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Die Erfindung betrifft eine Dämpfungsvorrichtung
insbesondere für
seilgetragene Bauwerke wie z. B. Schrägseilbrücken, Stadiondächer, abgespannte
Türme nach
dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
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Dabei wird unter dem Begriff "Dämpfungsvorrichtung" eine hydraulische
Linearachse für
eine semiaktive bzw. aktive Dämpfung,
bei der im wesentlichen nur Steuerenergie eingetragen wird, verstanden.
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Schrägseilbrücken werden heutzutage für Stützweiten
von etwa 150 m bis 600 m als wirtschaftlichste Lösung betrachtet. Jüngste Entwicklungen zeigen,
dass auch Stützweiten
von bis zu 1000 m möglich
sind.
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Die materialsparende schlanke Ausbildung großer Schrägseilbrücken ergibt
zwar eine architektonisch ansprechende Konstruktion, die geringe
Eigendämpfung
führt aber
zu extrem schwingungsanfälligen
Bauwerken. Insbesondere durch Windanregung können Schwingungsamplituden
erreicht werden, die eine Sperrung für den Verkehr erforderlich machen.
Die Beanspruchung der Bauwerksteile (Deck und Seile) ist enorm und
die damit verbundenen Folgekosten sind beträchtlich.
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Der Wirkung bekannter passiver Dämpfer auf
die Deckschwingungen ist nicht zufriedenstellend. Aktive Dämpfungsvorrichtungen
hingegen, speziell in den Endwiderlagern der Schrägseile vorgesehen,
bewirken eine signifikante Reduzierung der Schwingungsamplitude.
Die bekannten Ausführungen
weisen jedoch – neben
dem Bedarf an elektrischer Stellenergie – einen erheblichen Energieverbrauch
auf.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung
ist es, eine Dämpfungsvorrichtung
zu schaffen, die bei minimalem Energiebedarf und verringerter Baugröße des Aktors
ein verbessertes Ansprech- und somit Dämpfungsverhalten aufweist und
den Einsatz kostengünstiger
Sensorik erlaubt.
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Diese Aufgabe wird gelöst durch
eine Dämpfungsvorrichtung
mit den Merkmalen nach dem Patentanspruch 1.
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Die erfindungsgemäße Dämpfungsvorrichtung weist einen
Differentialzylinder, zwei Hydromaschinen mit verstellbaren Schwenkwinkeln,
einen den Hydromaschinen zugeordneten Elektromotor, einen Hydrospeicher
und einen Tank auf. Eine Hydromaschine ist im Druckmittelströmungspfad
zwischen dem Tank und einem kolbenstangenseitigen Ringraum angeordnet
und die zweite Hydromaschine ist im Druckmittelströmungspfad
zwischen dem Ringraum und einem Zylinderraum des Differentialzylinders
positioniert.
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Anstelle der verstellbaren Hydro-
bzw. Verdrängermaschinen
können
auch Verdrängermaschinen
mit konstantem Schluckvolumen eingesetzt werden. Der für die gewünschte Zylindergeschwindigkeit erforderliche
variable Volumenstrom wird dann mittels drehzahlvariablem Elektromotor
erreicht.
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Durch diese erfindungsgemäße Anordnung der
Hydromaschinen stützen
sich diese gegeneinander derart ab, dass im quasistatischem Zustand
bei entsprechender Auslegung der Hydromaschinen (in Abhängigkeit
der gewählten
Druckverhältnisse)
das verbleibende Drehmoment Null ist (Reibung und andere Verluste
vernachlässigt)
und somit der Elektromotor nahzu drehmomentenfrei die Drehzahl vorgibt.
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Dabei wirkt eine der Hydromaschinen
als Motor und treibt die zweite Hydromaschine, die als Pumpe wirkt,
an.
