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Die Erfindung betrifft einen Rotor,
eine Vorrichtung und ein Verfahren zum Einbringen von Fluiden in
eine Metallschmelze.
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In der Metall verarbeitenden Industrie
stellt sich häufig
die Aufgabe, geschmolzenes Metall durch Gießen oder vergleichbare Verfahren
in eine gewünschte
Form mit gewünschten
Eigenschaften zu bringen. Als vergleichbar seien hier alle Verfahren verstanden,
bei denen ein geschmolzenes Metall erhärtet und schließlich bestimmte
Eigenschaften erfüllen
soll. Die Metallschmelzen werden vor dein Eingang in die Gieß- oder
Verhärtungsphase üblicherweise
einem Schmelzofen oder ähnlichen
Einrichtungen entnommen. Meist weisen sie an dieser Stelle jedoch
nicht die erforderliche Reinheit auf und drohen so, ein resultierendes
metallisches Produkt in seinen Eigenschaften in kaum vorhersagbarer
Weise zu beeinflussen. Daher empfiehlt es sich, die Metallschmelze
nach dem Austritt aus dem Schmelzofen und vor dein Verarbeiten einer
Zwischenbehandlung zu unterziehen.
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Beispielsweise finden sich in der
Metallschmelze beim Austritt aus dem Schmelzofen gelöste Wasserstoffeinschlüsse, nichtmetallische
Einschlüsse
und reaktive Komponenten. Beim Erkalten des Metalls kommt der Wasser stoff
aus der Lösung und
ruft im festen Metall Poren hervor. Die nichtmetallischen Einschlüsse verbleiben
beim Erkalten ebenfalls im Metall und können dieses in einem ungewissen
Grad verschmutzen. Die reaktiven Komponenten verbleiben ebenso und
beeinflussen die physikalischen und/oder chemischen Eigenschaften
des Endproduktes.
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Als probates Mittel, die ungewünschten Komponenten
aus der Metallschmelze rechtzeitig zu entfernen, hat sich die Entgasung
durchgesetzt. In diesem Verfahren wird der Metallschmelze durch
geeignete Vorrichtungen ein Inertgas bzw. ein Reaktionsgas injiziert.
Dieses hat eine geringere Dichte als die Schmelze und steigt in
Bläschenform
zur Oberfläche
der Schmelze auf. Auf dem Weg nach oben adsorbiert es die unerwünschten
gelösten
Gase und führt
diese mit sich an die Oberfläche
der Schmelze. Gleichzeitig induziert es beim Aufsteigen eine gewisse
Strömung,
die mit den Bläschen
auch die nichtmetallischen Einschlüsse an die Oberfläche treibt
und sie dort in der Regel auch hält.
Diese können
dann leicht der Metallschmelze entnommen werden. Bestimmte Gase
können
sogar mit den reaktiven Komponenten in der Schmelze reagieren und
diese im gleichen Zug mit an die Oberfläche führen.
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Prinzipiell kann das Verfahren im
wesentlichen an drei verschiedenen Stellen zum Einsatz kommen, nämlich entweder
innerhalb des Schmelzofens, in einem separaten Tiegel oder im Fließen, vorzugsweise
auf dem direkten Weg zum Gießen.
Letztere beiden Möglichkeiten
sind hierbei gegenüber dem
Entgasen innerhalb des Schmelzofens vorteilhaft. Im Normalfall läuft die
Metallschmelze auf dem Weg vom Schmelzofen zum Gusstisch durch einen Kanal.
Es hat sich bewährt,
im Verlauf dieses Kanals die Entgasungsvorrichtung anzuordnen. Die
Metallschmelze wird hier also behandelt, während sie die Rinne auf dem
Weg zum Gießtisch
durchströmt.
Daher spricht man im Falle solcher Entgasungsvorrichtungen von „Rinnenentgasern".
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Es ist demzufolge Wesen des Rinnenentgasers,
dass die Metallschmelze nur für
eine relativ kurze Zeit im Bereich des Entgasers ist. Maßgebend
für die
Qualität
der Entgasung ist es jedoch, das eingeleitete Inertgas bzw. generell
das injizierte Fluid in möglichst
intensiven Kontakt mit der Metallschmelze zu bringen. Die Intensität wird zum
einen dadurch bestimmt, wie lange das eingebrachte Fluid mit der
Metallschmelze in Kontakt verbleibt. Zum anderen ist die Größe der Reaktionsoberfläche, also
die Gesamtoberfläche
der injizierten Fluidbläschen,
hierfür
entscheidend.
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Diese beiden wesentlichen Parameter,
Kontaktzeit und Kontaktweg, werden in einem Rinnenentgaser dadurch
verbessert, dass die Metallschmelze einen möglichst hohen Spiegelstand
im Bereich der Fluidinjektion aufweist und dass das Fluid in möglichst
feinen Bläschen
in die Schmelze injiziert wird.
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Um möglichst viele kleine Bläschen in
der Schmelze zu erhalten, hat es sich durchgesetzt, die Gasinjektoren
mit schnelldrehenden Rotoren im Bereich der Fluidinjektion zu versehen.
Die scharfkantigen Rotorköpfe
zerschlagen etwaige größere Fluidblasen
beim Austritt aus dem Injektor in viele kleine Bläschen.
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Ein üblicher Rinnenentgaser und
Angaben zum Entgasungsverfahren können beispielsweise der WO
95/21273 entnommnen werden. Diese Anmeldung beschreibt ausführlich viele
Aspekte, die es bei der Rinnenentgasung zu beachten gibt, und offenbart
zugleich eine Reihe von Ausführungsbeispielen.
Insbesondere sind verschiedene Ausgestaltungen von Rotoren offenbart,
durch die das Fluid in die Metallschmelze injiziert wird. Bei allen
Varianten sind kanalartige Öffnungen,
durch die bei Betrieb der Rotoren das Fluid nach außen gelangt,
dargestellt, die außen
durch die besagten scharfen Kanten begrenzt sind. Die scharfen Kanten
können
sich sogar in quadratischen Seitenkanälen nach oben bis zum oberen Ende
des Rotorkopfes ziehen.
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In der
DE 697 00 963 T2 ist ein
Rotor offenbart, der unterhalb einer Deckscheibe radial um eine Zentralwelle
angeordnete, im Wesentlichen quaderfönnige Rotorblätter vorschlägt, bei
denen jedes zweite Rotorblatt um eine Ausnehmung am unteren Rand
reduziert ist. Hierdurch sollen Verwirbelungen an der Oberfläche der
Metallschmelze reduziert werden. Als Vorrichtung älterer Technik
zeigt die Druckschrift außerdem
einen Rotorkopf mit glech ausgebildeten, radial hervorragenden und
im Wesentlichen länglichen
quaderförmigen
Rotorblättern,
die parallel zueinander an einer Zentralwelle liegen.
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Um Kavitationserscheinungen am Rotor
zu vermeiden, schlägt
die
DE 197 03 062 C einen
Rotorkopf mit weitestgehend geschlossener, glatter Oberfläche vor.
Die glatte Oberfläche
wird nur von notwendigen Öffnungen
im Inneren des Rotorkopfs verlaufender rohrförmiger Kanäle durchbrochen. Da bei haben
die Öffnungen
eine leichte Ovalform in der Oberfläche des Rotorkopfs, weil die
Kanäle
unter einem leichten Winkel auf die Oberfläche treffen.
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Auch in einigen anderen Druckschriften,
so zum Beispiel in der
US 3,849,119 ,
der
US 3,870,511 , der
UK 1 400 338 sowie der
US 3,839,019 können alternative
Ausgestaltungen von Fluidinjektoren mit Rotoren entnommen werden.
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Nun ist es all diesen Rotoren gemein,
dass sie mit höherer
Drehzahl das injizierte Fluid zunehmend besser zu kleinen Bläschen zerschlagen.
Während
dies genau der angestrebte Effekt ist, erhöht sich die Gefahr einer Strudelbildung
der Schmelze entlang der Oberfläche
des Injektors. Sobald sich ein Strudel bildet, werden auf unerwünschte und
unkontrollierbare Weise zum einen Außenluft, aber auch die durch
das injizierte Fluid an die Oberfläche getragenen unerwünschten
Schmelzeneinschlüsse
in die Schmelze wieder eingetragen. Wenn der Strudel bis in die
Wirkungsbereiche des Rotors gerät,
werden die unerwünschten
Komponenten sogar relativ homogen in der Metallschmelze verteilt.
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Dein Stand der Technik ist auch eine
Vielzahl von Anordnungen der Injektoren und von unterschiedlichen
Varianten der Gestaltung im Bereich des Rinnenentgasers zu entnehmen,
insbesondere finden sich in der WO 95/21273 auch eingebaute Tauchwände nach
jedem Rotor. All diese Ausführungen
sind jedoch nur in unbefriedigendem Umfang in der Lage, unter Umgehung der
Gefahr der schädlichen
und ungewollten Strudelbildung eine Verteilung des eingebrachten
Fluids zu erreichen.
