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Die Erfindung betrifft eine Rundballenpresse mit
einer. Spannvorrichtung, darauf gelagerten Walzen, wenigstens einer
Rolle und in jeweils einer Schlaufe zwischen den Walzen hindurch
und über die
Rolle geführten
Riemen eines Pressraums.
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Herkömmliche Rundballenpressen (
DE 199 41 604 ) mit variabler
Presskammer weisen einen vertikal schwenkbaren Spannarm mit zwei
Walzen auf, zwischen denen Pressriemen hindurch und um eine ortsfeste
Rolle geführt
werden können.
Abhängig
von der Stellung des Spannarms ergibt sich eine unterschiedlich
große
Presskammer.
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Das mit diesem Stand der Technik
einhergehende Problem ist darin zu sehen, dass der Abstand zwischen
den Walzen nicht bedeckt ist und die Schlaufe Pressgut einziehen
kann, was Verstopfungen bewirken kann.
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Dieses Problem wird in erfinderischer
Weise durch die Lehre von Patentanspruch 1 gelöst, wobei in den davon abhängigen Patentansprüchen jeweils vorteilhafte
Weiterentwicklungen gelehrt werden.
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Auf diese Weise ergibt sich kein
durchgehender Spalt, in den Pressgut eindringen kann. Vielmehr gibt
es nur noch mehrere kurze und zudem versetzte Spalte, was das Eindringen
von Erntegut erheblich erschwert und somit das Risiko von Verstopfungen erheblich
minimiert, wenn nicht gar ausschließt. Die Spannvorrichtung kann
auf verschiedene Weise, z. B. mit translatorisch bewegbaren Walzen
oder dergleichen ausgebildet werden. Es ist denkbar, dass jeder
zweite Riemen anders geführt
wird; es ist aber ebenso möglich,
dass die Riemen in Gruppen zusammengefasst sind und jeweils eine
Gruppe zwischen einem Walzenpaar und die andere(n) Gruppe(n) zwischen
dem anderen Walzenpaar verlaufen.
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Eine schwenkbare Spannvorrichtung,
die z. B. auf jeder Seite der Presskammer einen Arm besitzt, der
die Enden der Walzen drehbar aufnimmt, ist besonders günstig, weil
sich seine Bewegung gut kontrollieren lässt.
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Die Verstopfungsgefahr kann des Weiteren dadurch
reduziert werden, dass der Spalt zwischen den Walzen während des
Pressvorgangs veränderbar
ist, z. B. indem diese schwenkbar auf der Spannvorrichtung gelagert
und mittels Gestänge,
Seilzug, Motor oder dergleichen verstellt werden; sh. hierzu
DE 42 15 308 C2 .
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Andererseits kann ein einmal vorgegebener und
während
des Betriebs nicht veränderbarer
Abstand auf einen minimalen Wert gebracht und beibehalten werden,
so dass sich auch dadurch das Wickelrisiko minimiert.
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Die Verwendung mehrerer Rollen und
abwechselnd darüber
geführte
Riemen hat den Vorteil, dass zwischen den Schlaufen Freiräume entstehen, durch
die eventuell eingeschlossenes kurzes Pressgut seitlich entweichen
kann.
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Zusätzliche Freiräume zur
seitlichen Abgabe eingeschlossenen Ernteguts und/oder zur alternativen
Führung
der Riemen werden geschaffen, indem sich eine Walze und/oder eine
Rolle nur über
die Breite weniger Riemen erstreckt. Dies kann z. B. durch Stummelwalzen
bzw. -rollen erreicht werden, die auf der Spannvorrichtung oder
in dem Fahrgestell gelagert sind.
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In der Zeichnung ist ein nachfolgend
näher beschriebenes
Ausführungsbeispiel
der Erfindung offenbart. Es zeigt:
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1 eine
Rundballenpresse mit erfindungsgemäß geführten Riemen in Seitenansicht
und
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2 die
Riemen in einer perspektivischen Darstellung.
