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Die Erfindung betrifft eine Navigationsvorrichtung
mit einer Straßenkarten-Datenbank,
einer Positionsbestimmungseinrichtung zum Bestimmen des aktuellen
Ortes der Navigationsvorrichtung, einer Auswahleinrichtung zum Auswählen eines
Zielortes, einer Ausgabeeinrichtung zur Ausgabe von Wegedaten, die
den Benutzer der Navigationsvorrichtung zum Zielort hinführen.
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Ferner betrifft die Erfindung ein
Verfahren zum Navigieren eines Benutzers von einem Startort zu einem
Zielort mittels einer Navigationsvorrichtung, wobei dem Nutzer stets
die nächste
von ihm vorzunehmende Handlung zum Erreichen des Zielortes nach
einer vorausberechneten Routenführung
angezeigt wird.
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Aus der
EP 0 834 850 B1 ist eine
Navigationsvorrichtung mit einer Straßenkarten-Datenbank, einer
Positionsbestimmungseinrichtung sowie eine Auswahleinrichtung zum
Auswählen
eines Zielortes bekannt, so dass der gewünschte Zielort ein gegeben und
dem Benutzer der Navigationsvorrichtung eine Routenführung vorgegeben
werden kann. Zur Erhöhung
des Benutzerkomforts sieht die bekannte Navigationsvorrichtung vor,
dass die zuletzt gewählten Zielorte
abgespeichert und bei der nächsten
Zielortauswahl derart angezeigt werden, dass sie durch den Benutzer
leichter angewählt
werden können.
Damit wird ein aufwendiges Scrollen durch die Zielortangaben vermieden.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung
ist es, eine Navigationsvorrichtung sowie ein Verfahren zum Navigieren
derart weiterzubilden, dass der Komfort für den Benutzer weiter erhöht wird.
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Zur Lösung dieser Aufgabe ist die
erfindungsgemäße Navigationsvorrichtung
in Verbindung mit dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1 dadurch gekennzeichnet,
dass Markierungsmittel vorgesehen sind zum Markieren eines vom Benutzer
bestimmten Markierungsortes, dass eine Speichereinheit vorgesehen
ist zur Speicherung des Markierungsortes und das mittels der Ausgabeeinrichtung
in Abhängigkeit von
der Entfernung des aktuellen Ortes der Navigationsvorrichtung zu
dem Markierungsort Hinweissignale erzeugt werden.
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Zur Lösung der Aufgabe ist das erfindungsgemäße Verfahren
zum Navigieren eines Benutzers in Verbindung mit dem Oberbegriff
des Patentanspruchs 8 dadurch gekennzeichnet, dass in einer Markierungsdatenbank
von dem Benutzer frei wählbare
Markierungsorte abgespeichert werden und dass das Erreichen des
Markierungsortes während der
Routenführung
angezeigt wird.
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Der besondere Vorteil der Erfindung
besteht darin, dass durch den Benutzer ein frei wählbarer Markierungsort
in die Navigationsvorrichtung eingegeben werden kann, so dass be sondere
Orte unterschiedlicher Kategorien hervorgehoben werden können. Diese
Markierungsorte können
beispielsweise Gefahrenstellen, Unfallstellen etc. sein.
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Vorteilhaft können die Markierungsorte vor Beginn
der Fahrt oder auch während
der Fahrt durch Setzen eines Markers bzw. Eingabe des aktuellen Ortes
in eine Markierungsdatenbank der Navigationsvorrichtung eingegeben
werden. Sobald die Navigationsvorrichtung den vorgewählten Markierungsort erreicht
oder sich in einer vorgegebenen Entfernung beispielsweise durch
Erreichen eines vorgegebenen Markierungsradius' befindet, wird selbsttätig ein
Hinweissignal durch die Ausgabeeinrichtung der Navigationsvorrichtung
abgegeben, so dass der Benutzer auf den Markierungsort hingewiesen
wird. Die Ausgabe des Hinweissignals kann durch Ertönen eines Warnsignals
und/oder durch sprachliche Angabe einer Kategorie des Markierungsortes
oder durch Angabe des Namens des Markierungsortes selbst erfolgen.
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Weitere Vorteile der Erfindung ergeben
sich aus den weiteren Unteransprüchen.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung
wird nachfolgend anhand der Zeichnung näher erläutert.
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Es zeigen:
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1 ein
Blockschaltbild einer Navigationsvorrichtung,
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2 ein
Ablaufplan einer ersten Pkw-Fahrt mit der Navigationsvorrichtung,
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3 ein
Ablaufplan einer zweiten Pkw-Fahrt mit der Navigationsvorrichtung.
