Allgemein liegt der Erfindung die
Aufgabe zugrunde, die sich aus dem Stand der Technik ergebenden Nachteile
zu überwinden.
Ferner besteht eine erfindungsgemäße Aufgabe
darin, superabsorbierende Polymere zur Verfügung zu stellen, die als Eigenschaftskombination
nicht nur eine hohe Aufnahmekapazität unter Druck, sondern auch die üblicherweise gegenläufigen Eigenschaften
eines hohen Retentionsvermögens
und einer guten Permeabilität
in sich vereinigen, um den Anforderungen moderner Hygieneartikeln,
insbesondere Windeln, Inkontinentsprodukten oder Damenbinden, an
absorbierende Polymere gerecht zu werden.
Zudem liegt eine andere erfindungsgemäße Aufgabe
darin, ein Verfahren zu schaffen, mit dem solche absorbierenden
Polymere in einfacher, kontinuierlicher Weise möglichst geringen Mengen organischer
Lösungsmittel
darstellbar sind. Bei diesem Herstellungsverfahren sollten sich
zugesetzte anorganische Hilfsstoffe maximal in geringen Mengen vom
superabsorbierenden Polymer ablösen,
die die Polymereigenschaften nicht nachteilig beeinflussen. Die
in diesem Verfahren zur Behandlung der Oberfläche des absorbierenden Polymers
eingesetzte Lösung
sollte wie ein Einphasensystem gehandhabt werden können und
sich gleichmäßig dosieren
lassen. Der beschichtete Superabsorber sollte im Verlaufe des Verfahrens
in nur geringfügigen
Umfang Agglomerate bilden und sollte in einfacher Weise einem kontinuierlich
arbeitenden Temperungsschritt zugeführt werden können.
Die vorstehenden Aufgaben werden
gelöst
durch ein Verfahren zur Herstellung eines absorbierenden Polymergebildes
(Pa) durch Behandeln des Aussenbereiches eines unbehandelten absorbierenden
Polymergebildes (Pu), umfassend die Schritts:
- – in Kontakt
bringen des Aussenbereiches des unbehandelten absorbierenden Polymergebildes
(Pu) mit einer wässrigen
Lösung
enthaltend mindestens einen chemischen Vernetzer und mindestens
eine anorganische Verbindung in kolloiddisperser Form;
- – Erhitzen
des absorbierenden Polymergebildes, dessen Aussenbereich mit der
wässrigen
Lösung
in Kontakt gebracht wurde, auf eine Temperatur im Bereich von 40
bis 300°C,
so dass, vorzugsweise wodurch, der Aussenbereich des absorbierenden
Polymergebildes im Vergleich zum Innenbereich stärker vernetzt wird und die
anorganischen Verbindung im Aussenbereich des absorbierenden Polymergebildes
zumindest teilweise immobilisiert wird.
Erfindungsgemässe absorbierende Polymergebilde
(Pa) sind Fasern, Schäume
oder Teilchen, wobei Fasern und Teilchen bevorzugt und Teilchen
besonders bevorzugt sind.
Erfindungsgemäss bevorzugte absorbierende
Polymerfasern sind so dimensioniert, das sie in oder als Garne für Textilien
und auch direkt in Textilien eingearbeitet werden können. Es
ist erfindungsgemäss
bevorzugt, dass die absorbierenden Polymerfasern eine Länge im Bereich
von 1 bis 500, bevorzugt 2 bis 500 und besonders bevorzugt 5 bis
100 mm und einen Durchmesser im Bereich von 1 bis 200, bevorzugt
3 bis 100 und besonders bevorzugt 5 bis 60 Denier besitzen.
Erfindungsgemäss besonders bevorzugte absorbierende
Polymerteilchen sind so dimensioniert, das sie eine mittlere Teilchengröße gemäss ERT 420.1-99
im Bereich von 10 bis 3000, vorzugsweise 20 bis 2000 und besonders
bevorzugt 150 bis 850 μm
aufweisen.
Das im erfindungsgemäßen Verfahren
eingesetzte, unbehandelte absorbierende Polymergebilde (Pu) ist
bevorzugt ein Polymergebilde, welches auf
- (α1) 20–99,999
Gew.-%, bevorzugt 55 bis 98,99 Gew.-% und besonders bevorzugt 70
bis 98,79 Gew.-% polymerisierten, ethylenisch ungesättigten,
säuregruppenhaltigen
Monomeren oder deren Salze oder polymerisierten, ethylenisch ungesättigten,
einen protonierten oder quarternierten Stickstoff beinhaltenden
Monomeren, oder deren Mischungen, wobei mindestens ethylenisch ungesättigte,
säuregruppenhaltige
Monomere, vorzugsweise Acrylsäure,
beinhaltende Mischungen besonders bevorzugt sind,
- (α2)
0–80 Gew.-%,
vorzugsweise 0–44,99
Gew.-% und besonders bevorzugt 0,1–44,89 Gew.-% polymerisierten,
monoethylenisch ungesättigten,
mit (α1)
copolymerisierbaren Monomeren,
- (α3)
0,001–5
Gew.-%, vorzugsweise 0,01–3
Gew.-% und besonders bevorzugt 0,01–2,5 Gew.-% eines oder mehrerer
Vernetzer,
- (α4)
0–30 Gew.-%,
vorzugsweise 0–5
Gew.-% und besonders bevorzugt 0,1–5 Gew.-% eines wasserlöslichen
Polymeren, sowie
- (α5)
0–20 Gew.-%,
vorzugsweise 0 bis 10 Gew.-% und besonders bevorzugt 0,1–8 Gew.-%
eines oder mehrerer Hilfsmittel basiert, wobei die Summe der Gewichtsmengen
(α1) bis
(α5) 100
Gew.-% beträgt.
Die monoethylenisch ungesättigten,
säuregruppenhaltigen
Monomere (α1)
können
teilweise oder vollständig,
bevorzugt teilweise neutralisiert sein. Vorzugsweise sind die monoethylenisch
ungesättigten,
säuregruppenhaltigen
Monomere zu mindestens 25 Mol%, besonders bevorzugt zu mindestens
50 Mol% und darüber
hinaus bevorzugt zu 50–80
Mol% neutralisiert. Die In diesem Zusammenhang wird auf
DE 195 29 348 verwiesen,
deren Offenbarung hiermit als Referenz eingeführt wird. Die Neutralisation
kann teilweise oder ganz auch nach der Polymerisation erfolgen.
Ferner kann die Neutralisation mit Alkalimetallhydroxiden, Erdalkalimetallhydroxiden,
Ammoniak sowie Carbonaten und Bicarbonaten erfolgen. Daneben ist
jede weitere Base denkbar, die mit der Säure ein wasserlösliches
Salz bildet. Auch eine Mischneutralisation mit verschiedenen Basen
ist denkbar. Bevorzugt ist die Neutralisation mit Ammoniak und Alkalimetallhydroxiden,
besonders bevorzugt mit Natriumhydroxid und mit Ammoniak.
Ferner können bei einem Polymer die
freien Säuregruppen überwiegen,
so dass dieses Polymer einen im sauren Bereich liegenden pH-Wert
aufweist. Dieses saure wasserabsorbierende Polymer kann durch ein Polymer
mit freien basischen Gruppen, vorzugsweise Amingruppen, das im Vergleich
zu dem sauren Polymer basisch ist, mindestens teilweise neutralisiert
werden. Diese Polymere werden in der Literatur als „Mixed-Bed Ion-Exchange
Absorbent Polymers" (MBIEA-Polymere) bezeichnet
und sind unter anderem in der WO 99/34843 offenbart. Die Offenbarung
der WO 99/34843 wird hiermit als Referenz eingeführt und gilt somit als Teil
der Offenbarung. In der Regel stellen MBIEA-Polymere eine Zusammensetzung
dar, die zum einen basische Polymere, die in der Lage sind, Anionen
auszutauschen, und andererseits ein im Vergleich zu dem basischen
Polymer saures Polymer, das in der Lage ist, Kationen auszutauschen,
beinhalten. Das basische Polymer weist basische Gruppen auf und
wird typischerweise durch die Polymerisation von Monomeren erhalten; die
basische Gruppen oder Gruppen tragen, die in basische Gruppen umgewandelt
werden können.
Bei diesen Monomeren handelt es sich vor allen Dingen um solche,
die primäre,
sekundäre
oder tertiäre
Amine oder die entsprechenden Phosphine oder mindestens zwei der
vorstehenden funktionellen Gruppen aufweisen. Zu dieser Gruppe von
Monomeren gehören
insbesondere Ethylenamin, Allylamin, Diallylamin, 4-Aminobuten, Alkyloxycycline,
Vinylformamid, 5-Aminopenten, Carbodiimid, Formaldacin, Melamin
und dergleichen, sowie deren sekundäre oder tertiäre Aminderivate.
Die monoethylenisch ungesättigten,
säuregruppenhaltigen
Monomere (a1) können
teilweise oder vollständig,
bevorzugt teilweise neutralisiert sein. Vorzugsweise sind die monoethylenisch
ungesättigten,
säuregruppenhaltigen
Monomere zu mindestens 25 Mol%, besonders bevorzugt zu mindestens
50 Mol% und darüber
hinaus bevorzugt zu 50–90
Mol% neutralisiert. Die Neutralisation der Monomere (α1) kann vor
auch nach der Polymerisation erfolgen. Ferner kann die Neutralisation
mit Alkalimetallhydroxiden, Erdalkalimetallhydroxiden, Ammoniak
sowie Carbonaten und Bicarbonaten erfolgen. Daneben ist jede weitere
Base denkbar, die mit der Säure
ein wasserlösliches
Salz bildet. Auch eine Mischneutralisation mit verschiedenen Basen
ist denkbar. Bevorzugt ist die Neutralisation mit Ammoniak oder
mit Alkalimetallhydroxiden, besonders bevorzugt mit Natriumhydroxid
oder mit Ammoniak.
Bevorzugte monoethylenisch ungesättigte,
säuregruppenhaltige
Monomere (α1)
sind Acrylsäure,
Methacrylsäure,
Ethacrylsäure, α-Chloracrylsäure, α-Cyanoacrylsäure, β-Methylacrylsäure (Crotonsäure), α-Phenylacrylsäure, β-Acryloxypropionsäure, Sorbinsäure, α-Chlorsorbinsäure, 2'-Methylisocrotonsäure, Zimtsäure, p-Chlorzimtsäure, β-Stearylsäure, Itaconsäure, Citraconsäure, Mesaconsäure, Glutaconsäure, Aconitsäure, Maleinsäure, Fumarsäure, Tricarboxyethylen
und Maleinsäureanhydrid,
wobei Acrylsäure
sowie Methacrylsäure
besonders und Acrylsäure
darüber
hinaus bevorzugt sind.
Neben diesen carboxylatgruppenhaltigen
Monomeren sind als monoethylenisch ungesättigte, säuregruppenhaltige Monomere
(α1) des
Weiteren ethylenisch ungesättigte
Sulfonsäuremonomere
oder ethylenisch ungesättigte
Phosphonsäuremonomere
bevorzugt.
