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Die vorliegende Erfindung betrifft
eine aktuatorisch betätigte
Schaltkupplung für
ein Getriebe, insbesondere für
Kraftfahrzeuge, mit einem ersten Schaltglied, das an einer Welle
zwischen einer Neutralstellung und einer Schaltstellung axial verschieblich
ausgebildet ist und das mit einer ersten Verzahnung versehen ist,
einem Aktuator zum Verschieben des ersten Schaltgliedes von der
Neutralstellung in die Schaltstellung und mit einem zweiten Schaltglied, das
an der Welle drehbar gelagert ist und mit einer zweiten Verzahnung
versehen ist, wobei die Verzahnungen in der Schaltstellung des ersten
Schaltgliedes miteinander in Eingriff stehen und die Welle und das
zweite Schaltglied drehfest miteinander verbinden, und wobei Haltemittel
vorgesehen sind, um bei einer Übertragung
von Drehmoment über
die Schaltkupplung das erste Schaltglied in der Schaltstellung zu
halten.
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Ferner betrifft die vorliegende Erfindung
ein Getriebe für
Kraftfahrzeuge, mit einer Mehrzahl von Radsätzen zum Einrichten unterschiedlicher
Gangstufen und einer Mehrzahl von Schaltkupplungen, um die jeweiligen
Radsätze
in den Kraftfluß vom
Getriebeeingang zum Getriebeausgang zu schalten oder davon jeweils
zu trennen.
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Schließlich betrifft die vorliegende
Erfindung ein Verfahren zum Steuern einer Schaltkupplung.
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Klassisches Beispiel einer herkömmlichen Schaltkupplung
ist eine Klauenkupplung für
ein Stirnradgetriebe. Das Stirnradgetriebe weist eine Mehrzahl von
Radsätzen
auf. Die Losräder
der Radsätze weisen
jeweils eine zweite Verzahnung auf. Die zweite Verzahnung kann unmittelbar
am jeweiligen Losrad oder an einem Kupplungskörper hiervon vorgesehen sein
(zweites Schaltglied).
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Ferner ist eine axial verschiebliche
Schaltmuffe als erstes Schaltglied vorgesehen. Die Schaltmuffe weist
eine erste Verzahnung auf. Die Schaltmuffe ist zwischen einer Neutralstellung
und einer Schaltstellung verschiebbar. In der Schaltstellung stehen
die Verzahnungen der Schaltmuffe und des Losrades miteinander in
Eingriff, so daß die
Welle und das Losrad drehfest miteinander verbunden sind.
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Der Aktuator kann ein fluiddynamisch
ausgeprägter
Aktuator (Hydraulikaktuator) oder ein elektromotorisch ausgepräger Aktuator
sein. Andere Aktuatorverfahren sind natürlich auch denkbar, z.B. elektromagnetisch.
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Häufig
sind zwei derartige Schaltkupplungen für zwei Losräder in ein Schaltkupplungspaket
integriert, wobei eine einzelne Schaltmuffe für beide Schaltkupplungen vorgesehen
ist.
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Die Schaltkupplungen können rein
formschlüssig
als Klauenkupplungen ausgebildet sein. Ferner kann die Schaltkupplung
auch eine sogenannte Synchronkupplung mit drehzahlangleichenden
Mitteln (z.B. Synchronring) sein.
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Die Haltemittel, die bei einer Übertragung von
Drehmoment über
die Schaltkupplung das erste Schaltglied in der Schaltstellung halten,
sind häufig durch
Hinterlegungen an wenigstens einer der Verzahnungen ausgebildet.
Dies hat den Vorteil, daß während der
Drehmomentübertragung
der Aktuator nicht betätigt
werden muß,
um die Schaltmuffe sicher in der Schaltstellung zu halten.
