Aufgabe der vorliegenden Erfindung
ist es, das Akkommodationsvermögen
mittels eines Implantates zu verbessern bzw. wiederherzustellen.
Diese Aufgabe wird mit einem intraokularen, akkommodativ
bewegbaren Implantat mit den Merkmalen des Anspruchs 1, mit ei nem
intraokularen, akkommodativ bewegbaren Implantat mit den Merkmalen
des Anspruchs 2 und mit einem intraokularen, akkommodativ bewegbaren
Implantat mit den Merkmalen des Anspruchs 3 gelöst. Weiterhin wird ein Verfahren
zur Änderung
des Strahlengangs im Auge mittels eines intraokularen Implantats
mit den Merkmalen des Anspruchs 22 zur Verfügung gestellt. Weitere vorteilhafte
Ausgestaltungen und Weiterbildungen sind in den jeweiligen Unteransprüche angegeben.
Gemäß einem ersten Gedanken der
Erfindung wird ein intraokulares, akkommodativ bewegbares, in einen
Kapselsack eines Auges einsetzbares Implantat mit einer Linse und
mit zumindest einem ersten und einem zweiten Übertragungselement, die jeweils
einen Endbereich aufweisen, zur Verfügung gestellt. Die zur selbständigen Zentrierung der
Linse im Kapselsack ausgelegten Übertragungselemente
weisen jeweils einen zur direkten Kontaktierung des Kapselsacks
und zur direkten Kraftaufnahme vom Kapselsack gestalteten Endbereich
auf. Der Endbereich ist in einer Ruhelage des Implantats in posteriorer
Richtung zur Linse vollständig
versetzt, wobei ein Anstellwinkel zwischen einer Linsenebene und
einer durch ein Übertragungselement
und seinen Endbereichen verlaufenden Wirkungsebene definiert ist.
Als Ruhelage des Implantats ist dabei
ein Zustand zu verstehen, bei dem auf das Implantat keine äußere Kraft
einwirkt. Das Implantat befindet sich dabei außerhalb des Auges. Durch die
Bildung des Anstellwinkels schon in der Ruhelage wird ermöglicht, dass
bei einem eingesetzten Implantat über die flexiblen Übertragungselemente
eine Kraft vom Kapselsack aufgenommen wie auch auf den Kapselsack selbst
ausgeübt
werden kann. Je nachdem, wie groß die Kraft ist, insbesondere
ob es sich um eine Zug- oder um eine Druckkraft handelt, führt der
Anstellwinkel zu einer Axialbewegung der Linse in insbesondere anteriore
(Nahakkommodation) wie aber auch in posteriore Richtung (Fernakkommodation).
Diese wie auch alle weiteren, nachfolgend beschriebenen
Merkmale sind nicht auf ein gemäß dem ersten
Gedanken der Erfindung ausgelegtes Implantat beschränkt. Vielmehr
sind diese Merkmale auch auf diejenigen Implantate anwendbar, die
gemäß der weiteren,
nachfolgenden Gedanken der Erfindung gestaltet sind, solange dabei
der jeweilige grundlegende Gedanke dem nicht entgegensteht.
Unter dem Akkommodationsvermögen im Sinne
der Erfindung ist die durch eine Brechkraftänderung des dioptrischen Systems
des Auges hervorgerufene Fähigkeit,
unterschiedliche Entfernungsbereiche auf der Netzhaut abzubilden,
zu verstehen. Durch eine axiale Verschieblichkeit der Linse im Auge
wird eine Fokusänderung
angestrebt („Fokus-Shift-Prinzip"), wobei je nach
Linsenabstand von der Netzhaut unterschiedliche Brechkraftverhältnisse innerhalb
des Gesamtsystems Auge resultieren.
Oben wie auch im folgenden ist unter
dem Begriff „Implantat" ein Aufbau zu verstehen,
der zumindest eine optische Linse und Übertragungselemente umfasst.
Die Linse, die den Strahlengang des Lichts beeinflusst, kann beispielsweise
zusätzlich
auf einer Halterung aufsitzen, in einer Halterung eingefasst sein
oder auch selbst einen Randbereich halterungsähnlich aufweisen, insbesondere
mit der Halterung stoffschlüssig
einstückig
verbunden sein. Vorzugsweise dient die Halterung nicht zu optischen Zwecken.
Die Übertragungselemente
sind beispielsweise direkt mit der Linse verbunden. Sie können auch
indirekt mit der Linse verbunden sein, beispielsweise über eine
Halterung. Auch kann das gesamte Implantat stoffschlüssig ein-
oder mehrstückig
sein. Eine Weiterbildung sieht vor, dass die Halterung bzw. ein
Randbereich und die Übertragungselemente
einstückig
sind.
Die Linse sowie die Halterung können jeweils einzeln
oder gemeinsam ein flexibles Material aufweisen, insbesondere aus einem
flexiblen Material bestehen. Vorzugsweise ist das Material faltbar.
Gemäß einer Weiterbildung weist
die Linse beispielsweise ein elastisches Material auf. Bei einer über das
erste und das zweite Übertragungselement aufgebrachten
Kraft auf die elastische Linse verändern sich die Krümmungsradien
der Linse und damit ihre Brechkraft.
Eine weitere Ausgestaltung sieht
vor, dass das Implantat unter einem Eigendruck steht, wenn es im
Kapselsack angeordnet ist. Dieses erlaubt, dass beispielsweise die Übertragungselemente
einen Druck ausüben.
Bei einer größeren, durch
das Implantat ausgeübten
Druckkraft aufgrund insbesondere der Übertragungselemente gegenüber der
durch den Kapselsack auf die Übertragungselemente
aufgebrachten Gegenkraft verändert
sich die Implantatdicke. Insbesondere gelingt es auf eine derartige
Weise, das Akkommodationsvermögen
und damit die Brechkraftänderung
des dioptrischen Systems des Auges einschließlich der Kunstlinse zu verbessern und
somit unterschiedliche Entfernungsbereiche auf der Netzhaut scharf
abzubilden. Diese Weiterbildung wie auch alle anderen erfindungsgemäßen Implantate
machen sich insbesondere zum Vorteil, die natürlicherweise vorhandenen Akkommodationsstrukturen des
Auges wie Ziliarmuskel, Zonulafasern und Kapselsack auszunutzen.