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Der Erfinder hat sich daher die Aufgabe
gestellt, einen Rotor, eine Vorrichtung und ein zugehöriges Verfahren
zu entwickeln, mittels derer im genannten technischen Feld ein einzubringendes
Fluid deutlich homogener und fein verteilt in eine Metallschmelze
einzubringen ist und gleichzeitig die Gefahr der Strudelbildung
an den Injektoren minimiert wird.
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Diese Aufgabe lösen in überraschend gutem Maße
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- – ein
Rotor zum Einbringen von Fluiden in eine Metallschmelze, wobei der
Rotor einen Schaft und einen an dein Schaft befestigten Rotorkopf umfasst,
der eine seitliche Oberfläche
mit einer Komponente parallel zu einer Rotationsachse des Rotors
aufweist und der dadurch gekennzeichnet ist, dass in der seitlichen
Oberfläche
wenigstens eine Seitenrinne mit konkav gekrümmtem Querschnitt vorgesehen
ist,
- – eine
Vorrichtung zum Einbringen von Fluiden in eine Metallschmelze, wobei
die Vorrichtung einen Schmelzekanal und in dessen Verlauf einen
Kontaktbereich, in dem die Fluide in die Metallschmelze eingebracht
werden, mit dort angeordneten Rotoren nebst Tauchwänden aufweist,
bei der zwischen zwei Tauchwänden
mindestens zwei Rotoren angeordnet sind, sowie
- – ein
Verfahren zum Einbringen von Fluiden in eine Metallschmelze, bei
dem die Fluide durch zwischen Tauchwänden, die jeweils paarweise eine
Kontaktkammer begrenzen, angeordnete Rotoren in die Metallschmelze
eingebracht werden, welches sich dadurch auszeichnet, dass die Metallschmelze
eine Kontaktkammer mit mindestens zwei Rotoren durchfließt.
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Der Rotor erzielt mit den in der
seitlichen Oberfläche
vorgesehenen Seitenrinnen mit konkav gekrümmtem Querschnitt erstaunliche
Vorteile. Die Fluidbläschen
werden in einem großen
Spektrum von Drehzahlen gut zerschlagen und somit in viele kleine
Bläschen
umgeformt. Austretende Fluidbläschen,
die durch Adhäsion
im ersten Moment an der Oberfläche
des Rotors nach oben wandern, können sich
weder der Hackwirkung der Kanten entziehen noch werden sie ruckartig
beschleunigt, wie dies bei eckigen Rinnenformen der Fall ist und
was zu länglichen
Blasenformen führt,
wodurch die Hackwirkung beeinträchtig
wird. Vielmehr werden Sie stetig innerhalb der Seitenrinnen beschleunigt,
bis sie dann schließlich
in einer noch eher runden Form die seitliche Oberfläche erreichen
und dort von den scharfen Kanten zerhackt werden. Zudem treten erheblich
weniger Strudel auf, als dies bei bekannten Rotoren der Fall ist.
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Die seitliche Oberfläche ist
in vorliegendem Zusammenhang eine um die Rotationsachse verlaufende
Umhüllende
des Rotorkopfes und umfasst somit immer eine Komponente in tangentialer
Richtung um die Rotationsachse. Sie weist dann auch eine Komponente
parallel zu der Rotationsachse auf, wenn die Normale auf der seitlichen
Oberfläche
nicht parallel zu der Rotationsachse ist. Gemeint sind hier also
seitliche Oberflächen,
wie sie beispielsweise an Zylindern als Mantelfläche und/oder an kegligen oder kegelstumpfförmigen Körpern analog
zu finden sind. Der Rotorkopf ist vorzugsweise punkt- bzw. rotationssymmetrisch
bezüglich
seiner Rotationsachse aufgebaut. Er kann auf diese Weise möglichst
ausgewuchtet um die Rotationsachse rotieren.
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Die Seitenrinnen sollen erfindungsgemäß einen
konkav gekrümmten
Querschnitt aufweisen. Eine Umhüllende
eines Schnitts durch den Rotorkopf auf beliebiger Höhe der Rotationsachse
hat immer eine Kreisform. Wenn der Rotorkopf Seitenrinnen aufweist,
sind diese in dem geführten
Schnitt dadurch zu erkennen, dass der Außenkantenverlauf der Schnittfigur
in Höhe
der Seitenrinne von der Umhüllenden
abweicht. Diese Abweichungen gehen dann vom Kreisverlauf auf der
Umhüllenden
in Richtung des Inneren des Kreises ab, bis sie im weiteren Verlauf
wieder auf den umhüllenden
Kreis stoßen.
Aufgrund der Symmetrie weicht der Außenkantenverlauf des geführten Schnitts
mehrfach in der beschriebenen Form von der kreisrunden Umhüllenden
ab. Ebenfalls aufgrund der Symmetrie hat der Außenkantenverlauf des gefühten Schnitts
zwischen den Bereichen, in denen er mit der Umhüllenden verläuft, vorzugsweise
zumindest paarweise dieselbe Form.
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Die erfindungsgemäße seitliche Oberfläche zeichnet
sich kumulativ bzw. alternativ dadurch aus, dass zwischen denjenigen
Punkten, an denen der Außenkantenverlauf
der Schnittfigur die Umhüllende verlässt, und
denjeni gen Stellen, an denen der Außenkantenverlauf der Schnittfigur
wieder zu der kreisförmigen
Umhüllenden
stößt, der
Außenkantenverlauf
der Schnittfigur über
die gesamte Verbindungsstrecke gekrümmte Abschnitte aufweist und dass
diese gekrümmten
Abschnitte entgegen der Krümmung
der Umhüllenden
gekrümmt
sind.
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Es ist vorteilhaft, wenn sich wenigstens
eine der Seitenrinnen von Kanalöffnungen
ausgehend in Richtung Schaft erstreckt, wobei die Kanalöffnungen durch
Kanäle
bedingt sind, die im Wesentlichen radial von der Rotationsachse
nach außen
weisen. Das eingebrachte Fluid bzw. Inertgas kann durch die an sich
hinreichend bekannten Kanäle
nach außen
aus dem Rotorkopf austreten. Wenn die Seitenrinnen direkt an die
Kanalöffnungen
angeschlossen sind bzw. sich aus deren oberem Bereich unmittelbar
in Richtung des Schafts, also im Betrieb nach oben, durch die seitliche
Oberfläche
fortpflanzen, können
injizierte Fluidblasen, die am Rotor anheften, sofort in die Seitenrinnen
gelangen, ohne vorher auf der Umhüllenden entlang wandern zu
müssen,
von wo sie unzerhackt abreißen
könnten.
Ein Anschluss der beschriebenen Art fördert also nochmals das Maß, in dem
die Fluidblasen zerhackt werden. Kumulativ bzw. alternativ können die
Kanäle
Kanalöffnungen aufweisen,
die zumindest einen Bereich aufweisen, der senkrecht nach oben offen
ist. Es versteht sich, dass die Anordnung der Kanalöffnungen
auch unabhängig
von den übrigen
Merkmalen vorteilhaft ist.
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In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung weisen
die Kanäle
einen entlang der Rotationsachse veränderlichen Querschnitt auf,
der sich in eine Ein tauchrichtung des Rotors aufweitet. Als Eintauchrichtung
wird hier diejenige Richtung verstanden, die bei noch nicht eingetauchtem
Rotor in Richtung der Metallschmelze weist. In Eintauchrichtung
kann die dem Schaft gegenüberliegende
Seite des Rotorkopfes eine Fläche
aufweisen, die man gemeinhin beispielsweise auch als untere Fläche oder
Bodenfläche
bezeichnen könnte.
Wenn sich die Kanäle
entlang der Rotationsachse aufweiten, hat dies zur Folge, dass das
in die Metallschmelze einzubringende Fluid in einem Strom, der eine
mit der Höhe
variable Breite hat, in die Metallschmelze gelangt. Konkret wird
sich das einzubringende Fluid aufgrund der im Vergleich zur Metallschmelze
geringeren Dichte in die obere Begrenzung des Kanals einpassen und
sich daher der Fluidstrom in Richtung der Bodenfläche aufweiten. Durch
die Aufweitung des Kanals nach unten hin wird aufgrund der Kontinuität der Strömung eine
mit der Tiefe abnehmende Ausströmgeschwindigkeit
des Fluids aus dein Rotorkopf erreicht. Es treten also insbesondere
die unteren Schichten der Fluidströmung mit vergleichsweise geringer
Geschwindigkeit aus dem Rotorkopf aus. Nachdem das Fluid hier zerhackt worden
ist, wird durch die geringe Austrittsgeschwindigkeit erreicht, dass
sich die entstandenen Bläschen noch
im Wirkungsbereich des Rotorkopfes befinden und – gegebenenfalls durch Adhäsion oder
Verwirbe-lung am
Rotorkopf verbleibend – mit
gesteigerter Wahrscheinlichkeit nochmals am oberen Bereich des Rotorkopfes
zu kleineren Bläschen
zerhackt werden. Hierdurch wird also eine bessere Verteilung mit
kleineren Bläschen
erreicht.