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Derartige Schaltkupplungen werden
regelmäßig in Stirnradgetrieben
herkömmlicher
Bauart, insbesondere in sogenannten automatisierten Schaltgetrieben
(ASG®,
Marke der Getrag Getriebe- und Zahnradfabrik Herrmann Hagenmeyer & Cie. KG) verbaut.
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Bei einem derartigen automatisierten
Schaltgetriebe (
DE
198 45 604 C1 ) wird die Schaltkupplung zum Auslegen eines
Ganges mittels des Aktuators von der Schaltstellung in die Neutralstellung
bewegt. Dabei wird die Schaltkupplung mittels des Aktuators in Richtung
der Offenstellung vorgespannt, bevor der Aktuator die Schaltkupplung
von der Schaltstellung in die Neutralstellung bewegt. Sobald das
Eingangsdrehmoment des Stufengetriebes hinreichend abgefallen ist,
wird die Schaltkupplung schlagartig von der Schaltstellung in die
Neutralstellung bewegt.
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Die Ansteuerung des Getriebeaktuators
zum Gangauslegen ist aufwendig, insbesondere hinsichtlich der notwendigen
Steuersysteme.
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Eine andere Art von Getriebe ist
aus der
DE 197 41
440 A1 bekannt. Bei diesem Getriebe sind ein Stirnradgetriebe
mit nicht näher
spezifizierten Schaltkupplungen und eine stufenlos verstellbare
Lamellenkupplung in zwei zueinander parallelen Kraftübertragungszweigen
vorgesehen. Gangwechsel können unter
Last durchgeführt
werden, wobei die Lamellenkupplung das jeweils getriebeeingangsseitig
anstehende Drehmoment übernimmt,
während
der Quellgang des Stirnradgetriebes ausgelegt und der Zielgang eingelegt
wird.
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Es ist die Aufgabe der vorliegenden
Erfindung, eine verbesserte aktuatorisch betätigte Schaltkupplung anzugeben.
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Diese Aufgabe wird bei der eingangs
genannten aktuatorisch betätigten
Schaltkupplung dadurch gelöst,
daß ein
Auswurfmechanismus vorgesehen ist, der das erste Schaltglied in
der Schaltstellung in Richtung der Neutralstellung vorspannen und
derart dimensioniert sind, daß das
erste Schaltglied dann, wenn das über die Schaltkupplung übertragene
Drehmoment unter einen Schwellenwert fällt, in die Neutralstellung
verschoben wird.
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Die obige Aufgabe wird ferner durch
ein Getriebe für
Kraftfahrzeuge gelöst,
das eine Mehrzahl von Radsätzen
zum Einrichten unterschiedlicher Gangstufen und eine Mehrzahl von
Schaltkupplungen aufweist, um die jeweiligen Radsätze in den Kraftfluß vom Getriebeeingang
zum Getriebeausgang zu schalten oder davon jeweils zu trennen, wobei
wenigstens eine der Schaltkupplungen eine erfindungsgemäße Schaltkupplung
ist.
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Bei der erfindungsgemäßen Schaltkupplung übt die Auswurfeinrichtung
auf das erste Schaltglied in der Schaltstellung permanent eine Vorspannung aus.
Folglich wird das Schaltglied ohne weiteren Steuereingriff in die
Neutralstellung mittels der Federkraft verschoben, wenn das über die
Schaltkupplung übertragene
Drehmoment unter den Schwellenwert fällt.
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Demgemäß kann durch eine einfache
konstruktive Maßnahme,
nämlich
die Auswurfeinrichtung, der Steueraufwand und Energieaufwand beim Gangauslegen
verringert werden.
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Ein weiterer Vorteil besteht darin,
daß ein
sicheres Öffnen
des Antriebsstrangs im Notfall gewährleistet wird. Dies ist im
Falle von Getrieben, bei denen die Abtriebswelle des Motors ohne
Trennkupplung mit der Getriebeeingangswelle verbunden ist, von besonderer
Bedeutung.
