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Die vorliegende Erfindung betrifft
ein Bauwerk mit einer Pufferschicht zwischen einer ersten Materialschicht
und einer zweiten Materialschicht, welche sich relativ zueinander
bewegen können,
wobei die Pufferschicht aus einem Material besteht, welches bei
Einwirkung einer Druckkraft sein Volumen verringert, sowie ein Verfahren
zum Herstellen eines Bauwerks mit einer ersten Materialschicht an
einer Pufferschicht, welche angrenzend an einer zweiten Materialschicht
eingerichtet wird und bei Einwirkung einer Druckkraft ihr Volumen
verringert.
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Wird ein Bauwerk bzw. eine Betonschicht
auf einer weiteren Materialschicht, insbesondere einem Untergrund
angefertigt, von welchem zu erwarten ist, daß er sich relativ zu der Betonschicht
bewegen wird, so wird zwischen der Betonschicht und der weiteren Materialschicht
eine Pufferschicht vorgesehen. Die Pufferschicht dient dabei einer
Entlastung der Betonschicht. Bewegungen der weiteren Materialschicht werden
dadurch nicht direkt an die Betonschicht weitergegeben, sondern
von der Pufferschicht aufgefangen. Die Betonschicht wird dadurch
vor einer unzulässigen
Belastung bewahrt. Eine Zerstörung
der Betonschicht wird hierdurch vermieden. Als Pufferschicht wird
häufig
eine Granulatschüttung
verwendet. Die lose eingebrachte Granulatschüttung ist dabei in der Lage,
Bewegungen der weiteren Materialschicht durch eine Verdichtung des
Granulats zu kompensieren. Nachteilig hierbei ist, daß die Pufferschicht
in Bezug zu ihrem freigebenden Volumen eine sehr große Dicke
aufweisen muß,
da sie lediglich in der Lage ist, die Hohlräume zwischen dem Granulat zu
verringern. Eine Pufferschicht mit ei ner Höhe von mehr als 1 m zur Kompensation
einer Verschiebung von wenigen cm ist dabei üblich. Bei zunehmender Last
wird die Granulatschüttung
immer mehr verdichtet und stellt allmählich das erforderliche Volumen
zur Verfügung.
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Nachteilig bei diesen Pufferschichten
ist das erforderliche große
Volumen. Allein zur Kompensation der Verschiebung der Schichten
zueinander muß ein
wesentlich größeres Volumen
an Untergrundmaterial ausgehoben werden, als das Bauwerk selbst erfordert,
um den Verschiebungsweg zwischen dem Bauwerk und einer weiteren
Materialschicht zur Verfügung
zu stellen.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung
ist es somit, die oben genannten Nachteile zu vermeiden und ein
Bauwerk mit einer Pufferschicht zu schaffen, welche einerseits tragfähig und
andererseits bei geringem Ursprungsvolumen einen möglichst
großen Verschiebeweg
zwischen zwei Materialschichten gestattet.
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Die Aufgabe wird gelöst durch
ein Bauwerk mit einer Pufferschicht und ein Verfahren zum Herstellen
eines Bauwerks mit den Merkmalen der unabhängigen Patentansprüche.
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Bei dem erfindungsgemäßen Bauwerk
befindet sich eine Pufferschicht zwischen einer ersten und einer
zweiten Materialschicht, welche sich relativ zueinander bewegen
können.
Die Pufferschicht besteht dabei aus einem Material, welches bei
Einwirkung einer Druckkraft sein Volumen verringert. Das erfindungsgemäße Material
der Pufferschicht ist porös und
bricht bei Überschreitung
einer vorbestimmten Druckkraft im wesentlichen schlagartig zusammen. Durch
dieses schlagartige Zusammenbrechen wird das Volumen der Pufferschicht
deutlich verringert, wodurch Platz geschaffen wird für die Bewegung
der beiden Materialschichten aufeinander zu. Die tragenden Anteile
in dem Material weisen im Vergleich zum Volumen der Hohlräume ein relativ
geringes Volumen auf, wodurch das Gesamtvolumen des Materials, nachdem
es zusammengebrochen ist, deutlich verringert wird.
