DE103368C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE 18: Eisenerzeugung.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 11. August 1898 ab.

Vorliegende Erfindung bezieht sich auf die zur Verminderung des Gasverlustes beim Gichten in verschiedenen Ausführungen zur Verwendung kommenden doppelten Gichtverschlüsse für Hochöfen und bezweckt, die sich innerhalb des Gasfangraumes ansammelnden Gase ohne Belästigung der den Hochofen bedienenden Arbeiter und unter Verhütung der Explosionsgefahr abzuführen.

In beiliegender Zeichnung ist eine Ausführungsform der Erfindung an einem doppelten Gichtverschlusse dargestellt, dessen Arbeitsweise folgende ist:

Nach dem Einschütten des Materials in den Trichter A wird die Oberglocke D gesenkt und hierauf die das Gasrohr C umschliefsende Unterglocke B gehoben, so dafs das Material in den Ofen fällt. Alsdann wird die Glocke B wieder gesenkt und die Glocke D gehoben, worauf die Beschickung des Trichters A von neuem erfolgen kann. Hieraus ist ersichtlich, dafs der Gasverlust bei jeder Beschickung nicht gröfser sein kann, als die in dem Räume a -j- b befindliche Gasmenge. Dieses Gas wird, um die Arbeiter nicht zu belästigen, durch nachstehende Einrichtung selbstthätig abgeführt.

Aufser den in bekannter Weise angeordneten Explosionsklappen e, welche lose auf der Oberglocke D liegen, ist letztere mit Entgasungsstutzen s versehen, deren Klappen k durch Ketten t mit dem schematisch dargestellten Balancier G verbunden sind und durch Gewichthebel gρ (Fig. 2) in der Weise beeinflufst werden, dafs sie sich mit dem Heben und Senken der Glocke B selbstthätig schliefsen bezw. öffnen. Hierbei ist die Einrichtung so getroffen, dafs der vollständige Schlufs der Klappen k erst dann erfolgt, wenn die Glocke. B auf eine bestimmte, nach Erfordern zu wählende Höhe gehoben ist, wie bei der in Fig. 1 veranschaulichten Mittelstellung II des Balanciers G. Hierdurch wird erreicht, dafs die beim Heben der Glocke B austretenden Gase zunächst die in dem Gasfangraume befindliche Luft durch die Stutzen s nach aufsen treibt und die Klappen sich erst dann schliefsen, wenn der Raum α -\- b vollständig mit Gas gefüllt ist. Ihre Schliefslage behalten dann die ^Klappen k während der weiteren Hebung der Glocke B zwischen Stellung II und III des Balanciers bei, so dafs beim Abstürzen der Charge kein Gasaustritt durch die Stutzen ί stattfindet. Beim Uebergang aus der Mittelstellung II in die Stellung I des Balanciers, d. h. beim Abschlufs des Trichters A durch die sich senkende Glocke B öffnen sich dagegen die Klappen k selbstthätig und gewähren den im Gasfangraume befindlichen Gasen den Austritt nach oben, ohne die Bedienungsmannschaft zu belästigen.

Natürlich ist die beschriebene Einrichtung mit leicht vorzunehmenden baulichen Abänderungen auch für andere doppelte Gichtverschlüsse anwendbar.

Claims (1)

1. Patent-Ansprüche:

   ι . Entgasungsvorrichtung für doppelte Gichtverschlüsse, gekennzeichnet durch in dem äufseren Verschlufsorgan (DJ vorgesehene, sich durch die Bewegung des inneren Verschlufsorgans^Bj selbstthätig öffnende bezw.

   schliefsende Entgasungsklappen (k), zum Zweck, die sich in den Gichtverschlüssen ansammelnden Gase ohne Belästigung der Arbeiter abzuführen.

   Eine Ausführungsform der Vorrichtung nach Anspruch i, bei welcher die Entgasungsklappen (k) der äufseren Glocke (D) erst dann selbsttätig geschlossen werden, wenn die innere Glocke (B) eine bestimmte Höhe erreicht hat und die hierbei austretenden Hochofengase die in dem Gichtverschlufs befindliche Luft durch die Klappen (k) nach aufsen getrieben haben, zum Zweck, in dem Gichtverschlufs die Bildung einer explosibelen Mischung von Luft und Gas zu verhüten.

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen.