-
Die
Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Pressen von dentalkeramischer
Masse für
die Herstellung von Zahnersatz, wie Kronen, Brücken, Inlays, mit einem Oberteil,
einem relativ zum Oberteil verschiebbaren Unterteil, einem im Ober-
oder Unterteil verschiebbar geführten
Kolben zur Druckbeaufschlagung eines in einer eine Negativform des
Zahnersatzes aufweisenden Muffel einschiebbaren Stempels. Dabei
bilden das Oberteil und das Unterteil in einer geschlossenen Stellung
eine Kammer, in die der Stempel einschiebbar ist. Die Erfindung
betrifft weiterhin eine Kolben-Muffelanordnung für eine solche Vorrichtung.
-
Eine
derartige Vorrichtung ist beispielsweise aus der
US 6 252 202 B1 bekannt
und in
3 dargestellt.
Dabei befindet sich auf einem Unterteil
4 die die Negativform
16 für den Zahnersatz
aufweisende Muffel
6. Die Muffel
6 und die Negativform
16 bilden für den Zahnersatz
eine verlorene Form, wobei die Muffel
6 eine zentrale Eingangsbohrung
17 aufweist, innerhalb
welcher der Stempel
8 verschiebbar geführt ist. Mit seinem freien
Ende erstreckt sich der Stempel
8 aus der Eingangsbohrung
17 der
Muffel
6.
-
Vor
Beginn des Pressvorgangs werden bei der bekannten Vorrichtung maximal
zwei Pellets 15 der keramischen Masse zwischen dem Stempel 8 und
der Negativform 16 in der Eingangsbohrung 17 der
Muffel 6 platziert. Die Pellets 15 aus keramischer Masse
haben in etwa den Querschnitt des Stempels 8.
-
Danach
wird das Unterteil 4 an einer Schiene in vertikaler Richtung
zum Oberteil 2 hin verschoben, bis das Oberteil 2 und
das Unterteil 4 im geschlossenen Zustand die luftdicht
abschließende
Brennkammer 3 bilden. Sodann wird der Kolben 7 druckbeaufschlagt,
so dass dieser sich vertikal nach unten absenkt und seinerseits
auf den Stempel einwirkt, um die nun durch die erhöhte Temperatur
innerhalb der Brennkammer geschmolzene keramische Masse in die Negativform
für den
Zahn einzupressen.
-
Ist
der Pressvorgang beendet, wird das Unterteil mit Muffel nach unten
abgesenkt, die Muffel vom Unterteil genommen und sich abkühlen lassen. Danach
wird der Zahnersatz aus der Muffel entnommen, indem die Muffel zerstört wird.
-
Bei
der bekannten Vorrichtung kann nur mit maximal zwei Pellets aus
keramischer Masse gearbeitet werden. Der Grund hierfür ist, dass
bei noch vertretbaren Abmessungen der Vorrichtung im Falle der Aufnahme
von mehr als zwei Pellets innerhalb der Muffel beziehungsweise innerhalb
ihrer Eingangsbohrung eine ausreichende Führung für den Stempel nicht mehr gegeben
ist. Hierdurch kann es zu einem Verkanten oder Verklemmen des Stempels kommen,
so dass keine Pressung mehr möglich
ist. Da der Stempel in der Regel aus hartem und sprödem Material
hergestellt ist, besteht darüber
hinaus die Gefahr, dass es zu einem Stempelbruch kommen kann.
-
Die
relativ großen
Abmessungen der bekannten Vorrichtung sind auch dadurch bedingt,
da zum Abnehmen der Muffel das Unterteil soweit abgesenkt werden
muss, dass der in der Eingangsbohrung der Muffel befindliche Stempel
mit seinem kolbenseitigen Ende praktisch aus der Brennkammeröffnung herausgetreten
ist.
-
Auch
ist die bekannte Vorrichtung in der Größe der Muffel beschränkt und
damit auch in der Größe des zu
fertigenden Zahnersatzes.