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Wird, infolge der Schwingungen, die
Dämpfungsvorrichtung
mit dynamischen Kräften
beaufschlagt, wirkt an der motorisch arbeitenden Hydromaschine eine
höhere
Druckdifferenz, während
die im Pumpenbetrieb befindliche Hydromaschine gegen eine geringere
Druckdifferenz fördern
muß. Dieser Energieüberschuß wird – sofern
er die Reibungs- und sonstigen Verluste, die sich im Leistungfluß ergeben, übersteigt – vom Elektromotor
aufgenommen und kann ins elektrische Netz eingespeist werden.
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Der Elektromotor ist grundsätzlich nur
notwendig, um die Dämpfungsvorrichtung
bei geringer Schwingungsanregung in Betrieb zu setzen, die Drehzahl
vorzugeben, bzw. um die überschüssige Leistung
als Strom nutzbar zu machen oder Reibungsverluste auszugleichen.
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In einer bevorzugten Ausführungsform
ist der Differentialzylinder über
seinen Kolben ortsfest an einem Endwiderlager einer Schrägseilbrücke gelagert,
wobei sein Zylindermantel in Längsrichtung des
Kolbens verschiebbar ist. An dem Zylindermantel ist ein Schrägseil der
Schrägseilbrücke befestigt,
so dass durch geeignete Ansteuerung des Differentialzylinders die
in der Sruktur wirkenden Schwingungen bzw. die dadurch im Schrägseil wirkenden
dynamischen Kräfte
durch eine Längsverschiebung
des Zylindermantels – entsprechend
Dämpfungsgesetz – gedämpft werden,
womit unkontrollierte Spannungen innerhalb Struktur vermeidbar sind.
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Die Längsverschiebung des Zylindermantels in
Folge von äußeren Belastungen
wird durch Verstellen der Schwenkwinkel der Hydromaschinen ermöglicht.
Die Schwenkwinkel sind so einstellbar, dass die Geschwindigkeit,
mit der sich der Zylindermantel bewegt, proportional zu den äußeren Belastungen
ist. D.h. große
Belastung bedingt große Schwenkwinkel,
so dass hohe Druckmittelvolumenströme realisierbar sind, während kleine
Belastungen kleine Schwenkwinkel bedingen, so dass geringe Druckmittelvolumenströme möglich sind.
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Bei einer Ausführungsform ist der Zylindermantel
des Differentialzylinders ortsfest gelagert und der Kolben des Differentialzylinders
axial verschiebbar geführt.
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Bei einer anderen Ausführungsform
erfolgt die Einstellung der Schwenkwinkel bzw. Fördervolumina in Abhängigkeit
eines Drucksignals eines im Ringraum oder Zylinderraum angeordneten
Druckaufnehmers.
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Im statischen Zustand (Hub = 0) ist
eine Vorspannung des Schrägseils über die
im Ringraum und Zylinderraum herrschenden Drücke eingestellt. Idealerweise
wird der Druck im Zylinderraum, der die statische Seillast aufnimmt,
auf den max. zulassigen Systemdruck ausgelegt. Im Ringraum des Differentialzylinders
wird etwa halber Systemdruck angestrebt.
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Eine weitere Ausführungsform sieht zur Messung
und zur Anpassung des Hydrospeicherdrucks und der Hydropeicherladung
an die jeweilige statische Last einen Druckaufnehmer im Zylinderraum und/oder
im Bereich des Hydrospeichers vor.
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Bei einer Ausführungsform ist der Hydrospeicher
im Differentialzylinder integriert, so dass eine kompakte Bauweise
realisiert ist.
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Bei einer weiteren Ausführungsform
ist der Ringraum des Differentialzylinders gegenüber der Umgebung und/oder dem
Zylinderraum über
eine Spaltdichtung abgedichtet, die über einen Ringspalt zwischen
kolbenseitigen und zylindermantelseitigen Flächen gebildet ist.
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In einer bevorzugten Ausführungsform
mündet
der Ringspalt zur Abdichtung des Ringraums gegenüber der Außenumgebung in einen Leckanschluß, wobei
jenseits des Leckanschlusses zumindest ein Dichtungselement zum
Abdichten des Ringspaltes gegenüber
der Atmosphäre
vorgesehen ist.