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Das Material der Pufferschicht bewirkt,
daß es
bis zu der vorbestimmten Druckkraft weitgehend ohne Volumenreduzierung
bleibt. Es ist dadurch möglich
auf der Pufferschicht die erste Materialschicht aufzubauen, wobei
die Pufferschicht in der Lage ist, diese erste Materialschicht zu
tragen. Erst wenn zu einem späteren
Zeitpunkt, insbesondere nachdem das Bauwerk vollendet ist, eine
Bewegung zwischen der ersten Materialschicht und der zweiten Materialschicht
erfolgt, wird die vorbestimmte Druckkraft durch die Bewegung der
beiden Materialschichten relativ zueinander erhöht und die Pufferschicht bricht
dabei zusammen. Durch das schlagartige Zusammenbrechen der Pufferschicht
wird vermieden, daß eine
unzulässig
große
Druckkraft auf die erste Materialschicht erzeugt wird. Diese würde unter
Umständen
zu Rissen in der ersten Materialschicht führen und somit eine Beschädigung des
Bauwerks verursachen können.
Dadurch, daß die
Pufferschicht bei Überschreiten
der zulässigen
Kraft schlagartig nachgibt, wird ausreichend Platz geschaffen, um
die Bewegung der zweiten Materialschicht ohne Auswirkung auf die
erste Materialschicht zuzulassen.
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Vorteilhafterweise ist die erste
Materialschicht eine aus Ortbeton hergestellte Betonschicht. Diese
Betonschicht kann auf der Pufferschicht aufgebracht werden. Die
Pufferschicht dient dabei als eine Art verlorene Schalung. Zusätzliche
Schalarbeiten sind im allgemeinen nicht erforderlich. Es kann aber vorteilhaft
sein eine Lastverteilungsplatte einzusetzen um die Pufferschicht
durch das Gewicht des Betons nicht zu verletzen. Die Tragfähigkeit
der Pufferschicht muß so
ausgerichtet sein, daß die
Druckkraft, welche durch den frischen Ortbeton zu erwarten ist und
gegebenenfalls weiterer auf dem Ortbeton angeordneter Baumaschinen
oder andere Lasten, die Pufferschicht nicht zerstören. Die
Zerstörung
soll erst dann erfolgen, wenn die beiden Materialschichten, insbesondere
die zweite Materialschicht sich in bezug auf die erste Materialschicht
bewegt.
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Die zweite Materialschicht kann vielfältiger Art
sein. Wird das Bauwerk auf dem Erdboden errichtet, ist eine erfindungsgemäße Pufferschicht
besonders dann vorteilhaft, wenn die zweite Materialschicht ein
quellfähiger
Erdboden, insbesondere Ton ist. Durch die Aufnahme von Feuchtigkeit
wird das Volumen dieses quellfähigen
Erdbodens vergrößert und
er würde
eine unzulässige
Druckkraft auf die Unterseite des Bauwerks ausüben. Diese unzulässige Druckkraft
wird von der Pufferschicht, welche nach ihrer Zerstörung ausreichend
Volumen für
das Quellen des Erdbodens zur Verfügung stellt, aufgenommen und
schafft dadurch eine Entlastung des Bauwerkes.
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Je nach Bauwerk kann es von Vorteil
sein, wenn zwischen der zweiten Materialschicht und der Pufferschicht
eine Spritzbetonschicht angeordnet ist. Die Spritzbetonschicht dient
z.B. dazu, ein unzulässiges
Eindringen von Grundwasser in die Baugrube, in welcher das Bauwerk
erstellt werden soll, zu vermeiden. Das Bauwerk kann dadurch ohne
Einflußnahme des
Grundwassers errichtet werden. Außerdem ist die Verlegung der
Pufferschicht hierdurch einfacher, da die Pufferschicht auf einem
gleichmäßigen Untergrund,
d.h. der Spritzbetonschicht, aufgebracht werden kann.