-
Aus
der
DE 102 08 801
C1 ist ein Brennofen für
das Brennen presskeramischen Zahnersatzes bekannt mit einem Brennofengehäuse, in
welches eine auf einem Träger
angeordnete Pressform durch eine Öffnung im Brennofengehäuse von
unten vakuumdicht einfahrbar ist. Oberhalb des Brennofengehäuses befindet
sich ein Kolbenantrieb mit Kolben, dessen Pressstempel von oben
durch eine Durchtrittsöffnung
im Brennofengehäuse
in die Pressform einfahrbar ist.
-
Auch
aus der
DE 198 44
136 A1 ist ein Ofen für
die Herstellung von Zahnersatzteilen aus Zahnkeramik bekannt, mit
einer von einer Haube abgedeckten Muffel, in der die zahntechnische
Masse angeordnet ist. Der Ofen erwärmt die Muffel und damit die zahntechnische
Masse, bis letztere unter dem Druck eines von oben wirkenden Kolbens
vollständig
in die für
die Herstellung des Zahnersatzteils gebildeten Hohlräume geflossen
ist.
-
Aus
der
DE 40 02 358 C1 ist
ebenfalls ein Ofen zur Herstellung von Zahnersatzteilen bekannt, mit
einer in dem Ofen angeordneten Muffel, in die ein Formeinsatz eingebracht
ist. Der Formeinsatz weist einen die keramische Masse aufnehmenden
Varpressraum und einen sich an diesen anschließenden Formraum auf. Auf die
Masse in dem Vorpressraum wirkt ein durch die Deckenwand des Ofens
sich erstreckender Kolben, dessen Durchmesser so gewählt ist,
dass er i.w. gegen die Wände
des Vorpressraums abdichtet. Durch Druckbeaufschlagung wird über den
Kolben Druck auf die keramische Masse ausgeübt, so dass sie nach Erweichung
in den Formraum eingedrückt
werden kann.
-
-
Davon
ausgehend liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung
der eingangs genannten Art dahingehend weiterzubilden, dass mehr
als zwei Pellets verarbeitbar sind und eine gute Führung des
Stempels gewährleistet
ist. Darüber
hinaus soll eine in ihrer Konstruktion kompakte sowie einfache und
damit kostengünstige
Vorrichtung zur Verfügung
stehen. Nach einem Nebenaspekt der Erfindung soll eine Kolben-Muffel-Anordnung bereitgestellt
werden, so dass unter anderem auch bestehende Vorrichtungen zur
Herstellung von keramischem Zahnersatz umrüstbar sind.
-
Diese
Hauptaufgabe wird erfindungsgemäß gelöst von einer
Vorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 1. Vorteilhafte Ausgestaltungen
finden sich in den Unteransprüchen
2 bis 18. Die weitere Aufgabe wird von einer Kolben-Muffelanordnung
mit den Merkmalen des Anspruchs 19 gelöst. Nach der Erfindung sind
sowohl die Muffel als auch der Kolben beide am Oberteil oder beide
am Unterteil, bevorzugt am Unterteil, angeordnet. Durch diese Maßnahme ist eine
einfache und kompakte Bauweise der erfindungsgemäßen Vorrichtung gewährleistet,
da im Gegensatz zu den bekannten Vorrichtungen zum Abnehmen der
Muffel diese praktisch nur um ihre Längserstreckung abgesenkt werden
muss.
-
Nach
einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist die Muffel,
mit ihrer Eingangsbohrung in Richtung des Kolbens weisend, lösbar an
dem Ober- oder Unterteil befestigt.
-
Nach
einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist im Unteroder Oberteil
eine Führung
für den Stempel
vorgesehen, welche an die Eingangsbohrung in der Muffel anschließt und mit
dieser fluchtet. Für
den Stempel besteht damit über
seinen gesamten Verschiebeweg eine sichere Führung, so dass er präzise ins
Innere der Muffel eindringt, in der sich die Negativform für den Zahnersatz
befindet. Ein Verkanten des Stempels im Bereich zwischen der Öffnung der
Eingangsbohrung und dem Inneren der Muffel oder ein Ausweichen des
durch den Kolben übertragenen
Druckes ist somit vermieden.
