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Die Erfindung betrifft ein Verfahren
zum Aufwickeln einer laufenden Materialbahn, insbesondere einer
Papier- oder Kartonbahn, auf einen Wickelkern, insbesondere einen
Tambour, bei dem die Materialbahn über eine Tragtrommel geführt und
zwischen der Tragtrommel und der auf dem Wickelkern entstehenden
Wickelrolle ein vorzugsweise während
des gesamten Wickelvorgangs vorhandener Wickelspalt gebildet wird
sowie die Materialbahn vor ihrer Führung über die Tragtrommel über mindestens
ein der Tragtrommel in Bahnlaufrichtung der Materialbahn vorgeordnetes
Bahnführungselement
geführt
wird.
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Sie betrifft ferner eine Wickelmaschine
der im Oberbegriff des Anspruchs 12 angegebenen Art.
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Ein solches Verfahren sowie eine
solche Wickelmaschine ist beispielsweise aus der europäischen Patentanmeldung
EP 0 959 032 A1 (PR10716 EPK)
des Anmelders bekannt. Sie werden beispielsweise am Ende einer der
Herstellung oder Veredelung einer Materialbahn dienenden Maschine
eingesetzt. Sie können
beispielsweise aber auch dazu dienen, eine bereits fertig gewickelte
Wickelrolle umzuwickeln. Bei der betreffenden Maschine kann es sich beispielsweise
um eine Papier- oder Kartonmaschine handeln.
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In dem in der europäischen Patentanmeldung
EP 0 959 032 A1 (PR10716
EPK) des Anmelders offenbarten Verfahren wird der Tambour und/oder
die Tragtrommel bezüglich
der Laufrichtung der zugeführten
Materialbahn zyklisch schräg
gestellt („changiert") und dadurch in
der entstehenden Wickelrolle eine Axialchangierung der Materialbahn
erzeugt. Dabei wird vorzugsweise der Tambour zyklisch schräg gestellt
und die verfahrbare Tragtrommel zur Aufrechterhaltung des Wickelspalts
bei vorzugsweise einstellbarer Linienkraft nachgeführt.
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Durch dieses Verfahren ist zwar ungeachtet eventueller
Unregelmäßigkeiten
in der Materialbahn ein stets einwandfreier Wickelaufbau auf möglichst einfache
und zuverlässige
Weise gewährleistet,
es müssen
jedoch je nach Anwendung sehr große Massen von derzeit bis zu
150 Tonnen in nachteilhafter Weise bewegt werden. Dementsprechend
sind die betroffenen Bauteile und -gruppen der Wickelmaschine, wie
insbesondere die Linearführungen
und die Aktuatoren, bei Verursachung erhöhter Maschinenkosten zu dimensionieren.
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Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung
besteht also darin, ein Verfahren und eine Wickelmaschine der eingangs
genannten Art zu schaffen, welche die Funktionen „Changierung" und „Auf-/Abwickelung" bei Erzielung eines
stets einwandfreien Wickelaufbaus voneinander trennt und die dabei
genannten Nachteile des Stands der Technik vermeidet.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß bei einem
Verfahren dadurch gelöst,
dass das Bahnführungselement
bezüglich
der Bahnlaufrichtung der Materialbahn zyklisch schräg gestellt
und dadurch in der entstehenden Wickelrolle eine Axialchangierung der
Materialbahn erzeugt wird.
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Das Bahnführungselement wird somit abwechselnd
in die eine und dann in die andere Richtung verlagert oder verschwenkt.
Dadurch verteilen sich eventuell auftretende Unregelmäßigkeiten
in der Materialbahn, wie beispielsweise ein sich unregelmäßig änderndes
Dickenquerprofil, auf einen größeren Bereich über die
Bahnbreite, so dass eine Beeinträchtigung
des gewünschten
Wickelaufbaus praktisch ausgeschlossen und trotz eventueller Unregelmäßigkeiten
ein zumindest annähernd
zylindrischer Wickeldurchmesser erzielbar ist. Durch das kontrollierte
zyklische Schrägstellen
des Bahnführungselements
wird die Materialbahn um den gewünschten Betrag
ausgelenkt und damit auf dem Tambour axial changiert.
