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Die
vorliegende Erfindung betrifft einen Strahlungssensor, zum Beispiel
für die
berührungslose
Temperaturmessung oder die Infrarot-Gasspektroskopie.
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Es
sind eine Vielzahl von Techniken zur Messung von Temperaturen bekannt,
die eine große
Zahl von Effekten meßtechnisch
ausnutzen, bei denen physikalische oder chemische Stoffeigenschaften eine
Temperaturabhängigkeit
zeigen. Dabei beruhen nahezu alle Verfahren auf einem Wärmetransport zum
Meßfühler bzw.
Sensor. Bei sogenannten Berührungsthermometern
erfolgt dieser Wärmetransport
durch Wärmeleitung
und Konvektion, bei den berührungslosen
Thermometern (Strahlungsthermometern) durch Wärmestrahlung.
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Auch
wenn die Berührungsthermometer
im allgemeinen sehr zuverlässig
arbeiten und meist einfach und kostengünstig herzustellen sind, ist
ihr Einsatzgebiet dennoch eingeschränkt. So gibt es beispielsweise
bedingt durch die Materialeigenschaften des Meßfühlers eine obere Temperaturgrenze,
oberhalb derer der Meßfühler nicht
mehr betrieben werden kann. Darüber
hinaus sind die Berüh rungsthermometer
ungeeignet, die Temperatur von schnell bewegten oder schwer zugänglichen
Objekten zu messen.
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Daher
kommen in vielen Anwendungsgebieten berührungslose Meßverfahren
zum Einsatz, die auf der Temperaturstrahlung beruhen. Jede Oberfläche mit
einer Temperatur T > 0
K sendet elektromagnetische Strahlung aus, die sogenannte Temperaturstrahlung.
Trifft eine von einer Oberfläche
ausgehende Strahlung auf eine andere Oberfläche, so wird sie teilweise
reflektiert, absorbiert oder durchgelassen. Daher werden bei Strahlungsthermometern
Absorptionselemente eingesetzt, die idealerweise eine von der Wellenlänge unabhängige Absorptionsfähigkeit aufweisen
und die sich beim Auftreffen der Strahlung (Infrarotstrahlung) erwärmen, so
daß die
Erwärmung des
Adsorptionselements als Nachweis für die emittierte Infrarotstrahlung
dienen kann.
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Strahlungsthermometer
oder sogenannte Strahlungspyrometer weisen im allgemeinen eine Optik,
einen Detektor mit einem Absorptionselement sowie ein Gehäuse auf,
das Optik und Detektor mechanisch und thermisch schützt. Bei
diesen Sensoren wird die von dem Meßobjekt ausgesandte Infrarotstrahlung
durch geeignete Fenster oder optische Komponenten auf einer absorbierenden
Fläche
abgebildet, wobei diese Fläche
aufgrund der Absorption eine Temperaturerhöhung erfährt. Es versteht sich, daß prinzipiell
mit diesem Verfahren auch Temperaturen gemessen werden können, die
unterhalb der Temperatur des Detektors liegen. In diesem Fall ist jedoch
die Temperaturerniedrigung, aufgrund der Eigenabstrahlung des Absorptionselements
größer als die
Temperaturerhöhung
aufgrund der Absorption der erfaßten Strahlung, so daß insgesamt
eine Temperaturerniedrigung des Absorberelements auftritt.
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Die
Temperaturerhöhung
bzw. Temperaturdifferenz kann anschließend auf unterschiedliche Weise
gemessen werden. Bei den Thermistor-Bolometern mißt man die Änderung
des elektrischen Widerstands, bei den Thermoelementen die Spannung an
der Kontaktstelle zweier Metalldrähte, bei den pyroelektrischen
Detektoren eine Ladungsverschiebung, die bei einer Temperaturänderung
spezieller Isolatorkristalle entsteht.
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Die
Thermoelemente nutzen die sogenannten Seebeck-Effekt zum Nachweis
der erhöhten
Temperatur aus. Dabei wird der Verbindungspunkt eines Thermopaares
aus zwei verschiedenen thermoeleketrischen Materialien in Kontakt
mit dem Absorberbereich gebracht, während sich der Referenzkontakt im
allgemeinen auf der Temperatur des Sensorgehäuses befindet. Da die Sensorausgangsspannungen
solcher Thermoelemente sehr gering sind, werden häufig viele
solcher Thermoelemente in Reihe geschaltet. Eine solche Reihenschaltung
einer Vielzahl von Thermoelementen wird auch als Thermosäule bzw.
