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Die vorliegende Erfindung betrifft
ein Verfahren zum Betreiben einer bogenförmige Bedruckstoffe verarbeitenden
Maschine, insbesondere einer Druckmaschine, mit einem Ausleger,
welcher Antriebsmittel zum Fördern
der bogenförmigen
Bedruckstoffe und wenigstens eine Öffnung aufweist, durch welche die
bogenförmigen
Bedruckstoffe aus dem Innern des Auslegers in einen von außen zugänglichen
Bereich gefördert
werden, mit einer Steuervorrichtung, welche wenigstens eine Verschlussvorrichtung
zum Verschließen
oder Öffnen
der Öffnung
ansteuert und welche in Wirkverbindung mit den Antriebsmitteln des
Auslegers steht. Weiterhin betrifft die vorliegende Erfindung eine
Vorrichtung zum Durchführen
des genannten Verfahrens.
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Bogenrotationsdruckmaschinen bestehen
im wesentlichen aus drei Einheiten, dem Anleger zum Zuführen von
bogenförmigen
Bedruckstoffen in die Druckmaschine, den Druckwerken zum Bedrucken der
bogenförmigen
Bedruckstoffe und dem Ausleger zum Ausgeben der bedruckten bogenförmigen Bedruckstoffe.
Die bogenförmigen
Bedruckstoffe werden dabei im Ausleger meist auf einem Stapel abgelegt,
welcher, wenn er eine bestimmte Höhe erreicht hat, entfernt wird,
so dass ein neuer Ablagestapel aufgebaut wird. Die zentrale Aufgabe
des Auslegers ist es daher, die bogenförmigen Bedruckstoffe vom letzten
Druckwerk bzw. einem Trockenwerk oder Lackwerk auf den Ablagestapel
zu befördern.
Dazu weisen die meisten Ausleger sich bewegende Greiferbrücken auf,
welche die bogenförmigen
Bedruckstoffe transportieren und bei Erreichen des Ablagestapels
auf diesem ablegen. Im Bereich über
den Ablagestapel muss der Ausleger daher eine Öffnung aufweisen, durch welche
die bogenförmigen
Bedruckstoffe aus dem Innern des Auslegers auf den Ablagestapel
gelangen können.
Der Ablagestapel wiederum muss für
das Bedienpersonal zugänglich sein,
da er regelmäßig ausgetauscht
werden muss. Es besteht daher die Gefahr, dass das Bedienpersonal
mit Kopf, Rumpf oder Gliedern durch die Öffnung des Auslegers mit gefährlichen
Teilen, insbesondere den Greiferbrücken, im Innern des Auslegers
in Kontakt kommt. Deshalb bestehen Sicherheitsvorschriften auch
seitens der Berufsgenossenschaften, welche dazu beitragen sollen,
mögliche
Verletzungen im Bereich des Auslegers zu vermeiden.
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Derzeit wird die Gefährdung vor
allem dadurch zu vermeiden versucht, dass beim Anlaufen des Auslegers
und der Druckmaschine akustische und optische Warnsignale erfolgen.
Dabei besteht jedoch immer die Gefahr, dass die Warnsignale überhört oder übersehen
werden, wodurch die Gefährdung
des Bedienpersonals weiterhin vorhanden ist.
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Ein Verfahren zur Erhöhung der
Betriebssicherheit im Bereich des Auslegers einer Druckmaschine
ist aus der
DE 199
25 065 A1 bekannt. Dieser Patentanmeldung liegt die Idee
zugrunde, den von außen
zugänglichen
Freiraum unterhalb einer Austrittsöffnung des Auslegers derart
zu überwachen, dass
dieser Freiraum ein bestimmtes vorgegebenes Maß nicht überschreitet. Dieses Maß ist dabei
so gering zu halten, dass während
des Betriebs des Auslegers das Bedienpersonal nicht in Kontakt mit
gefährlichen
beweglichen Bauteilen des Auslegers kommen kann. Insbesondere wird
so Eingriffen durch das Bedienpersonal in laufende Greiferbrücken vorgebeugt.
