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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Testen
von DRAM-Speicherbausteinen in Multichip-Speichermodulen.
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Im
Markt für
Speicherkomponenten für
Geräte
für mobile
Anwendungen, z.B. Mobiltelefone oder Notebooks, gewinnen Multichip-Speichermodule,
die einen DRAM-Speicherbaustein (flüchtiger Speicher) und einen
Flash-Baustein (nichtflüchtiger
Speicher) in einem Gehäuse
vereinen, zunehmend Anteile. Während
im Flash-Baustein Programme und Daten abgelegt sind, die auch bei
abgeschalteter Betriebsspannung erhalten bleiben müssen, wird
der DRAM-Speicherbaustein verwendet, um einen schnellen Zugriff
auf Daten und Programmteile in einem operativen Betriebsmodus des
Gerätes
zu gewährleisten.
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Ein
sich abzeichnender Trend ist eine Fertigung der Multichip-Speichermodule
im Rahmen so genannter Known-Good-Die (KGD) Geschäftsmodelle.
Dies bedeutet, dass gewährleistet
ist, dass der ungehäuste Speicherbaustein
den gleichen Qualitätsstandard
wie der gehäuste
Speicherbaustein erfüllt.
Im Rahmen der KGD-Geschäftsmodelle
werden auf Scheibenebene getestete DRAM-Speicherbausteine und Flash-Bausteine in
ein Multichip-Speichermodul verpackt und gegebenenfalls nach einem
kurzen Komponententest ausgeliefert. Dabei stellt sich die Frage
nach einer zu erwartenden Frühausfallrate
der Multichip-Speichermodule. Hersteller von Flash-Bausteinen lösen dieses
Problem zum Teil durch einen reinen Temperaturstress der Scheiben
ohne zusätzlichen
elektrischen Stress, wodurch ein Frühausfall der Flash-Bausteine
beschleunigt wird.
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Ein üblicher
Weg zur Senkung der Frühausfallrate
der DRAM-Speicherbausteine
besteht in einem mehrere Stunden (2 bis 20 Stunden) dauernden Burn-in,
wobei die Dauer des Vorgangs vom Stand der Technologie, der Speichergröße und der
angestrebten Fertigungsqualität
abhängt.
Dabei wird jeder einzelne DRAM-Speicherbaustein
kontinuierlichem elektrischem Stress bei erhöhter Temperatur ausgesetzt.
Eine Nachbildung dieses Verfahrens auf Scheibenebene ist mit erheblichen
Kosten und technischen Problemen, wie beispielsweise das Erfordernis
einer gleichzeitigen Kontaktierung aller Bausteine auf der Scheibe
verbunden. In der Regel werden daher unter Umständen stark verkürzte Testzeiten
angewendet und daraus resultierend in nachteiliger Weise eine relativ
hohe Frühausfallrate
der DRAM-Speicherbausteine in Kauf genommen.
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Typische
Anwendungen der DRAM-Speicherbausteine betreffen beispielsweise
grafische Anwendungen der genannten Geräte, wie beispielsweise ein
Bildspeicher für
das Display des Mobiltelefons. Bei diesen Anwendungen haben einige
Pixelfehler keine entscheidende Beeinträchtigung der Funktionalität der Anwendung
zur Folge. Allerdings werden DRAM-Speicherbausteine auch als Zwischenspeicher
für Programmteile und
Daten verwendet, bei denen sich ein Ausfall von Speicherzellen der
DRAM-Speicherbausteine äußerst nachteilig
auswirken kann. Dadurch kann eine hohe Frühausfallrate die Zuverlässigkeit
der DRAM-Speicherbausteine
erheblich beeinträchtigen
und stellt somit einen nicht zu vernachlässigenden Nachteil dar.
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Der
Artikel „Use
of BIST in Sun FIRETM Servers" (John Braden et
al.; Proceedings of the IEEE International Test Conference, 30.
Oktober bis 1. November 2001, Seite 1017 bis 1022) beschreibt die
Verwendung von BIST-Technologie (BIST = Build in self test = eingebauter
Selbsttest) in Sun FIRE-Servern. Ein Selbsttest eines internen Speichers
oder eines externen Speichers wird insbesondere beim Einsetzen einer
Platine bzw. eines Boards in einen Server während des Betriebs durchgeführt, bevor
dieser in das System integriert wird. Beim Selbsttest erfasste Fehler
werden in Verbindungstest-Fehlerabschnitten
aufgezeichnet.