Vorzugsweise wird das Implantat in
einer federnd-konvexen Form in den Kapselsack eingesetzt. Durch
eine ziliarmuskelabhängige
An- bzw. Entspannung des Kapselsackes wird das Implantat zusammengedrückt bzw.
entspannt. Dadurch wird eine axiale Verschiebung der Linse in anteriore
bzw. posteriore Richtung erreicht. Die axiale Verschiebung wird vorzugsweise
dadurch unterstützt,
dass bei einem Implantat zumindest die Übertragungselemente, insbesondere
auch die Halterung und vorzugsweise zusätzlich die Linse selbst bei
einer axialen Verschiebung ihre jeweiligen Dickenabmaße ändern, insbesondere
beispielsweise bei einem zumindest teilweise konvex ge formten Implantat
zumindest eine der konvexen Oberflächen sich abflacht bzw. stärker krümmt.
Gemäß einem weiteren Gedanken der
Erfindung wird ein intraokulares, akkommodativ bewegbares, in einen
Kapselsack eines Auges einsetzbares Implantat mit einer Linse und
mit zumindest einem ersten und einem zweiten Übertragungselement, die jeweils
einen Endbereich aufweisen, zur Verfügung gestellt. Die im eingesetzten
Zustand zur selbständigen
Zentrierung der Linse und zur Erzeugung einer Rückstellkraft ausgelegten flexiblen,
insbesondere elastischen Übertragungselemente,
insbesondere Schlaufenhaptiken, sind von der Linse in anteriore
Richtung abgewinkelt und verlaufen zumindest teilweise außerhalb
des Kapselsacks, wobei die Übertragungselemente
Endbereiche zur Kontaktierung, insbesondere Fixierung, im Sulcus
ciliaris aufweisen, während
die Linse eine Halterung aufweist, insbesondere umfaßt ist,
insbesondere die Linse auf der Halterung aufsitzt. Die Halterung
bildet vorzugsweise zumindest teilweise eine Auflagefläche für ein vorderes
Kapselsackblatt. Die Halterung selbst kann gemäß einer Weiterbildung ebenfalls
zumindest teilweise elastisch sein.
Vorzugsweise weist das Implantat
zwei Schlaufenhaptiken auf, die Endbereiche zur Abstützung im
Sulcus ciliaris aufweisen. Ein die zentral angeordnete optische
Linse aufweisendes Mittelteil des Implantats weist einen verbreiterten
Rand zur Auflage des vorderen Kapselblattes auf. Nach „Einknüpfen" der Linse in den
Kapselsack wird ein Zurückrutschen
des Mittelsteils aus dem Kapselsack verhindert. Insbesondere weist
der Mittelteil ein Material auf, das einerseits elastisch genug
ist, um gefaltet in den Kapselsack eingeführt zu werden. Andererseits weist
das Material eine Festigkeit auf, die ein zumindest teilweises Zusammenfalten
und Herausrutschen nach Einsetzen des Implantats allein aufgrund
der im Zusammenspiel mit dem Auge wirkenden Kräfte verhindert.
Weiterhin besteht die Möglichkeit,
dass die Übertragungselemente
ein Teil der Halterung sind und die Auflage für den vorderen Kapselsack bilden. Dazu
können
diese beispielsweise eine Verbreiterung aufweisen, auf die das Kapselsackblatt
aufsitzt.
Vorzugsweise führt die Abwinklung der flexiblen Übertragungselemente
dazu, dass im Implantat eine Zugkraft in anteriore Richtung gebildet
wird. Beispielsweise können
die flexiblen Übertragungselemente
in einer Ruhelage in etwa in einer Ebene mit der Linse liegen. Sie
können
in einer Ruhelage jedoch auch in posteriorer Richtung beabstandet
zur Linse sein. Durch die beispielsweise erzwungene Abwinklung und
das dadurch hervorgerufene Rückstellmoment
bzw. die hervorgerufene Rückstellkraft
der flexiblen Übertragungselemente
wird eine axiale Verschiebbarkeit der flexiblen Halterung und der
Linse zumindest unterstützt,
insbesondere geschaffen. Eine derartige Kraftwirkung wird insbesondere
dadurch unterstützt,
dass die Linse über
die flexible Halterung im Kapselsack gehalten wird. Dazu ist das vordere
Kapselsackblatt in Kontakt mit der Auflagefläche der Halterung. Das vordere
Kapselsackblatt weist einen Kapsulorhexisrand auf, der einerseits nicht
eingerissen oder ausgefranst sein darf, andererseits weist die dadurch
gebildete Öffnung
im Kapselsackblatt einen Durchmesser auf, der einen direkten Kontakt
mit der Linse vermeidet und gleichzeitig eine ausreichende Gegenfläche auf
der Auflagefläche
der Halterung bildet.
Gemäß einem weiteren Gedanken der
Erfindung wird ein intraokulares, akkommodativ bewegbares, in einen
Kapselsack eines Auges einsetzbares Implantat mit einer Linse und
mit zumindest einem ersten und einem zweiten Übertragungselement zur Verfügung gestellt,
wobei die Übertragungselemente
jeweils einen Endbereich aufweisen. Zumindest an einem der flexiblen Übertragungselemente ist
ein Klemmmittel zur Befestigung des Implantats am Kapselsack und
zur Kraftübertragung
vom Kapselsack zur Linse vorgesehen.
Dieses Implantat ist ebenfalls in
der Lage, akkommodativ bewegt zu werden. Eine akkommodative Bewegung
erfolgt jedoch vorzugsweise dadurch, daß das Implantat zentral in
der Ebene des intraoperativ zirkulär eröffneten vorderen Kapselblattes
fixiert wird. Mittels einer derartigen "Rhexisfixation" wird insbesondere der aus dem Glaskörperraum
auf das Auge wirkende Druck ausgenutzt, um eine axiale Verschiebung
der Linse in anteriore Richtung zu erzielen. Eine insbesondere in
posteriore Richtung beabsichtigte Verschiebung der Linse wird vorzugsweise
dadurch erreicht, daß über den
jeweiligen Kontraktionszustand des Ziliarmuskels die noch vorhandenen
Kapselstrukturen unter Spannung gesetzt und darüber das im vorderen Kapselblatt
fixierte Implantat entgegen dem wirkenden Druck aus dem Glaskörperraum
bewegt werden kann.