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Ist die Pufferschicht und die Spritzbetonschicht
gewölbeförmig ausgebildet,
so kann ein größerer Grundwasserdruck
abgefangen werden. Die Kraftaufnahme der Spritzbetonschicht wird
durch die gewölbeförmige Ausbildung
wesentlich erhöht.
Die Pufferschicht kann dadurch mit einem geringeren Volumen ausgebildet
werden.
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Vorteilhafterweise bleibt das Volumen
der Pufferschicht bis zum Erreichen der vorbestimmten Druckkraft
weitgehend gleich. Hierdurch kann die Pufferschicht als Element
einer verlorenen Schalung dienen, da die Form der Pufferschicht
auch durch die Last der auf ihr ruhenden Materialschicht beibehalten wird.
Erst bei Erreichen der vorbestimmten Druckkraft bricht die Pufferschicht
zusammen.
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Besonders vorteilhaft ist es, wenn
sich das Volumen der Pufferschicht bei Erreichen der vorbestimmten
Druckkraft um mindestens 60% verringert. Hierdurch wird schlagartig
genügend
Volumen geschaffen, welches für
eine Bewegung oder Ausdehnung der zweiten Materialschicht oder auch
der ersten Materialschicht zur Verfügung steht. Das Zusammenbrechen
der Pufferschicht darf beispielsweise bei der Verwendung von Ortbeton
erst dann erfolgen, wenn der Ortbeton ausgehärtet ist und selbst genügend Tragfähigkeit
aufweist, um das freigewordene Volumen der zusammengebrochenen Pufferschicht nicht
auszufüllen.
Die Pufferschicht muß somit
in der Lage sein den vorliegenden Drücken sowohl von der ersten
Materialschicht als auch von der zweiten Materialschicht Stand zu
halten, bis das eigentliche Bauwerk eine eigene Tragfähigkeit
erlangt hat.
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Ist die Pufferschicht aus Porenbeton
hergestellt, so ist eine sehr einfache und rationelle Herstellung
der Pufferschicht möglich.
Der Porenbeton, welcher grundsätzlich
vergleichbar ist mit dem Material, welches für Wärmedämmplatten verwendet wird, ist großindustriell
herstellbar und dadurch kostengünstig.
Im Gegensatz zu Wärmedämmplatten
wird das in der vorliegenden Erfindung verwendete Material für die Pufferschicht
so eingestellt, daß es
schlagartig zusammenbricht und nicht wie bei herkömmlichem Wärmedämmmaterial
allmählich
und mit zunehmender Last immer mehr zusammenbricht.
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Das Material der Pufferschicht ist
vorzugsweise aus Quarzmehl, Kalkhydrat sowie Zement unter Zugabe
eines Schäummittels
hergestellt und im Autoklaven gehärtet. Durch eine Mengenvariation der
Materialbestandteile und einer unterschiedlichen Verweildauer und
Temperatur im Autoklaven kann die vorbestimmte Druckkraft des Materials
der Pufferschicht eingestellt werden. Wesentlich ist dabei, daß die gewünschte Druckkraft
gezielt erhalten wird und darüber
hinaus das Volumen möglichst
stark reduziert wird. So kann beispielsweise mit einem höheren Anteil
der Hohlräume
im Vergleich zu den festen Materialbestandteilen, d.h. durch mehr
Aufschäumen des
Materials, ein geringeres Restvolumen im Vergleich zum Anfangsvolumen
der Pufferschicht erhalten werden. Durch eine Veränderung
der tragenden Materialteile, beispielsweise durch eine höhere Elastizität oder Sprödheit des
Materials kann die Druckkraft beeinflußt werden, welche die Pufferschicht
erträgt.
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Das Material der Pufferschicht wird
vorzugsweise in Platten verarbeitet. Die einzelnen Platten, aus
denen die Pufferschicht zusammengesetzt wird, werden beispielsweise
auf die zweite Materialschicht gelegt und dienen dabei als Schalung
für die
erste Materialschicht. Alternativ kann die Pufferschicht auch in
anderer Form, beispielsweise als gebrochenes Material verarbeitet
werden. Wesentlich ist hierbei, ebenso wie bei den Platten, das
Verhalten des Materials bei Druckbelastung und beim Zusammenbrechen
der einzelnen Materialkörper.
