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I. Anwendungsgebiet
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Die
Erfindung betrifft kleine Werkstücke
aus Metall, die beispielsweise als mechanische Steuerungselements
in Maschinen wie etwa Strick-Maschinen verwendet werden, und deren
Funktionsflächen hinsichtlich
der Oberflächengüte, insbesondere
deren Rauheit Ra und/oder deren Positionierung, insbesondere Beabstandung
und/oder Winkellage zu einem Referenzpunkt oder einer Referenzfläche sehr genau
eingehalten werden muss um die Verschleißbeständigkeit zu gewährleisten,
und die gegebenenfalls darüber
hinaus noch sehr klein sind.
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II. Technischer Hintergrund
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Ein
typisches Beispiel eines solchen Werkstückes ist das Steuerankerblech
im Nadelantrieb einer Rundstrickmaschine, auf dessen Steuerfläche die
zugehörige
Musterplatine gleitet. Dabei bewegt sich die größte Abmessung des Steuerankerbleches in
der Größenordnung
von 10 – 15
mm, und die Breite der Funktionsfläche, deren Schrägstellung
sich im Bereich einiger Winkelgrade bewegt, im Bereich von 1,0 – 2,0 mm.
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Dieses
Teil ist dynamisch hoch belastet, und muss aus Verschleißgründen ebenso
wie die darauf laufende Musterplatine gehärtet sein.
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Zwar
befinden sich in einer Rundstrickmaschine in der Regel über 500
derartige Teile, jedoch in insgesamt 8 unterschiedlichen Varianten,
so dass die Stückzahlen
pro Variante trotz der großen
Gesamtzahl nicht übermäßig hoch
ist.
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Diese
Steuerankerbleche wurden in der Vergangenheit als Feinstanz-Teile
hergestellt, also aus einem gewalzten Blech ausgestanzt und gegebenenfalls
gebohrt, dann gehärtet
und im gehärteten
Zustand die Funktionsflächen
zur Erzielung der gewünschten
Oberflächengüte und des
gewünschten Funktionswinkels
geschliffen.
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Aufgrund
der gestiegenen Anforderungen an die Genauigkeit und vor allem der
geforderten Härte von
mindestens 62 Rockwell war dies nicht mehr möglich, so dass diese Teile
bis heute entweder als Feingussteil hergestellt und gehärtet wurden,
wobei die Feinbearbeitung (z. B. Schleifen der Funktionsfläche) vorzugsweise
nach dem Härten
durchgeführt wurde,
notwendige Fräsbearbeitungsgänge dagegen noch
vor dem Härten
vollzogen wurden.
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Eine
andere Möglichkeit
ist die Herstellung als Sinter-Teil, dann direkt in der gewünschten
Härte, und
bei möglichst
geringen Nachbearbeitungen wie Schleifen etc.. Dabei ist die gewünschte geringe
Rauheit in der Regel durch Schleifen alleine nicht einmal zu erreichen,
sondern die beim Schleifen sich ergebenden Schleif-Riefen und auch der
Schleifgrat, die ja bei der darüber
gleitenden Musterplatine einen erhöhten Verschleiß bedingen – vor allem
wenn sie quer zur Laufrichtung der Musterplatine verlaufen – müssen anschließend durch
einen Poliervorgang soweit wie möglich
entfernt werden.
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Der
Nachteil in beiden Fällen
besteht in der Notwendigkeit einer Form für jede einzelnen Variante,
und damit einerseits der hohen Formkosten und andererseits der geringen
Flexibilität,
falls Abwandlungen an dem Werkstück
vorgenommen werden müssen.
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Auch
andere zur Verfügung
stehende Formgebungsverfahren wie etwa Ausschneiden mittels Laserstrahl
oder Wasserstrahl sind nicht geeignet, da sie die gewünschte Genauigkeit
vor allem an den Funktionsflächen
nicht erreichen und zusätzlich
bei Bearbeitung mittels Laserstrahl ein durch die Energieeinbringung
unerwünschter
Zusatz-Härtevorgang bewirkt
wird.