Die Überwachung
des Freiraums geht dabei so vor sich, dass sich im Bereich unterhalb
der Öffnung
des Auslegers eine bewegliche verfahrbare Stapelplatte befindet,
auf welcher bedruckte Bogen aus dem Inneren des Auslegers durch
die Öffnung hindurch
kommend abgelegt werden. Je mehr bedruckte Bogen abgelegt werden,
desto größer wird der
Stapel, wobei die bewegliche Stapelplatte entsprechend nach unten
verfahren werden muss. Durch einen Überwachungssensor angesteuert
wird dabei die Stapelplatte jedoch nur so weit nach unten verfahren,
dass der Freiraum zwischen der Oberkante des Stapels aus den bedruckten
Bogen und der Öffnung
des Auslegers den vorgeschriebenen Sicherheitswert nicht überschreitet.
Sobald eine Überschreitung
des gerade noch sicheren Freiraummaßes detektiert wird, wird der
Hauptantrieb der Druckmaschine, welcher über Zahnräder oder Wellen auch den Ausleger
antreibt, stillgesetzt. Ein Wiederanfahren der Druckmaschinen mit
dem Ausleger ist nur möglich,
wenn der Freiraum zwischenzeitlich auf das vorgeschriebene Maß wieder
reduziert wurde. In einer Ausgestaltung der
DE 199 25 065 A1 ist weiterhin vorgesehen,
unterhalb der Öffnung
des Auslegers ein Rollo zur Begrenzung des Freiraums anzubringen.
Ein solches Rollo wird auf der Höhe
des maximal zulässigen
Freiraums eingezogen und erlaubt so im geschlossenen Zustand die
Wiederinbetriebnahme der Druckmaschine samt Ausleger, auch wenn die
Stapeloberkante zu weit von der Öffnung
entfernt ist.
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Die aus der
DE 199 25 065 A1 bekannte Ausführung eines
Sicherheitssystems am Ausleger bietet einen weitgehenden Schutz
des Bedienpersonals vor Verletzungen durch umlaufende Teile des Auslegers.
Jedoch hat diese Lösung
den entscheidenden Nachteil, dass bei einem Überschreiten des maximal zulässigen Freiraums
grundsätzlich
der Ausleger und die Druckmaschine stillgesetzt wird. Danach muss
dann ein vorschriftsmäßiges Wiederanfahren
der Druckmaschine erfolgen. Ein Stillsetzen der gesamten Maschine
ist jedoch bei dem Bedienpersonal sehr unbeliebt, da dies entsprechend
Zeit kostet.
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Es ist daher Aufgabe der vorliegenden
Erfindung, ein Verfahren und eine Vorrichtung bereit zu stellen,
welche ein unnötiges
Stillsetzen der Druckmaschine und des Auslegers vermeiden.
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Die vorliegende Aufgabe wird erfindungsgemäß durch
die Patentansprüche
1 und 8 gelöst.
Weitere Ausführungsformen
sind den Unteransprüchen zu
entnehmen. Mit dem vorgesehenen Verfahren und der vorgesehenen Vorrichtung
ist es möglich,
das Bedienpersonal an den Druckmaschinen zuverlässig vor Verletzungen durch
umlaufende Teile des Auslegers zu schützen und dabei gleichzeitig
unnötigen Betriebsstillstand
der Druckmaschine zu vermeiden. Dazu werden die Antriebsmittel des
Auslegers unmittelbar an eine Steuervorrichtung angeschlossen, welche
die Sicherheit an der Öffnung
des Auslegers überwacht.
Unter Antriebsmitteln sind elektrische, hydraulische, pneumatische
oder sonstige Antriebsarten zu verstehen, wobei auch der Hauptantrieb
einer Druckmaschine hierunter fällt,
wenn dieser über Zahnräder oder
Wellen den Ausleger mit antreibt. Des Weiteren zählen zu den Antriebsmitteln
auch die angetrieben beweglichen Teile wie Greiferbrücken oder
Förderbänder. Die
Steuervorrichtung überwacht dabei
den Zustand der Öffnung
des Auslegers, d.h. ob gerade ein bogenförmiger Bedruckstoff durch die Öffnung gefördert wird
oder nicht. Wenn kein bogenförmiger
Bedruckstoff durch die Öffnung
gefördert wird,
sorgt die Steuervorrichtung dafür,
dass die Öffnung
mittels einer Verschlussvorrichtung verschlossen wird, bzw. wenn
sie schon verschlossen ist, dass sie auch verschlossen bleibt. Die
Antriebsmittel des Auslegers müssen
dabei nicht stillgesetzt werden, so dass kein Stillstand der Maschine
eintritt.
