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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung
zum Einspannen von Werkstücken,
insbesondere von Kurbelwellen und Nockenwellen, nach dem Oberbegriff
des Anspruches 1.
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Kurbelwellen und Nockenwellen werden
in mehreren Prozeßschritten
durch verschiedene Verfahren auf unterschiedlichen Maschinen bearbeitet. Bekannte
Verfahren sind das Bohren, Drehen, Fräsen, Drehfräsen, Drehräumen, Dreh-Drehräumen, Rollieren,
Schleifen, Bandfinishen usw. Die Werkstücke werden meist beidseitig
in stirnseitigen Zentrierbohrungen im Spannfutter zentriert und über Spannbacken
an den Flanschdurchmessern beidseitig gespannt. Durch die Aufnahme
in der Zentrierbohrung wird angestrebt, das Werkstück in jeder
Rufspannung um die gleiche Achse rotieren zu lassen. Die durch die
beiden Zentrierbohrungen des Werkstückes definierte Achse wird
im folgenden als Werkstückachse
bezeichnet. Idealerweise liegt die Werkstückachse exakt auf der Spannfutterachse.
Durch verschiedene Einflüsse
kann die Werkstückachse beim
Spannvorgang jedoch aus dieser Position verschoben werden. Dies
geschieht zum Beispiel dann, wenn der Mittelpunkt des Spannflansches
am Werkstück
aufgrund von Fertigungstoleranzen nicht mit dem Mittelpunkt der
Zentrierbohrung übereinstimmt. Bei
Spannfuttern, bei denen die Spannbacken einer Zwangsbewegung folgen,
wird dann das Werkstück durch
die hohen Kräfte
der Spannbacken aus der durch die Zentrier spitze vorzentrierten
Position verschoben. Die Werkstückachse
liegt dann nicht mehr in der Spannfutterachse.
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Durch ausgleichende Spannfutter sollen
Verschiebungen der Werkstückachse
durch den Spannvorgang verhindert werden. So ist ein ausgleichendes
Spannfutter bekannt (
EP 0 314
792 ), bei dem sich die Spannbacken an die Lage der Werkstückachse
anpassen. Die Spannung des Werkstückes wird über vier Hebel erreicht, deren
Achsen an einem Glied eines Kraftantriebes gelagert sind. Die Spannbacken
sind so ausgebildet, daß die
Hebelarmenden benachbarter Hebel in ihnen unter Bildung eines geschlossenen
Kraftkreises untergebracht werden können. Die Genauigkeit der durch
den Ausgleichmechanismus erzielten Zentrierung der Werkstückachse
hängt in
hohem Maße
vom Vorhandensein von Schmiermittel ab. Eine konstante Schmiermittelversorgung
kann jedoch im Großserienbetrieb
nicht sichergestellt werden, weswegen solche Spannfutter für diesen
Einsatzzweck nicht geeignet sind. Außerdem ist das Backenfutter
für eine
Präzisionszerspanung
nicht geeignet, weil die Hebelanordnung die Steifigkeit in radialer
Richtung ändert
und die Neigung zum regenerativen Rattern verstärkt wird. Die Folge hiervon
ist eine schlechte Oberflächenqualität des Werkstückes und
eine Verringerung der Werkzeugstandzeit.
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Die
US
3 843 720 zeigt ein Spannfutter, bei dem die Spannbacken
als elastische Elemente ausgebildet sind, die über ein axial bewegliches Keilschiebergetriebe
radial bewegt werden. Nachteilig sind die Reibungsverluste durch
das Keilschiebergetriebe und die geringe Drehsteifigkeit aufgrund
der elastischen Elemente. Darum besteht keine Gewähr dafür, daß die Werkstückachse
auf der Spannfutterachse liegt.
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Ein selbstzentrierendes Backenfutter
zeigt die
US 4 300 780 .
Das Backenfutter weist insgesamt sechs hydraulisch betätigbare
Spann backen auf. Drei der Spannbacken werden zunächst mit geringem Druck und
mit gleichen Wegen in Richtung auf das Werkstück bewegt, wodurch dieses zentriert wird.
Anschließend
werden die übrigen
drei Backen in Richtung auf das Werkstück bewegt, die sich unter geringem
Druck an das vorzentrierte Werkstück anlegen. Dann wird der Hydraulikdruck
erhöht,
so daß das
Werkstück
mit der erforderlichen Haltekraft gespannt wird. Eine solche Ausbildung
ist für
Präzisionsbearbeitungen
ungeeignet, weil die hydraulische Beaufschlagung eine zu hohe maßliche Streuung verursacht.
Der konstruktive Aufbau ist sehr kompliziert und störanfällig, wodurch
die Produktion von hohen Stückzahlen,
insbesondere von PKW-Kurbelwellen, aufgrund der geforderten Maschinenverfügbarkeiten
nicht erreicht werden kann.
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Gerade für die Fertigbearbeitung ist
es wichtig, daß die
Werkstückachse
bei der Vorbearbeitung auf der Spannfutterachse liegt, weil sich
sonst ein Rundlauffehler ergibt und das Aufmaß, bezogen auf die Werkstückachse,
unterschiedlich groß ist.
Darum sind die Zerspanungsbedingungen während der Umdrehung des Werkstückes bei
der nachfolgenden Bearbeitung nicht konstant, woraus Form- und Maßfehler
resultieren.
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Wenn bei der Vorbearbeitung ein großer Versatz
zwischen Werkstückachse
und Spannfutterachse zu erwarten ist, muß das radiale Aufmaß für die nachfolgende
Bearbeitung mindestens so groß sein wie
der Versatz der Werkstückachse
zur Spannfutterachse. Dies läuft
aber heutigen Bestrebungen zuwider, ein immer geringeres Aufmaß zu haben.
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Der Erfindung liegt darum die Aufgabe
zugrunde, die gattungsgemäße Vorrichtung
so auszubilden, daß die
Werkstückachse
mit hoher Genauigkeit auf der Spannfutterachse liegt, wobei eine
hohe Spann kraft erzeugt wird und die Vorrichtung dabei einen einfachen
Aufbau hat und wartungsarm ist.
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Diese Aufgabe wird bei der gattungsgemäßen Vorrichtung
erfindungsgemäß mit den
kennzeichnenden Merkmalen des Anspruches 1 gelöst.
