Tiefeninterpretation des Urbildes gleich relevant und können demnach
in gleicher Weise in Grauwerte überführt werden.
Eine Abwandlung des Farbkanals bzw. der Farbverteilung in den Bilddaten ist
dann zweckmäßig, wenn
anzunehmen ist, daß im wesentlichen
ein Farbkanal Träger
der interpretierten Tiefeninformation ist und daher für die folgende
Bearbeitung besonders hervorzuheben bzw. zu berücksichtigen ist. Bei der hier
gegebenen beispielhaften Beschreibung des Verfahrensablaufs wird
auch aus Gründen
der besseren Darstellung insbesondere in Hinblick auf die Figuren
davon ausgegangen, daß die zwischengespeicherten
Bilddaten 50 unabhängig von
ihren Farbwerten in Grauwerte umgewandelt werden, wobei die Farbinformation
unverändert bleibt.
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Im
weiteren Verfahrensverlauf schließt sich eine Kantenerkennung 80 an.
Dabei wird von der Annahme ausgegangen, daß die in das zweidimensionale
Urbild hinein interpretierten Tiefenebenen vor allem durch in die
in dem Bildmotiv vorhandenen Objekte definiert sind. Beispielsweise
kann davon ausgegangen werden, dass reich strukturierte und damit stark
durch Konturen und somit kantenartigen Strukturen geprägte Objekte
vorwiegend im Vordergrund des Bildes vorhanden sind und konturarme,
verwaschene und somit kantenarme Objekte den Bildhintergrund bilden.
Das Kantenerkennungsverfahren 80 wird ausgeführt, um
die unterschiedlichen Areale des Urbildes, die aufgrund ihrer Strukturierung
zu verschiedenen Tiefenebenen gehören, eindeutig zu identifizieren
und voneinander möglichst
eindeutig zu unterscheiden.
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2 stellt
einen schematischen und beispielhaften Ablaufplan zur Kantenerkennung
dar. 4 zeigt in Verbindung damit ein beispielhaftes Eingabemenü 89 zur
Festlegung der durchzuführenden
Veränderungen
an den Helligkeitswerten eines zentralen Pixels und einer festgelegten
Pixelumgebung. Die durch ihren Grauwert definierten Bildpixel 81 werden
in einem Schleifenprozeß fortlaufend
bearbeitet. Zunächst
erfolgt eine Auswahl 82 eines Pixels und ein Einlesen dessen
Helligkeitswertes 83. Dieser Helligkeitswert wird mit einem
möglichst
großen
positiven Wert (in dem hier dargestellten Beispiel mit dem willkürlichen
Wert +10) multipliziert, wodurch ein sehr heller Bildpixel 85 erzeugt
wird. Ein Helligkeitswert eines jeweils rechts davon liegenden Pixels wird
dagegen mit einem möglichst
stark negativen Wert (in dem hier dargestellten Beispiel mit –10) in
einem Schritt 86 multipliziert, wodurch ein sehr dunkler Pixel 87 erzeugt
wird. Dann wird in einem Schritt 88 der nächste Pixel
eingelesen. Das Resultat der Kantenerkennung ist ein kantenmarkiertes
Bild. Dort, wo das ursprüngliche
Bild einen großen
Struktur- und damit Kantenreichtum zeigt, bestehen die nunmehr gegebenen
kantenmarkierten Bilddaten aus einer Struktur sehr heller bzw. sehr
dunkler Pixel, während strukturarme
und daher kontur- und kantenarme Bildbereiche eine einheitliche
dunkle Färbung
aufweisen. Die Struktur der abwechselnd sehr hellen und sehr dunklen
Pixel und des damit markierten Objekts weist demnach einen höheren durchschnittlichen
Helligkeitswert auf, als ein Areal durchgängig dunkler Pixel.
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Nebeneinander
liegende Strukturen werden nachfolgend mittels eines als „Weichzeichnung" bezeichneten Verfahrensschrittes 90 verstärkt. Dabei werden
die Helligkeitswerte einer bestimmten ausgewählten Pixelmenge im kantenmarkierten
Bild nach einem bestimmten Algorithmus Bemittelt und den Pixeln
der ausgewählten
Menge zugewiesen. Bewährt hat
sich hier insbesondere ein Gaussches Weichzeichnungsverfahren. Im
weichgezeichneten kantenmarkierten Bild heben sich die Objektstrukturen
als eine hellere Pixelmenge vom dem übrigen Bilddteil ab und ermöglichen
eine Identifizierung eines einheitlichen Objektes.
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Gegebenenfalls
kann anschließend
in einem Schritt 100 eine Tonwertkorrektur des kantenmarkierten
weichgezeichneten Bildes erfolgen. Dabei werden vorzugsweise die Tonwerte
der Bildpunkte so korrigiert, dass sich ein möglichst deutlicher Kontrast zwischen
der Objektstruktur und dem als Hintergrund des Bildes definierten
Rest ergibt.