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Die
US 5,745,500 A beschreibt
einen eingebauten Selbsttest zum Identifizieren fehlerhafter Schaltungschips
in einem Multichip-Modul. Ferner beschreibt die Druckschrift ein
Abspeichern von Fehlerdaten außerhalb
des Multichip-Moduls.
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Es
ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren und eine
Vorrichtung bereitzustellen, mit deren Hilfe die Zuverlässigkeit
von DRAM-Speicherbausteinen in Multichip-Speichermodulen erhöht werden kann, wobei die Multichip-Speichermodule in
Geräten
für mobile
Anwendungen verbaut sind.
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Die
Aufgabe wird mit einem Verfahren, das die Merkmale von Anspruch
1 sowie mit einer Vorrichtung, die die Merkmale von Anspruch 13
aufweist, gelöst.
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Bevorzugte
Weiterbildungen der Erfindung sind in abhängigen Ansprüchen angegeben.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
sieht ein Testen von Speicherzellen eines DRAM-Speicherbausteins
vor, wobei der DRAM-Speicherbaustein
in einem Multichip-Speichermodul zusammen mit einem nichtflüchtigen
Speicherbaustein angeordnet ist, und wobei das Multichip-Speichermodul
in einem Gerät,
insbesondere in einem Mobiltelefon oder in einem Notebook verbaut
ist. In einer Zeit, in der auf die Speicherzellen des DRAM-Speicherbausteins
in einem operativen Betriebsmodus des Gerätes nicht zugegriffen wird,
wird der DRAM-Speicherbaustein einem Selbsttest unterzogen, bei
dem eine Funktionsfähigkeit
der Speicherzellen überprüft wird.
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In
vorteilhafter Weise stellt das erfindungsgemäße Verfahren somit einen zusätzlichen
Betriebsmodus des DRAM-Speicherbausteins bereit, wobei der zusätzliche
Betriebsmodus in Phasen, in denen das Gerät für die mobile Anwendung nicht
zum Einsatz kommt (z.B. ein Ladevorgang eines Akkus oder eine längere Stand-by-Zeit
des Mobiltelefons oder des Notebooks), einen Selbsttest des DRAM-Speicherbausteins
durchführt.
Dabei kann in der Regel auf integrierte Schaltungen zurückgegriffen
werden, die zum regulären
Testen des DRAM-Speicherbausteins im Herstellungsprozess verwendet
werden.
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Vorzugsweise
sieht das erfindungsgemäße Verfahren
vor, dass ein Datenbus des DRAM-Speicherbausteins und ein Datenbus
des nichtflüchtigen
Speicherbausteins verbunden werden, um Fehleradressen von fehlerhaften
Speicherzellen des DRAM-Speicherbausteins
im nichtflüchtigen
Speicherbaustein abzuspeichern. Dadurch ist in vorteilhafter Weise
eine Identifi zierung der fehlerhaften Speicherzellen im DRRM-Speicherbaustein
unterstützt.
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Eine
weitere bevorzugte Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens
sieht vor, dass mit Hilfe einer Selbsttest-Steuereinrichtung, die im DRAM-Speicherbaustein
angeordnet ist, Adressen des DRAM-Speicherbausteins, sowie mit Hilfe
einer Zentralrecheneinheit Adressen des nichtflüchtigen Speicherbausteins angesteuert
werden. Dadurch ist in vorteilhafter Weise unterstützt, dass
der DRAM-Speicherbaustein eine interne Speicherzellenstruktur mit
Hilfe der Selbsttest-Steuereinrichtung
eigenständig
adressiert. Dadurch wird die Zentralrecheneinheit von der Adressierung
der Speicherzellen des DRAM-Speicherbausteins entbunden, bzw. braucht über die
interne Speicherzellenstruktur des DRAM-Speicherbausteins nicht
informiert zu sein.