Ethylenisch ungesättigte Sulfonsäuremonomere
sind Allylsulfonsäure
oder aliphatische oder aromatische Vinylsulfonsäuren oder acrylische oder methacrylische
Sulfonsäuren
bevorzugt. Als aliphatische oder aromatiscle Vinylsulfonsäuren sind
Vinylsulfonsäure,
4-Vinylbenzylsulfonsäure,
Vinyltoluolsulfonsäure
und Stryrolsulfonsäure
bevorzugt. Als Acryl- bzw. Methacrylsulfonsäuren sind Sulfoethyl(meth)acrylat,
Sulfopropyl(meth)acrylat, 2-Hydroxy-3-methacryloxypropylsulfonsäure und
2-Acrylamido-2-methylpropansulfonsäure bevorzugt.
Ferner sind ethylenisch ungesättigte Phosphonsäuremonomere,
wie Vinylphosphonsäure,
Allylphosphonsäure,
Vinylbenzylphosponsäure,
(Meth)acrylamidoalkylphosphonsäuren,
Acrylamidoalkyldiphosphonsäuren, phosponomethylierte
Vinylamine und (Meth)acrylphosphonsäurederivate bevorzugt.
Als ethylenisch ungesättigte,
einen protonierten Stickstoff enthaltende Monomere (α1) sind vorzugsweise
Dialkylaminoalkyl(meth)acrylate in protonierter Form, beispielsweise
Dimethylaminoethyl(meth)acrylat-Hydrochlorid oder Dimethylaminoethyl(meth)acrylat-Hydrosulfat,
sowie Dialkylaminoalkyl(meth)acrylamide in protonierter Form, beispielsweise
Dimethylaminoethyl(meth)acrylamid-Hydrochlorid oder Dimethylaminoethyl(meth)acrylamid-Hydrosulfat
bevorzugt.
Als ethylenisch ungesättigte,
einen quarternierten Stickstoff enthaltende Monomere (α1) sind Dialkylammoniumalkyl(meth)acrylate
in quarternisierter Form, beispielsweise Trimethylammoniumethyl(meth)acrylat-Methosulfat
oder Dimethylefhylammoniumethyl(mefh)acrylat-Ethosulfat sowie (Meth)acrylamidoalkyldialkylamine
in quarternisierter Form, beispielsweise (Meth)acrylamidopropyltrimethylammoniumchlorid
und (Meth)acrylamidopropyltrimethylammoniumsulfat bevorzugt.
Es ist erfindungsgemäß bevorzugt,
dass die Komponente (α1)
zu mindestens 50 Gew.-%, vorzugsweise zu mindestens 70 Gew.-% und
darüber
hinaus bevorzugt zu mindestens 90 Gew.-% auf carboxylatgruppenhaltigen
Monomeren besteht. Es ist erfindungsgemäß besonders bevorzugt, dass
die Komponente (α1)
zu mindestens 50 Gew.-%, vorzugsweise zu mindestens 70 Gew.-% aus
Acrylsäure
besteht, die vorzugsweise zu mindestens 20 Mol-%, besonders bevorzugt
zu mindestens 50 Mol-% neutralisiert ist.
Als monoethylenisch ungesättigte,
mit (α1)
copolymerisierbare Monomere (α2)
sind Acrylamide und Methacrylamide bevorzugt.
Mögliche
(Meth)acrylamide sind neben Acrylamid und Methacrylamid alkylsubstituierte
(Meth)acrylamide oder aminoalkylsubstituierte Derivate des (Meth)acrylamids,
wie N-Methylol(meth)acrylamid, N,N-Dimethylamino(meth)acrylamid,
Dimethyl(meth)acrylamid oder Diethyl(meth)acrylamid Mögliche Vinylamide
sind beispielsweise N-Vinylamide, N-Vinylformamide, N-Vinylacetamide, N-Vinyl-N-Methylacetamide,
N-Vinyl-N-methylformamide, Vinylpyrrolidon. Unter diesen Monomeren
besonders bevorzugt ist Acrylamid.
Des Weiteren sind als monoethylenisch
ungesättigte,
mit (α1)
copolymerisierbaren Monomere (α2)
in Wasser dispergierbare Monomere bevorzugt. Als in Wasser dispergierbare
Monomere sind Acrylsäurester
und Methacrylsäurester,
wie Methyl(meth)acrylat, Ethyl(meth)acrylat, Propyl(meth)acrylat
oder Butyl(meth)acrylat, sowie Methylpolyethylenglykol(meth)acrylat,
Methylpolyethylenglykolallylether, Vinylacetat, Styrol und Isobutylen
bevorzugt.
Erfindungsgemäß bevorzugte Vernetzer (α3) sind Verbindungen,
die mindestens zwei ethylenisch ungesättigte Gruppen innerhalb eines
Moleküls
aufweisen (Vernetzerklasse I), Verbindungen, die mindestens zwei
funktionelle Gruppen aufweisen, die mit funktionellen Gruppen der
Monomeren (α1)
oder (α2)
in einer Kondensationsreaktion (= Kondensationsvernetzer), in einer
Additionsreaktion oder in einer Ringöffnungsreaktion reagieren können (Vernetzerklasse
II), Verbindungen, die mindestens eine ethylenisch ungesättigte Gruppe
und mindestens eine funktionelle Gruppe, die mit funktionellen Gruppen
der Monomeren (α1)
oder (α2) in
einer Kondensationsreaktion, in einer Additionsreaktion oder in
einer Ringöffnungsreaktion
reagieren kann (Vernetzerklasse III), aufweisen, oder polyvalente
Metallkationen (Vernetzerklasse IV). Dabei wird durch die Verbindungen
der Vernetzerklasse I eine Vernetzung der Polymere durch die radikalische
Polymerisation der ethylenisch ungesättigten Gruppen des Vernetzermoleküls mit den monoethylenisch
ungesättigten
Monomeren (α1)
oder (α2)
erreicht, während
bei den Verbindungen der Vernetzerklasse II und den polyvalenten
Metallkationen der Vernetzerklasse IV eine Vernetzung der Polymere
durch Kondensationsreaktion der funktionellen Gruppen (Vernetzerklasse
II) bzw. durch elektrostatische Wechselwirkung des polyvalenten
Metallkations (Vernetzerklasse IV) mit den funktionellen Gruppen
der Monomere (α1)
oder (α2)
erreicht wird. Bei den Verbindungen der Vernetzerklasse III erfolgt
dementsprechend eine Vernetzung des Polymers sowohl durch radikalische
Polymerisation der ethylenisch ungesättigten Gruppe als auch durch
Kondensationsreaktion zwischen der funktionellen Gruppe des Vernetzers
und den funktionellen Gruppen der Monomeren (α1) oder (α2).
Bevorzugte Verbindungen der Vernetzerklasse
I sind Poly(meth)acrylsäureester
oder Poly(meth)acrylamide, die beispielsweise durch die Umsetzung
eines Polyols, wie beispielsweise Ethylenglykol, Propylenglykol,
Trimethylolpropan, 1,6-Hexandiol, Glycerin, Pentaerythrit, Polyethylenglykol
oder Polypropylenglykol, eines Aminoalkohols, eines Polyalkylenpolyamins,
wie beispielsweise Diethylentriamin oder Triethylentetraamin, oder
eines alkoxylierten Polyols mit Acrylsäure oder Methacrylsäure gewonnen
werden. Als Verbindungen der Vernetzerklasse I sind des Weiteren
Polyvinylverbindungen, Poly(meth)allyverbindungen, (Meth)acrylsäureester
einer Monovinylverbindung oder (Meth)acrylsäureester einer Mono(meth)allylverbindung,
vorzugsweise der Mono(meth)allylverbindungen eines Polyols oder
eines Aminoalkohols, bevorzugt. In diesem Zusammenhang wird auf
DE 195 43 366 und
DE 195 43 368 verwiesen.
Die Offenbarungen werden hiermit als Referenz eingeführt und
gelten somit als Teil der Offenbarung.
Als Verbindungen der Vernetzerklasse
I seien als Beispiel genannt Alkenyldi(meth)acrylate, beispielsweise
Ethylenglykoldi(meth)acrylat, 1,3-Propylenglykoldi(meth)acrylat,
1,4-Butylenglykoldi(meth)acrylat, 1,3-Butylenglykoldi(meth)acrylat,
1,6-Hexandioldi(meth)acrylat, 1,10-Decandioldi(meth)acrylat, 1,12-Dodecandioldi(meth)acrylat,
1,18-Octadecandioldi(meth)acrylat, Cyclopentandioldi(meth)acrylat,
Neopentylglykoldi(meth)acrylat, Methylendi(meth)acrylat oder Pentaerythritdi(meth)acrylat,
Alkenyldi(meth)acrylamide, beispielsweise N-Methyldi(meth)acrylamid, N,N'-3-Methylbutylidenbis(meth)acrylamid,
N,N'-(1,2-Di-hydroxyethylen)bis(meth)acrylamid,
N,N'-Hexamethylen-bis(meth)acrylamid
oder N,N'-Methylenbis(meth)acrylamid,
Polyalkoxydi(meth)acrylate, beispielsweise Diethylenglykoldi(meth)acrylat,
Triethylenglykoldi(meth)acrylat, Tetraethylenglykoldi(meth)acrylat,
Dipropylenglykoldi(meth)acrylat, Tripropylenglykoldi(meth)acrylat
oder Tetrapropylenglykoldi(meth)acrylat, Bisphenol-A-di(meth)acrylat,
ethoxyliertes Bisphenol-A-di(meth)acrylat,
Benzylidindi(meth)acrylat, 1,3-Di(meth)acryloyloxy-propanol-2, Hydrochinondi(meth)acrylat,
Di(meth)acrylatester des vorzugsweise mit l bis 30 Mol Alkylenoxid
pro Hydroxylgruppe oxyalkylierten, vorzugsweise ethoxylierten Trimethylolpropans,
Thioethylenglykoldi(meth)acrylat, Thiopropylenglykoldi(meth)acrylat,
Thiopolyethylenglykoldi(meth)acrylat, Thiopolypropylenglykoldi(meth)acrylat,
Divinylether, beispielsweise 1,4-Butandioldivinylether, Divinylester,
beispielsweise Divinyladipat, Alkandiene, beispielsweise Butadien
oder 1,6-Hexadien, Divinylbenzol, Di(meth)allylverbindungen, beispielsweise
Di(meth)allylphthalat oder Di(meth)allylsuccinat, Homo- und Copolymere
von Di(meth)allyldimethylammoniumchlorid und Homo- und Copolymere
von Diethyl(meth)allylaminnmethyl(meth)acrylatammoniumchlorid, Vinyl-(meth)acryl-Verbindungen,
beispielsweise Vinyl(meth)acrylat, (Meth)allyl-(meth)acryl-Verbindungen, beispielsweise
(Meth)allyl(meth)acrylat, mit 1 bis 30 Mol Ethylenoxid pro Hydroxylgruppe
ethoxyliertes (Meth)allyl(meth)acrylat, Di(meth)allylester von Polycarbonsäuren, beispielsweise
Di(-meth)allylmaleat, Di(meth)allyfumarat, Di(meth)allylsuccinat
oder Di(meth)allylterephthalat, Verbindungen mit 3 oder mehr ethylenisch
ungesättigten,
radikalisch polymerisierbaren Gruppen wie beispielsweise Glycerintri(meth)acrylat,
(Meth)acrylatester des mit vorzugsweise 1 bis 30 Mol Ethylenoxid
pro Hydroxylgruppe oxyethylierten Glycerins, Trimethylolpropantri(meth)acrylat,
Tri(meth)acrylatester des vorzugs weise mit 1 bis 30 Mol Alkylenoxid
pro Hydroxylgruppe oxyalkylierten, vorzugsweise ethoxylierten Trimethylolpropans,
Trimethacrylamid, (Meth)allylidendi(meth)acrylat, 3-Allyloxy-l,2-propandioldi(meth)acrylat, Tri(meth)allylcyanurat,
Tri(meth)allylisocyanurat, Pentaerythrittetra(meth)acrylat, Pentaerythrittri(meth)acrylat, (Meth)acrylsäureester
des mit vorzugsweise 1 bis 30 Mol Ethylenoxid pro Hydroxylgruppe
oxyethylierten Pentaerythrits, Tris(2-hydroxyethyl)isocyanurattri(meth)acrylat,
Trivinyltrimellitat, Tri(meth)allylamin, Di(meth)allylalkylamine,
beispielsweise Di(meth)allylmethylamin, Tri(meth)allylphosphat Tetra(meth)allylethylendiamin,
Poly(meth)allylester, Tetra(meth)allyloxiethan oder Tetra(meth)allylammoniumhalide.
