-
Verfahren zur Regeneration von auf einem Träger befindlichen Platinkatalysatoren
Die Erfindung betrifft allgemein die Regeneration von auf einem Träger befindlichen
Platinkatalysatoren, vorzugsweise solchen, die auf y-Tonerde als Träger etwa 0,1
bis 3 Gewichtsprozent Platin enthalten und insbesondere zur Reformierung von Kohlenwasserstoffen
in Gegenwart von Wasserstoff dienen. Insbesondere betrifft die Erfindung die periodische
Regeneration der Platinkatalysatoren, um ihre Aktivität aufrechtzuerhalten.
-
Bei der Reformierung von Kohlenwasserstoffen läßt man die verdampfte
Beschickung zusammen mit Wasserstoff durch eine Reaktionszone hindurchströmen, die
einen Platinkatalysator enthält. Nachdem der Platinkatalysator eine Zeit lang benutzt
worden ist, scheiden sich so viel Kohlenstoff und andere kohlenstoffhaltige Verunreinigungen
darauf ab, daß er für die weitere Benutzung bei dem Reformierungsverfahren unwirksam
wird und eine Regeneration notwendig ist.
-
Dies ist aus dem Grund der Fall, weil bei der Reformierung die Wirksamkeit
des Katalysators ein äußerst wichtiger Faktor ist. Der vorliegenden Erfindung liegt
die Erkenntnis zugrunde, daß man bei der erwähnten Regeneration eine gleichzeitige
Berührung des Katalysators mit Wasserstoff und Oxyden des Kohlenstoffs, insbesondere
von Kohlendioxyd, verhüten muß, da es sich gezeigt hat, daß die gleichzeitige Gegenwart
dieser Gase schädlich ist und die Wirksamkeit des Platinkatalysators nach seiner
Regeneration beeinträchtigt.
-
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Regeneration von auf einem
Träger befindlichen Platinkatalysatoren, vorzugsweise solchen, die auf y-Tonerde
als Träger etwa 0,1 bis 3 Gewichtsprozent Platin enthalten, durch Wegbrennen von
kohlenstoffhaltigen Abscheidungen, die sich auf den Katalysatoren bei der Reformierung
von Kohlenwasserstoffen gebildet haben, durch genau geregelte Verbrennung bei Temperaturen
zwischen 400 und 600ob unter Bildung von Kohlenoxyden. Das Besondere liegt hierbei
darin, daß man den Katalysator sowohl vor wie auch nach der Verbrennungsstufe jeweils
10 Minuten bis zu 2 Stunden lang einem Unterdruck von etwa 250 bis 38 mm Mg-Säule
absolut und der Einwirkung eines inerten Spülgases jeweils zwischen Verbrennungs
und Unterdruckstufe aussetzt, um eine gleichzeitige Berührung des Platinkatalysators
mit Wasserstoff und Kohlenoxyden zu verhindern. Das inerte Spülgas besteht vorzugsweise
ans wasserstoff- und sauerstofffreien Gasen, z. B. Abgasen.