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DE-C-4222186
zeigt das Herstellen von plattenförmigen Werkstücken durch
Vor- und Nachschneiden mittels Funkenerodieren aus einer durchgehenden
Platte heraus, jedoch nicht für
Steuerankerbleche von Textilmaschinen und auch nicht, in dem die
Schrägstellung
einer Funktionsfläche
nach dem Ausscheiden in Stapelverarbeitung durchgeführt wird.
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Darüber hinaus
ist es, beispielsweise aus DE-C-4442405 oder DE-C-3614220, zwar
bekannt, dass vor allem die Funktionsflächen von Steuerankerblechen
aus hartem Material bestehen müssen, jedoch
sind die erfindungsgemäßen Relationen
der Härten
relativ zum darauf laufenden Bauteil, der Musterplatine, in dieser
Relation ebenso wenig vorher bekannt wie die Kombination mit einem
maximalen Rauheitswert.
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DE-C-3708728
zeigt eine Stapelverarbeitung von Werkstücken beim Funken-Erodieren: Allerdings
sind dabei die einzelnen Werkstücke
parallel zueinander und lotrecht zur Richtung des Erodiergrades
ausgerichtet, so dass keine schräg
gestellten Funktionsflächen
am Werkstück
dabei ausgebildet werden.
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Desweiteren
beschreibt DE-C-4407357 eine Antriebsvorrichtung für die Nadeln
in Textilmaschinen, welche einzelne Magnetsysteme umfassen, deren
Rückschlussmittel
gemeinsam als einteiliges Bauteil aus amorphem Metall hergestellt
sind. Dies trifft jedoch auch dort nicht auf die Ankerteile der
Vorrichtung zu.
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III. Darstellung der Erfindung
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a) Technische Aufgabe
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Es
ist daher die Aufgabe gemäß der Erfindung,
ein Herstellverfahren sowie eine Vorrichtung für derartige Werkstücke zur
Verfügung
zu stellen und insbesondere ein solches Steuerankerblech zu schaffen,
welches die beschriebenen Nachteile vermeidet.
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b) Lösung der Aufgabe
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Diese
Aufgabe wird durch die kennzeichnenden Merkmale der Ansprüche 1, 17,
18 und 19 gelöst. Vorteilhafte
Ausführungsformen
ergeben sich aus den Unteransprüchen.
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Im
Folgenden wird anstelle des allgemeinen Ausdruckes „Werkstück" konkret von einem
Steuerankerblech gesprochen, ohne die Erfindung hierauf zu beschränken.
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Durch
das Herstellen des Steuerankerblechs sowohl hinsichtlich der Umfangskontur
als auch hinsichtlich der Funktionsfäche und deren Funktionswinkel
mittels Funkenerodieren – vorzugsweise
aus bereits gehärteten
Rohlingen – wird
einerseits die gewünschte
hohe Anforderung an die Rauheit (insbesondere unter 0,5 mm Ra) erreicht,
ohne dass eine Nachbearbeitung nötig
wäre, und
es wird mittels des Erodierens kein ungewollter zusätzlicher
Härteprozess
durch zu hohe Wärmeeinleitung
in das Steuerankerblech bewirkt.
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Dass
die Funktionsfläche
nicht durch einmaliges Funkenerodieren, sondern mehrmaliges Erodieren
hergestellt wird, fördert
ebenfalls die geringe Rautiefe der Funktionsfläche. Durch den Fortschritt des
Erodierdrahtes relativ zur Funktionsfläche in Hauptrichtung der Funktionsfläche als
einzige Relativbewegung entsteht keine, insbesondere keine quer
zu dieser Hauptrichtung gerichtete, Struktur in der Funktionsfläche, und
erst recht kein quer zur Hauptrichtung abstehender Grat an der Kante
der Funktionsfläche
wie beim Schleifen. Das mehrfache Erodieren besteht mindestens aus
einem ersten Erodiervorgang beim Ausschneiden der Umfangskontur des
Steuerankerblechs, wobei an der Funktionsfläche ein Aufmaß von mehr
als einem 1/10 mm zugegeben wird, insbesondere zwischen 3 und 5
Zehntel mm.