Als Verbindung der Vernetzerklasse
II sind Verbindungen bevorzugt, die mindestens zwei funktionelle Gruppen
aufweisen, die in einer Kondensationsreaktion (= Kondensationsvernetzer),
in einer Additionsreaktion oder in einer Ringöffnungsreaktion mit den funktionellen
Gruppen der Monomere (α1)
oder (α2),
bevorzugt mit Säuregruppen,
der Monomeren (α1),
reagieren können.
Bei diesen funktionellen Gruppen der Verbindungen der Vernetzerklasse
II handelt es sich vorzugsweise um Alkohol-, Amin-, Aldehyd-, Glycidyl-,
Isocyanat-, Carbonat- oder
Epichlorfunktionen.
Als Verbindung der Vernetzerklasse
II seien als Beispiele genannt Polyole, beispielsweise Ethylenglykol,
Polethylenglykole wie Diethylenglykol, Triethylenglykol und Tetraethylenglykol,
Propylenglykol, Polypropylenglykole wie Dipropylenglykol, Tripropylenglykol
oder Tetrapropylenglykol, 1,3-Butandiol, 1,4-Butandiol, 1,5-Pentandiol,
2,4-Pentandiol, 1,6-Hexandiol, 2,5-Hexandiol, Glycerin, Polyglycerin,
Trimethylolpropan, Polyoxypropylen, Oxyethylen-Oxypropylen-Blockcopolymere, Sorbitanfettsäureester,
Polyoxyethylensorbitanfettsäureester,
Pentaerythrit, Polyvinylalkohol und Sorbitol, Aminoalkohole, beispielsweise
Ethanolamin, Diethanolamin, Triethanolamin oder Propanolamin, Polyaminverbindungen,
beispielsweise Ethylendiamin, Diethylentriaamin, Triethylentetraamin,
Tetraethylenpentaamin oder Pentaethylenhexaamin, Polyglycidylether-Verbindungen
wie Ethylenglykoldiglycidylether, Polyethylenglykoldiglycidylether,
Glycerindiglycidylether, Glycerinpolyglycidylether, Pentareritritpolyglycidylether,
Propylenglykoldiglycidylether Polypropylenglykoldiglycidylether,
Neopentylglykoldiglycidylether, Hexandiolglycidylether, Trimethylolpropanpolyglycidylether,
Sorbitolpolyglycidylether, Phtahlsäurediglycidylester, Adipinsäurediglycidylether,
1,4-Phenylen-bis(2-oxazolin), Glycidol, Polyisocyanate, vorzugsweise
Diisocyanate wie 2,4-Toluoldiisocyanat und Hexamethylendiisocyanat,
Polyaziridin-Verbindungen wie 2,2-Bishydroxymethylbutanol-tris[3-(1-aziridinyl)propionat],
1,6-Hexamethylendiethylenharnstoff und Diphenylmethan-bis-4,4'-N,N'-diethylenharnstoff
Halogenepoxide beispielsweise Epichlor- und Epibromhydrin und α-Methylepichlorhydrin,
Alkylencarbonate wie 1,3-Dioxolan-2-on (Ethylencarbonat), 4-Methyl-1,3-dioxolan-2-on
(Propylencarbonat), 4,5-Dimethyl-1,3-dioxolan-2-on, 4,4-Dimethyl-1,3-dioxolan-2-on, 4-Ethyl-1,3-dioxolan-2-on,
4-Hydroxymethyl-1,3-dioxolan-2-on, 1,3-Dioxan-2-on, 4-Methyl-1,3-dioxan-2-on,
4,6-Dimethyl-1,3-dioxan-2-on, 1,3-Dioxolan-2-on, Poly-l,3-dioxolan-2-on,
polyquartäre
Amine wie Kondensationsprodukte von Dimethylaminen und Epichlorhydrin.
Als Verbindungen der Vernetzerklasse II sind des weiteren Polyoxazoline
wie 1,2-Ethylenbisoxazolin, Vernetzer mit Silangruppen wie γ-Glycidoxypropyltrimethoxysilan
und γ-Aminopropyltrimethoxysilan,
Oxazolidinone wie 2-Oxazolidinon, Bis- und Poly-2-oxazolidinone und
Diglykolsilikate bevorzugt.
Als Verbindungen der Klasse III sind
hydroxyl- oder aminogruppenhaltige Ester der (Meth)acrylsäure, wie
beispielsweise 2-Hydroxyethyl(meth)acrylat, sowie hydroxyl- oder
aminogruppenhaltige (Meth)acrylamide, oder Mono(meth)allylverbindungen
von Diolen bevorzugt.
Die polyvalenten Metallkationen der
Vernetzerklasse IV leiten sich vorzugsweise von ein- oder mehrwertigen
Kationen ab, die einwertigen insbesondere von Alkalimetallen, wie
Kalium, Natrium, Lithium, wobei Lithium bevorzugt wird. Bevorzugte
zweiwertige Kationen leiten sich von Zink, Beryllium, Erdalkalimetallen,
wie Magnesium, Calcium, Strontium ab, wobei Magnesium bevorzugt
wird. Weiter erfindungsgemäß einsetzbare höherwertige
Kationen sind Kationen von Aluminium, Eisen, Chrom, Mangan, Titan,
Zirkonium und andere Übergangsmetalle
sowie Doppelsalze solcher Kationen oder Mischungen der genannten
Salze. Bevorzugt werden Aluminiumsalze und Alaune und deren unterschiedliche
Hydrate wie z. B. AlCl3 × 6H2O,
NaAl(SO4)2 × 12 H2O, KAl(SO4)2 × 12H2O oder Al2(SO4)3 × 14–18H2O eingesetzt.
Besonders bevorzugt werden Al2(SO4)3 und
seine Hydrate als Vernetzer der Vernetzungsklasse IV verwendet.
Bevorzugte unbehandelte, absorbierende
Polymergebilde (Pu) sind Polymergebilde, die durch Vernetzer der
folgenden Vernetzerklassen bzw. durch Vernetzer der folgenden Kombinationen
von Vernetzerklassen vernetzt sind: I, II, III, IV, I II, I III,
I IV, I II III, I II IV, I III IV, II III IV, II IV oder III IV.
Die vorstehenden Kombinationen von Vernetzerklassen stellen jeweils
eine bevorzugte Ausführungsform
von Vernetzern eines Polymer dar.
Weitere bevorzugte Ausführungsformen
der unbehandelten, absorbierenden Polymergebilde (Pu) sind Polymergebilde,
die durch einen beliebigen der vorstehend genannten Vernetzer der
Vernetzerklassen I vernetzt sind. Unter diesen sind wasserlösliche Vernetzer
bevorzugt. In diesem Zusammenhang sind N,N'-Methylenbisacrylamid, Polyethylenglykoldi(meth)acrylate,
Triallylmethylammoniumchlorid, Tetraallylammoniumchlorid sowie mit
9 Mol Ethylenoxid pro Mol Acrylsäure
hergestelltes Allylnonaethylenglykolacrylat besonders bevorzugt.
Als wasserlösliche Polymere (α4) können in
den erfindungsgemäßen absorbierenden,
unbehandelten Polymergebilden (Pu) wasserlösliche Polymerisate, wie teil-
oder vollverseifter Polyvinylalkohol, Polyvinylpyrrolidon, Stärke oder
Stärkederivate,
Polyglykole oder Polyacrylsäure
enthalten, vorzugsweise einpolymerisiert sein. Das Molekulargewicht
dieser Polymere ist unkritisch, solange sie wasserlöslich sind.
Bevorzugte wasserlösliche
Polymere sind Stärke
oder Stärkederivate
oder Polyvinylalkohol. Die wasserlöslichen Polymere, vorzugsweise
synthetische wie Polyvinylalkohol, können auch als Pfropfgrundlage
für die
zu polymerisierenden Monomeren dienen.
Als Hilfsstoffe (α5) können in den im erfindungsgemäßen Verfahren
eingesetzten absorbierenden, unbehandelten Polymergebilden (Pu)
vorzugsweise Stellmittel, oberflächenaktive
Mittel, Geruchsbinder, Füllmittel
oder Antioxidatien enthalten sein.
Es ist erfindungsgemäß besonders
bevorzugt, dass das unbehandelte absorbierende Polymergebilde (Pu)
zu mindestens 50 Gew.-%, bevorzugt zu mindestens 75 Gew.-% und darüber hinaus
bevorzugt zu mindestens 90 Gew.-% auf Acrylsäure basiert, die vorzugsweise
zu mindestens 20 Mol-%, besonders bevorzugt zu mindestens 50 Mol-%
neutralisiert ist.
Aus den vorgenannten Monomeren und
Vernetzern lässt
sich das unbehandelte, absorbierende Polymergebilde (Pu) durch verschiedene
Polymerisationsweisen herstellen. Beispielsweise sind in diesem
Zusammenhang Massepolymerisation, die vorzugsweise in Knetreaktoren
wie Extrudern erfolgt, Lösungspolymerisation,
Spraypolymerisation, inverse Emulsionspolymerisation und inverse
Suspensionspolymerisation zu nennen. Bevorzugt wird die Lösungspolymerisation
in Wasser als Lösungsmittel
durchgeführt.