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Die erfindungsgemäße Navigationsvorrichtung 1 dient
zum Navigieren eines Benutzers von einem Startort A, B zu einem
Zielort Z1. Die Navigationsvorrichtung 1 kann in einem
Kraftfahrzeug integriert sein. Alternativ kann die Navigationsvorrichtung 1 auch
in einem Mobiltelefon, Smartphone, PDA etc. integriert sein.
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Die Navigationsvorrichtung 1 weist
eine Sensoreinheit 2 und einem GPS-Empfänger 3 auf, die über eine
Schnittstelle 4 mit einer Rechnereinheit 5 verbunden
sind.
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Die Rechnereinheit 5 weist
im wesentlichen eine Steuereinheit 6 auf und ist über ein
Bussystem mit einer Speichereinheit 7 verbunden. Die Speichereinheit 7 weist
zum einen eine Straßenkarten-Datenbank 8 sowie
eine Markierungsdatenbank 9 auf. Die Rechnereinheit 5 ist über entsprechende
Schnittstellen mit einer Eingabeeinrichtung 10 zur Eingabe von
Zielorten bzw. Markierungsorten sowie mit einer Ausgabeeinrichtung 11 zur
Ausgabe von Wegedaten verbunden.
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Der GPS-Empfänger 3 bildet zusammen
mit der Steuereinheit 6 und einem nicht dargestellten Positionserkennungsprogramm
der Speichereinheit 7 eine Positionsbestimmungseinrichtung.
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Die Ausgabeeinrichtung 11 kann
eine Bildanzeigeeinheit und/oder eine Sprachausgabeeinheit umfassen,
so dass dem Benutzer stets die in der Rechnereinheit 5 ermittelte
Routenführung
angezeigt werden kann. Die Navigationsvorrichtung 1 ist
in bekannter Weise dazu geeignet, nach Eingabe eines Zielortes durch
den Benutzer die Routenführung
zu berechnen und vermittels der Ausgabeeinrichtung 11 dem
Nutzer anzuzeigen. Zu diesem Zweck weist die Speichereinheit 7 eine
Straßenkarten-Datenbank 8 auf,
die beispielsweise durch einen tragbaren Datenträger bereitgestellt werden kann.
Al ternativ können die
Straßenkarten-Daten
auch per Funk in die Speichereinheit 7 übertragen werden. Zu diesem
Zweck kann die Navigationsvorrichtung eine Sende-/Empfangseinrichtung
enthalten.
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Nach der Erfindung können zusätzlich zu
der Speichereinheit 7, und zwar vorzugsweise in einer gesonderten
Markierungsdatenbank 9, von dem Benutzer frei wählbare Markierungsorte
abgespeichert werden, deren Existenz bei Erreichen des Markierungsortes
während
einer Routenführung
durch Hinweissignale angezeigt wird. Vorzugsweise erfolgt die Routenführung unabhängig von
dem Vorliegen von Markierungsorten. Alternativ kann oder können die Markierungsorte
auch als Zielorte zur Auswahl angegeben werden. Alternativ kann
ein Routenprogramm vorgesehen sein, dass eine Route zu einem vorgegebenen
Zielort unter Umgehung des Markierungsortes berechnet.
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Der Einsatz der Markierungsdatenbank 9 soll beispielhaft
anhand von Abläufen
gemäß 2 und 3 beschrieben werden. Dabei wird vorausgesetzt, dass
die Navigationsvorrichtung 1 in einem Kraftfahrzeug integriert
angeordnet ist.
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In
2 wird
zu Beginn einer ersten Fahrt in einem Schritt 12 an einem Abfahrtort
A des Kraftfahrzeugs ein Zielort Z1 durch den Benutzer ausgewählt. Zu
diesem Zweck weist die Navigationsvorrichtung
1 eine Menüführung auf,
wie sie beispielsweise in der
EP 0 834 850 B1 beschrieben ist. Die Rechnereinheit
5 ermittelt
dann in Abhängigkeit
von den aktuellen Positionsdaten und der Straßenkarten-Datenbank
8 eine Routenführung R1,
die gemäß Schritt
13 dem Benutzer
stets vermittels einer Bildanzeigeeinheit oder Sprachausgabeeinheit
der Ausgabeeinrichtung
11 angezeigt wird. Erreicht der
Benutzer während
der Fahrt einen Ort, den er für
ihn persönlich
als markant ansieht, beispiels weise eine Unfallgefahrenstelle wie eine
scharfe Kurve etc., kann er durch Setzen eines Markierungsmittels
diesen aktuellen Ort als Markierungsort in der Navigationsvorrichtung
1 definieren. Der
Markierungsort wird somit entsprechend Schritt 14 in die Markierungsdatenbank
9 unter
gegebenenfalls zusätzlicher
Angabe wie "Vorsicht,
scharfe Kurve" abgespeichert.