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Besonders vorteilhaft ist es hierbei,
wenn sich der Kanalquerschnitt in die Eintauchrichtung nicht beliebig
aufweitet, sondern sich ein Grad der Aufweitung mit der Eintauchrichtung
erhöht.
Als Grad der Aufweitung wird hierbei das differenzielle Maß verstanden,
mit dem sich der Kanalquerschnitt nach unten hin aufweitet. Durch
diese Geometrie am Rotorkopf wird erreicht, dass die Austrittsgeschwindigkeiten
mit zunehmender Tiefe mehr als linear abnehmen. Es hat sich herausgestellt,
dass der durch die Aufweitung hervorgerufene Mechanismus hierdurch in
verstärktem
Maße auftritt.
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Genauer empfiehlt es sich, die Kanäle so auszugestalten,
dass sich der Grad der Aufweitung sprunghaft erhöht. Durch gezielte Auswahl
der Kanalgeometrie kann so beispielsweise erreicht werden, dass
das Fluid über
eine bestimmte Höhe
mit einer konstanten Geschwindigkeit und im weiteren Verlauf nach
unten mit einer abnehmenden Geschwindigkeit aus dem Rotorkopf austritt.
Es hat sich empirisch gezeigt, dass hierbei eine besonders gute
Zerschlagung der Gasbläschen
stattfindet.
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Auch die Ausgestaltung der Kanäle und/oder der
korrespondierenden Kanalöffnungen
mit veränderlichem
Querschnitt ist unabhängig
von den übrigen
Merkmalen vorliegender Erfindung vorteilhaft, wobei diese Vorteile
schon bei der entsprechenden Ausgestaltung lediglich eines Kanals
zutage treten.
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Alternativ und kumulativ empfiehlt
es sich, dass die Kanäle
zwischen Zähnen
liegen, die entlang der seitlichen Oberfläche eine Länge von mindestens 40 mm aufweisen.
Als Zähne
werden hierbei diejenigen Körper
bezeichnet, die zwischen jeweils zwei benachbarten Kanälen liegen
und die insofern die Kanäle
definieren. Im tangentialen Verlauf um den Rotorkopf in Höhe der Zähne bzw.
somit auch in Höhe der
Kanäle
finden sich also diese beiden Elemente vorzugsweise wechselweise.
Daher bildet die Umhüllende
um die Zähne
in der Regel gleichzeitig denjenigen Teil der seitlichen Oberfläche, der
im Höhenbereich
der Kanäle
liegt.
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Es hat sich bei Versuchen gezeigt,
dass die Zähne
eine Länge
von mindestens 40 mm haben sollten, um ein befriedigendes Maß der homogenen Zerschlagung
des eingebrachten Fluids zu erreichen. Bei kürzeren Zähnen tritt der gewünschte Mechanismus
zwar ebenfalls auf, die Wahrscheinlichkeit einer mehrfachen Zerhackung
der aufsteigenden Fluidbläschen
an den scharfen Kanten der Zähne
nimmt jedoch ab. Unterhalb der genannten Grenze kann daher kaum
noch von einem befriedigenden Ergebnis gesprochen werden.
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Außerdem ist es vorteilhaft,
wenn der Rotorkopf in eine Eintauchrichtung an den Schaft anschließend einen
zylinderförmigen
Fluidraum aufweist. Durch einen solchen rotationssymmetrischen Fluidraum
entsteht eine Stelle, an der sich das Fluid sammelt, bevor es durch
die Kanäle
in die Metallschmelze strömt.
Hierdurch wird aufgrund der Kontinuität der Strömung zum einen die Vertikalgeschwindigkeit des
einströmenden
Fluids herabgesetzt, was zu einer Beruhigung der Strömung innerhalb
des Rotorkopfes führt
und es dem Fluid in gesteigertem Maße ermöglicht, entlang der oberen
Wandung der Kanäle auszuströmen. Zum
anderen wird natürlich
auch Material zur Herstellung des Rotorkopfes eingespart und dessen
Gewicht herabgesetzt.
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Es empfiehlt sich, dass ein im Wesentlichen mit
der Rotationsachse verlaufender Durchlass zum Einbringen des Fluids
mit einer Mündungsfläche von höchstens
64 mm2, vorzugsweise von 12 bis 36 mm2, in den Fluidraum mündet. Der Durchlass sollte
auch entlang einer Schaftrotationsachse verlaufen und oberhalb des
Schafts mit dem einzubringendem Fluid gefüllt werden. Das Fluid strömt somit
entlang einer bestimmnten Strecke an einer zumindest teilweise sehr
stark erwärmten
Durchlasswandung, wodurch es ebenfalls stark erhitzt werden kann.
Bei einer Mündungsfläche, im
Wesentlichen also der Querschnittsfläche der Mündung, die auf 64 mm2 begrenzt ist, strömt das einzubringende Fluid
mit einer verhältnismäßig hohen
Geschwindigkeit in den Raum ein und verwirbelt das in dein Raum
befindliche Fluid sowie die in der Nähe befindliche Schmelze vorteilhaft, so
dass eine feinere Verteilung des Fluids in der Schmelze gewährleistet
werden kann.
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Bei Wahl einer zu kleinen Mündungsfläche kann
möglicherweise
Fluid nachgeführt
werden, um einen ausreichenden Druck unter der Schmelzeoberfläche aufrecht
zu erhalten. Daher ist es auch empfehlenswert, eine Mündungsfläche von
mindestens 12 mm2 vorzusehen. Der Fluidraum
sowie die Ausgestaltung der Mündungsfläche zeigen
die beschriebenen Vorteile auch unabhängig von den übrigen Merkmalen
vorliegender Erfindung.
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Eine besonders vorteilhafte Eignung
unabhängig
von den übrigen
Merkmalen vorliegender Erfindung weist der Rotor auf, wenn der Rotorkopf
eine im Wesentlichen kegelstumpfförmige Form hat. Bei einer solchen
Form treten am Umfang des Rotorkopfes verschiedene Geschwindigkeiten
auf. Dies ist insbesondere dann von Vorteil, wenn der Rotorkopf
sich in Richtung Schaft verjüngt,
da dann nach oben hin, also im Betrieb in Richtung der Metallschmelzenoberfläche, geringere
Geschwindigkeiten am Umfang des Rotors auftreten.
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Zum einen hat es sich herausgestellt,
dass bei Vorliegen geringer Geschwindigkeiten am oberen Ende des
Rotorkopfes die Gefahr der Strudelbildung drastisch herabgesetzt
wird. Der Entgasungsprozess kann also mit erhöhten Rotordrehzahlen und/oder geringeren
Eintauchtiefen in die Metallschmelze gefahren werden, als dies mit
herkömmlichen
Rotorköpfen
der Fall ist. Dies schlägt
sich in einer erhöhten Prozesssicherheit
bei einer gleichzeitig gesteigerten Prozessgüte nieder.
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Des Weiteren treten am unteren Ende
des Rotorkopfes vergleichsweise hohe Geschwindigkeiten am Umfang
auf. Somit werden dort austretende Fluidblasen mit einem vergleichsweise
hohen Impuls zerschlagen. Hierdurch entstehen bereits im unteren Bereich
des austretenden Fluids gute Zerschlagungsergebnisse, die dann im
Verlauf des Aufsteigens entlang des Rotorkopfes noch verbessert
werden.
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Darüber hinaus bewirkt eine kegelstumpffönnige Oberfläche auch
eine flächigere
und somit homogenere Verteilung der Fluidbläschen in der Metallschmelze.
Da die Bläschen
die Tendenz haben, im Wesentlichen vertikal nach oben durch die
Metallschmelze aufzusteigen, ist es hier von großem Vorteil, wenn der Bereich,
in dem die Bläschen
in die Schmelze eintreten, eine verhältnismäßige große horizontale Flächenabdeckung
erreicht, in der Projektion auf die Schmelzenoberfläche also
eine Kreisringscheibe ergibt. Mit zunehmenden Unterschied des oberen
vom unteren Umfang des Rotorkopfes wird diese Basisfläche der
aufsteigenden Bläschen
größer. Zum
Vergleich ist diese Basisfläche
bei einem zylindrischen Rotorkopf Null, da sie lediglich einen Kreisring
auf der Schmelzenoberfläche
ergibt.
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Zusätzlich wird durch die hohe
Scherfestigkeit der Metallschmelze im Zusammenspiel mit der sich
nach unten erweiternden Rotorkopfform – kegelfönnig oder auf sonstige Weise – eine Sekundärströmung induziert,
wodurch die Schmelze stärker
durchmischt wird und die aufsteigenden Bläschen von ihrer rein vertikalen
Aufsteigbahn abgebracht werden. Die Bläschen durchlaufen so eine längere Strecke
innerhalb der Metallschmelze.
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In einer empfehlenswerten Ausgestaltung des
Rotors ist der Rotorkopf über
ein selbstdichtendes Befestigungsmittel an dem Schaft befestigt.