Die Lösungspolymerisation
kann kontinuierlich oder diskontinuierlich erfolgen. Aus dem Stand
der Technik ist ein breites Spektrum von Variationsmöglichkeiten
hinsichtlich Reaktionsverhältnisse
wie Temperaturen, Art und Menge der Initiatoren als auch der Reaktionslösung zu
entnehmen. Typische Verfahren sind in den folgenden Patentschriften
beschrieben:
US 4,286,082 ,
DE 27 06 135 ,
US 4,076,663 ,
DE 35 03 458 ,
DE 40 20 780 ,
DE 42 44 548 ,
DE 43 23 001 ,
DE 43 33 056 ,
DE 44 18 818 . Die Offenbarungen werden
hiermit als Referenz eingeführt
und gelten somit als Teil der Offenbarung.
Eine andere Möglichkeit zur Herstellung der
unbehandelten, absorbierenden Polymergebilde (Pu) besteht darin;
zunächst
unvernetzte, insbesondere lineare Polymere, vorzugsweise auf radikalischem
Wege aus den vorgenannten monoethylenisch ungesättigten Monomeren (α1) bzw. (α2) herzustellen
und diese dann mit vernetzend wirkenden Reagenzien (α3), vorzugsweise
denen der Klassen II und IV, umzusetzen. Diese Variante wird vorzugsweise
dann eingesetzt, wenn die Polymergebilde zunächst in formgebenden Verfahren,
beispielsweise zu Fasern, Folien oder anderen Flächengebilden, wie Geweben,
Gewirken, Gespinsten oder Vliesen verarbeitet und in dieser Form
vernetzt werden sollen.
Die Polymerisation wird wie allgemein üblich durch
einen Initiator ausgelöst.
Als Initiatoren zur Initiierung der Polymerisation können alle
unter den Polymerisationsbedingungen Radikale bildende Initiatoren
verwendet werden, die üblicherweise
bei der Herstellung von Superabsorbern eingesetzt werden. Auch eine
Initiierung der Polymerisation durch Einwirkung von Elektronenstrahler
auf die polymerisierbare, wässrige
Mischung ist möglich.
Die Polymerisation kann allerdings auch in Abwesenheit von Initiatoren
der obengenannten Art durch Einwirkung energiereicher Strahlung
in Gegenwart von Photoinitiatoren ausgelöst werden. Polymerisationsinitiatoren
können
in einer Lösung
erfindungsgemäßer Monomere
gelöst
oder dispergiert enthalten sein. Als Initiatoren kommen sämtliche
dem Fachmann bekannte in Radikale zerfallende Verbindungen in Betracht.
Hierunter fallen insbesondere Peroxide, Hydroperoxide, Wasserstoffperoxid,
Persulfate, Azoverbindungen sowie die sogenannten Redoxkatalysatoren.
Bevorzugt ist der Einsatz wasserlöslicher Katalysatoren. In manchen
Fällen
ist es vorteilhaft, Mischungen verschiedener Polymerisationsinitiatoren
zu verwenden. Unter diesen Mischungen sind die aus Wasserstoffperoxid
und Natrium- oder Kaliumperoxodisulfat bevorzugt, die in jedem denkbaren
Mengenverhältnis
eingesetzt werden können.
Geeignete organische Peroxide sind vorzugsweise Acetylacetonperoxid,
Methylethylketonperoxid, t-Butylb.ydroperoxid, Cumolhydroperoxid,
t-Amylperpivalat,
t-Butylperpivalat, t-Butylperneohexonat, t-Butylisobutyrat, t-Butylper-2-ethylhexenoat,
t-Butylperisononanoat, t-Butylpermaleat, t-Butylperbenzoat, t-Butyl-3,5,5-tri-methylhexanoat
und Amylperneodekanoat. Weiterhin sind als Polymerisationsinitiatoren
bevorzugt: Azo-Verbindungen, wie 2,2'-Azobis-(2-amidinopropan)dihydrochlorid,
Azo-bis-amidinopropandihydrochlord, 2,2'-Azobis-(N,N-dimethylen)isobutyramidin-dihydrochlorid,
2-(Carbamoylazo)isobutyronitril
und 4,4'-Azobis-(4-cyanovaleriansäure). Die
genannten Verbindungen werden in üblichen Mengen eingesetzt,
vorzugsweise in einem Bereich von 0,01 bis 5, bevorzugt von 0,1
bis 2 Mol-%, jeweils bezogen auf die Menge der zu polymerisierenden
Monomere.
Die Redoxkatalysatoren enthalten
als oxidische Komponente mindestens eine der oben angegebenen Perverbindungen
und als reduzierende Komponente vorzugsweise Ascorbinsäue, Glukose,
Sorbose, Manose, Ammonium- oder Alkalimetall-hydrogensulfit, -Sulfat,
-thiosulfat, -hyposulfit oder -sulfid, Metallsalze, wie Eisen-II-ionen
oder Silberionen oder Natriumhydroxymethylsulfoxylat. Vorzugsweise
wird als reduzierende Komponente des Redoxkatalysators Ascorbinsäure oder
Natriumpyrosulfit verwendet. Bezogen auf die bei der Polymerisation
eingesetzte Menge an Monomeren wird 1 × 10–5 bis
1 Mol-% der reduzierenden Komponente des Redoxkatalysators und 1 × 10–5 bis
5 Mol-% der oxidierenden Komponente des Redoxkatalysators eingesetzt. Anstelle
der oxidierenden Komponente des Redoxkatalysators, oder in Ergänzung zu
diesem, können
ein oder mehrere, vorzugsweise wasserlösliche, Azoverbindungen verwendet
werden.
Wenn man die Polymerisation durch
Einwirkung energiereicher Strahlung auslöst, verwendet man üblicherweise
als Initiator sogenannte Photoinitiatoren. Hierbei kann es sich
beispielsweise um sogenannte α-Spalter,
H-abstrahierende Systeme oder auch um Azide handeln. Beispiele für solche
Initiatoren sind Benzophenon-Derivate
wie Michlers-Keton, Phenanthren-Derivate, Fluoren-Derivate, Anthrachinon-Derivate,
Thioxanton-Derivate, Cumarin-Derivate, Benzoinether und deren Derivate,
Azoverbindungen wie die oben genannten Radikalbildner, substituierte
Hexaarylbisimidazole oder Acylphosphinoxide. Beispiele für Azide
sind: 2-(N,N-Dimethylamino)-ethyl-4-azidocinnamat,
2-(N,N-Dimethylamino)-ethyl-4-azidonaphthylketon, 2-(N,N-Dimethylamino)-ethyl-4-azidobenzoat,
5-Azido-lnaphthyl-2'-(N,N-dimethylamino)ethylsulfon,
N-(4-Sulfonylazidophenyl)maleinimid, N-Acetyl-4-sulfonylazidoanilin,
4-Sulfonylazidoanilin, 4-Azidoanilin, 4-Azidophenacylbromid, p-Azidobenzoesäure, 2,6-Bis(p-azidobenzyliden)cyclohexanon
und 2,6-Bis-(p-azidobenzyliden)-4-methylcyclohexanon. Die Photoinitiatoren
werden, falls sie eingesetzt werden, üblicherweise in Mengen von
0,01 bis 5 Gew.-%, bezogen auf die zu polymerisierenden Monomeren
angewendet.
Bevorzugt wird erfindungsgemäß ein Redoxsystem
bestehend aus Wassersoffperoxid, Natriumperoxodisulfat und Ascorbinsäure eingesetzt.
Allgemein ist er sind erfindungsgemäß Azoverbindungen als Initiatoren
bevorzugt, wobei Azo-bis-amidinopropan-dihydrochlord besonders bevorzugt
ist.
In der Regel wird die Polymerisation
mit den Initiatoren in einem Temperaturbereich von 30 bis 90°C initiiert.
Die Trocknung des Polymerisatgels
erfolgt bis zu einem Wassergehalt von 0,5 bis 25 Gew.-%, vorzugsweise
von 1 bis 10 Gew.-% bei Temperaturen, die üblicherweise im Bereich von
100 bis 200°C
liegen.
In einer bevorzugten Ausführungsform
zeigt das im erfindungsgemäßen Verfahren
eingesetzte, unbehandelte absorbierende Polymergebilde (Pu) mindestens
eine der folgenden Eigenschaften (ERT = EDANA Recommended Test):
- (A) die maximale Aufnahme von 0,9 Gew.-%er
NaCl-Lösung
gemäß ERT 440.1-99
liegt in einem Bereich von mindestens 10 bis 1000, bevorzugt von
15 bis 500 und besonders bevorzugt von 20 bis 300 g/g,
- (B) der mit 0,9 Gew.-%er wässriger
NaCl-Lösung
extrahierbare Anteil gemäß ERT 470.1-99
beträgt
weniger als 30, bevorzugt weniger als 20 und besonders bevorzugt
weniger als 10 Gew.-%, bezogen auf das unbehandelte, absorbierende
Polymergebilde,
- (C) die Schüttdichte
gemäß ERT 460.1-99
liegt im Bereich von 300 bis 1000, bevorzugt 310 bis 800 und besonders
bevorzugt 320 bis 700 g/l,
- (D) der pH-Wert gemäß ERT 400.1-99
von 1 g des unbehandelten, absorbierenden Polymergebildes (Pu) in
1 l Wasser liegt im Bereich von 4 bis 10, bevorzugt von 5 bis 9
und besonders bevorzugt von 5,5 bis 7,5,
- (E) der CRC-Wert nach ERT 441.1-99 liegt im Bereich von 10 bis
100, bevorzugt 15 bis 80 und besonders bevorzugt 20 bis 60 g/g.
Die sich aus den vorstehenden Eigenschaften
ergebenden Eigenschaftskombinationen von zwei oder mehr dieser Eigenschaften
stellen jeweils bevorzugte Ausführungsformen
des erfindungsgemässen
Verfahrens dar.
Weiterhin als erfindungsgemässe Ausführungsformen
besonders bevorzugt. sind Verfahren, in denen das unbehandelte absorbierende
Polymergebilde (Pu) die nachfolgend als Buchstaben oder Buchstabenkombinationen
dargestellten Eigenschaften oder Eigenschaftskombinationen zeigt:
A, B, C, D, E, AB, AC, AD, AE, ABC, ABD, ABE, ACD, ACE, ADE, ABCD,
ABCE, ABDE, ACDE, ABCDE.
Das in Kontakt bringen des unbehandelten,
absorbiererenden Polymergebildes (Pu) mit der wässrigen Lösung erfolgt im erfindungsgemäßen Verfahren
vorzugsweise durch gutes Vermischen der wässrigen Lösung. mit dem unbehandelten
absorbierenden Polymergebilde (Pu). Die wässrige Lösung ist vorzugsweise im wesentlichen
frei von organischen Lösungsmitteln,
insbesondere frei von mehrwertigen Alkoholen und Polyalkylenglykolethern,
besonders bevorzugt frei von Diethylenglycolmonomethylether und
1,3-Butandiol. Dabei kann der chemische Vernetzer von vornherein
in der wässrigen
Lösung
enthaltend die anorganische Verbindung in kolloiddisperser Form
enthalten sein. Es ist jedoch auch möglich, dass der chemische Vernetzer
und die kolloiddisperse, anorganische Verbindung getrennt, vorzugsweise
jedoch zeitgleich mit dem unbehandelten, absorbierenden Polymergebilde
(Pu) in Kontakt gebracht werden. In diesem Fall werden vorzugsweise zwei
getrennte Lösungen,
von denen die eine den chemischen Vernetzer und die andere die anorganische
Verbindung in kolloiddisperser Form enthält, vorzugsweise gleichzeitig
mit dem unbehandelten absorbierenden Polymergebilde (Pu) vermischt,
wobei jedoch eine homogene Verteilung des chemischen Vernetzers
und der anorganischen Verbindung in kolloiddisperser Form gewährleistet
sein muss.