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Dies funktioniert sowohl bei Auslegern,
welche separate Antriebsmittel aufweisen, welche nur die beweglichen
Teile des Auslegers antreiben als auch bei Druckmaschinen, bei denen
die Antriebsmittel des Auslegers mechanisch vom Hauptantrieb der
Druckmaschine mit angetrieben werden. Es macht also keinen Unterschied,
ob die Druckmaschine mit einem mechanischen Räderzug arbeitet oder lauter
Einzelantrieben. Wichtig ist nur, dass über den Betriebszustand der
Antriebsmittel Informationen vorliegen, welche an die Steuereinrichtung übertragen
werden können.
Die Erfindung macht auf jeden Fall einen Eingriff in die Antriebsmittel
des Auslegers zwecks Stillsetzung desselben überflüssig und bietet trotzdem einen
zuverlässigen
Schutz vor Verletzung, indem die Verschlussvorrichtung die gefährliche Öffnung des
Auslegers zuverlässig
verschließt.
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In einer Ausgestaltung der Erfindung
wird die Öffnung
manuell oder durch ein Bedienelement geschlossen oder geöffnet, und
ein Öffnen
der Öffnung erfolgt
nur bei stillstehenden Antriebsmitteln oder eine Inbetriebnahme
der Antriebsmittel erfolgt nur bei verschlossener Öffnung.
Bei dieser Ausführungsform kann
die Öffnung
vom Bedienpersonal zu Wartungszwecken von Hand, oder falls die Verschlussvorrichtung
motorisch angetrieben ist, über
ein entsprechendes Bedienelement geöffnet werden, sofern die Antriebsmittel
des Auslegers stillstehen. Wird also über die Steuervorrichtung die Öffnung verschlossen, da
keine bogenförmigen
Bedruckstoffe durch dieselbe gefördert
werden, so kann nach dem Abschalten des Auslegers die Öffnung wieder
manuell geöffnet werden,
um Eingriffe in das Innere des Auslegers zu Wartungszwecken zu erleichtern.
Wird das Bedienelement oder ein Hebel zur manuellen Öffnung dagegen
bei laufender Maschine betätigt,
so bleibt die Öffnung
weiterhin verschlossen und gefährliche
Eingriffe werden vermieden.
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In einer weiteren Ausgestaltung der
Erfindung ist vorgesehen, dass die Öffnung durch die Steuervorrichtung
geöffnet
wird, sobald ein bogenförmiger
Bedruckstoff durch die Öffnung
gefördert
wird, oder geöffnet
bleibt, wenn ein Bedruckstoff durch die Öffnung ragt. Wenn eine Druckmaschine
samt Ausleger in Betrieb genommen wird, dauert es eine gewisse Zeit,
bis die ersten bedruckten bogenförmigen
Bedruckstoffe die Druckwerke einer Druckmaschine passiert haben.
In dieser Phase muss zur Sicherheit des Bedienpersonals die Öffnung des
Auslegers durch die Steuervorrichtung verschlossen sein. Sobald
jedoch die ersten bedruckten bogenförmigen Bedruckstoffe die Öffnung des
Auslegers erreicht haben, wird durch die vorliegende Ausführungsform
sichergestellt, dass die Öffnung
des Auslegers zum Transport freigegeben wird. D. h. die Öffnung des Auslegers
wird nur dann geöffnet,
wenn auch Bedruckstoffe durch sie hindurchgefördert werden. Wenn Bedruckstoffe
gefördert
werden, versperren diese jedoch einen Großteil der Öffnung des Auslegers und verhindern
so einen Eingriff des Bedienpersonals in denselben. Wird aus irgendeinem
Grund bei laufender Förderung
der bogenförmigen
Bedruckstoffe der Ausleger außer
Betrieb genommen, so ragen durch die Öffnung unter Umständen noch übrig gebliebene
Bedruckstoffe hindurch. Auch in diesem Fall wird durch die vorliegende
Ausführungsform
gewährleistet,
dass die Öffnung
offen bleibt und die in der Öffnung
vorhandenen Bedruckstoffe nicht durch ein Verschließen der Öffnung zerdrückt werden.