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Dass
die Funktionsfläche
nicht durch einmaliges Funkenerodieren, sondern mehrmaliges Erodieren
hergestellt wird, fördert
ebenfalls die geringe Rautiefe der Funktionsfläche. Durch den Fortschritt des
Erodierdrahtes relativ zur Funktionsfläche in Hauptrichtung der Funktionsfläche als
einzige Relativbewegung entsteht keine, insbesondere keine quer
zu dieser Hauptrichtung gerichtete, Struktur in der Funktionsfläche, und
erst recht kein quer zur Hauptrichtung abstehender Grat an der Kante
der Funktionsfläche
wie beim Schleifen. Das mehrfache Erodieren besteht mindestens aus
einem ersten Erodiervorgang beim Ausschneiden der Umfangskontur des
Steuerankerblechs, wobei an der Funktionsfläche ein Aufmaß von mehr
als einem 1/10 mm zugegeben wird, insbesondere zwischen 3 und 5
1/10 mm.
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Beim
nächsten
Erodiervorgang wird der Funktionswinkel der Funktionsfläche auf
das richtige Maß hergestellt,
vorzugsweise jedoch beim ersten Winkelschnitt mit dem Erodierdraht
nicht sofort auf Endmaß bearbeitet,
sondern danach – bei
gleichbleibender Winkelstellung zwischen Erodierdraht und Steuerankerblech – nur noch
ein sehr geringes Restaufmaß,
vorzugsweise von einigen Hundertstelmillimetern beim letzten Erodiergang,
abgenommen, und dadurch vor allem die Oberflächengüte der Funktionsfläche verbessert.
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Vorzugsweise
wird sowohl das Ausschneiden der Rohkontur im Paket, also mit übereinander gelegten
Rohlingen, und mittels eines gemeinsamen Erodierdrahtes, durchgeführt, und
insbesondere auch das Herstellen der Funktionsfläche und deren Funktionswinkel.
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Während bei
dem Ausschneiden der Werkstückkontur
der Erodierdraht lotrecht zur Hauptebene der plattenförmigen Werkstücke geführt wird,
ist zur Herstellung des Funktionswinkels, der ja von der Lotrechten
zur Hauptebene der Steuerankerbleche abweicht, eine Schrägstellung
der Steuerankerbleche relativ zum Erodierdraht notwendig.
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Zu
diesem Zweck werden die Steuerankerbleche in einer Haltevorrichtung
mit ihrer von der zu bearbeitenden Seite abgewandten Seite, nämlich dem
Fuß der Steuerankerbleche,
gegen einen Anschlag abgestützt
gestapelt, wobei das unterste Steuerankerblech auf einer schrägen Auflage
liegt, die einen definierten Vorrichtungswinkel zur Horizontalen,
also auch zur meist lotrechten Richtung des Erodierdrahtes einnimmt.
Dadurch muss die Winkeleinstellung des Erodierdrahtes nicht verändert werden
und vor allem können
dann mehrere Teile übereinandergestapelt
gleichzeitig erodiert werden.
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In
der Regel werden die weiteren Bearbeitungsschritte wie Flachschleifen
der Dicke der Steuerankerbleche, Schleifen des Seitenwinkels sowie des
Absatzes unter dem Kopf, nach dem Fertigerstellen der Funktionsfläche durchgeführt.
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Je
nach Genauigkeitserfordernisse für
die Winkelstellung der Funktionsfläche kann es jedoch auch erforderlich
sein, das Flachschleifen der Dicke vor dem Erstellen der Funktionsfläche durchzuführen, um
durch Abweichungen der Dicke, insbesondere auch nicht exakte Parallelität von Oberseite
zu Unterseite des Steuerankerbleches, eine Auswirkung auf den Funktionswinkel
zu vermeiden.
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Ein
Hauptproblem besteht bei einem solchen Steuerankerblech darin, dass
die Funktionsfläche, nämlich die
Oberseite des Kopfes, nicht exakt lotrecht zur Hauptebene des Steuerankerbleches
liegt, sondern hierzu unter einem Funktionswinkel von einigen Grad
geneigt ist, und die Funktionsfläche
in ihrer Längserstreckung
entlang des Kopfes nicht gerade, sondern an den Enden bogenförmig gekrümmt ist.