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Infolge dieser Ausgestaltung entstehen
geringere Kosten für
das Changieren (Führungen,
Aktuatoren, usw.) und das Changieren ist weitestgehend unabhängig von
der konstruktiven und funktionalen Art des Auf- und Abrollsystems. Überdies
lässt sich das
erfindungsgemäße Changieren
ohne größeren Aufwand
bei bestehenden Auf- und Abrollsystemen realisieren, wobei zudem
Bauteile- und -gruppen einfacher gestaltet und kleiner dimensioniert
werden können,
wie beispielsweise das Lagerungssystem für die Tragtrommel oder die
Führungssysteme,
insbesondere an Umrollmaschinen und (Online-)Kalandern.
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Bei zwei bevorzugten praktischen
Ausführungsformen
wird das Bahnführungselement
intermittierend beidseitig oder kontinuierlich einseitig schräg gestellt,
wobei zudem oder alternativ das Bahnführungselement normal zur Winkelsymmetrale der
auf- beziehungsweise ablaufenden Materialbahn oder in einer annähernd konzentrischen
Bogenbewegung schräg
gestellt wird.
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Dadurch ist eine Minimierung der
Differenz in der Lauflänge
der Materialbahn zwischen Trieb- und Führerseite gegeben und es ergeben
sich zumindest in den beiden Randbereichen der Materialbahn im Wesentlichen
gleiche Längsspannungen.
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Das Bahnführungselement kann jedoch in weiterer
Ausführung
auch kreisförmig
umlaufend oder kurvenförmig
bewegt werden, wobei sich wiederum die genannten Vorteile ergeben.
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Bei einer zweckmäßigen praktischen Ausführungsform
wird das Bahnführungselement
bezüglich
der Bahnlaufrichtung der Materialbahn derart schräg gestellt,
dass eine Axialchangierung der Materialbahn im Bereich von +/– 25 mm,
vorzugsweise im Bereich von +/– 10
mm, erfolgt. Weiterhin wird das Bahnführungselement bezüglich seiner
Längsachse im
Bereich von +/– 0,5°, vorzugsweise
im Bereich von +/– 0,2°, verstellt.
Und ferner wird das Bahnführungselement
mit einer mittleren Verstellgeschwindigkeit im Bereich von 0,005° bis 0,03° pro 100
m/min Bahngeschwindigkeit der Materialbahn, vorzugsweise im Bereich
von 0,01 ° bis
0,025° pro
100 m/min Bahngeschwindigkeit der Materialbahn, schräg gestellt.
Die angegebenen Werte sind dabei je nach Anwendungsfall von mehreren
Faktoren, wie beispielsweise Bahnbreite, Arbeitsgeschwindigkeit,
Reibwert zwischen Materialbahn und Bahnführungselement, Umschlingungswinkel
am Bahnführungselement, Elastizität der Materialbahn,
Abstand zwischen Bahnführungselement
und Aufrollung und dergleichen, abhängig.
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Die in der entstehenden Wickelrolle
erzeugte Axialchangierung der Materialbahn wird vorzugsweise mittels
mindestens je eines optischen Sensors, eines Lasers, einer kapazitiven
und/oder einer mechanischen Abtasteinrichtung überwacht.
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Das Bahnführungselement weist in bevorzugter
Weise einen Verstellweg auf, welcher mittels mindestens je eines
Grenztasters, eines Impulszählers,
eines Linearwegmesssystems, eines Drehwinkelgebers und/oder dergleichen überwacht
wird.
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Aus der PCT-Offenlegungsschrift WO 95/30049
A1 (PU10067 WO) des Anmelders und der deutschen Gebrauchsmusterschrift
DE 297 21 832 U1 (PU10638
DEG) des Anmelders ist jeweils ein Verfahren zum Herstellen einer
Faserstoffbahn, zum Beispiel einer Papier- oder Kartonbahn, aus
einer Fasersuspension bekannt, bei dem die Materialbahn nach einem
abschließenden
Trocknen online geglättet
und daraufhin zu einer Wickelrolle aufgewickelt wird.
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Bei einem solchen Verfahren können nun Fehler
an den Glättwerkswalzen
infolge eines Verschleißes
oder dergleichen und/oder Abweichungen im Feuchtequerprofil zu lokalen
Dickenunterschieden beim Glätten
führen.
Treten die unterschiedlichen Dicken beim Aufwickeln der Bahn stets
an der gleichen Stelle auf, so hat dies Bahndehnungen sowie einen schlechten
Lauf der Materialbahn in der Rollenschneidmaschine zur Folge.