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Des Weiteren ist vorgesehen, dass
in einer weiteren Ausführungsform
die Verschlussvorrichtung formatabhängig angepasst wird und die Öffnung beim
Fördern
von bogenförmigen
Bedruckstoffen nur soweit durch die Steuervorrichtung geöffnet wird
oder geöffnet
ist, wie es die Breite oder Länge
des bogenförmigen
Bedruckstoffs erfordert. Diese Ausführungsform bietet den großen Vorteil,
dass hier die Öffnung
jederzeit wirklich nur so groß ist,
wie dies die bogenförmigen
Bedruckstoffe auch erfordern. Da fast alle Druckmaschinen und damit
auch Ausleger mit verschieden großen Formaten an bogenförmigen Bedruckstoffen
arbeiten, würde
bei kleineren Formaten ein Spalt zwischen Bedruckstoff und Öffnung entstehen,
durch welchen das Bedienpersonal unter Umständen doch noch in das gefährliche
Innere des Auslegers eingreifen könnte. Um auch bei kleineren Formaten
an bogenförmigen
Bedruckstoffen als dem maximal möglichen
Format sicherzustellen, dass ein Eingriff in das Innere des Auslegers
vermieden wird, wird in dieser Ausführungsform die Verschlussvorrichtung
an das jeweils eingestellte Bogenformat angepasst, wobei die Formateinstellung
automatisch durch die Steuervorrichtung geschieht, in dem die Bogengröße im Verlaufe
des Transports durch den Ausleger mittels Sensoren detektiert wird
oder durch Zugriff auf die Maschinensteuerung der Druckmaschine
das darin abgelegte Format herangezogen wird. Es ist auch eine manuelle
Formateinstellung denkbar, wobei die Maschine nach Vergleich mit
dem z.B. für
den Anleger in der Maschinensteuerung abgelegten Format erst anläuft, wenn
das richtige Format eingestellt wurde.
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In einer weiteren Ausgestaltung der
Erfindung ist vorgesehen, dass die Öffnung nach Erreichen des Stillstands
der Antriebsmittel der bogenförmige
Bedruckstoffe verarbeitenden Maschine geöffnet bleibt oder durch die
Steuervorrichtung geöffnet wird.
Ein solches Verfahren bietet den Vorteil, dass bei Stillstand des
Auslegers das Bedienpersonal unmittelbar Zugriff auf das Innere
des Auslegers hat, ohne vorher die Verschlussvorrichtung der Öffnung des
Auslegers betätigen
zu müssen.
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Weitere Vorteile ergeben sich dadurch,
dass die Öffnung
geschlossen ist oder durch die Steuervorrichtung geschlossen wird,
bevor die Antriebsmittel des Auslegers in Betrieb gehen. Durch diese
Ausführungsform
ist sichergestellt, dass die Öffnung auch
dann geschlossen ist, wenn der Ausleger stillgestanden hat und in
Betrieb genommen wird. Wenn kein bogenförmiger Bedruckstoff durch die Öffnung ragt,
wird so ein Eingriff in das Innere des Auslegers verhindert, da
durch diese Ausgestaltung der Erfindung sichergestellt ist, dass
zuerst die Öffnung
des Auslegers verschlossen wird, bevor sich bewegliche Teile im
Inneren des Auslegers in Bewegung setzen. Dies gewährleistet
einen besonders sicheren Schutz vor gefährlichen Eingriffen in das
Auslegerinnere.
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In einer weiteren Ausgestaltung der
Erfindung ist vorgesehen, dass die Öffnung des Auslegers bei formatabhängiger Einstellung
der Verschlusseinrichtung durch die Steuervorrichtung weiter geöffnet wird,
wenn die Antriebsmittel des Auslegers stillstehen und Bedruckstoffe
aus dem Inneren des Auslegers durch die Öffnung nach draußen ragen.
Bei einer formatabhängigen
Verschlussvorrichtung ist es für
die Wartung wichtig, dass die Öffnung
des Auslegers so weit wie möglich
geöffnet
ist, wenn die Antriebsmittel stillstehen und Bedruckstoffe aus dem
Inneren des Auslegers nach draußen
ragen. Nur so kann ein Papierstau im Inneren des Auslegers bequem
entfernt werden.
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Weiterhin ist vorgesehen, dass Sensoren oder
Kontakte an der Verschlusseinrichtung zur Detektion ihres Zustands
vorhanden sind. Um die Steuervorrichtung der vorliegenden Erfindung
und das dazugehörige
Verfahren effektiv betreiben zu können, muss die Steuervorrichtung über den
Zustand der Verschlusseinrichtung jederzeit Bescheid wissen. Dies
kann mittels Kontakten und Sensoren leicht erreicht werden, welche
an die Steuervorrichtung melden, ob die Verschlusseinrichtung offen
oder geschlossen ist, bzw. ob sie sich z.B. bei formatabhängiger Öffnungseinstellung
in einer Position dazwischen befindet. Auf diese Art und Weise ist
die Verschlusseinrichtung in den Sicherheitskreis der Steuervorrichtung
eingebunden.