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Bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung
ist das Betätigungselement
für eine
radial ausgleichende Spannbewegung vorgesehen. Dadurch wird eine exakte
Einspannung des Werkstückes
ermöglicht,
da ein beim Einspannen eventuell auftretender Versatz zwischen der
Werkstückachse
und der Spannfutterachse zuverlässig
ausgeglichen werden kann.
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Mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung
wird das Werkstück,
beispielsweise eine Kurbelwelle, an ihren an den beiden Enden befindlichen
Flanschdurchmessern vorteilhaft zunächst in einem Prisma aufgelegt.
Eine in der Vorrichtung vorgesehene Zentrierspitze fährt dann
durch eine axiale Bewegung in die Zentrierbohrung des Werkstückes ein.
Werkstückachse
und Spannfutterachse stimmen nun genau überein. Die Zentrierung kann
alternativ auch über
eine externe Zentriereinrichtung erfolgen, beispielsweise durch
eine Beladeeinrichtung. Wesentlich ist die Positionierung der Werkstückachse
auf der Spannfutterachse sowie eine hohe radiale Steifigkeit der
Zentriereinrichtung während
des Spannvorganges.
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Die exakte Einspannung des Werkstückes wird
vorteilhaft durch eine reibungsarme Lagerung des Betätigungselementes
erreicht, das vorteilhaft ein Spannring ist. Aufgrund der reibungsarmen
Lagerung ermöglicht
der Spannring nahezu reibungsfreie Ausgleichsbewegungen seines Spannelementes
in radialer Richtung. Dem Spannring wird vorteilhaft während des
Spannvorganges ein Druckmedium, zum Beispiel Druckluft, Öl oder Wasser,
in stirnseitig umlaufende ringförmige Nuten
zugeführt,
so daß sich zwischen
dem Spannring und den axial benachbarten Bauteilen ein aerostatischer
oder hydrostatischer Druck bildet, der eine nahezu kraftfreie Bewegung des
Spannringes in radialer Richtung ermöglicht. Alternativ kann der
Spannring als Gleitführung
vorgesehen sein. Hierbei werden vorteilhaft die Kontaktflächen mit
einer reibungsarmen Beschichtung versehen, die beispielsweise aus
Kunststoff, vorzugsweise aus PTFE, bestehen kann.
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Die Erzeugung der Spannkraft beruht
vorteilhaft auf einer abgewandelten Form eines Keilgetriebes, bei
dem die Spannzange einen Außenkegel
und der Spannring einen Innenkegel aufweisen. Die Spannzange wird
in bekannter Weise hydraulisch in den Spannring gezogen, wodurch über die
aneinanderliegenden Kegelflächen
die Spannkraft erzielt wird.
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Aus der hohen radialen Steifigkeit
der Werkstück-Vorzentrierung
und der geringen radialen Steifigkeit der Ausrichtbewegung aufgrund
der minimalen Reibkräfte
wird eine präzise
zentrische Spannung erzielt.
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Nach dem Ende des Spannvorganges
wird der Spannring vorteilhaft zusätzlich von außen durch mehrere
Keilschieber verspannt. Sie sind axial bewegliche Keile, die mit
der Kolbenstange eines Hydraulikzylinders fest verbunden werden
können
und bei entspanntem Futter durch Druckbeaufschlagung in eine Neutralposition
gebracht werden können. Zum
Verriegeln des Spannringes wird der Druck aufgehoben, so daß die Spannkeile
durch eine Axialkraft, beispielsweise durch Federkraft, zurückbewegt werden,
wobei Keilflächen
der Spannkeile mit entsprechenden Keilflächen des Spannringes zusammenwirken.
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Bei einer weiteren Ausführungsform
erfolgt die Verriegelung und die Entriegelung vorteilhaft jeweils
hydraulisch.
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Die Keilschrägen am Spannring und an den Spannkeilen
können
je nach Anwendungsfall mit oder ohne Selbsthemmung ausgeführt werden.
Bei Selbsthemmung ist das Verschieben des Spannringes mit Sicherheit
ausgeschlossen.
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Die Zentrierspitze ist vorteilhaft
mit einem Spannfuttergrundkörper
durch eine lösbare,
einstellbare Verbindung fest verbunden und weist eine hohe radiale
Steifigkeit auf. Dies führt
dazu, daß die
Zentrierung während
des Spannvorganges optimal beibehalten wird.
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Ein Vorteil der erfindungsgemäßen Vorrichtung
ist die hohe Wiederholgenauigkeit über einen langen Zeitraum,
weil die Genauigkeit unabhängig vom
Vorhandensein von Schmiermittel erzielt wird. Insbesondere bei einer
Großserienproduktion
ist dieser Vorteil besonders wesentlich.
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Weitere Merkmale der Erfindung ergeben sich
aus den weiteren Ansprüchen,
der Beschreibung und den Zeichnungen.
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Die Erfindung wird anhand einiger
in den Zeichnungen dargestellter Ausführungsformen näher erläutert. Es
zeigen
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1 in
schematischer Darstellung und im Längsschnitt eine erfindungsgemäße Vorrichtung
mit einem eingespannten Werkstückflansch,
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2 einen
Teil der Vorrichtung gemäß 1 mit einem Werkstück, das
in einem Vorauflageprisma vorzentriert wird,
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3 in
schematischer Darstellung ein Werkstück mit versetzt zueinander
liegendem Flanschmittelpunkt und Werkstückachse,
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4 bis 6 jeweils im Längsschnitt
und in schematischer Darstellung weitere Ausführungsformen von erfindungsgemäßen Vorrichtungen,
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7 in
schematischer Darstellung im Längsschnitt
und in Stirnansicht die Verkeilung eines Spannringes der erfindungsgemäßen Vorrichtung über federbelastete
Keilschieber,
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8 in
schematischer Darstellung im Längsschnitt
und in Stirnansicht ein Spannfutter der erfindungsgemäßen Vorrichtung,
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9 in
einer Darstellung entsprechend 8 einen
ringförmigen
Spanneinsatz,
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10 in
schematischer Darstellung eine weitere Ausführungsform eines Spanneinsatzes,
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11 in
perspektivischer Darstellung den Spanneinsatz gemäß 10,
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12 in
einer Darstellung entsprechend 9 eine
weitere Ausführungsform
eines Spannfutters mit wechselbaren Spanneinsätzen,
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13 eine
Vorrichtung mit Schwenkhydraulikzylindern zur radialen Ausrichtung
des Werkstückes,
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14 in
schematischer Darstellung einen Längsschnitt durch eine weitere
Ausführungsform
einer erfindungsgemäßen Vorrichtung.