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Eine in 1 gezeigte Rundballenpresse 10 enthält ein Fahrgestell 12 und
eine Zuführvorrichtung 14,
die zu pressendes Erntegut in einen Pressraum 16 variabler
Größe weiterfördert. Der
im Anfangszustand im Wesentlichen dreieckige Pressraum 16 wird vorne
unten von einer sogenannten Starterwalze 18 durchdrungen,
die dazu beiträgt,
das angesammelte Pressgut in Drehung zu versetzen. Bei anderen Ausführungen
einer Rundballenpresse 10 kann auf die Starterwalze 18 verzichtet
werden. Das Fahrgestell 12 stützt sich mittels Rädern 20 auf
dem Boden beweglich ab und weist Seitenwände 22 auf, die den Pressraum 16 seitlich
begrenzen. An der Vorderseite des Fahrgestells 12 ist eine
Deichsel 24 vorgesehen, mit der die Rundballenpresse 10 an
ein Zugfahrzeug angeschlossen werden kann. Die Zuführvorrichtung 14 enthält einen
Aufnehmer 26, der das Pressgut vom Boden aufliest und nach
oben und hinten weiterfördert.
Der Pressraum 16 wird umfangsseitig von einer Vielzahl
zueinander parallel angeordneter und relativ schmaler Riemen 28 umschlossen,
die das Erntegut zu einem nicht näher bezeichneten Rundballen formen.
Die Riemen 28 sind über
eine Vielzahl von Rollen 30 geführt, die drehbar in den Seitenwänden 22 gelagert
sind und sich über
den Pressraum 16 erstrecken. Eine der Rollen 30,
nämlich
die Rolle 30', ist
für die
weitere Beschreibung von besonderer Bedeutung, was näher ausgeführt wird.
Die Bewegung der Riemen 28 erfolgt dadurch, dass wenigstens
eine der Rollen 30, 30 rotierend angetrieben wird,
wozu eine Antriebswelle 32 ebenfalls zur Verbindung mit dem
Zugfahrzeug vorgesehen ist. Schließlich ist eine Spannvorrichtung 34 vorgesehen,
die vom Prinzip her bekannt, bei der vorliegenden Erfindung aber
besonders ausgebildet ist.
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Die Spannvorrichtung 34 enthält an jeder Seitenwand 22 einen
Spannarm 36, ein Spannglied 38 und Walzen 40, 42, 44 und 46.
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Wenn bei diesem Ausführungsbeispiel
auch insgesamt zwei Spannarme 36 vorgesehen sind, so kann
in anderen Ausführungsbeispielen
ein einziger ausreichen. Jeder Spannarm 36 erstreckt sich
parallel zu den Seitenwänden 22 und
zwar normalerweise – aber
nicht zwingend – zwischen
ihnen. In einem vorderen Endbereich ist jeder Spannarm 36 in
einem Lager 48 vertikal schwenkbar an dem Fahrgestell 12 aufgenommen.
Jeder Schwenkarm 36 erstreckt sich in horizontaler Richtung
bis über
die Mitte des Pressraums 16 hinaus. Zwischen seinen Enden
ist jeder Spannarm 36 mit einem Anschluss 50 für das Spannglied 38 versehen.
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Das Spannglied 38 setzt
sich in diesem Ausführungsbeispiel
aus einer Feder 52 und einem Zugmittel 54 zusammen
und hat die Aufgabe, die Spannarme
36 stets in eine untere
Stellung zu drängen,
in der die Riemen 28 gespannt sind.
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Die Feder 52 ist hier als
eine mechanische Spiralzugfeder dargestellt, kann aber auch hydraulisch
oder pneumatisch z. B. mittels Druckspeicher, Drossel und dergl.
verwirklicht werden und ist an sich in vielfältiger Weise bekannt. In ihrem
oberen Endbereich wird die Feder 52 in einem Lager 56 an
der entsprechenden Seitenwand 22 oder dem Fahrgestell 12 festgemacht.