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Bei einem Notfall (z.B.: Notbremsung
bei niedrigen Geschwindigkeiten oder ein Ausfall der Aktuatorik)
muß der
Antriebsstrang geöffnet
werden. Bei Getrieben mit einem reibschlüssigen Anfahrelement bzw. schaltbaren
Reibschlußelementen
im Antriebsstrang kann dies geöffnet
werden. Bei Getrieben ohne solche Elemente muß ein formschlüssiges Element
geöffnet
werden.
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Im Falle einer Notbremsung aus niedrigen Geschwindigkeiten
muß dies
sehr schnell erfolgen, damit der Motor nicht abgewürgt wird.
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Im Falle eines Ausfalls der Aktuatorik
ist die Zeit nicht so kritisch. Allerdings muß auch hier ein Abwürgen des
Motors beim Stillstand vermieden werden, zumal der Antriebsstrang
hinterher nicht wieder geöffnet
werden kann (keine Aktuatorik) und verspannt wäre. Unter anderem wäre dann
das Abschleppen des Fahrzeugs durch das Blockieren der Antriebsräder erschwert.
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Ferner wird die obige Aufgabe durch
ein Verfahren zum Steuern einer derartigen Schaltkupplung gelöst, wobei
das Verfahren den Schritt aufweist, bei einem Lastwechsel den Aktuator
zu betätigen,
wenn kein Gangwechsel gewünscht
ist, um ein Auslegen des eingelegten Ganges durch den Auswurfmechanismus
zu verhindern.
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Auch während des Fahrbetriebes innerhalb einer
eingelegten Gangstufe treten Lastwechsel vom Zug- in den Schubbetrieb
auf. Während
der Lastwechsel erfährt
das über
die Schaltkupplung übertragene
Drehmoment eine Richtungsumkehr. Dabei fällt das Drehmoment zwangsweise
unter den Schwellenwert.
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Durch das erfindungsgemäße Verfahren
wird erreicht, daß der
eingelegte Gang bei einem derartigen Lastwechsel eingelegt bleibt.
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Die Aufgabe wird somit vollkommen
gelöst.
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Besonders bevorzugt ist es, wenn
der Auswurfmechanismus zwischen der Welle oder einem drehfest hiermit
verbundenen Glied und dem ersten Schaltglied angreift.
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Da das erste Schaltglied und die
Welle drehfest miteinander verbunden sind, kann der Auswurfmechanismus
die Vorspannungs wirkung erzeugen, ohne daß eine Kraftübertragung über zwei
sich gegeneinander verdrehende Elemente notwendig ist. Folglich
kann der Einfluß von
Reibung auf die Übertragung
der Vorspannung vermieden werden.
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Gemäß einer weiteren bevorzugten
Ausführungsform
weist der Auswurfmechanismus elastische Federmittel auf, die eine
an der Welle oder einem drehfest hiermit verbundenen Glied angeordnete
Feder aufweisen, die radial ausgerichtet ist und auf ein radial
verschiebliches Druckstück
wirkt, das mit dem ersten Schaltglied in Wirkverbindung steht, derart,
daß die
radiale Federkraft das in der Schaltstellung befindliche erste Schaltglied
in Richtung Neutralstellung vorspannt.
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Bei dieser Ausführungsform können die
elastischen Federmittel in ähnlicher
Weise realisiert sein wie die Mittenzentrierungen in herkömmlichen Schaltpaketen.
Bei diesem Stand der Technik dienen die in synchronisierten Schaltelementen
zur Aufbringung der Synchronkraft erforderlichen Kugel-Rastelemente
auch einer Mittenzentrierung, die die Schaltmuffe in der Neutralstellung
hält. Beim
Einlegen eines Ganges wird dieses Kugel-Rastelement jedoch "überfahren" und übt in der Schaltstellung der
Schaltmuffe keine Axialkraft auf diese aus. Erst wenn die Schaltmuffe
manuell oder mittels eines Aktuators in Richtung der Neutralstellung
zurückbewegt
wird, greift das Kugel-Rastelement kurz vor Erreichen der Neutralstellung
und fixiert die Schaltmuffe dort.