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Die Vorrichtung hat ein Spannfutter 1 zum Spannen
von Werkstücken 50,
insbesondere von Kurbelwellen und Nockenwellen, in Bearbeitungsmaschinen.
Das Spannfutter 1 zeichnet sich durch eine hohe Genauigkeit
bei der Werkstückzentrierung
aus und eignet sich darum insbesondere für die spanende Fertigbearbeitung,
vorzugsweise bei der Bearbeitung hoher Stückzahlen.
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1 zeigt
das Spannfutter 1 mit einem eingespannten Werkstück 50,
von dem lediglich der Werkstückflansch
dargestellt ist. Das Spannfutter 1 hat einen Spannfutterkörper 2,
der in einem Grundkörper 16 drehfest,
aber axial verschieblich vorgesehen ist. Der Grundkörper 16 hat
einen radial nach außen
gerichteten Flansch 4, mit dem er stirnseitig an eine (nicht
dargestellte) Hohlspindelwelle der Bearbeitungsmaschine angeschraubt
wird. Der Spannfutterkörper 2 hat
einen zentralen Hohlansatz 5, der vorteilhaft einstöckig mit
dem Spannfutterkörper 2 ausgebildet
ist. Der Hohlansatz 5 ist zylindrisch ausgebildet und liegt
abgedichtet an einer Wand 10 einer Bohrung 6 im
Grundkörper 16 an.
Die Bohrung 6 hat einen im Durchmesser erweiterten Bohrungsabschnitt 6a,
der in Richtung auf den Spannfutterkörper 2 durch einen
Dichtungsdeckel 9 geschlossen ist. Im erweiterten Bohrungsabschnitt 6a ist
ein Kolben 7 verschiebbar, der abgedichtet an der Innenwand 10a des
Bohrungsabschnittes 6a anliegt. Der Hohlansatz 5 ist
in einem im Durchmesser verringerten Bohrungsabschnitt 6b geführt.
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Der Hohlansatz 5 sitzt auf
einer Zugstange 12, mit der in bekannter Weise eine Spannzange 14 zum
Einspannen des Werkstückes 50 verschoben wird.
Durch Beaufschlagung des Kolbens 7 wird der Spannfutterkörper 2 axial
gegenüber
dem Grundkörper 16 verscho ben.
Das Spannfutter 1 spannt das Werkstück 50 an seinem Flanschdurchmesser 51 radial
mit der Spannzange 14. Sie wird über die hydraulisch betätigte Zugstange 12 axial
eingezogen. Dadurch werden die Spannzungen 15 aufgrund
der kegelförmigen
Ausbildung ihrer äußeren Mantelflächen 17,
die an einem kegelförmigen
Spannring 21 anliegen, radial nach innen bewegt. Auf diese
Weise wird die Spannkraft auf den Werkstückflansch 51 aufgebracht.
Der Spannring 21 kann hydrostatisch oder aerostatisch gelagert
sein, wodurch ein sehr präzises Spannen
erreicht werden kann.
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Nach Beendigung des Spannvorganges
wird der Spannring 21 an seiner Außenseite durch über seinen
Umfang verteilt angeordnete Keile 22 verspannt. Sie sind
axial verschiebbar und einstöckig
mit einer Kolbenstange 23 ausgebildet, die abgedichtet in
einer axialen Bohrung 25 des Spannfutterkörpers 2 angeordnet
ist. Die Keile 22 haben eine Keilfläche 22a, die in Richtung
auf die Stirnseite des Spannfutterkörpers 2 radial nach
innen geneigt verläuft
und mit einer entsprechend geneigt verlaufenden Keilfläche 21a des
Spannringes 21 zusammenwirkt. Die Kolben 23 und
die Bohrungen 25 bilden einen Hydraulikzylinder 24.
Die Kolbenstangen 23 sind vorteilhaft einstükkig mit
den Keilen 22 ausgebildet.
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Bei entspanntem Spannfutter 1 werden
die axial beweglichen Keile 22 durch Druckbeaufschlagung
in eine Position verschoben, in der sie den Spannring 21 nicht
berühren.
Hierzu wird das unter Druck stehende Hydraulikmedium in die Bohrung 25 eingebracht,
wodurch die Keile 22 in 1 nach rechts
verschoben werden. Um den Spannring 21 zu verspannen, wird
die Bohrung 25 druckentlastet, so daß die Keile 22 durch
die Kraft wenigstens einer in 1 nicht
dargestellten Druckfeder in 1 nach links
verschoben werden. Der Keilwinkel der Keilflächen 22a ist so gewählt, daß Selbsthemmung
eintritt. Dadurch ist das Verschieben des Spannringes 21 selbst
bei großen
radialen Bearbeitungskräften
mit Sicherheit ausgeschlossen.
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Der Spannring 21 liegt mit
seiner äußeren zylindrischen
Mantelfläche 21b an
einer Seitenwand 36 einer stirnseitigen Vertiefung 46 an,
an deren Boden 38 der Spannring 21 ebenfalls anliegt.
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Das Spannfutter 2 ist mit
einer Zentrierspitze 11 versehen, die mit dem Spannfutterkörper 2 fest verbunden
ist und eine hohe radiale Steifigkeit aufweist.
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Die Zugstange 12 durchsetzt
eine zentrale Bohrung 48 des Grundkörpers 16. Innerhalb
der Bohrung 6 sitzt der Hohlansatz 5 des Spannfutterkörpers 2 auf
der Zugstange 12. Sie ragt in einen Aufnahmeraum 49 im
Spannfutterkörper 2.
Innerhalb des Aufnahmeraumes 49 sitzt auf der Zugstange 12 ein
Kolben 58, mit dem in bekannter Weise ein Stützring 62 axial
verschoben werden kann, mit dem die Spannzungen 15 der
Spannzange 14 in noch zu beschreibender Weise betätigt werden.
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Der Grundkörper 16 weist an einer
Stirnseite einen radial nach innen gerichteten Flansch 59 auf, an
dessen zylindrischer Innenwand 74 der Spannfutterkörper 2 abgedichtet
geführt
ist. Der Flansch 59 dient als Anschlag zur Begrenzung des
Verschiebeweges des Spannfutterkörpers 2.