-
Eine
besonders kompakte Bauweise ergibt sich nachd einer Ausgestaltung
der Erfindung dadurch, dass Muffel und Kolben auf einander gegenüberliegenden
Seiten des Unterteils oder des Oberteils angeordnet sind, wobei
sich die Führung
für den Stempel
durch das Unterteil oder das Oberteil erstreckt.
-
Nach
einer weiteren Ausbildung der Erfindung ist der Kolben in einem
Zylinder geführt,
der mit dem Unterteil oder dem Oberteil lösbar verbunden ist. Damit können unterschiedliche
Zylinderkolbenanordnungen, die den Erfordernissen verschiedener Muffeln
mit entsprechenden Negativformen für Zahnersatz angepasst sind,
eingesetzt werden.
-
Vorteilhafterweise
sind die lösbaren
Verbindungen der Muffel oder des Zylinders mit dem Unterteil oder
dem Oberteil mittels eines Bajonettverschlusses realisiert. Solche
Bajonettverschlüsse zeichnen
sich insbesondere durch die sichere und einfache Handhabung aus.
Es ist jedoch auch möglich,
andere gängige
Verschlüsse,
wie zum Beispiel Schraubverschlüsse,
einzusetzen.
-
Nach
einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist
es vorgesehen, den Stempel aus einem keramischen Material, insbesondere
auf Zirkoniumoxidbasis, herzustellen. Solche Keramiken zeichnen
sich durch ihre hervorragenden mechanischen und thermischen Eigenschaften,
wie zum Beispiel Härte
und sehr geringe Wärmeleitfähigkeit
aus.
-
Nach
einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung empfiehlt es sich, den
Stempel über
seine Längserstreckung
mehrteilig aus einzelnen Stempelelementen zu bilden. Dadurch ist
es möglich,
die Stempellänge
zu verändern,
um damit die Anzahl der Pellets innerhalb der Muffel variieren zu
können.
Aufgrund der präzisen
Führung über seinen
gesamten Verschiebeweg ist nämlich
ein langer Führungsweg innerhalb
der Muffel für
den Stempel nicht erforderlich. Ein weiterer Vorteil dieser Ausführungsform
besteht darin, dass wenn Fertigungstoleranzen in der Eingangsbohrung
zu einem Verkanten des Stempels führen, sich die einzelnen Stempelelemente radial gegeneinander
innerhalb der Eingangsbohrung bzw. der Führung im Unterteil oder Oberteil
verschieben können.
-
Vorteilhafterweise
bestehen bei mehrteiligem Aufbau des Stempels zumindest die während des
Pressvorgangs in die Muffel eingeschobenen Stempelelemente aus dem
gleichen Material wie die Muffel oder zumindest aus einem Material,
dessen Wärmeausdehnungskoeffizient
in etwa dem des Muffelmaterials entspricht. Würde nämlich ein aus sehr hartem Material
mit sehr niedriger Wärmeleitfähigkeit bestehender
Stempel beim Pressvorgang in die Eingangsbohrung der Muffel eintauchen
und die Pellets in die Negativform pressen, könnte es beim späteren Abkühlen aufgrund
der unterschiedlichen Wärmeausdehnungskoeffizienten
der Materialien zu einer Sprungbildung des Zahnersatzes kommen.
Demgemäss
wird die Länge
des Stempels so bemessen, dass vor Beginn des Pressvorganges zumindest
die Stempelelemente, welche während
des Pressvorgangs in die Eingangsbohrung der Muffel eintauchen, in
etwa den gleichen Wärmeausdehnungskoeffizienten
besitzen wie das Muffelmaterial.
-
Nach
einer besonders günstigen
Ausgestaltung der Erfindung ist der Kolben pneumatisch oder hydraulisch
druckbeaufschlagbar, wodurch sich ein gleichmäßiger Hub des Stempels und
damit eine gleichmäßige Druckbelastung
der Pellets innerhalb der Negativform für den Zahnersatz erreichen
lässt.