Geeignete Mischaggregate zum Ausbringen
der Komponenten sind z. B. der Patterson-Kelley-Mischer, DRAIS-Turbulenzmischer,
Lödigemischer,
Ruberg-Mischer,
Schneckenmischer, Tellermischer und Wirbelschichtmischer sowie kontinuierlich
arbeitende senkrechte Mischer, in denen das Polymergebilde mittels
rotierender Messer in schneller Frequenz gemischt wird (Schugi-Mischer).
Das unbehandelte, absorbierende Polymergebilde
wird in dem erfindungsgemäßen Verfahren
vorzugsweise mit höchstens
20 Gew.-%, besonders bevorzugt mit höchstens 15 Gew.-%, darüber hinaus
bevorzugt mit höchstens
10 Gew.-% und am meisten bevorzugt mit höchstens 5 Gew.-% Wasser, bezogen
auf das Gewicht des unbehandelten absorbierenden Polymergebildes
(Pu), in Kontakt gebracht.
Es ist im erfindungsgemäßen Verfahren
weiterhin bevorzugt, dass mindestens 30 Gew.-%; besonders bevorzugt
mindestens 60 Gew.-% und darüber
hinaus bevorzugt mindestens 90 Gew.-% der kolloiddispersen anorganischen
Verbindung eine Partikelgröße im Bereich
von 1 bis 100, vorzugsweise von 5 bis 80 und darüber hinaus bevorzugt von 6
bis 50 nm aufweist.
Die anorganische Verbindung wird
gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren
vorzugsweise in einer Menge von 0,001 bis 10 Gew.-%, besonders bevorzugt
von 0,01 bis 5 Gew.-% und darüber
hinaus bevorzugt von 0,05 bis 1,5 Gew.-%, bezogen auf das unbehandelte
absorbierende Polymergebilde (Pu), mit dem unbehandelten, absorbierenden
Polymergebilde (Pu) in Kontakt gebracht.
Als anorganische Verbindung können alle
wasserunlöslichen,
anorganischen Verbindungen eingesetzt werden, aus denen stabile,
kolloiddisperse, vorzugsweise einphasige, wässrige Lösungen erhalten werden können, die
bei 20°C
und Normaldruck über
einen Zeitraum von mindestens 6h, bevorzugt mindestens 24h und besonders
bevorzugt mindestens 72h bis hin zu 6 Monaten keine Phasentrennung,
wie etwa das Absetzen eines festen, anorganischen Niederschlags,
zeigen.
Unter einer kolloiddispersen Lösung wird
vorzugsweise eine Lösung
verstanden, die Partikel mit einem Partikeldurchmesser in einem
Bereich von 100–1000 Å (10–4 bis
10–5 cm)
enthält.
Diese Lösungen
besitzen die Eigenschaft, einen durch die Lösung geschickten Lichtstrahl
in alle Richtungen zu streuen, so dass der Gang des Lichtstrahls
durch die kolloiddisperse Lösung
verfolgt werden kann (Tyndall Effekt, siehe hierzu Hollemann·Wiberg,
Lehrbuch der anorganischen Chemie, 91.–100. Auflage, de Gruyter-Verlag,
Seite 765).
Als besonders bevorzugte kolloiddisperse
anorganische Verbindung werden im erfindungsgemäßen Verfahren Polykieselsäure beinhaltende
Partikel eingesetzt. Eine kolloiddisperse Lösung enthaltend solche Partikel
(Kieselsäuresol)
kann beispielsweise durch vorsichtiges Ansäuern von infolge Hydrolyse
alkalische reagierenden Natriumsilicatlösungen erhalten werden oder
aber durch Lösen
molekularer Kieselsäure
in Wasser und eventueller anschließender Stabilisierung der entstehenden
kolloiddispersen Lösung.
Die genaue Herstellung derartiger Kieselsäuresole ist dem Fachmann bekannt
und ist beispielsweise in Jander· Blasius, „Lehrbuch
der analytischen und präparativen
anorganischen Chemie„ S.
Hirzel Verlag, Stuttgart, beschrieben.
Unter chemischer. Vernetzern, die
im erfindungsgemäßen Verfahren
in der wässrigen
Lösung
enthalten sind, werden vorzugsweise Verbindungen verstanden, die
mindestens zwei funktionelle Gruppen aufweisen, die mit funktionellen
Gruppen eines Polymers in einer Kondensationsreaktion (= Kondensationsvernetzer),
in einer Additionsreaktion oder in einer Ringöffnungsreaktion reagieren können oder
aber polyvalente Metallkationen, die mittels elektrostatischer Wechselwirkung
zwischen dem polyvalenten Metallkation und den funktionellen Gruppen
eines Polymers eine Vernetzung des Polymers ermöglichen. Als chemischer Vernetzer zur
Nachvernetzung des Aussenbereiches des unbehandelten, absorbierenden
Polymergebildes (Pu) – auch „Nachvernetzer" genannt – sind im
erfindungsgemäßen Verfahren
diejenigen bevorzugt, die im Zusammenhang mit den Vernetzern (α3) als Vernetzer
der Vernetzerklassen II und IV genannt wurden.
Unter diesen Verbindungen sind als
Nachvernetzer besonders bevorzugt Kondensationsvernetzer wie beispielsweise
Diethylenglykol, Triethylenglykol, Polyethylenglykol, Glyzerin,
Polyglyzerin, Propylenglykol, Diethanolamin, Triethanolamin, Polyoxypropylen,
Oxyethylen-Oxypropylen-Blockcopolymere, Sorbitanfettsäureester,
Polyoxyethylensorbitanfettsäureester,
Trimethylolpropan, Pentaerytrit, Polyvinylalkohol; Sorbitol, 1,3-Dioxo1an-2-on
(Ethylencarbonat), 4-Methyl-1,3-dioxolan-2-on
(Propylencarbonat), 4,5-Dimethyl-1,3-dioxolan-2-on, 4,4-Dimethyl-1,3-dioxolan-2-on,
4-Ethyl-1,3-dioxolan-2-on, 4-Hydroxymethyl-1,3-dioxolan-2-on, 1,3-Dioxan-2-on,
4-Methyl-1,3-dioxan-2-on, 4,6-Dimethyl-1,3-dioxan-2-on, 1,3-Dioxo1an-2-on,
Poly-1,3-dioxolan-2-on.
Besonders bevorzugt wird Ethylencarbonat
als Nachvernetzer eingesetzt.
Der Nachvernetzer wird im erfindungsgemäßen Verfahren
vorzugsweise in einer Menge im Bereich von 0,01 bis 30, besonders
bevorzugt 0,1 bis 20 und darüber
hinaus bevorzugt von 0,3 bis 5 Gew.-%, bezogen auf das unbehandelte
absorbierende Polymergebilde (Pu) eingesetzt.
Nachdem der chemische Vernetzer und
die wässrige
Lösung
enthaltend die anorganische Verbindung mit dem unbehandelten absorbierenden
Polymergebilde (Pu) in Kontakt gebracht wurden, erfolgt im erfindungsgemäßen Verfahren
die Nachvernetzungsreaktion durch Erhitzen des absorbierenden Polymergebildes auf
Temperaturen im Bereich von 40 bis 300°C, bevorzugt von 80 bis 250°C und besonders
bevorzugt von 150 bis 220°C.
Die optimale Zeitdauer der Nacherhitzung kann für die einzelnen Vernetzertypen
und kolloiddispersen anorganischen Verbindungen leicht ermittelt
werden. Sie wird dadurch begrenzt, wenn das gewünschte Eigenschaftsprofil des
Superabsorbers infolge Hitzeschädigung
wieder zerstört
wird. Die thermische Behandlung kann in üblichen Trocknern oder Öfen durchgeführt werden,
beispielhaft seien Drehrohröfen,
Wirbelbetttrockner, Tellertrockner, Paddeltrockner oder Infrarottrockner
genannt.
Es ist erfindungsgemäß bevorzugt,
dass infolge der thermischen Behandlung der Aussenbereich des absorbierenden
Polymergebildes stärker
vernetzt ist als der Innenbereich und dass durch die thermische
Behandlung die anorganische Verbindung im Aussenbereich mindestens
teilweise immobilisiert wird. Weiterhin ist in diesem Zusammenhang
bevorzugt, dass der Radius des Aussenbereiches kleiner ist als der
dreifache Wert des Radius des Innenbereiches.
In einer anderen Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens
wird der Aussenbereich der absorbierenden Polymergebilde vor oder
nach, vorzugsweise nach, dem in Kontakt bringen mit der wässrigen Lösung beinhaltend
den chemischen Vernetzer und die anorganischer Verbindung in kolloiddisperser
Form mit einer Verbindung enthaltend Al3+-Ionen
in Kontakt gebracht. Dabei ist es bevorzugt, dass die Verbindung
enthaltend Al3+-Ionen in einer Menge in
einem Bereich von 0,01 bis 30 Gew.-%, besonders bevorzugt in einer Menge
in einem Bereich von 0,1 bis 20 Gew.-% und darüber hinaus bevorzugt in einer
Menge in einem Bereich von 0,3 bis 5 Gew.-%, jeweils bezogen auf
das Gewicht der absorbierenden Polymergebilde, mit den Polymergebilden
in Kontakt gebracht werden.
Das in Kontakt bringen des Aussenbereiches
der absorbierenden Polymergebilde mit der Al3+-Ionen enthaltenden
Verbindung erfolgt vorzugsweise dadurch, dass das absorbierende
Polymergebilde (Pa) mit der Verbindung unter trockenen Bedingungen
vermischt wird oder aber dadurch, dass die absorbierenden Polymergebilde
(Pa) mit einem Fluid umfassend ein Lösemittel, vorzugsweise Wasser,
mit Wasser mischbare organische Lösemittel wie etwa Methanol
oder Ethanol oder Mischungen aus mindestens zwei davon, sowie die Al3+-Ionen enthaltende Verbindung in Kontakt
gebracht werden, wobei das in Kontakt bringen vorzugsweise durch
Besprühen
der Polymerteilchen mit dem Fluid und Vermischen erfolgt. In diesem
Zusammenhang ist es weiterhin bevorzugt, dass das in Kontakt bringen
der absorbierenden Polymergebilde (Pa) mit dem Fluid enthaltend
die Al3+-Ionen enthaltende Verbindung in
einem zweistufigen Verfahren erfolgt. Dabei umfasst das zweistufige
Verfahren einen ersten Mischvorgang, bei dem eine Vielzahl von absorbierenden
Polymergebilden mit dem Fluid vermischt werden, und einem zweiten
Mischvorgang, bei dem das Fluid im Inneren der Polymerteilchen homogenisiert
wird, wobei die Polymerteilchen in dem ersten Mischvorgang mit einer
Geschwindigkeit gemischt, dass die Bewegungsenergie der einzelnen
Polymerteilchen im Mittel größer ist
als die Haftungsenergie zwischen den einzelnen Polymerteilchen,
und die Polymerteilchen in dem zweiten Mischvorgang werden mit einer
geringeren Geschwindigkeit als im ersten Mischvorgang durchmischt.
