DE1025624B - Verfahren zur Herstellung von Polyvinylalkohol - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von PolyvinylalkoholInfo
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Description
Die Erfindung befaßt sich mit der Herstellung von Polyvinylalkohol
aus Polyvinylestern von Carbonsäuren speziell durch Alkoholyse.
Diese Verseifung von Polyvinylestern wird gewöhnlich in Gegenwart eines sauren oder alkalischen Katalysators
durchgeführt. Derartige Katalysatoren können Salzsäure oder Schwefelsäure sein oder ein Alkalihydroxyd oder
-alkylat. Die Durchführung im industriellen Maßstab bereitet indessen Schwierigkeiten.
Wenn die Verseifung in Gegenwart von Wasser als Hydrolyse des Esters durchgeführt wird, ist es notwendig,
den gebildeten Polyvinylalkohol aus seiner wäßrigen Lösung auszufällen, beispielsweise durch Zusatz größerer
Mengen Äthylalkohol, der die Löslichkeit des Polyvinylalkohols in Wasser herabsetzt. Hierzu sind jedoch beträchtliche
Mengen eines solchen Stoffs erforderlich, und der Erfolg des Verfahrens hängt außerdem von der genauen
Kontrolle der Temperatur, der Kühlgeschwindigkeit und der Rührung ab. Die notwendige Abtrennung des
Fällmittels, das man nicht verloren geben kann, verursacht weitere Kosten.
Führt man die Reaktion dagegen als Alkoholyse in einer nicht wäßrigen Lösung durch, die den hierfür erforderlichen
Alkohol enthält, so scheidet sich der Polyvinylalkohol nur dann bei Reaktionsende in Pulverform ab,
wenn man von einer sehr verdünnten Lösung des Carbonsäure-Polyvinylesters
ausgeht. In diesem Fall sind große Mengen Lösungsmittel erforderlich, die aus wirtschaftlichen
Gründen wiedergewonnen werden müssen, während Verfahren zur Herstellung
von Polyvinylalkohol
von Polyvinylalkohol
Anmelder:
Revertex Limited, London
Revertex Limited, London
Vertreter: Dipl.-Ing. H. Fecht, Patentanwalt,
Wiesbaden, Hohenlohestr. 21
Wiesbaden, Hohenlohestr. 21
Beanspruchte Priorität:
Großbritannien vom 15. Juni 1953
Großbritannien vom 15. Juni 1953
Clemens Bondy und Kurt Heiser, Harlow, Essex
(Großbritannien),
sind als Erfinder genannt worden
sind als Erfinder genannt worden
eigentliche chemische Umsatz erfolgt in der festen Phase (Polyvinylester), in die die beiden anderen Reaktionsteilnehmer
Alkohol und Katalysator von außen eindiffundieren müssen. Wenn auch bei dieser Herstellungsart
durch die Einhüllung der festen Phase in eine flüssige Phase der Nachteil einer schwierigen mechanischen Bearbeitung
behoben ist, so müssen doch alle Nachteile der
im Verhältnis hierzu nur kleine Mengen Polyvinylalkohol 30 festen Phase in Kauf genommen werden, insbesondere
erzeugt werden. schlechter Stoffaustausch durch Diffusion, Adsorption und
Es ist natürlich möglich, erheblich weniger Lösungsmittel zu verwenden, aber dann scheidet sich der Polyvinylalkohol
nicht ab. In diesem Fall erstarrt nämlich das
Zurückhaltung von Reaktionsprodukten, die dem Enderzeugnis
wesensfremd sind. Da die Reaktion bei jedem Korn von außen nach innen läuft, erhält man bei unvoll-Reaktionsgemisch
zu einem Gel, das mit fortschreitender 35 ständiger Verseifung ein inhomogenes Erzeugnis. Die
Reaktion erhärtet. Ein solches Verfahren erfordert Erfindung lehnt sich an dieses bekannte Verfahren