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Zur Vermeidung dieser Nachteile ist
gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens
daher vorgesehen, dass das Aufwickeln der aus einer Faserstoffsuspension
erzeugten und anschließend
getrockneten Materialbahn im Anschluss an ein auf das Trocknen folgendes
Online-Kalandrieren der Materialbahn erfolgt und dass die Materialbahn
vor dem Online-Kalandrieren über
mindestens ein dem Online-Kalander in Bahnlaufrichtung der Materialbahn
vorgeordnetes Bahnführungselement
geführt
wird, welches bezüglich
der Bahnlaufrichtung der Materialbahn zyklisch schräg gestellt
und dadurch in der entstehenden Wickelrolle eine Axialchangierung
der Materialbahn erzeugt wird.
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Das erfindungsgemäße Wickelverfahren ist somit
insbesondere auch in einer Papier- oder Kartonmaschine anwendbar,
in der eine Satinage vorgesehen ist.
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In weiterer praktischer Ausgestaltung
ist vorgesehen, dass die Schrägstellung
des Bahnführungselements
mittels mindestens eines an sich bekannten Regelungs-/Steuerungssystems
geregelt/gesteuert wird.
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Die Aufgabe wird erfindungsgemäß bei einer Wickelmaschine
dadurch gelöst,
dass das Bahnführungselement
bezüglich
der Bahnlaufrichtung der Materialbahn durch mindestens eine zugeordnete Antriebseinrichtung
zyklisch schräg
stellbar ist, um dadurch in der entstehenden Wickelrolle eine Axialchangierung
der Materialbahn zu erzeugen.
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Auch hierbei ergeben sich die bereits
angeführten
verfahrensmäßigen Vorteile
der Erfindung.
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Bei einer bevorzugten praktischen
Ausführungsform
umfasst die Antriebseinrichtung mindestens ein Stellelement, vorzugsweise
einen druckgesteuerten oder einen elektromechanischen Aktuator. Der
Aktuator kann beispielsweise ein Druckzylinder oder ein Spindelhubgetriebe
sein, beide in Verbindung mit mindestens je einer Linearführung oder
einem Schwenkhebel.
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Die Schrägstellung des Bahnführungselements
ist vorzugsweise mittels mindestens eines Regelungs-/Steuerungssystems
regel-/steuerbar, wobei das Regelungs-/Steuerungssystem mindestes
je eine Regelungs-/Steuerungseinrichtung, eine genannte Antriebseinrichtung,
ein Mittel zur Überwachung
des Verstellwegs des Bahnführungselements und
ein Mittel zur Überwachung
der in der entstehenden Wickelrolle erzeugten Axialchangierung der
Materialbahn umfasst. Das Mittel zur Überwachung des Verstellwegs
des Bahnführungselements
kann ein Grenztaster, ein Impulszähler, ein Linearwegmesssystem,
ein Drehwinkelgeber und/oder dergleichen sein und das Mittel zur Überwachung
der in der entstehenden Wickelrolle erzeugten Axialchangierung der
Materialbahn kann ein optischer Sensor, ein Laser, eine kapazitive
und/oder eine mechanische Abtasteinrichtung sein.
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Weiterhin kann die erfindungsgemäße Wickelmaschine
im Anschluss an einen Online-Kalander vorgesehen sein. Hierbei ist
die Materialbahn vor dem Online-Kalander über mindestens
ein dem Online-Kalander in Bahnlaufrichtung der Materialbahn vorgeordnetes
Bahnführungselement
geführt,
welches bezüglich
der Bahnlaufrichtung der Materialbahn durch mindestens eine zugeordnete
Antriebseinrichtung zyklisch schräg stellbar ist, um dadurch
in der entstehenden Wickelrolle eine Axialchangierung der Materialbahn
zu erzeugen.
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Das Bahnführungselement ist erfindungsgemäß als rotierendes
Element, insbesondere als eine ein- oder mehrteilige Leitwalze oder
als eine einteilige oder seg mentierte Breitstreckwalze, mit einem
bevorzugten Durchmesser von 100 mm bis 1.200 mm oder als nicht-rotierendes
Element, insbesondere als eine Streichleiste, ein Streichrohr oder
als ein sonstiges Leitelement mit oder ohne Druckluftunterstützung, ausgebildet.
Weitere Ausbildungsvarianten sind jedoch möglich.
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Weitere Merkmale und Vorteile der
Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen und der nachfolgenden
Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele
unter Bezugnahme auf die Zeichnung.