Thermopile bezeichnet.
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In
den letzten Jahren wurden auf vielen technologischen Gebieten große Anstrengungen
unternommen, elektrische und elektronische Bauteile zu miniaturisieren,
wobei sie möglichst
mit bekannten standardisierbaren Prozessen kostengünstig herzustellen
sein sollen. Die zunehmende Miniaturisierung führt bei den Strahlungssensoren
zu einer kleineren Absorberfläche
und damit zu einer geringeren Temperaturerhöhung, was wiederum zu einem
geringeren Signal und damit zu einer reduzierten Auflösung führt.
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Daher
ist es gerade bei den miniaturisierten Strahlungssensoren wichtig,
eine möglichst
hohe Absorption der Infrarotstrahlung im Absorbersystem zu erzielen
und die Absorberfläche
möglichst
gut thermisch von der Umgebung zu isolieren, um eine möglichst
große
Temperaturerhöhung
und damit ein großes
Sensorausgangssignal zu erzeugen.
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Bekannt
sind daher bereits Strahlungssensoren mit einem als Chip ausgebildeten
Detektor, der aus einem Tragkörper
mit einer Ausnehmung und einem Absorberelement besteht, das Strahlung
absorbiert und sich dadurch erwärmt,
wobei das Absorberelement über
der Ausnehmung angeordnet ist, so daß zumindest ein Abschnitt des
Absorberelements den Tragkörper
nicht berührt.
Zu diesem Zweck ist häufig
eine Membran mit sehr geringer thermischer Leitfähigkeit, die Ausnehmung im
wesentlichen verdeckend, angeordnet und das Absorberelement auf der
Membran positioniert. Dadurch ist sichergestellt, daß das Absorberelement
von dem Tragkörper
weitestgehend thermisch entkoppelt ist.
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Die
bekannten Infrarotsensoren werden hauptsächlich mittels Silizium-Mikromechanik
hergestellt und in Standardgehäusen
der Elektrotechnik montiert. So ist beispielsweise in der
EP 0 599 364 ein Infrarot-Strahlungsdetektor
beschrieben, bei dem die verschiedenen Chips, zum Beispiel ein Thermopile-Array
mit einem ASIC (anwendungsspezifischer Schaltkreis) zur Signalvorverarbeitung
und ein Speicher-IC auf der Bodenplatte eines TO (Transistor Outline)-Gehäusebodens
montiert sind. Die bekannten TO-Gehäuse haben jedoch eingeglaste
Stifte zur Kontaktierung und lassen sich deshalb nur in Durchsteckkontaktierung
auf Leiterplatten montieren. Eine moderne SMD (Surface Mounted Device)-Montagetechnik
ist hiermit nicht möglich.
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Auch
der in der
US-5,693,942 beschriebene Infrarotdetektor
ist in einem TO-Gehäuse
angeordnet, das mittels Durchsteckkontaktierung auf Leiterplatten
montiert werden muß.
Die hier gezeigte Ausführungsform
besitzt in der Gehäusebodenplatte
eine zusätzliche
Aussparung unterhalb der empfindlichen Fläche des Sensorchips. Die Aussparung,
die auch reflektierend ausgeführt
sein kann, dient dazu, den Abstand zwischen Absorberelement und
Trägersubstrat
zu erhöhen,
um die Empfindlichkeit des Infrarotsensors zu erhöhen.
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Die
auf dem Markt erhältlichen
Thermopile-Sensoren verwenden jeweils ein Metallstiftgehäuse mit
metallischer Kappe. Dabei ist in der Kappe ein optisches Element,
zum Beispiel ein Infrarotfilter, vorgesehen. Ein Teil der Infrarotstrahlung
fällt durch das
Infrarotfilter in der Kappe auf den Bereich neben dem Sensorelement,
der üblicherweise
aus einer metallischen und damit auch reflektierenden TO-Bodenplatte
besteht. Diese Strahlungsanteile werden über Mehrfachreflexion an der
Gehäusewandung oder
der metallischen Kappe wieder zum Absorber zurückgeworfen. Diese Mehrfachreflexionen
führen zu
einer Meßfleckvergrößerung,
die bei denjenigen Meßanordnungen,
welche die Strahlungs- bzw. Temperaturmessung eines räumlich begrenzten
Meßobjekts
zum Ziel haben, unerwünscht
ist. Dies ist der Normalfall bei der berührungslosen Temperaturmessung.
Die bekannten Lösungen
mit Metallstiftgehäuse
sind nur mittels einer Durchsteckkontaktierung auf der nächsten Verdrahtungsebene
kontaktierbar. Dies kann beispielsweise durch Weichlöten erfolgen.
Bei den bekannten Lösungen
lassen sich SMD-Montagetechniken nicht umsetzen.
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Gegenüber diesem
Stand der Technik ist es Aufgabe der Erfindung, einen Strahlungssensor
zur Verfügung
zu stellen, der grundsätzlich
für die SMD-Montagetechnik
geeignet ist, der eine hohe Empfindlichkeit gegenüber Infrarotstrahlung
aufweist und dennoch kostengünstig
herzustellen ist.
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Erfindungsgemäß wird diese
Aufgabe durch einen Strahlungssensor gelöst, der einen Detektor, vorzugsweise
einen Detektorchip, bestehend aus einem Tragkörper mit einer Ausnehmung und
einem Absorberelement, das Strahlung absorbiert und sich dadurch
erwärmt,
aufweist, wobei das Absorberelement über der Ausnehmung angeordnet
ist, so daß zumindest
ein Abschnitt des Absorberelements den Tragkörper nicht berührt und
bei dem zumindest der Grund bzw. die Bodenfläche der Ausnehmung in dem Tragkörper zumindest
teilweise aus einem Material besteht, das die zu detektierende Strahlung
reflektiert.
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Dieses
Material, das vorzugsweise derart ausgewählt wird, daß es praktisch
keine Eigenabsorption und nahezu keine Transmission aufweist, reflektiert
denjenigen Strahlungsanteil, der das Absorberelement durchquert
hat, zu diesem zurück,
um sicherzustellen, daß der
reflektierte, durch das Absorberelement transmittierte Strahlungsanteil
ebenfalls zur Temperaturerhöhung
des Absorberelements beiträgt.
In mehreren Versuchen hat sich überraschenderweise
gezeigt, daß es
nicht notwendig ist, in der Bodenplatte bzw. dem Trägersubstrat
eine zusätzliche
Aussparung vorzusehen. Die reflektierende Schicht bzw. das reflektierende
Material kann statt dessen direkt auf bzw. am Grund bzw. der Bodenfläche der
Ausnehmung angeordnet sein. Mit Vorteil ist die Ausnehmung im Tragkörper durchgehend
ausgeführt,
so daß das
Absorberelement direkt oberhalb des unter dem Tragkörper angeordneten
Materials angeordnet ist.
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In
einer besonders bevorzugten Ausführungsform
besteht zumindest der Grund bzw. die Bodenfläche der Ausnehmung zumindest
teilweise aus einem metallischen Material, vorzugsweise aus Gold.
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Mit
Vorteil ist die die zu detektierende Strahlung reflektierende Schicht
als Schicht ausgebildet und weist eine Dicke von weniger als 2 μm auf.
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In
einer besonders zweckmäßigen Ausführungsform
weist der Strahlungssensor ein Gehäuse auf, das aus einem Trägersubstrat
und einer Kappe mit einer Öffnung
besteht, die derart ausgebildet ist, daß die zu detektierende Strahlung
durch die Öffnung
treten kann, wobei der Detektorchip derart in dem Gehäuse angeordnet
ist, daß die
durch die Öffnung
tretende Strahlung zumindest teilweise auf das Absorberelement trifft.
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Dies
erlaubt eine einfache Verwirklichung des Strahlungssensor.
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Das
Trägersubstrat
besteht in einer besonders bevorzugten Ausführungsform aus einem Basismaterial,
das elektrisch nicht leitend ist. Insbesondere dieses Merkmal erlaubt
es, den Strahlungssensor als SMD (Surface Mounted Device) auszuführen.
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Um
eine möglichst
gleichmäßige Temperaturverteilung
in dem Trägersubstrat
zu ermöglichen, weist
dieses in einer weiteren besonders bevorzugten Ausführungsform
eine metallische Schicht auf, die sich über bzw. in dem Trägersubstrat,
zumindest bis zu dem Abschnitt auf dem die Kappe mit dem Trägersubstrat
in Verbindung tritt, erstreckt und wobei die metallische Schicht
den größten Teil
der innerhalb der Kappe angeordneten Trägersubstratfläche bedeckt.
Durch diese Maßnahme
ist zusätzlich
eine gute thermische Ankopplung der Kappe mit dem Trägersubstrat
möglich.
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Es
hat sich gezeigt, daß das
Trägersubstrat mit
Vorteil aus einem keramischen Grundwerkstoff, vorzugsweise aus Oxidkeramik
oder AlN-Keramik besteht. Die Metallschicht kann dann mit Vorteil durch
aufgedruckte Leit- und Isolationsbahnen, vorzugsweise aus Silber-Palladium
oder Silber-Platin, gebildet
werden.
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Alternativ
dazu kann das Trägersubstrat auch
aus einem organischen Material, beispielsweise aus Epoxyd, Pertinax
oder Polyimid, vorzugsweise aus FR2, FR3 oder FR4, bestehen. In
diesem Fall besteht die Metallschicht zweckmäßigerweise aus einer auflaminierten
oder additiv aufgebrachten Metallschicht mit einer Dicke von vorzugsweise
zwischen etwa 20 und 150 μm,
wobei die Metallschicht vorzugsweise aus Kupfer besteht.
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Weiterhin
hat es sich gezeigt, daß es
besonders zweckmäßig ist,
wenn das Trägersubstrat
als oberste Schicht um den Tragkörper
herum eine strahlungsabsorbierende Schicht aufweist, wobei die strahlungsabsorbierende
Schicht beispielsweise ein organischer Lack, ein Photoresist oder
ein Lötstoplack
sein kann. Durch diese Maßnahme
werden Strahlungsanteile, die nicht auf das Absorber element fallen,
nicht reflektiert, so daß der
Meßfleck
nicht vergrößert wird.
Alternativ dazu kann die metallische Schicht auch aufgerauht werden,
um die Absorption zu erhöhen.
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Um
eine automatische Montierung des Strahlungssensors zu ermöglichen,
ist in einer weiteren besonders bevorzugten Ausführungsform vorgesehen, daß das Trägersubstrat
eine Markierung aufweist, die außerhalb der Kappe angeordnet
ist, wobei die Markierung derart ausgelegt ist, daß automatische
Positionierungssysteme anhand der Markierung eine Orientierung und/oder
Positionierung des Sensors durchführen können.
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Es
hat sich gezeigt, daß die
Markierung mit Vorteil in der metallischen Schicht angeordnet ist.
Mit anderen Worten reicht die strahlungsabsorbierende Schicht, sofern
sie vorhanden ist, nicht über
das gesamte Trägersubstrat,
sondern läßt außerhalb
der Kappe die metallische Schicht zumindest teilweise unbedeckt,
so daß die
Markierung in der metallischen Schicht angeordnet werden kann.
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Um
eine SMD-Montage des erfindungsgemäßen Strahlungssensors zu ermöglichen,
wird in einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform vorgesehen, daß die Anschlußkontakte
für die Übertragung des
Detektorsignals aus dem Gehäuse
an der Unterseite des Trägersubstrats,
d.h. an der der Kappe abgewandten Seite, vorgesehen sind. Die Verbindung des
Detektorelements mit den Anschlußkontakten erfolgt dann mit
Vorteil über
metallisierte Durchgangslöcher,
sogenannte VIAs, durch das Trägersubstrat, wobei
die Anschlußkontakte
dann vorzugsweise als Lothügel
ausgebildet sind. Somit ist eine automatische Bestückung des
Strahlungssensors mit bekannten SMD-Techniken möglich.
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Weiterhin
hat es sich gezeigt, daß mit
Vorteil die metallische Schicht und/oder die strahlungsabsorbierende
Schicht, sofern diese vorhanden sind, in unmittelbarer Umgebung
der Durchgangslöcher
unterbrochen ist. Dies stellt einen definierten Kontakt zwischen
Detektorchip und Anschlußkontakt
her.
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Mit
Vorteil werden die Durchgangslöcher gasdicht
verschlossen und vorzugsweise mit einem Dichtmittel gefüllt.
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Weitere
Vorteile, Merkmale und Anwendungsmöglichkeiten der vorliegenden
Erfindung werden deutlich anhand der folgenden Beschreibung bevorzugter
Ausführungsformen
sowie der zugehörigen Figuren.
Es zeigen:
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1 einen erfindungsgemäßen Strahlungssensor
in einer Draufsicht von oben mit abgenommener Kappe,
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2 eine Schnittansicht durch
den Strahlungssensor von 1,
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3 eine alternative Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Strahlungssensors,
bei dem das Trägersubstrat
als Direktsteckverbinder ausgebildet ist,
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4 eine weitere alternative
Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Strahlungssensors,
bei der ein Steckverbinder auf der Oberseite des Trägersubstrates
angeordnet ist, und
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5 eine weitere alternative
Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Strahlungssensors,
bei der das Trägersubstrat
als Flex- oder Starr-Flex-Leiterplatte ausgeführt ist und das Ende der Leiterplatte als
Direktsteckverbinder mit Direktsteckverbinderkontakten ausgebildet
ist.
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Der
prinzipielle Aufbau des erfindungsgemäßen Temperatursensors ist in
den 1 und 2 gezeigt. Ein Detektorchip 2,
der hier ein Thermopile-Element aufweist, ein Siliziumschaltkreis 3 und eine
Temperaturreferenz 4 zur Messung der Umgebungstemperatur
sind mit gutem thermischen Kontakt auf einem Trägersubstrat 1 befestigt,
das entweder aus einem organischen Leiterplattenmaterial oder einer
Keramik, wie zum Beispiel Oxidkeramik oder AlN-Keramik, besteht.
Es versteht sich, daß die Temperaturreferenz 4 gegebenenfalls
auch in dem Siliziumschaltkreis 3, der zum Beispiel als
applikationsspezifischer integrierter Schaltkreis mit Verstärker- und
Kompensationsschaltung, als sogenannter ASIC, ausgebildet sein kann,
integriert sein kann. Dieser Schaltkreis stellt die erste Stufe
zur Signalkonditionierung dar. Darüber hinaus versteht es sich, daß der Detektorchip
auch mehrere Elemente, die z. B. in Form einer Zeile oder Matrix
angeordnet sind, enthalten kann.
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Die
Montage der einzelnen Komponenten 2, 3 und 4 auf
dem Trägersubstrat 1 erfolgt
vorzugsweise mit Hilfe eines leitfähigen Klebers, zum Beispiel
einem silbergefüllten
Epoxidkleber. Alternativ ist jedoch auch ein Auflöten der
Chipkomponenten mit einem Zinn-Blei-Lot oder mit einem bleifreien
Lot möglich.
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Der
Detektorchip 2, das Temperaturreferenzelement 4 und
der Siliziumschaltkreis 3 sind durch dünne Bonddrähte 5 mit den Anschlußkontaktflächen 6 des
Trägersubstrats 1 elektrisch
leitend verbunden.
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Das
Trägersubstrat 1 weist
eine Metallisierung 11 auf. Der Detektorchip 2 ist
auf einem Tragkörper 17 montiert,
der eine Ausnehmung 18 aufweist. Das Absorberelement 19 des
Detektorchips 2 ist derart über der Ausnehmung 18 des
Tragkörpers 17 angeordnet,
daß das
Absorberelement 19 zumindest bereichsweise keinen Kontakt
zu dem Tragkörper 17 hat.
Unterhalb des Absorberelements 19 ist die Metallisierung 11 mit
einer sehr gut reflektierenden Beschichtung 7 ausgestattet,
die zum Beispiel als dünne,
galvanisch oder chemisch aufgebrachte Goldschicht ausgeführt sein
kann. Solch eine Beschichtung ist kostengünstig realisierbar, da sie
bei der Herstellung von Leiterplatten zu den Standardprozessen gehört.
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Falls
das Trägersubstrat 1 aus
einem organischen Trägersubstratmaterial,
wie zum Beispiel FR2, FR3, FR4 oder Polyimid, besteht, wird eine
auflaminierte oder additiv aufgebrachte Metallschicht 11 von vorzugsweise
zwischen circa 20 und 150 μm
Dicke unter dem Detektorchip 2, unter der Temperaturreferenz 4 bzw.
unter dem Siliziumschaltkreis 3 bis hin zur Kappenauflagefläche angeordnet.
Als Metallschicht kann beispielsweise die üblicherweise bei Leiterplatten
vorhandene Kupferschicht verwendet werden.
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Wird
als Trägersubstrat 1 ein
Keramiksubstrat verwendet, dann besteht die Metallschicht 11 mit Vorteil
aus einer gedruckten Leiterbahn, zum Beispiel aus Silber-Palladium
oder Silber-Platin.
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Die
Metallschicht 11 ist um die Chipelemente 2, 3 und 4 sowie
um die Kontaktflächen 6 und
der Kreissegmentfläche
für die
Kappenmontage mit einer absorbierenden Schicht 8 überzogen.
Die absorbierende Schicht 8 kann beispielsweise aus einem
Lötstoplack,
vorzugsweise bei organischem Substratmaterial oder einer gedruckten
Isolationsschicht, vorzugsweise bei Keramiksubstraten, bestehen.
Dadurch wird sichergestellt, daß unerwünschte Strahlungsanteile,
die neben dem Absorberelement 19 auf die Substratoberfläche fallen,
nicht reflektiert werden, sondern durch die Absorptionsschicht 8 absorbiert werden.
Durch diese Maßnahme
wird einer Erhöhung
der Meßfleckgröße entgegengewirkt.
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Wie
in 2 zu sehen ist, wird
eine metallische Kappe 9, die beispielsweise aus Stahl,
Nickel, Messung oder Kupfer besteht, auf dem Trägersubstrat 1 in einer
gasdichten Art und Weise montiert. Die metallische Kappe 9 weist
eine Öffnung 21 auf,
die mit einem Infrarot durchlässigen
Filter 10 bedeckt wird, der vorzugsweise optisch vergütet ist.
Die Montage des Filters 10 in die Kappe 9 kann
beispielsweise durch Kleben, Weichlöten oder Diffusionsschweißen erfolgen.
Die Verbindung 12 zwischen der Kappe 9 einerseits
und dem Trägersubstrat 1 andererseits kann
mit Vorteil durch Weichlöten
oder durch Kleben erfolgen. Das Verbindungsmedium 12 zwischen
Kappe 9 und Trägersubstrat 1 wird
vorzugsweise je nach Anwendungsfall derart ausgewählt, daß entweder
ein elektrischer Kontakt und damit eine gute thermische Verbindung
zwischen der Kappe 9 und der Metallschicht 11 oder
aber eine elektrisch isolierte Montage verwirklicht wird. Im ersten
Fall kommt mit Vorteil metallisches Weichlot und im zweiten Fall
mit Vorteil dielektrisch gefüllter
Epoxidharzkleber zum Einsatz.
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Die
Anschlußkontaktflächen 6 sind,
wie in 2 deutlich zu
erkennen ist, über
Durchführungslöcher 13,
die auch als Vias bezeichnet werden, im Trägersubstrat 1 mit
den Anschlußkontakten 14,
die hier als Lothügel
ausgebildet sind, verbunden. Die Durchführungslöcher 13 sind an den
Wänden
metallisiert und werden, zum Beispiel mit Hilfe eines Klebertropfens 15 oder
eines Lotverschlusses mit Lotkugel von der Unterseite her nach Abschluß der Montage
gasdicht verschlossen. Dieser Ver schluß sorgt dafür, daß der Sensor und damit das
Detektorelement 2 gegen Umwelteinflüsse, wie zum Beispiel Feuchtigkeit,
aggressive Gase, usw. geschützt
ist.
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In
einer besonders bevorzugten Ausführungsform
erfolgt das Verschließen
unter einer definierten Gasatmosphäre, zum Beispiel bei trockener Stickstoffatmosphäre oder
Edelgasatmosphäre,
um ein definiertes Gas- und Feuchteverhältnis im Innenraum sicherzustellen.
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Durch
die auf der Unterseite des Trägersubstrats 1 angeordneten
Lotkugeln 14 ist eine leichte Kontaktierung des Sensorelements
mit der nächsten Verdrahtungsebene
oder mit einem Steckverbinder oder mit einer flexiblen Leiterplatte,
die als Zwischenverdrahtung wirkt, möglich.
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Zu
diesem Zweck werden die Metallisierungen der Durchführungslöcher 13 zu
den aufgedruckten Lothügeln 14 geführt.