-
Es ist zwar bereits bekannt, Katalysatoren, die zur Reformierung
von Kohlenwasserstoffen verwendet werden, nacheinander mit sauerstoffhaltigen Gasen
zu behandeln, mit inerten Gasen zu spülen und mit wasserstoffhaltigen Gasen zu regenerieren,
wobei man bestrebt war, eine gleichzeitige Berührung des Katalysators mit Wasserstoff
und Sauerstoff zu vermeiden. Hierbei hat man jedoch unter gewöhnlichem Druck gearbeitet,
im Gegen-
satz zu dem bedeutend höheren Druck, der für die Reformierung erforderlich
ist. Im Gegensatz dazu wird durch die Evakuierung nach der Erfindung eine gleichzeitige
Einwirkung von Kohlendioxyd und Wasserstoff auf die Platinkatalysatoren bei erhöhten
Temperaturen verhindert. Es hat sich gezeigt, daß eine derartige gleichzeitige Einwirkung
die Wirksamkeit der Katalysatoren beeinträchtigt. Das Verfahren der vorliegenden
Erfindung zur Regeneration der Platinkatalysatoren durch Aneinanderschaltung einer
Reihe von Arbeitsgängen umfaßt also folgende Stufen: die Verdrängung der Beschickung
von dem Katalysator, indem man ein wasserstoffreiches Gas in ihn hineinbläst, um
die 6 C-Atome enthaltenden sowie noch schwerere Kohlenwasserstoffe daraus zu entfernen;
die Evakuierung der Katalysatorkammer unter genügend niedrigem Druck in möglichst
kurzer Zeit, z. B. im Laufe von 10 Minuten bis zu 2 Stunden; die Beseitigung des
Kohlenstoffs und der kohlenstoff haltigen Verbindungen aus dem Platinkatalysator
durch genau geregelte Verbrennung, bei der die Temperatur der Flammenfront 600°C
nicht überschreitet, indem man ein sauerstoffhaltiges Gas in diese einleitet; eine
nochmalige Evakuierung der Katalysatorkammer bis zu einem Unterdruck (z. B. bis
zu einem Vakuum von ungefähr 500 bis 725 mm Hg-Säule, entsprechend ungefähr 255
bis 38 mm Hg-Säule absolut), im Laufe von 10 Minuten bis 2 Stunden; die Aktivierung
des Katalysators durch Inberührungbringen mit wasserstoffreichem Gas bei Temperaturen
oberhalb
des Taupunktes der Beschickung, aber nicht über 600°C, und schließlich die Wiederherstellung
der Reaktionsbedingungen über dem Katalysator, indem man ein Gemisch aus der verdampften
Kohlenwasserstoffbeschickung und Wasserstoff in die Reaktionszone einleitet und
mit dem Katalysator in Berührung bringt. Auf diese Weise verhütet man den gleichzeitigen
Zutritt von Kohlendioxyd und Wasserstoff zu dem Katalysator bei höheren Temperaturen.
-
Bei einer bevorzugten Durchführungsart des Verfahrens nach der Erfindung
vermeidet man die gleichzeitige Gegenwart von Wasserstoff, Kohlendioxyd und Sauerstoff
dadurch, daß man die Evakuierung mit dem Ausblasen des Katalysators mit einem inerten
Spülgas, wie Stickstoff, das frei von H2, C O2 und O2 ist, verbindet, wobei diese
Evakuierung und das Ausblasen mit dem Spülgas bei der bevorzugten Form des Verfahrens
sowohl vor wie auch nach der Regeneration eingeschaltet wird; aber auch eine bloße
Evakuierung undloder das Ausblasen mit Gas entweder vor der Regeneration oder hinterher
oder beide Male fällt in den Rahmen der vorliegenden Erfindung.
-
Wie bereits erwähnt, wurde gefunden, daß das gleichzeitige Vorhandensein
von Wasserstoff und Kohlendioxyd in Berührung mit dem Katalysator bei erhöhten Temperaturen
besonders schädlich für seine Wirksamkeit ist.
-
Kohlenmonoxyd kann auch schädlich sein, doch ist es weniger unerwünscht
als die anderen Stoffe.
-
Der Platinkatalysator kann wie üblich unter Verwendung von Verbrennungsabgasen
regeneriert werden, die im Gemisch mit Sauerstoff unter solchen Bedingungen mit
ihm in Berührung gebracht werden, daß eine geregelte Oxydation der auf dem Katalysator
sitzenden XTerunreinigungen bei Temperaturen bis höchstens 600° C möglich ist. Der
Sauerstoff kann auch mit irgendeinem anderen, die Verbrennung nicht unterhaltenden
Gas, wie Stickstoff, vermischt sein.
-
Die Bezeichnung Abgase« wird bier in ihrer üblichen Bedeutung gebraucht
und betrifft solche Gase, die bei der Verbrennung üblicher Brennstoffe anfallen.
Die Abgase für das vorliegende Verfahren kann man am einfachsten durch absichtliche,
nahezu vollständige Verbrennung eines Brennstoffes, wie Methan oder Erdgas, in einem
sogenannten Generator zur Erzeugung inerter Gase erhalten, oder es kann das Gas
sein, das in der Regenerationsstufe selbst beim Wegbrennen der kohlenstoffhaltigen
Verunreinigungen von der Katalysatorschicht anfällt, oder auch Gemische von Gasen
aus diesen beiden Quellen.