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Wenn Sensoren oder Kontakte im Bereich der
Verschlusseinrichtung zur Detektion von bogenförmigen Bedruckstoffen vorhanden
sind, so bietet das den Vorteil, dass die Steuervorrichtung zuverlässige Signale
erhält,
ob sich gerade ein bogenförmiger Bedruckstoff
in der Öffnung
befindet oder nicht. Dies ist für
die vorliegende Erfindung von großer Bedeutung, da nur so gewährleistet
werden kann, dass die Öffnung
verschlossen ist, wenn kein Bedruckstoff durch die Öffnung gefördert wird
und die Öffnung
vollständig
oder teilweise geöffnet
ist, wenn ein entsprechender Bedruckstoff durch dieselbe hindurch
transportiert wird.
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In einer weiteren Ausgestaltungsform
ist vorgesehen, dass die Verschlussvorrichtung wenigstens ein von
der Steuervorrichtung ansteuerbares bewegliches Verschlusselement
aufweist. Dieses bewegliche Verschlusselement öffnet oder verschließt die Öffnung des
Auslegers in Abhängigkeit
der Steuersignale, welche die Steuervorrichtung abgibt. Ob die Verschlussvorrichtung
das bewegliche Verschlusselement nun pneumatisch, hydraulisch oder
elektrisch antreibt, ist nicht entscheidend, so lange die Verschlussvorrichtung
mit der Steuervorrichtung kommunizieren kann. Das bewegliche Verschlusselement
kann die Öffnung
des Auslegers teilweise, vollständig
oder überhaupt
nicht verschließen,
je nachdem, welcher Befehl gerade von der Steuervorrichtung gegeben
wird.
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Weiterhin ist vorgesehen, dass die
Verschlussvorrichtung wenigstens zwei von der Steuervorrichtung
ansteuerbare bewegliche Verschlusselemente aufweist. Eine solche
Vorrichtung hat den großen
Vorteil, dass hierdurch die formatabhängige Anpassung der Öffnung des
Auslegers an die zu transportierenden bogenförmigen Bedruckstoffe durchgeführt werden
kann. Da die bogenförmigen
Bedruckstoffe meist eine rechteckige Form aufweisen, kann mit mindestens
zwei Verschlusselementen jedes beliebige rechteckige Format eingestellt
werden. Wenn drei oder vier Verschlusselemente vorhanden sind, kann
die formatabhängige
lichte Weite innerhalb der Öffnung
beliebig innerhalb der Öffnung
positioniert werden und so auf die Greiferbrücken und Antriebsmittel im
Innern des Auslegers abgestimmt werden. Werden die bogenförmigen Bedruckstoffe
z.B. nicht genau mittig von Greiferbrücken im Inneren des Auslegers
transportiert und somit auch durch die Öffnung nach draußen befördert, so
muss die lichte Weite der Öffnung
entsprechend nach rechts oder links aus der Mitte verlagert werden.
Des Weiteren kann es zweckmäßig sein,
die lichte Weite der Öffnung
in Richtung der Transportrichtung der bogenförmigen Bedruckstoffe zu verändern, wenn
sich die Position des Ablagestapels unterhalb der Öffnung des
Auslegers dieser Richtung verändert.
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Vorteilhafterweise ist das bewegliche
Verschlusselement ein rolloartiges Gebilde. Rolloartige Gebilde
haben den Vorteil, dass sie beim Öffnen im Gegensatz zu starren
Verschlusselementen nicht mehr Platz beanspruchen als im geschlossenen
Zustand. Dadurch sind rolloartige Verschlusselemente am Ausleger
besonders platzsparend zu montieren.
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Die vorliegende Erfindung wird nun
anhand mehrerer Figuren näher
beschrieben und erläutert. Weitere
vorteilhafte Ausführungsformen
sind den Figuren zu entnehmen. Es zeigen:
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1:
ein Ablaufdiagramm des erfindungsgemäßen Verfahrens,
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2:
ein weiteres Ablaufdiagramm des erfindungsgemäßen Verfahrens bei manueller
Eingriffsmöglichkeit
in die Verschlusseinrichtung,
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3:
eine Seitenansicht eines Auslegers einer Druckmaschine und
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4:
eine Draufsicht auf den Ausleger einer Druckmaschine.