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Vorzugsweise
ist im erfindungsgemäßen Verfahren
weiterhin vorgesehen, dass mittels des Selbsttests erkannte fehlerhafte
Speicherzellen im DRAM-Speicherbaustein durch redundante Speicherzellen
ersetzt werden. Dadurch ist es in vorteilhafter Weise möglich, redundante
Speicherzellen, die im Zuge des Herstellungsprozesses des DRAM-Speicherbausteins
serienmäßig gefertigt
werden, zu verwenden, wobei die Adressen der redundanten Speicherzellen
bei einem Hochfahren des DRAM-Speicherbausteins
mit Hilfe von Softfuses gelesen werden. Es ist somit in vorteilhafter
Weise möglich,
auch nach dem regulären
Herstellungsprozess auf dem DRAM-Speicherbaustein vorhandene redundante
Speicherzellen zur Reparatur der fehlerhaften Speicherzellen einzusetzen.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens
ist es vorgesehen, dass der Selbsttest während eines Akku-Ladevorganges
und/oder während
einer Stand-by-Zeit des Gerätes
durchgeführt
wird. Dadurch können
in vorteilhafter Weise Zeiten, in denen das Gerät nicht ope rativ eingesetzt
wird, zum Testen des DRAM-Speicherbausteins verwendet werden.
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Zum
besseren Verständnis
der vorliegenden Erfindung wird diese nachfolgend anhand der beigefügten Figuren
detailliert beschrieben. Dabei zeigt
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1 ein prinzipielles Blockschaltbild
eines Multichip-Speichermoduls
mit einem Ausführungsbeispiel der
erfindungsgemäßen Vorrichtung;
und
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2 eine prinzipielle Darstellung
eines Gerätes,
in dem das erfindungsgemäße Verfahren
eingesetzt wird.
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Ein
bevorzugtes Ausführungsbeispiel
der erfindungsgemäßen Vorrichtung
ist in 1 dargestellt.
Gezeigt ist ein vereinfachtes Blockschaltbild eines Multichip-Speichermoduls 1 mit
einem DRAM-Speicherbaustein 2 und einem nichtflüchtigen
Speicherbaustein 3 mit Anschlüssen, die für die erfindungsgemäße Vorrichtung
relevant sind. Weitere funktionale Anschlüsse sind möglich, haben allerdings auf
das erfindungsgemäße, vorgestellte
Prinzip keinerlei Einfluss und sind daher nicht dargestellt. Das
Blockschaltbild ist um Elemente einer Testeinrichtung mit einer
Selbsttest-Steuereinrichtung 5 erweitert. Zwei Betriebsmodi
können
im Multichip-Speichermodul 1 unterschieden werden:
- – Funktionaler
Modus (darin sind die strichlierten Elemente wirkungslos)
- – Selbsttestmodus
(strichlierte Elemente sind aktiviert).
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Mittels
der Selbsttest-Steuereinrichtung 5 kann das erfindungsgemäße Verfahren
von einer Zentralrecheneinheit 11 (in 1 nicht dargestellt), die außerhalb
des Multichip-Speichermoduls 1 angeordnet
ist, initiiert werden.
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Wie
es bereits von herkömmlichen
Speicherbausteinen bekannt ist, lassen sich die Anschlüsse des Multichip-Speichermoduls 1,
bestehend aus dem DRAM-Speicherbaustein 2 und dem nichtflüchtigen Speicherbaustein 3 in
drei Gruppen einteilen:
- – Steueranschlüsse (dies
sind in der Regel Eingänge,
wobei beim nichtflüchtigen
Speicherbaustein 3 oftmals ein so genannter Ready/Busy-Ausgang
vorgesehen ist, der eine Verfügbarkeit
des nichtflüchtigen Speicherbausteins 3 anzeigt),
- – Adressanschlüsse (Eingänge), die
teilweise im Multichip-Speichermodul 1 vom
DRAM-Speicherbaustein 2 und vom nichtflüchtigen Speicherbaustein 3 gemeinsam
benutzt werden, und
- – Datenanschlüsse (bidirektional),
die im Multichip-Speichermodul 1 vom
DRAM-Speicherbaustein 2 und vom nichtflüchtigen Speicherbaustein 3 im
Allgemeinen gemeinsam genutzt werden.
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Die
nachfolgende Tabelle 1 zeigt eine Auflistung von Anschlüssen am
DRAM-Speicherbaustein 2 sowie Anschlüsse am nichtflüchtigen
Speicherbaustein 3, die für das erfindungsgemäße Verfahren
relevant sind.