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Im Gegensatz hierzu übt das radial
verschiebliche Druckstück
bei der vorliegenden Erfindung auch in der Schaltstellung der Schaltmuffe
eine Axialkraft auf diese aus, um die Vorspannung zu erzeugen.
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Von besonderem Vorzug ist es dabei,
wenn die Wirkverbindung zwischen Druckstück und erstem Schaltglied eine
Rampe aufweist.
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Eine Rampe läßt sich konstruktiv einfach realisieren
und läßt sich
reibungsarm und betriebssicher realisieren.
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Dabei ist es von Vorzug, wenn die
Geometrie der Rampe durch eine Funktion α = f(s) beschrieben werden
kann, wobei β den Winkel der Rampe und s den Weg des Schaltgliedes
darstellt, wobei die Funktion linear oder nichtlinear sein kann.
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Hierdurch wird deutlich gemacht,
daß die Form
der Rampe dazu ausgenutzt werden kann, den Schwellenwert einzustellen.
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Ferner ist es von Vorzug, wenn das
Druckstück
die Rampe an jedem Punkt des Schaltwegs tangential berührt.
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Hierdurch wird der Verschleiß zwischen Druckstück und Rampe
verringert bzw. der Kontakt optimiert.
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Gemäß einer weiteren bevorzugten
Ausführungsform
liegt der Rampenwinkel β(s) zwischen 10° und 70° und der Schaltweg s des Schaltglieds
beträgt bis
zu 12 mm.
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Bei dieser Ausführungsform läßt sich
der Schwellenwert besonders günstig
einstellen.
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Dabei können an dem Druckstück oder
dem ersten Schaltglied oder an beiden Gliedern geeignete Rampenabschnitte
vorgesehen sein.
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Besonders bevorzugt ist es, wenn
die Rampe so geformt ist, daß die
Feder in der Schaltstellung des ersten Schaltgliedes eine Federkraft
auf das erste Schaltglied in Richtung der Neutralstellung ausübt, die
dem Schwellenwert des übertragenen
Drehmomentes entspricht.
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Dabei versteht sich, daß der Schwellenwert nicht
allein durch die Federkraft eingestellt wird, sondern wie oben erwähnt, unter
anderem auch durch die Form der Rampe beeinflußt werden kann.
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Ferner ist es bevorzugt, wenn die
elastischen Federmittel eine Mehrzahl von Federanordnungen aus Feder
und Druckstück
aufweisen, die über
den Umfang der Welle verteilt angeordnet sind.
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Auf diese Weise kann die Vorspannung gleichmäßig über den
Umfang erzeugt werden. Verklemmungen werden vermieden.
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Auch ist es bevorzugt, wenn die Haltemittel durch
eine Hinterlegung an wenigstens einer der Verzahnungen gebildet
sind.
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Herkömmliche Hinterlegungen dienen
bekannterweise dazu, die Schaltmuffe in der Schaltstellung zu halten,
während
ein Drehmoment über
die Schaltkupplung übertragen
wird.
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Hinterlegungen gleicher oder ähnlicher
Art können
im vorliegenden Zusammenhang dazu verwendet werden, um der Vorspannung
ent gegenzuwirken, die von den elastischen Federmitteln ausgeübt wird.
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Durch geeignete Anpassung der Rampe,
der Federkennlinie des Federelements und der Hinterlegung kann der
Schwellenwert des übertragenen Drehmomentes
eingestellt werden, bei dem die Schaltmuffe aus der Schaltstellung
ausgeworfen wird.
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Von besonderem Vorzug ist es, wenn
der Schwellenwert des Drehmomentes im Bereich zwischen 25 und 100
Nm liegt, insbesondere im Bereich zwischen 40 und 60 Nm.