-
In
einer geschlossenen Stellung bilden Ober- und Unterteil eine Kammer,
die möglichst
luftdicht abgeschlossen und evakuierbar ist und eine Kammer enthält. Damit
kann der Brennvorgang des Zahnersatzes in einer Restgasatmosphäre durchgeführt werden,
in der die Anzahl der Teilchen, die mit der dentalkeramischen Masse
reagieren können
vernachlässigbar
klein ist. Eine Kontaminierung des Zahnersatzes mit unerwünschten
Materialien ist somit vermieden.
-
Nach
einer weiteren Ausführungsform
der Erfindung ist ein wärmeisolierendes
Basisteil an dem Unter- oder Oberteil zwischen Kolben und Muffel
angeordnet, wobei sich die Führung
für den
Stempel durch das Basisteil erstreckt und die Muffel an dem Basisteil
befestigbar ist. Dadurch ist die Führung des Stempels in seinem
Verschiebeweg nochmals verbessert. Durch die Wärmeisolation des Basisteiles
ist zudem ein gleichmäßigeres
Aufheizen und Abkühlen der
Muffel innerhalb der Brennkammer sichergestellt, da Kältebrücken vermieden
werden. Die auf dem Basisteil angeordnete Muffel kann damit nur
sehr geringe Mengen Energie in Form von Wärme über das Basisteil nach außen abgeben.
Thermischen Spannungen innerhalb des geformten Zahnersatzes, die
zu dessen Bruch führen
können,
ist somit ebenfalls wirkungsvoll entgegengetreten.
-
Damit
die Muffel der Druckbelastung beim Pressen des Zahnersatzes in der
Negativform besser standhält,
ist in die Muffel ein die Negativform des Zahnersatzes umgebendes,
vorzugsweise aus Metall bestehendes Stützteil eingesetzt. Dieses Stützteil kann
in Art eines Korsetts die Negativform umgeben und ist seinerseits
von dem Muffelmaterial eingeschlossen.
-
Alternativ
kann das Stützteil
aus einer Legierung bestehen, die sowohl nur Metall- als auch Nichtmetallkomponenten
enthalten kann.
-
In
jedem Fall ist das Stützteil
für weitere Pressvorgänge für die Herstellung
von Zahnersatz wieder verwendbar, was die Herstellungskosten drastisch
senkt.
-
Um
den hohen Temperaturen während
des Pressvorgangs standzuhalten, ist das Stützteil zudem temperaturbeständig ausgebildet.
-
Nach
einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist zum
Entnehmen der Muffel der Kolben an seinem rückwärtigem Ende mit einem Anschluss
für eine
Leitung zum Anlegen eines Vakuums versehen. Hierdurch ist in einfacher
Weise gewährleistet,
dass vor dem Lösen
der Muffel vom Unter- bzw. Oberteil die Druckbelastung auf die Muffel und
damit den Zahnersatz aufgehoben wird.
-
Einen
Nebenaspekt der Erfindung betrifft eine Kolben-Muffel-Anordnung für eine Vorrichtung zum
Pressen von dentalkeramischen Massen für die Herstellung von Zahnersatz,
wie Kronen, Brücken, Inlays,
dass die Muffel, mit einer Eingangsbohrung zum Ober- oder Unterteil
weisend, lösbar
an dem, Ober- oder Unterteil befestigt ist, wobei die Führung für den Stempel
im Ober- oder Unterteil an die Eingangsbohrung der Muffel anschließt und mit
dieser fluchtet.
-
Damit
sind bereits vorhandene Vorrichtungen zum Pressen von dentalkeramischen
Massen mit einer erfindungsgemäßen Vorrichtung
nachrüstbar.
-
Weitere
Vorteile und Anwendungsmöglichkeiten
der vorliegenden, Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung
eines Ausführungsbeispiels
anhand der Zeichnungen.
