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Die
Erfindung betrifft eine Kombination aus Acetylsalicylsäure (Komponente
A) mit einem Alpha-Glucosidase-Inhibitor (Komponente B), zur Prävention
von Herzkreislauferkrankungen.
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Die
Verbindung der Komponente A ist dem Fachmann gut bekannt. Es ist
Acetylsalicylsäure,
die vor allem zur sekundären
(Antiplatelet Trialists' Collaboration:
Collaborative overview of randomised trials of antiplatelet therapy.
I: Prevention of death, myocardial infarction, and stroke by prolonged
antiplatelet therapy in various categories of patients. Brit. Med.
J. 1994, 308, 81-106) aber auch zur primären Prävention von Herzkreislauferkrankungen
eingesetzt wird (U.S. Preventive Services Task Force: Aspirin for
the primary prevention of cardiovascular events: recommendation
and rationale. Ann. Intern. Med. 2002, 136, 157-160). Speziell bei
der Behandlung von Bluthochdruckpatienten mit einem blutdrucksenkenden Mittel
wird bei zusätzlicher
Verabreichung von Acetylsalicylsäure
ein signifikant positiver Effekt bezüglich der primären Prävention
von Herzkreislauferkrankungen beobachtet (Effects of intensive blood-pressure lowering
and low-dose aspirin in patients with hypertension: principal results
of the Hypertension Optimal Treatment (HOT) randomised trial, THE
LANCET 351, 1998, 1755-1762)
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Verbindungen
der Komponente B sind dem Fachmann als Blutzuckerspiegel regulierende
Substanzen bekannt. Es sind Alpha-Glucosidase-Inhibitoren, zu denen
Acarbose gehört.
Als eine der Standardtherapien zur Behandlung des Typ 2 Diabetes mellitus
ist Acarbose in vielen Publikationen und Lehrbüchern beschrieben. (Lebovitz,
et. al, alpha-Glucosidase inhibitors as agents in the treatment of
diabetes, Diabetes Reviews 1998; 6 (2): 132-45)
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Es
gibt es keinen Hinweis auf eine Kombination Acetylsalicylsäure (Komponente
A) mit einem Alpha-Glucosidase-Inhibitor (Komponente B) zur Prävention
von Herz kreislauferkrankungen.
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Gegenstand
der vorliegenden Erfindung ist die Kombination von Acetylsalicylsäure als
Komponente A mit einem Alpha-Glucosidase-Inhibitor als Komponente
B zur Prävention
von Herzkreislauferkrankungen.
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Unter
Prävention
wird sowohl eine primäre als
auch sekundäre
Prävention
verstanden. Unter primärer
Prävention
versteht man in diesem Zusammenhang den Schutz von Patienten vor
einer ersten Herzkreislauferkrankung, die eine Organschädigung zur
Folge hat. Unter sekundärer
Prävention
versteht man in diesem Zusammenhang den Schutz von Patienten, die
bereits eine Organschädigung
in Folge einer Herzkreislauferkrankung erlitten haben, vor einer erneuten
Herzkreislauferkrankung.
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Gegenstand
der Erfindung sind weiterhin Arzneimittelzubereitungen enthaltend
diese Kombinationen der Komponenten A und B und ihre Herstellung.
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Alpha-Glucosidase
Inhibitoren stehen im Rahmen der Erfindung im allgemeinen für alle im Stand
der Technik unter diesem Begriff aufgeführten Stoffklassen und Stoffe,
wie beispielsweise Acarbose, Miglitol und Voglibose. Bevorzugt ist
unter diesem Begriff Acarbose.
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Ein
bevorzugter Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist die Kombination
von Acetylsalicylsäure
als Komponente A mit einem Alpha-Glucosidase-Inhibitor als Komponente
B zur Prävention
von Herzkreislauferkrankungen bei Patienten, die ein erhöhtes Risiko
besitzen, an einer Herzkreislauferkrankung zu erkranken.
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Die
erfindungsgemäßen Kombinationen
zeigen bei Patienten, die ein erhöhtes Risiko besitzen, an einer
Herzkreislauferkrankung zu erkranken, ein unerwartetes breites und
vielseitiges Wirkungsspektrum.