schwere maschinelle Einrichtung zum Mischen und Durch- zur Herstellung von Polyvinylalkohol aus Polyvinylestern
kneten der Reaktionsmasse und macht überdies die genaue von Carbonsäuren an, indem die Ester in Gegenwart eines
Kontrolle des Verseifungsgrades schwierig. Katalysators und eines inerten gesättigten aliphatischen
Es ist bereits vorgeschlagen worden, die Umwandlung 40 Kohlenwasserstoffs einer Alkoholyse unterworfen werden,
des Polyvinylesters einer niedrigen aliphatischen Carbon- Das Verfahren nach der Erfindung vermeidet aber eine
säure in Polyvinylalkohol mittels Alkoholyse und unter Mitwirkung eines Katalysators derart vorzunehmen, daß
man den Polyvinylalkohol in fester Form, etwa als Pulver
oder Grieß in eine Flüssigkeit einträgt, die sowohl den für 45 dung wird der Polyvinylester in Methyl- oder Äthylalkohol
eine Alkoholyse erforderlichen Alkohol —- z. B. Methyl- gelöst, und die erhaltene Lösung wird als flüssige Phase
alkohol — als auch ein indifferentes Medium enthält, das in einer zweiten flüssigen Phase, nämlich in dem gesättigchemisch
nicht in den Reaktionsablauf eingreift, Poly- ten aliphatischen Kohlenwasserstoff, emulgiert oder divinylalkohol
nicht und Polyvinylester praktisch nicht löst spergiert und zugleich der Alkoholyse unterworfen; der
und mindestens teilweise mit Methylalkohol mischbar ist, 50 gesättigte aliphatische Kohlenwasserstoff ist dabei so ge
feste Phase, ohne übermäßige Alkoholmengen, die das zur Alkoholyse erforderliche Quantum um ein Vielfaches übersteigen
zu benötigen. Bei dem Verfahren nach der Erfin-
z. B. leichte Kohlenwasserstoffe in Form bestimmter Petroleumfraktionen. In diesem Fall entsteht kein homogenes
System, sondern der Reaktionsansatz besteht aus zwei Phasen, nämlich einer festen und einer flüssigen. Der
wählt, daß er sich mit dem Lösungsmittel im wesentlichen nicht mischt und ein anderes spezifisches Gewicht hat als
die Lösung; es ist dadurch im Sinne der Erfindung möglich, den Kohlenwasserstoff nach der Alkoholyse durch
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Gravitationsabscheidung aus der Reaktionsmischung zu ester von Fettsäuren, die mehr als 8 Kohlenstoffatome
trennen. und ein oder zwei freie Hydroxylgruppen enthalten, PoIy-
Der Ausdruck Polyvinylalkohol soll sich hier und im äthylenglykole, Kondensationsprodukte aus Äthylenoxyd
folgenden auf jedes Produkt beziehen, in dem mehr als und organische Säuren, Säureamiden, Aminen, Alkoholen
etwa 50% der Estergruppen verseift sind. Diese je nach 5 oder Phenolen, Abietinsäure und ihre Derivate, PoIy-Art
der Durchführung unter Umständen nur unvoll- methacrylsäure, teilweise acetalisierter Polyvinylalkohol
ständige Verseifung ist häufig erwünscht, da für manche und Celluloseäther. Selbstverständlich sind noch zahl-Zwecke
ein unvollständig verseiftes bzw. alkoholysiertes reiche andere oberflächenaktive Stoffe verfügbar.
Produkt gegenüber dem vollständig umgesetzten aus tech- Das Verfahren nach vorliegender Erfindung kann in
nischen Gründen vorgezogen wird. Der Abbruch der Ver- i° Gegenwart eines sauren oder eines alkalischen Katalysaseifungsreaktion
kann beim Arbeiten mit zwei flüssigen tors durchgeführt werden.