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Besonders vorteilhaft an einer derartigen
erfindungsgemäßen Spaltdichtung
ist, dass die Reibung auf ein Minimum reduziert ist und auf kostenintensive
und störanfällige Hochdruckdichtungen
verzichtet werden kann.
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Sonstige vorteilhafte Ausführungsformen
der Erfindung sind Gegenstand weiterer Unteransprüche.
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Im Folgenden werden zwei bevorzugte
Ausführungsformen
anhand schematischer Darstellungen näher erläutert. Es zeigen
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1 eine
schematische Ansicht einer Schrägseilbrücke,
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2 einen
Längsschnitt
durch eine erfindungsgemäße Ausbildungsform
mit einem externen Hydrospeicher,
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3 einen
Längsschnitt
durch eine erfindungsgemäße Ausbildungsform
mit einem im Differentialzylinder integrierten Hydrospeicher und
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4 einen
Längsschnitt
durch einen Differentialzylinder mit erfindungsgemäßen Spaltdichtungen.
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1 zeigt
eine Schrägseilbrücke 2 mit
einer Fahrbahn 4, die über
Hauptträger 6 abgestützt ist. Zur
Reduzierung der auf die Hauptträger 6 wirkenden Belastungen
ist die Fahrbahn 4 an Schrägseilen 8 aufgehängt, die über die
Hauptträger 6 abgestützt sind.
Die Schrägseile 8 sind über Dämpfungsvorrichtungen 10 an
Endwiderlagern 12 der Fahrbahn 4 gelagert, so
dass Deckschwingungen gedämpft
werden können.
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2 zeigt
einen Längsschnitt
durch eine bevorzugte Ausführungsform
einer Dämpfungsvorrichtung 10.
Die Dämpfungsvorrichtung 10 hat
einen Differentialzylinder 14, zwei Hydromaschinen 22, 24, einen
Elektromotor 26, einen Hydrospeicher 42 und einen
Tank 20.
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Der Differentialzylinder 14 weist
einen abgestuften Kolben 16 auf, der den durch den Zylindermantel 18 gebildeten
Raum in zwei Druckräume – einen
kolbenstangenseitigen Ringraum 32 und einen Zylinderraum 34 – unterteilt.
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Der Kolben 16 des Differentialzylinders 14 ist über seinen
radial zurückgestufte
Teil 28 – im
Folgenden Kolbenstange genannt – ortsfest
an dem Endwiderlager 12 gelagert, so dass eine Hubbewegung über eine
Längsverschiebung
des Zylindermantels 18 erfolgt. Aufgrund der beidseitigen
hydraulischen Einspannung des Kolbens 16, wird bei jeder
Hubbewegung Druckmittel aus dem einen Druckraum 32, 34 verdrängt und
in den anderen Druckraum 34, 32 nachgefördert, wobei
fehlende bzw. überschüssige Druckmittelvolumen
durch den Tank 20 ausgleichbar sind.
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Am Zylindermantel 18 greift
das Schrägseil 8 an,
so dass die Vorspannung des Schrägseils 8 über die
im Ringraum 32 und Zylinderraum 34 herrschenden
Drücke
vorbestimmt ist.
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In kinematischer Umkehr ist ist jedoch
auch vorstellbar, den Zylindermantel 18 ortsfest an dem Endwiderlager 12 zu
lagern und die Kolbenstange 28 mit dem Schrägseil 8 zu
verbinden.
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Die erste Hydromaschine 22 ist
in einer ersten Arbeitsleitung 36 zwischen dem niederdruckseitigen
Tank 20 und dem hochdruckseitigen Ringraum 32 angeordnet,
wobei sie in Verbindung mit dem Elektromotor 26 steht.
Sie hat ein einstellbares Fördervolumen
und ist als Pumpe oder Motor nutzbar.