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Der
Tabelle ist zu entnehmen, dass die aufgelisteten Anschlüsse am DRAM-Speicherbaustein 2 und am
nichtflüchtigen
Speicherbaustein 3 in einem funktionalen Modus und einem
Selbsttestmodus des Multichip-Speichermoduls 1 eine unterschiedliche
Funktionalität
aufweisen. Im Selbsttestmodus, der vorzugsweise während eines
Akku-Ladevorganges des Gerätes
stattfindet, in dem das Multichip-Speichermodul 1 verbaut ist,
wird durch einen entsprechenden Mode-Registerbefehl durch die Zentralrecheneinheit 11 das
erfindungsgemäße Verfahren
mit dem Selbsttest ausgelöst.
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Die
Selbsttest-Steuereinrichtung 5 steuert ab diesem Zeitpunkt
die Anschlüsse
F-CS (Flash Chip Select), F-OE (Flash Output Enable), F-WE (Flash
Write Enable) am nichtflüchtigen
Speicherbaustein 3 sowie die Anschlüsse D-CS, D-OE und D-WE am
DRAM-Speicherbaustein 2. Für die Ansteuerung der Anschlüsse F-CS,
F-OE und F-WE sind zusätzliche
Bond-Verbindungen innerhalb des Multichip-Speichermoduls 1 erforderlich.
Nachdem der Selbsttest mit Hilfe der Selbsttest-Steuereinrichtung 5 ausgelöst wurde,
sind die genannten sechs Anschlüsse
durch ein Abschalten einer elektronischen Schaltereinrichtung, beispielsweise
einer Treiberstufe (in 1 nicht
dargestellt) von außerhalb
des Multichip-Speichermoduls 1 nicht mehr ansteuerbar.
Weiterhin wird ein interner Datenbus F-DQ am nichtflüchtigen
Speicherbaustein 3 mit einem Datenbus T-DQ am DRAM-Speicherbaustein 2 verbunden
und externe Anschlüsse
DQ [0:m] mit Hilfe einer Schaltereinrichtung 7 hochohmig
geschaltet und damit außerhalb
des Multichip-Speichermoduls 1 abgeschaltet.
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Die
Selbsttest-Steuereinrichtung 5 steuert im Zuge des erfindungsgemäßen Verfahrens
auch Adressen D-A am DRAM-Speicherbaustein 2. Ferner werden
Adressen F-A am nichtflüchtigen
Speicherbaustein 3 weiterhin durch die Zentralrecheneinheit 11 angesteuert.
Durch die in der 1 strichliert
dargestellten Verbindungsleitungen zur Selbsttest-Steuereinrichtung 5 ist
angedeutet, dass diese im Selbsttestmodus betrieben werden. Aus
Gründen
der Übersichtlichkeit
wurde in der Figur auf die Darstellung einer Spannungs- bzw. Stromversorgung
verzichtet. Anschlüsse
am Multichip-Speichermodul 1, die nach außen geführt sind,
sind schraffiert dargestellt.
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Für das erfindungsgemäße Testverfahren
wird der DRAM-Speicherbaustein 2 intern
in N Testbereiche, beispielsweise Bänke (nicht dargestellt) aufgeteilt.
Jedem dieser Testbereiche sind eine oder mehrere Adressen des nichtflüchtigen
Speicherbausteins 3 zur Speicherung von Informationen über fehlerhafte
Speicherzellen 4 zugeteilt. Diese Information können beispielsweise
eine Fehleradresse und/oder eine Softfuse-Einstellung des DRAM-Speicherbausteins 2 umfassen.
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Ein
chronologischer Ablauf des erfindungsgemäßen Verfahrens sieht vorzugsweise
wie folgt aus:
Am Anschluss STI wird durch die Zentralrecheneinheit 11 ein
Taktsignal angelegt. Sobald das Taktsignal am Anschluss STI länger als
ein bis zwei Perioden ausbleibt, verlässt das Multichip-Speichermodul 1 den
funktionalen Modus, wodurch der Anschluss STO auf High-Pegel geschaltet
und der Zentralrecheneinheit 11 dadurch signalisiert, dass
die Selbsttest-Steuereinrichtung 5 aktiv
ist. Gleichzeitig steuert die Zentralrecheneinheit 11 diejenige
Adresse des nichtflüchtigen
Speicherbausteins 3 an, in der gegebenenfalls Testergebnisse
zum ersten Testbereich abgespeichert werden können.