Durch die Behandlung der absorbierenden
Polymergebilde (Pa) mit dem Fluid beinhaltend die Al3+-Ionen
enthaltende Verbindung durch das vorstehend beschriebene, zweistufige
Verfahren können
absorbierende Polymergebilde mit verbesserten Absorptionseigenschaften
erhalten werden.
Vorzugsweise ist dabei die Al3+-Ionen enthaltende Verbindung ohne Berücksichtigung
von Kristallwasser in einer Menge in einem Bereich von 0,1 bis 50
Gew.-%, besonders bevorzugt in einer Menge in einem Bereich von
1 bis 30 Gew.-%, jeweils bezogen auf das Gesamtgewicht des Fluids,
in dem Fluid enthalten. Es ist weiterhin bevorzugt, dass das Fluid
in einer Menge in einem Bereich von 0,01 bis 15 Gew.-%, besonders bevorzugt
in einer Menge in einem Bereich von 0,05 bis 6 Gew.-%, jeweils bezogen
auf das Gewicht der absorbierenden Polymergebilde (Pa), mit den
absorbierenden Polymergebilden (Pa) in Kontakt gebracht wird.
Bevorzugt Al3+-Ionen
enthaltenden Verbindungen sind AlCl3 × 6H2O, NaAl(SO4)2 × 12
H2O, KAl(SO4)2 × 12H2O oder Al2(SO4) × 14–18H2O.
Die vorliegenden Erfindung betrifft
des Weiteren absorbierende Polymergebilde (Pa), die durch das vorstehend
beschriebene erfindungsgemäße Verfahren
erhältlich
sind.
Zudem betrifft die Erfindung ein
absorbierendes Polymergebilde (Pa) beinhaltend einen Innenbereich sowie
einen den Innenbereich umgebenden Aussenbereich, wobei der Aussenbereich
stärker
vernetzt ist als der Innenbereich, im Aussenbereich eine anorganische
Verbindung mindestens teilweise immobilisiert ist und wobei das
absorbierende Polymergebilde (Pa) mindestens eine der folgenden
Eigenschaften aufweist:
- (β1) bei einer CRC < 26 g/g eine SFC
von mindestens 80·10–7,
bevorzugt von mindestens 100 10–7 und
besonders bevorzugt von mindestens 120·10–7 cm3·s·g–1,
- (β2)
bei einer CRC nach ERT 441.1-99 im Bereich ≥ 26 bis < 27 g/g eine SFC von mindestens 70·10–7,
bevorzugt von mindestens 90·10–7 und
besonders bevorzugt von mindestens 110·10–7 cm3·s·g–1,
- (β3)
bei einer CRC nach ERT 441.1-99 im Bereich ≥ 27 bis < 28 g/g eine SFC von mindestens 60·10–7,
bevorzugt von mindestens 8010–7 und besonders bevorzugt
von mindestens 100 10–7 cm3·s·g–1,
- (β4)
bei einer CRC nach ERT 441.1-99- im Bereich ≥ 28 bis < 29 g/g eine SFC von mindestens 45·10–7, bevorzugt
von mindestens 6510–7 und besonders bevorzugt
von mindestens 85·10–7 cm3·s·g–1,
- (β5)
bei einer CRC nach ERT 441.1-99 im Bereich ≥ 29 bis < 30 eine SFC von mindestens 30·10–7,
bevorzugt von mindestens 50·10–7 und
besonders bevorzugt von mindestens 70·10–7 cm3·s·g–1,
- (β6)
bei einer CRC nach ERT 441.1-99 im Bereich ≥ 30 bis < 31 eine SFC von mindestens 20·10–7,
bevorzugt von mindestens 40·10–7 und
besonders bevorzugt von mindestens 60·10–7 cm3·s·g–1,
- (β7)
bei einer CRC nach ERT 441.1-99 im Bereich ≥ 31 eine SFC von mindestens 10·10–7,
bevorzugt von mindestens 20·10–7 und
besonders bevorzugt von mindestens 30·10–7 cm3·s·g–1.
Die sich aus den vorstehenden Eigenschaften
ergebenden Eigenschaftskombinationen von zwei oder mehr dieser Eigenschaften
stellen jeweils bevorzugte Ausführungsformen
des erfindungsgemässen
absorbierenden Polymergebildes (Pa) dar. Weiterhin als erfindungsgemässe Ausführungsformen
besonders bevorzugt ist ein absorbierendes Polymergebilde (Pa),
welches die nachfolgend als Buchstaben oder Buchstabenkombinationen
dargestellten Eigenschaften oder Eigenschaftskombinationen zeigt: β1, β2, β3, β4, β5, β6, β7, wobei β2, β3, β4, β5 und β6 besonders
bevorzugt sind.
Es ist erfindungsgemäß weiterhin
bevorzugt, dass das absorbierende Polymergebilde (Pa) eine Absorbency
against Pressure (AAP) nach ERT 442.1-99 bei einem Druck von 50 g/cm2 von mindestens 18 g/g, besonders bevorzugt
mindestens 20 g/g und darüber
hinaus besonders bevorzugt von mindestens 22 g/g aufweist.
Es ist bei dem erfindungsgemässen absorbierenden
Polymergebilde des Weiteren bevorzugt, dass der Radius des Aussenbereiches
kleiner ist als der doppelte Wert des Radius des Innenbereiches.
Die anorganische Verbindung, die
im Aussenbereich des erfindungsgemäßen absorbierenden Polymergebildes
(Pa) mindestens teilweise immobilisiert ist, kann jede wasserunlösliche,
anorganische Verbindung sein, aus der stabile, kolloiddisperse wässrige Lösungen erhalten
werden können.
Eine besonders bevorzugte anorganische
Verbindung, die im Aussenbereich des erfindungsgemäßen absorbierenden
Polymergebilde (Pa) mindestens teilweise immobilisiert ist, ist
ein Kondensat von Polykieselsäuren.
Es ist weiterhin bevorzugt, dass
die vorstehend genannten Merkmale der erfindungsgemäßen absorbierenden
Polymergebilde (Pa) auch für
die durch das eingangs genannte erfindungsgemäße Verfahren erhältlichen
absorbierenden Polymergebilde (Pa) gelten.
Gemäß einer erfindungsgemäßen Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens
sowie der erfindungsgemäßen absorbierenden
Polymergebilde (Pa) ist es bevorzugt, dass die nur mit einer Untergrenze angegebenen
Werte von erfindungsgemäßen Merkmalen
eine Obergrenze besitzen, die das 20-fache, vorzugsweise das 10-fache
und besonders bevorzugt das 5-fache des am meisten bevorzugten Wertes
der Untergrenze besitzen.
Weiterhin betrifft die Erfindung
einen Verbund, beinhaltend ein zuvor definiertes absorbierendes
Polymergebilde (Pa) und ein Substrat. Vorzugsweise sind das erfindungsgemäße Polymergebilde
(Pa) und das Substrat fest miteinander verbunden. Als Substrate
sind Folien aus Polymeren, wie beispielsweise aus Polyethylen, Polypropylen
oder Polyamid, Metalle, Vliese, Fluff Tissues, Gewebe, natürliche oder
synthetische Fasern, oder andere Schäume bevorzugt.
Erfindungsgemäss sind als Verbund Dichtmaterialien,
Kabel, absorbierende Cores sowie diese enthaltende Windeln und Hygieneartikel
bevorzugt.
Bei den Dichtungsmaterialien handelt
es sich vorzugsweise um wasserabsorbierende Filme, worin das absorbierende
Polymergebilde (Pa) in einer Polymermatrix oder Fasermatrix als
Substrat eingearbeitet ist. Dieses erfolgt vorzugsweise dadurch,
dass das absorbierende Polymergebilde (Pa) mit einem die Polymer- oder
Fasermatrix bildenden Polymer (Pm) gemischt und anschliessend durch
gegebenenfalls thermische Behandlung verbunden wird. Für den Fall,
dass das absorbierende Gebilde als Faser eingesetzt wird, können daraus
Garne gewonnen werden, die mit weiteren aus einem anderen Material
bestehenden Fasern als Substrat versponnen und dann beispielsweise über Verweben
oder Verstricken miteinander verbunden werden oder direkt, d. h.
ohne mit weiteren Fasern versponnen zu werden, verbunden werden.
Typische Verfahren hierzu sind bei H. Savano et al., International
Wire & Cabel
Symposium Proceedings 40,333 bis 338 (1991); M. Fukuma et al., International
Wire & Cabel
Symposium Proceedings, 36,350 bis 355 (1987) und in
US 4,703,132 beschrieben. Diese Offenbarungen
werden hiermit als Referenz eingeführt und gelten somit als Teil der
Offenbarung.
In der Ausführungsform, in der der Verbund
ein Kabel ist, kann das absorbierende Polymergebilde (Pa) als Teilchen
direkt, vorzugsweise unter der Isolierung des Kabels eingesetzt
werden. In einer anderen Ausführungsform
des Kabels kann das absorbierende Polymergebilde (Pa) in Form von
schwellbaren, zugfesten Garnen eingesetzt werden. Gemäss einer
anderen Ausführungsform
des Kabels kann das absorbierende Polymergebilde (Pa) als quellbarer
Film eingesetzt werden. Wiederum in einer anderen Ausführungsform
des Kabels kann das absorbierende Polymergebilde (Pa) als feuchtigkeitsabsorbierende
Seele in der Mitte des Kabels eingesetzt werden. Das Substrat bildet
im Fall des Kabels alle Bestandteile des Kabels, die kein absorbierendes
Polymergebilde (Pa) enthalten. Hierunter fallen die in dem Kabel
eingebauten Leiter, wie elektrische Leiter oder Lichtleiter, optische
bzw. elektrische Isoliermittel sowie Bestandteile des Kabels, die
die mechanische Beanspruchbarkeit des Kabels gewährleisten, wie Geflechte, Gewebe
oder Gewirke aus zugfesten Materialien wie Kunststoffen und Isolierungen
aus Gummi oder anderen Materialien, die die Zerstörung der
Aussenhaut des Kabels verhindern.