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2 zeigt
das Spannfutter 1 in seiner axial zurückgezogenen Belade- bzw. Entladestellung.
Der Spannfutterkörper 2 ist
axial so weit in Richtung auf den Grundkörper 16 verschoben,
daß ein
radial nach außen
ragender Bund 75 des Spannfutterkörpers 2 an einem ebenen
Boden 76 anschlägt,
der radial zur Achse des Grundkörpers 16 verläuft und
der bündig liegt
mit der entsprechenden Außenseite 77 (1) des Dichtungsdeckels 9.
Der Bund 75 hat in dieser Stellung Abstand vom Flansch 59 des
Grundkörpers 16.
Das Werkstück 50 liegt
in dieser zurückgezogenen
Stellung des Spannfutterkörpers 2 so
frei, daß es mit
einer Beladeeinrichtung oder von Hand am Flansch durchmessen 51 in
ein Vorauflageprisma 33 eingesetzt werden kann. Anschließend wird
der Kolben 7 des Hohlansatzes 5 mit Hydraulikmedium
beaufschlagt, so daß der
Spannfutterkörper 2 axial
auf das Werkstück 50 zu
bewegt wird, bis die Zentrierspitze 11 in eine Zentrierbohrung 55 des
Werkstückes 50 zentriert
eingreift. Im Ausführungsbeispiel
ist das Werkstück 50 eine
Kurbelwelle, kann beispielhaft aber auch eine Nockenwelle sein.
Ist das Werkstück 50 eine
solche Welle, wird es an beiden Enden eingespannt, so daß auch zwei
Spannfutter 1 notwendig sind. Im folgenden wird nur die
eine Spannseite beschrieben. Bei der Axialverschiebung des Spannfutterkörpers 2 bleibt
das Vorauflageprisma 33 in seiner Position.
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Wie 2 zeigt,
ist das Vorauflageprisma 33 mit Armen 53 versehen,
die axial verlaufen und durch Öffnungen 54 im
Spannfutterkörper 2 bis
in eine Aussparung 34 am Umfang des Spannfutterkörpers 2 ragen.
Sobald der Spannfutterkörper 2 in
seine Spannposition relativ zum Grundkörper 16 verschoben
worden ist, sind die Arme 53 des Vorauflageprismas 33 über eine
Hirthverzahnung 55 fest mit dem Spannfutterkörper 2 verbunden.
Dadurch wird der Spannfutterkörper 2 gegenüber dem
Vorauflageprisma 33 radial verriegelt. Die Achse 56 des
Spannfutters 1 und die Achse 57 des Werkstückes 50 sind
identisch und fallen miteinander zusammen. Die Spannzange 14 wird
durch Verschieben der Zugstange 12 axial eingezogen, wodurch über den
Kolben 58 und den Stützring 62 die
Spannzange 14 axial eingezogen wird. Die Spannzungen 15 sind,
wie 1 zeigt, in bekannter
Weise formschlüssig
mit dem Stützring 62 verbunden,
so daß die
Spannzange 14 zuverlässig
in Achsrichtung mitgenommen wird. Die Spannzungen 15 werden
hierbei im Zusammenwirken mit dem Spannring 21 radial nach
innen bewegt. Die Spannzungen 15 legen sich an den Flanschdurchmesser 51 des
Werkstückes 50 an
und spannen es. Aufgrund der durch die aerostatische oder hydrostatische
Lagerung des Spannringes 21 auftretenden äußerst geringen
Reibkräfte
kann sich die Spannzange 14 während des Anlegens ihrer Spannzungen 15 radial
zur Lage der Mittelachse 52 des Flansches 51 des
Werkstückes 50 ausrichten.
Durch diese Ausgleichsbewegung wird erreicht, daß durch den Spannvorgang nahezu
keine Verschiebung der durch die Zentrierbohrung 55 definierten
Werkstückachse 57 von
der Spannfutterachse 56 erfolgt.
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3 zeigt
in schematischer Darstellung das als Kurbelwelle ausgebildete Werkstück 50 mit den
beiden endseitigen Flanschen 51. An den voneinander abgewandten
Außenseiten 78 der
Flansche 51 befindet sich jeweils eine Zentrierbohrung 55.
Die beiden Zentrierbohrungen 55 definieren die Werkstückachse 57.
Beispielhaft ist dargestellt, daß die Achse 52 der
Flansche 51 des Werkstückes 50 um das
Maß Δe gegenüber der
Werkstückachse 57 versetzt
ist. Durch die beschriebene Ausbildung des Spannfutters 1 kann
dieser Versatz Δe
beim Einspannen ausgeglichen werden. Dies wird anhand von 4 näher erläutert.
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4 zeigt
die aerostatische oder hydrostatische Lagerung des Spannringes 21,
der axial zwischen dem Boden 38 der Vertiefung 46 und
der Innenseite 39 eines Deckels 37 verschiebbar
ist, der die Vertiefung 46 im Spannfutterkörper 2 stirnseitig abschließt. Das
Axialspiel setzt sich zusammen aus den Spaltmaßen S1 und
S2, gemessen zwischen den beiden Stirnseiten 47, 47' des
Spannringes 21 und dem Boden 38 der Vertiefung 46 und
der Stirnfläche 39 des
Deckels 37. Das maximale Radialspiel Δr des Spannringes 21 ist
so groß bemessen,
daß die
Maßabweichungen Δe (3) zwischen der Werkstückachse 57 und
dem Flanschmittelpunkt 52 ausgeglichen werden können. Der
Spannring 21 kann somit radial so weit bewegt werden, bis
seine zylindrische Mantelfläche 21b an
der Seitenwand 36 der Vertiefung 46 zur Anlage
kommt.
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Sobald sich das Werkstück 50 im
Vorauflageprisma 33 befindet, werden die Spalte S1 und S2 mit einem
Druck p, beaufschlagt. Hierzu mündet
in den Boden 38 der Vertiefung 46 mindestens eine Bohrung 44.
In diesem Bereich ist die Stirnseite 47 des Spannringes 21 mit
einer ringnutförmigen
Vertiefung 79 versehen, die koaxial zur Achse des Spannringes 21 verläuft und
deren ebener Boden 112 die Ringfläche A1 aufweist.