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Daraufhin
führt die
Selbsttest-Steuereinrichtung 5 über eine Adressdekodierschaltung 6a, 6b eine Adressierung
der Speicherzellen 4 des DRAM-Speicherbausteins 2 durch
und führt
mit den Speicherzellen 4 Testalgorithmen zusammen mit Testeinstellungen
interner Versorgungsspannungen und Timings durch. Die Testalgorithmen
in der Selbsttest-Steuereinrichtung 5 sind vorzugsweise
als klassische BIST (Built-In-Self-Test)-Implementationen ausgestaltet. Das Schreiben
der Daten erfolgt über
den Datenbus D-DQ des DRAM-Speicherbausteins 2 sowie über einen
Datenbus F-DQ des nichtflüchtigen
Speicherbausteins 3 und wird von der Selbsttest-Steuereinrichtung 5 gesteuert.
Ein ein bis zwei Takte dauernder Low-Puls am Anschluss STO veranlasst
die Zentralrecheneinheit 11, eine Adresse für den nächsten Testbereich
des DRAM-Speicherbausteins 2 anzulegen. Nach N Low-Pulsen
am Anschluss STO ist der gesamte Testvorgang beendet.
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Abhängig von
einer gewählten
Behandlung der detektierten Fehleradressen (siehe Tabelle 2) können nun
weitere, von der Selbsttest-Steuereinrichtung 5 gesteuerte
Operationen im DRAM-Speicherbaustein 2 erfolgen (z.B. Setzen
von Softfuses). Ein finaler Low-Puls am Anschluss STO signalisiert
der Zentralrecheneinheit 11, dass der Selbsttest beendet
und das Multichip-Speichermodul 1 in den funktionalen Modus
zurückgeschaltet
wurde.
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Nachdem
das Multichip-Speichermodul 1 nach einem Abschalten der
Versorgungsspannung des Gerätes
nicht in der Lage ist, die fehlerbezogenen Informationen (z.B. fehlerhafte
und reparierte Speicherzellen, nicht verwendete Fehleradressen,
usw.) vorangegangener Selbsttests zu speichern, ist es erforderlich,
dass das Multichip-Speichermodul 1 bei jedem Hochfahren
in den Selbsttestmodus geschaltet wird, um im DRAM-Speicherbaustein 2 die
fehlerbezogenen Informationen vorangegangener Tests wiederherzustellen.
Zu diesem Zweck kann ein weiterer Mode-Registerbefehl verwendet
werden, welcher die Selbsttest-Steuereinrichtung 5 veranlasst,
keinen oder lediglich einen sehr kurzen initialen Selbsttest durchzuführen.
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Nachfolgend
wird anhand von Tabelle 2 dargestellt, in welcher Weise das erfindungsgemäße Verfahren
die Behandlung der im Selbsttest erkannten fehlerhaften Speicherzellen
4 ermöglicht.
Tabelle
2 FA ... Fehleradresse
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Aus
der Tabelle ist ersichtlich, dass prinzipiell zwei verschiedene
Möglichkeiten
bestehen, die im Selbsttest erkannten fehlerhaften Speicherzellen 4 zu
behandeln. Einerseits können erkannte
fehlerhafte Adressen ausgeblendet, d.h. von der Verwendung ausgeschlossen
werden (Nr.1, Nr.2), andererseits können diese durch redundante
Speicherelemente 4 ersetzt werden (Nr.3).
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Beim
Ausblenden der fehlerhaften Adressen sind wiederum zwei verschiedene
Möglichkeiten
denkbar. Zum einen kann die Zentralrecheneinheit 11, die
in dem nichtflüchtigen
Speicherbaustein 3 gespeicherten fehlerhaften Adressen
auslesen, um diese im operativen Modus des Multichip-Speichermoduls 1 nicht
mehr zu verwenden. Zum anderen kann die Behandlung der fehlerhaften
Adressen direkt im DRAM-Speicherbaustein 2 erfolgen, indem
die fehlerhaften Adressen beim Hochfahren vom nichtflüchtigen
Speicherbaustein 3 durch die Selbsttest-Steuereinrichtung 5 gelesen
werden. Eine angesprochene fehlerhafte Adresse wird von der Adressdekodierschaltung 6a, 6b übersprungen.