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Zu
dem hier erwähnten
Patientenkreis mit erhöhtem
Risiko gehören
zum Beispiel Patienten mit erhöhtem
Blutdruck (Hypertonie), Patienten mit einem Risiko, an Bluthochdruck
zu erkranken, Patienten mit Fettstoffwechselstörungen wie beispielsweise Hyperlipidämie oder
Dyslipidämie,
Patienten mit renaler Dysfunktion wie beispielsweise milder renaler Herzinsuffizienz
(mild renal failure (MRF)), die einen erhöhten Kreatininspiegel im Blutplasma
aufweisen, Patienten mit Diabetes, Patienten mit Typ-2-Diabetes (Non-Insulin
Dependent Diabetes Melliuts / NIDDM), Patienten mit einem gestörten Glukosestoffwechsel (prä-diabetische
Stoffwechsellage), Patienten mit einem erhöhten Body Mass Index (BMI),
Patienten, die Angehörige
ersten Grades haben, die an einer Herzkreislauferkrankung leiden
oder gelitten haben, und Patienten, die Angehörige ersten Grades haben, die an
Diabetes leiden oder gelitten haben. Ein erhöhter Kreatininspiegel liegt
insbesondere bei einem Wert von über
1,5 mg/dl bei Männern
und 1,4 mg/dl bei Frauen vor. Ein erhöhter BMI liegt insbesondere
bei einem Wert von über
25 kg/m2 vor. Insbesondere bei Patienten
mit Hypertonie liegt ein erhöhtes
Risiko vor bei einem Gesamtcholesterinspiegel von über 200 mg/dl
und/oder einem LDL-Spiegel (low density lipoprotein) von über 160
mg/dl. Insbesondere bei Patienten mit Diabetes, prä-diabetischer
Stoffwechsellage oder renaler Dysfunktion liegt ein erhöhtes Risiko vor
bei einem Gesamtcholesterinspiegel von über 170 mg/dl und/oder einem
LDL-Spiegel (low density lipoprotein) von über 120 mg/dl. Zu den Patienten
mit erhöhtem
Blutdruck gehören
insbesondere Patienten mit nur geringfügig erhöhtem Blutdruck (120 / 85 mmHg
bis 139 / 90 mmHg) und Patienten, die bei Vorhandensein eines erhöhten Blutdrucks
den erhöhten
Blutdruck insuffizient reduziert haben (RR > 145 / 95 mmHg).
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Unter „Hyperlipidämie" soll ein erhöhter Plasmaspiegel
eines oder mehrerer Serumlipide verstanden werden. In dieser Hinsicht.
ist besonders der LDL-Spiegel von Bedeutung. Als erhöhter Spiegel werden
bei Patienten von über
45 Jahren Werte über 130
mg/dl und bei Patienten von unter 45 Jahren Werte über 160
mg/dl angesehen.
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Unter "Dyslipidämie" soll hier entweder
eine Hypertriglyceridämie
oder eine Hypercholesterinämie,
besonders aber eine gemischte Hyperlipidämie verstanden werden, d.h.
ein Krankheitszustand mit erhöhtem
Cholesterinspiegel (LDL und Gesamt cholesterin) und erhöhtem Triglyceridspiegel.
Dies kann assoziiert sein mit einer Verminderung des HDL-(High-Density-Lipoprotein)-Cholesterins
im Plasma oder einem gestörten
HDL-C/LDL-C-Verhältnis.
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Besonders
bevorzugt gehören
zu dem hier erwähnten
Patientenkreis mit erhöhtem
Risiko Patienten mit renaler Dysfunktion wie zum Beispiel milder renaler
Herzinsuffizienz (mild renal failure (MRF)), die einen erhöhten Kreatininspiegel
im Blutplasma aufweisen, Patienten mit Fettstoffwechselstörungen wie
beispielsweise Hyperlipidämie
oder Dyslipidämie,
Patienten mit erhöhtem
Blutdruck (Hypertonie), Patienten mit einem gestörten Glukosestoffwechsel (prä-diabetische
Stoffwechsellage), oder Patienten mit Angehörigen ersten Grades, die Diabetes
haben oder hatten, ohne dass bei diesen Patienten ein Diabetes vorliegt.