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Das Ablaufdiagramm in 1 zeigt das Öffnen und
Schließen
einer Verschlusseinrichtung 7 an einem Ausleger 1,
wenn die Steuerung der Verschlusseinrichtung 7 nur von
der Steuerung der Papier verarbeitenden Maschine abhängt. In 1 steht der Begriff Maschine
für die
Antriebsmittel 2 des Auslegers 1. Dies bedeutet,
dass wenn die Maschine steht, auch der Ausleger 1 steht.
Der Ausleger 1 bzw. die Maschine weist dabei vier Zustände auf,
wobei entweder die Maschine dreht oder steht und durch eine Öffnung 8 des
Auslegers 1 entweder Papier gefördert wird oder nicht. Im ersten
Zustand oben links in 1 befindet
sich die Maschine im Stillstand und es wird kein Papier durch die Öffnung 8 gefördert. Da es
immer eine gewisse Zeit dauert, bis die ersten Bogen vom Anleger
einer Druckmaschine durch die Druckwerke hindurch den Ausleger 1 erreicht
haben, werden zunächst
auch dann keine Bogen durch die Öffnung 8 gefördert, wenn
die Maschine anfängt,
sich zu bewegen. Dies ist der zweite Zustand der Maschine, in welchem
sich die Maschine dreht und kein Papier durch die Öffnung 8 gefördert wird.
Beim Übergang
vom ersten Zustand zum zweiten Zustand der Maschine wird daher die
Verschlusseinrichtung 7, welche in der 1 als Schutz bezeichnet wird, komplett
geschlossen. So wird sichergestellt, dass kein Bedienpersonal mit
seinen Körperteilen
in das Innere des Auslegers 1 geraten kann. Umgekehrt wird
beim Übergang
vom zweiten Zustand der Maschine auf den ersten Zustand der Maschine
der Schutz, also die Verschlusseinrichtung 7, komplett
geöffnet,
so dass ungehindert Wartungsarbeiten an der stillstehenden Maschine
durchgeführt
werden kann. Dabei ist wichtig, dass der Schutz erst dann öffnet, wenn
die Maschine bereits stillsteht.
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In einem dritten Zustand dreht sich
die Maschine und es wird Papier durch die Öffnung 8 gefördert. In
diesem Zustand haben die ersten Bogen die Öffnung 8 des Auslegers 1 erreicht,
so dass die Verschlusseinrichtung 7 die Öffnung 8 soweit
freigibt, dass Bogen aus dem Inneren des Auslegers 1 in
den Außenbereich 6 des
Auslegers 1 gefördert
werden können.
Dazu wird beim Übergang
vom zweiten Zustand auf den dritten Zustand zweckmäßigerweise mittels
der Verschlusseinrichtung 7 soweit geöffnet, dass die Bogen den Ausleger 1 ungehindert
verlassen können.
Beim umgekehrten Übergang
von Zustand drei auf Zustand zwei wird dagegen der Schutz komplett
geschlossen, so dass nach dem Abreißen des Bogenstroms durch die Öffnung 8 das
Bedienpersonal nicht mit Körperteilen in
das Innere des Auslegers 1 gelangen kann. Wenn die Maschine
angehalten werden muss, bevor alle Bogen den Ausleger 1 passiert
haben, bleibt die Maschine stehen, obwohl noch Bogen durch die Öffnung 8 des
Auslegers 1 in den Außenbereich 6 ragen.
Beim Übergang
vom dritten Zustand auf diesen vierten Zustand der Maschine wird
dabei der Schutz komplett bei Erreichen des Stillstands der Maschine
geöffnet,
so dass die Bogen aus dem Inneren des Auslegers 1 entfernt
werden können
und Wartungsarbeiten problemlos durchgeführt werden können. Im
umgekehrten Fall beim Übergang
von Zustand vier auf Zustand drei wird der Schutz angepasst an das
Bogenformat wieder soweit verschlossen, dass keine Verletzungsgefahr
für das Bedienpersonal
besteht. Der Übergang
von Zustand vier auf Zustand drei tritt dann auf, wenn die durch
die Öffnung 8 ragenden
Bogen nicht entfernt wurden und die Maschine wieder angefahren wird.
Bevor die Maschine wieder anfährt,
schließt
dann der Schutz formatabhängig.
Falls das Papier entfernt wurde, findet kein Zustandsübergang
von Zustand vier nach Zustand drei statt, sondern Zustand vier geht
in den Zustand eins über,
da ja nun kein Papier mehr vorhanden ist, wobei von Zustand eins
beim Wiederanfahren der Maschine dann in Zustand zwei übergegangen
wird.