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Der
nächste
Verfahrensschritt ist durch eine Fixpunktfestlegung 110 bezeichnet.
Bei diesem Schritt werden die Farb- und/oder Grauwerte des kantenmarkierten
weichgezeichneten Bildes auf einen gewissen Wert so begrenzt, dass
de facto der virtuelle Drehpunkt der zu erzeugenden virtuellen Einzelansichten
definiert wird. Die Fixpunktfestlegung 110 definiert mit
anderen Worten die Objekte oder Strukturen, die virtuell als vor
oder hinter der Bildoberfläche
gelegen angenommen und später
so in ihrer Tiefenwirkung abgebildet werden sollen.
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Weiterhin
können
optional in einem Verfahrensschritt 120 weitere Fixpunktoptionen
berücksichtigt
werden. So kann beispielsweise eine erste Vermutung angewendet werden,
dass größere blaue Flächen vorwiegend
einen Hintergrund (blauer Himmer, Wasser usw.) bilden, während kleinere,
scharf umgrenzte und farblich hervorstechende Objekte den Vordergrund
des Bildes bilden. Ebenso können
gewissen Farbwerten gewisse virtuelle Tiefenebenen von von Beginn
an zugeordnet werden. So können zum
Beispiel Farbwerte, die einer Gesichtsfarbe entsprechen, einer virtuellen
Tiefenebene zugeordnet werden, die einer mittleren Bildtiefe entspricht.
Ebenso können
definierte Bildabschnitte, wie zum Beispiel der Bildrand oder die
Bildmitte gewissen Tiefenebenen, zum Beispiel dem Vordergrund oder
dem Hintergrund zugeordnet werden, wobei eine „Vorspannung" oder „Wölbung" des später erzeugten
räumlichen
Bildes erzeugt werden kann.
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Durch
die so erzeugten Abstufungen der virtuellen Tiefenebenen wird ein
virtuelles dreidimensionales Bildgerüst erzeugt, die als eine Verzerrungsmaske
oder „Displacement-Map" dient und in Form einer
Graustufenmaske visualisiert werden kann. Dieses virtuelle dreidimensionale
Bildgerüst
wird in einem Schritt 130 zur weiteren Verwendung gespeichert.
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Das
virtuelle dreidimensionales Bildgerüst dient als Verzerrungsmaske
und virtuelle Form zum Erzeugen eines virtuellen dreidimensionalen
Bildmodells. Dabei wird in einem Verfahrensschritt 150,
der in 3 als „Displace" bezeichnet ist,
das Urbild als Textur über
das virtuelle Bildgerüst
gelegt und so verzerrt, daß die
entsprechenden Urbildabschnitte auf die virtuellen Tiefenebenen „tiefgezogen" d.h. diesen Tiefenebenen
zugeordnet werden. Von diesem virtuellen dreidimensionalen Bildmodell
werden nun von einer Reihe verschiedener virtueller Betrachtungswinkel
aus virtuelle Einzelbilder 160 des virtuellen dreidimensionalen
Bildmodells durch eine virtuelle Projektion der Bilddaten des virtuellen
dreidimensionalen Bildmodells entsprechend bekannter perspektivischer
Abbildungsgesetze erzeugt.
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In
einem Kombinationsschritt 170 werden die virtuellen Einzelbilder
nach einem für
das Abbildungsverfahren mit zusätzlicher
Tiefenwirkung festgelegten Algorithmus so kombiniert, dass schließlich Bilddaten 180 für die dreidimensionale
Abbildung des anfänglichen
Urbildes vorliegen.
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Im
Folgenden werden einige Bildbearbeitungen anhand von Beispielen
näher erläutert. 5a zeigt
ein, im allgemeinen farbiges, zweidimensionales Urbild 200.
Wie dem Bild zu entnehmen ist, befinden sich eine Reihe von Pflanzen
offensichtlich im Vordergrund des Bildmotivs, während offensichtlich weiter
im Hintergrund gelegene undeutliche Hafenanlagen, Gebäude und
ein weitgehend strukturloser Strand zu erkennen sind. Weiterhin
wird der praktisch im Unendlichen gelegene Hintergrund im Urbild 200 durch
einen weich verlaufenden Himmel gebildet. Wie der 5a zu
entnehmen ist, zeichnen sich die im offensichtlichen Vordergrund
angeordneten Pflanzen durch einen im Vergleich zum Hintergrund beträchtlichen
Detailreichtum aus, der sich unter anderem in einer großen Anzahl
von „Kanten", beispielsweise
im Bereich der Blätter
oder der Blüten,
zeigt. Der Hintergrund ist im Vergleich dazu kantenarm bzw. kantenfrei.
Es ist demnach naheliegend, die Dichte der Kanten im Urbild 200 als
Indikator für
die räumliche
Lage der dargestellten Objekte heranzuziehen.