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Für
eine einfache Herstellung und Verlegung der Pufferschicht ist es
vorteilhaft, wenn die Pufferschicht aus einer oder mehreren Materiallagen
besteht.
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Im Gegensatz zum Stand der Technik
ist die erfindungsgemäße Pufferschicht
sehr dünn. Üblicherweise
ist eine Materialdicke von 5 – 30
cm, vorzugsweise etwa 10 cm, ausreichend. Es wird dadurch genügend Platz
geschaffen, um eine beispielsweise quellende zweite Materialschicht
soweit aufnehmen zu können,
daß die
dadurch bewirkte Druckkraft weitgehend unschädlich für die erste Materialschicht
ist. Soll eine dickere Pufferschicht geschaffen werden, so ist es
von Vorteil, wenn die Pufferschicht aus mehreren Materiallagen besteht,
die jeweils die oben genannte Materialstärke aufweisen.
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Um einen von dem Grundwasser bewirkten Wasserdruck
auf die Pufferschicht unschädlich
zu machen, d.h. die Pufferschicht nicht durch den Wasserdruck bereits
zu zerstören,
ist vorteilhafterweise vorgesehen, daß die Pufferschicht wasserdurchlässig ist.
Sie wird dadurch nur durch eine Verschiebung einer der beiden Materialschichten
zerstört.
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Ist das Material der Pufferschicht
grundwasserneutral, so ist es vorteilhafterweise unschädlich, wenn
Material aus der Pufferschicht, insbesondere nach dessen Zerstörung, in
das Grundwasser eingeschwemmt wird. Vorzugsweise wird es im Laufe
der Zeit unschädlich
abgebaut.
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Bei einem erfindungsgemäßen Verfahren wird
ein Bauwerk mit einer ersten Materialschicht neben einer Pufferschicht
hergestellt, welche angrenzend an eine zweite Materialschicht, insbesondere einen
Untergrund, eingerichtet wird. Bei Einwirken einer Druckkraft verringert
die Pufferschicht ihr Volumen. Erfindungsgemäß bricht die Pufferschicht
bei einer Bewegung der beiden Materialschichten zueinander und einer
dadurch bewirkten Überschreitung einer
vorbestimmten Druckkraft im wesentlichen schlagartig zusammen und
verringert dadurch ihr Volumen. Hierdurch wird ein Druck der beiden
Materialschichten aufeinander aufgrund des damit geschaffenen Hohlraumes
reduziert. Bis zum Erreichen der vorbestimmten Druckkraft können sich
die beiden Materialschichten aufeinander bzw. an der Pufferschicht
abstützen.
Diese Abstützwirkung
kann zum Aufbau zumindest einer der Materialschichten genutzt werden.
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Besonders vorteilhaft ist es, wenn
die Pufferschicht als verlorene Schalung für die Herstellung der ersten
Materialschicht aus Beton verwendet wird. Ein besonderer Aufwand
für die
Schalung ist dadurch nicht erforderlich. Die Pufferschicht erfüllt somit
mehrere Aufgaben gleichzeitig.
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Bei Verwendung der Pufferschicht
als verlorene Schalung ist es vorteilhaft, wenn eine Lastverteilungsplatte
zur Aufnahme der Betonlast eingesetzt wird. Eine Beschädigung der
Pufferschicht wird dadurch vermieden.
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Wird die Pufferschicht so ausgebildet,
daß sie
nicht bereits durch das Gewicht der ersten Materialschicht, sondern
erst nach dem Aushärten
der ersten Material-, insbesondere Betonschicht zusammenbricht,
so ist vorteilhafterweise gewährleistet, daß die Betonschicht
bereits selbst trägt
und durch das Zusammenbrechen der Pufferschicht nicht zerstört wird.
Es entsteht dadurch ein Hohlraum, in welchem sich die einander zu
bewegenden Materialschichten, insbesondere bei Verformungen des
Untergrundes ausdehnen können.