Vorzugsweise handelt es sich hier um ein Gewinde oder einen Bajonettverschluss,
wobei diese so konstruiert sein sollten, dass sie sich unter der
Last, die bei Rotation des Rotorkopfes in Folge des Widerstands
der Metallschmelze als Drehmoment auftritt, festziehen. Hierdurch
kann ohne Einsatz weiterer Mittel unabhängig von den übrigen Merkmalen
vorliegender Erfindung erreicht werden, dass möglichst wenig Schmelze in den
Schlitz zwischen Kopf und Schaft eintritt. Ein eventuell notwendiger
Austausch eines Rotorkopfes wird hierdurch regelmäßig erleichtert.
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Weitere Vorteile können – ggf. auch
unabhängig
von dem Vorgesagten – erreicht
werden, wenn die seitliche Oberfläche des Rotorkopfes an einer Übergangsnaht
zwischen dem Rotorkopf und dein Schaft im Wesentlichen bündig in
eine Mantelfläche
des Schafts übergeht.
Hierdurch werden insbesondere zwei Vorteile erreicht: Zum einen
erschwert ein bündiger Übergang
ein eventuelles Anlagern von Metallschmelzeresten, wodurch ebenfalls eine
bessere Lösbarkeit
des Rotorkopfes sichergestellt werden kann. Zum anderen treten am
Umfang des Übergangs
zwischen dein Schaft und dem Rotorkopf keine Geschwindigkeitssprünge auf.
Die Gefahr einer Strudelbildung wird hierdurch signifikant herabgesetzt.
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Als Übergangsnaht wird hier diejenige
Stelle verstanden, an der entlang des Umfangs der Rotorkopf an den
Schaft anschließt.
Die Übergangsnaht grenzt
daher nach unten an die seitliche Oberfläche des Rotorkopfes und nach
oben an die Mantelfläche des
ebenfalls rotationssymmetrischen Schafts. Unter einem bündigen Übergang
wird verstanden, dass an der Übergangsnaht
weder die seitliche Oberfläche des
Rotorkopfs noch die Mantelfläche
des Schafts eine Tangentialfläche
senkrecht zur Rotationsachse aufweisen.
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Die hierdurch erzielten Ergebnisse
können noch
verbessert werden, wenn ein Übergang
an der Übergangsnaht
bezüglich
der seitlichen Oberfläche des
Rotorkopfes und der Mantelfläche
des Schafts im Wesentlichen konkav ist. In Versuchen hat sich gezeigt,
dass bei einem im Wesentlichen konkaven Übergang von Rotorkopf zu Schaft
ungewollte Strudel effektiv vermieden werden können.
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Es hat sich gezeigt, dass es alternativ
und kumulativ vorteilhaft ist, wenn sich der Schaft zum Rotorkopf
hin verjüngt.
Mit zunehmender Tiefe hat der Schaft somit in der Metallschmelze
eine abnehmende Umfangsgeschwindigkeit. Hierdurch werden ebenfalls
ungewünschte
Strudel minimiert. In der geometrisch einfachsten Variante hat der
Schaft hierbei im Wesentlichen eine Kegelstumpfform.
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Unabhängig hiervon ist es vorteilhaft,
wenn der Schaft über
eine selbstdichtende Befestigungseinrichtung an einer Schaftaufnahme
befestigt ist. Die Schaftaufnahme ist im Allgemeinen oberhalb des Schmelzespiegels
angeordnet und weist eine Befestigungseinrichtung für den Schaft
auf. Hierbei ist es wesentlich, dass der Schaft mit möglichst
einfachen Mitteln von der Schaftaufnahme gelöst werden kann. Vorzugsweise
kommen für
die selbstdichtende Befestigungseinrichtung ein Gewinde oder ein
Bajonettverschluss zum Einsatz, die sich unter Last bei laufendem
Rotor selbst festziehen. Hierdurch wird einfach und zuverlässig gewährleistet,
dass keine Spritzer der Schmelze in den Schlitz zwischen Schaft
und Aufnahme eindringen können.
Einmal hier eingedrungenes und erhärtetes Metall kann das Lösen des Schafts
von der Aufnahme erheblich erschweren und außerdem dort angeordnete Dichtungen
zerstören.
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Außerdem ist es vorteilhaft,
wenn der Schaft axiale Vorsprünge
aufweist. Im Allgemeinen wird der Schaft eine eher glatte Oberfläche aufweisen.
Hierdurch wird jedoch die Handhabung des Schafts, insbesondere beim
Befestigen an und Lösen
von der Schaftaufnahme sehr schwierig. Durch angeord nete Vorsprünge, unabhängig davon,
ob sie von der Oberfläche
nach außen
oder nach innen weisen, kann der Schaft beispielsweise durch Hubmittel
leichter gegriffen werden und zudem auch leichter gedreht werden. Letzteres
ist insbesondere dann von Vorteil, wenn der Schaft in ein Gewinde
der Schaftaufnahme geschraubt werden soll.
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In einer bevorzugten Ausführungsvariante des
Rotors geht die Mantelfläche
des Schafts an einer Verbindungsnaht im Wesentlichen bündig in
eine Umfangsfläche
der Schaftaufnahme über.
Auch hierdurch wird es weitestgehend verhindert, dass Schmelzespritzer
zwischen die plane Abschlussfläche
des Schafts und die Schaftaufnahme eindringen können. Auch ein Anhaften von
Spritzern an die Oberfläche
an der Verbindungsnaht wird bei einem bündigen Übergang gering gehalten.
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In einer vorteilhaften Variante des
Rotors sind an dein Schaft ein Spritzschutz oder Mittel zum Anbringen
eines Spritzschutzes angeordnet. Hierbei bieten sich als Spritzschutz
insbesondere klemmbare Kreisringscheiben oder Ähnliches an. Bei Verwendung
eines Spritzschutzes wird das Anlagern von Schmelzespritzern bzw.
das Eindringen von Schmelzespritzern zwischen Schaft und Aufnahme
bestmöglich
verhindert.
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Es versteht sich, dass alle als vorteilhaft
beschriebenen Merkmale, die sich nicht explizit auf vorausgehende
Merkmale beziehen, auch unabhängig voneinander,
in beliebiger Alternation oder Addition, vorteilhafte Wirkungen
erzielen und auch für
sich genommen erfinderisch sind.
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Die erfindungsgemäße Vorrichtung zum Einbringen
von Fluiden in eine Metallschmelze löst die gestellte Aufgabe, weil
eine benachbarte Anordnung mindestens zweier Rotoren ohne dazwischen
angeordnete Tauchwände
die Wirkung des Entgasungsprozesses gegenüber dem Stand der Technik deutlich
verbessert. In einem derartigen Zwischenraum zwischen zwei Rotoren,
insbesondere mit nebeneinander angeordneten Schäften, entsteht infolge der Beeinflussung
durch zwei Rotorköpfe
eine makroskopisch wirbelige Strömung.
Das Zentrum der Verwirbelung ist aber dabei nicht direkt am Rotor,
sondern liegt im Zwischenraum zwischen den Rotoren. Somit ist die
Gefahr einer Strudelbildung am Rotor weitestgehend minimiert.
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Zudem tritt im Bereich zwischen den
Rotoren eine Schmelzespiegelerhöhung
auf, die eine Sekundärströmung senkrecht
zur Verlaufsrichtung des Schmelzekanals hervorruft. Diese verbessert
nochmals die Verteilung der Fluidbläschen in der Schmelze.
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In einer vorteilhaften Ausführungsform
der Vorrichtung zeichnet sich diese dadurch aus, dass der Kontaktbereich
durch Tauchwände
umgrenzt ist. In diesem Fall liegt also in der Verlaufsrichtung
der Metallschmelze bereits vor dem ersten Rotor eine erste Tauchwand
und nach dem letzten Rotor eine letzte Tauchwand. Zumindest ist
es jedoch vorteilhaft, wenn vor dein ersten Rotor eine erste Tauchwand
angeordnet ist. Die Tauchwände
rufen eine Vertikalströmung
innerhalb der Metallschmelze hervor. Durch Anordnung einer ersten
Tauchwand bereits vor dein ersten Rotor herrscht bereits an die sem eine
starke vertikale Verwirbelung der Schmelze. Eine möglichst
homogene Verteilung der Fluidbläschen
wird hierdurch erleichtert.
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Es empfiehlt sich besonders, dass
der Kontaktbereich mindestens drei Tauchwände aufweist. Es hat sich bei
umfangreichen Versuchen herausgestellt, dass eine Anordnung von
drei Tauchwänden gegenüber einer
Anordnung von zwei oder nur einer Tauchwand signifikant bessere
Entgasungsergebnisse erzielt. Durch die Anordnung weiterer Tauchwände können die
Ergebnisse noch gesteigert werden. Je mehr Tauchwände angeordnet
sind, desto stärker ist
die Vertikalströmung.
Hierbei ist tendenziell zu beobachten, dass die Stärke der
Vertikalströmung
im Verlauf des Schmelzekanals innerhalb des Kontaktbereichs stetig
zunmmt.
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Es empfiehlt sich besonders, dass
die Tauchwände
im Betrieb mindestens die Hälfte
einer Schmelzekanaltiefe im Kontaktbereich herabreichen. Je weiter
die Tauchwände
herabreichen, desto stärker
wird die vertikale Verwirbelung. Zudem erfährt der Schmelzefluss an der
Tauchwand eine Stauung, wodurch der Schmelzespiegel erhöht wird
und die Fluidbläschen
eine größere Strecke
innerhalb der Schmelze zurückzulegen
haben.