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Bei
einer in Verlaufsrichtung geraden Funktionsfläche könnte das Steuerankerblech mit
Hilfe der Vorrichtung um eine Kippachse, die parallel zur Längsrichtung
der Funktionsfläche
verläuft,
um den Funktionswinkel schräg
gestellt werden, und in der Folge mit einem vertikal stehenden Erodierdraht
die Funktionsfläche
mit dem gewünschten
Funktionswinkel hergestellt werden.
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Zum
Einen würde
sich an den bogenförmigen
Enden jedoch ein von dem geraden Mittelabschnitt der Funktionsfläche unterschiedlicher
Funktionswinkel ergeben, dessen Abweichung umso größer ist,
je länger
die Winkellänge
des Bogenstückes ist.
Um dabei weder im geraden noch im gebogenen Bereich die Toleranzbreite
des Funktionswinkels zu verlassen, wird die Kippachse so gelegt,
dass die Lotrechte zur Kippachse nicht die Lotrechte auf den geraden
Teil der Funktionsfläche
ist, sondern in Richtung der Lotrechten zur Auslaufrichtung des
Bogens mit der größeren Winkelerstreckung
verlagert wird.
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Ein
weiteres Problem besteht darin, dass bei Steuerankerblechen zwar
der Funktionswinkel immer der gleiche ist, jedoch einige der übrigen Maße des Steuerankerbleches,
insbesondere die Winkellage der Längsrichtung der Funktionsfläche zur
Längsrichtung
des Fußes
und Sockels des Steuerankerbleches, ebenso variiert wie die Bogenlänge des
wenigstens einen Endbogens.
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Durch
geeignete Lage der Kippachse und geeignete Wahl des Vorrichtungswinkels,
der nicht dem späteren
Funktionswinkel entsprechen muss und nicht einmal innerhalb der
Toleranzbreite des Funktionswinkels liegen muss, sondern insbesondere
niedriger liegt, kann die Einhaltung des Funktionswinkels nicht
nur über
die gesamte Länge
der Funktionsfläche
bei einem Steuerankerblech, sondern auch bei unterschiedlichen Varianten
des Steuerbleches, also mit unterschiedlich steil stehenden Längsrichtungen
der Funktionsflächen,
erreicht werden.
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Im
Idealfall können
somit z. B. alle acht innerhalb einer Rundstrickmaschine vorkommenden
Varianten des Steuerankerbleches mit ein und derselben Vorrichtung,
insbesondere dem gleichen Vorrichtungswinkel innerhalb der Vorrichtung,
hinsichtlich ihrer Funktionsfläche
erodiert werden.
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Auch
eine Drehbarkeit der Vorrichtung, insbesondere gesteuert relativ
zum Vorschub des Erodierdrahts, um eine Achse Z nicht parallel zum
Erodierdraht, sondern z. B. lotrecht zu den in der Vorrichtung liegenden
Steuerankerblechen, verbessert diese Möglichkeit. Um dann mehrere übereinandergestapelte
Werkstücke
gleichzeitig erodieren zu können,
muß zusätzlich auch
noch die Winkellage des Erodierdrahtes relativ zur Vorrichtung und
im zeitlichen Zusammenhang zur Drehung durchführbar sein.
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Selbst
wenn nicht alle Varianten mit ein und derselben Vorrichtung und
ein- und demselben Vorrichtungswinkel hergestellt werden können, lässt sich doch
die Anzahl der benötigten
Vorrichtungen um den Faktor 2 – 3
gegenüber
der Anzahl der unterschiedlichen Steuerankerbleche einer Rundstrickmaschine
verringern.
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Auf
diese Art und Weise – insbesondere wenn
als Rohlinge für
die Steuerankerbleche pulvermetallurgisch hergestellte Platten oder
aus pulvermetallurgisch hergestellten Stäben geschnittene Platten verwendet
werden – lassen
sich Steuerankerbleche erzielen, deren Funktionsfläche keine
in Oberflächenrichtung
der Funktionsfläche
liegende Struktur mehr aufweisen, und insbesondere überhaupt
keine gerichtete, sondern eine vollkommen amorphe Struktur aufweisen.