Phasen schneller und gründlicher erfolgen als beim Arbei- In Gegenwart eines alkalischen Katalysators, wie
ten mit einer festen und einer flüssigen Phase. Vor allem Natrium- oder Ivaliumhydroxyd oder Natrium- oder
aber erhält man ein homogenes Produkt. Kaliummethylat ist die Reaktionsgeschwindigkeit jedoch
Im einzelnen stellt sich das Verfahren nach der Erfin- 15 bedeutend größer als bei einem sauren Katalysator. Bei
dung wie folgt dar: Nach dem Auflösen des Polyvinylesters Verwendung eines alkalischen Katalysators ist es ratsam,
in einem Lösungsmittel, das aus dem zur Alkoholyse be- Feuchtigkeit auszuschließen, da Wasser den Katalysator
nötigten Methyl- oder Äthylalkohol besteht und gege- zu inaktivieren neigt.
benenfalls ein Verdünnungsmittel, z. B. Methylacetat, Der Katalysator kann dem Reaktionssystem entweder
enthält, wird die Lösung des Polyvinylesters, der auch 20 in einer Portion oder in mehreren aufeinanderfolgenden
der erforderliche Katalysator zugesetzt wurde, in einer Anteilen zugesetzt werden, derart, daß die Katalysatorindifferenten
Flüssigkeit, z. B. einem der erwähnten konzentration innerhalb geeigneter Grenzen aufrecht-Kohlenwasserstoffe,
emulgiert. Der Emulsionszustand erhalten wird, bevor der Katalysator neutralisiert und
wird während der Alkoholyse aufrechterhalten. Während damit die Reaktion beendet wird.
des Reaktionsverlaufs kann jedes Tröpfchen der Poly- 25 Die Katalysatorkonzentration liegt zweckmäßig zwivinylesterlösung
getrennt für sich zu einem Gel erstarren sehen 0,05 und 5 ° 0 und im Fall des Natriumhydroxyds
und schließlich Partikeln oder Körnchen von Polyvinyl- vorzugsweise zwischen 0,2 und 1 °',,, bezogen auf das Gealkohol
bilden. Die so erzeugten Partikeln können be- wicht der Polyvinylesterlösung.
quem vom Suspensionsmedium abgetrennt werden. Im Fall der Verwendung anderer alkalischer Katalysa-
Der vorzugsweise verwendete Polyvinylester für die 3° toren sind die bevorzugten Grenzen die entsprechenden
Durchführung der Erfindung ist Polyvinylacetat und der stöchiometrischen Äquivalente der vorstehenden Werte.
vorzugsweise verwendete AlkohoKVlethylalkohol. Indiesem Mit dem hier beschriebenen Verfahren können vielerlei
Falle ist Methylacetat ein geeignetes Verdünnungsmittel. Arten von Polyvinylalkohol hergestellt werden, die sich
Die Flüssigkeit, in der die Lösung des Polyvinylesters voneinander durch ihr Molekulargewicht und den Gehalt
emulgiert wird, muß gegen die anderen Bestandteile des 35 an restlichem Polyvinylacetat unterscheiden. Das Mole-Reaktionsgemisches,
wie bereits oben erwähnt, chemisch kulargewicht des Polyvinylalkohols hängt vom Molekularindifferent sein. Sie muß genügend viskos sein, um die gewicht des Polyvinylacetats ab, aus dem es hergestellt
Lösung des Polyvinylesters emulgieren und im Zustand wurde. Der Gehalt an restlichem Polyvinylacetat hängt
ausreichender Emulgierung halten zu können, bis jedes von der Konzentration an Katalysator während der
Tröpfchen der Polyvinylesterlösung für sich erstarrt ist 40 Reaktion und von der Zeitdauer ab, während welcher sie
und schließlich ein Partikelchen oder Korn aus Polyvinyl- aufrechterhalten wird.