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Unter
Herzkreislauferkrankungen werden Erkrankungen verstanden wie Arteriosklerose,
Schlaganfall, Angina pectoris, Erkrankungen der Kranzgefäße des Herzens,
insbesondere der arteriellen Kranzgefäße, Herzversagen, primärem Myokardinfarkt, krankhaften
Veränderungen
der Gefäßwand, Durchblutungsstörungen,
Störungen
der Mikrozirkulation, Fettstoffwechselstörungen wie Hyperlipidämie, Dyslipidämie, erhöhte Konzentration
von Lipoproteinen im Serum und eventuell eine Verschiebung der Lipoproteinanteile,
Hyperlipoproteinämie,
Erhöhung
sowohl des Serumcholesterins als auch der Serumtriglyceride kombiniert
mit erhöhtem
VLDL (very low density lipoprotein) und Erhöhung der Chylomikronen im Plasma,
nicht-insulinabhängiger
Diabetes mellitus (= Typ-2-Diabetes), Diabetes, Hyperglykämie, Stoffwechselstörungen wie
Störung
des Lipidmetabolismus, Defizienz der sauren Lipase, Speicherkrankheiten,
insbesondere Fettspeicherkrankheiten, Phytosterolämie, Bluthochdruck
(Hypertonie), Fettsucht, Thrombosen, Pankreatitis, Verstopfung (Obstipation),
Funktionsstörungen
des Gehirns, zerebrovaskulärer
Insuffizienz, zerebrale Durchblutungsstörungen, Apoplexie, transitorische
ischämische
Attacken (TIA) und Ohnmacht.
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Die
erfindungsgemäßen Kombinationen
erweisen sich als überraschend
vorteilhaft bei der Prävention
von coronaren Herzerkrankungen, Herzinsuffizienz, Störung der
Hirnleistung, Apoplexie, Durchblutungsstörungen, nicht-insulinabhängiger Diabetes mellitus
(= Typ-2-Diabetes), Diabetes, Störungen
des Glukosestoffwechsels oder Bluthochdruck (Hypertonie) und insbesondere
bei der Prävention
von Patienten, die ein erhöhtes
Risiko besitzen, an einer Herzkreislauferkrankung zu erkranken.
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Insbesondere
erweisen sich die erfindungsgemäßen Kombinationen überraschend
vorteilhaft bei der Prävention
von nicht-insulinabhängigem
Diabetes mellitus (= Typ-2-Diabetes)
oder Diabetes.
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Von
besonderem Interesse ist der Einsatz der erfindungsgemäßen Kombinationen
beim sogenannten cardiac risk manangement, d.h. bei der Prophylaxe
von Herzkreislauferkrankungen, die durch mehr als einen Risikofaktor
beeinflusst bzw. verursacht werden wie z.B. Arteriosklerose, Erkrankungen der
Kranzgefäße des Herzens,
insbesondere der arteriellen Kranzgefäße, erhöhten Serumlipiden, Hypercholesterinämie, Hypertriglyzeridämie, Erhöhung sowohl
des Serumcholesterins als auch der Serumtriglyceride kombiniert
mit erhöhtem
VLDL (very low density lipoprotein) und Erhöhung der Chylomikronen im Plasma
und Syndrom X. Typische Risikofaktoren sind erhöhter Cholesterinspiegel, erniedrigter HDL-Spiegel,
Rauchen, Glukoseintoleranz und Herzvergrößerung. Die Risikofaktoren
können
abhängig von
Alter und Geschlecht des Patienten unterschiedlich sein.
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Bei
Verwendung der erfindungsgemäßen Kombinationen
wird bei der Wirkung ein nicht zu erwartender synergistischer Effekt
beobachtet. Damit können
die eingesetzten Mengen der Komponenten A und B im Vergleich zur
Monotherapie verringert werden.