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5b zeigt
ein aus dem Urbild 200 nach einer Graustufenumwandlung
und einer optionalen Größenkorrektur
gewonnenes kantenmarkiertes Bild 210. Dort, wo sich die
strukturreichen Pflanzen aus dem in 5a gezeigten
Urbild 200 befinden, zeigt das kantenmarkierte Bild 210 eine
Vielzahl durch helle Pixel markierter Kanten, die besonders im rechten Bildbereich
zu einer höheren
mittleren Bildhelligkeit führen.
Dagegen sind sowohl der Himmel als auch der Strandbereich aus dem
Urbild 200 kantenarm und daher im kantenmarkierten Bild 210 vorwiegend dunkel,
während
die im Urbild 200 erkennbaren Gebäude einige wenige Kantenstrukturen
in Form vereinzelter heller Bildpunkte erzeugen.
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Die 6a und 6b zeigen
ein weichgezeichnetes kantenmarkiertes Bild 220 und ein
weichgezeichnetes kantenmarkiertes und zusätzlich tonwertkorrigiertes
Bild 230. Auf dem weichgezeichneten Bild 220 ist
zu erkennen, daß sich
der rechte Bilddteil durch einen höheren Bildhelligkeitswert vom
linken Bildteil unterscheidet. Dieser Unterschied zeigt sich noch
deutlicher im tonwertkorrigierten Bild 230 in 6b.
Der Kantenreichtum im Bereich der Pflanzen des Urbildes, mit anderen
Worten der Strukturreichtum des angenommenen Vordergrundes, zeigt
sich in den Bildern 220 und 230 deutlich als ein
heller Bereich. Deutlich ist im tonwertkorrigierten Bild 230 auf der
linken Bildhälfte
ein etwas hellerer Streifen zu erkennen, der allerdings deutlich
dunkler als der Bildbereich der Pflanzen ist. Dieser Streifen entspricht den
abgebildeten Gebäuden
aus dem Urbild 200 aus 5a. Der
deutlich dunklere Helligkeitswert verweist auf die kantenärmere Struktur
der abgebildeten Gebäude
und somit auf deren Anordnung im angenommenen Bildhintergrund.
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Im
weichgezeichneten und tonwertkorrigierten Bild bilden der Himmel
und der Strand aus dem Urbild 200 eine einheitlich dunkle
Fläche.
Obwohl der Strand eher zum mittleren Vordergrund des Bildes, als
zum durch den Himmel gebildeten Hintergrund zu rechnen ist, kann
aus dem kantenmarkierten sowie dem weichgezeichneten und tonwerkorrigierten
Bild allein dessen mittlere Vordergrundlage nicht eindeutig bestimmt
werden. Hier bietet sich eine Zuordnung des Strandes zu einer virtuellen
mittleren Tiefenebene aufgrund des gelben oder braunen Farbwertes
an, der sich in diesem Beispiel eindeutig vom Farbwert des blauen
Himmels unterscheidet.
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Dies
ist mit der oben bereits erwähnten
Fixpunktfestlegung 110 möglich. 7a zeigt
ein diesbezügliches
beispielhaftes Menü 239, 7b das dem
Menü entsprechende
Bild 240. In einem Histogramm 241 sind eine Reihe
von Farbkanälen
dargestellt, die in dem in 7a gezeigten
Ausführungsbeispiel
eine Reihe von Grauwerten sind. Die entsprechenden Grauwerte sind
in einer Grauwertleiste 242 angezeigt. Im linken Teil des
Histogramms 241, bzw. der Grauwertleiste 242 befinden
sich die dunklen Hellig keitswerte, im rechten Teil die hellen Helligkeitswerte.
Die Größe der Histogrammbalken
zeigt die Häufigkeitsverteilung
der entsprechenden Grauwerte an. Zu erkennen ist, dass sich der
helle Bereich des weichgezeichneten, bzw. tonwertkorrigierten Bildes 220 oder 230 in
einem breiten Maximum des Histogramms 241 zeigt, während die
dunklen Bereiche in den Bildern 220 und 230 zu
einem Maximum im linken Teil des Histogramms 241 bei den
dunklen Helligkeitswerten führt.
Mittels Indikatorenzeigern 243 können gewisse Helligkeitswerte
ausgewählt
werden. Mit Hilfe der Tasten 245 können Helligkeitswerte ausgewählter Pixel
direkt aus dem Bild 241 in das Histogramm 241 ausgelesen
und übertragen
werden.
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In
dem hier dargestellten Beispiel stellt sich heraus, dass sich der
dem Strand aus dem Urbild 200 entsprechende Bereich in
seinem Helligkeitswert vom dem dem Himmel aus dem Urbild 210 entsprechenden
Bildabschnitt unterscheidet. Dieser kann mittels eines Auswahlindikators 244 als
virtuelle Bildebene ausgewählt
werden und bildet einen möglichen
Fixpunkt für
virtuelle Einzelansichten des später zu
erzeugenden virtuellen dreidimensionalen Bildmodells.