alkohol bildet. Aus diesem Grund muß die indifferente Nach Beendigung der Alkoholyse wird der Polyvinyl-
Flüssigkeit eine entsprechende Viskosität behalten, und alkohol aus der Reaktionsmischung durch geeignete
zwar sowohl in Gegenwart der Reaktionsprodukte als Maßnahmen, wie Absitzenlassen oder Filtrieren oder
auch in Gegenwart der in der Lösung des Polyvinylesters 45 Gravitations- oder Zentrifugalkräfte, abgetrennt,
etwa verwendeten Verdünnungsmittel. Die für diesen Es ist meist festzustellen, daß der so abgetrennte PolyZweck
ausreichende Viskosität ist größer als 15 Centipoise vinylalkohol noch kleine Mengen der als Suspensions-(cP)
bei Reaktionstemperatur. mittel verwendeten indifferenten Flüssigkeit enthält. In
Wenn diese Bedingungen erfüllt sind, kann die indiffe- solchen Fällen kann das Material durch Behandlung mit
rente Flüssigkeit, die als Suspensionsmittel dient, recht 50 einem Lösungsmittel für die fragliche indifferente Flüssigeinfach
zurückgewonnen werden, da sie eine separate keit gereinigt werden. Ein bevorzugtes Lösungsmittel für
Phase bildet, die zum Schluß aus der Reaktionsmischung die Behandlung von Polyvinylalkohol ist eine. Mischung
entfernt wird und nach der Abtrennung ohne weitere von Methylalkohol und Methylacetat, wie sie sich während
Behandlung wieder verwendet werden kann, da sie ehe- der Reaktion bildet, wenn diese Mischung bei oder nahe
misch unverändert bleibt. 55 ihrem Siedepunkt verwendet wird.
Die für die Zwecke der Erfindung geeigneten indiffe- Diese Behandlung ist indessen mehr für einen Polyvinyl-
renten Flüssigkeiten sind in der chemischen Industrie als alkohol wirksam, dessen Gehalt an Polyvinylacetat höher
»Weißöle« (schwere flüssige Paraffine) bekannt. Andere als 15° '„ ist. Wenn gereinigter Polyvinylalkohol von
nichtoxydable, chemisch indifferente, viskose Kohlen- weniger als 15° r 0 Polyvinylacetatgehalt hergestellt werden
wasserstofföle sind gewisse Schmieröle mit einem spezi- 60 soll, ist es meist vorzuziehen, in zwei oder mehr Stufen zu
fischen Gewicht von 0,85 bis 0,92, vorzugsweise 0,87 bis arbeiten.
0,89, bei 20° C und einer Viskosität von 25 bis 5000 cP, Der in der ersten Stufe nach dem vorstehenden Ver-
vorzugsweise 120 bis 500 cP, bei 20° C. fahren hergestellte Polyvinylalkohol wird dann in einer
Zur Verbesserung des Emulsionszustandes können der verdünnten Lösung von Ivaliumhydroxyd oder Natrium-Reaktionsmischung
oberflächenaktive Mittel zugesetzt- 65 hydroxyd in Methylalkohol suspendiert und die Mischung
werden, die entweder in der indifferenten Flüssigkeit oder bei Raumtemperatur oder erhöhter Temperatur belassen,
in der Polyvinylesterlösung oder in beiden löslich sind. bis weitere Alkoholyse im gewünschten Ausmaß erfolgt ist.
Beispiele für oberflächenaktive Stoffe, die sich für die Polyvinylalkohole von geringerem restlichem Acetat-
Zwecke der Erfindung als brauchbar erwiesen haben, sind gehalt werden schneller hergestellt, wenn man in zwei oder
Fettsäuren mit mehr als 8 Kohlenstoffatomen, Glycerin- 70 noch mehr Stufen arbeitet. s :
Die Erfindung soll an Hand folgender Beispiele erläutert werden:
41kg Polyvinylacetat (Feuchtigkeitsgehalt 1,5%, Viskosität der 8,6volumprozentigen Lösung in trockenem
Benzol 7 cP bei 253 C) wurden in einer Mischung von 41 kg
Methylalkohol und 3,2 kg Methylacetat gelöst. Die Lösung befand sich in einem ummantelten Reaktionsgefäß
von 120 1 Fassungsvermögen mit Vielblattrührer, der mit 400 Umdr./Min. lief.
