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Die
vorliegende Erfindung betrifft einen Fahrradlenker sowie daran anzubringende
Zubehörteile.
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Fahrradlenker
werden üblicherweise
aus Rohrmaterial gefertigt. Sie weisen einen mittigen Klemmbereich
und endseitige Griffabschnitte auf. An den freien rohrförmigen Enden
der Griffabschnitte sind Zubehörteile
zu befestigen, die eine Lenkerverlängerung ermöglichen, um so zusätzliche
Griffpositionen für
die Hände
des Fahrers zu bieten. Diese Lenkerverlängerungen (auch Lenkerhörnchen oder Bar-ends
genannt) werden an dem an sich konventionellen Lenker auf zwei verschiedene
Weisen befestigt, nämlich
zum einen mit einer Außenklemmung, bei
der eine Klemmschelle den Lenker außen umfasst, und andererseits
mit einer Innenklemmung, bei der eine Schrägkonusanordnung in das Griffende eingeführt und
dort verspannt wird.
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Beide
Klemmungen sind veranschaulicht in dem deutschen Gebrauchsmuster
G 93 19 127.8 . Dieses Gebrauchsmuster
zeigt ein erstes BAR-END, dass mit einer Außenklemmung auf ein Len kerende aufgesetzt
wird. Das Bar-end selbst trägt
dann eine Schrägkonusanordnung,
die in ein zweites rohrförmiges
Zusatzteil eingeführt
wird, welches gegenüber dem
unmittelbar am Lenker befestigten Bar-end verschwenkbar ist.
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Während die
Lenker und die dazugehörigen Anbauteile
nach dem Stand der Technik weitgehend unproblematisch sind, treten
in der Praxis doch gelegentlich Probleme auf. Diese Probleme bestehen
darin, dass Lenkerhörnchen
aufgrund des standardisierten Außendurchmessers von Fahrradlenkern
auf praktisch jeden beliebigen Lenker montiert werden können. Bei
Lenkerhörnchen
mit Außenklemmung, die
auf einen am Griffende nicht ausreichend verstärkten Lenker montiert werden,
kann dies zu einer Verformung des Lenkers und damit zu einem nicht ausreichend
festen Sitz des Lenkerhörnchens
führen. Ähnliches
gilt bei Verwendung einer Innenklemmung. Wenn das Lenkerrohr im
Bereich des Griffendes keine ausreichende Wandstärke aufweist, kann die Innenklemmung
den Lenker aufweiten. Dies führt ebenfalls
zur Lockerung des Sitzes des Anbauteils und gegebenenfalls zum Bruch
des Lenkers in diesem Bereich.
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Es
ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen Lenker und dazugehörige Anbauteile
zu schaffen, die eine Beschädigung
des Lenkers mit nachfolgendem Festigkeitsverlust bei der Montage und
im Betrieb ausschließen.
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Diese
Aufgabe wird von einem Fahrradlenker mit den Merkmalen des Anspruchs
1 gelöst.
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Weil
jedes freie Ende des Fahrradlenkers eine Befestigungsvorrichtung
für Lenkeranbauteile trägt, ist
sichergestellt, dass nur unter Benutzung dieser Befestigungsvorrichtung
geeignete Anbauteile befestigt werden. In besonders einfacher Weise
ist die Befestigungsvorrichtung eine Klemmvorrichtung mit einem
Festteil und einem Losteil, die gegeneinander verspannbar sind.
Dabei greift das Festteil bevorzugt abschnittsweise in das Griffende
ein. Insbesondere ergibt sich eine zuverlässige Verbindung, wenn das
Festteil mit dem Griffende stoffschlüssig verbunden, insbesondere
verschweißt
oder verklebt ist.
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Bei
einer bevorzugten Ausführungsform weist
das Festteil eine mittige, mit dem Griffende korkaxiale Gewindebohrung
auf, in die eine das Losteil durchsetzende Gewindeschraube einschraubbar
ist. Eine aus anderen Bereichen bewehrte Befestigungsvorrichtung
ist die sogenannte Schrägkonusklemmung.