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Die 8a und 8b zeigen
an einem sehr stark schematisierten Beispiel eine Tiefenebenenzuordnung
und eine Konstruktion eines virtuellen dreidimensionalen Bildgerüstes. In 8a ist
ein stark schematisiertes monokular erzeugtes zweidimensionales
Urbild 301 dargestellt, dessen einzelne Objekte in ihrer
räumlichen
Lage im Bild schon durch die vorhergehend beschriebenen Konturerkennungsverfahren
identifiziert worden seien. Das in 8a beispielhaft
dargestellte schematische Urbild 301 weist ein erstes Objekt 303,
ein zweites Objekt 304 und ein drittes Objekt 305 auf,
die vor einer als Hintergrund identifizierten Fläche 306 angeordnet
sind und sich von dieser abheben.
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Die
vorhergehend beschriebenen Verfahren zur Konturenmarkierung, zur
Fixpunktdefinition und weitere Vermutungen über die Bildtiefe lassen es
beispielhafter Weise für
das schematische Urbild 301 in 8a in
sinnvoll erscheinen, das erste Objekt 303 in der Tiefenebene
im Vordergrund anzuordnen, während
die Objekte 304 und 305 weiter im Bildhintergrund
vermuteten Tiefenebenen zuzuordnen sind. Die Fläche 306 bildet einen
quasi im Unendlichen gelegenen Bildhintergrund. In 8b ist
das aus den Zuordnungen der Objekte aus 8a zu
den entsprechenden Tiefenebenen erzeugte virtuelle Bildgerüst 307 in
einem Schnitt entlang der Linien A-A bzw. der Linie B-B aus 8a gezeigt.
Die Schnitte entlang der Schnittlinien A-A, bzw. B-B ergeben somit ein
virtuelles „Höhenprofil" des virtuellen Bildgerüstes. Wie
aus 8b zu entnehmen ist, ist das Objekt 303 in
diesem virtuellen „Höhenprofil" auf der obersten
Tiefenebene angeordnet, während
das Objekt 304 einer darunter befindlichen Tiefenebene
zugeordnet wird. Das Objekt 305 bildet eine weitere Tiefenebene
im virtuellen Bildgerüst
in der 8b aus. Die virtuelle Tiefenebene
des Bildhintergrundes 306 ist in 8b aus
Darstellungsgründen
relativ nahe zu den Tiefenebenen der anderen Objekte 303, 304 und 305 angeordnet.
Ein zweckmäßiges virtuelles
Bildgerüst
muß zweckmäßigerweise
Tiefenebenenabstufungen aufweisen, die der vermuteten tatsächlichen räumlichen
Lage der Objekte entsprechen. So sollte die virtuelle Tiefenebene
des Bildhintergrundes demnach zweckmäßigerweise so angeordnet sein,
dass deren Abstand zu den übrigen
definierten Tiefenebenen des virtuellen Bildgerüstes ein Vielfaches der Abstände zwischen
den jeweils anderen entspricht. Werden beispielsweise die Abstände zwischen
den virtuellen Tiefenebenen der Objekte 303 und 304 bzw.
zwischen der virtuellen Tiefenebene des Objektes 304 und 305 im
Bereich von einigen Metern definiert, muß der zweckmäßige virtuelle
Abstand zwischen der Tiefenebene des Objektes 305 und der Tiefenebene
des Hintergrundes 306 für
ein realistisches Bildgerüst
zweckmäßigerweise
eine Größe annehmen,
die im Kilometerbereich liegt, da erfahrungsgemäß für Objekte im Hintergrund gilt,
dass diese praktisch unverändert
bei kleinen Unterschieden im Betrachtungswinkel abgebildet werden.
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Das
zweidimensionale Urbild wird auf das virtuelle Bildgerüst angepaßt. Bei
dem in den 8a und 8b gezeigten
schematischen Beispiel erfolgt dies so, daß die Bilddaten des Urbildes 301,
insbesondere die Bildinformationen der einzelnen Pixel, virtuell
den einzelnen Tiefenebenen im virtuellen Bildgerüst zugewiesen werden. Es entsteht
ein virtuelles dreidimensionales Bildmodell, das in dem hier dargestellten
Beispiel einer Anordnung aus „Kulissen" vergleichbar ist,
bei der sich das Objekt 303 virtuell auf der Höhe einer
ersten virtuellen Tiefenebene im Vordergrund befindet und die weiteren,
auf den Niveaus der entsprechenden anderen Tiefenebenen gelegenen „Kulissen" der Objekte 304 und 305 „verdeckt".
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Fließende Übergänge zwischen
den einzelnen virtuellen Tiefenebenen können in Ergänzung dazu zum einen dadurch
erreicht werden, indem das Raster der Abstufungen der virtuellen
Abstände
zwischen den einzelnen Tiefenebenen verfeinert wird und bei den
einzelnen Tiefenebenen weitere Abstufungen vorgenommen werden. Zum
anderen ist es auch möglich,
die Ränder
der Tiefenebenen bzw. der auf den Tiefenebenen gelegenen Objekte
geeignet virtuell so zu deformieren, daß diese ineinander übergehen.