-
Der höchste C O2-Gehalt, der normalen«reise in einem durch vollständige
Verbrennung von Erdgas erzeugten Abgas gefunden werden kann, beträgt 12,1°jo. Andere
bekannte gasförmige Brennstoffe können Abgase mit C O2-Gehalten von 10,7 ovo bis
23,8°lo ergeben.
-
Typische Analysen von Abgasen aus den beiden obenerwähnten Quellen
können folgende Werte ergeben:
1 2 |
Aus Erdgas erzeugt Son der RegeuenLuen des |
Katalysators selbst |
CO2 10 7 |
cHToO 15 . . 16 |
N2 75 77 |
CO Spur Spur |
Der besseren Übersicht halber wird die allgemeine Reihenfolge der Vorgänge und die
Zusammensetzung der verschiedenen Gasströme bei einem typischen Reaktions-Regenerations-Kreislauf
nach der Erfindung unter Ver-
wendung von Evakuierungsstufen allein in der nachstehenden
Tabelle 1 zusammengefaßt.
-
Tabelle 1 1. Man leitet Benzindämpfe zusammen mit Wasserstoff ein.
-
2. Man leitet ein wasserstoffreiches Gas ein.
-
3. Man evakuiert 10 Minuten bis zu 2 Stunden lang bei etwa 250 bis
38 mm Hg-Säule absolut.
-
4. Man leitet ein die Verbrennung unterhaltendes, von H2 freies Gasgemisch
über den Katalysator.
-
5. Man evakuiert wieder 10 Minuten bis 2 Stunden lang bei etwa 250
bis 38 mm Hg-Säule absolut.
-
6. Einleitung eines wasserstoffreichen Gases.
-
7. Zuführung von Benzindampf plus Wasserstoff.
-
Ein typisches Beispiel für einen solchen Reaktions-Regenerations-Kreislauf
nach Tabelle 1 wird nachstehend wieder unter alleiniger Benutzung einer Evakuierung
zur Beseitigung störender Gase zur Veranschaulichung in der Tabelle II wie folgt
angegeben: Tabelle H Regeneration eines Platin-auf-Tonerde-Katalysators
Dauer |
Stufe stiunn- |
Nr. Stun- Arbeitsgang |
den) |
1- Bei der Umsetzung von Benzindampf und |
wasserstoffhaltigem Gas arbeitet man z. B. |
unter folgenden Bedingungen: |
Einleitungsgeschwindigkeit der Be- |
schickung: 6 Rtl./Rtl. Std.; |
Menge der VÇasserstoffzufuhr: 45 m3 H2 |
je hl flüssige Beschickung; |
Druck 16 atü; |
Eintrittstemperatur der Beschickung in |
den Reaktor: 500°C. |
2 112 Man stellt die Zuleitung des Benzin- |
dampfes ab und behält die sonstigen |
Reaktionsbedingungen unter Beschickung |
des Reaktors nur mit dem wasserstoff- |
haltigen Gas bei. |
3 1/4 Man vermindert den Druck bis zum |
Normaldruck und schaltet dann das |
wasserstoffreiche Gas ab. |
4 1/4 Man evakuiert bis zu einem Druck von |
127 mm Hg-Säule absolut. |
5 1/4 Man steigert den Druck wieder bis auf |
Normaldruck unter gleichzeitiger Ein- |
leitung von Abgas. |
6 l.l2 Man steigert den Druck unter fort- |
gesetztem Einleiten des Abgases bis auf |
16 atü. |
7 5 Man erwärmt bis auf 400C C, um den |
Katalysator zu regenerieren, und beginnt |
mit der Zuleitung eines Gemisches von |
Abgas, mit anfänglich ungefähr 1,0 Volum- |
prozent Sauerstoffgehalt und erhöht den |
Sauerstoffgehalt bis auf ungefähr 5 Volum- |
prozent. |
8 1!4 Man stellt die Sauerstoffzufuhr ab und |
bringt den Reaktor wieder auf Normal- |
druck. |
Dauer |
Stufe (in |
Nr. Stun- Arbeitsgang |
den> |
9 1'4 Man evakuiert bis zu einem Druck von |
127 mm Hg-Säule absolut. |
10 1/4 Man erhöht den Druck wieder bis auf |
Normaldruck und beginnt mit der Ein- |
leitung des wasserstoffhaltigen Gases. |
11 l12 Man erhöht die Eintrittstemperatur der |
Beschickung in den Reaktor auf 500° C |
und den Druck auf 16 atü. |
12 ~ Man wiederholt die Stufe Nr. 1. |
-
Das katalytische Reformieren einer Kohlenwasserstoffbeschickung,
insbesondere einer aus Naphthenkohlen wasserstoffen, ist in der Technik wohlbekannt.