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Die zweite Hydromaschine 24 ist
in einer zweiten Arbeitsleitung 38 zwischen dem hochdruckseitigen
Ringraum 32 und dem hochdruckseitigen Zylinderraum 34 angeordnet,
wobei die zweite Arbeitsleitung 38 vorzugsweise in die
erste Arbeitsleitung 36 mündet. Entsprechend der ersten
Hydromaschine 22 hat auch die zweite Hydromaschine 24 ein einstellbares
Fördervolumen,
steht ferner mit dem Elektromotor 26 in Verbindung und
ist als Pumpe oder Motor nutzbar.
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Beide Hydro- bzw. Verdrängermaschinen 22, 24 förden während der
Schwingungsdämpfung
in zwei Richtungen, wobei die erste Hydromaschine 22 nur
auf einer Seite hochdruckfest ist, d.h. ringraumseitig, und an der
anderen Seite Niederdruck anliegt, d.h. tankseitig, während die
zweite Hydromaschine 24 auf beiden Seiten hochdruckfest,
d.h. ringraumseitig und zyinderraumseitig, sein muß und sich
auch die Richtung der Druckdifferenz entsprechend einem 4-Quadrantenbetrieb
umkehren kann.
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Die Fördervolumina der Hydromaschinen 22, 24 sind
in Abhängigkeit
vom Signal einer Kraftmessdose 40 einstellbar. Die Kraftmessdose 40 ist
im Bereich der Verbindung Schrägseil 8 – Zylindermantel 18 angeordnet
und einem Regelkreis der Hydromaschinen 22, 24 zugeordnet.
Sie erfaßt
die auf das Schrägseil 8 wirkenden
Belastungen und leitet die dabei erfaßten Zugspannungen bzw. Zugkräfte an den
Regelkreis weiter, so dass dieser in Abhängigkeit von diesen äußeren Belastungen
die Schwenkwinkel der Hydromaschinen 22, 24 einstellt.
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Eine andere Ausführungsform sieht vor, anstelle
der kostenintensiven Kraftmessung den im Ringraum 32 oder
Zylinderraum 34 herrschenden Druck als Rückführungsgröße des Regelkreises
zu verwenden. Dies kann beispielsweise über einen im Ringraum 32 oder
Zylinderram 34 angeordneten Druckaufnehmer (nicht dargestellt)
erfolgen.
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Des Weiteren ist ein Hydrospeicher 42 vorgesehen,
der mittels einer dritten Arbeitsleitung 44 mit der zweiten
Arbeitsleitung 38 und dem Zylinderraum 34 verbunden
ist, so dass der Druck im Zylinderraum 34 weitgehend unabhängig vom
Zylinderhub wird und stets etwa der voreingestellte Druck herrscht.
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Die Speicherladung und die Regelung
des Speicherdruckes des Hydrospeichers 42 kann vorteilhaft
durch gegenseitiges Vertrimmen der Fördervolumina der Hydromaschinen 22, 24 erreicht
werden. Hierzu ist ein Druckaufnehmer bzw. Druckmessumformer vorgesehen,
der vorzugsweise im Hydrospeicheranschluß bzw. in der Arbeitsleitung 38 oder im
Zylinderraum 34 angeordnet ist.
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Der Elektromotor 26 steht
mit den beiden Hydromaschinen 22, 24 in Wirkverbindung,
wobei er sowohl als Antrieb für
die Hydromaschinen 22, 24 nutzbar, als auch in
Form eines Generators durch die Hydromaschinen 22, 24 antreibbar
ist und somit als Bremse wirkt. Beispielsweise können über das Antreiben der Hydromaschinen 22, 24 die
voreingestellten Drücke
in den Druckräumen 32, 34 eingestellt und
der Hydrospeicher 42 aufgeladen werden. Es kann jedoch
auch im Betrieb bei Dämpfung
die von der ersten Hydromaschine 22 oder der zweiten Hydromaschine 24 erzeugte
hydraulische Energie durch die Schaltung des Elektromotors 26 als
Generator in elektrische Energie umgewandelt werden.