-
Es
zeigt
-
1 eine mögliche Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Vorrichtung
zum Pressen von dentalkeramischer Masse für die Herstellung von Zahnersatz,
-
2 schematische Darstellung
eines Unterteils einer erfindungsgemäßen Vorrichtung mit daran angeordneter
Muffel und Zylinder und
-
3 eine Vorrichtung zum Pressen
dentalkeramischer Masse für
die Herstellung von Zahnersatz nach dem Stand der Technik,
-
4 eine Schnittdarstellung
einer Muffel mit darin eingesetztem Stützteil und
-
5 eine perspektivische Ansicht
des Stützteils.
-
Die
Vorrichtung 1 zum Pressen von dentalkeramischer Masse für die Herstellung
von Zahnersatz, wie Kronen, Brücken,
Inlays , gemäß 1 weist ein Oberteil 2 mit
einer Brennkammer 3 sowie ein mit einem Schlitten versehenes
Unterteil 4, das längs
einer Schiene 20 zum Oberteil hin verfahrbar ist, auf.
-
An
dem Unterteil 4 ist zum Oberteil 2 hin weisend
ein Basisteil 5 angeordnet. Sowohl Basisteil 5 als
auch Unterteil 4 besitzen eine gemeinsame Führung 9 auf,
in die ein Stempel 8 einführbar ist. Der Stempel 8 dient
dazu, den von einem Kolben 7 übertragenen Druck auf die keramische
Masse zum Herstellen des Zahnersatzes zu übertragen. Die keramische Masse
befindet sich in Form von Pellets 15 innerhalb einer Negativform 16 für den Zahnersatz.
Die gemeinsame Führung 9 ist
in einem Teilstück
als Sichtlaufbuchse ausgebildet, durch welcher der Stempel während des
Pressvorgangs beobachtbar ist. Durch diese Sichtlaufbuchse kann
der Verlauf des Pressvorgangs und das Verschieben des Stempels 8 kontinuierlich
kontrolliert werden.
-
Wie 4 zu entnehmen ist, ist
die Negativform 16 von einer Muffel 6 aufgenommen
und von einem metallischen Stützteil 19 umgeben,
wobei die Muffel 6 eine Eingangsbohrung 17 aufweist,
durch die der Stempel 8 in die Negativform 16 für den Zahnersatz
eingeschoben werden kann. Mittels eines Bajonettverschlusses 12 ist
das Stützteils 19 mit
dem Basisteil 5 fest verbunden. Das Stützteil 19 ist, wie
in 5 dargestellt, einstückig ausgebildet
und besteht aus einem Ringteil 23, an dem vier Stege 24 angeordnet
sind. Die Stege 24 ragen in die Muffel 6 hinein und
dienen dazu, während
des Pressvorgangs den Druck auf die Muffel 6 zu minimieren.
Innerhalb des Ringteils 23 des Stützteils 19 sind Aufnahmen 22 für den Bajonettverschluss 12 angeordnet,
mit deren Hilfe die Muffel 6 beziehungsweise das Stützteil 19 fest mit
dem Basisteil 5 verbunden werden kann.
-
An
der der Muffel 6 gegenüberliegenden
Seite des Unterteils 4 befindet sich der in einem Zylinder 11 geführte Kolben 7.
-
Die
Zylinder-Kolben-Anordnung ist ebenfalls mittels eines Bajonettverschlusses 13 an
dem Unterteil befestigt. Über
eine Zuführleitung 18 wird
der Kolben 7 mit einem Druckmedium beaufschlagt, um den Druck über den
Stempel 8 auf die keramische Masse der Pellets 15 weiterzugeben.
-
An
dem Unterteil 4 ist eine Vakuumleitung 21 angeordnet,
welche zu einer nicht dargestellten Vakuumpumpe führt. Hierdurch
wird die Gasatmosphäre
innerhalb der Brennkammer 3 vor, während und nach dem Pressvorgang
auf einem vordefinierten Restgasdruck gebracht bzw. gehalten.