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Ist vorteilhafterweise zwischen dem
Untergrund, d.h. der zweiten Materialschicht und der Pufferschicht,
eine Spritzbetonschicht angeordnet, so kann hierauf die Pufferschicht
aufgebaut werden. Darüber
hinaus dient die Spritzbetonschicht dazu einen von dem Untergrund
ausgehenden Druck abzufangen und Grundwasser zurückzuhalten. Dadurch sind die
Baumaßnahmen
oberhalb der Spritzbetonschicht störungsfrei durchzuführen.
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Wird die Pufferschicht aus einzelnen
Platten, welche aneinandergereiht sind hergestellt, so ist eine schnelle
und dadurch kostengünstige
Verlegung der Pufferschicht möglich.
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Weitere Vorteile der Erfindung werden
in den nachfolgenden Ausführungsbeispielen
beschrieben. Es zeigt:
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1 ein
Spannungs-Verformungs-Diagramm einer Pufferschicht,
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2 die
Verwendung einer Pufferschicht bei einem Betontrog und
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3 die
Verwendung einer Pufferschicht bei einem Tunnelbauwerk.
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1 zeigt
einen typischen Verlauf bei der Belastung einer erfindungsgemäßen Pufferschicht. Kurve
a und b zeigen dabei jeweils unterschiedlich eingestellte Materialien
von verschiedenen Pufferschichten. Die Spannung der Pufferschicht
mit einem Verlauf nach der Kurve a steigt bis zu einem Wert von knapp
0,10 N/mm2 steil an. Die Stauchung der Pufferschicht
ist bis zu dieser Belastung nur wenige mm. Dies bedeutet, daß die Pufferschicht
bis zu einer Belastung von 0,10 N/mm2 nahezu
unverformt bleibt. Sobald die Belastung sich in einem Bereich von
etwa 0,10 N/mm2 befindet, bricht sie schlagartig
zusammen und verformt sich um etwa 45 mm. Erst nachdem dieser Verformungsweg
erreicht ist, steigt die Spannung wieder weiter an. Ein derartiger
Spannungs-Verformungs-Verlauf ist typisch für den Einsatz bei einem Tunnelbauwerk
gemäß 3, welches weiter unten
noch näher
beschrieben wird. Die Dicke der Pufferschicht 1 reduziert
sich bei einem günstigen
Material der Pufferschicht 1 um etwa 60%, das heißt, daß das Ausgangsmaterial
in diesem Fall etwa 75 mm dick war.
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Wird das Material der Pufferschicht
anders eingestellt, so kann vorbestimmt werden, daß bei einer
Spannung von etwa 0,06 N/mm2 das Material
zusammenbricht. Der Verformungsweg ist bei einem Material mit der
Kennlinie der Kurve b so ausgebildet, daß es etwa 90 mm verformbar
ist. Auch hier steigt zuerst bis zu der vorbestimmten Druckkraft
von 0,06 N/mm2 die Kraft an, ohne das Material
der Pufferschicht wesentlich verformen zu können. Ist diese vorbestimmte
Druckkraft erreicht, so bricht das Material wiederum schlagartig
zusammen, bis es eine Verformung von etwa 90 mm durchgemacht hat.
Nachdem es sich um 90 mm verformt, d.h. zusammengedrückt wurde,
ist das Material maximal komprimiert. Hierdurch steigt bei einer
weiteren Belastung die Spannung wieder weiter an. Bis die Spannung
auf die erste Materialschicht wieder weiter anwachsen kann, haben
die beiden sich aufeinander zu bewegten Materialschichten die Möglichkeit
einen Weg von bis zu 90 mm zurückzulegen,
ohne daß die
Spannung weiter zunimmt. Erst nachdem dieser Verformungsweg zurückgelegt
wurde, nimmt die Spannung wieder zu.