Nachdem der Benutzer mit dem Kraftfahrzeug den Zielort Z1 erreicht
hat, Schritt
15, ist die erste Fahrt beendet.
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Vor Antritt einer weiteren nachfolgenden Fahrt,
siehe 3, wird an einem
anderen Abfahrtort B wieder eine Zielortauswahl Z1 getroffen, Schritt
16. Aufgrund des unterschiedlichen Abfahrtortes errechnet die Navigationsvorrichtung 1 eine
unterschiedliche Routenführung
R2, siehe Schritt 17. Führt
die Routenführung
R2 den Benutzer nun zufälligerweise in
einen Markierungssektor, in dessen Zentrum der vorgewählte Markierungsort
M1 sich befindet, Schritt 18, wird mittels der Bildanzeigeeinheit
und gegebenenfalls der Sprachausgabeeinheit ein Markierungssignal
erzeugt, dass als Hinweissignal auf das Vorliegen beispielsweise
einer scharfen Kurve hinweist. Das Hinweissignal kann beispielsweise
lauten: "Vorsicht,
scharfe Kurve".
Der Radius des Markierungssektor ist frei wählbar, so dass der Benutzer
rechtzeitig vor Erreichen der scharfen Kurve vor dieser gewarnt
werden kann. Der Benutzer hat somit die Möglichkeit, die Geschwindigkeit
des Kraftfahrzeugs zu reduzieren, so dass er sicher und unbeschadet
durch die Kurve fährt.
Am eigentlichen Markierungsort M1 kann zusätzlich ein Warnsignal (akustisch
oder visuell) erfolgen.
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Gegebenenfalls kann die Navigationsvorrichtung 1 auch
mit einer Geschwindigkeitssteuerung des Kraftfahrzeuges verbunden
sein, so dass in Abhängigkeit
von dem Vorliegen eines Markierungsortes selbsttätig die Geschwindigkeit des
Pkws reduziert wird. Dabei wird vorzugsweise die zulässige Geschwindigkeit
an der Gefahrenstelle/Markierungsort M1 durch den Benutzer eingegeben
oder bei erstmaligem Befahren der Gefahrenstelle automatisch erfasst
und abgespeichert. Ist das Markierungsprogramm beispielsweise durch
Menüführung der
Eingabeeinrichtung 10 eingeschaltet, kann somit automatisch
die Geschwindigkeit des Kraftfahrzeuges reduziert werden, so dass
der Komfort für
den Benutzer weiter erhöht
werden kann. Die Gefahrenstelle kann beispielsweise auch eine Blitzlichtanlage
sein, auf die der Benutzer hingewiesen werden will.
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Auf diese Weise kann der Benutzer
den Zielort Z1 sicher und komfortabel erreichen, siehe Schritt 19.
Die zweite Fahrt ist somit beendet.
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Die abgespeicherten Markierungsdaten
können
beispielsweise auch das Datum bzw. Uhrzeit des Abspeicherns umfassen
oder weitere Kennzahlen, die gegebenenfalls später zur Klärung eines Unfallherganges
ausgewertet werden können.
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Nach einer alternativen Ausführungsform kann
die Navigationsvorrichtung auch als isolierte tragbare Einheit ausgebildet
sein oder in einem Organizer oder einem Mobiltelefon integriert
sein. Auf diese Weise kann die Navigationsvorrichtung dazu benutzt
werden, bei einer Stadtführung
in einer unbekannten Stadt einen Treffpunkt zu definieren, an dem man
sich zu einer vorgegebenen Zeit wieder mit weiteren Besuchern treffen
will. Dieser Markierungsort, wie bei dem vorhergehenden Beispiel,
durch Betätigen
einer Bedientaste/Markierungstaste erfolgen, der lediglich diese
Funktion zugeordnet ist. Alternativ kann auch eine Menüführung der
Eingabeeinrichtung 10 vorgesehen sein, um die Markierungsfunktion
anzuwählen
und den aktuellen Ort als Markierungsort anzugeben. Zusätzlich kann
per Spracheingabe bei spielsweise eingegeben werden: "Treffpunkt 18 Uhr im
Gasthof Zur Linde".
Hat sich der Benutzer während
der Stadtführung
relativ weit von dem eingegebenen Markierungsort entfernt, kann
er durch Menüführung diesen
Markierungsort als Zielort definieren, so dass die Navigationsvorrichtung
ihn auf kürzestem
Wege zu dem Zielort hinführt.
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Die Erfindung kann als Softwareprodukt,
insbesondere in einem digitalen Speichermedium abgespeichert, ausgeführt sein.
Das Softwareprodukt kann in einer bekannten Navigationsvorrichtung
installiert werden. Dabei kann die vorhandene Eingabe- und Ausgabeeinrichtung
genutzt werden.