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Die vorliegende Erfindung betrifft
ein Verfahren zur Hydrophobierung von Leder und Pelzfellen, dadurch
gekennzeichnet, dass man Leder oder Pelzfelle vor, während oder
nach der Nachgerbung mit einer oder mehreren Formulierungen behandelt,
enthaltend
1 bis 30 Gew.-%, bezogen auf die Formulierung, eines
Gemisches von Polysiloxanen, enthaltend
10 bis 90 Gew.-%, bezogen
auf das Gemisch, an einem oder mehreren Carboxylgruppen-haltigen
Polysiloxanen,
90 bis 10 Gew.-%, bezogen auf das Gemisch, an
einem oder mehreren Carboxylgruppen-freien Polysiloxanen,
und
3 bis 25 Gew.-%, bezogen auf die Formulierung, mindestens eines
Emulgators.
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Aus
EP 0 213 480 B ist ein Verfahren zur Hydrophobierung
von Leder und Pelzfellen bekannt, bei dem man eine wässrige Emulsion
eines Silikonöls
oder ein wasserfreies Gemisch aus einem Silikonöl und eines Alkanolaminsalzes
einer Aminosäure
vor, während
oder nach der Nachgerbung auf Leder oder Pelze einwirken lässt. Als
Polysiloxane sind beispielsweise genannt: Dimethylpolysiloxan, bei
dem 3 % der Methylgruppen durch Mercaptopropyl ersetzt sind (Beispiele
1 bis 7), Dimethylpolysiloxan mit einer Viskosität von 80 bis 110 mPa·s, Phenylmethylpolysiloxane
mit einer Viskosität
von 85 bis 120 mPa·s,
sowie Dimethylpolysiloxane mit durchschnittlich 2 bis 10 Carboxylgruppen
pro Molekül.
Die Gebrauchseigenschaften derartiger Hydrophobierzubereitungen
lassen sich jedoch noch verbessern. Auch lassen sich die mit Hilfe
der offenbarten Polysiloxane hergestellten Leder in einigen Fällen noch
hinsichtlich ihrer Gebrauchseigenschaften verbessern.
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Aus WO 95/22627 ist ein Verfahren
zur Hydrophobierung von Leder und Pelzfellen unter Verwendung von
carboxylgruppenhaltigen Polysiloxanen in wässriger Emulsion bekannt, bei
denen kammartig verzweigte Polysiloxane eingesetzt werden, welche
die Formel A haben können:
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Dabei können die Struktureinheiten
beispielsweise statistisch verteilt sein. Die Variablen sind wie
folgt definiert:
R ist gleich oder verschieden und unabhängig voneinander
Wasserstoff, Hydroxyl, C1-C4-Alkyl,
Phenyl, C1-C4-Alkoxy,
Amino, Mono- oder Di-C1-C4-Amino,
Chlor oder Fluor, wobei an den Kettenenden jeweils auch ein Rest
R für die
Gruppierung Z-A-COOH stehen kann;
A eine lineare oder verzweigte
C5-C25-Alkylengruppe
bedeutet,
Z eine direkte Bindung, ein Sauerstoffatom oder eine
Amino- Carbonyl-, Amido- oder Estergruppe bedeutet.
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Pro Molekül sind im Durchschnitt vorzugsweise
2,5 bis 15 Carboxylgruppen vorhanden (Seite 4, Zeile 17).
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Mit Hilfe derartiger kammartiger
Polysiloxane behandelte Leder und Pelzfelle weisen im Allgemeinen eine
sehr gute Hydrophobie auf.
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Aus WO 98/04748 ist ein Verfahren
zum Nachgerben von mit polymeren Gerbstoffen und gegebenenfalls
Aldehydgerbstoffen hergestellten Ledern bekannt, die mit Polymergerbstoffen
und mit kammartigen Polysiloxanen der oben bezeichneten Formel A
behandelt werden.
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Aus
EP-A 1 087 021 ist bekannt, dass Lederbehandlungsmittel,
enthaltend eine Kombination aus einem mit Carbonsäure- oder
Carbonsäureanhydrid-Gruppen
an α,ω-Position
substituierte Polysiloxane, wobei die Carboxylgruppen des Polysiloxans
in neutralisierter Form vorliegen, mit bestimmten amphiphilen Polymeren,
einem Emulgator und einem Öl
oder Wachs, als Lederbehandlungsmittel geeignet sind. Mit Hilfe
der offenbarten Kombinationsprodukte wurden volle und weiche Leder
hergestellt, die gut waschbar waren.
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Es wird jedoch beobachtet, dass nach
den vorstehend zitierten Schriften erhaltene Leder und Pelzfelle in
vielen Fällen
eine unerwünscht
unegale Färbung
aufweisen. Außerdem
ist der hohe Preis der kammartig verzweigten Polysiloxane als nachteilig
zu betrachten.
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Es bestand also die Aufgabe, ein
Verfahren zur Herstellung von Leder und Pelzfellen bereitzustellen, welches
die oben aufgeführten
Nachteile nicht aufweist. Weiterhin bestand die Aufgabe, Leder mit
vorteilhaften Anwendungseigenschaften bereit zu stellen. Weiterhin
bestand die Aufgabe, neue Formulierungen mit vorteilhaften Anwendungseigenschaften
bereit zu stellen.
