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Die
Erfindung bezieht sich auf einen Münzprüfer nach dem Oberbegriff des
Patentanspruchs 1.
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Der
heute allgemein übliche
Aufbau eines Münzprüfers ist
derart, daß die
Münze nach
ihrem Einwurf entlang einer Prüfstrecke
läuft,
in der vorzugsweise mehrere Sensoren die Münze auf ihre Echtheit testen.
Eine Auswerte- oder Steuerschaltung steuert eine Annahmeweiche und öffnet diese, wenn
die Münze
für echt
befunden wurde. Die Münze passiert
die offene Annahmeweiche und wird kassiert oder gegebenenfalls in
einzelnen Münzspeichern zwischengespeichert.
Damit der Verkaufsautomat „reagieren" kann, erhält er vom
Münzprüfer ein Münzsignal.
Dieses Münzsignal
wird üblicherweise nur
dann erzeugt, wenn ein Kassiersensor hinter der Münzweiche
das Vorhandensein einer Münze
feststellt. Sonst bestünde
die Gefahr, daß durch
Fadenmanipulation mit einer echten Münze das Münzsignal erzeugt und diese
anschließend
wieder zurückgezogen
werden würde.
Eine von der Prüfstrecke
nicht akzeptierte Münze
bewirkt, daß die
Annahmeweiche geschlossen bleibt. Die nicht angenommene Münze wird
dann von der geschlossenen Annahmeweiche in einen Rückgabekanal
gelenkt. Ein derartiger Münzprüfer ist
aus
DE 43 18 858 A1 bekannt
geworden.
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Es
ist etwa aus
US 6,119,844 bekannt,
mit dem Verlassen einer Münze
der Prüfstrecke
ein Zeitsignal zu erzeugen. Die Dauer des Zeitsignals entspricht
der Zeitdauer, welche die Münze
vom Verlassen der Prüfstrecke
bis zum Kassiersensor benötigt. Sie
ist so bemessen, daß auch
die am langsamsten laufende Münze
noch in das Zeitsignal fällt.
Dadurch ist eine gewisse Sicherheit gegenüber Manipulationen gegeben,
bei denen Münzen
mittels Faden in den Münzprüfer eingegeben
werden. Größtmögliche Sicherheit
ist dadurch nicht erzielbar.
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Eine
weitere Sicherheit ergibt sich bei bekannten Münzprüfern dadurch, daß auch vor
der Annahmeweiche die Anwesenheit einer Münze mit einem weiteren Sensor
festgestellt wird. Wird eine Münze
nach Erzeugung des Kassiersignals wieder herausgezogen, erfolgt
eine erneute Betätigung
dieses Positionssensors. Dadurch kann in der Steuerschaltung auf
eine Manipulation geschlossen und die Erzeugung eines Münzsignals
gesperrt werden.
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Wie
schon erwähnt,
basieren die meisten Betrugsversuche darauf, mit echten Münzen an
einem Faden den Einwurf und das Kassieren einer echten Münze zu simulieren.
Aus
DE 43 18 858 ist eine
Mehrzahl von Lösungen
bekannt geworden, derartige Manipulationen mechanisch zu verhindern.
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Bei
der Anordnung eines Münzprüfers im
Automaten bestehen grundsätzlich
zwei Möglichkeiten. Bei
der einen ist der Rahmen oder das Gehäuse des Münzprüfers annähernd parallel und im Abstand
zur Frontplatte des Automaten angeordnet, und die Münzen werden über einen
Schlitz oberhalb des Münzprüfers eingeworfen
und fallen von oben in den Münzprüfer hinein.