-
Der
Verfahrensablauf zum Pressen der keramischen Masse für den Zahnersatz
in der erfindungsgemäßen Vorrichtung
stellt sich wie folgt dar:
Die keramische Masse wird in Form
von Pellets 15 über
eine Eingangsbohrung 17 in die Negativform 16 innerhalb
der Muffel 6 eingebracht. In Abhängigkeit von der Größe des herzustellenden
Zahnersatzes werden für
dessen Fertigung mehr oder weniger Pellets 15 benötigt. Für die Herstellung
eines kleinen Zahnersatz werden nur ein oder zwei Pellets 15 in
die Negativform 16 eingebracht. Wird ein größerer Zahnersatz
benötigt,
können
auch mehr als vier Pellets in der Negativform eingebracht werden.
-
Um
beim Pressvorgang einerseits den Leerhub des Stempels 8 zu
minimieren, wird die Eingangsbohrung 17 der Muffel 6 mit
Stempelelementen 10 aufgefüllt. Andererseits dienen die
Stempelelemente 10 dem Ausgleich eventueller Fertigungstoleranzen
innerhalb der Eingangsbohrung 17 der Muffel 6,
da die einzelnen Stempelelemente 10 in ihren radialen Abmessungen
minimal variieren und deshalb radial gegeneinander verschiebbar
sind.
-
Die
so präparierte
Muffel 6 wird, nachdem der Stempel 8 in seiner
gesamten Längserstreckung von
der Führung 9 aufgenommen
worden ist, auf dem Basisteil 5 angeordnet. Das Anordnen
der Muffel 6 auf dem Basisteil 5 erfolgt, indem
die Muffel 6 seitlich von außerhalb der Vorrichtung 1 auf
das Basisteil aufgeschoben wird. Die gesamte Vorrichtung 1 ist
dabei so bemessen, dass der Abstand zwischen Oberteil 2 und
Basisteil 5 in dieser Ausgangsposition der Längserstreckung
der Muffel 6 entspricht, wodurch die kompakte Bauweise
der Vorrichtung 1 gewährleistet
ist. Die Muffel 6 wird mit ihrer Eingangsbohrung 17 zum
Kolben 7 hinweisend mittels eines Bajonettverschlusses 12 auf
dem Basisteil 5 befestigt.
-
Danach
wird das als Schlitten ausgebildete Unterteil 4, samt Basisteil 5,
Kolben 7, Zylinder 11 und Muffel 6 längs einer
Schiene 20 in Richtung Oberteil 2 verfahren. Hat
das Unterteil 4 seine Endposition erreicht, bildet es mit
dem Oberteil 2 eine luftdicht abgeschlossene Brennkammer 3.
-
Vor
dem Beginn des eigentlichen Pressvorgangs wird das in der Brennkammer 3 befindliche Gas,
in der Regel die normalen Atmosphärengase, evakuiert. Über eine
Vakuumleitung 21, an der eine nicht dargestellte Vakuumpumpe
angeschlossen ist, wird der Druck innerhalb der Brennkammer 3 bis
zu einem bestimmten Restgasdruck reduziert. Der Restgasdruck innerhalb
der Brennkammer 3 wird dabei so bemessen, dass die keramische
Masse auch bei den hohen Temperaturen während des Pressvorgangs keinerlei
chemischen Reaktionen mehr mit dem Molekülen der Restgasatmosphäre eingehen
kann. Je nach eingesetztem keramischen Material für den zu pressenden
Zahnersatz kann dieser Restgasdruck entsprechend variieren.
-
Um
chemische Reaktionen des zu pressenden Zahnersatzes mit der Gasatmosphäre zu vermeiden,
ist es natürlich
auch denkbar den Pressvorgang in einer Inertgasatmosphäre durchzuführen.
-
Vor
dem Pressen der keramischen Masse, muss die Muffel 6 mit
den darin befindlichen Pellets 15 innerhalb der Brennkammer 3 eine
Aufheizphase durchlaufen, bis die keramische Masse der Pellets 15 in
zumindest zähflüssiger Phase
vorliegt. Während dieser
Aufheizphase und dem anschließenden Pressvorgang
bei erhöhter
Temperatur wird das Vakuum in der Brennkammer 3 aufrechterhalten.