So wäre
es beispielsweise bei dem schematischen Objekt 303 in 8a möglich, den
Rand von dessen Tiefenebene virtuell so deformieren, dass das Objekt 303 eine
virtuelle sphärische
Krümmung erhält. In einer
dazu entsprechenden Weise können die
Tiefenebenen des virtuellen Bildgerüstes so deformiert werden,
daß die
darauf abgebildeten Bildinformationen des zweidimensionalen Urbildes
im Rahmen eines zweckmäßigen oder
gewünschten
virtuellen dreidimensionalen Bildmodells prinzipiell beliebige Formen
oder Verzerrungen aufweisen können,
die entweder einer wirklichen dreidimensionalen Körperform
weitgehend entsprechen oder auch mit beliebigen künstlerischen
Effekten angereichert sein können.
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Die 9a und 9b zeigen
ein aus dem virtuellen Bildgerüst
aus der 8b erzeugtes virtuelles dreidimensionales
Bildmodell 807 im Schnitt entlang der Linien A-A bzw. B-B
aus 8a und deren virtuelle Aufnahmen aus zwei Betrachtungswinkeln 351 und 352.
Die in den 9a und 9b dargestellte
Konfiguration entspricht einer binokularen Betrachtung eines dreidimensionalen
Objektes, die innerhalb des Verfahrens virtuell ausgeführt wird. Entsprechend
den Gesetzmäßigkeiten
der Perspektive erscheinen die virtuellen dreidimensionalen Objekte 303, 304, 305 und 306 von
den betreffenden virtuellen Betrachtungswinkeln 351 und 352 aus
unterschiedlich gegeneinander verschoben. Diese perspektivische
Verschiebung ist die Grundlage der binokularen oder multiokularen
Betrachtung räumlicher Objekte
und wird im Rahmen des erfindungsgemäßen Verfahrens virtuell modellhaft
nachvollzogen.
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10 zeigt
ein Beispiel einer virtuell erzeugten Verschiebung unter dem Einfluß der virtuellen
betrachtenden Projektion aus dem virtuellen Betrachtungswinkel 352 am
Beispiel des Ausschnitts des virtuellen dreidimensionalen Bildmodells
aus 9a. Zum Berechnen der virtuellen perspektivischen
Verschiebung der virtuellen Objekte des virtuellen dreidimensionalen
Bildmodells können
unterschiedliche Verfahren angewen det werden. Bei dem in 10 beispielhaft
gezeigten Verfahren wird das Prinzip der zentrischen Streckung angewendet,
wobei die virtuell vom Betrachtungswinkel 352 aus anvisierten
Objekte 303, 304 und 306 auf eine virtuelle Projektionsebene 308 projiziert
werden und dabei eine Größenveränderung
erfahren. Die Projektionsebene kann sich sowohl virtuell vor dem
virtuellen dreidimensionalen Bildmodell, als auch hinter dem dreidimensionalen
Bildmodell befinden. Eine Lage der virtuellen Projektionsebene innerhalb
des virtuellen dreidimensionalen Bildmodells, beispielsweise in
einer der bei der Fixpunktbestimmung festgelegten Bildschirmebene
ist ebenfalls möglich
und sogar am zweckmäßigsten,
da eine solche Projektion binokulare Betrachtungsverhältnisse
am besten nachvollzieht. Bei der in 10 gezeigten
Projektion bildet der Betrachtungswinkel 352 gleichzeitig
ein Projektionszentrum, wobei das virtuelle dreidimensionale Bildmodell
gleichsam in einem virtuellen „Auflichtverfahren" betrachtet wird,
bei dem die Strahlenquelle virtuell mit der Kamera zusammenfällt.
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Andere
virtuelle Projektionstechniken sind ebenfalls anwendbar bzw. zweckmäßig. So
kann das Projektionszentrum virtuell hinter dem Hintergrund des
virtuellen dreidimensionalen Bildmodells angeordnet sein und die
entsprechenden Objekte der virtuellen Tiefenebenen als „Schattenriß" auf eine zweckmäßig positionierte
Projektionsebene projizieren, die von einem Betrachtungswinkel aus
betrachtet wird. Bei einer derartigen virtuellen Projektion erscheinen
die im virtuellen Vordergrund gelegenen Objekte gegenüber den
virtuell hinter ihnen befindlichen Objekten vergrößert, wodurch
ein zusätzlicher Raumeffekt
hervorgerufen werden kann.
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Weiterhin
ist es möglich,
mehrere virtuelle Projektionszentren in Verbindung mit mehreren
virtuellen Projektionsebenen in beliebiger zweckmäßiger Kombination
vorzusehen. So kann beispielsweise der virtuelle Hintergrund von
einem virtuell sehr weit hinter dem virtuellen dreidimensionalen
Bildmodell angeordneten Projektionszentrum auf eine erste Projektionsebene
projiziert werden, während
eine Anordnung vieler, sehr dicht gegeneinander abgestufter Objekte
im virtuellen Vordergrund durch ein zweites Projektionszentrum projiziert
werden, die keinerlei Vergrößerungen
an diesen Objekten, sondern nur eine virtuelle Verschiebung dieser
Objekte hervorruft.