Dadurch ist es also möglich,
die Behandlung der fehlerhaften Adressen vollständig im DRAM-Speicherbaustein 2 zu
belassen, was vorteilhafterweise eine erhöhte Kunden- und Nutzerfreundlichkeit mit sich bringt,
die verfügbare
Speicherdichte am DRAM-Speicherbaustein 2 allerdings verringern
kann.
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Die
zweite prinzipielle Möglichkeit
zur Behandlung der fehlerhaften Adressen besteht in einer Verwendung
redundanter Elemente des DRAM-Speicherbausteins 2. Zu diesem
Zweck werden pro Einheit (z.B. Bank) des DRAM-Speicherbausteins
ein bis zwei getestete, redundante Wortleitungen bzw. Speicherzellen
zur Verfügung
gestellt, deren Adressen gegebenenfalls beim Hochfahren des Multichip-Speichermoduls 1,
abhängig
vom Inhalt des nichtflüchtigen
Speicherbausteins 3 per Softfuse gelesen werden. Auf diese
Art und Weise können
nützlicherweise
einzelne, fehlerhafte Speicherzellen nach einem Reparaturprozess
in der Fertigung durch das Lesen bzw. Setzen der Softfuse repariert
werden.
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Es
muss bei der Verwendung der redundanten Elemente generell berücksichtigt
werden, dass der DRAM-Speicherbaustein 2 zu diesem Zeitpunkt
den für
Scheiben üblichen
Test bereits durchlaufen hat. Dieser schließt im Allgemeinen eine Reparatur,
d.h. ein dauerhaftes Ersetzen der fehlerhaften Speicherzelle durch
redundante Elemente ein. Somit ist also die Zahl der mittels des
oben beschriebenen Selbsttests noch gefundenen fehlerhaften Zellen
entsprechend klein und beträgt
in etwa ein bis zwei Zellen bzw. Adressen pro Speicherbank. Die
in der Tabelle 2 unter Nummer 3 angeführten redundanten Elemente
(zusätzliche
Wortleitungen und Spalten) sind, ebenso wie die Softfuses, auf dem
DRAM-Speicherbaustein 2 in der Regel mehrfach vorhanden.
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Zusammenfassend
lässt sich
das erfindungsgemäße Verfahren
somit nach folgenden Kriterien klassifizieren:
- a)
Umfang der Aufgaben, die beim Selbsttest an die Zentralrecheneinheit 11 ausgelagert
werden, und
- b) Behandlung der fehlerhaften Speicherzellen 4 im
DRAM-Speicherbaustein 2 durch
eine Selbsttestlogik im DRAM-Speicherbaustein 2 bzw.
durch die Zentralrecheneinheit 11.
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Die
erfindungsgemäße Lösung ist
vorteilhafterweise so angelegt, dass die zum Test des DRAM-Speicherbausteins 2 erforderliche
Schaltungslogik für
einen Anwender nicht zugänglich
ist. Somit schließt
die Lösung
Konfigurationen, bei denen die Zentralrecheneinheit 11 das
Multichip-Speichermodul 1 zum Test stimuliert, aus. In
vorteilhafter Weise sieht die erfindungsgemäße Lösung die Verwendung einer BIST-Schaltung
auf dem DRAM-Speicherbaustein 2 vor. Derartige Schaltungen
verwenden viele Hersteller von DRAM-Speicherbausteinen 2 heute
ohnehin zum regulären
Test von DRAM-Scheiben und Komponenten. Diese Schaltung kann auch
noch auf weitere auf dem DRAM-Speicherbaustein 2 vorhandene
Testschaltungen, beispielsweise zum Verstellen interner Versorgungsspannungen
und Timings zurückgreifen.
In vorteilhafter Weise erlaubt das erfindungsgemäße Verfahren somit eine Wiederverwendbarkeit
bereits vorhandener Teststrukturen.