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Die Wirkungsweise dieser vorbeschriebenen erfindungsgemäßen Anordnung
ist im Folgenden näher
erläutert:
Im
quasi statischen Zustand (Hub = 0) befindet sich die Dämpfungsvorrichtung 10 im
Gleichgewicht bzw. in Ruheposition. Dabei ist vorzugsweise im Zylinderraum 34 ein
doppelt so hoher Druck wie im Ringraum 32 eingestellt,
so dass etwa die erste und zweite Hydromaschine 22, 24 mit
der gleichen Druckdifferenz beaufschlagt sind. Da keine Schwingungsbelastungen
auf das Schrägseil 8 wirken,
sind über
die Kraftmessdose 40 keine Kraftänderungen messbar. Die Schwenkwinkel
der Hydromaschinen 22, 24 befindet sich in ihrer
Grundstellung, d.h. Schwenkwinkel = 0.
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Im Schwingungszustand (Hub ≠ 0) wirken
infolge der Schwingungen dynamische Kräfte im Schrägseil 8, wodurch das
Gleichgewicht gestört
ist. Dabei ist grundsätzlich
zwischen Zug- und "Druck"-Beanspruchung zu
unterscheiden. Da für
die Dämpfungsregelung
nur Abweichungen vom statischen Mittelwert relevant sind (die statischen
Lasten sind durch die Druckvorspannung bereits kompensiert), bedeutet
Zugbeanspruchung im Folgenden, dass die im Schrägseil 8 wirkende – infolge
Schwingung – erhöhte Zugbeanspruchung
auf den Zylindermantel 18 bzw. das Zylindergehäuse tendenziell
zu einer Druckerhöhung
im Zylinderraum 34 führt
bzw. Hydraulikmedium von dort in den Hydrospeicher 42 verdrängt wird,
während
dies im Ringraum 32 zu einer Verringerung des Druckes führt. Hingegen
bedeutet, dass die im Schrägseil 8 wirkende
Zugspannung unter die voreingestellte Zugspannung fällt. D.h.
bei Zug bewegt sich der Zylindermantel 18 gemäß 1 nach links und bei "Druck" nach rechts.
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Die Kraftmessdose 40 erfaßt die auftretenden
Zugspannungen, wobei in Abhängigkeit
vom Signal der Kraftmessdose 40 die Fördervolumina der Hydromaschinen 22,
24 so
eingestellt werden, dass ein Hub des Zylindermantels 18 zugelassen
wird. Druckmittel wird über
die jeweilige Arbeitsleitung 36, 38 aus dem sich
verkleinernden Druckraum 32, 34 verdrängt, wobei
Druckmittel in den sich vergrößernden
Druckraum 34, 32 über die eine Hydromaschine 22, 24 nachgefördert (Pumpenfunktion)
wird. Dabei wird die als Pumpe geschaltete Hydromaschine 22, 24 von
der anderen Hydromaschine 24, 22 angetrieben (Motor).
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Bei erhöhter Zugbeanspruchung im Schrägseil 8 bewegt
sich der Zylindermantel 18 in 1 nach links, so dass der Zylinderraum 34 verkleinert und
der Ringraum 32 vergrößert wird.
Gleichzeitig sinkt der Druck im Ringraum 32 unter den voreingestellten
Druck (beispielsweise < 100
bar), während der
Druck im Zylinderraum 34 aufgrund der ausgleichenden Wirkung
des Hydrospeichers 42 im wesentlichen unverändert bleibt
(beispielsweise 200 bar). Somit strömt Druckmittel aus dem Zylinderraum 34 über die
zweite Hydromaschine 24 in den Ringraum 32, wobei
die zweite Hydromaschine 24 von dem Druckmittelstrom angetrieben
wird und als Hydromotor wirkt. Diese treibt dann die erste Hydromaschine 22 an,
so dass von dieser Druckmittel aus dem Tank 20 in den Ringraum 32 gefördert wird.