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Demgemäß wurde eingangs definiertes
Verfahren gefunden. Erfindungsgemäß behandelt man Leder vor,
während
oder nach der Nachgerbung mit einer Formulierung.
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Mindestens eine im erfindungsgemäßen Verfahren
eingesetzte Formulierung enthält
1 bis 30 Gew.-%, bevorzugt 5 bis 20, besonders bevorzugt 7 bis 12,5
Gew.-%, bezogen auf das Gewicht der Formulierung, eines Gemisches
aus zwei oder mehr Polysiloxanen.
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10 bis 90 Gew.-%, bezogen auf das
Gemisch, der in mindestens einer Formulierung enthaltenen Polysiloxane
sind Carboxylgruppen-haltige Polysiloxane.
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In einer Ausführungsform handelt es sich
bei Carboxylgruppen-haltigen Polysiloxanen um solche, die Strukturelemente
der Formeln I und II und optional Strukturelemente III a und/oder
III b enthalten.
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Die oben bezeichneten Strukturelemente
sind jeweils so angeordnet, dass Si-O-Si-O-Ketten gebildet werden. Die Bildung
von Si-Si-Gruppen ist theoretisch möglich, spielt aber in den meisten
Fällen
eine untergeordnete Rolle.
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In den Formeln I, II, III a und III
b sind die Variablen wie folgt definiert:
R1 ist
gleich oder verschieden und unabhängig voneinander
Wasserstoff,
Hydroxyl,
C1-C4-Alkyl, wie Methyl,
Ethyl, n-Propyl, iso-Propyl, n-Butyl, iso-Butyl, sec.-Butyl und
tert.-Butyl; insbesondere Methyl;
C6-C14-Aryl, beispielsweise Phenyl, 1-Naphthyl,
2-Naphthyl, 1-Anthryl, 2-Anthryl, 9-Anthryl, 1-Phenanthryl, 2-Phenanthryl,
3-Phenanthryl, 4-Phenanthryl und 9-Phenanthryl, bevorzugt Phenyl,
1-Naphthyl und 2-Naphthyl, besonders bevorzugt Phenyl;
C1-C4-Alkoxy, wie
Methoxy, Ethoxy, n-Propoxy, iso-Propoxy, n-Butoxy, iso-Butoxy, sec.-Butoxy,
tert.-Butoxy;
Amino,
Mono-C1-C4-Alkylamino, beispielsweise -NHCH3, -NHC2H5, -NH(CH2)2CH3, -NH(CH2)3CH3,
-NH-CH(CH3)2, NHC(CH3)3;
Di-C1-C4-Alkylamino,
-N(CH3)2, -N(C2H5)2,
-N(CH3)(C2H5), -N[(CH2)2CH3]2,
-N(CH3)CH(CH3)2,
oder Z-A-COOH.
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In einer bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung sind alle R1 gleich
und jeweils Methyl.
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In einer anderen bevorzugten Ausführungsform
sind die Strukturelemente I jeweils gleich, wobei in I jeweils ein
R1 gleich Methyl und das andere R1 Phenyl ist.
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In einer Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung sind die Strukturelemente der Formel III a ausgewählt aus
den folgenden Gruppen: Si(CH3)3,
Si(CH3)2C6H5, Si(CH3)2OH, Si(CH3)C6H5OH.
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A1 gleich
oder verschieden und lineares oder verzweigtes C5-C25-Alkylen, unsubstituiert oder substituiert
mit einem oder mehreren C1-C4-Alkyl
oder Phenyl, beispielsweise -(CH2)5-, -(CH2)6-, -(CH2)7, -(CH2)8-, -(CH2)9-, -(CH2)10-, -(CH2)11-, -(CH2)12-, -(CH2)13-, -(CH2)14-, -CH(CH3)-CH2-CH2-CH2-CH(CH3)-,-C(CH3)2-CH2-CH2-CH2-CH(CH3)-; -CH(C6H5)-CH2-CH2-CH2-CH(CH3)-; vorzugsweise -(CH2)8-, -(CH2)9-, -(CH2)10-, -(CH2)11-, -(CH2)12-;
wobei C5-C25-Alkylen durch 1 bis 8 nicht direkt miteinander
verbundene O-Atome unterbrochen sein kann.
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Z1 bedeutet
eine
direkte Bindung,
Sauerstoff
Aminogruppe der Formel -NR2-
Carbonylgruppe,
Amidogruppe
der Formel -NR2-CO- oder -CO-NR2-
oder
Estergruppe der Formel CO-O oder O-CO;
R2 ist
gleich oder verschieden und unabhängig voneinander gewählt aus
Wasserstoff,
C1-C4-Alkyl,
wie Methyl, Ethyl, n-Propyl, iso-Propyl, n-Butyl, iso-Butyl, sec.-Butyl
und tert.-Butyl.
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Polysiloxane, welche die Strukturelemente
der allgemeinen Formeln I, II sowie optional III a und/oder III
b enthalten, können
linear aufgebaut sein oder cyclische oder verzweigte Struktur haben.
Verzweigte Polysiloxane, welche die Strukturelemente I, II sowie
optional III a und/oder III b enthalten, enthalten im Allgemeinen
zusätzlich
Strukturelemente beispielsweise der Formel IV a oder IV b
in denen die Variablen wie
oben stehend definiert sind. Cyclische unverzweigte Polysiloxane,
welche die Strukturelemente der allgemeinen Formel I, II enthalten,
enthalten üblicherweise
keine Strukturelemente der Formeln III a und III b.