Gemäß einer ersten Ausgestaltung
wird bei einer zunehmenden Anspannung des Ziliarmuskels, die einhergeht
mit einer Entspannung der Kapselstrukturen, die Druckwirkung aus
dem Glaskörperraum
immer mehr ansteigen und schließlich
in ihrer Wirkung auf das Implantat überwiegen. Aufgrund der konvexen
Verkrümmung
des Implantats in Ruhelage sowie der Flexibilität insbesondere zwischen der
Linse und den Übertragungselementen
erfährt
das Implantat hierbei eine Zunahme seiner Konvexität. Vorzugsweise
wird gleichzeitig die Linse axial verschoben in Richtung Hornhaut.
Durch die Verschiebung in anteriore Richtung wird eine Nahakkommodation
erzielt.
Bei einer Entspannung des Ziliarmuskels und
damit einer einhergehenden Anspannung der Kapselstrukturen ist das
Implantat in der Lage, eine Abflachung der Konvexität des Implantats
zu erzielen. Vorzugsweise erfolgt dieses gleichzeitig mit einer Verschiebung
der Linse in Richtung der Netzhaut, damit in posteriore Richtung.
Auf diese Weise wird eine Fernakkommodation erzielt.
Eine weitere Ausgestaltung besteht
darin, den zentralen, innerhalb der Rhexis liegenden optischen Teil
(Linse) des Im plantats möglichst
hinter die Ebene des vorderen Kapselblattes, also weit in den Kapselsack
zu verlegen, um einen direkten Kontakt zwischen der Linse und der
Irisrückfläche im Zuge der
Nahakkommodation weitestgehendst zu vermeiden.
Die am Rhexisrand fixierten Implantate
sind in der Lage, eventuell auftretende postoperative Fibrosierungs-
sowie Verklebungstendenzen der Kapselblätter auszunutzen. Mit einer
zunehmen Fibrosierung bzw. Verklebung des Kapselsackes verstärkt sich
der über
den Ziliarmuskel gesteuerte Einfluß auf die Akkommodation gegenüber der
Druckwirkung aus dem Glaskörperraum.
Die Rhexisfixation ist insbesondere
am vorderen Kapselblatt durchführbar.
Sollte das vordere Kapselblatt jedoch zu schwach, insbesondere eingerissen
sein, besteht weiterhin die Möglichkeit,
die Rhexisfixation des Implantats am hinteren Kapselblatt durchzuführen.
Im übrigen sind insbesondere die
folgenden Linsenformen einsetzbar: bikonvex, plankonvex, konkav-konvex.
Das Implantat kann eine oder mehrere Linsen aufweisen.
Eine Weiterbildung sieht vor, daß ein Implantat
ein oder mehrere der oben beschriebenen Gedanken miteinander kombiniert.
Beispielsweise kann ein Implantat Klemmmittel aufweisen und gleichzeitig über flexible Übertragungselemente
verfügen.
Diese können
beispielsweise in anteriore Richtung abgespreizt sein. Auch können sie
Endbereiche aufweisen, die den Sulcus ciliaris kontaktieren. Eine
andere Weiterbildung sieht beispielsweise vor, daß die flexiblen Übertragungselemente
in einer Ruhelage des Implantats in posteriore Richtung zur Linse
vollständig versetzt
und zusätzlich
Klemmmittel aufweisen, mit denen das Implantat am Kapselsack befestigt
werden kann, was zu einer stabileren axialen Zentrierung der Linse
beiträgt.
Die im folgenden angeführten Merkmale können bei
einem wie auch bei allen anderen der oben beschriebenen Implantaten
vorhanden sein. Auch können
die zu dem jeweils einzelnen Implantaten dargelegten einzelnen Merkmale
auf die anderen Implantate ebenfalls übertragen werden.
Eine Ausgestaltung des Implantats
sieht beispielsweise vor, daß die
Linse in einer Ruhelage des Implantats unter einer Zug- oder einer
Druckspannung steht. Dieses wird beispielsweise dadurch erzielt,
daß die
unter Spannung stehende Linse mit einer Halterung für die Linse
verbunden wird. Das Halterungsmaterial weist ein anderes Elastizitätsmodul auf
als dasjenige des Linsenmaterials. Insbesondere ist das Elastizitätsmodul
des Halterungsmaterials so groß,
daß die
in der Linse vorhandene Spannung auch in der Ruhelage zumindest
teilweise erhalten bleibt. Auf diese Weise gelingt es, daß mit nur
geringen axialen Verschiebungen die Linsendicke und damit die Krümmungsradien
stark beeinflußt
werden können.
Vorzugsweise ist vorgesehen, daß das Linsenmaterial
eine Flexibilität
aufweist, die eine Änderung
der Krümmungsradien
aufgrund einer von zumindest über
die Übertragungselemente
aufgeprägten
Kraft ermöglicht.
Insbesondere ist das Linsenmaterial elastisch und in der Lage, auch über einen
langen Zeitraum seine elastische Eigenschaft zu bewahren.
Eine Weiterbildung sieht vor, daß der Elastizitätsmodul
des Materials des Übertragungselementes
einen anderen Wert aufweist als der Elastizitätsmodul des Linsenmaterials.
Auf diese Weise läßt sich die über den
Kapselsack bzw. aufgrund einer axialen Verschiebung wirkende Kraft
auf die Linse gezielt einstellen. Vorzugsweise ist das Elastizitätsmodul des
Materials des Übertragungselementes
größer als dasjenige
des Linsenmaterials.