Bei der anderen Version, der sogenannten Frontplattenanordnung,
liegt das Gehäuse
des Münzprüfers stirnseitig
an der Frontplatte des Automaten an, und die Münzen werden über den
Einwurfschlitz in der Frontplatte seitlich in den Münzprüfer eingeführt. Abgewiesene
Münzen
werden unmittelbar in einen Rückgabeschlitz
zurückgeführt. Aufgrund
der kompakten Bauweise der letzteren Anordnung liegen der Kassiersensor
und die Annahmeweiche über
den Rückgabeschlitz
im unmittelbaren Zugriffsbereich eines Betrügers.
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Bei
der Manipulation führt
der Betrüger
ein einem Dietrich ähnliches
Werkzeug in den Rückgabekanal
bis zur Annahmeweiche. Eine für
echt befundene Münze
wird auf diese Weise in den Rückgabekanal
gelenkt. Da eine echte Münze
eingeworfen wurde, wird die Annahmeweiche geöffnet. Durch das Öffnen der
Annahmeweiche ist es außerdem
möglich,
mit dem Werkzeug den Kassiersensor zu aktivieren. Für die Steuerschaltung
ist eine solche Manipulation nicht erkennbar, wenn sie sich innerhalb
des üblichen
Zeitfensters abspielt.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zu schaffen,
mit der Manipulationen über
den Rückgabeschlitz
bzw. den Rückgabekanal des
Münzprüfers zwecks
Vortäuschung
der Annahme einer echten Münze
verhindert werden.
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Diese
Aufgabe wird durch die Merkmale des Patentanspruchs 1 gelöst.
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Bei
der Erfindung wird mittels eines Positionssensors ein Positionssignal
erzeugt, wenn sich eine Münze
durch den Rückgabekanal
bewegt. Zwischen dem Ende des ersten von der Prüfstrecke erzeugten Signals
und dem Kassiersignal bzw. dem Ende des Kassiersignals wird ein
Zeitfenster erzeugt. Die Erzeugung eines Münzsignals wird unterdrückt, wenn
das Positionssignal im Zeitfenster erscheint. Nach dem Ende des
Kassiersignals oder dem ersten Zeitfenster wird ein zweites Zeitfenster
erzeugt und die Erzeugung des Münzsignals
gesperrt, wenn im zweiten Zeitfenster ein Positionssignal auftaucht.
Mit einer derartigen Maßnahme
können
weitgehend alle Manipulationsversuche über den Rückgabekanal zum Scheitern gebracht
werden. Es ist davon auszugehen, daß die frei durch den Münzprüfer laufende echte
Münze rasch
in den Rückgabekanal
gelangt, wenn hierfür
ein entsprechendes Werkzeug eingeführt ist. Auch bei sehr geschickter
Manipulation kann nicht erreicht werden, daß das Kassiersignal vor dem Positionssignal
erzeugt wird.
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Die
Länge des
zweiten Zeitfensters ist so bemessen, daß die Abgabe von Münzsignalen
auch verhindert wird, wenn die in den Rückgabekanal gelenkte Münze den
Positions sensor erst erreicht, nachdem das Kassiersignal beendet
ist. Dies kann durch Unterschiede in der Geschwindigkeit der Münze auftreten.
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Mit
dem Einführen
eines Werkzeugs in den Rückgabekanal
kann kaum verhindert werden, daß der
Positionssensor im Rückgabekanal
zumindest vorübergehend
aktiviert wird. Daher kann mit dem Positionssignal ein zweites Zeitsignal
erzeugt werden. Mit der Erzeugung des Zeitsignals vor dem Einwurf
einer Münze
kann die Annahme einer echten Münze
bei Einwurf verhindert werden. Der Münzprüfer kann für eine gewisse Zeit für die Annahme
echter Münzen
gesperrt werden. Alternativ werden die Einwürfe gezählt und der Münzprüfer für die Annahme für eine bestimmte
Anzahl von eingeworfenen Münzen
gesperrt. Dadurch wird der Manipulateur abgehalten, dem ersten fehlgeschlagenen
Versuch weitere Versuche folgen zu lassen.