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Die Strukturelemente I, II, optional
IV a und IV b können
alternierend, blockweise und bevorzugt statistisch in Carboxylgruppen-haltigen
Polysiloxanmolekülen
verteilt sein.
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In einer Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung enthalten Carboxylgruppenhaltige Polysiloxane im Bereich
von 1 bis 50, bevorzugt 2 bis 25, besonders bevorzugt im Mittel
2,5 bis 15 Carboxylgruppen pro Molekül.
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Üblicherweise
liegt das Molekulargewicht Mw der erfindungsgemäß eingesetzten
Carboxylgruppen-haltigen Polysiloxane mit den Strukturelementen
I, II, optional III a, III b, IV a und IV b im Bereich von 5000 g
bis 150.000 g/mol, bevorzugt 10000 bis 100.000 g/mol.
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Die Molekulargewichtsbestimmung kann
durch dem Fachmann bekannte Methoden durchgeführt werden, beispielsweise
durch Lichtstreuungsmethoden oder Viskositätsbestimmungen.
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In einer Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung sind alle oder zumindest ein gewisser Anteil, beispielsweise
ein Drittel oder die Hälfte,
der Carboxylgruppen in den Carboxylgruppen-haltigen Polysiloxanen neutralisiert.
Zur Neutralisation eignen sich beispielsweise basische Salze wie
Hydroxide oder Carbonate der Alkalimetalle wie beispielsweise Na
oder K. Zur Neutralisation eignen sich weiterhin Ammoniak, Alkylamine wie
beispielsweise Methylamin, Dimethylamin, Trimethylamin, Ethylamin, Diethylamin,
Triethylamin, Ethylendiamin, Alkanolamine wie beispielsweise Ethanolamin,
Diethanolamin, Triethanolamin, N-Methyl-Ethanolamin, N-Methyldiethanolamin
oder N-(n-Butyl)-diethanolamin.
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Die erfindungsgemäß eingesetzten Gemische enthalten
beispielsweise 10 bis 90 Gew.-% Carboxylgruppen-haltiges Polysiloxan,
bevorzugt 40 bis 60 Gew.-% und besonders bevorzugt etwa 50 Gew.-%
Carboxylgruppen-haltiges Polysiloxan.
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Die erfindungsgemäß eingesetzten Gemische enthalten
weiterhin Polysiloxane, die keine Carboxylgruppen enthalten. Derartige
Polysiloxane enthalten im Allgemeinen Strukturelemente der oben
bezeichneten Formeln I, optional III a, III b und IV a, wobei die
Variablen wie oben stehend definiert sind. Bevorzugt sind erfindungsgemäß eingesetzte
Carboxylgruppen-freie Polysiloxane aus Strukturelementen der oben
bezeichneten Formeln I, optional III a, III b und IV a aufgebaut.
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Besonders bevorzugt eingesetzte Carboxylgruppen-freie
Polysiloxane sind Poly(dimethyl)siloxane und Poly(phenylmethyl)siloxane.
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Carboxylgruppen-freie Polysiloxane,
welche die Strukturelemente der allgemeinen Formeln I sowie optional
III a, III b und IV a enthalten, können linear aufgebaut sein
oder cyclische oder verzweigte Struktur haben. Verzweigte Carboxylgruppen-freie
Polysiloxane, welche die Strukturelemente I sowie optional III a und/oder
III b enthalten, enthalten im Allgemeinen zusätzlich Strukturelemente beispielsweise
der Formel IV a. Cyclische unverzweigte Carboxylgruppen-freie Polysiloxane,
welche die Strukturelemente der allgemeinen Formel I enthalten,
enthalten üblicherweise
keine Strukturelemente der Formeln III a und III b.
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In einer bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung sind alle R1 in
Carboxylgruppen-freien Polysiloxanen gleich und jeweils Methyl.
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In einer anderen bevorzugten Ausführungsform
sind die Strukturelemente I in Carboxylgruppen-freien Polysiloxanen
jeweils gleich, wobei in I jeweils ein R1 gleich
Methyl und das andere R1 Phenyl ist.
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In einer Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung sind die Strukturelemente der Formel III a in Carboxylgruppen-freien
Polysiloxanen ausgewählt
aus den folgenden Gruppen: Si(CH3)3, Si(CH3)2C6H5, Si(CH3)2OH, Si(CH3)C6H5OH.
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Üblicherweise
liegt das Molekulargewicht Mw der erfindungsgemäß eingesetzten
Carboxylgruppen-freien Polysiloxane mit den Strukturelementen I,
II, optional III a, III b und IV a im Bereich von 500 g bis 150.000
g/mol, bevorzugt bis 10.000 g/mol.
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In einer bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung wählt
man Carboxylgruppen-haltiges und Carboxylgruppen-freies Polysiloxan
so aus, dass das Molekulargewicht des Carboxylgruppen-haltigen Polysiloxans
höher ist
als das Molekulargewicht des Carboxylgruppen-freien Polysiloxans.