Somit wirkt die erste Hydromaschine 22 als Pumpe. Da der
Druckabfall über
der zweiten Hydromaschine 24 größer als der Druckabfall über der
ersten Hydromaschine 22 ist, kann durch die zweite Hydromaschine 24 (Motor) mehr
Leistung erzeugt werden, als für
den Antrieb der ersten Hydromaschine 22 notwendig ist,
so dass neben der ersten Hydromaschine 22 (Pumpe) noch ein
weiterer Abnehmer betrieben werden könnte. Dieser weitere Abnehmer
ist erfindungsgemäß der Elektromotor 26,
die in dieser Anordnung als Generator betrieben wird und somit die überschüssige hydraulische
Energie der zweiten Hydromaschine 24 in elektrische Energie
umwandelt bzw. als Bremse wirkt.
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Somit wirkt bei Zugbeanspruchung
des Schrägseils 8 die
erste Hydromaschine 22 als Pumpe, die zweite Hydromaschine 24 als
Motor für
die erste Hydromaschine 22, und der Elektromotor 26 optional
als Generator, wobei eine, die Brückendeckschwingung dämpfende
Bewegung des Zylindermantels 18, realisiert wird.
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Bei Bewegung des Schrägseils 8 nach
rechts bewegt sich der Zylindermantel 18 nach rechts, so dass
der Zylinderraum 34 vergrößert und der Ringraum 32 verkleinert
wird. Der Druck im Ringraum 32 steigt an (beispielsweise > 100 bar), während der Druck
im Zylinderraum 34 über
den Hydrospeicher 42 konstant gehalten wird (beispielsweise
200 bar). Gleichzeitig strömt
Druckmittel aus dem Ringraum 32 über die erste Hydromaschine 22 in
den Tank 20, so dass diese von dem Druckmittelstrom angetrieben wird
und als Hydromotor wirkt. Diese treibt dann die zweite Hydromaschine 24 an,
so dass diese als Pumpe wirkt und Druckmittel aus dem Ringraum 32 in
den Zylinderraum 34 fördert.
Dabei erzeugt die erste Hydromaschine 22 (Motor) mehr Leistung,
als zum Antrieb der zweiten Hydromaschine 24 (Pumpe) erforderlich
ist, so dass ein weiterer Abnehmer betrieben werden könnte. Dieser
weitere Abnehmer ist erfindungsgemäß der Elektromotor 26,
der in dieser Anordnung als Generator betrieben wird und somit die überschüssige hydraulische
Energie der ersten Hydromaschine 22 in elektrische Energie
umwandelt bzw. als Bremse wirkt.
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Somit wirkt bei "Druckbeanspruchung" des Schrägseils 8 die erste
Hydromaschine 22 als Motor für die zweite Hydromaschine 24,
die zweite Hydromaschine 24 als Pumpe, und der Elektromotor 26 optional
als Generator, wobei eine, die Brückendeckschwingung dämpfende
Bewegung des Zylindermantels 18, realisiert wird.
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Dadurch ist erfindungsgemäß eine Dämpfungsvorrichtung 10 geschaffen,
die im vorgespannten Zustand im wesentlichen ohne externe Energiezufuhr
funktioniert. Sämtliche
notwendige Energie zum Erhalt bzw. Ausgleich der Drücke kann
entsprechend der erfindungsgemäßen Ausbildung
der Dämpfungsvorrichtung 10 prinzipiell
aus der Schwingungsenergie gedeckt werden.
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Bei einer bevorzugten Ausführungsform
des Differentialzylinders 14 (3) ist der Hydrospeicher 42 nicht
extern angeordnet, sondern im Differentialzylinder 14 mit
seinem Speicher 64 integriert. Der Zylindermantel 18 ist
bei dieser Ausführungsform
verlängert
und begrenzt den Speicher 64, der über eine Trennwand 46 vom
Zylinderraum 34 getrennt ist. Zur Bereitstellung zusätzlichen
Gasvolumens ist dieser mit externen Ausgleichsbehältern 68 verbunden.
Die Trennwand 46 ist zylinderraumseitig mit dem Druck pH
in dem Zylinderraum 34 beaufschlagt, so dass diese je nach
dem Verhältnis
zwischen dem Gasdruck pG und dem Druck pH axial verschoben und der
Druck pH im Zylinderraum 34 entsprechend der Gesetzmäßigkeiten
der Zustandsgrößen des
Gases weitgehend konstant gehalten wird.