Wenn der Verbund ein absorbierendes
Core ist, ist das absorbierende Polymergebilde (Pa) in ein Substrat
eingearbeitet. Bei diesem Substrat handelt es sich vorzugsweise
um Fasermaterialien. Fasernmaterialien, die in der vorliegenden
Erfindung verwendet werden können,
umfassen natürlich
vorkommende Fasern (modifiziert oder nicht modifiziert) als auch
synthetische Fasern. Beispiele geeigneter nicht modifizierter und modifizierter
natürlich
vorkommender Fasern umfassen Baumwolle, Espartogras, Zuckerrohr,
Grannenhaar, Flachs, Seide, Wolle, Zellstoff, chemisch modifizierter
Zellstoff, Jute, Reyon, Ethylzellulose und Zelluloseacetat. Geeignete
synthetische Fasern können
aus Polyvinylchlorid, Polyvinylfluorid, Polytetrafluorethylen, Polyvinylidenchlorid,
Polyacrylat wie Orion®, Polyvinylacetat, Polyethylvinylacetat,
nicht löslichem
oder löslichem
Polyvinylalkohol, Polyolefinen, wie Polyethylen (beispielsweise
PULPEX®)
und Polypropylenen, Polyamiden, wie Ny1on, Polyestern wie DACRON® oder
Kodel®,
Polyurethanen, Polystyrenen und dergleichen hergestellt werden.
Die verwendeten Fasern können
nur natürlich
vorkommende Fasern, nur synthetische Fasern oder irgend eine kompatible
Kombination aus natürlich
vorkommenden und synthetischen Fasern umfassen.
Die in der. vorliegenden Erfindung
verwendeten Fasern können
hydrophil oder hydrophob sein, oder sie können aus einer Kombination
aus hydrophilen und hydrophoben Fasern bestehen. Der Ausdruck "hydrophil", wie er hier verwendet
wird, beschreibt Fasern oder Oberflächen von Fasern, die durch
wässrige Flüssigkeiten
(beispielsweise wässrige
Körperflüssigkeiten),
die auf diesen Fasern abgesetzt sind, benetzbar sind. Hydrophilie
und Benetzbarkeit werden typischerweise in Ausdrücken des Kontaktwinkels und
der Oberflächenspannung
der beteiligten Flüssigkeiten
und Feststoffe definiert. Dies wird im Detail in einer Veröffentlichung
der American Chemical Society mit dem Titel "Contact Angle, Wettability and Adhesion", herausgegeben von
Robert F. Gould (Copyright 1964) diskutiert. Eine Faser oder die
Oberfläche
einer Faser wird durch eine Flüssigkeit
benetzt (das heißt
sie ist hydrophil), wenn entweder der Kontaktwinkel zwischen der
Flüssigkeit
und der Faser oder dessen Oberfläche
weniger als 90° beträgt, oder
wenn die Flüssigkeit
dazu neigt, sich spontan über der
Oberfläche
zu verteilen, wobei beide Bedingungen normalerweise gleichzeitig
vorliegen. Umgekehrt wird eine Faser oder die Oberfläche einer
Faser als hydrophob betrachtet, wenn der Kontaktwinkel größer als
90° ist
und die Flüssigkeit
sich nicht spontan auf der Oberfläche der Faser ausbreitet.
Erfindungsgemäß bevorzugte Fasern sind hydrophile
Fasern. Geeignete hydrophile Fasern umfassen Zellulosefasern, modifizierte
Zellulosefasern, Reyon, Polyesterfasern, wie Polyethylenterephthalat
(beispielsweise DACRON
®), hydrophiles Nylon (HYDROFIL
®)
und dergleichen. Geeignete hydrophile Fasern können auch durch das Hydrophilieren
hydrophober Fasern, wie etwa mit einem oberflächenaktiven Stoff behandelten oder
mit Silica behandelten thermoplastischen Fasern, die beispielsweise
auf Polyolefinen wie Polyethylen oder Polypropylen oder auf Polyacrylaten,
Polyamiden, Polystyrenen, Polyurethanen und dergleichen basieren,
erhalten werden. Aus Gründen
der Verfügbarkeit
und der Kosten werden Zellulosefasern, insbesondere Zellstoffasern,
für die
Verwendung in der vorliegenden Erfindung bevorzugt. Weiterhin bevorzugte
hydrophile Fasern zur Verwendung in der vorliegenden Erfindung sind
chemisch versteifte Zellulosefasern. Der Ausdruck „chemisch
verstreifte Zellulosefasern" bezeichnet
dabei Zellulosefasern, die mittels chemischer Mittel versteift werden,
um die Steilheit der Fasern sowohl unter trockenen als auch unter
wässrigen
Bedingungen zu erhöhen.
Solche Mittel können
chemischen Versteifungsmittel sein, die beispielsweise die Fasern
bedecken und/oder imprägnieren.
Es kann sich jedoch auch um solche chemischen Versteifungsmittel
handeln, die durch Änderung
der chemischen Struktur der Fasern, beispielweise hervorgerufen
durch das Vernetzen von Polymerketten, eine Versteifung bewirken.
Polymerversteifungsmittel, die die Zellulosefasern bedecken oder
imprägnieren
können,
umfassen: kationische Stärken,
die Stickstoff enthaltende Gruppen (beispielsweise Aminogruppen)
aufweisen, wie sie von der National Starch and Chemical Corp., Bridgewater,
NJ, USA erhältlich sind,
Latexe, nassfeste Harze, wie Polyamidepichlorhydrinharz (beispielsweise
Kymene
® 557H,
Hercules, Inc., Wilmington, Delaware, USA), Polyacrylamidharze,
wie sie beispielsweise in
US
3,556,932 beschrieben sind, kommerziell erhältliche
Polyacrylamide wie Parez
® 631 NZ der American Cyanamid
Co., Stanfort, CT, USA, Harnstofformaldehyde sowie Melaminformaldehydharze.
Fasern, die durch Vernetzungsbindungen in individuellen Formen versteift
wurden (das heißt
die einzelnen versteiften Fasern als auch die Verfahren für ihre Herstellung)
sind beispielsweise beschrieben in
US
3,224,926 ,
US 3,440,135 ,
US 3,932,209 sowie in
US 4,035,147 . Bevorzugte
Vernetzungsmittel sind Glutaraldehyd, Glyoxal, Formaldehyd, Glyoxalsäure, Oxydisuccinicsäure und
Zitronensäure.
Die durch Vernetzung oder Beschichtung, Imprägnierung oder Vernetzung erhaltenen
versteiften Zellulosefasern können
verdreht oder gekräuselt
sein, vorzugsweise sind die Fasern verdreht und zusätzlich gekräuselt.
Neben den vorstehend genannten Fasermaterialien
kann das Core auch thermoplastische Materialien erhalten. Beim Schmelzen
wandert zumindest ein Teil dieses thermoplastischen Materials, typischerweise
verursacht durch die Kapillargradienten, zwischen den Fasern hindurch
zu den Kreuzungen der Fasern. Diese Kreuzungen werden zu Verbindungsstellen
für das
thermoplastische Material. Wenn das Element abgekühlt wird,
so verfestigt sich das thermoplastische Material an diesen Kreuzungen,
um Verbindungsstellen zu bilden, die die Matrix oder das Gewebe
der Fasern in jeder der jeweiligen Schichten zusammen halten. Die
thermoplastischen Materialien können
in verschiedenen Formen, wie etwa Teilchen, Fasern oder Kombinationen
aus Teilchen und Fasern, vorliegen. Diese Materialien können aus
einer Vielzahl thermoplastischer Polymere, ausgewählt aus
Polyolefinen, wie Polyethylen (beispielsweise PULPEX®) und
Polypropylen, Polyestern, Copolyestern, Polyvinylacetaten, Polyethylvinylacetaten,
Polyvinylchloriden, Polyvinylidenchloriden, Polyacrylaten, Polyamiden,
Copolyamiden, Polystyrenen, Polyurethanen und Copolymeren der vorangehenden
Stoffe, wie Vinylchlorid/Vinylacetat und dergleichen, bestehen.
Für Cores
kommen als Substrat überwiegend
aus Cellulose bestehende, vorzugsweise faserförmige Materialien in Betracht.
In einer weiteren Ausführungsform
des Cores umfasst dieses neben dem Substrat und dem absorbierenden
Polymergebilde (Pa) weitere, pulverförmige Substanzen, wie zum Beispiel
geruchsbindende Substanzen wie Cyclodextrine, Zeolithe, anorganische
oder organische Salze und ähnliche
Materialien.
In einer Ausführungsform des absorbierenden
Cores ist das absorbierende Polymergebilde (Pa) in einer Menge im
Bereich von 10 bis 90, bevorzugt von 20 bis 80 und besonders bevorzugt
von 40 bis 70 Gew.%, bezogen auf das Core, eingearbeitet. In einer
Ausführungsform
des Cores ist das absorbierende Polymergebilde (Pa) als Teilchen
in das Core eingearbeitet. Dabei können die absorbierenden Polymergebilde
(Pa) homogen in den Fasermaterialien verteilt sein, sie können lagig
zwischen dem Fasermaterial eingebracht sein nder die Konzentration
der absorbierenden Polymergebilde (Pa) kann innerhalb des Fasermaterials
einen Gradienten aufweisen. In einer anderen Ausführungsform
des Cores ist das absorbierende Polymergebilde (Pa) als Faser in
das Core eingearbeitet.
Optional können auch mehrere verschiedene
absorbierende Polymerteilchen, die sich zum Beispiel in der Sauggeschwindigkeit,
der Permeabilität,
der Speicherkapazität,
der Absorption gegen Druck, der Kornverteilung oder auch der chemischen
Zusammensetzung unterscheiden, gleichzeitig eingesetzt werden. Diese verschiedenen
Polymerteilchen können
miteinander vermischt in das Saugkissen eingebracht werden oder aber
lokal differenziert im Core plaziert werden. Eine solche differenzierte
Plazierung kann in Richtung der Dicke des Cores oder der Länge oder
Breite des Cores erfolgen.
Das Core kann durch konventionelle,
dem Fachmann bekannte Verfahren, wie sie vom Fachmann allgemein
unter Drumforming mit Hilfe von Formrädern, -taschen und Produktformen
und entsprechend angepasste Dosiereinrichtungen für die Rohstoffe
zusammengefasst werden. Daneben sind moderne, etablierte Verfahren
wie das sogenannte Airlaid-Verfahren (z. B.
EP 850 615 ,
US 4,640,810 ) mit allen Formen der
Dosierung, Ablage der Fasern und Verfestigung wie Hydrogenbonding
(z. B.
DE 197 50 890 ),
Thermobonding, Latexbonding (z. B.
EP
850 615 ) und Hybridbonding, das sogenannte Wetlaid-Verfahren
(z. B. WO 99/49905), Carding-, Meltblown-, Spunblown-Prozesse sowie ähnliche
Prozesse zur Herstellung von superabsorbierenden Non-Wovens (im
Sinne der Definition der EDANA, Brüssel) auch in Kombinationen
dieser Verfahren mit- und untereinander übliche Methoden zur Herstellung
der Cores. Als weitere Verfahren kommen die Herstellung von Laminaten
im weitesten Sinne sowie von extrudierten und coextrudierten, nass-
und trocken- sowie nachträglich
verfestigten Strukturen in Frage.