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Es versteht sich, daß die vorstehend
genannten und die nachstehend noch zu erläuternden Merkmale nicht nur
in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen
Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen
der vorliegenden Erfindung zu verlassen.
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Ausführungsbeispiele der Erfindung
sind in der Zeichnung dargestellt und werden in der nachfolgenden
Beschreibung näher
erläutert.
Es zeigen:
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1 eine
schematische Darstellung eines beispielhaften Stirnradgetriebes;
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2 einen
Ausschnitt einer Abwicklung einer Schaltkupplung des in 1 gezeigten Getriebes, in
weitgehend schematisierter Form;
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3 ein
Diagramm von Drehmoment über der
Zeit zur Angabe der Schwellenwerte, bei denen die Schaltkupplung
der 2 von selbst öffnet;
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4 eine
der 2 entsprechende
Darstellung einer alternativen Ausführungsform einer Schaltkupplung;
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5a und 5b schematische Darstellungen einer Federanordnung
aus Radialdruckfeder und Druckstück,
das auf eine Schaltmuffe wirkt, und zwar in der Neutralstellung
bzw. der Schaltstellung einer Schaltmuffe; und
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6 einen
Querschnitt durch eine Schaltkupplung mit einer Mehrzahl von umfänglich verteilt angeordneten
Federanordnungen.
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In 1 ist
ein Antriebsstrang für
ein Kraftfahrzeug generell mit 10 bezeichnet.
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Der Antriebsstrang 10 weist
einen herkömmlichen
Verbrennungsmotor 12 sowie ein Stirnradgetriebe 16 auf.
Zwischen dem Stirnradgetriebe 16 und dem Verbrennungsmotor 12 ist
ein Anfahr- und Trennkupplung 14 vorgesehen.
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Das Stirnradgetriebe 16 weist
eine Eingangswelle 18 und eine parallel hierzu angeordnete Vorgelegewelle 20 auf.
Koaxial zu der Eingangswelle 18 ist eine Ausgangswelle 26 vorgesehen.
In der Darstellung der 1 weist
das Stirnradgetriebe 16 zwei Radsätze 22, 24 zur
Einrichtung von zwei Gangstufen auf. Es versteht sich jedoch, daß Stirnradgetriebe für Kraftfahrzeuge in
der Regel mehr Gangstufen haben, nämlich fünf, sechs, sieben oder sogar
noch mehr.
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Zwischen den Losrädern der zwei Radsätze 22, 24 ist
an der Ausgangswelle 26 ein Schaltpaket 29 vorgesehen.
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Das Schaltpaket 29 weist
zwei Schaltkupplungen auf, zum drehfesten Verbinden entweder des Losrades
des Radsatzes 22 oder des Losrades des Radsatzes 24 mit
der Ausgangswelle 26.
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Das Schaltpaket 29 weist
eine einzelne Schaltmuffe 28 für beide Schaltkupplungen auf.
Die Schaltmuffe 28 wird von einem schematisch dargestellten
Aktuator 30 jeweils von der gezeigten Neutralstellung in
eine der zwei Schaltstellungen bewegt. Generell ist der Aktuator 30 in
der Regel auch dazu in der Lage, die Schaltmuffe 28 aus
einer jeweiligen Schaltstellung zurück in die Neutralstellung zu
bewegen.
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Erfindungsgemäß ist die Schaltmuffe jedoch selbstauswerfend
ausgebildet, wie nachstehend erläutert
wird. Dies bedeutet, daß die
Schaltmuffe 28 bei einem Gangwechsel mittels elastischer
Federmittel automatisch ausgeworfen wird, wenn das über die in
der Schaltstellung befindliche Schaltkupplung übertragene Drehmoment unter
einen bestimmten Schwellenwert fällt.
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2 zeigt
einen Ausschnitt einer schematischen Abwicklung des Schaltpaketes 29.