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Die Kurve b der 1 ist der typische Verlauf einer Pufferschicht 1,
wie sie beispielsweise bei einem Trogbauwerk gemäß 2 eingesetzt werden kann. Ein Trog 2 soll
dabei auf einem Untergrund 3 angeordnet werden. Der Trog 2,
welcher eine erste Materialschicht dargestellt, ist mit Pfählen 4 in
dem Untergrund 3, welcher eine zweite Materialschicht dargestellt,
verankert. Insbesondere, wenn der Untergrund 3 aus einem
quellfähigen
Material besteht, ist zu befürchten,
daß eine
unzulässige
Druckkraft auf den Trog 2 einwirkt. Um dies zu vermeiden,
ist zwischen dem Trog 2 und dem Untergrund 3 die
Pufferschicht 1 angeordnet.
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Im vorliegenden Ausführungsbeispiel
befindet sich darüber
hinaus zwischen dem Trog 2 und der Pufferschicht 1 eine
Sauberkeitsschicht 5, welche die Herstellung des Troges 2 erleichtert.
Beginnt der Untergrund 3 bereits während der Herstellung des Troges 2 zu
quellen, so wird die Pufferschicht 1 zwischen dem Untergrund 3 und
der Sauberkeitsschicht 5 gedrückt und bei Überschreiten
der vorbestimmten Spannung wird die Pufferschicht 1 schlagartig
zerstört.
Hierdurch entsteht genügend
Spielraum um das erwartete Quellen des Untergrundes 3 auffangen zu
können.
Die Pufferschicht 1 dient somit sowohl während der
Bauphase des Troges 2 zum Schutz vor Quellen des Untergrunds 3,
indem die Pufferschicht 1 zwischen dem Untergrund 3 und
der Sauberkeitsschicht 5 zusammengedrückt wird. Auch nach der Bauphase
des Troges 2 wird eine unzulässige Druckspannung von Seiten
des Untergrundes 3 durch die Pufferschicht 1 aufgefangen.
Der Trog 2 ist somit sicher in dem Untergrund 3 befestigt,
ohne daß zu
befürchten
ist, daß durch
die Druckspannungen, welche durch das Quellen des Untergrundes entstehen
können,
der Trog 2 beschädigt
wird.
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3 zeigt
ein weiteres Ausführungsbeispiel eines
Einsatzes der erfindungsgemäßen Pufferschicht 1.
In einem unterirdischen Tunnelbauwerk 7 werden in den Untergrund 3 zuerst
Pfähle 4 eingebracht.
Anschließend
wird unter Anlegen eines Überdruckes
der Untergrund 3 zwischen den Pfählen 4 bis zu einer
vorgegebenen Tiefe ausgehoben. Schließlich wird der Untergrund 3 mittels
einer Spritzbetonschicht 6 abgedichtet. Auf der Spritzbetonschicht 6 wird
die Pufferschicht 1 angebracht.
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Sowohl die Spritzbetonschicht 6 als
auch die Pufferschicht 1 sind gewölbeförmig ausgebildet, um Druckkräfte, welche
von dem Untergrund 3 auf die Spritzbetonschicht 6 einwirken,
günstiger
abfangen zu können.
Das Gewölbe
ist dabei konkav ausgebildet, um eine gute Verankerung des Spritzbetons 6 an den
Pfählen 4 und
eine entsprechende Kraftaufnahme der Spritzbetonschicht 6 zu
erhalten.
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Auf der Pufferschicht 1 wird
anschließend
die Bodenplatte 8 des Tunnels 7 betoniert. Die
Pufferschicht 1 muß dabei
so tragfähig
sein, daß sie
die Belastung der Bodenplatte 8 aufnehmen kann, ohne zusammenzubrechen.
Unter Umständen
ist es hierbei erforderlich eine nicht dargestellte Lastverteilungsplatte
einzusetzen um die Pufferschicht 1 tragfähiger zu
machen. Zu beachten ist hierbei, daß die Bodenplatte 8 aus
Ortbeton hergestellt wird, so daß die Tragfähigkeit der Pufferschicht 1 auf
das Gewicht des frischen Betons eingerichtet sein muß. Auch
nach dem Aushärten
des Ortbetons müssen
Baufahrzeuge, welche auf der Bodenplatte 8 verkehren, von
der Pufferschicht 1 getragen werden, ohne daß diese
zusammenbringt. Schließlich
wird das restliche Tunnelbauwerk 7 angefertigt, indem es
auf den Pfählen 4 aufgehängt wird,
wobei die Bodenplatte 8 mit Seitenwänden 9 und einer Decke 10 verbunden
werden.