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Die erfindungsgemäß eingesetzten Gemische enthalten
beispielsweise 10 bis 90 Gew.-% Carboxylgruppen-freies Polysiloxan,
bevorzugt 40 bis 60 Gew.-% und besonders bevorzugt etwa 50 Gew.-%
Carboxylgruppen-freies Polysiloxan.
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Die erfindungsgemäß eingesetzten Formulierungen
enthalten einen oder mehrere Emulgatoren. Bezogen auf die Formulierung,
sind beispielsweise 3 bis 25 Gew.-%, bevorzugt 5 bis 20 und besonders
bevorzugt 8 bis 18 Gew.-% eines oder mehrerer Emulgatoren.
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Als Emulgatoren können im Prinzip alle in wässrigen
Systemen oberflächenaktiven
Verbindungen eingesetzt werden, die nichtionischer, anionischer,
kationischer oder auch zwitterionischer Natur sein können.
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Besonders gut geeignete Emulgatoren
sind N-acylierte Aminosäurederivate
beispielsweise der Formel V
in denen die Variablen wie
folgt definiert sind:
R
3 Wasserstoff,
C
1-C
4-Alkyl, wie Methyl,
Ethyl, n-Propyl, iso-Propyl, n-Butyl, iso-Butyl, sec.-Butyl und
tert.-Butyl, insbesondere Methyl;
C
6-C
14-Aryl, beispielsweise Phenyl, 1-Naphthyl,
2-Naphthyl, 1-Anthryl, 2-Anthryl, 9-Anthryl, 1-Phenanthryl, 2-Phenanthryl,
3-Phenanthryl, 4-Phenanthryl und 9-Phenanthryl, bevorzugt Phenyl,
1-Naphthyl und 2-Naphthyl, besonders bevorzugt Phenyl;
R
4 C
1-C
4-Alkyl,
wie Methyl, Ethyl, n-Propyl, iso-Propyl, n-Butyl, iso-Butyl, sec.-Butyl
und tert.-Butyl; insbesondere Methyl;
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Die Gruppe CO-R5 ist üblicherweise
von gesättigten
oder ungesättigten
Fettsäuren
abgeleitet. Unter gesättigten
Fettsäuren
sind Carbonsäuren
mit C9-C20-Alkyl-gruppen
zu verstehen, die linear linear oder verzweigt sein können, substituiert
oder unsubstituiert. R5 kann beispielsweise
sein: n-Nonyl, n-Decyl, n-Dodecyl, n-Tetradecyl, n-Pentadecyl, n-Octadecyl,
n-Eicosyl.
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CO-R5 kann
von einer ungesättigten
Fettsäure
mit 9 bis 20 C-Atomen und einer bis 5 C-C-Doppelbindungen abgeleitet
sein, wobei die C-C-Doppelbindungen beispielsweise isoliert oder
allylisch sein können,
beispielsweise der Acylrest der Linolsäure, der Linolensäure, und
ganz besonders bevorzugt der Ölsäure.
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In einer Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung sind alle oder zumindest ein gewisser Anteil, beispielsweise
ein Drittel oder die Hälfte,
der Carboxylgruppen in als Emulgatoren eingesetzten N-acylierten
Aminosäurederivaten
neutralisiert. Zur Neutralisation eignen sich beispielsweise basische
Salze wie Hydroxide oder Carbonate der Alkalimetalle wie beispielsweise
Na oder K. Zur Neutralisation eignen sich weiterhin Ammoniak, Alkylamine
wie beispielsweise Methylamin, Dimethylamin, Trimethylamin, Ethylamin,
Diethylamin, Triethylamin, Ethylendiamin, und ganz besonders Alkanolamine
wie beispielsweise Ethanolamin, Diethanolamin, Triethanolamin, N-Methyl-Ethanolamin, N-Methyldiethanolamin
oder N-(n-Butyl)-diethanolamin.
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Als beispielhafte Vertreter für Verbindungen
der Formel V seien N-Oleylsarcosin, N-Stearylsarcosin, N-Lauroylsarcosin
und N-Isononanoylarcosin sowie die jeweiligen Ethanolammoniumsalze,
Diethanolammoniumsalze sowie N-Methyldiethanolammoniumsalze genannt.
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Vorzugsweise ist die bzw. sind die
erfindungsgemäß eingesetzten
Formulierungen wässrig.
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In einer Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung enthält
mindestens eine erfindungsgemäß eingesetzte
Formulierung mindestens eine weitere hydrophobe Verbindung. Bei
mindestens einer weiteren hydrophoben Verbindung handelt es sich
dabei um eine Verbindung auf Kohlenstoffbasis, beispielsweise natürliches
oder synthetisches Wachs, natives oder synthetisches Öl oder natives
oder synthetisches Fett.
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Als Beispiele für natürliche Wachse seien Bienenwachs,
Korkwachs, Montanwachse oder Carnaubawachs genannt.
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Als Beispiele für synthetische Wachse seien
Polyethylenwachse oder Ethylencopolymerwachse genannt, wie sie beispielsweise
durch radikalische Polymerisation von Ethylen oder radikalische
Copolymerisation von Ethylen mit beispielsweise (Meth)acrylsäure oder
durch Ziegler-Natta-Katalyse erhältlich
sind. Weiterhin seien Polyisobutylenwachse genannt. Weiterhin seien
Paraffingemische genannt; darunter sind Gemische von Kohlenwasserstoffen
zu verstehen, die 12 oder mehr Kohlenstoffatome aufweisen und üblicherweise
einen Schmelzpunkt im Bereich von 25 bis 45 °C aufweisen. Derartige Paraffingemische
können
beispielsweise in Raffinerien oder Crackern anfallen und sind dem
Fachmann als Paraffingatsch und Sasolwachse bekannt. Ein weiteres
Beispiel für
synthetische Wachse sind Montanesterwachse.