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Die
Erfindung wird nachfolgend anhand eines in Zeichnungen dargestellten
Ausführungsbeispiels
näher erläutert.
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1 zeigt
schematisch einen Münzprüfer nach
der Erfindung in einer Frontplattenanordnung,
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2 zeigt
ein Zeitdiagramm für
den Betrieb des Münzprüfers nach 1 bei
der Annahme einer echten Münze,
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3 zeigt
ein Zeitdiagramm bei der Rückgabe
einer abgelehnten Münze
im Münzprüfer nach 1,
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4 zeigt
ein Zeitdiagramm bei einem ersten Versuch einer Manipulation,
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5 zeigt
ein Zeitdiagramm bei einem anderen Manipulationsversuch,
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6 zeigt
ein Zeitdiagramm vor Einwurf einer Münze beim Einführen des
Werkzeuges.
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1 zeigt
die Anordnung eines Münzprüfers, der
ein Gehäuse 12 aufweist,
das stirnseitig an einer Frontplatte 14 eines nicht weiter
dargestellten Automaten angebracht ist. Ein oberer Einwurftrichter 16 ist
unterhalb eines Einwurfschlitzes 18 in der Frontplatte 14 angeordnet.
Man erkennt, wie eine Münze 20 durch
den Einwurfschlitz 18 geführt wird.
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Unterhalb
des Einwurftrichters 16 befindet sich eine Münzlaufbahn 22,
der entlang einer Münze sich
bewegt, wie durch den gestrichelten Pfeil angedeutet. An der Münzlaufbahn 22 ist
eine Prüfstrecke 24 angeordnet,
die einen oder mehrere Sensoren enthält, mit welchen die Münze auf
ihre Echtheit geprüft
wird. Die Signale der nicht weiter dargestellten Sensoren werden
mit einer nicht gezeigten Steuer- oder Auswerteschaltung verbunden,
welche die Signale auswertet. Verläßt die Münze die Laufbahn 22, fällt sie
in Richtung des gestrichelten Pfeils 26 und wird dabei
von einem Positionssensor 28 registriert. Unterhalb des
Positionssensors 28 befindet sich eine Annahmeweiche 30 und
unter der Annahmeweiche 30 ein Kassiersensor CP3. Unterhalb
des Kassiersensors CP3 ist bei 32 eine Kasse angedeutet.
In die Kasse gelangt die Münze
nur, wenn sie in der Prüfstrecke 24 für echt angesehen
wurde und mit dem Echtheitssignal von der Steuerschaltung (nicht
gezeigt) die Annahmeweiche 30 geöffnet wird. Ist die Annahmeweiche 30 hingegen
geschlossen, wird die Münze
von der Annahmeweiche 30 in einem Rückgabekanal 34 gelenkt
zu einem Rückgabeschlitz 36 in der
Frontplatte 14. Im Rückgabekanal 34 befindet sich
ein zweiter Positionssensor 38.
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Die
Prüfstrecke 24 weist
einen ersten Anwesenheitssensor CP1 auf, der ein Signal erzeugt, wenn
die Münze
in die Prüfstrecke
eintaucht. Ein zweiter Anwesenheitssensor CP2 erzeugt ein Signal, wenn
die Münze
die Prüfstrecke 24 verläßt.
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Aus
dem Zeitdiagramm nach 2 gehen die Erzeugung und Abfolge
der Signale hervor, die erzeugt werden, wenn eine echte Münze den
Münzprüfer nach 1 durchläuft und
kassiert wird. Man erkennt, daß im
Anschluß an
das Signal des Kassiersensors CP3 ein Münzsignal erzeugt wird. Das Münzsignal
ist das Ausgangssignal an der Schnittstelle des Münzprüfers 12 zu
dem nicht weiter dargestellten Automaten. Man erkennt aus 2 ferner, daß mit dem
Signal des Sensors CP1 ein Zeitgeber T1 gesetzt wird, der ein Zeitsignal
oder Zeitfenster erzeugt, das eine vorgegebene Zeitdauer aufweist.