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An der gegenüberliegenden Stirnseite 47' des
Spannringes 21 befindet sich eine weitere ringnutförmige Vertiefung 113,
die ebenfalls koaxial zur Achse des Spannringes 21 verläuft. In
Höhe dieser Vertiefung 113 mündet wenigstens
eine weitere Bohrung 45. Der ebene Boden 114 der
Vertiefung 113 hat die Ringfläche A2, die kleiner ist als
die Ringfläche A1
der Vertiefung 79. Über
die Bohrungen 44, 45 wird Druckmedium, zum Beispiel Öl oder Luft,
zugeführt. Das
Druckmedium durchströmt
die Ringspalte S1 und S2,
wobei sich in den Druckspalten ein hydrostatischer oder aerostatischer
Druck aufbaut. Durch ihn wird erreicht, daß der Spannring 21 mit
seinen Stirnseiten 47, 47' den Boden 38 der
Vertiefung 46 sowie die Stirnfläche 39 des Deckels 37 nicht
berührt.
Dadurch kann sich der Spannring 21 reibungsfrei bewegen.
Die Drücke
p1 und p2 sowie
die Größe der Ringflächen A1,
A2 werden so gewählt,
daß sich
in den Druckspalten S1, S2 ein
Kräftegleichgewicht
bildet.
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Wird mit der Zugstange 12 die
Spannkraft F aufgebracht, verschiebt sich der Spannring 21 aufgrund
der axial wirkenden Kraftkomponente so, daß der Spalt S1 wesentlich
kleiner wird als der Spalt S2. Dennoch findet
eine Berührung
der Stirnseite 47 des Spannringes 21 mit dem Boden 38 der
Vertiefung 46 nicht statt, so daß die nahezu reibungsfrei verlaufende
Ausgleichsbewegung sehr präzise
durchgeführt werden
kann. Erst wenn sich die Spannbetätigungskraft F über dem
Spannweg nahezu vollständig
aufbaut, wird der Spalt S1 geschlossen,
so daß der Spannring 21 mit
seiner Stirnseite 47 am Boden 38 der Vertiefung 46 anliegt.
Eine Bewegung des Spannringes 21 ist dann nicht mehr möglich. Die Ausgleichsbewegung
des Spann ringes 21 ist zu diesem Zeitpunkt schon abgeschlossen,
so daß die
präzise
Zentrierung des Werkstückes 50 sichergestellt ist.
Gleichzeitig mit Erreichen der vollen Spannkraft wird der Druck
p1 nicht mehr benötigt, so daß die Zufuhr des Druckmediums
in die Vertiefung 79 abgestellt wird.
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5 zeigt
die Anordnung eines Hydraulikzylinders 60 zur Spannkraftbetätigung.
Er hat einen Spannkolben 63, der im Spannfutterkörper 2 untergebracht
ist. Der Spannkolben 63 liegt mit seinem Umfang abgedichtet
an einer zylindrischen Innenwand 89 eines Aufnahmeraumes 101 an.
Der Spannkolben 63 sitzt auf einem Grundkörper 115,
der in Vertiefungen 116, 117 ragt, die in den
Aufnahmeraum 101 zentral münden. Am Rand des Spannkolbens 63 ist
eine Zugstange 61 vorgesehen, die den Spannkolben 63 mit
dem Stützring 62 verbindet.
Er ist mit der Spannzange 14 formschlüssig verbunden. Durch Druckbeaufschlagung
des Spannkolbens 63 wird die Spannzange 14 in
der beschriebenen Weise verschoben, um im Zusammenwirken mit dem
Spannring 21 das Werkstück 50 einzuspannen.
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Eine weitere Ausführungsform einer hydraulischen
Spannkraftbetätigung
zeigt 6. Der Spannkolben 63 ist
einstöckig
mit der Spannzange 14 ausgebildet. Der Spannkolben 63 befindet
sich in einem Aufnahmeraum 64, der im Unterschied zur vorigen
Ausführungsform
nicht im Spannfutterkörper 2, sondern
im Spannring 21 vorgesehen ist. Er besteht aus montagetechnischen
Gründen
aus einem ringförmigen
Bohrungsteil 65 und einem ringförmigen Deckel 66.
Der Bohrungsteil 65 hat eine konische innere Mantelfläche 118,
die sich in Richtung auf den Spannkolben 63 verjüngt und
an der die Spannzungen 15 der Spannzange 14 in
der beschriebenen Weise anliegen. Der Bohrungsteil 65 wird
durch den radial nach innen gerichteten Flansch 59 des
Spannfutterkörpers 2 axial
gesichert. Mit einem zentralen Ansatz 119 ragt der Bohrungsteil 65 des
Spannringes 21 in eine durch den Flansch 59 begrenzte
zentrale Öffnung 120.
Die Stirnseite des Ansatzes 119 liegt annähernd bündig zur
Außenseite
des Flansches 59.
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Der innen liegende Deckel 66 ist
im Querschnitt L-förmig
ausgebildet. Wie bei den vorhergehenden Ausführungsformen ist der Spannring 21 axial
und radial frei beweglich, so daß er die beim Einspannen des
Werkstückes 50 eventuell
erforderlichen Ausgleichsbewegungen zuverlässig ausführen kann. Da der Spannkolben 63 einstöckig mit
der Spannzange 14 ausgebildet und innerhalb des Spannringes 21 untergebracht
ist, wirken aus dem System Spannzange-Spannring keine axialen Kraftkomponenten
nach außen.
Außerdem
liegt ein einfacher konstruktiver Aufbau vor. Dadurch erfolgt eine radiale
Ausgleichsbewegung auch noch bei voller Spannkraft nahezu reibungsfrei.
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Um den Spannring 21 mit
dem notwendigen Druck zu beaufschlagen, sind über den Umfang des Spannringes 21 verteilt
angeordnete Verbindungsrohre 69 vorgesehen. Sie sind an
ihren Enden kugelförmig
ausgebildet. Beide Enden sind mit jeweils einer Ringnut 70 zur
Aufnahme eines Dichtungsringes 71 versehen, mit dem die
Enden der Verbindungsrohre 69 dichtend an der Innenwand
von Bohrungen 72 und 73 im Spannring 21 und
im Spannfutterkörper 2 anliegen.
Beide Bohrungen 72, 73 sind als axiale Sacklochbohrungen
ausgebildet. Infolge der kugelförmigen
Ausbildung der Rohrenden wird die Beweglichkeit des Spannringes 21 gegenüber dem
Spannfutterkörper 2 sichergestellt.