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Als Beispiele für natürliche Öle seien bei Zimmertemperatur
flüssige
Triglyceride genannt, beispielsweise Fischöl, Rinderklauenöl, Olivenöl, Baumwollsamenöl, Rizinusöl, Sonnenblumenöl und Erdnussöl genannt.
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Als Beispiele für synthetische Öle seien
Weißöl, Paraffinöl, funktionalisierte
Paraffine wie beispielsweise chlorierte oder sulfochlorierte Paraffine
oder auch Polyalkylenglykole wie beispielsweise Polyethylenglykol genannt.
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Als Beispiele für natürliche Fette seien bei Zimmertemperatur
feste native Triglyceride genannt wie beispielsweise Lanolin, Schellackwachs
sowie deren Gemische.
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In einer bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung handelt es sich bei der weiteren hydrophoben
Verbindung um mindestens ein natives Triglycerid.
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In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
setzt man eine Kombination aus mindestens einem bei Zimmertemperatur
festen oder flüssigen
nativen Triglycerid sowie einem Paraffingemisch mit einem Schmelzpunkt
im Bereich von 25 bis 40°C
ein. Das Mengenverhältnis
ist an sich unkritisch, geeignet sind Gewichtsverhältnisse
natives Triglycerid : Paraffingemisch im Bereich von 10 : 1 bis
1 : 10.
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Erfindungsgemäß kann man etwa 10 bis 70,
bevorzugt 20 bis 40 Gew.-% einer oder mehrerer weiterer hydrophober
Verbindungen, bezogen auf die Formulierung, einsetzen.
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Zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens
behandelt man Leder oder Pelzfelle in einer Flotte vor, während oder
nach der Nachgerbung mit den erfindungsgemäß eingesetzten Formulierungen.
Die erfindungsgemäße Behandlung
kann einmal oder wiederholt durchgeführt werden. Die zu behandelnden
Leder können
nach beliebigen Methoden hergestellt worden sein, beispielsweise
durch Mineralgerbung, insbesondere Chromgerbung, oder durch Polymergerbung,
Gerbung mit Syntanen, Harzgerbung, Gerbung mit vegetabilen Gerbstoffen
oder auch Gerbung mit Kombinationen aus den vorgenannten Gerbstoffen.
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In einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens
wird mindestens eine erfindungsgemäße Formulierung in einer oder
mehreren Portionen zu dem zu behandelnden Leder oder den zu behandelnden Pelzen
gegeben. Diese Zugabe kann in einer wässrigen Flotte geschehen. Vorzugsweise
kann die Flottenlänge
50 bis 2000 Gew.-%, bevorzugt 100 bis 400 Gew.-% betragen, bezogen
auf das Falzgewicht der Leder bzw. das Nassgewicht der Pelzfelle.
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In einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens
gibt man die Komponenten Carboxylgruppen-haltiges Polysiloxan, Carboxylgruppen-freies
Polysiloxan und Emulgator getrennt zu Leder und/oder Leder und Flotte
und stellt die erfindungsgemäße Formulierung
in situ her.
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Das erfindungsgemäße Verfahren führt man
im Allgemeinen so durch, dass man das zu behandelnde Leder bzw.
die zu behandelnden Pelzfelle in geeigneten Gefäßen, beispielsweise in Fässern, insbesondere
in drehbaren Fässern
mit Einbauten, walkt. Auch andere dem Fachmann bekannte Methoden
zur Durchmischung sind möglich.
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Als Temperatur für das erfindungsgemäße Verfahren
kann man Temperaturen im Bereich von 20 bis 65°C, bevorzugt 30 bis 60°C wählen.
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Die Druckbedingungen des erfindungsgemäßen Verfahrens
sind im Allgemeinen unkritisch. Bevorzugt arbeitet man bei Normaldruck
(1 atm), man kann aber auch bei verringertem Druck wie beispielsweise
0,5 bis 0,99 atm oder bei erhöhtem
Druck wie beispielsweise 1,01 bis 2 atm arbeiten.
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Als pH-Wert kann man zu Beginn der
erfindungsgemäßen Behandlung
pH-Werte im Bereich von 4 bis 8, bevorzugt 4,5 bis 8 einstellen.
Am Ende der erfindungsgemäßen Behandlung
kann man den pH-Wert durch Zugabe einer Säure, beispielsweise Ameisensäure, auf
einen pH-Wert von 3 bis 5 absenken.
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Die erfindungsgemäße Behandlung ist im Allgemeinen
nach einer Zeit von 20 Minuten bis 24 Stunden, bevorzugt 30 Minuten
bis 12 Stunden, beendet. Wenn man die Behandlung wiederhol durchführt, so
spricht man im Rahmen der vorliegenden Erfindung von erfindungsgemäßen Behandlungsschritten.