Eine andere Ausgestaltung sieht vor,
daß das
Elastizitätsmodul
des Materials des Übertragungselementes
einen geringern Wert aufweist als der des Linsenmaterials. Insbesondere
dadurch gelingt es, daß das Übertragungselement
auch eine gewisse Funktion als Kräftepuffer wahrnehmen kann. Eine
Beeinflussung des Zusammenspiels zwischen der Linse und den Übertragungselementen
und damit einer Akkommodation wird vorzugsweise auch über die
Konstruktion des Implantats beeinflußt. Dazu können beispielsweise ein oder
mehrere Übertragungselemente
eine besondere Gestalt aufweisen, eine Halterung für die Linse
entsprechend geformt und/oder ein Material aufweisen, das beispielsweise über flexible
Eigenschaften verfügt,
die annähernd ähnlich zu
denen der Linse sind.
Gemäß einer Weiterbildung sind
die Übertragungselemente
Haptiken, vorzugsweise Schlaufenhaptiken, die sich bogenförmig, insbesondere schraubenähnlich von
der Linse posterior mit einer Radial- und Axialfederwirkung erstrecken.
Die Übertragungselemente
können
dabei auch nur in einem Abschnitt bogenförmig sein. Die Bogenform erlaubt, daß die so
gebildeten Haptiken einerseits eine Radialwirkung entfalten können. Andererseits
kann mittels der Bogenförmigkeit
auch im bzw. am Kapselsack eine besonders große Kontaktfläche mittels
der flexiblen Übertragungselemente
geschaffen werden. Vorzugsweise sind die Haptiken zumindest in ihrem Endbereich,
insbesondere im überwiegenden
Teil ihres Verlaufes filigran geformt. Das bedeutet insbesondere,
daß sie
eine Dicke aufweisen, die vorzugsweise geringer als die größte Linsendicke
in der Ruhelage ist. Vorzugsweise weist die Haptik eine Dicke auf,
die um den Faktor 2 mindestens geringer als diese größten Linsendicke
ausfällt.
Weiterhin können zumindest
die Endbereiche zumindest teilweise scharfkantig ausgebildet sein.
Besonders der unmittelbar mit dem Kapselsackblatt in Kontakt stehende Bereich
kann eine Kante aufweisen, die insbesondere in einem Übergang
vom Kapselsackblatt zur Haptik angeordnet ist. Dieses hat sich als
vorteilhaft in Hinsicht auf eine Vermeidung der Bildung eines Nachstars
erwiesen.
Bei einer schraubenähnlichen
Ausgestaltung der Haptiken wird vorzugsweise neben einer Radialwirkung
auch eine Axialwirkung erzielt, die federähnlich ist. Bei einer radial
auf die Haptik wirkende Druckkraft reagiert diese durch ein anteriores
Verschieben der Linse und gleichzeitig anwachsender Gegenkraft.
Weiterhin erlaubt die Verwendung
von bogenförmigen
Haptiken eine Zentrierung des Implantats im bzw. am Kapselsack.
Dazu sind zumindest zwei Übertragungselemente
in ihrem Endbereich annähernd
kreisförmig
gestaltet. Vorzugsweise weisen die Haptiken einen Kreisbogenbereich
jeweils auf, der über
60° verläuft.
Vorzugsweise wird eine Zentrierung
in radialer Richtung durch die Bogenform zusätzlich durch eine Lagenstabilisierung
aufgrund des Abspreizens der Haptiken unter gleichzeitiger Verwindung
unterstützt.
Diese Verwindung erlaubt es, daß die
Haptiken im Kapselsack diesen nicht nur in einem Kapselsackrandbereich
sondern auch schon vorher entlang der Kapselblätter berührt. Vorzugsweise können die Haptiken
derartig geformt sein, daß sie
die Kapselblätter
ebenfalls unter eine Spannung setzen können.
Eine Weiterbildung sieht vor, daß die Linse
in einer Halterung angeordnet ist, die einstückig stoffschlüssig mit
den Übertragungselementen
verbunden ist. Einerseits erlaubt dieses eine vereinfachte Fertigung,
beispielsweise durch Spritzgießen
der Halterung nebst zugehöriger Übertragungselemente. Zum
anderen kann auf diese Weise über
die Konstruktion von Halterung und Übertragungselement aufgrund
der Bekanntheit des vorhandenen Materials gewünschte elastische Eigenschaften
der Konstruktion unter Berücksichtigung
der Materialeigenschaften und der Ausgestaltung der verwendeten
Linse und ihrer Verbindung mit der Halterung entsprechend ausgelegt
werden.
Eine Weiterbildung sieht vor, daß die Halterung
gelenkbildende Ausnehmungen aufweist, von denen sich jeweils eine
Haptik erstreckt. Dieses hat den Vorteil, daß über die Konstruktion des Implantats eine
Beweglichkeit der Übertragungselemente
relativ zur Linse erzielt wird, ohne daß störungsanfällige Gelenke aus mehreren
Bauteilen geschaffen werden müssen.
Weiterhin erlaubt die Konstruktion von Ausnehmungen eine gezielte
Kraftflußsteuerung
zur Linse und ihrer unmittelbaren Lagerung. Beispielsweise kann
dadurch eine vergleichmäßigte Zug- und/oder auch Druckkraft
beziehungsweise Drehmoment auf das Implantat einwirken, was zu einer
Vergleichmäßigung der
Dickenzunahme beziehungsweise Dickenabnahme führt. Auf diese Weise gelingt
es, besonders scharfe Bilder auf der Netzheit bei Nah- wie auch
Fernakkommodation mittels des Implantates zu erzielen.
Eine weitere Ausgestaltung sieht
vor, daß das
Implantat zumindest eine Auflagefläche für ein Kapselsackblatt vorsieht.
Insbesondere wird für
das vordere Kapselsackblatt eine Auflagefläche durch das Implantat zur
Verfügung
gestellt. Eine Weiterbildung sieht vor, daß die Halterung die Auflagefläche bildet.
Vorzugsweise ist die Auflagefläche
kreisförmig,
wobei in einem mittleren Bereich die Linse angeordnet ist.
