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Antriebsgestell für Förderbänder, insbesondere für Hochkantförderbandanlagen
Bei den bisherigen Förderbandanlagen erfolgt der Antrieb durch einen Elektromotor,
der in einer als Antriebsgestell bezeichneten Rahmenkonstruktion meist unterhalb
des Förderbandes eingebaut ist und die Antriebsrolle des Förderbandes über eine
auf der Welle der Antriebsrolle befestigten Riemenscheibe antreibt. deren Durchmesser
entsprechend groß gewählt werden muß, damit bei der gewünschten Bandgeschwindigkeit
die notwendige Untersetzung des mit hoher Drehzahl laufenden Motors erfolgt. Um
den erforderlichen Reibungsdruck des Förderbandes auf der Antriebsrolle zu erzeugen,
ist das ablaufende Bandtrum über eine Spanngewichtsrolle geführt. Die Kosten eines
derartigen Antriebsgestelles sind im Verhältnis zu den Gesamtkosten der Förderbandanlage
sehr hoch und betragen oft 60 bis 70 °/a der Gesamtkosten bei kleineren Förderbandanlagen,
die zum Befördern von Schriftstücken in Büroräumen henutzt werden und als sogenannte
Hochkantförderbandanlagen ausgebildet sind, bei denen der zu befördernde Brief hochkant
in einer Führungsrinne stehend durch das in der Rinne laufende Förderband mitgenommen
wird.
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Durch die Erfindung sollen die Herstellungskosten des Antriebs herabgesetzt
und der Einbau des Motors in eine wenigRaum beanspruchendeRahmenkonstruktion ermöglicht
werden. Erreicht wird dies nach der Erfindung dadurch, daß das ankommende Bandtrum
des Förderbandes über eine auf der Motorwelle sitzende Antriebsrolle geführt ist
und durch eine am Motor einstellbar befestigte Andruckrolle mit hohem Reibungsdruck
auf der Antriebsrolle aufliegt, während d das abgehende Trum, von d ! er Antriebsrolle
lose herabhängend. eine Schlautfe bildet und über eine Umlenkrolle und die Oberseite
der Andruckrolle zurückläuft.
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Es ist für den Antrieb eines Förderbandes bekannt. das ankommende
Bandtrum des Förderbandes iiber eine Antriebsrolle zu fiihren und die Reibung zwischen
Förderband und Antriebsrolle durch eine auf der Antriebsrolle aufliegende Andruckrolle
zu erhöhen. Bei den hekannten Anordnungen ist jedoch die Antriebsrolle nicht unmittelbar
auf der Motorwelle angeordnet, so daß für Motor und Antriebsrolle ein größerer Raum
beansprucht wird als bei der vorliegenden Anordnung.
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Es ist auch bekannt, die Antriebsrolle eines zusätzlichen Umlenkbandes
unmittelbar durch die Motorwelle anzutreiben. Der eigentliche Antrieb der aus zwei
getrennten Förderbändern bestehenden Förderbandanlage erfolgt jedoch von der Motorwelle
über einen Riemenantrieb. der die gesonderten Antriebsrollen antreibt. Es ist auch
bekannt, das abgehende Trum von der Antriebsrolle lose herabhängend zu führen, so
daR eine Schlaufe entsteht.