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Die Menge der erfindungsgemäß verwendeten
Formulierung kann 0,1 bis 20 Gew.-%, insbesondere 0,5 bis 15 Gew.-%
betragen, bezogen auf das Falzgewicht der zu behandelnden Leder
bzw. das Nassgewicht der zu behandelnden Pelze.
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Während
der erfindungsgemäßen Behandlung
kann, man der Flotte übliche
Lederfarbstoffe zusetzen. Beispielhaft seien saure, substantive
oder basische Anilinfarbstoffe in Betracht, die in gerbereiüblichen
Mengen eingesetzt werden können.
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Wünscht
man die erfindungsgemäße Behandlung
während
der Nachgerbung durchzuführen,
so kann man mit beliebigen in der Gerberei üblichen Gerbstoffen, beispielsweise
Mineralgerbstoffen, insbesondere Chromgerbstoffen, oder Polymergerbstoffen,
Syntanen, Harzgerbstoffen, vegetabilen Gerbstoffen oder Kombinationen
aus den vorgenannten Gerbstoffen
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Während
der erfindungsgemäßen Behandlung
kann man organische Lösemittel
wie beispielsweise Alkohole zusetzen. Vorzugsweise arbeitet man
jedoch ohne Zusatz von organischen Lösemitteln.
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Die erfindungsgemäße Behandlung kann durch eine
Nachbehandlung mit in der Gerberei üblichen Gerbstoffen, beispielsweise
Mineralgerbstoffen, insbesondere Chromgerbstoffen, oder mit Polymergerbstoffen,
Syntanen, Harzgerbstoffen, vegetabilen Gerbstoffen oder Kombinationen
aus den vorgenannten Gerbstoffen ergänzt werden.
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Im Anschluss an die erfindungsgemäße Behandlung
kann man die erfindungsgemäß erhaltenen
Leder bzw. Pelzfelle wie gerbereitechnisch üblich aufarbeiten.
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Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden
Erfindung sind Leder, hergestellt nach dem erfindungsgemäßen Verfahren.
Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
hergestellte Leder zeichnen sich durch sehr gute Gebrauchseigenschaften
aus, beispielsweise durch sehr gute Hydrophobie, sehr guten Griff
und hervorragend egale Färbung.
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Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden
Erfindung ist die Verwendung der erfindungsgemäßen Leder zur Herstellung von
Bekleidungsstücken,
beispielsweise Jacken, Mänteln,
Schuhen und insbesondere Stiefeln. Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden
Erfindung ist die Verwendung der erfindungsgemäßen Leder zur Herstellung von
Möbeln
und Möbelteilen,
beispielsweise Ledersofas, Ledersesseln, Armlehnen für Stühle, Sessel
oder Sofas oder Bänke.
Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist die Verwendung
der erfindungsgemäßen Leder
zur Herstellung von Autoteilen, beispielsweise Autositzen, Teilen
von Armaturenbrettern und Innenverkleidungsteilen, beispielsweise
in Autotüren.
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Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden
Erfindung sind Pelzfelle, behandelt nach dem erfindungsgemäßen Verfahren.
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Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden
Erfindung sind Formulierungen, enthaltend
1 bis 20 Gew.-%,
bezogen auf die Formulierung, eines Gemisches von Polysiloxanen,
enthaltend
10 bis 90 Gew.-%, bezogen auf das Gemisch, an einem
oder mehreren Carboxylgruppen-haltigen Polysiloxanen,
90 bis
10 Gew.-%, bezogen auf das Gemisch, an einem oder mehreren Carboxylgruppen-freien
Polysiloxanen,
sowie 3 bis 25 Gew.-%, bevorzugt 5 bis 20 und
besonders bevorzugt 8 bis 18 Gew.-%, bezogen auf die Formulierung,
mindestens eines Emulgators.
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In einer Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung handelt es sich bei den erfindungsgemäßen Formulierungen um solche
Formulierungen, die dadurch gekennzeichnet sind, dass es sich bei
den Carboxylgruppen-haltigen Polysiloxanen um solche Polysiloxane
handelt, welche die Strukturelemente der Formeln I, II und optional
III a und III b enthalten.
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Die Strukturelemente der Formeln
I, II, III a und III b sind wie oben stehend definiert.
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Die in erfindungsgemäßen Formulierungen
enthaltenen Carboxylgruppen-haltigen Polysiloxane können weiterhin
Strukturelemente der allgemeinen Formeln IV a und IV b enthalten.
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In einer Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung handelt es sich bei den in den erfindungsgemäßen Formulierungen
enthaltenen Carboxylgruppen-freien Polysiloxanen um solche Polysiloxane,
die im Allgemeinen Strukturelemente der oben bezeichneten Formeln
I enthalten sowie optional III a, III b und IV a, wobei die Variablen
wie oben stehend definiert sind. Bevorzugte in den erfindungsgemäßen Formulierungen
enthaltene Carboxylgruppen-freien Polysiloxane sind aus Strukturelementen
der oben bezeichneten Formeln I enthalten sowie optional III a,
III b und/oder IV a aufgebaut.
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Als Emulgatoren in den erfindungsgemäßen Formulierungen
können
im Prinzip alle in wässrigen
Systemen oberflächenaktiven
Verbindungen genannt werden, die nichtionischer, anionischer, kationischer
oder auch zwitterionischer Natur sein können.
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Besonders gut geeignete Emulgatoren
sind N-acylierte Aminosäurederivate
beispielsweise der Formel V, in denen die Variablen wie oben stehend
definiert sind.