Der Spannring 21 kann aerostatisch oder hydrostatisch gelagert
sein, zum Beispiel bei sehr präzisen
Bearbeitungen des Werkstückes 50. Über die
Verbindungsrohre 69 gelangt das Druckmedium über eine
Bohrung 121 auf die eine Seite des Spannkolbens 63.
Durch das über
die Bohrung 121 zugeführte
Druckmedium wird der Spannkolben 63 so verschoben, daß die Spannzange 14 das
Werkstück 50 fest
und sicher einspannt. Der Spannkolben 63 liegt abgedichtet
an der zylindrischen Innenwand 122 des Deckels 66 des
Spannringes 21 an. Der Spannkolben 63 sitzt entsprechend der
vori gen Ausführungsform
auf dem zylindrischen Grundkörper 115,
an dem abgedichtet der Deckel 66 und der Bohrungsteil 65 des
Spannringes 21 anliegen. Der Spannkolben 63 ist
entsprechend der vorigen Ausführungsform
vorteilhaft einstückig
mit dem Grundkörper 115 ausgebildet.
Die Spannzungen 15 der Spannzange 14 sind über schmale,
elastisch biegbare Stege 123 mit dem Grundkörper 115 einstückig verbunden.
Er umgibt mit Abstand einen zentralen Ansatz 124 des Spannfutterkörpers 2.
Der Ansatz 124 trägt
stirnseitig die Zentrierspitze 11.
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Es ist auch möglich, den Spannring 21 ohne aero-
oder hydrostatische Lagerung und nur mit ausreichenden Spaltmaßen S1 und S2 einzusetzen,
weil keine axialen Kraftkomponenten nach außen gelangen. Die radiale Fixierung
der Spannzange 14 erfolgt dann durch die Verkeilung des
Spannringes 21 über die
Keilschieber 22, wie anhand von 1 erläutert worden
ist. Durch die hohe Steifigkeit der Zentrierspitze 11 wird
eine radiale Verschiebung der Spannzange 14 aufgrund der
Verkeilung zuverlässig
verhindert.
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Wie sich aus 7 ergibt, sind über den Umfang des Spannringes 21 vier
Keilschieber 22 gleichmäßig verteilt
angeordnet. Die Keilschieber 22 haben die ebene Keilfläche 22a,
die mit jeweils einer ebenen Mantelfläche 21a des Spannringes 21 in
der beschriebenen Weise zusammenwirkt. Die Keilschieber 22 haben
einen hülsenförmigen Klemmteil 125,
in dem eine Druckfeder 28 untergebracht ist. Sie stützt sich
mit einem Ende am Deckel 37 und mit ihrem anderen Ende
an einem Boden 126 des Klemmteiles 125 ab. Der
Klemmteil 125 ist mit einem Kolben 29 verbunden,
vorzugsweise einstückig
mit ihm ausgebildet, der abgedichtet in der Bohrung 25 des
Spannfutterkörpers 2 angeordnet
ist. In den Boden der Bohrung 25 mündet eine (nicht dargestellte)
Bohrung, über
die Druckmedium zugeführt
werden kann.
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Im entspannten Zustand werden die
Keilschieber 22 durch Druckbeaufschlagung des Kolbens 29 des
Hydraulikzylinders 24 in eine Position verschoben, in der
sie den Spannring 21 nicht berühren. Der Kolben 29 ist über einen
an seinem Umfang vorgesehenen Dichtring 27 abgedichtet
in der Bohrung 25 geführt.
Der Kolben 29 verschiebt bei Druckbeaufschlagung den Klemmteil 125 gegen
die Kraft der Druckfeder 28.
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Soll der Spannring 21 verkeilt
werden, wird die Bohrung 25 druckentlastet. Die Druckfedern 28 verschieben
dann die Klemmteile 125 und die Kolben 29 axial,
wodurch ein nahezu zeitgleiches und gleichmäßiges Verriegeln des Spannringes 21 über dessen Umfang
erreicht wird. Einseitig wirkende Kräfte, die zu einer radialen
Verschiebung des Spannringes 21 und damit zu einer Verschlechterung
der Spanngenauigkeit führen
könnten,
sind ausgeschlossen. Die Keilflächen 21a, 22a sind
so gewählt,
daß Selbsthemmung
auftritt. Dadurch ist das Verschieben des Spannringes 21 auch
bei hohen radialen Bearbeitungskräften mit Sicherheit ausgeschlossen.
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Die Kolben 29 der Hydraulikzylinder 24 müssen nicht
einstöckig
mit dem Klemmteil 125 ausgebildet sein, sondern können von
ihm getrennte Bauteile sein. Durch die jeweilige Druckbeaufschlagung
ist sichergestellt, daß die
Keilschieber 22 in der jeweiligen Richtung axial zuverlässig verschoben
werden. Die Keilschrägen 21a, 22a liegen
jeweils um 90° versetzt zueinander,
so daß der
Spannring 21 zuverlässig
verschoben wird. Anstelle der Beaufschlagung mit Federkraft kann
der Keilschieber in beide Richtungen hydraulisch beaufschlagt werden.
Bei dieser Variante kann die Axialkraft über den Hydraulikdruck sehr
fein und stufenlos geregelt werden. Die maximale Axialkraft ist
sehr hoch, was besonders bei Keilgetrieben ohne Selbsthemmung vorteilhaft
ist.
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8 zeigt
die Spannzange 14 mit ihren einzelnen Spannzungen 15 und
den Spannring 21. Die Spannzungen 15 entstehen
durch das Einbringen von schmalen Schlitzen 19 in die Spannzange 14. Die
Spannfutterfunktionen und die Spanngenauigkeiten bleiben dauerhaft
nur erhalten, wenn das Eindringen von Partikeln oder Flüssigkeit
verhindert wird. So kann das Eindringen von Spänen in die radialen Schlitze 19 zu
Fehlfunktionen führen,
wie Klemmen oder ähnlichem.
Kühlmittel
kann verharzen und die erforderliche Leichtgängigkeit herabsetzen. Das Eindringen
von Partikeln oder Flüssigkeiten
wird durch einen Schutzdeckel 13 verhindert, der auf die
Stirnseite 39 des Dekkels 37 geschraubt wird.
Der Schutzdeckel 13 ist so breit, daß er auch den zentralen Ansatz 119 des
Spannringes 21 überdeckt.