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Die
Befestigungsvorrichtung weist vorzugsweise einen Außendurchmesser
auf, der dem Innendurchmesser des Griffendes entspricht. Dann sind Anbauteile
mit einer Wandstärke
entsprechend derjenigen des Griffendes auf der Befestigungsvorrichtung
zu befestigen, so dass diese fluchtend mit dem Griffende des Lenkers
ausgerichtet sind.
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Bei
erfindungsgemäßen Lenkeranbauteilen ist
vorgesehen, dass das Lenkeranbauteil einen Befestigungsbereich aufweist,
der rohrförmig
ausgebildet ist und der an eine Befestigungsvorrichtung angepasst
ist. Der Befestigungsbereich ist vorzugsweise in Umfangsrichtung
unterbrechungsfrei ausgebildet, so dass sich eine besonders gute
Stabilität
ergibt. Das Lenkeranbauteil ist vorzugsweise ein Lenkerhörnchen.
Bei diesen Anbauteilen ist eine sichere Befestigung besonders wichtig.
Vorzugsweise kann das Lenkeranbauteil ein im Befestigungsbereich
mit dem benachbarten Griffende des Lenkers koaxial fluchtendes Lenkerhörnchen sein,
so dass dieses Anbauteil zunächst
die Achsrichtung des Lenkers fortsetzt und dann gegebenenfalls geschwungen
nach vorne oder nach oben weitergeführt wird. Das Lenkeranbauteil
kann aber auch ein auf den Lenker aufschiebbarer Griff sein, wie
er aus Kunststoff oder Gummi aus dem Stand der Technik bekannt ist,
der als Befestigungsbereich eine in dem Griff angeordnete feste
Hülse trägt. So kann
der Griff zuverlässig
auf dem Lenker gegen Abrutschen oder Verdrehen gesichert werden.
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Schließlich kann
das Lenkeranbauteil auch ein vorzugsweise aus einem Kunststoffmaterial
gefertigte Aufprallschutz mit gegen über dem Griffende vergrößertem Querschnitt
sein, der beispielsweise kugelförmig
oder pilsförmig
ausgebildet ist und der bei Stürzen
verhindert, dass ein Fall auf das freie Lenkerende zu inneren Verletzungen
des Fahrers führt.
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Im
Folgenden werden Ausführungsbeispiele der
vorliegenden Erfindung anhand der Zeichnung beschrieben. Es zeigen:
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1: Ein Griffende mit einer
Befestigungsvorrichtung und einem mit dem Griffende fluchtenden Anbauteil;
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2: Einen erfindungsgemäßen Fahrradlenker
mit einem für
Mountainbikes verwendeten Lenkerhörnchen als Anbauteil;
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3: Einen Fahrradlenker mit
einem verdrehsicheren Griff als Anbauteil; sowie
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4: Einen Fahrradlenker mit
einem Aufprallschutz als Anbauteil.
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In
der 1 ist ein Griffende 1 eines
rohrförmigen
Fahrradlenkers dargestellt. Das Griffende 1 trägt ein Festteil 2 in
Form eines schräg
angeschnittenen, metallischen Stangenabschnitts, der auf etwa 50%
seiner Länge
im Bereich 3 in den Griffabschnitt 1 eingesteckt
ist. Eine erste Schrägfläche 4 bildet
die dem Griffende 1 abgewandte Stirnseite. Mittig in das Festteil 2 ist
eine Gewindebohrung 5 eingebracht, die koaxial zu einer
Mittenachse 6 des Griffendes 1 ausgerichtet ist.
Das Festteil 2 ist im Bereich einer Schweißnaht 7 stoffschlüssig mit
dem Griffende 1 und somit mit dem Fahrradlenker verbunden.
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Ein
Losteil 10 mit einem dem Festteil 2 entsprechenden
Außendurchmesser
und mit einer zu der Schrägfläche 4 kompatiblen
zweiten Schrägfläche 11 ist
ebenfalls koaxial zu der Mittenachse 6 des Griffendes 1 ausgerichtet.
Es ist mit einer wiederum koaxialen inneren Durchgangsbohrung 12 mit
größerem Innendurchmesser
versehen, durch die eine Gewindeschraube 13 hindurchtritt.