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Alternativ und kumulativ ist es vorteilhaft, wenn
die Rotoren im Betrieb näher
an einer Kanalsohle des Schmelzekanals angeordnet sind als die Tauchwände. Der
Schmelzekanal hat im Allgemeinen eine im Wesentlichen rechteckige
Form mit einer ausgewiesenen Sohlfläche. Durch die Anordnung von
Tauchwänden
und Rotoren in der beschriebenen Weise werden die Kontaktkammern,
die jeweils durch Umgrenzung von zwei Tauchwänden defi niert sind, miteinander
in Bezug auf die Horizontalströmnng
gekoppelt. Regelmäßig führt dies
zu längeren Bahnlinien
von Schmelzepartikeln innerhalb des Kontaktbereichs und zugleich
zu einer stärkeren
Sekundärströmung.
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In einer vorteilhaften Ausführungsvariante
ist die erfindungsgemäße Vorrichtung
dadurch gekennzeichnet, dass die Rotoren in einem Abstand angeordnet
sind, der mindestens eine Breite des Schmelzekanals im Kontaktbereich
beträgt.
Der Vorteil wird bereits erreicht, wenn lediglich zwei benachbarte
Rotoren im beschriebenen Maße
beabstandet sind. Unter der Breite des Schmelzekanals im Kontaktbereich wird
hierbei im Wesentlichen die Breite der Schmelzeoberfläche verstanden.
Bei Querschnittsformen von Schmelzekanälen, die von der Rechteckform
wesentlich abweichen, kann das angegebene Maß in sinnvoller Weise auf eine
wirkende Breite des Schmelzekanals auf der Höhe der Rotorköpfe bezogen
werden.
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Durch eine solche Anordnung werden
Totbereiche in der Schmelzeströmung
vermieden. Insbesondere werden innerhalb einer Kontaktkammer ausgeprägte Longitudinalströmungen auftreten,
welche die Größe einer
Schichtströmung
am Stokes'schen Haftbereich
minimieren.
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Außerdem hat sich empirisch herausgestellt, dass
es vorteilhaft ist, wenn die Rotoren einen Umfangsdurchmesser aufweisen,
der höchstens
ein Viertel, vorzugsweise ein Fünftel,
einer Breite des Schmelzekanals im Kontaktbereich beträgt. Als
Umfangsdurchmesser bei kegelstumpfförmigen Rotorköpfen sei
hierbei der größte auftretende
Umfangsdurchmesser am Rotorkopf verstanden. Die Rotorkopfgröße muss
einen Kompromiss finden zwischen möglichst hoher Gaseinbringung
einerseits, aber auch möglichst
geringer Strudelbildung und möglichst
geringem Auftreten von Spritzern andererseits. Die genannte Durchmessergröße hat sich
hierbei als vorteilhaft herausgestellt, da hier die Fluidbläschen über einen
großen
Bereich in die Schmelze eingebracht und zudem starke Sekundärströmungen hervorgerufen
werden, zugleich aber über
einen großen Drehzahlbereich
die Bildung von Strudeln und Spritzern erfolgreich vermieden wird.
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Es sei in diesem Zusammenhang erwähnt, dass
möglichst
hohe Drehzahlen auch zu einer guten Zerhackung von Bläschen führen und
somit anzustreben sind.
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Gleichzeitig hat es sich auch gezeigt,
dass es von Vorteil ist, wenn die Rotoren einen Umfangsdurchmesser
aufweisen, der mindestens ein Sechstel einer Breite des Schmelzekanals
im Kontaktbereich beträgt.
Bei kleineren Rotoren müssen
zu hohe Drehzalen gefahren werden, was dann wieder eine erhöhte Gefahr
der Strudelbildung und gleichzeitig einen erhöhten Materialverschleiß hervorruft.
Außerdem
wird durch Rotoren mit kleineren Durchmessern keine befriedigende
horizontale Sekundärströmung innerhalb
der Kontaktkammern verursacht.
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Die Größe der Rotorköpfe sollte
vorzugsweise innerhalb der beschriebenen Ober- und Untergrenzen
liegen, um eine möglichst
gute Entgasungswirkung zu erreichen, wobei es sich versteht, dass die
Rotorkopfgröße auch
unabhängig
von den übrigen
Merkmalen vorliegender Erfindung die dargestellten Vorteile bewirken
kann.
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Alternativ und kumulativ ist es von
besonderem Vorteil, wenn die Rotoren in gleiche Drehrichtungen laufen.
Insbesondere bezieht sich dies auf die Rotoren innerhalb einer Kontaktkammer
oder zumindest auf zwei benachbarte Rotoren. Durch den gleichen
Drehsinn zweier benachbarter Rotoren erfährt der Zwischenbereich zwischen
den beiden Rotoren in besonders hohem Maße eine Anregung zur Wirbelbildung.
Hierdurch werden Totbereiche vermieden und eine bessere Durchmischung
des gesamten Schmelze-Fluid-Gemisches
erreicht.
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In zwei aneinander grenzenden Kontaktkammern
kann es von Vorteil sein, bei gleicher Drehrichtung von Rotoren
innerhalb jeweils einer Kontaktkammer unterschiedliche Drehrichtungen
zu fahren. Hierdurch ergeben sich Spielräume für die Gestaltung von Strömungsfeldern
innerhalb des Schmelzekanals, die eine Optimierung des Prozesses
an verschiedene Einsatzbedingungen ermöglichen.
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Unabhängig hiervon kann sich die
erfindungsgemäße Vorrichtung
vorteilhaft dadurch auszeichnen, dass der Schmelzekanal im Wesentlichen aus
einem Außenmantel,
einer Zwischenschicht und schmelzeseitig einer keramischen Auskleidung
besteht. Der Außenmantel
wird hierbei zweckmäßigerweise
aus Stahl oder einem ähnlichen
Werkstoff hergestellt, wobei darauf zu achten ist, dass Anschlüsse beispielsweise
für Aufstellstützen der
Vorrichtung oder für
die Verbindung von verschiedenen Elementen der Vorrichtung mit ausreichender
Präzision
und Festigkeit an den Außenmantel
angeordnet werden können.
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Die Zwischenschicht kann beispielsweise
einen hochporösen
Gießbeton
aufweisen. Ihre Funktion besteht in erster Linie darin, bei guter
Stabilität und
ausreichendem Gewicht für
die Standfestigkeit der Rinne eine gute Isolierung der Außenseite
gegenüber
der heißen
Metallschmelze auf der Innenseite zu gewährleisten.
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Die keramische Auskleidung auf der
Schmelzeseite weist eine hohe Lebensdauer auch unter der extremen
Belastung bei der Rinnenentgasung auf. Sie ist in hohem Maße temperaturwechselbeständig und
sorgt gleichzeitig für
eine gute Isolierung der außerhalb
angeordneten Schichten gegenüber
der Metallschmelze.
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Durch den beschriebenen Aufbau des Schmelzekanals
werden eine gute Isolierwirkung und Stabilität, eine Lebensdauer von im
Allgemeinen über
2 Jahren und eine gute Handhabbarkeit bei kostengünstigem
Aufbau ermöglicht.
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Unabhängig hiervon ist es vorteilhaft,
wenn ein Filterelement eine keramische Auskleidung aufweist. Filterelemente
sind bei der Rinnenentgasung im Allgemeinen nach dem Kontaktbereich
im weiteren Verlauf der Metallschmelze angeordnet. Eine keramische
Auskleidung eines solchen Filterelements bewirkt ebenfalls eine
hohe Lebensdauer und eine gute Isolierung.
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In einer bevorzugten Ausführung sind
die keramische Auskleidung des Schmelzekanals und/oder des Filterelements
monolithisch. Eine monolithische Auskleidung bringt insbesondere
den Vorteil einer sehr zuverlässigen
Führung
der Metallschmelze innerhalb des Kanals bzw. des Filterelements.
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Bei Zusammensetzung aus mehreren
Elementen entstehen zwangsläufig
Anschlussnähte, welche
die Gefahr bergen, dass flüssige
Schmelze in den Nähten
durch die Auskleidung hindurch gelangt. Die Nähte müssen also in einem nachträglichen
Arbeitsgang geschlossen werden. Unter der enormen Hitzeeinwirkung
im Betrieb des Kanals können
jedoch wieder Risse auftreten. Eine monolithische Auskleidung leistet
hier also insbesondere einen hohen Beitrag zur Arbeitssicherheit.
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Ein Filterelement kann vorteilhaft
dadurch gekennzeichnet sein, dass es keramische Schaumfilter aufweist.
Diese können
zweckmäßigerweise
herausnehmbar und somit leicht austauschbar sein. Die Ausbildung
als Schaumfilter bringt zum einen den Vorteil, dass die Filter kostengünstig sind
und ein geringes Gewicht haben. Zum anderen bietet ein Schaumfilter
einen guten Kompromiss zwischen einer hohen Filterwirkung und einem
möglichst
geringem Verlust an Strömungsenergie.