Die Zeitdauer ist so bemessen, daß sie für eine Münze ausreicht, die gesamte
Strecke vom Beginn der Prüfstrecke 24 bis
zum Kassiersensor CP3 zu durchlaufen. Naturgemäß gibt es Schwankungen dieser
Zeitdauer, wobei die Zeitvorgabe für den Zeitgeber T1 so bemessen
ist, daß auch
die langsamste durchlaufende Münze
innerhalb des Zeitfensters bleibt.
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Durch
Doppelpfeile 40 und 42 werden Zeitfenster angedeutet,
die beim Betrieb des Münzprüfers ebenfalls
zu beachten sind, um eine Manipulation mit echten Münzen zu
verhindern.
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Das
Zeitdiagramm nach 3 gibt die Signale wieder, die
beim Münzprüfer nach 1 bei
einer Nichtannahme einer Münze
erzeugt werden. Die Annahmeweiche wird nicht angesteuert, so daß auch der
Kassiersensor kein Signal erzeugt. Der Positionssensor 38 erzeugt
zwar ein Signal, für
die Verarbeitung ist dies jedoch unwesentlich, denn ein Münzsignal
wird ohnehin nicht erzeugt.
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Bei
der Darstellung nach 4 wird davon ausgegangen, daß eine echte
Münze eingeworfen, jedoch
durch Manipulation mit einem Werkzeug in den Rückgabekanal 34 gelenkt
wird, obwohl die Annahmeweiche öffnet.
Mit Hilfe des Werkzeugs wird auch der Kassiersensor aktiviert. Vom
Sensor CP2 wird das Zeitfenster 40 initiiert, das mit dem
Ende des Signals des Kassiersensors CP3 endet. Man erkennt, daß das zweite
Positionssignal des Sensors 38 in das Zeitfenster 40 fällt. Dies
wird von der Steuerschaltung registriert und die Erzeugung eines Münzsignals
wird gesperrt bzw. unterdrückt.
Die Manipulation hat mithin keinen Erfolg.
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In 5 ist
eine ähnliche
Situation wie in 4 bei 42 wiedergegeben.
Allerdings wird durch geschickte Manipulation bewerkstelligt, daß das Signal
des Kassiersensors CP3 vor dem Signal des Positionssensors 38 erzeugt
wird. Dies könnte
daher mit dem Zeitfenster 40 nicht verhindert werden. Daher wird
ein zweites Zeitfenster erzeugt, das gemäß 5 am Ende
des Signals des Kassiersensors CP3 beginnt und eine Zeitdauer hat,
in der ein Münzsignal erzeugt
werden würde,
wenn die Manipulation nicht erkannt werden würde. Im gezeigten Fall liegt
jedoch das Signal vom Positionssensor 38 im zweiten Zeitfenster 42.
Die Steuerschaltung unterdrückt
daher die Erzeugung des Münzsignals.
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In 6 wird
bezüglich
des Zeitdiagramms für
den Münzprüfer nach 1 davon
ausgegangen, daß ein
Münzeinwurf
noch nicht stattgefunden hat. Dieser erfolgt bei der Manipulation
erst nach dem Einführen
des Werkzeugs in den Rückgabekanal 34, was
normalerweise zum Ansprechen des Sensors 38 führt, wie
in 6 zu erkennen. In der Steuerschaltung ist ein
Zeitgeber T3 vorgesehen, der ein Zeitsignal erzeugt. Die Länge des
Zeitsignals ist derart, daß in
jedem Fall die Annahme einer oder mehrerer Münzen gesperrt wird, entweder
dadurch, daß die
Sperrung über
eine vorgegebene Zeit stattfindet oder auch dadurch, daß die Annahme
einer bestimmten Anzahl von eingeworfenen Münzen verhindert wird.