Zwischen einem Innensechskantkopf der Gewindeschraube 13 und
einer Stirnseite 14 des Losteils 10 ist eine Unterlegscheibe 15 angeordnet.
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Die
insoweit beschriebene Anordnung stellt eine Befestigungsvorrichtung
nach Art einer Schrägkonusklemmung
dar. Diese Befestigungsvorrichtung wird zur Befestigung von rohrförmigen Anbauteilen eingesetzt
und wirkt derart, dass bei einem Anziehen der Gewindeschraube 13 das
Losteil 10 gegen das Festteil 2 gedrängt wird,
wobei die erste Schrägfläche 4 und
die zweite Schrägfläche 11 aufeinandertreffen
und dann parallel zu ihren Oberflächen aneinander vorbei geleiten
wollen. Hierdurch werden das Losteil 10 und das Festteil 2 aus
ihrer koaxialen Ausrichtung gedrängt,
was zu einer Durchmesservergrößerung der
Befestigungsvorrichtung führt.
Ein auf die Befestigungsvorrichtung aufgesetzter rohr- oder hülsenförmiger Gegenstand
wird dann von seiner Innenseite her geklemmt. Diese Befestigungsart
ist auch zur Übertragung
von im Betrieb eines Fahrrades im Lenkerbereich auftretenden Drehmomenten
geeignet.
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Die 1 zeigt weiter ein für die Befestigung geeignetes
Anbauteil 20. Das Anbauteil 20 weist zunächst einen
rohrförmigen
geraden Abschnitt 21 auf, der einen geringfügig größeren Innendurchmesser aufweist
als es der Außendurchmesser
von Festteil 2 und Losteil 10 ist. Eine in Fortführung der
Mittenachse 6 angeordnete Öffnung 22 gibt einen
Zugang in Axialrichtung zu dem Innenraum des Abschnitts 21 frei.
Anschließend
daran ist das Lenkerhörnchen 20 gebogen
und zu einem zweiten Griffabschnitt 23 weitergebildet.
Andere Gestaltungen, insbesondere unter Bildung weiterer Griffabschnitte
sind bekannt.
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Zur
Befestigung des Lenkerhörnchens 20 wird
dieses in seinem geraden Abschnitt 21 auf die Befestigungsvorrichtung,
genauer gesagt über
das Losteil und das Festteil 2 bis an die Schweißnaht 7 herangeführt. Sodann
wird durch die Öffnung 22 mit einem
Innensechskantschlüssel
die Gewindeschraube 13 angezogen. Beim Aufeinandertreffen
der ersten Schrägfläche 2 und
der zweiten Schrägfläche 11 tritt
der bereits beschriebene Effekt ein, dass beide Teile aus der koaxialen
Stellung um die Achse 6 gedrängt werden. Sie liegen dann
in der Innenwand des Abschnittes 21 des Lenkerhörnchens 20 an
und klemmen dieses sowohl zugfest in Axialrichtung der Mittenachse 6 als
auch (durch die verdrehfeste Anlage der Schrägflächen 4 und 11 aneinander)
in Umfangsrichtung. Das Lenkerhörnchen 21 ist
damit sicher an dem Griffende 1 des Fahrradlenkers befestigt.
Da das Lenkerhörnchen
als neuartiges Anbauteil speziell für die Befestigung an dem in 1 gezeigten Griffende 1 ausgelegt
ist, ist keine Beschädigung oder
Lockerung des Anbauteils oder des Fahrradlenkers im Betrieb zu befürchten.