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Eine erste Verzahnung 40 ist
an der in 2 nicht näher bezeichneten
Schaltmuffe 28 ausgebildet. Eine zweite Verzahnung
42 ist
an einem Kupplungskörper 44 ausgebildet,
der drehfest mit einem Losrad verbunden ist.
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Die Verzahnung 40 weist
eine Hinterlegung 46 auf. Die Verzahnung 42 weist
eine Hinterlegung 48 auf.
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Ferner sind schematisch elastische
Federmittel 50 angedeutet, die einen Auswurfmechanismus
bilden und die Schaltmuffe 28, d.h. die erste Verzahnung 40 in
axialer Richtung aus der Schaltstellung S in die (gestrichelt dargestellte)
Neutralstellung N zurückziehen.
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Die von den elastischen Federmitteln 50 hierbei
ausgeübte
axiale Federkraft ist bei 52 gezeigt.
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In 2 ist
die Schaltmuffe und damit die erste Verzahnung 40 in durchgezogenen
Linien in einer Schaltstellung S gezeigt. Ferner ist gestrichelt
die Position einer Neutralstellung N dargestellt, in der die Verzahnung 40' durch die elastischen
Federmittel 50' axial
zurückgezogen
ist, so daß sie
mit der Verzahnung 42 nicht mehr in Eingriff steht.
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Bei Übertragung eines Drehmomentes über die
Schaltkupplung wird eine schematisch bei 54 angedeutete Umfangskraft
auf die Verzahnungen 40, 42 ausgeübt.
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Aufgrund der Hinterlegungen 46, 48 führt die Umfangskraft 54 zu
einer bestimmten Haltekraft 56, die axial ausgerichtet
ist, und zwar entgegengesetzt zu der Federkraft 52.
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Die Haltekraft 56 setzt
sich zusammen aus einer Axialkraft und einer Reibkraft. Die Axialkraft
ergibt sich durch Kraftzerlegung der Umfangskraft 54 an
den schrägen
Hinterlegungen 46, 48. Die Reibkraft ergibt sich
durch die Anlage der Verzahnungen 40, 42 aneinander
und die Reibung zwischen der Verzahnung 40 des Schaltelements 29 und
der Verzahnung der Führungsmuffe 60.
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Die Hinterlegungen 46, 48 bilden
folglich Haltemittel, um die Schaltmuffe 28 bei Übertragung
eines Drehmomentes (und damit Ausübung einer Umfangskraft 54)
in der Schaltstellung S zu halten. Die Haltemittel 46, 48 sind
so auf die Kraft der elastischen Federmittel 50 abgestimmt,
daß die
Haltekraft 56 größer ist
als die Federkraft 52, wenn ein über die Schaltkupplung 29 übertragenes
Drehmoment einen Schwellenwert übersteigt.
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Dies ist schematisch in 3 dargestellt. 3 ist ein Diagramm des Drehmomentes,
das über
die Schaltkupplung übertragen
wird, über
der Zeit. Dargestellt ist ein Drehmomentverlauf ML bei
einem Lastwechsel. Ausgehend von einem Zustand, bei dem der Verbrennungsmotor 12 das
Kraftfahrzeug antreibt (Zugbetrieb) wird zu einem Zeitpunkt t0 ein Lastwechsel eingeleitet. Dies kann
beispielsweise erfolgen, indem der Fahrer vom Gas geht. Das Moment
ML fällt
bis zu einem Zeitpunkt t1 ab. Zu diesem
Zeitpunkt hat das Moment ML einen Schwellenwert
MS1 erreicht.
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Bei dem Schwellenwert MS1 ist
das über
die Schaltkupplung übertragene
Drehmoment soweit abgefallen, daß die hierdurch ausgeübte Umfangskraft 54 an
den Hinterlegungen 44, 48 eine Haltekraft 56 erzeugt,
die gleich der Federkraft 52 ist. Bei weiterem Abfall des
Drehmomentes ML wird folglich die Federkraft 52 größer als
die Haltekraft 56 und die Schaltmuffe 28 wird
durch die Federkraft 52 in die Neutralstellung N ausgeworfen,
wenn ein Gangauslegen erwünscht
ist.