Eine weitere Ausgestaltung sieht
vor, daß die Auflagefläche über die
anteriore Linsenoberfläche zumindest
teilweise hinausragt. Auf diese weise kann einerseits verhindert
werden, daß die
Linse mit dem Kapselsackblatt in Kontakt gerät. Zum anderen kann die über die
anteriore Linsenoberfläche
hinausragende Auflagefläche
zu einer besonderen Straffung des Kapselsackblattes führen. Eine
derartige Straffung wird insbesondere durch eine in posteriore Richtung weisende
Abwinklung von zumindest einem Übertragungselement
unterstützt.
Vorzugsweise ist vorgesehen, daß sich an die
Linse eine konvexe Auflagefläche
anschließt. Weist
die Linse ebenfalls eine konvexe anteriore Linsenoberfläche auf,
erhält
dadurch das Kapselsackblatt eine besonders gleichmäßige Oberfläche, in
die sich die anteriore Linsenoberfläche einpaßt. Weiterhin erlaubt die konvexe
Auflagefläche
eine Anpassung an die natürliche
Oberflächengeometrie
eines Teils des Kapselsackes.
Gemäß einer Weiterbildung wird
vorgesehen, daß mehrere
Klemmöffnungen
vorgesehen sind, in die ein Teil des Kapselsackes einschiebbar ist.
Vorzugsweise wird ein Teil des Kapsulorhexisrandes in die Klemmöffnungen
eingeschoben. Durch eine Verteilung der Klemmöffnungen ist es möglich, daß eine gleichmäßige Krafteinleitung
auf das Implantat erzielt wird. Weiterhin erhöht dieses die Festigkeit des
Implantats am Kapselsack und vermeidet ein Ablösen des Implantates.
Vorzugsweise ist vorgesehen, daß das Implantat
Klemmmittel zur Klemmung eines Kapsulorhexisrandes eines anterioren
oder posterioren Kapselsackblattes aufweist. Vorzugsweise ist vorgesehen, daß das Übertragungselement
als Klemmmittel ausgebildet ist. Dieses erlaubt eine direkte Kraftübertragung
vom Kapselsackblatt zur Linse. Gemäß einer Weiterbildung ist vorgesehen,
daß das
Klemmmittel mehrere biegsame Klemmabschnitte aufweist. Insbesondere
ist vorgesehen, daß zumindest
ein Klemmabschnitt einen hohlen inneren Bereich aufweist. Dadurch
lassen sich das Gewicht reduzieren und eine verbesserte Verklebung
am Kapselsackblatt erzielen.
Die mehreren biegbaren Klemmabschnitte ermöglichen
es beispielsweise, daß diese
gemäß einer
Ausgestaltung gegeneinander beweglich angeordnet sind. Durch diese
Gegenbewegung kann ein Teil des Kapselsackblattes dazwischen geklemmt werden.
Der bei einer weiteren Ausgestaltung vorgesehene hohle innere Bereich
wiederum erlaubt, eine besondere Flexibilität des Klemmabschnittes vorzusehen.
Weiterhin kann dadurch der Klemmabschnitt als solches besonders
leichtgewichtig gestaltet werden.
Vorzugsweise wird das Implantat mittels
einer Einführhilfe
in den Bereich des Kapselsackes gebracht. Das kann beispielsweise
ein sogenannter „Shooter" sein. Dazu ist das
Implantat vorzugsweise in der Einführhilfe so angeordnet, daß die Übertragungselemente
vor der Linse aus einer Öffnung
der Einführhilfe
zum Einführen
in oder an den Kapselsack hervorragen.
Vorzugsweise weist die verwendete
Linse einen Brechungsindex auf, der zwischen 1,3 und 1,6 liegt,
insbesondere zwischen 1,4 und 1,5. Weiterhin wird gemäß einer
Weiterbildung ein Refraktionsindex des Linsenmaterials vorzugsweise
zwischen 1,42 und 1,57 liegen, insbesondere zwischen 1,45 und 1,49.
Der optisch wirkende Teil des Implantats weist vorzugsweise eine
Dioptrienstärke
in einem Bereich zwischen mindestens 10 Dioptrien und vorzugsweise bis
zu 35 Dioptrien auf, insbesondere zwischen 20 Dioptrien und 30 Dioptrien.
Gemäß einer
Ausgestaltung weist das Implantat eine Addition der Dioptrien durch
Hintereinanderschaltung von optisch wirkenden Bestandteilen des
Implantats auf. Dieses können mehrere
Linsen wie aber auch Kombinationen aus zumindest einer Linse mit
einem Gel („Lens
filling Systeme")
sein. Beispielsweise weist die Linse eine höhere Dioptrienzahl auf als
das Gel. Vorzugsweise hat die Linse zwischen 8 und 20 Dioptrien,
während das
Gel beispielsweise zwischen 5 und 15 Dioptrien hat. Im Sinne der
Erfindung ist diese Kombination ebenfalls als Implantat zu verstehen.
Gemäß einer weiteren Ausgestaltung
weist die Linse einen Durchmesser auf, der zwischen 5 und 6 Millimeter
beträgt.
Vorzugsweise weist die Halterung einen Durchmesser von mindestens
7 Millimeter, vorzugsweise zwischen 7,5 und 8,5 Millimeter auf.
Sollen die Übertragungselemente,
insbesondere die Schlaufenhaptiken, im Kapselsack implantiert werden,
weisen diese im Ruhezustand vorzugsweise einen Durchmesser von mindestens
10 Millimeter, vorzugsweise zwischen 11 bis 12 Millimeter auf. Sollen
die Übertragungselemente
sich im Sulcus ciliaris abstützen,
weisen diese einen Durchmesser von vorzugs weise mindestens 13 Millimeter,
insbesondere zwischen 13 und 13,5 Millimeter auf.
Gemäß einer weiteren Ausgestaltung
wird das Implantat mittels einer Faltpinzette eingebracht und im
Kapselsack fixiert.
Eine Weiterbildung sieht vor, dass
das Implantat zumindest ein sich im Kapselsack abstützendes Übertragungselement
und ein sich im Sulcus ciliaris abstützendes Übertragungselement aufweist.