Während Kühlwasser durch den äußeren Mantel des Reaktionsgefäßes lief, wurden 6,8 kg einer Lösung mit
10 Gewichtsprozent Natriumhydroxyd in Methylalkohol schnell zur Polyvinylacetatlösung gegeben und nach 1S
1 Minute Mischdauer 46 kg Risella-Öl 33 (ein Weißöl der
Shell Mex & B. P. Co. Ltd), das 110 g Stearinsäure enthielt, in einem Zeitraum von 2 Minuten in das Reaktionsgefäß gegeben. Die Reaktion wurde für 1 Stunde, gerechnet
vom Zeitpunkt der Natriumhydroxydzugabe, sich selbst überlassen, wonach sie durch Zugabe von 195 ecm
Eisessig zum Stillstand gebracht wurde.
Die Charge wurde danach in ein anderes Gefäß übergeführt. Dort stieg das Risella-Öl nach oben und bildete
eine zusammenhängende Schicht, die abgezogen werden konnte. Nach Entfernung des Öls einschließlich des Anteils,
der von dem während der Reaktion gebildeten und am Boden abgesetzten Polyvinylalkohol eingeschlossen
wurde, wurde der feste Rückstand vom Lösungsmittel befreit. Dieses Lösungsmittel wurde umdestilliert. Der
feste Rückstand wurde dann mit vier Portionen dieses umdestillierten Lösungsmittels jeweils eine halbe Stunde
gekocht.
Nach dieser Behandlung wurde der Polyvinylalkohol in einem Trockner von restlichem Lösungsmittel völlig
befreit.
41,5 kg Polyvinylacetat (Feuchtigkeitsgehalt 1,75%, Viskosität der 8,6volumprozentigen Lösung in Benzol
12 cP bei 25:: C) wurden in einer Mischung von 27,5 kg
Methylalkohol und 19 kg Methylacetat gelöst. 4,1 kg einer Lösung von 10 Gewichtsprozent Natriumhydroxyd in
Methylalkohol wurden dann mit der in einem Stahlgefäß befindlichen Lösung von Polyvinylacetat gemischt und
mit einem mit 400 Umdr./Min. laufenden Vielblattrührer
gerührt, fnter ständigem Rühren wurden 48 kg Risella-Öl
33 (ein Weißöl der Shell Mex & B. P. Co. Ltd.), das 170 g entwässertes Rizinusöl enthielt, innerhalb von
2 Minuten zugegeben. Das Paraffinöl stammte aus einem gleichartigen vorhergehenden Ansatz, und war mit der
Methylalkohol-Methylacetat-Mischung, die bei der Reaktion entsteht, gesättigt. Die Temperatur der Reaktionsmischung wurde zwischen 22 und 25"' C gehalten. Nach
32 Minuten ständigem Rühren wurde die Reaktion durch Zugabe von 350 ecm Eisessig zum Stillstand gebracht,
welche Menge mehr als ausreicht, um den noch vorhandenen Natriumhydroxydkatalysator zu neutralisieren.
Schließlich wurde die Reaktionsmischung wieder durch Zusatz von 100 ecm einer 15%igen methanolischen
Ammoniaklösung alkalisch gemacht. Der erhaltene rohe Polyvinylalkohol wurde in der im Beispiel 1 beschriebenen
Weise gereinigt und enthielt 35% restliches Polyvinylacetat. Eine 4,4%ige wäßrige Lösung des Polyvinylalkohole
hatte eine Viskosität von 11,4 cP bei 20c C.
In einem gleichen Arbeitsgang wie im vorhergehenden Beispiel wurden 32 kg Polyvinylacetat (Feuchtigkeitsgehalt
1,6%, Viskosität einer 8,6volumprozentigen Lösung in Benzol 31,2 cP bei 25D C) zusammen mit 170 g
Äthylcellulose in einer Mischung von 35,5 kg Methanol und 20 kg Methylacetat gelöst. 4,1 kg einer Lösung von
10 Gewichtsprozent Natriumhydroxyd in Methylalkohol wurden in die Polyvinylacetatlösung eingerührt und anschließend
48 kg Risella-Öl 33. Die Temperatur der Reaktionsmischung, die zu Beginn 19° C betrug, stieg während
der Reaktion auf 24 0C. Nach 26 Minuten wurde die Reaktion durch Zugabe von 250 ecm Eisessig unterbrochen.