In einer weiteren Ausführungsform
des absorbierenden Cores umfasst dieses neben dem Substrat und dem
in das Substrat eingearbeiteten absorbierenden Polymergebilde (Pa),
die zusammen als Speicherschicht für die Körperflüssigkeiten dienen, eine Aufnahmeschicht,
die vorzugsweise zur schnellen Aufnahem und Verteilung der Flüssigkeit
im Core dient. Dabei kann die Aufnahmeschicht unmittelbar über der
Speicherschicht angeordnet sein, ist es jedoch auch möglich, dass
die Aufnahmeschicht durch eine vorzugsweise flüssigkeitsstabile Zwischenschicht
von der Speicherschicht getrennt ist. Diese Zwischenschicht dient
dann in erster Linie als Stützsubstrat
für die
Aufnahmeschicht und die Speicherschicht. Bevorzugte Materialien
für diese Zwischenschicht
sind Polyester-Spinnvliese, oder Vliese aus Polypropylen, Polyethylen
oder Nylon.
In einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Cores
ist die Aufnahmeschicht frei vom absorbierenden Polymer. Die Aufnahmeschicht
kann jede geeignete Größe aufweisen
und muss sich nicht über
die gesamte Länge
oder Breite der Speicherschicht erstrecken. Die Aufnahmeschicht
kann beispielsweise in Form eines Streifens oder Fleckens ausgebildet
sein. Die gesamte Aufnahmeschicht ist vorzugsweise hydrophil, aber
sie kann auch hydrophobe Komponenten aufweisen. Die Aufnahmeschicht
kann ein gewobenes Material, ein Vliesmaterial oder einen anderen
geeigneten Typ eines Materials umfassen. Vorzugsweise basiert die
Aufnahmeschicht auf hydrophoben Polyethylen-Terephthalat-Fasern
(PET-Fasern), chemisch
versteiften Zellulosefasern oder aus Mischungen dieser Fasern. Weiter
geeignete Materialien sind Polypropylen, Polyethylen, Nylon oder
biologische Fasern. Wenn die Aufnahmeschicht ein Vliesmaterial umfasst,
so kann sie durch eine Vielzahl unterschiedlicher Verfahren hergestellt
werden. Diese umfassen Nasslegen, Aufbringen im Luftstrom, Aufbringen
in der Schmelze, Ausbildung als Spinnvlies, Kardieren (dies umfasst
thermisches Verbinden, Verbinden mit Lösungsmitteln oder Verbinden
mit dem Schmelzspinnverfahren). Die letztgenannten Prozesse (Ausbildung
als Spinnflies und Kardieren) werden bevorzugt, wenn es gewünscht wird,
die Fasern in der Aufnahmeschicht auszurichten, da es in solchen
Prozessen leichter ist, die Fasern in einer einzigen Richtung auszurichten.
Ein besonders bevorzugtes Material für die Aufnahmeschicht ist ein
PET-Spinnflies.
In der Ausführungsform, in der der Verbund
eine Windel ist, stellen die Bestandteile der Windel, die von dem
absorbierenden Polymergebilde (Pa) verschieden sind, das Substrat
des Verbundes dar. In einer bevorzugten Ausführungsform enthält die Windel
ein zuvor beschriebenes Core. In diesem Fall stellen die von dem
Core unterschiedlichen Bestandteile der Windel das Substrat des
Verbundes dar. Im allgemeinen umfasst ein als Windel eingesetzter
Verbund eine wasserundurchlässige
Unterschicht, eine wasserdurchlässige,
vorzugsweise hydrophobe, Oberschicht und eine das absorbierende
Polymergebilde (Pa) beinhaltende Schicht, die zwischen der Unterschicht
und der Oberschicht angeordnet ist. Diese das absorbierende Polymergebilde (Pa)
beinhaltende Schicht ist vorzugsweise ein zuvor beschriebenes Core.
Die Unterschicht kann alle dem Fachmann bekannten Materialien aufweisen,
wobei Polyethylen oder Polypropylen bevorzugt sind. Die Oberschicht
kann gleichfalls alle dem Fachmann bekannten und geeigneten Materialien
enthalten, wobei Polyester, Polyolefine, Viskose und dergleichen
bevorzugt sind, die eine so poröse
Schicht ergeben, dass ein ausreichender Flüssigkeitsdurchlass der Oberschicht
sichergestellt ist. In diesem Zusammenhang wird auf die Offenbarung
in
US 5,061,295 ,
US Re. 26,151 ,
US 3,592,194 ,
US 3,489,148 sowie
US 3,860,003 verwiesen. Diese Offenbarungen
werden hiermit als Referenz eingeführt und gelten somit als Teil
der Offenbarung.
Weiterhin betrifft die Erfindung
ein Verfahren zur Herstellung eines Verbunds, wobei ein erfindungsgemässes absorbierendes
Polymergebilde und ein Substrat und ggf. ein geeignetes Hilfsmittel
miteinander in Kontakt gebracht werden. Das in Kontakt bringen erfolgt
vorzugsweise durch Wetlaid- und Airlaid-Verfahren, Kompaktieren,
Extrudieren und Mischen.
Zudem betrifft die Erfindung ein
Verbund, der durch das vorstehende Verfahren erhältlich ist.
Ferner betrifft die Erfindung chemische
Produkte, insbesondere Schäume,
Formkörper,
Fasern, Folien, Filme, Kabel, Dichtungsmaterialien, flüssigkeitsaufnehmende
Hygieneartikel, Träger
für pflanzen-
oder pilzwachstumsregulierende Mittel oder Pflanzenschutzwirkstoffen,
Zusätze
für Baustoffe,
Verpackungsmaterialien oder Bodenzusätze, die das erfindungsgemässe absorbierende
Polymergebilde (Pa) oder das vorstehend beschriebene Substrat beinhalten.
Außerdem betrifft die Erfindung
die Verwendung des erfindungsgemässen
absorbierenden Polymersgebildes (Pa) oder des zuvor beschriebenen
Substrats in chemischen Produkten, insbesondere in Schäumen, Formkörpern, Fasern,
Folien, Filmen, Kabeln, Dichtungsmaterialien, flüssigkeitsaufnehmenden Hygieneartikeln,
Trägern
für pflanzen-
oder pilzwachstumsregulierende Mittel oder Pflanzenschutzwirkstoffen,
Zusätzen für Baustoffe,
Verpackungsmaterialien oder Bodenzusätzen.
Bei der Verwendung als Trägern für pflanzen-
oder pilzwachstumsregulierende Mittel oder Pflanzenschutzwirkstoffen,
ist es bevorzugt, dass die pflanzen- oder pilzwachstumsregulierende
Mittel oder Pflanzenschutzwirkstoffe über einen durch den Träger kontrollierten
Zeitraum abgegeben werden können,
Die Erfindung betrifft des Weiteren eine wässrige Lösung enthaltend mindestens
einen chemischen Vernetzer und mindestens eine anorganische Verbindung
in kolloiddisperser Form, wobei der chemische Vernetzer und die
anorganische Verbindung denjenigen chemischen Vernetzern bzw. anorganischen
Verbindungen entsprechen, die bereits im Zusammenhang mit dem eingangs beschriebenen
erfindungsgemäßen Verfahren
zur Herstellung absorbierender Polyrriergebilde (Pa) genannt wurden.
Der chemische Vernetzer liegt in
der erfindungsgemäßen wässrigen
Lösung
vorzugsweise in einer. Menge von 5 bis 70 Gew.-%, besonders bevorzugt
von 20 bis 60 Gew.-% und darüber
hinaus bevorzugt von 30 bis 50 Gew.-%, bezogen auf die Menge des
Wassers, in der wässrigen
Lösung
vor.
Die anorganische Verbindung liegt
in der erfindungsgemäßen wässrigen
Lösung
vorzugsweise in einer Menge von 1 bis 40 Gew.-%, besonders bevorzugt
von 1,5 bis 35 Gew.-% und darüber
hinaus bevorzugt von 2,5 bis 32 Gew.-%, bezogen auf die Menge des
Wassers, in der wässrigen
Lösung
vor.
Die vorliegende Erfindung betrifft
auch ein Verfahren zur Herstellung dieser wässrigen Lösung, wobei eine wässrige Lösung enthaltend
mindestens eine anorganische Verbindung er in kolloiddisperser Form
mit mindestens einem chemischen Vernetzer vermischt wird. Bei diesem
erfindungsgemäßen Verfahren
kann der chemische Vernetzer als solcher oder aber in Form einer
wässrigen
Lösung
mit der wässrigen
Lösung
enthaltend die anorganische Verbindung in kolloiddisperser Form
vermischt werden.
Die Erfindung betrifft auch eine
wässrige
Lösung,
die nach dem vorstehenden Verfahren erhältlich ist.
Die Erfindung betrifft des Weiteren
die Verwendung einer wässrigen
Lösung
enthaltend mindestens einen chemischen Vernetzer und mindestens
eine anorganische Verbindung in kolloiddisperser Form oder die Verwendung
einer wässrigen
Lösung,
die nach dem vorstehenden Verfahren zur Herstellung einer wässrigen Lösung erhältlich ist,
zur Behandlung des Aussenbereiches eines unbehandelten absorbierenden
Polymergebildes (Pu). Das Behandeln erfolgt dabei in der bereits
eingangs im Zusammenhang mit dem erfindungsgemäßen Verfahren zum Behandeln
des Aussenbereiches eines unbehandelten absorbierenden Polymergebildes (Pu)
dargelegten Art und Weise. Das unbehandelte absorbierende Polymergebilde
(Pu) entspricht demjenigen unbehandelten absorbierenden Polymergebilde
(Pu), welches ebenfalls bereits im Zusammenhang mit dem erfindungsgemäßen Verfahren
zum Behandeln des Aussenbereiches eines unbehandelten absorbierenden Polymergebildes
(Pu) beschrieben wurde.
Schließlich betrifft die Erfindung
die Verwendung einer wässrigen
Lösung
enthaltend mindestens einen chemischen Vernetzer und mindestens
eine anorganische Verbindung in kolloiddisperser Form oder die Verwendung
einer wässrigen
Lösung,
die nach dem vorstehenden Verfahren zur Herstellung einer wässrigen Lösung erhältlich ist
zum Einstellen mindestens einer der folgenden Eigenschaften in einem
unbehandelten absorbierenden Polymergebilde (Pu):
- (γ1) Saline
Flow Conductivity (SFC),
- (γ2)
Centrifugation Retention Capacity (CRC) oder
- (γ3)
Absorbency against Pressure (AAP).
Die sich aus den vorstehenden Eigenschaften
ergebenden Eigenschaftskombinationen von zwei oder mehr dieser Eigenschaften
stellen jeweils bevorzugte Formen der erfindungsgemässen Verwendung
der erfindungsgemässen
wässrigen
Lösung
dar. Weiterhin als erfindungsgemässe
Ausführungsformen
besonders bevorzugt ist eine Verwendung der wässrigen Lösung zur Einstellung folgender
Eigenschaften bzw. Eigenschaftskombinationen: γ1, γ2; γ3, γ1γ2, γ1γ3, γ2γ3, γ1γ2γ3.
Die Erfindung wird nun anhand nicht
limitierender Beispiele näher
erläutert.