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Es zeigen
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1a, 2a, 3 und 4:
schematisierte Seitenansichten von Wickelmaschinen gemäß verschiedenen
erfindungsgemäßen Ausführungsformen;
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1b und 2b: schematisierte Draufsichten auf
die Wickelmaschinen gemäß den 1a und 2a; und
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5 eine
schematisierte Schnittansicht der fertigen Wickelrolle, geschnitten
entlang der Linie A-A der 1a.
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Die 1a zeigt
eine schematisierte Seitenansicht einer Wickelmaschine 1 zum Aufwickeln
einer laufenden Materialbahn 10, insbesondere einer Papier-
oder Kartonbahn.
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Eine derartige Wickelmaschine ist
beispielsweise aus der PCT-Offenlegungsschrift WO 98/52858 A1 (PR10706
WO) des Anmelders hinlänglich
bekannt; der Inhalt dieser Schrift wird hiermit zum Gegenstand dieser
Beschreibung gemacht.
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Die Wickelmaschine 1 dient
zur Aufwicklung der Materialbahn 10 auf einen Wickelkern 12,
insbesondere einen Tambour, zu einer Wickelrolle 14, wobei
die Materialbahn 10 über
eine auch als Anpresstrommel oder als Wickelwalze bezeichnete und
vorzugsweise verlagerbare Tragtrommel 16 geführt und zwischen der
Tragtrommel 16 und der auf dem Wickelkern 12 entstehenden
Wickelrolle 14 ein vorzugsweise während des gesamten Wickelvorgangs vorhandener
Wickelspalt (Nip) 18 gebildet ist. Die Materialbahn 10 in
beispielhafter Form einer Papier- oder
Kartonbahn wird entweder aus einem hier nicht dargestellten Glättwerk/Kalander,
einer Schlussgruppe einer Veredelungsmaschine oder einer hier ebenfalls
nicht dargestellten Trockenpartie einer Papier- oder Kartonmaschine
herausgeführt.
Weiterhin ist die Materialbahn 10 vor ihrer Führung über die
Tragtrommel 16 über
mindestens ein der Tragtrommel 16 in Bahnlaufrichtung L
(Pfeil) der Materialbahn 10 vorgeordnetes Bahnführungselement 20 geführt.
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Es ist nun vorgesehen, dass das Bahnführungselement 20 bezüglich der
Bahnlaufrichtung L (Pfeil) der Materialbahn 10 durch mindestens
eine zugeordnete Antriebseinrichtung 22 zyklisch schräg stellbar
ist, um dadurch in der entstehenden Wickelrolle 14 eine
Axialchangierung c der Materialbahn 10 (vergleiche 1b) zu erzeugen. Die Position
des Bahnführungselements 20 ist
dabei so gewählt,
dass der Abstand zwischen ihm und der Aufrollung einerseits und
letzter Bahnfixierung entgegen der Bahnlaufrichtung L (Pfeil) andererseits
eine Bahnauslenkung zulässt,
ohne dabei Störungen
durch unzulässig
hohe Zugbeanspruchungen, Falten oder andere negative Einflüsse zu verursachen.
Dabei ist die Bahnlaufrichtung L (Pfeil) der Materialbahn 10 im
Bereich des Bahnführungselements 20 im
Wesentlichen horizontal beziehungsweise im Wesentlichen geradlinig.
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Das Bahnführungselement 20 wird
in der Ausführung
gemäß 1 kontinuierlich einseitig schräg gestellt;
in weiterer Ausgestaltung kann es jedoch auch intermittierend beidseitig
schräg
gestellt werden. Dabei wird das Bahnführungselement 20 in einer
annähernd
konzentrischen Bogenbewegung schräg gestellt.
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Weiterhin wird das Bahnführungselement 20 bezüglich der
Bahnlaufrichtung L (Pfeil) der Materialbahn 10 derart schräg gestellt,
dass eine Axialchangierung c der Materialbahn 10 (vergleiche 1b) im Bereich von +/– 25 mm,
vorzugsweise im Bereich von +/- 10 mm, erfolgt und es wird bezüglich seiner Längsachse 21 (vergleiche 1b) im Bereich von +/– 0,5°, vorzugsweise
im Bereich von +/– 0,2°, verstellt
(Verstellweg s) (vergleiche 1b).
Weiterhin wird das Bahnführungselement 20 mit
einer mittleren Verstellgeschwindigkeit vB im
Bereich von 0,005° bis 0,03° pro 100
m/min Bahngeschwindigkeit vM der Materialbahn 10,
vorzugsweise im Bereich von 0,01 ° bis 0,025° pro 100
m/min Bahngeschwindigkeit vM der Materialbahn 10,
schräg
gestellt.