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Der
Effekt ist besonders stark bei Patienten mit renaler Dysfunktion
wie zum Beispiel milder renaler Herzinsuffizienz (mild renal failure
(MRF)), die einen erhöhten
Kreatininspiegel im Blutplasma aufweisen, Patienten mit Fettstoffwechselstörungen wie beispielsweise
Hyperlipidämie
oder Dyslipidämie, Patienten
mit erhöhtem
Blut druck (Hypertonie) oder Patienten mit einem gestörten Glukosestoffwechsel (prädiabetische
Stoffwechsellage), ohne dass bei diesen Patienten ein Diabetes vorliegt.
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Gegebenenfalls
kann es zweckmäßig sein, die
erfindungsgemäßen Kombinationen
durch Zusatz von einer oder mehreren weiteren Komponenten zu ergänzen. Als
Beispiele seien Vitamin C, Vitamin E und L-Arginin genannt. Diese
anderen Komponenten können
einzeln oder auch gemeinsam zugesetzt werden.
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Die
erfindungsgemäßen Kombinationen zeichnen
sich weiterhin durch eine überraschend gute
Verträglichkeit
aus.
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Die
erfindungsgemäßen Kombinationen
werden bevorzugt in der Humanmedizin eingesetzt, eignen sich jedoch
auch für
die Veterinärmedizin,
insbesondere zur Behandlung von Säugetieren.
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Die
Verabreichung der erfindungsgemäßen Kombinationen
kann parenteral oder bevorzugt oral erfolgen.
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Unter „Kombinationen" im Sinne der Erfindung
werden nicht nur Darreichungsformen, die alle Komponenten enthalten
(sog. Fixkombinationen), und Kombinationspackungen, die die Komponenten voneinander
getrennt enthalten, verstanden, sondern auch gleichzeitig oder zeitlich
versetzt applizierte Komponenten, sofern sie zur Behandlung oder
Prophylaxe derselben Krankheit eingesetzt werden.
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Die
Wirkstoffe der Komponenten A und B können in bekannter Weise in
die üblichen
Formulierungen überführt werden,
wobei es sich um flüssige oder
feste Formulierungen handeln kann. Beispiele sind Tabletten, Dragees,
Pillen, Kapseln, Granulate, Aerosole, Sirupe, Emulsionen, Suspensionen,
Säfte.
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Da
die erfindungsgemäßen Kombinationen gut
verträglich
und bereits in niedrigen Dosierungen wirksam sind, lassen sich die
verschiedensten Formulierungsvarianten realisieren. So besteht zum
einen die Möglichkeit
die Einzelkomponenten getrennt zu formulieren. In diesem Fall müssen die
beiden Einzelkomponenten A und B nicht unbedingt zur gleichen Zeit
eingenommen werden, vielmehr kann eine zeitlich versetzte Einnahme
zur Erreichung optimaler Effekte vorteilhaft sein. Bei einer solchen
getrennten Darreichung bietet es sich an, die Formulierungen der
beiden Einzelkomponenten, beispielsweise Tabletten oder Kapseln,
gleichzeitig nebeneinander in einem geeigneten Primärpackmittel
zu kombinieren. In dem Primärpackmittel
befinden sich die beiden Komponenten jeweils in getrennten Behältern, bei
denen es sich z.B. um Röhrchen,
Fläschchen
oder Blisterpackungen handeln kann. Eine solche getrennte Verpackung
der beiden Komponenten in einem gemeinsamen Primärpackmittel wird auch als Kit
bezeichnet.
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Als
weitere Formulierungsvariante für
die erfindungsgemäßen Kombinationen
eigenen sich vorzugsweise auch fixe Kombinationen. Unter „fixe Kombination" sollen hier solche
Arzneiformen verstanden werden, in denen die beiden Komponenten gemeinsam
in einem festgelegten Mengenverhältnis vorliegen.
Solche fixen Kombinationen können
beispielsweise als perorale Lösungen
realisiert werden, bevorzugt handelt es sich jedoch um feste orale
Arzneizubereitungen, z.B. Kapseln oder Tabletten.
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Die
erfindungsgemäßen Kombinationen
werden bis zu 3× täglich dosiert,
bevorzugt sind solche Kombinationen, die eine 1× tägliche Applikation erlauben.