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Die
Wahl der virtuellen Projektionsmechanismen bzw. der Anzahl der Betrachtungswinkel
hängt von
konkreten Einzelfall, insbesondere vom Bildmotiv des zweidimensionalen
Urbildes, von den in das Urbild hinein interpretierten Tiefenverhältnissen,
von den gewünschten
und/oder zu unterdrückenden
Bildeffekten und nicht zuletzt auch vom als zweckmäßig erachteten
Rechenaufwand und von dem letztlich angewendeten räumlichen
Abbildungsverfahren ab, für das
die Raumbildvorlage erzeugt werden soll. Prinzipiell können jedoch
von dem virtuellen dreidimensionalen Bildmodell beliebig viele perspektivische
Einzelbilder mit beliebig vielen, beliebig angeordneten virtuellen
Projektionszentren, virtuellen Projektionsebenen, Betrachtungswinkeln
usw. erzeugt werden, wobei das in 10 dargestellte
sehr einfache Ausführungsbeispiel
nur eine nicht repräsentative,
sondern nur beispielhafte Ausführungsmöglichkeit
aufzeigt.
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In
der 11a ist eine Reihe von nach
einem der vorhergehend beschriebenen Projektionsverfahren virtuell
erzeugten Einzelbildern 208a bis 208d aus einem
virtuellen dreidimensionalen Bildmodell des in 5a beispielhaft
gezeigten Urbildes 200 dargestellt. Obwohl die virtuellen
Einzelbilder 208a bis 208d in diesem Ausführungsbeispiel schwarz/weiß dargestellt
sind, sind diese in der Regel farbig. In den Einzelbildern 208a, 208b, 208c und 208d ist
vor allem durch Vergleich der im oberen Bildteil dargestellten Blütenstruktur
eine unterschiedliche Deformation dieses Bildabschnittes zu erkennen. Diese
entsteht durch die virtuelle Projektion des virtuellen dreidimensionalen
Bildmodells für
die jeweiligen, in diesem Ausführungsbeispiel
vier virtuellen Betrachtungswinkel.
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11 zeigt eine aus den virtuellen Einzelbildern 208a, 208b, 208c und 208d kombinierte Raumbildvorlage 209 für ein Abbildungsverfahren
mit Raumeindruck in Verbindung mit einem vergrößerten Bildausschnitt 211 des
oberen mittleren Bildteiles aus der Raumbildvorlage 209.
Die Raumbildvorlage 209 wird aus den Einzelbildern 208a–d nach
einem für das
jeweils zur Anwendung kommende Abbildungsverfahren mit Tiefenwirkung
kombiniert.
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Im
Folgenden werden unter Bezugnahme auf die 12a und 12b, bzw. auf die 13a bis 13c beispielhafte zweidimensionale Bildvorlagen
und deren Abbildungen mittels eines monofokalen Linsenrasters beschrieben.
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12a zeigt ein beispielhaftes zweidimensionales
Urbild 200, das in eine Reihe von Bildabschnitten 361 unterteilt
ist. Die Größe der einzelnen
Bildabschnitte ist prinzipiell beliebig und wird im wesentlichen
durch die durchschnittliche Größe der kleinsten
geschlossenen Bildobjekte und der einzelnen Bildpunkte bestimmt.
Sofern angenommen wird, dass deutlich erkennbare Bildstrukturen
im Bildvordergrund liegen, müssen
diese zweckmäßigerweise
durch die Bildabschnitte im wesentlichen als Einheit erfaßt werden,
damit diese von anderen Strukturen unterscheidbar sind und dem betrachtenden
Auge einen ausreichenden Akkomodationsreiz bieten. Das bedeutet,
dass mit einer zunehmend kleinen Rasterung für eine zunehmende Anzahl von
Einzelheiten Akkomodationsreize geschaffen werden können, die
zu einem Tiefeneindruck beim Betrachter führen, sofern dabei nicht die
einzelnen Bildpunkte, d.h. die Bildpixel hervorgehoben werden.
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Die 12a zeigt ein matrixförmiges Raster aus im wesentlichen
quadratischen Bildabschnitten. Eine andere Einteilung des zweidimensionalen
Urbildes 200 ist jedoch ohne weiteres möglich. Zweckmäßig sind
unter anderem hier nicht dargestellte kreisförmige Bildabschnitte in einer
hexagonalen Anordnung. Die hexagonale Anordnung kreisförmiger Bildabschnitte
bietet den Vorteil, daß ein
gegebener Bildabschnitt im Vergleich zu der matrixförmigen Bildaufteilung
sechs unmittelbare Nachbarn existieren und somit für das akkomodierende
Auge ein homogenerer Übergang
von einem ersten Bildabschnitt zur nächsten Umgebung des Bildes
vorhanden ist.