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Die Antriebseinrichtung
22 für das Bahnführungselement
20 umfasst
mindestens ein Stellelement
24, vorzugsweise einen druckgesteuerten
oder einen elektromechanischen Aktuator, und die Schrägstellung
des Bahnführungselements
20 ist mittels
mindestens eines Regelungs-/Steuerungssystems
26 (gestrichelte
Andeutung) regel-/steuerbar. Der Aufbau und die Funktion eines derartigen Regelungs-/Steuerungssystems
sind dem Fachmann mehr als bekannt; weiterhin wird diesbezüglich auf
die bereits angeführte
europäische
Patentanmeldung
EP
0 959 032 A1 (PR10716 EPK) des Anmelders verwiesen.
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Das vorliegende Regelungs-/Steuerungssystem 26 umfasst
mindestens je eine Regelungs-/Steuerungseinrichtung 28 (gestrichelte
Andeutung), eine genannte Antriebseinrichtung 22, ein Mittel 30 zur Überwachung
des Verstellwegs s des Bahnführungselements 20 (vergleiche 1b) und ein Mittel 32 zur Überwachung
der in der entstehenden Wickelrolle 14 erzeugten Axialchangierung
c der Materialbahn 10 (vergleiche 1b).
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Das Mittel 30 zur Überwachung
des Verstellwegs s des Bahnführungselements 20 (vergleiche 1b) kann beispielsweise
ein Grenztaster, ein Impulszähler,
ein Linearwegmesssystem, ein Drehwinkelgeber und/oder dergleichen
sein und das Mittel 32 zur Überwachung der in der entstehenden
Wickelrolle 14 erzeugten Axi alchangierung c der Materialbahn 10 (vergleiche 1b) kann beispielsweise
ein optischer Sensor, ein Laser, eine kapazitive und/oder eine mechanische
Abtasteinrichtung sein.
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Die 1b stellt
eine schematisierte Draufsicht auf die Wickelmaschine 1 gemäß der 1a dar.
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Die 2a zeigt
eine schematisierte Seitenansicht einer Wickelmaschine 1 zum Aufwickeln
einer laufenden Materialbahn 10, insbesondere einer Papier-
oder Kartonbahn, ähnlich
der der 1a, worauf Bezug
genommen wird.
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Das Bahnführungselement 20 ist
bezüglich der
Bahnlaufrichtung L (Pfeil) der Materialbahn 10 wiederum
durch mindestens eine zugeordnete Antriebseinrichtung 22 zyklisch
schräg
stellbar, um dadurch in der entstehenden Wickelrolle 14 eine
Axialchangierung c der Materialbahn 10 (vergleiche 2b) zu erzeugen. Das Bahnführungselement 20 ist
dabei derart angeordnet, dass die Bahnlaufrichtung L (Pfeil) der
Materialbahn 10 nach Ablauf von dem Bahnführungselement 20 im
Wesentlichen vertikal zur Tragtrommel 16 nach oben verläuft.
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Das Bahnführungselement 20 wird
in der Ausführung
gemäß 2 kontinuierlich einseitig schräg gestellt;
in weiterer Ausgestaltung kann es jedoch auch intermittierend beidseitig
schräg
gestellt werden. Dabei wird das Bahnführungselement 20 normal
zur Winkelsymmetrale der auf- beziehungsweise ablaufenden Materialbahn 10 vorzugsweise geradlinig
(Doppelpfeil) schräg
gestellt.
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Und die 2b stellt eine schematisierte Draufsicht
auf die Wickelmaschine 1 gemäß der 2a dar.
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Auch die 3 zeigt eine schematisierte Seitenansicht
einer Wickelmaschine 1 zum Aufwickeln einer laufenden Materialbahn 10,
insbesondere einer Papier- oder Kartonbahn, ähnlich der der 1a, worauf Bezug genommen wird.