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In einer Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung handelt es sich bei den erfindungsgemäßen Formulierungen um solche
Formulierungen, die dadurch gekennzeichnet sind, dass sie 10 bis
70 Gew.-%, bezogen auf die Formulierung, mindestens einer weiteren
hydrophoben Verbindung enthalten.
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Bei weiteren hydrophoben Verbindungen
handelt es sich in einer Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung um eine Kombination von mindestens einem
natürlichen,
bei Zimmertemperatur festen oder flüssigen Triglycerid und einem
Paraffingemisch.
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Die erfindungsgemäßen Formulierungen können einen
pH-Wert von 7 oder mehr aufweisen. Vorzugsweise weisen sie einen
pH-Wert im Bereich von 7 bis maximal 10 auf.
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Bei den erfindungsgemäßen Formulierungen
kann es sich vorzugsweise um wässrige
Formulierungen mit einem Feststoffgehalt von bis zu 50 Gew.-% handeln,
bezogen auf die gesamte Formulierung.
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Die erfindungsgemäßen Formulierungen weisen eine
sehr gute Lagerstabilität
auf. Außerdem
lassen sich die erfindungsgemäßen Formulierungen
ausgezeichnet im erfindungsgemäßen Verfahren
einsetzen.
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Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden
Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung der erfindungsgemäßen Formulierungen,
im Folgenden auch erfindungsgemäßes Herstellverfahren
genannt. Das erfindungsgemäße Herstellungsverfahren
lässt sich
im Allgemeinen so durchführen,
dass man die Komponenten Carboxylgruppen-freies Polysiloxan, Carboxylgruppen-haltiges
Polysiloxan und einen oder mehrerer Emulgatoren sowie gegebenenfalls
hydrophobe Verbindung oder hydrophobe Verbindungen miteinander mischt.
Die Reihenfolge der Zugabe der einzelnen Komponenten ist nicht kritisch.
Das kann beispielsweise durch einfaches Verrühren der Komponenten geschehen,
beispielsweise mit einem Mixer oder einem Ultra-Thurax-Rührer. In
einigen Fällen
erfolgt eine weitere Homogenisierung, z.B. mit einem Spalthomogenisator.
Besonders lagerstabile erfindungsgemäße Formulierungen erhält man,
wenn man eine weitere Homogenisierung durchführt.
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Die Erfindung wird durch Beispiele
erläutert.
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1. Herstellung erfindungsgemäßer Formulierungen
1.1 bis 1.4 aus Carboxylgruppen-haltigem Polysiloxan, Carboxylgruppen-freiem
Polysiloxan, Emulgator und hydrophoben Stoffen
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In einem Becherglas wurden bei Zimmertemperatur
die unten aufgeführten
Komponenten gemäß Tabelle
1 verrührt.
Carboxylgruppen-haltiges
Polysiloxan „PS
1": alle R1 sind CH3, A: -(CH2)10-, Z: Einfachbindung,
kinematische Viskosität ν im Bereich
500 – 850
mm2/s, bestimmt bei Zimmertemperatur, Molekulargewicht
Mn: 10.000 g/mol, im statistischen Mittel
127 Strukturelemente I und 2 bis 3 Strukturelemente II pro Molekül, Strukturelemente
II sind statistisch verteilt.
Carboxylgruppen-freies Polysiloxan „PS 2": alle R1 sind
CH3, kinematische Viskosität ν von 350
mm2/s, bestimmt bei Zimmertemperatur, Molekulargewicht
Mn: 7.500 g/mol.
Emulgator: N-Oleylsarcosin
als Natriumsalz, kommerziell erhältlich
bei BASF Aktiengesellschaft.
Natives Triglycerid: Lipodermöl, ein Rinderklauenöl.
Synthetisches Öl: Paraffingatsch
36138, kommerziell erhältlich
bei Shell und bei TotalFina.
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Es wurden die erfindungsgemäßen Formulierungen
1.1. bis 1.4 sowie für
Vergleichsexperimente die Formulierungen V 1.5 und V 1.6 hergestellt.
Die Zusammensetzung der Formulierungen geht aus Tabelle 1 hervor.
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Zur Qualitätskontrolle von den so erhaltenen
Emulsionen 10 ml entnommen und mit Wasser auf 100 ml aufgefüllt. Es
entstanden über
Nacht lagerstabile Emulsionen.
Tabelle
1
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Beispiele 2: Behandlung
von Leder
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Beispiel 2.1 Behandlung
von Leder mit den erfindungsgemäßen Formulierungen
1.1
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Es wurde nach der folgenden allgemeinen
Rezeptur vorgegangen.
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Die Angaben in Gew.-% beziehen sich
jeweils auf das Falzgewicht, wenn nicht anders angegeben. Bei allen
Operationen wurde das Fass etwa 10 mal pro Minute gedreht, wenn
nicht anders angegeben.
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In einem drehbaren 50-l-Fass mit
Einbauten wurden 2,5 kg Chrom-gegerbtes Rindsleder (wet blue) mit
einer Falzstärke
von 2,5 mm mit 100 Gew.-% Wasser, 3 Gew.-% Natriumformiat und 1
Gew.-% MgO versetzt. Nach 15 Minuten wurden 0,6 Gew.-% NaHCO3 zugegeben und bei 35°C über eine Zeitdauer von 150 Minuten
entsäuert,
so dass sich ein pH-Wert von 4,8 einstellte.