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Bei der vorliegenden Ausführung der 3 ist zur Sicherung der
Befestigung der Spritzbetonschicht 6 an den Pfählen 4 eine
weitere Pufferschicht 1' vorgesehen.
Die Pufferschicht 1' nimmt
dabei Bewegungen des Untergrundes 3 im Bereich der Widerlager
der Spritzbetonschicht 6 an den Pfählen 4 auf und entlastet
somit diese Lagerstellen. Diese Pufferschicht 1' ist optional,
das heißt,
in den meisten Fällen
ist sie nicht erforderlich, da das Widerlager der Spritzbetonschicht 6 an
den Pfählen
ausreichend stark ist.
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Bei einer Bewegung des Untergrundes 3, insbesondere
beim Quellen des Untergrundes 3 wird die Spritzbetonschicht 6 zerstört. Nachdem
die Spritz betonschicht 6 zerstört ist, wird ebenfalls die Pufferschicht 1 zerstört und gibt
durch die erfindungsgemäße Ausgestaltung
der Pufferschicht 1 schlagartig Bewegungsraum frei. Das
durch das Zusammenbrechen der Pufferschicht 1 entstandene
Hohlraumvolumen wird von der quellenden Materie des Untergrundes 3 ausgefüllt. Auf
die Bodenplatte 8 und das komplette Tunnelbauwerk 7 wird
somit keine unzulässige
Kraft ausgeübt.
Weist das Material der Pufferschicht 1 eine Charakteristik
auf, wie sie die Kurve a der 1 dargestellt,
so wird ein Bewegungsweg von etwa 45 mm für das Quellen des Untergrundes 3 geschaffen.
Dies reicht üblicherweise
bei derartigen Bauwerken und einem Untergrund aus Ton aus.
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Idealerweise ist die Pufferschicht 1 so
ausgebildet, daß sie
mindestens 60% ihres ursprünglichen Volumens
einbüßen kann.
Wird also ein Verformungsweg von 60 mm gefordert, so ist das Ursprungsmaterial
der Pufferschicht 1 mit einer Stärke von etwa 100 mm auszubilden.
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Die vorliegende Erfindung ist nicht
auf die dargestellten Ausführungsbeispiele
beschränkt.
Insbesondere kann die Pufferschicht auch zwischen Materialschichten
eingesetzt werden, die vertikal zueinander verlaufen und sich aufeinander
zu bewegen. Die zweite Materialschicht muß nicht der Untergrund in Form
eines natürlichen
Materials wie Ton oder Stein sein, sondern kann auch ein künstlich
geschaffener Untergrund, wie beispielsweise ein anderes Bauwerk
sein.
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Die Druckkraft, bei der die Pufferschicht 1 zusammenbricht,
kann insbesondere durch die Wahl der Zuschlagstoffe und Verweildauer
im Autoklaven so eingestellt werden; daß vorzugsweise Werte zwischen
0,05 und 0,5 N/mm2 erreicht werden. Da die Pufferschicht 1 bei
einer Herstellung für
Druckkräfte kleiner
als 0,05 N/mm2 nicht mehr von Personen begangen
werden kann, ohne dadurch bereits Verformungen zu erleiden, ist
das Auflegen einer Lastverteilungsplatte, beispielsweise einer wassertest
verleimten Spanplatte vorteilhaft.
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Handelt es sich bei der Ersten Materialschicht
um eine bewehrte Betonschicht, so muß die Pufferschicht 1 die
Lasten aus der Bewehrung , die beispielsweise durch Abstandhalter
aus Faserbeton abgetragen werden, aufnehmen können. Gegebenenfalls ist auch
hierfür
eine Lastverteilungsplatte au der Pufferschicht erforderlich.