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Auf
diese Art und Weise kann auch die Lebensdauer der Antriebsvorrichtung
für die
Nadeln einer Strickmaschine verbessert werden, indem die Funktionsfläche der
Steuerankerbleche eine Rautiefe von unter 0,4 μm Ra besitzt und insbesondere
eine Härte,
die um mindestens 6 Rockwell-Grade über der Härte der darauf laufenden Musterplatinen
liegt.
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c) Ausführungsbeispiele
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Eine
Ausführungsform
gemäß der Erfindung ist
im folgenden anhand der Figuren beispielhaft näher beschrieben. Es zeigen:
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1:
das Steuerankerblech in perspektivischer Darstellung,
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2: das Steuerankerblech in einzelnen Ansichten,
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3a:
die Vorrichtung zum Bearbeiten der Funktionsfläche, und
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3b:
eine Darstellung des Steuerankerbleches 1 ähnlich 2a.
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1 zeigt
das Steuerankerblech 1 perspektivisch, 2 in
den einzelnen Ansichten.
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Dabei
wird klar, dass das Steuerankerblech etwa eine T-Form besitzt, bei
dem der Kopf 4 nicht im rechten Winkel, sondern schräg zum Fuß 2 steht.
Die Funktionsfläche
F ist die vom Fuß 2 abgewandte Oberseite
des Kopfes 4. Das untere Ende des Fußes 2 ist – in der
Seitenansicht der 1 und 2 betrachtet – gegenüber der
Breite des Fußes 2 verbreitert
mit seitlichen Einbuchtungen zur Lagefixierung des Steuerankerbleches.
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Wie
vor allem die 2b und 2c zeigen, ist – in der
Aufsicht der 2d betrachtet – der Kopf 4 dicker
als der Fuß 2 und
sein Sockel 3, nämlich
entsprechend der Dicke D des für
die Herstellung des plattenförmigen
Steuerankerbleches verwendeten Rohlings, der später im Bereich seines Fußes 2 und Sockels 3 auf
deren verringerte Dicke d einseitig abgeschliffen wird.
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2d zeigt
ferner, dass das rechte Ende der Funktionsfläche F in der Aufsicht betrachtet
beinahe spitz zuläuft
unter Bildung eines Seitenwinkels e zur Hauptebene 20 des
Steuerankerbleches 1.
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Die
Funktionsfläche
F besitzt hinsichtlich ihrer Herstellbarkeit – außer der geforderten geringen Rautiefe
Ra – zwei
Probleme:
Gemäß der 2b und 2c ist
die Funktionsfläche
F unter einem Funktionswinkel f, der meist nur 0° – 5°, insbesondere 4,5°, beträgt, gegenüber der
Lotrechten zur Hauptebene 20 des Steuerankerbleches 1 geneigt.
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Zusätzlich ist
in derselben Ansicht der 2a die
Funktionsfläche
F keine gerade verlaufende Fläche,
sondern geht an ihren Enden in Endbögen A, B über, deren Krümmungsachsen
annähernd lotrecht
zur Hauptebene 20 stehen.
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Daher
werden im allgemeinen die Steuerankerbleche 1 durch folgenden
Ablauf hergestellt:
- – Die plattenförmigen Rohlinge
mit einer Dicke geringfügig
größer als
die Dicke D werden in Paketen bis zu ca. 55 Stück übereinander gestapelt und mittels
einer Hilfsvorrichtung in ihrer Relativlage zueinander fixiert und
mittels Erodieren in ihrer Umfangskontur – wie in 2a ersichtlich – mit einem über alle
Rohlinge des Stapels durchgehenden, gemeinsamen Erodierdraht hergestellt.
Dabei wird im Bereich der späteren,
schräg stehenden
Funktionsfläche
F ein Aufmaß von
einigen Zehntelmillimeter, insbesondere 0,2 – 0,5 mm Aufmaß, beibehalten.