Der anfallende Polyvinylalkohol hatte nach der Reinigung einen restlichen Gehalt an Polyvinylacetat von
24,5%. Eine 4,4%ige wäßrige Lösung hatte eine Viskosität von 15,9 cP bei 20° C.
In einem gleichen Arbeitsgang wie im vorhergehenden Beispiel wurden 41 kg Polyvinylacetat (Feuchtigkeitsgehalt
2,4%, Viskosität einer 8,6volumprozentigen Lösung in Benzol bei 25° C 11,2 cP) in einer Mischung von
36 kg Methylalkohol und 10 kg Methylacetat gelöst. 4,1 kg einer Lösung von 10 Gewichtsprozent Natriumhydroxyd
in Methylalkohol wurden mit der Polyvinyiacetatlösung gemischt und anschließend 48 kg Risella-Öl
33 (aus einem gleichartigen vorhergehenden Ansatz stammend und mit der bei Reaktionsende vorliegenden
Methylalkohol-Methylacetat-Mischung gesättigt) eingerührt. Die Temperatur war zu Reaktionsbeginn 20; C.
Nach 1 Stunde und 10 Minuten wurde die Reaktion durch Zugabe von 250 ecm Eisessig beendigt. Der erhaltene
Polyvinylalkohol wurde gereinigt und hatte einen restlichen Polyvinylacetatgehalt von 230Z0. Eine 4,40.'0ige
wäßrige Lösung hatte eine Viskosität von 9 cP bei 20" C.
In einem gleichen Arbeitsgang wie in den vorhergehenden Beispielen wurden 32 kg Polyvinylacetat (Feuchtigkeitsgehalt
1,7%, Viskosität einer 8,6volumprozentigen Lösung in Benzol 35 cP bei 25~ C) in einer Mischung von
33,5 kg Methylalkohol und 15,5 kg Methylacetat gelöst. 3,6 kg einer Lösung von 10 Gewichtsprozent Natriumhydroxyd
in Methylalkohol wurden in die Lösung des Polyvinylacetats eingerührt und anschließend 50 kg
Risella-Öl 33, die aus einem vorhergehenden, gleichartigen Ansatz wiedergewonnen worden waren und mit der bei der
Reaktion entstehenden Methylalkohol-Methylacetat-Mischung gesättigt waren. 110 g wasserfreies Rizinusöl
wurden dem Risella-Öl vor der Mischung mit dem Reaktionsansatz zugesetzt. Die Zugabe des Öls nahm ungefähr
2 Minuten in Anspruch. Nach 30 Minuten wurden weitere 1,8 kg einer Lösung von 10 Gewichtsprozent
Natriumhydroxyd in Methylalkohol zur Reaktionsmischung gegeben. Nach 68 Minuten ununterbrochenem
Rühren wurde die Reaktion durch Zugabe von 130 ecm Eisessig beendet. Der anfallende Polyvinylalkohol hatte
nach der Reinigung einen restlichen Polyvinylacetatgehalt von 20 ° 1Q, und eine 4,4%ige wäßrige Lösung hatte
eine Viskosität von 17,2 cP bei 20: C.
16 kg des in dieser Weise hergestellten Materials wurden in 35 kg Methylalkohol, der 160 g Natriumhydroxyd enthielt,
suspendiert und in ein Reaktionsgefäß mit langsam laufendem Gitterrührer gebracht. Die Suspension wurde
drei Stunden auf 52: C gehalten. Nach dem Abkühlen wurde die Lösung durch Zugabe von 30 ecm Eisessig neutralisiert
und der Polyvinylalkohol von der Lösung durch Filtration abgetrennt. Nach dem Trocknen hatte das
Material einen restlichen Polyvinylacetatgehalt von 2,9 %, und eine 4,4%ige wäßrige Lösung des Polyvinylalkohole
hatte eine Viskosität von 15 cP bei 20; C.