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Im
Ergebnis ist damit eine oberflächenmontierbares
Bauelement (SMD) verwirklicht worden. Ein solches wird auch als
Ball Grid Array (BGA) bezeichnet. Bei der Verwendung von Leiterplattenmaterial, zum
Beispiel FR4, FR3, FR2 oder Polyimid als Trägersubstrat wird ein solches
Bauelement auch als Plastic Ball Grid Array (PBGA) bezeichnet.
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Die
möglichst
dauerhafte Kontaktierung des Sensorelements mit der nächsten Verdrahtungsebene,
die in den meisten Anwendungsfällen
aus einer Leiterplatte besteht, kann nach der automatischen Bestückung der
Leiterplatte mit dem BGA durch das erneute Aufschmelzen der Lothügel, d.h.
durch das sogenannte Reflow-Löten
erfolgen. Selbstverständlich
könnten
auch Ball Grid Array Sockel für
die Kontaktierung für
den Sensortest oder sogar für
die Endmontage verwendet werden.
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Deutlich
zu erkennen ist in 1 die
asymmetrische Markierung 16, die beispielsweise unter Nutzung
der Metallisierung 11 hergestellt wird. Durch diese asymmetrische
Markierung 16 ist ein automatisches Erkennen und Positionieren
des Sensors durch handelsübliche
Bestückungs-
und Testautomaten möglich.
Prinzipiell kann die Markierung sowohl oberseitig, d.h. auf der
Kappenseite des Trägersubstrats,
als auch unterseitig auf dem Trägersubstrat 1 ausgeführt sein,
wobei die Anordnung der Markierung auf der Oberseite des Trägersubstrats 1 besonders
bevorzugt ist.
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Insgesamt
erfüllt
das erfindungsgemäße Sensorelement
alle Anforderungen, die an ein SMD-Bauelement gestellt werden.
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Insbesondere
dann, wenn als Trägersubstrat 1 eine
standardisierte Leiterplatte gewählt
wird, können
beispielsweise auch weitere, externe Bauelemente auf der Vorderseite
oder der Rückseite
des Trägersubstrats 1 aufgebracht
werden. Dies kann insbesondere dann von Vorteil sein, wenn die zusätzlichen
Komponenten eine hohe elektrische Verlustleistung aufweisen, die
zur thermischen Beeinflussung des Infrarot-Sensorchips führen können.
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Alternativ
kann das als Leiterplatte ausgeführte
Trägersubstrat 1 auch
so ausgeführt
sein, daß andere
Kontaktierungen zur nächsten
Verdrahtungsebene möglich
sind. Das können
folgende Ausführungsformen
sein:
- – Das
Trägersubstrat 1 kann
als Leiterplatte mit Kontakten 23 für Direktsteckverbinder 22 ausgestattet
sein (siehe 3),
- – das
Trägersubstrat 1 kann
als Leiterplatte mit einem Steckverbinder 24, der sich
auf der Trägersubstratober-
oder -unterseite befinden kann, ausgestattet sein (siehe 4),
- – das
Trägersubstrat 1 kann
als Leiterplatte, die als Flex- oder Starr-Flex-Leiterplatte ausgeführt ist
und wobei das Ende der Leiterplatte als Direktsteckverbinder 22 mit
Direktsteckverbinderkontakten 23 ausgeführt ist, ausgebildet sein (siehe 5).
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- 1
- Trägersubstrat
- 2
- Detektorchip
- 3
- Silizium-Schaltkreis
- 4
- Temperaturreferenz
- 5
- Bonddrähte
- 6
- Anschlußkontaktfläche
- 7
- reflektierendes
Material
- 8
- strahlungsabsorbierende
Schicht
- 9
- Kappe
- 10
- Filter
- 11
- metallische
Leitung/Schicht
- 12
- Verbindung
zwischen Kappe und Trägersubstrat
- 13
- Durchgangslöcher
- 14
- Anschlußkontakte/Lotkugeln
- 15
- Dichtmittel
- 16
- Markierung
- 17
- Tragkörper
- 18
- Ausnehmung
- 19
- Absorberelement
- 20
- Kappenauflagefläche
- 21
- Kappenöffnung
- 22
- Direktsteckverbinder
- 23
- Direktsteckverbinderkontakt
- 24
- Steckverbinder
- 25
- Steckverbinderkontaktstift