Ein Schaumfilter kann leicht aus keramischem Werkstoff hergestellt werden.
Dies ist von großem
Vorteil, weil der Schaumfilter so sehr hitzebeständig und insbesondere auch
temperaturwechselbeständig
ist und demzufolge eine lange Lebensdauer erwarten lässt.
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Unabhängig hiervon kann sich die
erfindungsgemäße Vorrichtung
vorteilhaft dadurch auszeichnen, dass die Kanalsohle des Schmelzekanals zwischen
dem Kontaktbereich und dein Filterelement im Wesentlichen horizontal
verläuft.
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Ein Abfallen der Kanalsohle in Richtung
zum Filterelement beschleunigt die Schmelzeströmung. Hierdurch wird der Schmelzespiegel
herabgesetzt. Ne ben einer hierdurch bedingten verkürzten Verweilzeit
der Fluidbläschen
in der Schmelze wird durch die Beschleunigung noch die Gefahr heraufbeschworen, dass
die Schmelze ins Schießen
gerät.
Ein hiernach unvermeidlicher Wechselsprung beeinträchtigt nachteilig
die Entgasungsleistung.
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Ein Ansteigen der Sohlfläche zwischen
dein Kontaktbereich und dem Filterelement hat hingegen zur Folge,
dass die Metallschmelze nicht ohne äußere Einwirkung zur Gänze aus
dein Kontaktbereich hinausfließen
kann. Ein Verbleiben von geschmolzenem Metall im Kontaktbereich
nach dem Gussvorgang muss jedoch im Normalfall veemieden werden. Ist
das Metall einmal erkaltet, ist es kaum mehr möglich, den Kanal vom Metall
zu reinigen. Wenn in der nächsten
Charge eine Schmelze eines anderen Metalls durch den Rinnenentgaser
fließt,
wird dieses unweigerlich verschmutzt. Zudem entstehen in dem Kontaktbereich
aufgrund der durch die Metallablagerung veränderten Kanalsohle zumindest
anfänglich unerwünschte Strömungsfelder.
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Eine im Wesentlichen horizontale
Anordnung der Kanalsohle zwischen dem Kontaktbereich und dem Filterelement
ist in der Lage, diese unerwünschten
Effekte auszuschließen.
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In einer vorteilhaften Ausführung weist
die Vorrichtung eine Heizung zum Erhitzen eines Filtereinsatzes
auf. Der Filtereinsatz kann hierdurch bereits vor Eintreffen der
Metallschmelze am Filterelement auf seine Betriebstemperatur erhitzt
werden oder zumindest so stark erhitzt werden, dass die Temperaturwechselbeständigkeit
des Filterelements nicht überstrapaziert wird.
Durch die Heizung kann regelmäßig die
Lebensdauer des Filtereinsatzes deutlich erhöht werden.
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In einer bevorzugten Variante der
Heizung weist diese ein Gebläse
auf. Die einfachste Art, den Filtereinsatz zu erhitzen, ist ein
Durchströmen
mit heißem
Fluid, vorzugsweise mit heißem
Gas. Ein solches Gas kann mittels eines Gebläses leicht durch das Filterelement
geführt
werden. Beispielsweise bietet sich hier ein geschlossener Kreislauf
von Heißluft
an, die durch das Filterelement, einen Heizbereich und das Gebläse zirkuliert.
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In einer bevorzugten Form der Heizung
mit dein Gebläse
ist dieses außerhalb
des Filterelements angeordnet und wirkt die Heizung mit einer Wandung des
Filterelements zusammen. Beispielsweise kann dies so ausgeführt sein,
dass in eine Wandung ein Durchlassrohr für das erhitzte Gas installiert
ist und/oder ein weiteres Rohr in dieselbe oder eine andere, bevorzugterweise
die gegenüberliegende, Wandung
zum Ausströmen
der erhitzten Luft angeordnet ist. Das Gebläse sitzt gemeinsam mit dein Heizbereich
außerhalb
des Filterelements. Durch eine solche Anordnung werden das Gebläse sowie der
Heizbereich der direkten Hitzeeinwirkung der Metallschmelze entzogen.
Zudem sind das Gebläse
und der Heizbereich einer Wartung oder Instandsetzung leichter zugänglich.
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Es ist besonders bevorzugt, dass
das erhitzte Gas den Filter in der selben Orientierung wie später die
Metallschmelze durchströmt.
Zum einen kann die Heizung in diesem Fall selbst bei einem anisotrop wirkenden
Filterein satz mit gleichem Wirkungsgrad arbeiten. Zum anderen kann
die Anzahl der Öffnungen
des Filterelements hierdurch geringer gehalten werden.
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Der Filtereinsatz eines Filterelements
für die erfindungsgemäße Vorrichtung
sollte vorteilhaft so ausgewählt
sein, dass er eine Feinheit von mindestens 60 ppi aufweist. Unterhalb
dieser Feinheitsgrenze können
nur sehr beschränkt
befriedigende Ergebnisse erwartet werden. Es ist jedoch zu beachten, dass
bei zu großer
Feinheit des Filtereinsatzes die Schmelzeströmung einen zu hohen Widerstand
erfahren kann.
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Unabhängig hiervon ist es zu bevorzugen, dass
der Schmelzekanal zwischen einem Einfüllbereich und dem Kontaktbereich
eine Krümmung
aufweist. Als Einfüllbereich
wird hier diejenige Stelle verstanden, an der das flüssige Metall
in den Schmelzekanal einläuft.
Durch die Krümmung
des Kanals im Verlauf der Schmelzeströmung wird diese umgelenkt und
am Prallufer der Spiegelstand erhöht. Hierdurch wird eine im
Wesentlichen der Kanalwandungen und der Oberfläche entlang verlaufende Sekundärströmung senkrecht
zur Flussrichtung der Schmelze induziert. Dies ist von besonderem
Vorteil, um das Entstehen von Totbereichen im weiteren Verlauf des
Kanals zu vermeiden. Zudem nimmt das Prallufer die Schwallenergie
eines Einfüllschwalles
erfolgreich auf.
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Des Weiteren kann Rinnenentgaser
vorteilhaft dadurch gekennzeichnet sein, dass sich der Schmelzekanal
im Kontaktbereich und/oder im Filterelement aufweitet. Aufgrund
der Kontinuität
wird hierdurch eine Verlangsamung des Schmelzestroms erzwungen,
was regelmäßig zu verbesserten
Entgasungs- bzw.
Filterergebnissen führt.
Es kann empfehlenswert sein, den Kanal nicht sprunghaft, sondern
in einem stetigen Verlauf mit einem bestimmten Höchstwinkel aufweiten zu lassen.
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Unabhängig hiervon empfiehlt es sich,
dass der Schmelzekanal eine Anzeige, vorzugsweise einen Absatz,
für eine
Schmelzehöhe
aufweist. Die Anzeige dient dann als Füllstandskontrolle. Hierdurch ist
es mit einfachen Mitteln möglich,
das Einfüllen
der Metallschmelze bis zu einem erforderlichen Mindestfüllstand
zu gewährleisten.
Auch für
Positionierarbeiten beim Aufstellen des Kanals oder bei der Installation
der Rotoren kann eine solche Anzeige von Nutzen sein.
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Die erfindungsgemäße Vorrichtung kann weiterhin
Gewinn bringend dadurch gekennzeichnet sein, dass eine Rotorhubeinrichtung
Mittel zum Verfahren der Rotoren in eine horizontale Richtung aufweist.
Herkömmliche
Rinnenentgaser weisen üblicherweise
eine Rotorhubeinrichtung auf. Mittels dieser können die Rotoren – meist
vertikal – bezüglich der
Metallschmelze verfahren werden. Es ist von Vorteil, wenn die Rotoren
auch horizontal verfahren werden können. Hierdurch werden beispielsweise
eine Wartung oder ein Austausch von Rotoren deutlich erleichtert.
Insbesondere bietet sich hierfür
eine Hubsäule
mit einer horizontalen Laufkatze an. Bei einer solchen Anordnung
kann die horizontale Bewegung völlig
unabhängig
von der Vertikalbewegung durchgeführt werden. Die Rotoren können also
mit großer Zuverlässigkeit
exakt vertikal eingeführt
werden und im Stillstand nur zu Wartungsarbeiten horizontal verfahren
werden.
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Schließlich kann die Vorrichtung
vorteilhaft dadurch gekennzeichnet sein, dass sie Mittel zum Einstellen
einer Drehzahl und/oder einer Fluidstromstärke aufweist. Es hat sich herausgestellt,
dass eine Fluidstromstärke
pro Rotor von 10 bis 25 l Fluid pro Minute sehr positive Entgasungsergebnisse
unterstützt.
Durch eine Regulierbarkeit der Fluidstromstärke, unabhängig hiervon aber selbstverständlich auch der
Rotordrehzahl, hat die erfindungsgemäße Vorrichtung eine hohe Anpassungsfähigkeit
an verschiedene Metalle bzw. Entgasungsfluide.