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Das Ablaufdiagramm in 2 unterscheidet sich von
dem Ablaufdiagramm in 1 dadurch, dass
in den Zuständen
eins und vier, wenn die Maschine mit oder ohne Papier steht, der
Schutz, also die Verschlusseinrichtung 7, manuell oder
mit einer elektrischen Bedieneinrichtung separat geöffnet oder geschlossen
werden kann. In diesem Fall stellen Schutzkontakte an der Verschlusseinrichtung 7 sicher,
dass die Maschine nur dann wieder in Betrieb gehen kann, wenn in
Zustand eins der Schutz manuell oder per Taste wieder geschlossen
wurde und wenn in Zustand vier der Schutz manuell oder per Taste
formatabhängig
geschlossen wurde.
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3 zeigt
schematisch eine Seitenansicht eines Auslegers 1 einer
Papier verarbeitenden Maschine, z.B. einer Druckmaschine. Der Ausleger 1 weist
Antriebsmittel 2 auf, welche meist aus umlaufenden Ketten
bestehen, an welchen bewegliche Greiferbrücken befestigt sind, welche
die bedruckten Bogen aus dem letzten Druckwerk, Lackwerk oder Trockenwerk
einer Druckmaschine übernehmen
und durch das Innere 4 des Auslegers 1 bis zu
einer Öffnung 8 transportieren,
wo die Greiferbrücken
den Bogen in den Außenraum 6 des
Auslegers 1 gleiten lassen. Zu den Antriebsmitteln 2 gehören auch
Elektromotoren, pneumatische oder hydraulische Motoren, welche die
Ketten mit den Greiferbrücken
in Bewegung versetzen. Es ist aber möglich, dass die Antriebsmittel 2 aus
einer Kopplung bestehen, welche die Ketten mit den Greiferbrücken an
die Antriebswelle der Druckmaschine ankoppeln. In diesem Fall weist
der Ausleger 1 keinen separaten Antrieb auf, sondern wird
vom Hauptmotor der Druckmaschine oder zumindest vom letzten Werk
der Druckmaschine mit angetrieben. Die Antriebsmittel 2 befinden
sich dabei im Inneren 4 des Auslegers 1, wodurch
die sich bewegenden Antriebsmittel 2 vor dem Bedienpersonal
geschützt
werden sollen.
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Zur Wartung weist der Ausleger 1 verschiedene Öffnungen
auf, welche mit Wartungsklappen 3a, 3b, 3c verschlossen
werden können.
Diese Öffnungen
können
nur bei Stillstand der Antriebsmittel 2 geöffnet werden,
um z.B. bei Papierstau blockierende Bogen aus dem Inneren 4 des
Auslegers 1 entfernen zu können. Die Öffnung 8 des Auslegers 1 stellt den Übergang
vom Inneren 4 des Auslegers 1 zum von außen zugänglichen
Bereich 6 des Auslegers 1 dar. In dem von außen zugänglichen
Bereich 6 des Auslegers 1 befindet sich ein Auslegerstapel 5,
welcher aus den Bogen aufgebaut wird, die durch die Öffnung 8 aus
dem Inneren 4 des Auslegers 1 in den äußeren Bereich 6 gelangen.
Der Auslegerstapel 5 wird auf einer Stapelplatte 9 aufgebaut,
welche durch hier nicht gezeigte Hubmittel in der Höhe verstellbar ist.
Dies ist notwendig, damit die Oberkante des Auslegerstapels 5 immer
auf gleicher Höhe
bleibt, unabhängig
davon, ob der Auslegerstapel 5 nun groß oder klein ist. D. h. mit
wachsendem Auslegerstapel 5 muss die Stapelplatte unter
dem Auslegerstapel 5 entsprechend nach unten verfahren
werden.
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Die Öffnung 8 des Auslegers 1 ist
mittels einer Verschlusseinrichtung 7 verschließbar, um
Verletzungen des Bedienpersonals durch Eingriff in das Auslegerinnere 4 vorzubeugen.