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Die 2 zeigt die Befestigungsvorrichtung wie
in 1 beschrieben mit
einem anderen Anbauteil. Ein Lenkerhörnchen 30 weist einen
rohrförmigen Befestigungsabschnitt 31 auf,
der aus einem in Umfangsrichtung unterbrechungsfrei geformten Rohrabschnitt
gefertigt ist. An den Befestigungsabschnitt 31 ist ein
im Betrieb nach vorne und oben weisender Griffbereich 32 angeschweißt, wie
er bei Mountainbikes üblich
ist. Auch hier erfolgt die Befestigung des Lenkerhörnchens 30 an
dem Fahrradlenker derart, dass zunächst der rohrförmige Abschnitt 31 auf
die Befestigungsvorrichtung aufgesetzt wird und dann die Gewindeschraube 13 angezogen
wird. Das Lenkerhörnchen 30 ist
dann sowohl in Umfangsrichtung als auch in Axialrichtung fest an
dem Fahrradlenker befestigt. Es weist insbesondere eine Außenklemmung
noch eine an dem Lenkerhörnchen
angebrachte Innenklemmung auf. Vor der Montage von Lenkerhörnchen 20, 30 werden
die übrigen
am Lenker zu befestigenden Komponenten wie Bremsgriff, Schaltgriff
und Handgriff auf den Lenker aufgeschoben. Die Länge des Festteils 2 und/oder
des Losteils 10 in Richtung der Mittenachse 6 kann
variieren. Bei der Darstellung gemäß 2 ist ersichtlich, dass die Befestigungsvorrichtung
in Axialrichtung kürzer
ausgeführt
werden kann als in der Darstellung gemäß 1.
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Die 3 zeigt das Griffende 1 mit
einem anderen Anbauteil, dessen Sicherheit im Betrieb eines Fahrrades
ausgesprochen wichtig ist. Es handelt sich um einen Lenkergriff 35 mit
einer Stahlhülse 36, die
nach Art einer Gummi/Metallverbindung mit einem Gummigriff 37 verbunden
ist. Der Lenkergriff 35 wird zur Montage auf das Griffende 1 des
Fahrradlenkers geschoben, wobei die Metallhülse 36 über die Befestigungsvorrichtung,
also über
das Festteil 2 und das Losteil 10 geschoben wird.
Zur Befestigung des Lenkergriffs 35 wird nun lediglich
die Gewindeschraube 13 angezogen, so dass durch die Innenklemmung
der 5chrägkonusanordnung
die Metallhülse 36 festgeklemmt
wird. Ein Verdrehen oder Abrutschen des Lenkergriffs von dem Lenker
ist nun nicht mehr möglich.
Dies ist bei bisher bekannten Lenkergriffen wiederholt aufgetreten,
insbesondere bei Nässe.
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Schließlich zeigt
die 4 einen Aufprallschutz 40 wie
er für
Kinderfahrräder
Verwendung findet. Der Aufprallschutz 40 trägt eine
innere Stahlhülse 41,
die von einem pilzförmigen
Aufpralldämpfer 42 aus
Gummi oder Kunststoff umgeben ist. Die Montage erfolgt wiederum
derart, dass der Aufprallschutz 40 über die Befestigungsvorrichtung
geführt
wird und dann die Gewindeschraube 13 angezogen wird. Die Metallhülse 41 wird
wieder von der äußeren Umfangsfläche des
Festteils 2 und des Losteils 10 geklemmt. Die
Länge des
Aufpralldämpfers 40 ist
dabei so zu bemessen, dass im montierten Zustand die Gewindeschraube 13 nicht über den
Aufpralldämpfer 40 hinaussteht.
Vorzugsweise bleibt die Gewindeschraube 13 im Innenraum
der Metallhülse 41.
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Der
insoweit beschriebene Fahrradlenker mit der Befestigungsvorrichtung
am Griffende wird vorzugsweise aus Aluminium gefertigt, wobei das
Festteil 2 mit dem Griffende 1 verschweißt wird.
Andere Materialkombinationen und Verbindungstechniken sind dem Fachmann
bekannt. Insbesondere kann das Festteil 2 auch in dem Griffende 1 verklebt
oder vernietet werden. Es sind auch andere Klemmmechanismen denkbar,
zum Beispiel abweichend von den Ausführungsbeispielen eine Klemmvorrichtung mit rotationssymmetrischem
Konus oder mit einem auf Kompression radial ausweichenden gummielastischen
Klemmelement.
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Auch
die Form der Lenkeranbauteile lässt andere
Gestaltungsmöglichkeiten
zu.