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Während
bei einem angestrebten Gangwechsel von einem Quellgang in einen
Zielgang angestrebt ist, daß die
Schaltmuffe bei Erreichen des Schwellenwertes MS1 durch
die Federkraft 52 ausgeworfen wird, kann ein Lastwechsel
auch dann erfolgen, wenn kein Gangwechsel gewünscht ist. Dann erfolgt im
weiteren Verlauf des Lastwechsels eine Drehmomentumkehr. Bei t2 wird ein zweiter Schwellenwert MS2 erreicht und bei t3 schließlich der
Endwert des Drehmomentes ML, bei dem das
rollende Fahrzeug den Motor antreibt (Schubbetrieb).
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In diesem Fall wird der Aktuator 30 so
angesteuert, daß er
im Zeitraum von t1 bis t2 eine
Aktuatorkraft auf die Schaltmuffe 28 ausübt, die
der Haltekraft 56 hinzuaddiert wird. Die Aktuatorkraft
ist so dimensioniert, daß ein
Selbstauswurf der Schaltmuffe im Zeitfenster t1 bis
t2 vermieden wird. Ab dem Zeitpunkt t2, also ab Erreichen des zweiten Schwellenwertes MS2, ist die von den Hinterlegungen 46, 48 aufgebaute
Haltekraft wieder hinreichend groß, um einen Auswurf der Schaltmuffe
mittels der elastischen Federmittel 50 zu verhindern. Der
Aktuator wird ausgeschaltet.
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Die Schwellenwerte MS1 und
MS2 können,
wie dargestellt, unsymmetrisch in Bezug auf die Nullinie des Momentes
sein. Dies kann beispielsweise dann der Fall sein, wenn die Hinterlegungen
für den Schub-
und den Zugbetrieb unterschiedlich ausgestaltet sind. Die Schwellenwerte
MS1 und MS2 können beispielsweise
einen Wert von 50 Nm darstellen. Die im Schub auftretenden Momente
sind normalerweise deutlich kleiner als die Zugmomente. Im Sin ne
eines möglichst
kleinen Auswurffensters kann daher eine asymmetrische Auslegung
sinnvoll sein.
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Bei einer Lastumkehr vom Schub- in
den Zugbetrieb erfolgt eine entsprechende Ansteuerung des Aktuators 30 im
Zeitraum t2–t1.
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Die Auswurfzeit kann 10 ms bis 250
ms betragen.
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In 4 ist
eine alternative Ausführungsform einer
Schaltkupplung in einem Schaltpaket 29' gezeigt. Die Darstellung entspricht
der der 2.
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Bei dieser Ausführungsform ist die erste Verzahnung 40 mit
einem schematisch dargestellten Element starr verbunden, das eine
Rampe 57 aufweist. Die Rampe besitzt gegenüber der
Axialrichtung einen Winkel ß. Der Wert von ß kann
ein konstanter Wert sein, wie schematisch in 4 dargestellt, oder eine Funktion des
Weges s des Schaltgliedes 28 sein. Dabei kann die Funktion
nichtlinear sein, bspw. nach der Art einer Parabel oder einer Hyperbel.
Mit anderen Worten kann die Rampenform konkav oder konvex sein.
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Ein elastisch gelagertes Druckstück in Form einer
Kugel 58 drückt
rein tangential gegen die Rampe 57, so daß ein geringer
Verschleiß zwischen
dem Druckstück 58 und
der Rampe 57 entsteht. Das Druckstück 58 ist in radialer
oder tangentialer Richtung (je nach Ausrichtung der Rampe 57)
vorgespannt, so daß das
Druckstück 58 eine
Axialkraft auf das Schaltglied 28 ausübt, mit der das Schaltglied 28 in
die Neutralstellung N vorgespannt wird.