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Insbesondere
sind die Rohlinge deutlich größer als
die in ihrer größten Erstreckung
nur ca. 10 – 15
mm großen
Steuerankerbleche, so dass aus einem Rohling ca. 50 Steuerankerbleche
nebeneinander herausgeschnitten werden können, vorzugsweise mehrere
gleichzeitig mit Hilfe von mehreren parallel arbeitenden Erodierdrähten.
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Alle
Außenumfangskonturen
gemäß 2a mit
Ausnahme der Funktionsfläche
F sind dadurch bereits fertig bearbeitet.
- – Anschließend wird
die Dicke D beidseitig flach geschliffen auf die gewünschte Solldicke
D, vorzugsweise in einem Schleifgitter, in dessen paßgenaue
Vertiefungen die Teile liegen.
- – Anschließend werden
die Steuerankerblech-Rohlinge in der Haltevorrichtung 9 gemäß 3a übereinander
gestapelt auf einer um den Vorrichtungswinkel v schräg stehenden
Auflage 6, wobei sich die Steuerankerbleche 1 mit
ihrem Sockel 3 gegen einem Anschlag 5 abstützen, und auch
dieses Paket – welches
in der Regel 8 – 10 Steuerankerbleche übereinander
umfasst – sowohl
in der Relativlage zueinander als auch zur Haltevorrichtung 9 fixiert
wird, beispielsweise mittels eines auf das oberste Steuerankerblech 1f aufgelegten
Gewichtes oder eine andere Spannkraft.
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Durch
einen gemeinsamen Erodierdraht 8, der lotrecht zur Basisfläche der
Auflage 6, also der Vorrichtung 9, verläuft, wird
der Funktionswinkel f der Funktionsflä che F hergestellt und durch
nachfolgende weitere Zustellung des Erodierdrahtes 8 gegenüber der
Haltevorrichtung 9 durch geringe Materialabnahme zusätzlich die
Oberfläche
verfeinert.
- – Zuletzt werden die Kanten
gebrochen bzw. gerundet.
- – Anschließend wird
der in 2d ersichtliche Seitenwinkel
e durch Schleifen hergestellt und ebenso der Absatz C, der die Dicke
D auf d in den ersichtlichen Bereichen verringert, einschließlich der
Absatzrundung c unter dem Kopf 4.
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Der
mit Abstand problematischste Bearbeitungsschritt ist dabei das Herstellen
der Funktionsfläche
F mit dem richtigen Funktionswinkel f über die gesamte Länge der
Funktionsfläche
F, und zwar bei allen für
eine Strickmaschine benötigten
Varianten des Steuerankerbleches 1:
In der Regel umfasst
eine Rundstrickmaschine acht solcher Varianten, die sich z. B. hinsichtlich
des Schrägwinkels
s zwischen Kopf 4 und Fuß 2, der Endwinkel
a, b zum mittleren Bereich der Funktionsfläche F, der Kopfhöhen t, u
und der Bogenlänge
w des größten Bogen
geringfügig
unterscheiden.
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Prinzipiell
kann eine um einen immer gleichen Funktionswinkel f schräg zur Hauptebene 20 stehende
Funktionsfläche
F bei unverändert
vertikal stehendem Erodierdraht 8 erzielt werden durch
entsprechende Schrägstellung
der Steuerankerbleche 1 zum Erodierdraht 8.
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Auch
ein Stapel der schräg
auf einer Auflage 6 um den Vorrichtungswinkel v liegenden
Steuerankerbleche 1a – 1f übereinander
in einer Haltevorrichtung 9 ist möglich, so dass mit ein und
demselben Erodierdraht 8 beim gesamten Paket der Funktionswinkel
f gleichzeitig hergestellt werden kann.
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Gestaltet
man dabei die Haltevorrichtung 9 und insbesondere deren
rückseitigen
Anschlag 5 so, dass die Kippachse K für die Schrägstellung parallel zum geraden
Mittelteil der Funktionsfläche
F liegt, so würde
mit einem Vorrichtungswinkel v = Funktionswinkel f der an der Funktionsfläche F gewünschte Funktionswinkel
wenigstens im mittleren, geraden Bereich der Funktionsfläche F entstehen.