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Anschließend wurde das Leder mit 3
Gew.-% mit den folgenden charakteristischen Daten versetzt:
30
Gew.-%ige wässrige,
mit NaOH teilneutralisierte Polymerlösung; Homopolymer der Methacrylsäure, Mn ca. 10.000; K-Wert nach Fikentscher: 12,
Viskosität
der 30 Gew.-% Lösung:
65 mPa·s
(DIN EN ISO 3219, 23°C), pH-Wert
5,1.
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Es wurde 30 Minuten nachgegerbt.
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Im ersten Behandlungsschritt wurde
2 Gew.-% Formulierung 1.1 zugegeben und weitere 30 Minuten gewalkt.
Anschließend
wurden innerhalb von 10 Minuten 3 Gew.-% des Vegetabilgerbstoffs
Mimosaextrakt und 2 Gew.-% des Lederfarbstoffs Luganil® Black
NT, kommerziell erhältlich
bei BASF Aktiengesellschaft. Außerdem wurden 2 Gew.-% des Harzgerbstoffes Relugan® D,
kommerziell erhältlich
bei BASF Aktiengesellschaft, 3 Gew.-% des Vegetabilgerbstoffs Chestnut® und
3 Gew.-% des Syntans Basyntan SL® zugegeben, kommerziell
erhältlich
bei BASF Aktiengesellschaft. Die Behandlung wurde über einen
Zeitraum von einer Stunde fortgesetzt.
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Im zweiten Behandlungsschritt wurden
weiter 7,5 Gew.-% Formulierung 1.1 zugesetzt und bei einem pH-Wert
von 4,7 über
12 Stunden weiter gewalkt.
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Anschließend wurden 100 Gew.-% Wasser
mit einer Temperatur von etwa 70°C
zugegeben, so dass sich eine Temperatur von 50°C einstellte, und mit Ameisensäure portionsweise über einen
Zeitraum von 80 Minuten ein pH-Wert von 3,6 eingestellt.
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Die Flotte wurde abgelassen, das
Leder zweimal mit je 200 Gew.-% Wasser mit einer Temperatur von 40°C gewaschen.
Anschließend
wurde der Top mit 100 Gew.-% Wasser versetzt und bei einer Temperatur
von 40°C
mit einer Mischung aus 0,2 Gew.-% Leather Black VM und 0,3 Gew.-%
des Lederfarbstoffs Luganil® Black AS, kommerziell
erhältlich
bei BASF Aktiengesellschaft, sowie 0,2 Gew.-% Ameisensäure bei
einem pH-Wert von 3,6 die Topfärbung
durchgeführt.
Anschließend
wurde die Flotte abgelassen, mit 100 Gew.-% Wasser versetzt und
mit 3 Gew.-% Cr(III)-Sulfat bei einem pH-Wert von 3,5 behandelt.
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Schließlich wurde zweimal mit Wasser
gewaschen, getrocknet und gerbereiüblich aufgearbeitet. Man erhielt
das erfindungsgemäße Leder
3.1.
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Die Eigenschaften der erhaltenen
Leder gehen aus Tabelle 2 hervor.
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Beispiel 2.2
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Beispiel 1 wurde wiederholt, jedoch
wurde im ersten und im zweiten Behandlungsschritt jeweils Formulierung
1.2 statt 1.1 eingesetzt. Man erhielt das erfindungsgemäße Leder
3.2.
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Beispiel 2.3
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Beispiel 1 wurde wiederholt, jedoch
wurde im ersten und im zweiten Behandlungsschritt jeweils Formulierung
1.3 statt 1.1 eingesetzt. Man erhielt das erfindungsgemäße Leder
3.3.
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Beispiel 2.4
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Beispiel 1 wurde wiederholt, jedoch
wurde im ersten und im zweiten Behandlungsschritt jeweils Formulierung
1.4 statt 1.1 eingesetzt. Man erhielt das erfindungsgemäße Leder
3.4.
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Vergleichsbeispiel V 2.5
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Beispiel 1 wurde wiederholt, jedoch
wurde im ersten und im zweiten Behandlungsschritt jeweils Formulierung
1.5 statt 1.1 eingesetzt. Man erhielt die Vergleichs-Lederprobe V 3.5.
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Vergleichsbeispiel V 2.6
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Beispiel 1 wurde wiederholt, jedoch
wurde im ersten und im zweiten Behandlungsschritt jeweils Formulierung
1.6 statt 1.1 eingesetzt. Man erhielt die Vergleichs-Lederprobe V 3.6. Tabelle
2 Eigenschaften der erfindungsgemäßen Leder und der in den Vergleichsversuchen
erhaltenen Leder
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Die Maesermessungen wurden mit einem
Maesertester nach ASTM D 2099 jeweils als Doppelbestimmungen durchgeführt. Die
statische Wasseraufnahme wurde bei 15% Stauchung durchgeführt und
in Gew.-% angegeben, bezogen auf das fertige Leder. Die Färbung wurde
durch optische Inspektion durch ein Probandenteam beurteilt. Die
Bewertungen erfolgte mit Noten wie in der Schule: 1 (sehr gut) bis
6 (ungenügend)