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Die Federmittel, das Druckstück und die Rampe 57 bilden
einen Auswurfmechanismus.
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Im übrigen entspricht die Ausführungsform der 4 der Ausführungsform
der 2. Auf diese wird
entsprechend Bezug genommen .
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In den 5a und 5b ist eine besonders bevorzugte
Ausführungsform
von elastischen Federmitteln gezeigt.
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Es ist in schematischer Form ein
Axialschnitt durch eine Führungsmuffe 60 gezeigt,
die drehfest mit einer Welle (z.B. Welle 26) verbunden
ist. Die Führungsmuffe 60 weist
eine radial nach innen reichende Ausnehmung 62 auf, in
der eine Druckfeder 64 aufgenommen ist. Die Druckfeder 64 stützt sich am
Boden der Radialausnehmung 62 ab. Am radial nach außen weisenden
Ende ist an der Druckfeder 64 ein Druckkörper 66 vorgesehen.
Der Druckkörper 66 steht
in Wirkverbindung mit der Schaltmuffe 28.
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Der Druckkörper 66 weist zwei
axial entgegengesetzt verlaufende Rampenabschnitte 68 auf. Entsprechend
weist die Schaltmuffe 28 an ihrem Innenumfang zwei entgegengesetzt
ausgerichtete Rampenabschnitte 70 auf. Die Rampenabschnitte 68, 70 bilden
jeweils eine Rampe. Durch die zwei Rampen 68, 70 wird
in der in 5a gezeigten Neutralstellung
N eine Mittenzentrierung realisiert. Hierdurch wird gewährleistet,
daß die
Schaltmuffe 28 in der Neutralstellung N verbleibt, auch
wenn von dem Aktuator 30 keine Kraft auf sie ausgeübt wird.
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Wenn die Schaltmuffe 28 mittels
des Aktuators aus der Neutralstellung N in eine der zwei Schaltstellungen
S verschoben wird (5b), drückt die Schaltmuffe 28 den
Druckkörper 66 gegen
die Kraft FF der Feder 64 in die
Radialausnehmung 62. Durch die Rampenabschnitte 68, 70 wird
dabei auch in der Schaltstellung S eine Axialkraft 52 erzeugt,
die der Federkraft 52 in 2 entspricht.
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Durch eine derartige Federanordnung
läßt sich
eine Schaltkupplung mit selbstauswerfender Schaltmuffe konstruktiv
günstig
realisieren.
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Vorzugsweise ist eine Mehrzahl derartiger Federanordnungen über den
Umfang der Schaltkupplung verteilt, wie es schematisch in 6 angedeutet ist. In 6 ist ferner eine Verzahnung 74 der Schaltmuffe 60 gezeigt,
entlang der die Schaltmuffe 28 axial verschieblich ausgebildet
ist.
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Es versteht sich, daß die Federkraft 52 der 2 auch durch andere Arten
von Federelementen aufgebracht werden kann. Bei radial angeordneten Federn 64 sind
Druckstücke 66 nicht
unbedingt notwendig.
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In der Regel werden sich die Federelemente 64 in
axialer Richtung an der Führungsmuffe 60 abstützen müssen. Hierzu
werden in der Führungsmuffe 60 in
der Regel geeignete Aufnahmen (nicht dargestellt) geschaffen.
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Das Schaltpaket muß im Gegensatz
zu Lösungen
mit umlaufenden Nuten zur Aufnahme von Federelementen für die Erzeugung
der Federkraft 52 nicht verbreitert werden. Die Verzahnung
wird, wie es in 6 gezeigt
ist, nur direkt im Bereich der Federanordnungen durch die Radialausnehmungen
unterbrochen.
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Die beschriebenen Schaltkupplungen
können
auch vorteilhaft in einem Getriebe verwendet werden, das in der
eingangs genannten
DE
197 41 440 A1 beschrieben ist.