Im folgenden werden zusätzliche
Merkmale und Ausgestaltungen angeführt, die für eine oder für alle der
oben angeführten
Ausgestaltungen gemäß der einzelnen
Gedanken der Erfindung anwendbar sind. Bezüglich dieser Merkmale wird
insbesondere auf die nachfolgenden, weiteren Dokumente verwiesen.
Diese Dokumente und insbesondere die diesbezüglichen Merkmale gehören zur
Offenbarung dieser Erfindung und werden hiermit in die Beschreibung
mit aufgenommen.
Bezüglich einer Herstellung einer
Linse für ein
Implantat wird beispielsweise auf ein Verfahren verwiesen, wie es
aus der
DE 100 24
080 A1 hervorgeht. Dort wird über ein Meßverfahren im Zusammenspiel
mit einer Berechnung einer korrigierten Augenlinse eine Linsengeometrie
festgelegt. Insbesondere kann die Linse nach dem dort offenbarten
Verfahren hergestellt werden. Ein weiteres Herstellungsverfahren
und insbesondere auch eine Anordnung von mehreren Linsen geht beispielsweise
aus der
DE 100 25
320 A1 hervor. Auch dieses Verfahren ist für die oben
beschriebenen Implantate anwendbar. Diese Implantate können mit
den aus diesem Dokument hervorgehenden Linsen kombiniert werden.
Ein weiteres Verfahren sowie eine Vorrichtung zur Herstellung einer
Linse für
das Implantat geht beispielsweise aus der
DE 199 38 203 A1 hervor,
auf die hiermit ausdrücklich
verwiesen wird. Bezüglich
eines Herstellungsverfahrens, insbesondere einer Polymerisation eines
Linsenmaterials wird insbesondere auf die
DE 38 36 744 A1 verwiesen.
Ein weiteres Verfahren zur Herstellung einer insbesondere weichen
Augenlinse, zugehöriger
Materialien und Vorrichtungen gehen aus der
DE 38 00 529 A1 hervor.
Dort wird insbesondere ein niedrig vernetztes Polymer vorgeschlagen, was
zumindest an einer Oberflächenschicht
quellfähig
ist. Ein weiter anwendbares Verfahren, auf das hiermit verwiesen
wird, geht beispielsweise aus der
US
5, 258,024 hervor. Dort wird vorzugsweise eine hydrogel-artige
Linse aus einem transparenten hydrophilen Polymer hergestellt. Diese
wird mit einem Monomer und einem Photoinitiator imprägniert und anschließend einer
Bestrahlung ausgesetzt, so daß eine
lokal selektive Polymerisation des Monomers erzielbar ist. Insbesondere
können
Materialien genutzt werden, wie sie beispielsweise in „Eignung
von Polyvinylpyrrolidon als Material für Hydrogelintraokularlinsen", Ophtalmologe (1996)
93: S. 22–28,
beschrieben werden. Auch können
die dort angegebenen unterschiedlichen Molekulargewichte, Wassergehalte und
Behandlungen des Materials Verwendung finden. Weiterhin besteht
die Möglichkeit,
die Glasübergangstemperatur
durch Verwendung entsprechender Kunststoffe bzw. Kunststoffmischungen
so auszulegen, dass diese vorzugsweise unterhalb von 10°C liegt,
insbesondere unter 0°C,
und vorzugsweise unterhalb von –20°C. Dadurch
ist insbesondere ein Erhalt der Flexibilität des Kunststoffes im Implantat auch
bei niedrigen Temperaturen sichergestellt. Beispielsweise gehen
bevorzugte Materialien nebst deren Eigenschaften aus „Neue Acrylmaterialien:
Eigenschaften und ihre klinische Bedeutung", Ophthalmo-Chirurgie 11: S. 143–146, 1999,
hervor. Eine andere Herstellung, auf die im Rahmen dieser Offenbarung
verwiesen wird, geht aus der
DE 100 06 896 A1 hervor. Dort wird von einem
Linsenrohling mittels eines Lasers entsprechend eines berechneten
Profils Material abgetragen. Weiterhin wird bezüglich des Einsatzes eines „Lens refillings" auf „Akkomodative IOL", Ophthalmo-Chirurgie
15: S. 36, 37, und zusätzlich
auf die dort angegebene Quelle Nr. 27 verwiesen. Das „Lens refilling" kann zusätzlich zum
Einsatz der Linse ausgeführt
werden. Im Rahmen der Offenbarung wird auf diese obigen Dokumente
nicht nur bezüglich
der jeweiligen Verfahren und Vorrichtungen, sondern auch der verwendeten
Materialien, Materialmischungen, Linsengeometrien und Befestigungen von
Linsen im Implantat verwiesen.
Insbesondere bezüglich einer Konstruktion des
intraokularen, akkomodativ bewegbaren Implantats wird auf die Beschreibung
aus den folgenden Dokumenten verwiesen. Aus der
DE 199 36 666 C2 ist es
bekannt, daß an
einem Linsenkörper
Haptiken angeordnet sind. Die Haptiken weisen integrierte Bewegungsvorrichtungen
auf, insbesondere gelenkartige Unterteilungen. Darüber soll
insbesondere eine Einstellbarkeit der Haptiken und darüber eine
auf den Linsenkörper
wirkende Kraft eingestellt werden. Aus der
DE 199 04 441 C1 geht ein
Intraokularlinsensystem hervor, bei dem Permanentmagnete verwendet werden,
um eine Bewegbarkeit der Linse im Kapselsack zu erreichen. Über eine
derartige Anwendung von Permanentmagneten, deren Verteilung, Stärke, Geometrie
und Anzahl können
die vorgeschlagenen Implantate in ihrer jeweiligen Bewegungsrichtung,
sei es in anteriore oder posteriore, axiale Richtung oder in einer
Radialrichtung ebenfalls unterstützt
werden. Aus der
US 5,725,574 wiederum
geht ein Implantat hervor, bei dem die Haptiken ein Polymer aufweisen, insbesondere
daraus bestehen. Dieses Polymer ist vorzugsweise ein Methyl-Methacrylat als Homopolymer
oder als Copolymer, was vorzugsweise gepresst worden ist. Auch gehen
aus „Intraokularlinsen – Aktueller
Stand", Augenspiegel
7–8/01,
im Abschnitt „Neuentwicklungen
und Trends" verschiedene
Implantationsmöglichkeiten,
insbesondere auch mit dem Implantat zusätzlich kombinierbare Implantationsmöglichkeiten
hervor. Auf diese Dokumente wird insbesondere bezüglich der
jeweiligen Haptikenkonstruktion sowie der für die Haptiken verwendeten
Materialien verwiesen. Im weiteren wird auf Materialien verwiesen,
aus denen insbesondere die Linse, die Halterung wie auch die Übertragungselemente
jeweils einzeln beziehungsweise im gesamten hergestellt sein können. Beispielsweise
kann das Implantat eine einstückige
Intraokularlinse aus hydrophilem Acrylat aufweisen. Das hydrophile
Acrylat ist vorzugsweise faltbar. Das hydrophile Acrylmaterial kann einen
Wassergehalt aufweisen, der beispielsweise zwischen 10 und 30 Prozent
beträgt.