250 g Polyvinylacetat (Feuchtigkeitsgehalt 1,6%, Viskosität einer 8,6volumprozentigen Lösung in Benzol
7,3 cP) wurden in 190 g Methylalkohol und 20 g Methylacetat gelöst. Die Lösung befand sich in einem Reaktionsgefäß von 11 Inhalt, das mit einem Vielblattrührer, der
mit 600 Umdr./Min. lief, ausgerüstet war. 40 g einer Lösung mit 10 Gewichtsprozent Natriumhydroxyd in
Methylalkohol wurden in die Polyvinylacetatlösung eingerührt und danach 275 g Caltex Regal Oil (von der
Regent Oil Co. Ltd.), die aus einem vorhergehenden Ansatz stammten. Die Zugabe dauerte etwa 1 Minute. Die
Reaktion wurde 44 Minuten sich selbst überlassen und danach durch Zugabe von 2 ecm Eisessig beendet.
225 g Polyvinylacetat (Feuchtigkeitsgehalt 0,3%, Viskosität
einer 8,6volumprozentigen Lösung in Benzol 11,25 cP bei 20° C) wurden in 275 g Methylalkohol gelöst.
Die Lösung befand sich in einem 1-1-Reaktionsgefäß, das
mit Vielblattrührer von 600 Umdr./Min. ausgerüstet war. 25 g einer Lösung von 10 Gewichtsprozent Natriumhydroxyd
in Methylalkohol wurde zur Polyvinylacetatlösung gegeben und anschließend 275 g Risella-Öl 33, das 1 g
wasserfreies Rizinusöl enthielt. Die Reaktion wurde nach 52 Minuten Dauer bei 15° C durch Zugabe von 2 ecm Eisessig
beendet. Der Polyvinylalkohol wurde von der Mischung aus Methylalkohol-Methylacetat und vom Risella-Öl
33 abgetrennt und durch Behandlung mit sechs aufeinanderfolgenden Portionen eines redestillierten Gemisches
aus Methylalkohol-Methylacetat, wie es in der Reaktion erhalten wird, gereinigt und abschließend getrocknet.
Der restliche Gehalt an Polyvinylacetat betrug 23,2%, und eine 4,4%ige wäßrige Lösung hatte eine
Viskosität von 8,2 cP bei 20° C.
Claims (4)
1. Verfahren zur Herstellung von Polyvinylalkohol aus Polyvinylestern von Carbonsäuren mittels Alkoholyse
dieser Ester in Gegenwart eines Katalysators und eines inerten gesättigten aliphatischen Kohlenwasserstoffs,
dadurch gekennzeichnet, daß zunächst der Polyvinylester in einem Methyl- oder Äthylalkohol gelöst
und die erhaltene Lösung des Polyvinylesters in dem gesättigten aliphatischen Kohlenwasserstoff emulgiert
oder dispergiert sowie der Alkoholyse unterworfen wird, wobei der gesättigte aliphatische Kohlenwasserstoff
so gewählt ist, daß er sich mit dem Lösungsmittel im wesentlichen nicht mischt und ein anderes spezifisches
Gewicht hat als die Lösung, und daß der gesättigte aliphatische Kohlenwasserstoff nach der Alkoholyse
durch Gravitationsabscheidung aus der Reaktionsmischung getrennt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Grundflüssigkeit aus einem Paraffinkohlenwasserstoff
mit einem spezifischen Gewicht von 0,85 bis 0,92, vorzugsweise zwischen 0,87 und 0,89,
bei 20° C, und einer Viskosität von 25 bis 5000 cP, vorzugsweise zwischen 120 und 500 cP, bei 20° C besteht.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Reaktionsmischung ein oberflächenaktives
Mittel zugesetzt wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Reaktion in einer Mehrzahl
von Stufen mit zwischenzeitlicher Abtrennung von Polyvinylalkohol aus der Reaktionsmischung
durchgeführt wird.
In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschrift Nr. 842 408.
Deutsche Patentschrift Nr. 842 408.
© 7OS9O8/446 2.58
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