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Eine derartige Anordnung des Hydrospeichers 42 ist
besonders kompakt aufgebaut. Des Weiteren ist die Verrohrung einfach,
da keine Druckmittelleitung zwischen dem Hydrospeicher 42 und
dem Zylinderraum 34 notwendig ist.
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4 zeigt
eine bevorzugte Ausführungsform
eines Differentialzylinders 14 mit einer erfindungsgemäßen Abdichtung
eines Ringraums 32 gegenüber einer Außenumgebung 62 und
gegenüber einem
Zylinderraum 34. Der Differentialzylinder 14 weist
einen mehrteiligen Kolben 16 und einen Zylindermantel 18 auf.
Der Differentialzylinder 14 hat am freien Endabschnitt 90 seines
Kolbens 16 eine Aufnahme 72 zur Abstützung des
Differentialzylinders 14 am Endwiderlager 12 und
am Zylindermantel 18 eine Aufnahme 70 zur Befestigung
eines Schrägseils 8.
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Zur Messung des Hubes des Zylindermantels 18 hat
der Differentialzylinder 14 eine Hubmesseinrichtung 76,
die stirnseitig am Zylindermantel 18 angeordnet ist und
mit dem Kolben 16 in Wirkverbindung steht. Dabei weist
der Kolben 16 ein ringförmiges
Element 66 auf, dass in Wirkverbindung mit einem am Zylindermantel 18 angeordneten
stabförmigen
Element 78 steht. Das ringförmige Element 66 ändert bei
Hüben des
Zylindermantels 18 seine Relativposition in Bezug zur Längsachse
des stabförmigen
Elements 78, so dass der Hub bestimmt werden kann und eine
Positionsregelung der Dämpfungsvorrichtung 10 realisiert
werden kann.
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Der Ringraum 32 (Detail
x) erstreckt sich radial zwischen einem Kolbenabschnitt 52 und
einem gegenüberliegenden
Zylindermantelabschnitt 112 und ist axial durch gegenüberliegende
Stirnflächen 92, 94 einer
am Zylindermantel 18 angeordnete Gleithülse 96 und einer auf
dem im aufgenommenen Endabschnitt 98 des Kolbens 16 angeordneten
Distanzhülse 100 begrenzt.
Er ist über
radiale Bohrungen 102, die in einen nicht dargestellten
axialen Druckkanal münden,
mit einem Druckanschluß 104 zum
Anschluß der
ersten Arbeitsleitung 36 bzw. der Hydromaschinen 22, 24 verbunden.
Im Bereich der Gleithülse 96 ist
im Zylindermantel 18 ein Leckanschluß 60 vorgesehen.
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Der Zylinderraum 34 erstreckt
sich radial über
den gesamten Innendurchmesser des Zylindermantels 18 und
ist axial durch gegenüberliegende Stirnflächen 86, 88 des
Zylindermantels 18 und des Kolbens 16 begrenzt.
Er ist über
einen im Kolben 16 angeordnete Druckhülse 106 mit einem
Druckanschluß 108 zum
Anschluß der
zweiten Arbeitsleitung 38 bzw. der zweiten Hydromaschine 24 und
des Hydrospeichers 42 verbunden.
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Die erfindungsgemäße Abdichtung des Ringraums 32 gegenüber der
Außenumgebung 62 und dem
Zylinderraum 34 ist über
Spaltdichtungen 48, 82 in Form von Ringspalten 58, 84 realisiert.
Dabei ist der Ringspalt 58 zur Abdichtung des Ringraums 32 gegenüber der
Außenumgebung 62 zwischen
der Innenumfangsfläche 54 der
Gleithülse 96 und
dem jeweiligen Außenumfangsabschnitt 50 des
Kolbens 16 gebildet. Der Ringspalt 58 mündet in
einen Leckanschluß 60.