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Es versteht sich, dass alle vorteilhaften Merkmale
der erfindungsgemäßen Vorrichtung
auch für
sich genommen in Alternation oder Addition vorteilhaft und erfinderisch
sind. Ausnnahmen hiervon bilden lediglich diejenigen Merkmale, die
sich explizit nur auf bestimmte vorangegangene Merkmale beziehen.
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Das erfindungsgemäße Verfahren löst die gestellte
Aufgabe mit demselben Erfindungsgedanken. Wenn die Metallschmelze
eine Kontaktkammer mit mindestens zwei Rotoren, insbesondere mit
nebeneinander angeordneten Schäften,
durchfließt,
gerät sie
in starke Wirbel, die in der Kontaktkammer aufgrund der direkten
Nachbarschaft zweier Rotoren auftreten. Hierdurch wird die Schmelze
stark durchmischt. Zudem steigt der Schmelzespiegel in den Prallbereichen
der beiden Rotorströmungen
an und induziert so eine zusätzliche
Sekundärströmung. All diese
Effekte steigern die gewünschte
Wirkung des Rinnenentgasers, ohne dass in unmittelbarer Rotornähe eine
erhöhte
Gefahr von Strudelbildung auftritt.
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In einer bevorzugten Variante des
Verfahrens ist dieses dadurch gekennzeichnet, dass vor einem Einfüllen der
Metallschmelze ein Schmelzekanal gesäubert und getrocknet wird.
Die Metallschmelze wird hierbei in herkömmlicher Weise durch einen Schmelzekanal
geführt.
Wenn dieser vor dem Einfüllen
der Schmelze gesäubert
und getrocknet wird, treten im Ausgangsprodukt des Rinnenentgasers
weniger Verunreinigungen des Metalls auf.
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Unabhängig hiervon empfiehlt es sich,
vor dem Einfüllen
der Metallschmelze ein Filterelement mit einem Filtereinsatz zu
versehen. Ein herausnehmbarer Filtereinsatz ermöglicht eine praktische und
kostengünstige
sowie langlebige Verwendung eines Filterelements an dein Schmelzekanal
hinter dem Kontaktbereich. Als Filtereinsatz kann mit hoher Eignung
ein keramischer Schaumfilter zum Einsatz kommen. Durch den Filter
steht am Ende des Rinnenentgasers ein bestmöglich von unerwünschten Komponenten
gereinigtes Metall zur Verfügung.
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Vorzugsweise kann der Filtereinsatz
durch eine Heizung erhitzt werden, bevor die Metallschmelze ihn
erreicht. Dies fördert
vor allem eine lange Lebensdauer des Filtereinsatzes. Obwohl insbesondere
ein keramischer Filtereinsatz eine hohe Temperaturwechselbeständigkeit
sowie Hitzebeständigkeit hat,
kann doch die Belastung für
das Material durch ein Vorheizen signifikant gesenkt werden.
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Unabhängig hiervon ist es von Vorteil,
wenn die Metallschmelze bei dem erfindungsgemäßen Verfahren anschließend in
den Schmelzekanal eingefüllt wird,
bis in der Kontaktkammer eine bestimmte Schmelzehöhe erreicht
ist. Die Schmelzehöhe
in der Kontaktkammer ist ein wesentlicher Einflussfaktor auf die
Qualität
des Entgasungsergebnisses. Die Kontrolle, ob die Mindestschmelzehöhe erreicht
ist, findet vorzugsweise anhand einer Anzeige statt, die der Schmelzekanal
aufweist. Beispielsweise kann dieser einen Absatz aufweisen, der
in der Mindesthöhe
für die
Metallschmelze sichtbar ist.
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Es ist hierbei von Vorteil, wenn
die Schmelzehöhe
bei 200 bis 250 mm liegt. Dies sind empirische Werte, die sich als
besonders vorteilhaft für
das Entgasungsergebnis herausgestellt haben.
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Hierbei ist es von Vorteil, wenn
die Rotoren nach Erreichen der Schmelzehöhe in Rotation versetzt werden.
Auch hierdurch wird in hohem Maße gewährleistet,
dass der Entgasungsprozess die gewünschte Qualität erreicht.
Zudem wird ein Beitrag zur Arbeitssicherheit geleistet.
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Alternativ und kumulativ ist es vorteilhaft, wenn
die Rotoren, bevor sie in Rotation versetzt werden, in eine Zielposition
verfahren werden. Die Zielposition sollte hierbei fest eingestellt
oder abhängig von
der Schmelzehöhe
im Kontaktbereich sein. Die Zielposition sorgt für eine hohe Reproduzierbarkeit der
Entgasungsergebnisse und reduziert gleichzeitig die Gefahr, dass
beispielsweise bei nicht ausreichend eingetauchten Rotoren gefährliche
Spritzer des heißen
Metalls auftreten.
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Das Verfahren ist besonders vorteilhaft, wenn
eine Drehzahl der Rotoren und eine Fluidstromstärke des durch die Rotoren eingebrachten Fluids
so eingestellt werden, dass die Vektorsumme einer Geschwindigkeit
des Fluids parallel zur Rotationsachse – bestimmt durch die Größe der Mündungsfläche des
Fluiddurchlasses im Rotorkopf bzw. die eingestellte Fluidstromstärke – und einer
Geschwindigkeit des Fluids senkrecht zur Rotationsachse – bestimmt
durch die Rotorkopfgeometrie und die eingestellte Umdrehungszahl – im Geschwindigkeitsraum
innerhalb eines durch die Bewegung der Kanäle bedingten Kanalbewegungsvolumens
liegt. Hierdurch werden sehr gute Ergebnisse bei der Zerhackung
der Fluidblasen erreicht, da jeder Fluidpartikel wenigstens einmal
mit den Zähnen
des Rotors in Kontakt kommt.
-
Es ist außerdem von Vorteil, wenn die
Fluidstromstärke,
die durch einen Rotor geht, 10 bis 25 l/min beträgt. Es hat sich empirisch gezeigt,
dass bei Wahl einer Fluidstromstärke
innerhalb dieses Spektrums sehr befriedigende Entgasungsergebnisse
erzielt werden.
-
Es versteht sich, dass sämtliche
vorteilhafte Merkmale des Verfahrens zum Einbringen von Fluiden
in eine Metallschmelze auch für
sich genommen in Alternation bzw. Addition vorteilhaft wirken und
erfinderisch sind, wenn sie sich nicht explizit nur auf ein vorangegangenes
Merkmal oder vorangegangene Merkmale beziehen.
-
Verschiedene Ausführungsbeispiele zu dem erfindungsgemäßen Rotor
und zu der erfindungsgemäßen Vorrichtung
sind der Zeichnung zu entnehmen. Hier offenbaren
-
1 einen
Längsschnitt
durch einen Rotor,
-
2 einen
dein Schnitt in 1 entsprechenden
Schnitt durch einen Rotorkopf,
-
3 eine
Aufsicht auf den Rotorkopf nach 2,
-
4 einen
Schnitt durch einen alternativen Rotorkopf in ähnlicher Darstellung wie in 2,
-
5 einen
Schnitt durch einen weiteren alternativen Rotorkopf in ähnlicher
Darstellung wie in 2,
-
6 schematisch
einen Schnitt durch eine Entgasungsvorrichtung mit drei Tauchwänden bei vier
Rotoren,
-
7 schematisch
einen Schnitt durch eine Entgasungsvorrichtung mit vier Tauchwänden bei vier
Rotoren,
-
8 einen
beispielhaften Aufbau einer erfindungsgemäßen Vorrichtung in einer Ansicht
von oben,
-
9 einen
beispielhaften Aufbau einer alternativen erfindungsgemäßen Vorrichtung
einer Seitenansicht
-
10 dieselbe
beispielhafte Vorrichtung in einer Ansicht entlang der Kanalachse,
wobei Rotoren sowohl in einer Arbeits- als auch in einer Montageposition
dargestellt sind,
-
11 eine
beispielhafte Anordnung im Bereich der Rotoren mit einer Hubvorrichtung,
-
12 eine
beispielhafte Ausgestaltung eines Filterelements sowie
-
13 dasselbe
Filterelement im Wartungszustand.
-
Der Rotor 1 in 1 besteht im Wesentlichen
aus einem Rotorkopf 2, einem Schaft 3 und einer
Schaftaufnahme 4. Der Rotorkopf 2 ist über ein Gewinde 5 an
dem Schaft 3 befestigt. Dieser ist über ein Aufnahmegewinde 6 an
der Schaftaufnahme 4 befestigt, welche ihrerseits mittels
Aufnahmebohrungen 7 beispielsweise direkt an eine Hubvorrichtung angeschlossen
sein kann.
-
Im gezeigten Beispiel verläuft ein
Fluiddurchlass 8 von der Schaftaufnahme 4 durch
den vertikal angeordneten Schaft 3 bis in den Bereich des
Rotorkopfes 2, wo der Fluiddurchlass 8 in einen
zylindrischen Fluidraum 9 mündet. Von dort aus strömt das Fluid
zwischen den Zähnen,
von denen zwei exemplarisch mit 10, 11 bezeichnet
sind, in Kanälen 12 zur seitlichen
Oberfläche 13 des
Rotorkopfes 2 und tritt in Bläschenform in die Metallschmelze 14 ein.