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Durch die erfindungsgemäße Vereinigung der an sich bekannten Merkmale
mit den im Anspruch genannten zusätzlichen Merkmalen wird erreicht, da¢ ein Antriebsgestell
für Förderbänder geschaffen werden kann, das wesentlich billiger in der Herstellung
ist als die bekannten Antriebsgestelle mit Spannrollen und den wesentlichen Vorteil
hat. daß es sich den baulichen Verhältnissen der jeweiligen Förderbandanlage leicht
anpassen läßt. Das ganze Antriebsgestell besteht praktisch nur aus dem Motor, da
die Antriebsrolle und die Andruckrolle baulich mit dem Motor vereinigt sind. Ein
solcher Motor läßt sich in den Tragrahmen des Förderbandes leicht in der jeweils
erforderlichen Höhenlage befestigen, so daß für verschiedene Förderbandanlagen der
gleiche Antrieb verwendet wird. Vergegenwärtigt man sich. daß bei Hochkantförderbandanlagen,
wie sie in Büros zur Beförderung von Schriftstücken verwendet werden, die Höhenlage
der Förderbänder sich nach den jeweiligen örtlichen Verhältnissen richten muß. so
sind bei den bisherigen Antriebsgestellen umfangreiche Montagearbeiten notwendig,
da ja die Rahmengestelle für die Spannrollen. Antriebs-und Andruckrollen den jeweiligen
örtlichen Verhältnissen angepaßt werden müssen.
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Bei dem Antriebsgestell nach der Erfindung beschränken sich diese
Anpassungsarbeiten lediglich auf die Befestigung des Motors im Rahmengestell der
Förderbandanlage. Günstig ist hierbei, daß der Motor hequem innerhalb einer solchen
Tragkonstruktion untergebracht werden kann.
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Zur Erhöhung der Reibung zwischen Antriebsrolle und Förderband ist
die Antriebsrolle mit einem
rauhen, jedoch verschleißfesten Belag,
wie z. B. einem Polyamidkunststoffbelag, versehen. Ein weiteres Merkmal der Erfindung
besteht darin, daß die Alndruckrolle ein eingesetztes Kugellager besitzt und um
einen am Lagerschild des Motors befestigten Zapfen drehbar gelagert ist, der eine
in den Innenring des Kugellagers eingeschobene Gummibuchse trägt, so daß zwisclien
Zapfen und Antriebsrolle eine federnde Zwischenlage vorhanden ist, die nicht nur
geräuschdämmend fiir die Lagergeräusche wirkt, sondern auch das Einlegen des Förderbandes
zwischen Andruckrolle und Antriebsrolle erleichtert. Die Bohrung der Gummibuchse
ist etwas kleiner gehalten als der Durchmesser des Zapfens, so daß die Gummibuchse
beim Aufschieben auf den Zapfen sich spannt und ein genügend hoher Reibungsdruck
zwischen Zapfen.
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Gummibuchse und Innenring des Kugellagers entsteht, der ein Verdrehen
dieser Teile gegeneinander verhindert. Die durch die Gummibuchse gebildete federnde
Zwischenschicht zwischen Zapfen und Kugellager hat den weiteren Vorteil, daßUnebenheitenim
Förderband, die an den Verbindungsstellen der Bandenden vorhanden sind. beim Überlaufen
über die Antriebsrolle nicht hemmend wirken.
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In der Zeichnung ist ein Ausfiihrungsbeialpiel der Erfindung dargestellt.
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Fig. 1 zeigt schematisch den Aufbau des Antriebsgestelles ; Fig.
2 ist eine Ansicht von oben auf das Antriebbgestell ; Fig. 3 ist ein Schnitt durch
die Andruckrolle.
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Das Antriebsgestell besteht aus mehreren Profileisen 1 und 1'und
einer Blechverl : leidung 2 und 2' zusammengesetzten Rahmenkonstruktion, die auf
dem Querträger 1' den Motor 3 trägt. Auf der Motorwelle 4 sitzt die Antriebsrolle
5 für das Förderhand 6, das mit dem ankommenden Bandtrum über die Andruckrolle 7
mit hohem Reibungsdruck auf der Antriebsrolle aufliegt. Zur Erhöhung der Reibung
zwischen Band und Antriebsrolle ist die Antriebsrolle 5 mit einem rauhen, jedoch
verschleißfesten Ktinststoffbelag versehen, wie z. B. einem Polyamidkunststoffbelag.