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Die
erfindungsgemäßen Kombinationen
enthalten vorzugsweise 0,01 bis 20 mg/kg, insbesondere 0,1 bis 5
mg/kg Wirkstoff der Komponente A sowie 0,01 bis 20 mg/kg, insbesondere
0,1 bis 5 mg/kg Wirkstoff der Komponente B jeweils bezogen auf kg Körpergewicht
des Patienten bei oraler Applikation.
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Des
weiteren wird der synergistische Effekt der erfindungsgemäßen Kombinationen
vorzugsweise beobachtet, wenn die erfindungsgemäßen Kombinationen als Komponente
A Acetylsalicylsäure
in Dosierungen von 5 bis 500 mg, vorzugsweise in Dosie rungen von
50 bis 350 mg, besonders bevorzugt in einer Dosierung von 100 mg
und als Komponente B Acarbose in Dosierungen von 5 bis 500 mg, vorzugsweise
in Dosierungen von 30 bis 350 mg, besonders bevorzugt in einer Dosierung
von 50 bis 100 mg enthalten.
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Der
synergistische Effekt der erfindungsgemäßen Kombinationen wird vorzugsweise
beobachtet, wenn die Komponenten A und B der erfindungsgemäßen Kombinationen
in einem Verhältnis
von 1 : 10 bis 10 : 1, bevorzugt 1 : 5 bis 5 : 1, besonders bevorzugt
1 : 2 bis 2 : 1 bzgl. A und B vorliegen.
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Gegebenenfalls
kann es erforderlich sein, von den genannten Mengen abzuweichen,
und zwar in Abhängigkeit
vom Körpergewicht
bzw. der An des Applikationsweges, vom individuellen Verhalten gegenüber den
Medikamenten, der An von deren Formulierung und dem Zeitpunkt bzw.
Intervall, zu welchem die Verabreichung erfolgt. So kann es in einigen
Fällen
ausreichend sein, mit weniger als der vorgenannten Mindestmenge
auszukommen, während in
anderen Fällen
die genannte obere Grenze überschritten
werden muss. Im Falle der Applikation größerer Mengen kann es empfehlenswert
sein, diese in mehreren Einzelgaben über den Tag zu verteilen.
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Die
Wirkstoffe der Komponenten A und B sind besonders geeignet, in einer
fixen Kombination in Form einer festen peroralen Darreichungsform
formuliert zu werden. Es ist allgemein bekannt, dass die Einnahmezuverlässigkeit
(Compliance) bei Patienten in entscheidendem Maße von den Faktoren Anzahl der
Darreichungsformen pro Einnahmezeitpunkt und Größe und Gewicht der (festen
peroralen) Arzneiform abhängig
ist. Daher sollte sowohl die Anzahl der verschiedenen getrennt einzunehmenden
Arzneimittel so gering wie möglich
sein (Vorteil einer fixen Kombination), als auch die Größe und das
Gewicht einer festen peroralen Darreichungsform so klein wie möglich sein
bei voller therapeutischer Wirkstärke, um die Einnahme für den Patienten
so angenehm wie möglich
zu gestalten. Damit lassen sich fixe Kombinationen in Form von festen
peroralen Arzneiformulierungen mit minimaler Größe und minimalem Gewicht realisieren.
Die erfindungsgemäßen fixen
Kombinationen bieten demnach eine höchstmögliche Patienten Compliance
und verbessern dadurch die Sicherheit und Zuverlässigkeit einer Therapie entscheidend.
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Durch
Kombination der beiden Komponenten A und B und Modifizierung der
Zusammensetzung bzw. der Funktionalität lässt sich die Wirkstofffreisetzung
steuern. Beispielsweise lässt
sich durch verzögerte
Wirkstofffreisetzung (Retardierung) einer Komponente die oben angeführte zeitliche
Entkopplung des Wirkeintritts auch in Fixkombinationen realisieren.
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Die
hier angeführten
festen peroralen Darreichungsformen werden hergestellt nach den
allgemeinen Standardverfahren. Inhaltsstoffe sind solche, die pharmazeutisch
akzeptiert und physiologisch unbedenklich sind, beispielsweise:
als Füllstoffe
Cellulosederivate (z.B. Mikrokristalline Cellulose), Zucker (z.B.