Solche Naphthenkohlenwasserstoffe sieden gewöhnlich zwischen etwa 65 und 260° C
und sind durch katalytische Umwandlungsvorgänge erhältlich. Sie werden entweder
für sich allein oder im Gemisch mit Rohölfraktionen als Beschickung für Reformierungsverfahren
benutzt.
-
Beim Reformieren von Kohlenwasserstoffbeschickungen leitet man die
verdampfte Beschickung durch die Reaktionszone, meist mit einer Flüssigkeits-Raumgeschwindigkeit
von stündlich ungefähr 1 bis 4 Raumteilen der flüssigen Beschickung auf 1 Raumteil
des Katalysators. Eine Raumgeschwindigkeit von 2 Rtl. /Rtl. tStd. ergibt z. B. sehr
gute Ergebnisse, wenn man als Beschickung eine Küsten-Rohölfraktion (Coastal crude
fraktion) verwendet.
-
Die Temperatur der in den Reaktor eintretenden Beschickung kann zwischen
450 und 540 C liegen, vorzugsweise bei ungefähr 500°C. Da die Reformierungsreaktion
endothermisch ist und technische Reaktoren gewöhnlich adiabatisch arbeiten, liegt
die Temperatur der den Reaktor verlassenden Gase gewöhnlich zwischen 370 und 5100
C.
-
Bei einen Platinkatalysator von genügender Wirksamkeit beträgt das
Temperaturgefälle zwischen der Eintrittstemperatur der Beschickung in den Reaktor
und dem Abfluß im allgemeinen ungefähr 65 bis 852C.
-
Der in der Reaktionszone herrschende Druck kann von 3,5 bis 50 atü
liegen, vorzugsweise bei ungefähr 14 bis 28 atü.
-
Die -Menge des für die Reaktion verwendeten Wasserstoffs kann von
ungefähr 18 m3 bis ungefähr 180 m3 je M flüssiger Beschickung schwanken. Meist nimmt
man ungefähr 90 m3 Wasserstoff je hl der flüssigen Kohlenwasserstoffe.
-
Für das Verfahren nach der Erfindung benutzt man meist einen Platin-auf-Tonerde-Katalysator,
der ungefähr 0,1 bis 3 Gewichtsprozent, vorteilhaft 0,2 bis 1,0 Gewichtsprozent,
Platin enthält. Es ist wünschenswert, daß die Tonerde, auf der das Platin niedergeschlagen
ist, eine gereinigte Tonerde ist, etwa aus Boehmit erhaltene y-Tonerde. Es gibt
zahlreiche Tonerdesorten im Handel, die als Träger für Katalysatoren zur Verfügung
stehen, und man kann Katalysatoren benutzen, bei denen das Platin auf Tonerde von
irgendeiner der im Handel erhältlichen Art niedergeschlagen ist. Auch Platinkatalysatoren,
bei denen das Platin auf anderen Trägern niedergeschlagen ist, wie Platin auf Zirkonerde,
Magnesia oder Magnesia-Tonerde-Gemischen, sind verwendbar.
-
Das Verfahren zur Regeneration von Platinkatalysatoren, die durch
Kohlenstoff oder kohlenstoffhaltige
Abscheidungen verunreinigt sind, umfaßt die Durchführung
der folgenden Arbeitsstufen der Reihe nach: Bei der bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung schaltet man die Schicht mit dem Platinkatalysator aus, indem man
die Zufuhr der Beschickungsdämpfe abstellt und die des wasserstoffhaltigen Gases
fortsetzt, bis alle Kohlenwasserstoffe mit 6 oder mehr C-Atomen im Molekül aus der
Reaktionszone durch den Gasstrom verdrängt sind.