Im Bereich der bogenförmig
zur Kippachse hin gekrümmten Endbögen A, B
würde dieser
Funktionswinkel f jedoch immer mehr abnehmen.
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Abhängig von
der Winkellänge
des größten dieser
Endbögen
A, B und der Toleranzbreite für
den Funktionswinkel f könnte – durch
Einstellung des Vorrichtungswinkels v am oberen Ende des Toleranzbereiches
für den
Funktionswinkel f – unter
Umständen über die
gesamte Länge
der Funktionsfläche
F, also einschließlich
der Endbögen
A, B ein Funktionswinkel f innerhalb des Toleranzbereiches erzielt
werden.
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Das
Ziel besteht jedoch darüber
hinausgehend darin, nicht nur eine bestimmte Form des Steuerankerbleches,
sondern mehrere seiner Varianten, die zwar hinsichtlich des Funktionswinkels
f gleich sind, jedoch hinsichtlich der anderen Abmessungen des Steuerankerbleches
unterschiedlich, gleichzeitig mit ein und derselben Haltevorrichtung 9,
also nach Möglichkeit
auch ein und demselben Vorrichtungswinkel v, herstellen zu können.
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Insbesondere
zu diesem Zweck ist es vorteilhaft, die Kippachse K zu verlagern,
so dass deren Lotrechte in der Plattenebene 20 nicht lotrecht
zum geraden Mittelteil der Funktionsfläche F sondern hierzu schräg steht,
beispielsweise verdreht in Richtung der Längsrichtung 10 des
Fußes 2 oder
gar mit diesem übereinstimmend.
Abhängig
vom Abweichen von der Lotrechten zur Funktionsfläche F muss auch der Vorrichtungswinkel
v sich von dem Funktionswinkel f unterschieden, vorzugsweise kleiner
als dieser gewählt
werden.
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Durch
diese Vorgehensweise ist eine Optimierung dahingehend möglich, dass
möglichst
viele Varianten des Steuerankerbleches, insbesondere alle acht in
einer Rundstrickmaschine benötigten
Varianten, mit ein und derselben Vorrichtung 9 herstellbar
sind.
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Hilfreich
ist dabei auch eine Drehbarkeit der Vorrichtung 9 um eine
Achse Z, wobei die Drehung gesteuert während der Bearbeitung mittels
des Erodierdrahtes 8 erfolgen können muss, wobei die Achse
Z nicht parallel zum Erodierdraht 8 sondern hierzu leicht
schräg
stehend, insbesondere lotrecht zur Hauptebene der in der Vorrichtung
schräg
liegenden Steuerankerbleche 1a – 1f, steht, vor allem
wenn gleichzeitig und ebenfalls gesteuert die Schrägstellung
des Erodierdrahtes 8 verändert werden kann, da nur dann
mehrere Werkstücke übereinander
gestapelt gleichzeitig erodiert werden können.
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Insbesondere
ist die Achse Z identisch oder in der Nähe des Krümmungsradius des größeren der beiden
Endbögen
B, nämlich
des Krümmungsmittelpunktes
Mb.
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- F
- Funktionsfläche
- f
- Funktionswinkel
- S
- Senkrechte
(zu F)
- s
- Schrägenwinkel
- A
- Endbogen
- B
- Endbogen
- a,
b
- Endwinkel
- K
- Kippachse
- C
- Absatz
- c
- Absatzrundung
- e
- Seitenwinkel
- v
- Vorrichtungswinkel
- Z
- Achse
- D
- Dichte
- d
- Dichte
- t,
n
- Kopfhöhe
- w
- Bogenlänge
- 1
- Steuerankerblech
- 2
- Fuß
- 3
- Sockel
- 4
- Kopf
- 5
- Anschlag
- 6
- Auflage
- 7
- Gewicht,
Beschwer
- 8
- Erodierdraht
- 9
- Haltevorrichtung
- 10
- Längsrichtung
- 11
-
- 12
-
- 13
-
- 14
-
- 15
-
- 16
-
- 17
-
- 18
-
- 19
-
- 20
- Plattenebene