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Die Wickelmaschine ist im Anschluss
an einen schematisch angedeuteten und dem Fachmann wohl bekannten
Online-Kalander 34 vorgesehen. Die Materialbahn 10 ist
vor dem Online-Kalander 34 über mindestens ein dem Online-Kalander 34 in
Bahnlaufrichtung L (Pfeil) der Materialbahn 10 vorgeordnetes Bahnführungselement 20 geführt, welches
bezüglich der
Bahnlaufrichtung L (Pfeil) der Materialbahn 10 durch mindestens
eine zugeordnete Antriebseinrichtung 22 zyklisch schräg stellbar
ist, um dadurch in der entstehenden Wickelrolle 14 eine
Axialchangierung (c) der Materialbahn 10 zu erzeugen. Das
Bahnführungselement 20 wird, ähnlich der
Ausführung
gemäß 2a, normal zur Winkelsymmetrale
der auf- beziehungsweise ablaufenden Materialbahn 10 vorzugsweise
geradlinig (Doppelpfeil) schräg
gestellt.
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Die 4 zeigt
eine schematisierte Seitenansicht einer Wickelmaschine 1 zum
Aufwickeln einer laufenden Materialbahn 10, insbesondere
einer Papier- oder Kartonbahn, ähnlich
der der 2a, worauf Bezug
genommen wird.
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Das Bahnführungselement 20 ist
dabei in Bahnlaufrichtung L (Pfeil) der Materialbahn 10 vor
einer Bahnleitwalze 36 angeordnet, wobei die Materialbahn
nach Ablauf von der Bahnleitwalze 36 im Wesentlichen vertikal
zur Tragtrommel 16 nach oben verläuft. Das Bahnführungselement 20 ist
bezüglich der
Bahnlaufrichtung L (Pfeil) der Materialbahn 10 wiederum
durch mindestens eine zugeordnete Antriebseinrichtung 22 zyklisch
schräg
stellbar, um dadurch in der entstehenden Wickelrolle 14 eine
Axialchangierung (c) der Materialbahn 10 zu erzeugen, und
es wird normal zur Winkelsymmetrale der auf- beziehungsweise ablaufenden
Materialbahn 10 vorzugsweise geradlinig (Doppelpfeil) schräg gestellt.
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Das Bahnführungselement 20 aller
Figuren kann als rotierendes Element, insbesondere als eine ein-
oder mehrteilige Leitwalze oder als eine einteilige oder segmentierte
Breitstreckwalze, mit einem bevorzugten Durchmesser von 100 mm bis
1.200 mm oder als nicht-rotierendes Element, insbesondere als eine
Streichleiste, ein Streichrohr oder als ein sonstiges Leitelement
mit oder ohne Druckluftunterstützung,
ausgebildet sein.
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Die 5 zeigt
abschließend
eine schematisierte Schnittansicht der fertigen Wickelrolle 14,
geschnitten entlang der Linie A-A der 1a.
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Die Wickelrolle 14 besteht
aus einem Wickelkern 12, auf welchem die Materialbahn 10 in
Lagen aufgewickelt ist. Aufgrund der Axialchangierung c der Materialbahn 10 während ihres
Aufwickelns weist die Wickelrolle 14 auf beiden Stirnseiten 38 gezähnte Ränder 40 auf.
Eventuell auftretende Unregelmäßigkeiten
in der Materialbahn 10, wie beispielsweise ein sich unregelmäßig änderndes
Dickenquerprofil, verteilen sich damit auf einen größeren Bereich über die Bahnbreite,
so dass eine Beeinträchtigung
des gewünschten
Wickelaufbaus praktisch ausgeschlossen und trotz eventueller Unregelmäßigkeiten
ein zumindest annähernd
zylindrischer Wickeldurchmesser erzielbar ist.
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- 1
- Wickelmaschine
- 10
- Materialbahn
- 12
- Wickelkern
(Tambour)
- 14
- Wickelrolle
- 16
- Tragtrommel
(Anpresstrommel, Wickelwalze)
- 18
- Wickelspalt
(Nip)
- 20
- Bahnführungselement
- 21
- Längsachse
- 22
- Antriebseinrichtung
- 24
- Stellelement
- 26
- Regelungs-/Steuerungssystem
- 28
- Regelungs-/Steuerungseinrichtung
- 30
- Mittel
(Verstellweg)
- 32
- Mittel
(Axialchangierung)
- 34
- Online-Kalander
- 36
- Bahnleitwalze
- 38
- Stirnseite
- 40
- Gezahnter
Rand
- A-A
- Schnittlinie
- c
- Axialchangierung
- L
- Bahnlaufrichtung
(Pfeil)
- s
- Verstellweg
- vB
- Verstellgeschwindigkeit
(Bahnführungselement)
- vM
- Bahngeschwindigkeit
(Materialbahn)