-
Dann evakuiert man die Reaktionskammer mit der Platinkatalysatorschicht
im Laufe von 10 Minuten bis zu 2 Stunden bis auf einen Druck von ungefähr 500 bis
zu 725 mm Hg-Säule, leitet ein praktisch von Wasserstoff und C O2 freies inertes
Spülgas in die Kammer ein und brennt anschließend die Kohlenstoffabscheidungen von
dem Katalysator unter genau geregelten Oxydationsbedingungen weg, indem man in die
Reaktionszone ein Regenerationsgas einleitet, das aus einem nicht brennbaren und
die Verbrennung nicht unterhaltenden Bestandteil, etwa Verbrennungsgasen oder Stickstoff
im Gemisch mit einer genau bemessenen, derart hohen Menge Sauerstoff besteht, daß
die Flammenfront der durch das Katalysatorbett fortschreitenden Flamme niemals 600°C
überschreitet.
-
Nachdem man durch diese geregelte Verbrennung die Abscheidungen von
Kohle und anderen kohlenstoffhaltigen Verunreinigungen von dem Katalysator entfernt
hat, spült man die gesamte Reaktionszone mitsamt dem Platinkatalysator abermals
mit einem von Wasserstoff und Kohlendioxyd möglichst freien Gas durch und evakuiert
im Laufe von ungefähr 10 Minuten bis zu 2 Stunden durch Anlegen eines Unterdruckes
von ungefähr 500 bis 725 mm Hg-Säule (d. h. etwa 250 bis 38 mm Hg-Säule absolut).
Nach dieser Evakuierung kann man den Platinkatalysator aktivieren, indem man zuerst
wasserstoffhaltiges Gas in die Reaktionszone einleitet, um den Katalysator allmählich
bis auf eine Temperatur zu erwärmen, die der gewünschten Temperatur der in den Reaktor
eingeführten Beschickung nahekommt und zwischen 450 und 540° C liegt, worauf man
die Reaktionskammer durch Einführen eines Gemisches aus verdampfter Beschickung
und Wasserstoff wieder in Betrieb setzt, um das Reformieren der Beschickung wieder
einzuleiten. Auf diese Art kann der Kreislauf dann laufend wiederholt werden.
-
Es versteht sich, daß das Verfahren der Erfindung auch dann anwendbar
ist, wenn man den Platinkatalysator einer Reaktivierung unterwirft, nachdem er seine
Aktivität zum Teil verloren hat, so daß eine übliche Regeneration die gewünschte
Aktivität nicht wiederherstellen kann. In einem solchen Falle kann auf die geregelte
Verbrennungsstufe, wie sie hier beschrieben worden ist, noch eine Behandlung folgen,
bei der man den Katalysator in der Wärme mit einem sauerstoffhaltigen Gas in Berührung
bringt, das einen Sauerstoffteildruck von mindestens 1 atü hat. Nach vorliegender
Erfindung entfernt man dann wieder das sauerstoffhaltige Gas von dem Katalysator
nach Beendigung der Reaktivierung durch Anlegen eines Unterdruckes von ungefähr
500 bis 725 mm Hg-Säule für 10 Minuten bis zu 2 Stunden, worauf wieder eine Umsetzung
der Kohlenwasserstoffbeschickung mit Wasserstoff unter den vorherigen Reaktionsbedingungen
in Berührung mit dem Katalysator folgt.