-
Die
Bildabschnitte 361 können
vorverarbeitete, insbesondere skalierte, gedrehte oder auch gegenüber mehreren
Achsen gespiegelte Bilddaten enthalten, die vor allem in Hinblick
auf die Kompensation der abbildenden Wirkung des Linsenrasters vorab
vorgenommen werden. In diesem Fall bilden die Bildabschnitte ein
tatsächlich
auf der zweidimensionalen Bildvorlage vorhandenes Mosaik aus. Aus 12a geht darüber
hinaus hervor, dass einige Bildabschnitte 361a eine überwiegend
strukturarme Bildinformation enthalten, während einige andere Bildabschnitte 361b besonders
strukturreich sind.
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In
dem in 12a dargestellten Beispiel liegt das
Raster der Bildabschnitte jedoch zunächst nicht tatsächlich in
der Bildvorlage selbst vor und tritt erst durch das darüber gelegte
Linsenraster in Erscheinung. Eine dafür beispielhafte Anordnung ist
in einer Seitenansicht in 12b gezeigt.
Die zweidimensionale Bildvorlage erscheint auf einer Display-Fläche 370,
beispielsweise der fluoreszierenden Fläche einer Bildröhre oder
der flüssigkristallinen
Matrix eines Flachbildschirms und wird durch eine Display-Oberfläche 375 hindurch
betrachtet. Auf der Display-Oberfläche 375 ist das monofokale
Linsenraster 360 angeordnet, das beispielsweise als eine
transparente, einer Reihe von matrixartig oder hexagonal angeordneten
Fresnel-Linsen oder Zonenplatten enthaltende Folie ausgebildet sein
kann. Die Folie selbst haftet durch adhäsive Haftkräfte, elektrostatische Kräfte oder
einen transparenten Haftfilm fest auf der Displayoberfläche. Jedes
Linsenelement 365 des Linsenrasters bildet einen darunter
befindlichen Bildabschnitt 361 so ab, dass dieser durch
die dabei bewirkte Vergrößerung vor
oder hinter der Bildebene des Displays 370 erscheint. Daher
sind die Linsenelemente 365 so ausgeführt, dass sich die Displayoberfläche entweder
kurz vor oder hinter den einzelnen Brennpunkten des Linsenrasters
befindet.
-
In
den 13a bis 13c ist
dies näher dargestellt.
Die Figuren zeigen einen beispielhaften Bildausschnitt 200a aus
dem in 12a gezeigten zweidimensionalen
Urbild 200 mit den durch das Linsenraster 360 bzw.
den lokalen Linsenelementen hervorgerufenen Veränderungen des Bildausschnitts.
-
Der
Bildausschnitt 200a wird durch einen unveränderten
Teil des zweidimensionalen Urbildes 200 aus 12a gebildet, der auf dem Display 370 angezeigt
wird. In 13b wird der Bildausschnitt 200a durch
eine Anordnung aus vier beispielhaften Bildabschnitten 361 unterteilt.
Dabei enthalten die beiden linken Bildabschnitte 361a jeweils
eine eher strukturlose und diffuse Bildhintergrundinformation, während die
rechten Bildabschnitte 361 einen strukturreichen Inhalt
zeigen, der sich offensichtlich im Bildvordergrund befindet.
-
Jeder
dieser Bildabschnitte wird, wie in 13c beispielhaft
dargestellt, durch ein Linsenelement 365 vergrößert abgebildet.
In der in 13c gezeigten beispielhaften
Darstellung beträgt
der Vergrößerungsfaktor
bei Verwendung eines Linsenelementes mit fokussierender Wirkung 365 etwa
1:2. Bei dieser beispielhaften Darstellung ergeben die linken Bildteile 361a,
die einen diffusen strukturlosen Bildhintergrund enthalten, auch
bei der Vergrößerung durch
das Linsenraster durch deren Strukturlosigkeit einen geringen Akkomodationsreiz,
während
die beiden rechten Bildabschnitte 361b aus 13c Strukturen enthalten, die eine Akkomodation
des Auges auf die so dargestellten Bildinhalte veranlassen. Im Ergebnis
erscheinen die Bildinhalte der rechten Bildabschnitte 361b aus 13c dem Betrachter deutlich näher als die Inhalte der linken
Bildabschnitte 361a. Bei einer zweckmäßigen Größe der einzelnen Bildabschnitte 361 werden
die bei der Abbildung durch das Linsenraster erzeugten Lücken durch
die Wirkungsweise des physiologischen visuellen Wahrnehmungsapparates
ausgeglichen und integriert.