Die Verschlusseinrichtung 7 verfügt über einen elektrischen, pneumatischen
oder hydraulischen Antrieb, welcher in die Maschinensteuerung der
Druckmaschine oder zumindest in die Steuerung der Antriebsmittel 2 des
Auslegers 1 eingebunden ist. Die Verschlussvorrichtung 7 dient
somit als Schutz, welcher die Öffnung 8 nur dann
freigibt, wenn entweder die Maschine stillsteht oder Bogen durch
die Öffnung 8 vom Auslegerinneren 4 in
den von außen
zugänglichen
Bereich 6 transportiert werden. Die Verschlussvorrichtung 7 besteht aus
drei Rollokästen 10a, 10b, 10c,
wobei in 3 in der Seitenansicht
nur zwei Kästen
zu sehen sind. Aus diesen Rollokästen,
können
Rollos 11a, 11b, 11c mittels in der Verschlussvorrichtung 7 vorhandener Antriebe
als Verschlusselemente 11a, 11b, 11c ein- und
ausgefahren werden. Das hintere Rollo 11a befindet sich
dabei in einer anderen Ebene als die seitlichen Rollos 11b, 11c.
Dadurch ist es möglich,
dass die seitlichen Rollos 11b, 11c über oder
unter dem hinteren Rollo 11a ein- und ausgefahren werden können. Auf
diese Art und Weise kann die Öffnung 8 mittels
der drei Rollos 11a, 11b, 11c formatabhängig geschlossen
werden. Statt der hier gezeigten Rollos können auch andere Verschlusselemente 11a, 11b, 11c verwendet
werden, so können
z.B. auch seitlich ein- und ausfahrende Platten oder Bleche, welche
die Öffnung 8 verschließen können, angebracht
sein.
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Das formatabhängige Schließen der Öffnung 8 durch
die Verschlussvorrichtung 7 ist in 4 in der Draufsicht des Auslegers von
oben noch besser zu erkennen. In der Draufsicht von oben ist die
Anordnung von drei Rollokästen 10a, 10b, 10c gut
zu erkennen, aus welchem drei Rollos 11a, 11b, 11c formatabhängig ausgefahren
werden können.
Gestrichelt eingezeichnet ist dabei eine Stapelplatte 9,
auf welcher der Stapel 5 aus Bogen abgelegt ist. Es ist
zu erkennen, dass die Bogen auf dem Stapel 5 ein wesentlich
kleineres Format aufweisen, als die Stapelplatte 9 und
auch die Öffnung 8.
Deshalb sind die Rollos 11a, 11b, 11c soweit
ausgefahren, dass sie nur eine Lücke
freilassen, die so groß ist
wie das Format der auf dem Stapel 5 liegenden Bogen. Da
die Rollos 11a, 11b, 11c die Öffnung 8 des
Auslegers von unten her abdecken, ist somit gewährleistet, dass das Bedienpersonal
keinen Zugriff in das Innere 4 des Auslegers 1 hat.
Da es sich um eine Draufsicht von oben handelt, wird durch die gestrichelten
Linien der seitlichen Rollos 11b, 11 c verdeutlicht, dass
diese unterhalb des Rollos 11a verlaufen.
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Es ist selbstverständlich möglich, die
Ebenen miteinander zu vertauschen oder die drei Rollos 11a, 11b, 11c in
drei unterschiedlichen Ebenen anzubringen. In der hier gezeigten
Ausführungsform schließt der Stapel 5 aus
den bedruckten Bogen immer mit der Vorderkante 12 der Öffnung 8 ab.
D. h. der Stapel 5 wird an der Vorderkante 12 der Öffnung 8 ausgerichtet.
Wenn der Stapel 5 nicht an der Vorderkante 12 oder
einen der anderen drei Seitenkanten der Öffnung 8 ausgerichtet
wird, ist für
die formatabhängige
Schließung
der Öffnung 8 noch
ein weiteres viertes Rollo nötig.
Dies wird vermieden, wenn der Stapel 5 an einer der vier
Kanten der Öffnung 8 ausgerichtet
wird. Um das Ziehen von Probebogen zu erleichtern, ist es jedoch
sinnvoll, den Stapel 5 an der Vorderkante 12 der Öffnung 8 auszurichten,
da sich hier gewöhnlich
die Vorrichtung zur Entnahme von Probebogen befindet.
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- 1
- Ausleger
einer Druckmaschine
- 2
- Antriebsmittel
des Auslegers
- 3a,
3b, 3c
- Wartungsklappen
am Ausleger
- 4
- Innenbereich
des Auslegers
- 5
- Auslegerstapel
- 6
- von
Außen
zugänglicher
Bereich
- 7
- Verschlussvorrichtung
- 8
- Öffnung
- 9
- Stapelplatte
- 10a,
10b, 10c
- Rollokasten
- 11a,
11b, 11c
- Verschlusselement/Rollo
- 12
- Vorderkante
der Öffnung