Weiterhin kann das Linsenmaterial Polymethylmethacrylat (PMMA) allein
oder in Verbindung mit weiteren Materialien aufweisen. Die Übertragungselemente
weisen vorzugsweise ebenfalls PMMA auf, können insbesondere auch ausschließlich aus
PMMA bestehen. Insbesondere kann das gesamte Implantat aus einem
einzigen Material bestehen. Weiterhin besteht die Möglichkeit,
daß die
Linse sowie die Haptiken ein Silikonmaterial aufweisen, insbesondere
einstückig
aus Silikon sind. Auch kann die Linse zumindest teilweise, insbesondere
auch vollständig,
aus einem Hydrogel bestehen. Auch können ein- und mehrstückige Linsen
Verwendung finden. Weiterhin finden Faltlinsen Verwendung, die ein
Acrylat/Methacrylat primär
aufweisen, wobei die hydrophob mit einem Wassergehalt unter 1 und
hydrophil mit einem Wassergehalt insbesondere zwischen 18 und 36
% sein können. Bezüglich verwendbarer
Acrylmaterialien wird insbesondere auf diejenigen verwiesen, die
in "Neue Acrylmaterialien:
Eigenschaften und ihre klinische Bedeutung" in Ophtalmo-Chirurgie 11: 143 – 146 (1999)
angeführt
sind. Weiterhin kann das Linsenmaterial ein hydrophiles Polymer
aufweisen, das mit Collagen kreuzgebunden ist. Bezüglich verwendbarer
Materialien, Linsengeometrien, Materialien für Übertragungselemente und Halterungen
sowie Herstellungsverfahren dieser Materialien wird im Rahmen dieser Offenbarung
zusätzlich
auf die folgenden Dokumente verwiesen. Aus der
DE 37 43 376 C2 geht ein
quellbares Material hervor, daß mittels
einer Temperaturbehandlung einsetzbar ist. Aus der
DE 37 22 732 A1 wiederum
wird ein Material mit einem Formerinnerungsvermögen verwendet. Diese Formerinnerung wird
insbesondere durch Änderung
im Warm- und Kaltzustand erzielt. Eine Formerinnerung kann jedoch
auch durch andere Faktoren beeinflußt werden, beispielsweise über eine
Strahlung, das bedeutet über
eine Energiezufuhr, wie auch über
beispielsweise Dehydrierung und Hydrierung. Aus der
DE 197 38 345 C1 geht beispielsweise
eine faltbare Linse aus einem HEMA-MMA-Copolymer und einem härteren Haptikteil
aus PMMA hervor. Insbesondere die Haptik kann jedoch auch aus Polyvinylidenfluorid
(PVDF) bestehen. Weitere Haptikmaterialien und Linsenmaterialien,
die Anwendung finden können,
gehen beispielsweise aus "Intraokularlinsen – Materialien
und Eigenschaften", "Der Augenspiegel" 7 – 8/99,
hervor. Aus der
DE
39 39 648 C2 wiederum geht ein Silikonkautschuk für eine Linse
hervor, wobei diese noch zusätzliche
Oberflächenbehandlungen
erfährt.
Im übrigen
kann eine erfindungsgemäße Linse
wie insbesondere auch das gesamte Implantat beispielweise beschichtet
sein. Eine mögliche
Beschichtung, die auch nur teilweise vorliegen kann, ist beispielsweise eine
collagenbindende Beschichtung, beispielsweise mittels Fibronectin.
Dies erfolgt vorzugsweise in Verbindung mit einem Colamermaterial
der Linse beziehungsweise Haptik. Beispielsweise können auf
der Linsenoberfläche
Hydroxylgruppen und/oder Carboxylgruppen angeordnet werden. Weiterhin
kann eine Oberflächenmodifikation
beispielsweise durch eine Heparinbeschichtung oder auch durch eine
Polyfluorcarbonbeschichtung erzielt werden. Insbesonders in Hinsicht
auf eine Bioverträglichkeit
kann die Linse ein Polymer aufweisen, was ein Hydroxylethylmethacrylat
in Verbindung mit einem Ethylmethacrylat aufweist. Auch kann das
verwendete Polymer Siloxane aufweisen. Beispielsweise geht aus der
US 2002/0082691 A1 die
Verwendung von einem elastomeren Silikon in Verbindung mit Siloxangruppen
hervor. Aus diesem Dokument gehen noch weitere Materialien hervor,
die das Polymer insbesondere der Linse aufweisen kann. Ein weiteres
verwendbares Material wird beispielsweise in der
US 5,725,576 beschrieben. Es handelt
sich dabei um eine Oligourethanmethacrylverbindung mit verschiedenen
Gruppen. Insbesondere in Bezug auf eine Bioverträglichkeit wird auf die WO 01/08603
A1 verwiesen, dort wird ein Makromonomer in situ verwendet, in der
Absicht einen spezifischen E-Modul zu erzielen. Eine Änderung
eines Zustands beziehungsweise einer Eigenschaft eines Werkstoffes,
insbesondere durch Dehydration und anschließender Hydration geht beispielsweise
aus der WO 01/89423 A1 hervor. Aus der WO 00/41650 wiederum ist
es bekannt in eine erste Polymermatrix eine zusätzliche, über Strahlung aktivierbare Änderung
zu er zielen. Insbesondere wird eine zweite Polymermatrix bei Aktivierung
erzielt. Die gezielte Verwendung von Zusätzen erlaubt insbesondere auch
spezifische Eigenschaften, zumindest des Linsenmaterials zu erzielen,
beispielsweise geht aus der WO 00/04848 die Möglichkeit hervor, UV-Strahlung
zu unterbinden. Dazu kann ein Hydrogelpolymer Verwendung finden.