Der Ringspalt 84 zur Abdichtung des Ringraums 32 gegenüber dem
Zylinderraum 34 ist zwischen der Außenumfangsfläche 52 der
Distanzhülse 100 und
dem jeweiligen gegenüberliegendem
Innenumfangsabschnitt 112 des Zylindermantels 18 gebildet.
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Um eine ausreichende Dichtheit und
einen genügend
großen
Druckabbau über
die Ringspalte 58, 84 zu verwirklichen, sind diese
radial entsprechend eng und axial entsprechend lang auszubilden.
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Erfindungsgemäß sind jenseits des Leckanschlusses 60 radiale
Dichtungselemente bzw. Abstreifer 80, 110 vorgesehen,
die den Ringspalt 58 gegenüber der Außenumgebung 62 abdichten.
Dabei sind aufgrund des geringen Druckgefälles zwischen dem Druck der
Außenumgebung 62 und
dem Druck des Druckmittels im Bereich des Leckanschlusses 60 nur
Niederdruckdichtungen 80, 110 notwendig.
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Neben dem Verzicht auf Hochdruckdichtungen
zur Abdichtung des Ringraums 32 ist an den erfindungsgemäßen Spaltdichtungen 48, 82 besonders positiv,
dass die Reibung zwischen gegenüberliegenden
kolbenseitigen Flächen 50, 54 und
zylindermantelseitigen Flächen 52, 56 reduziert
ist, so dass ein derartiger Differentialzylinder 14 ein
besseres Ansprechverhalten als vergleichbare Differentialzylinder 14 mit
herkömmlichen
Dichtungen aufweist.
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Offenbart ist eine Dämpfungsvorrichtung, insbesondere
für seilgetragene
Bauwerke wie z. B. Schrägseilbrücken, Stadiondächer, abgespannte Türme mit
einem Differentialzylinder, zwei Hydromaschinen und einem Elektromotor,
bei der bei Dämpfung
die eine Hydromaschine als Motor und die zweite Hydromaschine als
Pumpe wirkt, wobei überschüssige hydraulische
Energie über
den Elektromotor in elektrische Energie umwandelbar ist.
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- 2
- Schrägseilbrücke
- 4
- Fahrbahn
- 6
- Hauptträger
- 8
- Schrägseil
- 10
- Dämpfungsvorrichtung
- 12
- Endwiderlager
- 14
- Differentialzylinder
- 16
- Kolben
- 18
- Zylindermantel
- 20
- Tank
- 22
- erste
Hydromaschine
- 24
- zweite
Hydromaschine
- 26
- Elektromotor
- 28
- Kolbenstange
- 32
- Ringraum
- 34
- Zylinderraum
- 36
- erste
Arbeitsleitung
- 38
- zweite
Arbeitsleitung
- 40
- Kraftmessdose
- 42
- Hydrospeicher
- 44
- dritte
Arbeitsleitung
- 46
- Trennwand
- 48
- Spaltdichtung
- 50
- Außenumfangsabschnitt
- 52
- Außenumfangsfläche
- 54
- Innenumfangsabschnitt
- 56
- Innenumfangsabschnitt
- 58
- Ringspalt
- 60
- Leckanschluß
- 62
- Außenumgebung
- 64
- Speicher
- 66
- ringförmiges Element
- 68
- Ausgleichsbehälter
- 70
- Aufnahme
- 72
- Aufnahme
- 74
- Druckkanal
- 76
- Hubmesseinrichtung
- 78
- stabförmigen Element
- 80
- Dichtungselement
(Niederdruckdichtung)
- 82
- Spaltdichtung
- 84
- Ringspalt
- 86
- Stirnfläche
- 88
- Stirnfläche
- 90
- freier
Endabschnitt
- 92
- Stirnfläche
- 94
- Stirnfläche
- 96
- Gleithülse
- 98
- aufgenommener
Endabschnitt
- 100
- Distanzhülse
- 102
- Bohrungen
- 104
- Druckanschluß
- 106
- Druckhülse
- 108
- Druckanschluß
- 110
- Dichtungselement
- 112
- Zylindermantelabschnitt