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Das Zugmittel 54 ist als
eine Kette oder ein Seil ausgebildet, das einenends an den unteren
Endbereich der Feder 52 und anderenends an dem Anschluss 50 befestigt
ist. Zwischen seinen Enden wird das Zugmittel 54 um eine
Umlenkrolle 58 an den Seitenwänden 22 geführt, so
dass eine nach oben gerichtete Bewegung der Feder 52 eine
nach unten gerichtete Bewegung des Spannarms 36 bewirkt.
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Die Walzen 40, 42 und 44 sind
auf dem der Mitte des Pressraums 16 zugelegenen Endbereich des
Spannarms 36 drehbar angeordnet und erstrecken sich über die
gesamte Breite des Pressraums 16. Sie bilden eine Gruppe,
verlaufen zueinander parallel und mit geringem Abstand und dienen
dazu, den Pressraum 16 in seiner Größe so gering zu halten, wodurch
sich eine hohe Dichte des gepressten Ernteguts zu einem Rundballen
ergibt. Die Walze 46 ist von den übrigen Walzen 40 bis 44 etwas
entfernt und dient als unterer Umlenkpunkt der von oben kommenden
und sich nach oben entfernenden Riemen 28.
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Die Spannvorrichtung 34 kann
weitere an sich bekannte und hier nicht beschriebene Merkmale aufweisen,
z. B. eine Verbindung zwischen beiden Spannarmen 36, damit
sie sich synchron bewegen, eine Weichkernsteuerung, eine Steuerung
für die Riemenspannung
während
des Auswurfs des Rundballens, etc.
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Die Rolle 30' befindet sich im Wesentlichen oberhalb
der Gruppe von Walzen 40 bis 44 und zwar im oberen
Endbereich der Seitenwände 22 im
Bereich eines sie verbindenden nicht näher bezeichneten Lagers. Die
besondere Rolle 30' dient
den von unten kommenden und nach unten sich entfernenden Riemen 28 als
oberer Umlenkpunkt, um den sie jeweils eine Schlaufe bilden.
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Im Weiteren wird auf das in 2 Gezeigte verwiesen, aus
dem der Verlauf der Riemen 28 über bzw. zwischen den Walzen 40, 42, 44 und über die Rolle 30' hervorgeht.
Alle anderen Teile sind der Übersichtlichkeit
wegen weggelassen.
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Das Prinzip der vorliegenden Erfindung
besteht darin, anders als im Stand der Technik, nicht alle Riemen 28 über gemeinsame
Walzen, sondern abwechselnd über
unterschiedliche Paare von Walzen 40, 42 oder 42, 44 verlaufen
zu lassen, was zu einer Art Webmuster führt.
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In dem bevorzugten Ausführungsbeispiel wird
ein erster endloser Riemen 28 als Schlaufe zwischen den
Walzen 40 und 42 hindurch und über die Rolle 30' geführt. Ein
darauffolgender Riemen 28 wird zwischen den Walzen 42 und 44 hindurch
und um die Rolle 30' geschlauft.
Anschließend
wird wieder zu dem ersten Verlaufsmuster gewechselt usw. Wie sich
insbesondere aus 2 ergibt,
existiert stets nur in der Mündung
zwischen den betroffenen Walzen 40, 42, oder 42, 44 ein
sich über
die Breite des jeweiligen Riemens 28 erstreckender Spalt;
keinesfalls verläuft
der Spalt über
die gesamte Breite des Pressraums 16, wodurch die Wickelgefahr
stark reduziert wird.
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In dem dargestellten und beschriebenen Ausführungsbeispiel
wird davon ausgegangen, dass sich die Rolle 30' und die Walzen 40, 42, 44 über die gesamte
Breite des Pressraums 16 erstrecken; dies muss nicht der
Fall sein. Vielmehr können
auch Stummelrollen bzw. Stummelwalzen vorgesehen sein, die sich
nur über
einige Riemen 28 erstrecken.