-
Ein Beispiel für die Reihenfolge der Arbeitsgänge und die Zusammensetzung
der verschiedenen Gasströme während eines typischen Regenerationskreislaufs nach
dem Verfahren dieser Erfindung unter Anwendung sowohl eines inerten Spülgases wie
auch einer Evakuierungsbehandlung wird in der nachstehenden Tabelle III erläutert:
Tabelle
III Regeneration eines Platin-auf-Tonerde-Katalysators
Dauer |
Stufe (in |
Nr. Stun- Arbeitsgang |
den) |
1- Die Reaktionsbedingungen für das Refor- |
mieren von Benzindampf in Gegenwart von |
wasserstoffhaltigem Gas sind z. B. folgende: |
Zuführungsgeschwindigkeit der Be- |
schickung: 6 Rtl./Rtl./Std.; |
Menge der Wasserstoffzuleitung: 45 m3 |
H2 je hl flüssige Beschickung; |
Druck: 16 atü, |
Eintrittstemperatur der Beschickung in |
den Reaktor: 500° C. |
2 1/2 Man stellt die Zufuhr des Benzin- |
dampfes ab und behält die Reaktionsbe- |
dingungen unter Beschickung des Reaktors |
nur mit dem wasserstoffhaltigen Gas bei. |
3 1/4 Man vermindert den Druck bis auf |
Normaldruck und schaltet dann die Zu- |
fuhr des wasserstoffreichen Gases ab. |
4 1/4 Man evakuiert bis zu einem Druck von |
127 mm Hg-Säule absolut. |
5 174 Man erhöht den Druck auf Atmosphären- |
druck und beginnt mit einer Geschwindig- |
keit von 280 1 in der Stunde mit dem Ein- |
leiten eines Abgases, das 10 Volumprozent |
CO2, 0,3 Volumprozent H20und 90Volum- |
prozent N2 enthält. |
6 1/2 Man bringt den Druck unter fortgesetz- |
tem Einleiten des Abgases bis auf 16 atü. |
7 5 Man erwärmt auf 400°C, um den Kata- |
lysator zu regenerieren, und beginnt mit |
der Zuleitung eines Abgases, das ungefähr |
10 Volumprozent CO2, 0,3 Volumprozent |
H2 0, 89 Volumprozent N2 und l,OVolum- |
prozent O2 enthält. |
8 1 Man erhöht allmählich die Einlaß- |
bis 4 temperatur des Gases in den Reaktor auf |
510° C unter Beibehaltung des Druckes |
von 16 atü. |
9 1 Man steigert allmählich den Sauerstoff- |
bis 4 gehalt des Abgases bis ungefähr 5 bis |
10 Volumprozent. |
tOa*) 4 Man regeneriert den Katalysator mit |
einem Abgas, das 5 Volumprozent CO2, |
0,3 Volumprozent H2 O, 85 Volumprozent |
N2 und 5 Volumprozent O2 enthält. |
lOb*) 30 Man regeneriert den Katalysator mit |
einem Abgas, das 7 Volumprozent CO2, |
0,3 Vohimprnzent H2O, 88 Volumprozent |
N2 und 5 Volumprozent O2 enthält. |
11 1 Man läßt die Temperatur bis unter |
bis 4 ungefähr 425°C zurückgehen. |
12 1/4 Man stellt den Sauerstoff ab und bringt |
den Reaktor auf Normaldruck. |
13 1/4 Man stellt die Gaszufuhr um und führt |
inertes Spülgas aus N2 plus 10°/o C O2 mit |
einer Geschwindigkeit von 280 1 in der |
Stunde zu. |
-
*) Die Stufen iOn und lOb steilen aufeinanderfolgende und nicht gleichzeitig
durchgeführte Stufen dar, die mit Sauerstoffgebalten von 5 und 10 Volumprozent durchzuführen
sind.
Dauer |
Stufe (in |
Nr. Stun- Arbeitsgang |
den) |
14 1/4 Man evakuiert bis auf einen Unterdruck |
von 127 mm Hg-Säule absolut. |
15 1/4 Man erhöht den Druck wieder auf |
Atmosphärendruck und beginnt gleich- |
zeitig mit dem Einleiten des wasserstoff- |
haltigen Gases. |
16 1/2 Man erhöht die Eintrittstemperatur der |
- Beschickung in den Reaktor auf 500° C |
und den Druck auf 16 atü. |
17 - Man wiederholt die Stufe Nr. 1. |
-
Die vorliegende Erfindung wird durch das folgende Ausführungsbeispiel
einer bevorzugten Ausführung des Verfahrens noch näher erläutert, bei der man sowohl
die Reaktionszone evakuiert wie auch störende Gase durch ein inertes Spülgas daraus
verdrängt.