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Eine
besonders hohe Flexibilität
des erfindungsgemäßen Verfahrens
ist dadurch gegeben, dass die Zentralrecheneinheit 11 praktisch
nicht benötigt
wird. Diese muss den Selbsttest lediglich anstoßen und gegebenenfalls ab-
bzw. unterbrechen. Dies ist in der Regel mit einem erhöhten Aufwand
auf der Hardwareseite (Chipfläche,
Design, Umfang) verbunden.
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Das
vorgeschlagene, erfindungsgemäße Verfahren
berücksichtigt
zwei vorhandene typische Merkmale von Multichip-Speichermodulen 1,
die in Anwendungen wie beispielsweise Mobiltelefonen und/oder Notebooks
verbaut sind:
- – häufiger Wechsel zwischen operativem
Betriebs- und Lademodus, und
- – ein
integrierter, nichtflüchtiger
Flash-Speicher, um Daten abzulegen und auszulesen.
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Weiterhin
geht das erfindungsgemäße Verfahren
von der Annahme aus, dass das Multichip-Speichermodul 1 von
einer Zentralrecheneinheit 11 (Prozessor oder Controller)
auf einer Platine des Gerätes
für die mobile
Anwendung angesteuert wird.
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Vorzugweise
kann im nichtflüchtigen
Speicherbaustein 3 ein Zeitplan abgespeichert sein, mit
dessen Hilfe eine bestimmte Anzahl der erfindungsgemäßen Selbsttests
gesteuert werden kann. Dadurch ist es in vorteilhafter Weise möglich, den
Selbsttest nach einer gewissen Zeit dauerhaft zu deaktivieren. Dies
ist hinsichtlich von zu diesem Zeitpunkt bereits weitgehend ausgeschlossenen
Frühausfällen der
Speicherzellen gerechtfertigt.
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Eine
weitere bevorzugte Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Vorrichtung
kann die Selbsttest-Steuereinrichtung 5 auch auf dem nichtflüchtigen
Speicherbaustein 3 vorsehen, wodurch die verfügbare Chipfläche am DRAM-Speicherbaustein 2 in
vorteilhafter Weise erhöht
ist.
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2 zeigt ein prinzipielles
Blockschaltbild eines Gerätes,
in dem die erfindungsgemäße Vorrichtung eingesetzt
ist. Ein Gerät 8 (beispielsweise
ein Mobiltelefon oder ein Notebook) umfasst das Multichip-Speichermodul 1,
einen Akku 9 und eine Erkennungseinrichtung 10.
Der Akku 9 ist mit dem Multichip-Speichermodul 1 verbunden und
versorgt dieses mit einer geeigneten Betriebsspannung. Der Akku 9 ist
weiterhin mit der Erkennungseinrichtung 10 verbunden, die
ein Laden des Akkus 9 bzw. einen Akkuwechsel oder eine
längere Stand-by-Zeit
des Gerätes 8 erkennen
kann. Eine Zentralrecheneinheit 11 ist mit der Erkennungseinrichtung 10 und
mit dem Multichip-Speichermodul 1 verbunden.
Mit Hilfe der Erkennungseinrichtung 10 ist es weiterhin möglich das
erfindungsgemäße Verfahren über die
Zentralrecheneinheit anzustoßen.
In der Regel verbleibt der Akku 9 während des Ladevorgangs im Gerät 8,
so dass die für
das erfindungsgemäße Verfahren
benötigte Zeit
günstigerweise
nicht die operative Betriebszeit des Gerätes verkürzt.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
kann vorteilhaft ferner auch in solchen Fällen eingesetzt werden, in denen
die im Gerät 8 verwendeten
Akkus ausschließlich
extern aufgeladen werden. Dabei kann der Selbsttest beispielsweise
jedes Mal beim Vorgang des Akkuwechsels oder nach dem Abschalten
des Gerätes 8 gemäß dem im
nichtflüchtigen
Speicherbaustein 3 gespeicherten Zeitplan ausgeführt werden.
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- 1
- Multichip-Speichermodul
- 2
- DRAM-Speicherbaustein
- 3
- nichtflüchtiger
Speicherbaustein
- 4
- Speicherzellen
- 5
- Selbsttest-Steuereinrichtung
- 6a,
6b
- Adressdekodierschaltung
- 7
- Schaltereinrichtung
- 8
- Gerät
- 9
- Akku
- 10
- Erkennungseinrichtung
- 11
- Zentralrcheneinheit