-
Der
Pressvorgang startet, indem der Kolben mit einem hydraulischen oder
pneumatischen Druckmedium beaufschlagt wird, wobei die Zuführung des Druckmedium über eine
Zuführungsleitung 18 erfolgt.
Der Kolben 7 wirkt dabei auf den Stempel 8 bzw.
die einzelnen Stempelelemente 10 ein, die wiederum den
Druck auf die Pellets 15 weitergeben, wodurch der Zahnersatz
in der Negativform 16 abgeformt wird. Der Stempel 8 ist
dabei innerhalb der Führung 9 derart
geführt,
dass ein Verkanten in der Eingangsbohrung 17 der Muffel 6 ausgeschlossen
ist. Damit die Muffel 6 und die Negativform 16 auch
höheren
Drücken
standhalten, ist in die Muffel 6 ein metallisches Stützteil 19 eingearbeitet,
das immer wieder verwendbar ist und temperaturbeständig ist.
-
Nachdem
der Zahnersatz durch das Einpressen der keramischen Masse der Pellets 15 in
die Negativform 16 abgeformt ist, braucht das Unterteil 4 zur
Entnahme der Muffel nur soweit abgesenkt werden, bis die Muffel 6 in
ihrer gesamten Längserstreckung
aus der Bennkammer 3 herausgefahren ist.
-
Nachdem
das Unterteil 4 seine ursprüngliche Ausgangsposition gemäß 1 eingenommen hat, in der
die Muffel aus der Brennkammer 3 herausgetreten ist, wird
der Kolben 7 durch Anlegen eines Vakuums an die Zuführungsleitung 18 in
seine Ausgangsstellung zurückverfahren.
Erst zu diesem Zeitpunkt wird der auf dem Zahnersatz lastende Druck von
diesem genommen. Hat der Kolben 7 seine Ausgangsstellung
wieder eingenommen, so ist auch der Stempel 8 wieder über seiner
gesamten Längserstreckung
von der Führung 9 des
Unterteils 4, des Basisteils 5 sowie des Zylinders 11 aufgenommen.
-
Um
den Zahnersatz freizulegen, wird der Bajonettverschluß 12 geöffnet und
die Muffel 6 seitlich nach außen aus der Vorrichtung 1 herausgenommen.
Nachfolgend werden die Muffel 6 und die Negativform 16 zerstört, wobei
das temperaturbeständige Stützteil erhalten
bleibt und wieder verwendet werden kann. Der abgeformte Zahnersatz
liegt frei und kann weiterverarbeitet werden.
-
In 2 ist schematisch eine erfindungsgemäße Muffelkolbenanordnung
dargestellt, die auf einem Unterteil 4 angeordnet ist.
Die Funktionsweise dieser Anordnung entspricht dem des Unterteils 4 mit entsprechender
Kolben-Muffel-Anordnung
gemäß 1. Solche Unterteile 4 ermöglichen
es, ältere Vorrichtungen 1 zum
Pressen dentalkeramischer Massen bspw. nach dem Stand der Technik
gemäß 3 nachzurüsten. Dazu
ist es nur erforderlich, das Unterteil 4 nach dem Stand
der Technik gemäß 3 durch ein Unterteil 4 gemäß 2 zu ersetzen.
-
- 1
- Vorrichtung
- 2
- Oberteil
- 3
- Brennkammer
- 4
- Unterteil
- 5
- Basisteil
- 6
- Muffel
- 7
- Kolben
- 8
- Stempel
- 9
- Führung
- 10
- Stempelelemente
- 11
- Zylinder
- 12
- Bajonettverschluss
- 13
- Bajonettverschluss
- 15
- Pellet
- 16
- Negativform
- 17
- Eingangsbohrung
- 18
- Zuführungsleitung
- 19
- Stützteil
- 20
- Schiene
- 21
- Vakuumleitung
- 22
- Aufnahme
für Bajonettverschluss
- 23
- Ringteil
- 24
- Steg