Insbesondere beim Austritt aus den Kanälen 12 wird das Fluid
von den scharfen Zahnkanten zerhackt. Im Beispiel des Kanals 12 erfüllt diese
Hackfunktion bei einer Drehrichtung 15 des Rotorkopfes
die Kante 16 des Zahnes 10.
-
In der 1 ist
auch eine Aufweitung des Kanals 12 mit zunehmender Tiefe
dargestellt. Hierbei erhöht
sich der Grad der Aufweitung sprunghaft, wenn der rechteckfönnige Abschnitt 17 des
Kanals 12 in den trapezförmigen Abschnitt 18 übergeht.
-
Das Gewinde 5 muss nicht
an die obere Begrenzung der Kanäle 12 heranreichen,
sondern kann bereits weiter oberhalb enden.
-
Am oberen Ende des Schafts 3 sind
die Vorsprünge 19 gezeigt,
mittels derer der Schaft gegriffen und/oder festgeschraubt werden
kann, sodass sich an der Verbindungsnaht 20 ein im Wesentlichen
bündiger Übergang
zwischen der Mantelfläche 21 des Schafts 3 und
der Umfangsfläche 22 der
Schaftaufnahme 4 ergibt.
-
An der Übergangsnaht 23 der
seitlichen Oberfläche 13 des
Rotorkopfes 2 in die Mantelfläche 21 des Schafts 3 ergibt
sich zwischen der Kopftangente 24 und der Mantelfläche 21 ein
konkaver, bündiger Übergang.
-
Deutlisch gezeigt ist auch, dass
bei diesem Ausführungsbeispiel
der Rotorkopf 2 eine ausgeprägt kegelstumpffönnige, sich
nach unten erweiternde Form hat. Der Schaft 3 hat eine
leicht kegelstumpffönnige,
nach unten zulaufende Form.
-
2 zeigt
einen erfindungsgemäßen Rotorkopf 30 mit
ebenfalls ausgeprägt
kegelstumpfförmiger
Form. Im Vergleich zu 1 hat
hier insbesondere der Kanal 25 eine andere Querschnittsform.
Der Kanal 25 weitet sich zwar auch nach unten auf, der Grad
der Aufweitung ist jedoch konstant.
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Außerdem ist hier das Gewinde 26 bis
zum Beginn der exemplarisch mit 27, 28 bezifferten
Zähne durchgezogen
und formt so einen sehr großen
zylindrischen Fluidraum 29.
-
Sehr deutlich wird bei dem in 2 dargestellten Rotorkopf 30 aber
insbesondere die ausgeprägte
Geometrie der Seitenrinnen 31, deren jenseits der Schnittebene
liegende Hälfte
in 2 gezeigt ist. Im
Bereich der Seitenrinne 31 geht die seitliche Oberfläche 32 bis
zur inneren Kehle 33 der Seitenrinne 31 zurück.
-
Wie insbesondere aus 3 ersichtlich, erstrecken sich die Seitenrinnen 31 von
den Öffnungen der
Kanäle 25 in
Richtung des Schafts, der hier nicht dargestellt ist, aber auf der
Betrachterseite der Figur liegt.
-
Charakteristisch für den mit
Seitenrinnen 31 versehenen Rotorkopf 30 gemäß vorliegendem
Ausführungsbeispiel
ist es, dass sowohl die Umgrenzungslinie 34a, 34b als
auch die Umgrenzungslinie 35a, 35b abwechselnd
konvex und konkav gekrümmte
Elemente aufweisen.
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4 zeigt
einen alternativen Rotorkopf 36 mit einem Kanal 37,
der abermals einen rechteckförmigen
Abschnitt 38 und an dessen Unterseite anschließend einen
trapezförmigen
Abschnitt 39 aufweist. Gleichzeitig geht jedoch das Gewinde 40 die gesamte
Außenseite
des zylinderförmigen
Fluidraumes 41 herab und reicht somit bis zur Höhe des Beginns
der Zähne 42, 43.
Die Seitenrinnen 44 sind in diesem Ausführungsbeispiel sehr schwach
ausgeprägt.
-
5 zeigt
einen weiteren exemplarischen Rotorkopf 46, der bei ansonsten
gleicher Ausgestaltung wie der Rotorkopf 36 der 4 ausgeprägtere Seitenrinnen 45 aufweist.
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6 zeigt
eine erfindungsgemäße Vorrichtung 47,
die einem Schmelzekanal 48 und einen Kontaktbereich 49 mit
dort angeordneten Rotoren 50, 52, 53, 54 nebst
Tauchwänden 51, 55, 56 aufweist.
Sowohl zwischen den Tauchwänden 56, 55 als
auch zwischen den Tauchwänden 55, 51 sind
jeweils zwei Rotoren 50, 52 bzw. 53, 54 angeordnet.
Im weiteren Verlauf des Schmelzekanals 48 weist die Vorrichtung 47 das
Filterelement 57 auf. Die Rotoren 50, 52, 53, 54 sind
im gezeigten Beispiel an einer gemeinsamen Hubvorricgtung 58 befestigt.
Die Kanalsohle 59 verläuft
zwischen dem Kontaktbereich 49 und dein Filterelement 57 horizontal.
In dem Filterelement 57 liegt sie tiefer als in der gesamten
restlichen Vorrichtung 47. Bei diesem Ausführungsbeispiel
ragen die Trennwände 51, 55, 56 nicht
so weit nach unten wie die Rotoren 50, 52, 53, 54.
-
7 zeigt
mit der Vorrichtung 60 eine Alternative zur Vorrichtung 47,
bei der im Kontaktbereich 61 bei vier Rotoren 62, 63, 64, 65 vier
Tauchwände 66, 67, 68, 69 angeordnet
sind. Im hier gezeigten Beispiel liegt die von den Tauchwänden 67 und 68 gebildete
große
Kontaktkammer 70 in der Mitte des Kontaktbereichs 61.
In anderen Ausführungsvarianten kann
der Aufbau jedoch auch asymmetrisch sein und/oder gemischt große und kleine
Kontaktkammern aufweisen.
-
8 zeigt
den Verlauf des Schmelzekanals 71 mit einer Krümmung 72 zwischen
dem Einfüllbereich 73 und
dem Kontaktbereich 74. Ersichtlich ist der Kontaktbereich 74 gegenüber dem
Schmelzekanal 71 an den Stellen 75a,
75b aufgeweitet.
Ebenso weitet sich der Schmelzekanal 71 an den Stellen 76a, 76b in
das Filterelement 77 auf.
-
9 zeigt
zusätzlich
zu den schon beschriebenen Elementen einer Vorrichtung 78 insbesondere
eine geöffnete
Deckelwandung 79 eines Filterelements 80 mit einem
Heißluftdurchlass 81 einer Heizung
(nicht dargestellt). Darüber
hinaus sind die drei Rotoren 82a, 82b, 82c an
einer als Hubsäule ausgebildeten
Rotorhubeinrichtung 83 befestigt. Diese wird im vorliegenden
Beispiel von zwei Motoren 84a, 84b vertikal bewegt.
-
In 11 ist
ein Rotor 88 in seiner eingetauchten Zielposition 89 innerhalb
des Schmelzekanals 90, befestigt an einer Hubwinde 91a, 91b dargestellt.
Die Hubwinde 91a, 91b kann den Rotor 88 durch
Aufwinden des Seils 92 entlang der vertikalen Richtung 93 verfahren.
Unabhängig
hiervon kann das als Laufkatze ausgebildete Mittel zum Verfahren 94,
an der die Hubwinde 91a, 91b befestigt ist, entlang
der horizontalen Richtung 95 verfahren werden. Eine mögliche Stellung,
in die der Rotor 88 verfahren werden kann, ist in der gestrichelten
Position 96 dargestellt.
-
Zudem ist der dreihüllige Aufbau
des Schmelzekanals 90 dargestellt. Im gezeigten Beispiel
besteht der Schmelzekanal 90 aus dein Außenmantel 90a aus
Stahl, der Zwischenschicht 90b aus hochporösem Beton
sowie der monolithischen keramischen Auskleidung 90c aus
einer Mischung von Quarzglas und Additiven.
-
12 und 13 zeigen, wie ein Filterelement 97 in
seinem Deckel 98 eine Heizlüftung aufweisen kann, die Heißluft durch
ein Rohr 99 durch den Deckel 98 in das Filterelement 97 blasen
kann.
-
Der Deckel 98 ist mit dem
Arm 100 fest verbunden. Dieser ist wiederum mit der Kragung 101 fest
verbunden und am Gelenk 102 gelenkig gelagert. Mittels
des hydraulischen Zylinders 103 kann der Deckel 98 vom
Filterelement 97 um die Drehachse des Gelenks 102 geklappt
und das Filterelement 97 somit geöffnet werden. Ab dein Anschluss 104 ist das
Heißluftrohr
entweder flexibel auszubilden oder vor Öffnen des Deckels 98 vom
Anschluss 104 zu trennen.