-
Beispiel Für das folgende Beispiel wurde ein Platin-auf-Tonerde-Katalysator
verwendet, in dessen Gegenwart bei der Behandlung einer leichten katalytischen B
enzinfraktion mit einer Durchsatzgeschwindigkeit von 6 Rtl.!Rtl./Std. und 45 m3
Wasserstoff auf 1 hl der flüssigen Beschickung unter etwa 16 atü und bei einer Eintrittstemperatur
der Benzindämpfe in den Reaktor von ungefähr 500°C der Temperaturrückgang nur 33°C
betrug.
-
Man brachte den Katalysator in einen Reaktionsbehälter und ließ den
Wasserstoff unter 16 atü und etwa 425 bis 4800 C warm mit einer Geschwindigkeit
von 140 1 in der Stunde strömen. Dann ließ man den Druck in dem Reaktor bis auf
den Normaldruck zurückgehen und evakuierte den Reaktor innerhalb von 30 Minuten
lang bis auf ein Vakuum von 725 mm Hg-Säule.
-
Dann beschickte man den Reaktionsbehälter 30 Minuten lang bei 3,5
atü und 4500 C mit einem Abgas, dessen Geschwindigkeit 2801 in der Stunde betrug
und das ein Gemisch aus Stickstoff mit weniger als 10 Oto Kohlendioxyd war, um die
Wirkung möglichst zu verstärken, die man erhalten würde, falls in dem Reaktionsbehälter
bei Beginn seine Beschickung mit Kohlendioxyd noch Wasserstoff vorhanden wäre.
-
Nach diese Behandlung stellt man die Zufuhr von Kohlendioxyd ab und
führt statt dessen ein Gemisch aus ungefähr 50/0 Luft und Stickstoff ein, um den
Katalysator zu regenerieren. Die Regenerationsbedingungen umfaßten einen Druck von
3,5 atü, eine Eintrittstemperatur von 425 C und eine Zuführungsgeschwindigkeit von
300 1 Gas in der Stunde. Während der Regeneration verringerte man allmählich den
Anteil des in dem Regeneriergas erhaltenen Stickstoffs, bis die Gaszufuhr zuletzt
nur noch aus 140 1 Luft in der Stunde bestand, die unter 3,5 atü und mit einer Eintrittstemperatur
von 4800 C zuströmten.
-
Am Ende der Regeneration spülte man den Kata lysator nochmals 30
Minuten lang bei 4500 C mit einem Abgas durch, das aus Stickstoff mit einem Zusatz
von weniger als lO0/o Kohlendioxyd bestand, ließ dann den Druck im Reaktionsbehälter
bis auf den atmosphärischen sinken und evakuierte den Behälter dann innerhalb von
30 Minuten lang auf ein Vakuum von 775 mm Hg-Säule.
-
Daraufhin leitete man Wasserstoff unter 16 atü in den Reaktor ein,
um den Katalysator zu aktivieren, und dann ein Gemisch aus Wasserstoff und leichtem
Rohbenzin mit einer Geschwindigkeit von 45 m3 Wasserstoff je hl der
flüssigen
Beschickung bei einer Durchflußgeschwindigkeit von 6 Rtl./Rtl.JStd., einem Druck
von 16 atü und einer Eintrittstemperatur von 500°C. Es zeigte sich, daß der Temperaturrückgang
beim Durchgang durch den Reaktor ungefähr 66°C betrug.
-
Als der Katalysator abermals entaktiviert war, wurde er unter denselben
Bedingungen regeneriert, wobei man jedoch eine Stickstoffspülung an Stelle der Behandlung
unter vermindertem Druck bei Beginn und am Schluß des Regenerierkreislaufs einschaltete,
und zwar jedesmal unter 30 Minuten langer Einleitung eines Stroms von 280 1 Stickstoff
in der Stunde, nämlich vor der Regeneration, um Wasserstoff zu entfernen, und hinterher,
um Kohlendioxyd zu beseitigen. In diesem Falle wurde gefunden, daß der Temperaturabfall
bei der Regeneration nur ungefähr 55°C betrug.