Lactose), Zuckeralkohole (z.B. Mannitol, Sorbitol), anorganische
Füllstoffe
(z.B. Calciumphosphate), Bindemittel (z.B. Polyvinylpyrrolidon,
Gelatine, Stärke-
und Cellulosederivate), sowie alle weiteren Hilfsstoffe, die zur
Herstellung von Arzneiformulierungen der gewünschten Eigenschaften benötigt werden,
z.B. Schmiermittel (Magnesiumstearat), z.B. Sprengmittel (z.B. quervernetztes
Polyvinylpyrrolidon, Natriumcarboxymethylcellulose), z.B. Netzmittel (z.B.
Natriumlaurylsulfat), z.B. Retardierungsmittel (z.B. Cellulosederivate,
Polyacrylsäurederivate),
z.B. Stabilisatoren, z.B. Aromen, z.B. Farbpigmente.
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Flüssige Formulierungen
werden ebenfalls nach Standardmethode mit pharmazeutisch gebräuchlichen
Hilfsstoffen hergestellt und enthalten den Wirkstoff bzw. die beiden
Wirkstoffe entweder gelöst
oder suspendiert. Typische Applikationsvolumen dieser Arzneizubereitungen
sind 1 bis 10 ml. Beispiele für
Hilfsstoffe in diesen flüssigen
Formulierungen sind: Lösungsmittel
(z.B. Wasser, Alkohol, natürliche
und synthetische Öle,
z.B. Mittelkettige Triglceride), Lösungsvermittler (z.B. Glycerol,
Glykolderivate), Netzmittel (z.B. Polysorbat, Natriumlaurylsulfat),
sowie weitere Hilfsstoffe, die zur Herstellung von Arzneiformulierungen
der gewünschten
Eigenschaften benötigt
werden, z.B. viskositätserhöhende Mittel,
z.B. pH-Wert-Korrigen zien, z.B. Süßstoffe und Aromen, z.B. Antioxidantien,
z.B. Stabilisatoren, z.B. Konservierungsmittel.
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Hauptbestandteile
der Hüllen
von Kapselformulierungen sind beispielsweise Gelatine oder Hydroxypropylmethylcellulose.
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Pharmazeutische
Hilfsstoffe, wie sie dem Fachmann geläufig sind, sind beispielsweise
auch in folgendem Handbuch beschrieben: "Handbook of Pharmaceutical Excipients", Wade, A. & Weller, P.J., American
Pharmaceutical Association, Washington, 2nd edition
1994.
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Ausführungsbeispiele
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Beispiel 1:
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Acetylsalicysäure als
Komponente A in einer Dosierung von 100 mg und Acarbose als Komponente
B in einer Dosierung von 50 mg.
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Beispiel 2:
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Acetylsalicysäure als
Komponente A in einer Dosierung von 100 mg und Acarbose als Komponente
B in einer Dosierung von 75 mg.
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Beispiel 3:
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Acetylsalicysäure als
Komponente A in einer Dosierung von 100 mg und Acarbose als Komponente
B in einer Dosierung von 100 mg.
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Ausführungsbeispiele
für pharmazeutische
Zusammensetzungen
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Die
erfindungsgemäßen Verbindungen
können
folgendermaßen
in pharmazeutische Zubereitungen überführt werden:
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Tablette:
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Zusammensetzung:
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100
mg der Kombination aus Beispiel 1, 50 mg Lactose (Monohydrat), 50
mg Maisstärke
(nativ), 10 mg Polyvinylpyrolidon (PVP 25) (Fa. BASF, Ludwigshafen,
Deutschland) und 2 mg Magnesiumstearat.
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Tablettengewicht
232 mg. Durchmesser 8 mm, Wölbungsradius
12 mm.
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Herstellung:
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Die
Mischung aus Wirkstoffen, Lactose und Stärke wird mit einer 5%-igen
Lösung
(m/m) des PVPs in Wasser granuliert. Das Granulat wird nach dem
Trocknen mit dem Magnesiumstearat für 5 min. gemischt. Diese Mischung
wird mit einer üblichen
Tablettenpresse verpresst (Format der Tablette siehe oben). Als
Richtwert für
die Verpressung wird eine Presskraft von 15 kN verwendet.