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Es ist auch möglich, den Schutzdeckel 13 so auszubilden,
daß er
nur die Stirnseite der Spannzange 14 überdeckt. Als weitere Maßnahme können die Schlitze 19 der
Spannzange 14 mit elastischen Werkstoffen 20 gefüllt werden,
beispielsweise mit Silikonkautschuk. Dadurch wird das Eindringen
sämtlicher Stoffe
in die Schlitze 19 verhindert. Eine weitere Möglichkeit
besteht in der Beaufschlagung des Spannfutters 1 mit Sperrluft
oder mit Sperrflüssigkeit.
Diese Möglichkeit
ist besonders in Verbindung mit dem Schutzdeckel 13 sehr
wirksam.
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Wie 9 zeigt,
kann die Spannzange 14 mit wechselbaren Spanneinsätzen 80 versehen
sein. Sie sind stark belastete Verschleißteile und werden darum aus
einem besonders verschleißfesten
Material gefertigt, beispielsweise aus Hartmetall. Die Ausbildung
des Spanneinsatzes 80 als separates Bauteil ist wesentlich
kostengünstiger
als eine Spannzange 14 mit einstöckig eingearbeiteten Spanneinsätzen. Zudem
kann ein separater Spanneinsatz einfach und schnell ausgewechselt
werden. Hierzu sind in den federnden Spannzungen 15 der
Spannzange 14 innenseitig Nuten 81 eingearbeitet,
die sich axial erstrecken und in die der einstöckige Spanneinsatz 80 ohne
Halteschrauben eingesetzt werden kann. Der Spanneinsatz 80 liegt
an der Innenseite der Spannzungen 15 an. Ein radiales Durchrutschen
des Spanneinsatzes 80 wird dadurch verhindert, daß er am Umfang
mit Erhebungen 82 versehen ist, die formschlüssig in
die Nuten 81 der Spannzungen 15 eingreifen. Auf
diese Weise ist sichergestellt, daß das volle Spannmoment übertragen
und eine hohe Torsionssteifigkeit erreicht wird.
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Der Spanneinsatz 80 ist
vorzugsweise mit weiteren Aussparungen versehen, die aufgrund ihrer Federwirkung
die erforderliche radiale Spannbewegung des Spanneinsatzes 80 ermöglichen.
Der Schutzdeckel 13 ist bei dieser Ausführungsform unmittelbar auf
der Stirnseite des Spannfutterkörpers 2 befestigt
und erstreckt sich von dessen Außenmantel radial nach innen
so weit, daß er
den Spanneinsatz 80 übergreift.
Dadurch wird der Spanneinsatz 80 vor Verschmutzung geschützt und
gegen Herausfallen gesichert. Die axiale Lagesicherung des Spanneinsatzes 80 im
Spannfutterkörper 2 erfolgt
durch eine Distanzhülse 88,
die sich auf dem zentralen Ansatz 124 des Spannfutterkörpers 2 abstützt. Die
Distanzhülse 88 hat
einen konisch nach außen
sich erweiternden Mantel 127, der am freien Ende in einen
radial nach außen
verlaufenden Flansch 128 übergeht. Auf ihm liegt der
Spanneinsatz 80 auf.
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10 zeigt
die Möglichkeit,
den Spanneinsatz 84 auch an der Innenseite der Spannzungen 15 anzuschrauben.
In diesem Falle ist der Spanneinsatz 84 nicht mehr als
einstöckiger
Spanneinsatzring ausgebildet wie bei der Ausführungsform gemäß 9. Für jede Spannzunge 15 ist
ein einzelner Spanneinsatz 84 vorgesehen, der an der Spannzunge 15 verschraubt
wird. Die Spannzunge 15 ist an ihrer Innenseite vorteilhaft
mit einer Vertiefung 85 versehen, in der der Spanneinsatz 84 formschlüssig sitzt.
Die Vertiefung 85 erstreckt sich von der Stirnseite der Spannzunge 15 aus
axial nach innen. Der Spanneinsatz 84 liegt auf einer die
Vertiefung 85 begrenzenden Schulterfläche 129 auf. Die Kraftübertragung
auf die Spanneinsätze
84 und
in der Folge die Torsionssteifigkeit sind sehr hoch. Besonders vorteilhaft
ist die kostengünstige
Herstellung des Spanneinsatzes 84, der beispielsweise durch
geringfügige
Modifikation aus bekannten Hartmetall-Schneideinsätzen mit Schraubenloch
gefertigt werden kann.
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Da die Spanneinsätze 84 den Spannzungen 15 zugeordnet
sind, ist es möglich,
nicht alle Spannzungen 15 der Spannzange 14 mit
den Spanneinsätzen 84 zu
versehen.
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Wie 11 zeigt,
ist der Spanneinsatz 84 an seiner Werkstückkontaktfläche 86 mit
einer Riffelung 87 versehen, um eine hohe Haltekraft zur
torsionssteifen Übertragung
der Spannkraft auf das Werkstück 50 zu
erzielen. Die Riffelung 87 dringt beim Spannen geringfügig in die äußere Mantelfläche des Werkstückflansches 51 (10) ein und erzeugt dadurch
eine besonders torsionssteife Werkstückspannung. Vorteilhaft ist
es, die Riffelung 87 auch auf der gegenüberliegenden Seite des Spanneinsatzes 84 vorzusehen.
Er kann dann bei Verschleiß der
einen Riffelung 87 gewendet und erneut eingesetzt werden.
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12 zeigt
eine besonders vorteilhafte Ausführungsform
des Spannfutters 1, das hermetisch abgedichtet ist und
auswechselbare, vorzugsweise zylindrische Spanneinsätze 90 aufweist.
Der Spannring 21 ist im Spannfutterkörper 2 gelagert und wird
mit der Spannzange 14 in der beschriebenen Weise radial
verspannt. Der Spannkolben 63 ist über mindestens eine Zugstange 61 mit
dem Stützring 62 verbunden,
mit dem die Spannzange 14 betätigt wird. Die Spannzungen 15 liegen
mit ihren Spannflächen 17 an
der inneren kegelförmigen
Spannfläche 21c des
Spannringes 21 an.
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Zur Abdichtung des Spannfutters ist
ein Abdeckring 91 vorgesehen, der auf der Stirnseite des Spannfutterkörpers 2 befestigt
ist. Er reicht von der äußeren Mantelfläche des
Spannfutterkörpers 2 bis in
Höhe der
Spanneinsätze 90.