Für andere
Materialien ist die UV-Beeinflussung beispielsweise aus der WO 98/53744
bekannt, auf die auch im Rahmen dieser Offenbarung verwiesen wird.
Weiterhin kann über
die Materialauswahl auch eine besondere Oberflächenbeschaffenheit erzielt
werden. Beispielsweise geht aus der
US
6,143,027 eine vollständige
Beschichtung des Implantats mit einem Fluorcarbon hervor. Dadurch
wird insbesondere eine Rauhigkeit des Implantats und damit die Möglichkeit
einer Verletzung des Kapselsacks minimiert. Insbesondere bezüglich einer
Nachstarreduktion wird beispielsweise eine Kantengeometrie des Implantats
ausgeführt,
wie sie aus „Neuerungen
bei modernen Faltlinsendesigns", Ophtalmo-Chirurgie
14: S. 213–215,
2002, hervorgehen. Gleichzeitig wird auch auf die dort beschriebenen
Materialien, den Aufbau des Implantats und Abmessungen verwiesen.
Weiterhin wird auf die in „Intraokularlinsen – Materialien
und Eigenschaften",
der Augenspiegel, 7–8/99,
insbesondere bezüglich
der dort beschriebenen Materialien, sich daraus ergebender Materialmixe,
der Eigenschaften und Anwendungen der Materialien im Implantat verwiesen.
Die in den oben angeführten
Dokumenten beschriebenen Materialien, Anwendungen, Wirkungsweise, Herstellungsverfahren
sind einzeln wie auch kombinierbar insbesondere bei den hier beschriebenen
Implantaten oder Teilen davon wie Linsen, Übertragungselementen und Halterungen
sowie Abschnitten davon einsetzbar und gehören sämtlichst zum Umfang dieser
Offenbarung.
Weiterhin können das Implantat wie auch Teile
davon mit ein oder mehreren zusätzlichen
Wirkungen ausgestattet sein. Wirkungen meint insbesondere optische
Wirkungen, Wirkungen auf die mit dem Implantat in Kontakt geratene
Umgebung, insbesondere unter dem Bezug der Bioverträglichkeit oder
auch in Hin sicht darauf, daß spezielle
Wirkungen unterdrückt
oder verstärkt
werden sollen. Beispielsweise kann es gewünscht sein, daß eine Fibrillenbildung
in einem Endbereich der Übertragungselemente
bevorzugt erzeugt werden soll. Die Endbereiche können dann eine dieses unterstützende, wenn
nicht sogar auslösende
Beschichtung beispielsweise aufweisen. Weiterhin kann das Implantat zumindest
teilweise mit Annexinen beschichtet sein, wie es insbesondere aus
der
DE 43 41 274 A1 hervorgeht.
Auch kann das Implantat in der Lage sein, einen Wirkstoff freizusetzen.
Dazu kann der Wirkstoff beispielsweise in einer Polymermatrix eingebunden sein.
Eine Ausgestaltung einer Freisetzung eines Wirkstoffes geht beispielsweise
aus der
US 6,455,074 hervor.
Bezüglich
einer optischen Wirkungsbeeinflussung geht eine entsprechende Beschichtung
eines Randes der Linse beispielsweise aus der
US 6,406,739 hervor. Die hier angeführten Dokumente,
deren beschriebenen Materialien, Anwendungen und Wirkungsweisen
gehören
ebenfalls zum Umfang der Offenbarung dieser Erfindung.
Im folgenden wird insbesondere auf
Einführhilfen
verwiesen, wie sie im Rahmen dieser Erfindung Anwendung finden können. Beispielsweise
geht aus der
DE 196
37 693 A1 eine Möglichkeit
hervor, wie eine Linse und dazugehörige Haptiken ins Auge gebracht
werden kann. Auch aus der
DE
36 10 925 C2 ist eine Vorrichtung zum Falten einer insbesondere mit
zwei seitlichen Kunststoffhaptiken versehenen implantierbaren Linse
bekannt. Aus der
US 4,702,244 sind
ebenfalls Einführhilfen
und Werkzeuge bekannt, die zum Einsetzen faltbarer Implantate anwendbar
sind. Die in den obigen Dokumenten beschriebenen, für das Einbringen
des Implantats zugehörenden
Materialien, Werkzeuge und weitere Merkmale, insbesondere entsprechende
Ausgestaltungen der dafür
notwendigen Einführhilfen,
sind auch hier im Rahmen dieser Erfindung Bestandteil der Offenbarung,
auf die verwiesen wird.
Gemäß einem weiteren Gedanken der
Erfindung wird das intraokulare akkomdativ bewegbare Implantat eingesetzt.
Zusätzlich wird
in den Kapselsack ein Gel eingebracht. Anschließend wird der Kapselsack verschlossen.
Auf diese Weise gelingt es, hohe Dioptriewerte durch Kombination
der Dioptrien der Linse wie wie auch der Dioptrien des Gels zu erzielen.
Darüber
hinaus wird hierdurch ein Verkleben der Kapselblätter verhindert und zugleich
die axiale Verschiebung der optischen Linse unterstützt. Im Rahmen
dieser Offenbarung wird diesbezüglich
insbesondere auf die WO 01/85067 wie auch auf die
US 2002/0107567 A1 ,
insbesondere bezüglich
der verwendeten Materialien, der Vorgehensweise, angestrebter Werte
wie auch eines Verschlusses des Kapselsackes verwiesen. Gemäß einer
Weiterbildung wird insbesondere das Klemmmittel der flexiblen Übertragungselemente
zu einem Verschließen
des Kapselsackes genutzt.