Das ablaufende Bandtrum des Förderbandes 6 ist über einen Umlenkstift 8 oder eine
Umlenkrolle so geführt, daß eine Bandschlaufe 9 gebildet wird, die zum Ausgleich
irgendwelcher Längenänderung des Forderbandes dient, die bei Feuchtigkeitsschwankungen
leicht eintreten, wenn als Förderband ein Gewebeförderband benutzt wird. Die Andruckrolle7
ist um einen am Lagerschild 9 des Motors 3 befestigten Zapfen 10 drehbar gelagert.
Zu diesem Zweck ist der rohrförmige Mantel der Andruckrolle 7 mit einer Eindrehung
versehen, in die das Kugellager 11 eingesetzt ist. Der Zapfen 10 trägt eine Gummibuchse
12, deren Bohrung etwas kleiner gehalten ist als der Durchmesser des Zapfens 10,
so daß beimAufschieben der Andruckrolle auf den Zapfen 10 die Gummibuchse 12 sich
spannt und eine starke Reibung zwischen der Gummibuchse 12, dem Innenring 13 des
Kugellagers und dem Zapfen 10 vorhanden ist, die ein gegenseitiges Verdrehen dieser
Teile gegeneinander verhindert.
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Die Gummibuchse 12 ist mit einem Flansch 14 versehen. an dem sich
dasKugellager gleichfalls abstützt.
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Um die Andruckrolle 7 gegen axiale Verschiebung zu
sichern, wird der
Rollenmantel nach Einsetzen des Kugellagers zweclimäßig ein wenig eingesickt, wie
bei 15 angedeutet ist. Die Befestigung des Zapfens 10 an dem Lagerschild 9 des Motors
erfolgt zweckmäßig mittete zweier Schrauben, die durch entsprechende Bohrungen des
Flansches 16 hindurchgeführt sind.
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UmdenAnpreßdruck der Andruckrolle einstellen zu können, ist die Bohrung
in dem Flansch 16 für den Durcltritt der Befestigungsschrauben, die in Fig. 2 durch
die Mittellinien 17 angedeutet sind. etwas größer gehalten als der Schaft der Schrauben.
Die Andruckrolle 7 wird daher nach Auflegen des FörderbandesaufdieAntriebsrolle
5 von Hand mit dem gewünschten Druck gegen die Antriebsrolle 5 gepreßt und durch
Anziehen der Schrauben in dieser Lage festgehalten. Erwähnt sei. daß zur Erhöhung
der Reibung zwischen Förderband und den Rollen 5 und 7 auch die Andruckrolle 7 mit
einem entsprechenden elastischen Belag 18 versehen sein kans.
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Das ablaufende Bandtrum, das in einer Schlaufe 9 lose herunterhängt,
ist über die Andruckrolte 7 geführt und läuft in der Rinne 19. in der die zu lzefördernden
Briefe 20, hochkant stehend. von dem Förderband mitgenommen werden.
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PATENTANSPRtJCHE : 1. Antriebsgestel) für Förderbänder, insbesondere
für Hochkantförderbandanlagen, dadurch gekennzeichnet. daß das ankommende Bandtrum
des Förderbandes (6) über eine auf der Motorwelle (4) sitzende Antriebsrolle (5)
geführt ist und durch eine am Motor (3) einstellbar befestigte Andruclirolle (7)
mit hohem Reibungsdruck auf der Antriebsrolle aufliegt. während das abgehende Bandtrum.
von der Antriebsrolle lose herabhängend, eine Schlaufe (9) bildet und iiber eine
Umlenkrolle (8) und die Oberseite der Andruckrolle (7) zurückläuft.
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2. Antriebsgestell für Förderbänder nach Anspruch 1. dadurch gekennzeichnet,
daß zur Erhöhung der Reibung zwisdhen Antriebsrolle (5) und Förderhand (6) die Antriebsrolle
oder Antriebsrolle und Andruckrolle mit einem rauhen. verschleißfesten Belag (18),
wie z. B. einem Polyamidkunststofrbelag. versehen sind.