In diesem Bereich ist der Abdeckring 91 mit einer Abkröpfung 130 versehen,
mit der die Spanneinsätze 90 axial
gesichert sind. Sie liegen auf der Stirnseite der Distanzhülse 88 auf,
die im Unterschied zur Ausführungsform
gemäß 9 einstöckig mit dem zentralen Ansatz 124 des Spannfutterkörpers 2 ausgebildet
ist. Die Abkröpfung 130 des
Abdeckringes 91 begrenzt eine zentrale Öffnung 131, durch
die das einzuspannende Werkstück 50 in
den Bereich der Spanneinsätze 90 gelangen kann.
Die Spannzange 14 mit ihren Spannzungen 15 sowie
der Spannring 21 werden durch den Abdeckring 91 vollständig abgedeckt.
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Der Spannfutterkörper 2 weist zur Aufnahme der
Spanneinsätze 90 über seinen
Umfang verteilt angeordnete kreisförmige Öffnungen 94 auf, durch welche
die Spanneinsätze 90 radial
von außen
gesteckt werden. Die radial verlaufenden Ringspalte zwischen den
Spanneinsätzen 90 und
dem Rand der Offnungen 94 wird durch gummielastische Dichtungen 95 abgedichtet.
Sie können
auch aus Metall bestehen. Infolge dieser hermetischen Abdichtung
ist das Eindringen von Partikeln oder Flüssigkeiten in das Spannfutter
zuverlässig
verhindert. Zusätzlich kann
das Spannfutter 1 im Bereich der Spannzange 14 und
dem Spannring 21 komplett mit Ö1 gefüllt werden, wodurch die Reibwerte
zwischen sich berührenden
Metallflächen
erheblich verringert werden.
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Die Spanneinsätze 90 sind mit den
Spannzungen 15 formschlüssig,
beispielsweise über
Zapfen und Nut, so miteinander verbunden, daß die Spanneinsätze während der
Ausgleichs- und Spannbewegung beim Einspannen des Werkstückes 50 ausreichenden
Bewegungsspielraum haben. Dadurch ist eine präzise Ausgleichsbewegung gewährleistet.
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Bei einer anderen (nicht dargestellten)
Ausführungsform
wird die Rückstellung über gefederte Spanneinsätze erreicht.
In diesem Falle ist am Ende des zylindrischen Spanneinsatzes ein
Bund vorgesehen, an dem sich eine Feder gegen den Abdeckring 91 abstützt. Der
Vorteil einer solchen Ausbildung liegt im großen Spielraum für die Ausgleichs-
und die Spannbewegung.
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13 zeigt
die Möglichkeit,
das Werkstück 50,
das im Ausführungsbeispiel
eine Kurbelwelle ist, vor der Einspannung im Spannfutter 1 radial
auszurichten. Hierzu sind Ausrichteinheiten 102 vorgesehen.
Sie haben eine Kolbenstange 105, die parallel zur Achse
des Spannfutters 1 verläuft
und in eine Bohrung 132 im Spannfutterkörper 2 ragt. In der
Bohrung 132 sitzt auf der Kolbenstange 105 drehfest
ein Drehkolben 104, mit dem durch entsprechende Druckbeaufschlagung
die Kolbenstange 105 um ihre Achse gedreht werden kann.
Das axial über
die Stirnseite des Spannfutterkörpers 2 ragende
Ende der KoIbenstange 105 trägt drehfest einen radial abstehenden
Ausrichtbakken 106. Er ist als einarmiger Hebel ausgebildet,
der vorteilhaft lösbar
an der Stirnseite der Kolbenstange 105 befestigt ist.
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Die Ausrichteinheiten 102 sind
Teil von Schwenkhydraulikzylindern 103, die nur wenig Bauraum
in Anspruch nehmen, so daß sie
vorteilhaft dort eingesetzt werden können, wo beengte Platzverhältnisse
herrschen. Die Schwenkhydraulikzylinder 103 zeichnen sich
durch hohe Drehmomente bei geringem Bauraum aus.
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Die Kurbelwelle 50 wird
zunächst
in den Vorauflageprismen 33 (2)
abgelegt. Die Ausrichtbacken 106 sind hierbei seitlich
weggeschwenkt, so daß die
Kurbelwelle 50 problemlos in den Vorauflageprismen 33 abgelegt
werden kann. Anschließend werden
die Schwenkhydraulikzylinder 103 durch Druckbeaufschlagung
der Drehkolben 104 so betätigt, daß die Ausrichtbacken 106 in
Richtung auf die Kurbelwelle 50 geschwenkt werden. Sie
ist mit ebenen Ausricht flächen 107 versehen,
an denen die Ausrichtbacken 106 mit entsprechenden Gegenflächen 133 zur
Anlage kommen. Auf diese Weise wird die Kurbelwelle 50 vor
dem Spannvorgang radial ausgerichtet. Anschließend wird die Kurbelwelle 50 gespannt.
Die Schwenkhydraulikzylinder 103 können bei sämtlichen zuvor beschriebenen
Ausführungsbeispielen
vorgesehen sein.
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14 zeigt
einen Meßsensor 109 zur
Erfassung der Spann- und Ausrichtbewegungen im Spannfutter 1.
Der Sensor 109 arbeitet nach dem Prinzip der Magnetostriktion.
Sein Erfassungsbereich ist größer als
der Hub des Spannzylinders 60. Der Meßsensor 109 ist außerdem so
angeordnet, daß er die
Bewegungen bzw. Positionen direkt erfassen kann. Es sind keine mechanischen
Zwischenelemente notwendig, um die Bewegungen bzw. Positionen an
einen externen Sensor zu übertragen.
Der konstruktive Aufbau des Spannfutters 1 würde dadurch erheblich
komplizierter, und die Meßgenauigkeit wäre durch
die große Übertragungsstrecke
gering. Die Meßergebnisse
können
in einer CNC-Steuerung verarbeitet, zu Analysezwecken oder auch
zur Steuerung oder Regelung der Spannfutterbewegungen herangezogen
werden. Der Meßsensor 109 hat
einen Meßstößel 134,
der zentral durch das Spannfutter verläuft und mit seinem freien Ende
abgedichtet in eine zentrale axiale Vertiefung 135 des
Grundkörpers 115 des
Hydraulikzylinders 60 ragt. Über den Meßstößel 134 werden die
Spann- und Ausrichtbewegungen im Spannfutter 1 zuverlässig erfaßt.