-
Bei
dem Ausführungsbeispiel
aus den 13a bis 13c führt die
Abbildung der Bildabschnitte 361 zu einer horizontal und
vertikal gespiegelten Darstellung. Grundsätzlich bieten sich zwei Möglichkeiten,
um diesem Effekt zu begegnen. Bei einer ersten Vorgehensweise werden
die einzelnen Bildabschnitte der zweidimensionalen Urbildvorlage
in der Nachfolge des vorhergehend erwähnten Bildbearbeitungsverfahrens
so vorbereitet, insbesondere skaliert bzw. horizontal oder vertikal
gespiegelt, dass deren Abbildung wieder zum ursprünglichen Ausgangsbild
zurückführt. Die
Stärke
der vorbereitenden Skalierungen, bzw. Spiegelungen wird aufgrund
des Vergrößerungsfaktors
des Linsenrasters bzw. der aus dem virtuellen dreidimensionalen
Bildmodell abgeleiteten Lage der darzustellenden Objekte abgeleitet
und an den Bildabschnitten vorab ausgeführt.
-
Bei
einer zweiten Möglichkeit,
die insbesondere für
einfache Bildmotive, wie Zeichen oder einfache geometrische Strukturen
auf einem einheitlichen Bildhintergrund, anwendbar ist, werden Anzahl,
Anordnung und Größe der Linsenelemente
im Linsenraster so gewählt,
dass die Abbildungsfaktoren für das
gesamte Bild unbedeutend sind. Diese Ausführungsform bietet vor allem
den Vorteil, dass zum Teil rechenintensive Bildvorbereitungen entfallen
und die Raumbildvorlage ohne Linsenraster problemlos erkannt werden
kann. Das Bild 200 wirkt ohne monofokales Linsenraster
als ein normales zweidimensionales Bild, während es durch die Anwendung
des Linsenrasters in einer Tiefenwirkung gestaffelt erscheint, wobei
die Tiefenwirkung durch ein bloßes Anbringen
des Linsenrasters, also mit sehr einfachen Mitteln, hervorgerufen
werden kann.
-
- 10
- Urbilddaten
- 20
- Einlesen
der Urbilddaten
- 30
- Anpassen
der Urbilddaten
- 40
- Zwischenspeichern
der angepaßten
Urbilddaten
- 50
- zwischen
gespeicherte Bilddaten
- 60
- optionale
Farbkanal/Farbverteilungsänderung
- 70
- Umwandlung
in Grauwerte
- 80
- Kantenerkennungsverfahren
- 81
- Daten
des Bildpixels
- 82
- Auswahl
des Bildpixels
- 83
- Einlesen
des Helligkeitswertes des Bildpixels
- 84
- Erhöhen des
Helligkeitswertes
- 85
- Bildpixel
mit erhöhtem Helligkeitswert
- 86
- Erniedrigen
des Helligkeitswertes
- 87
- Bildpixel
mit erniedrigtem Helligkeitswert
- 88
- Gehe
zu: nächster
Pixel
- 89
- Bildmenü zur Kantenerkennung
- 90
- Weichzeichnungsprozedur
- 100
- optional:
Tonwertkorrektur
- 110
- Fixpunktdefinition
- 120
- optional:
setzen weiterer Fixpunktoptionen
- 130
- Speichern
der Graustufenmaske
- 140
- erzeugte
Graustufenmaske
- 150
- Verzerren
der Urbildtextur, Erstellen des virtuellen dreidimensionalen Bildmo
-
- dells,
Erzeugen virtueller Einzelbilder
- 160
- virtuelle
Einzelbilder
- 170
- Kombination
der virtuellen Einzelbilder
- 180
- Bilddaten
für räumliches Abbildungsverfahren
- 200
- Beispielhaftes
zweidimensionales Urbild
- 200a
- Bildausschnitt
- 208a
- erstes
virtuelles Einzelbild
- 208b
- zweites
virtuelles Einzelbild
- 208c
- drittes
virtuelles Einzelbild
- 208d
- viertes
virtuelles Einzelbild
- 209
- kombinierte
Raumbildvorlage
- 209a
- vergrößerter Ausschnitt einer
kombinierten Raumbildvorlage
- 210
- beispielhaftes
kantenmarkiertes Bild
- 220
- beispielhaftes
kantenmarkiertes, weichgezeichnetes Bild
- 230
- beispielhaftes
tonwertkorrigiertes weichgezeichnetes Bild
- 239
- Fixpunktdefinitionsmenü
- 240
- fixpunktdefiniertes
Bild
- 241
- Histogramm
- 242
- Grauwertleiste
- 243
- Indikatorenzeiger
- 244
- Auswahlindikator
- 245
- Direktauswahl
für Helligkeitswerte
- 301
- Urbild,
schematisch
- 303
- erstes
Objekt
- 304
- zweites
Objekt
- 305
- drittes
Objekt
- 306
- angenommener
Hintergrund
- 307
- virtuelles
Bildgerüst
mit virtuellen Tiefenebenen
- 308
- virtuelles
Einzelbild
- 351
- erster
virtueller Betrachtungspunkt mit erstem Betrachtungswinkel
- 352
- zweiter
virtueller Betrachtungspunkt mit zweitem Betrachtungswinkel
- 360
- monofokales
Linsenraster
- 361
- Bildabschnitt
- 361a
- strukturarme Bildabschnitte
- 361b
- strukturreiche Bildabschnitte
- 365
- Linsenelement
- 370
- Display
- 375
Displayoberfläche
-