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DE1022339B - Leime aus haertbaren Kondensaten, aus Aldehyden und Verbindungen, die wenigstens 2 Aminogruppen im Molekuel enthalten - Google Patents

Leime aus haertbaren Kondensaten, aus Aldehyden und Verbindungen, die wenigstens 2 Aminogruppen im Molekuel enthalten

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Publication number
DE1022339B
DE1022339B DEH27436A DEH0027436A DE1022339B DE 1022339 B DE1022339 B DE 1022339B DE H27436 A DEH27436 A DE H27436A DE H0027436 A DEH0027436 A DE H0027436A DE 1022339 B DE1022339 B DE 1022339B
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DE
Germany
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compounds
urea
water
glues
inclusion
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Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Pending
Application number
DEH27436A
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English (en)
Inventor
Dipl-Chem Dr Horst Kosche
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Henkel AG and Co KGaA
Original Assignee
Henkel AG and Co KGaA
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Filing date
Publication date
Priority to BE556288D priority Critical patent/BE556288A/xx
Application filed by Henkel AG and Co KGaA filed Critical Henkel AG and Co KGaA
Priority to DEH27436A priority patent/DE1022339B/de
Priority to FR1175834D priority patent/FR1175834A/fr
Priority to GB20079/57A priority patent/GB835467A/en
Publication of DE1022339B publication Critical patent/DE1022339B/de
Pending legal-status Critical Current

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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C09DYES; PAINTS; POLISHES; NATURAL RESINS; ADHESIVES; COMPOSITIONS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; APPLICATIONS OF MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • C09JADHESIVES; NON-MECHANICAL ASPECTS OF ADHESIVE PROCESSES IN GENERAL; ADHESIVE PROCESSES NOT PROVIDED FOR ELSEWHERE; USE OF MATERIALS AS ADHESIVES
    • C09J161/00Adhesives based on condensation polymers of aldehydes or ketones; Adhesives based on derivatives of such polymers
    • C09J161/20Condensation polymers of aldehydes or ketones with only compounds containing hydrogen attached to nitrogen
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
    • C08LCOMPOSITIONS OF MACROMOLECULAR COMPOUNDS
    • C08L2666/00Composition of polymers characterized by a further compound in the blend, being organic macromolecular compounds, natural resins, waxes or and bituminous materials, non-macromolecular organic substances, inorganic substances or characterized by their function in the composition
    • C08L2666/28Non-macromolecular organic substances
    • C08L2666/36Nitrogen-containing compounds

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Adhesives Or Adhesive Processes (AREA)
  • Chemical And Physical Treatments For Wood And The Like (AREA)
  • Compositions Of Macromolecular Compounds (AREA)

Description

  • Leime aus härtbaren Kondensaten aus Aldehyden und Verbindungen, die wenigstens 2 Aminogruppen im Molekül enthalten Es sind härtbare Leime bekannt, die aus härtbaren Aldehydkondensationsprodukten von organischen Aminen oder Amiden bestehen, wobei die letzteren wenigstens zwei an Stickstoff gebundene Wasserstoffatome im Molekül enthalten. Diese werden, gegebenenfalls in Anwesenheit von Füllstoffen, als Preßmassen oder nach Anrühren mit Wasser als Leime verwendet.
  • Es wurde nun gefunden, daß man diese Leime verbessern kann, wenn man ihnen Harnstoffeinschlußverbindungen zusetzt.
  • Diese aminoplastbildenden Produkte sind sowohl wasserlösliche als auch im Wasser quell- oder dispergierbare Kondensationsprodukte von Aldehyden mit Verbindungen, die wenigstens zwei NH2 Gruppen im Molekül enthalten. Die N Hz Gruppen können als Amid- und/oder Amingruppen vorliegen. Vorzugsweise handelt es sich um Kondensationsprodukte von Harnstoff und bzw. oder Melamin mit Formaldehyd, jedoch können an Stelle dieser Kondensationsprodukte auch solche aus Dicyandiamid, Guanidin, Thioharnstoff oder anderen ähnlich gebauten Stoffen bzw. ihren Gemischen verwandt werden.
  • Unter Harnstoffeinschlußverbindungen werden hier die von F. B e n g e n entdeckten und von W. S c h 1 e n k (»Annalen«, Bd. 565, Jahrgang 1949, S. 204 bis 240) näher untersuchten Verbindungen verstanden. In diesen ist die eingeschlossene organische Substanz in ein röhrenartig gebautes Gerüst von Harnstoffmolekülen eingelagert.
  • Die Fähigkeit organischer Substanzen, mit Harnstoff, der ganz oder teilweise durch Thioharnstoff vertreten sein kann, Einschlußverbindungen zu bilden, wird von der chemischen Konstitution dieser Verbindungen unwesentlich beeinflußt. Demnach können die einzuschließenden Verbindungen den verschiedensten Stoffklassen angehören; es kann sich um Kohlenwasserstoffe handeln oder um beliebige, als Derivate von Kohlenwasserstoffen aufzufassende Verbindungen, wie beispielsweise um Alkohole, Aldehyde, Ketone, Carbonsäuren, Carbonsäureamide, Sulfonsäureamide, Ester, Äther, Nitroverbindungen, Amine, Halogenide usw. Die funktionellen Gruppen können dabei ein-oder mehrmals im Molekül vorhanden sein, so daß auch Dicarbonsäuren, Diole, Polyäther, Polyester usw. Einschlußverbindungen liefern können.
  • In viel größerem Maße als durch die chemische Konstitution wird die Eignung organischer Verbindungen zur Bildung von Einschlußverbindungen durch die räumliche Molekularstruktur beeinflußt, so daß alle diese Verbindungen nur dann zu dem genannten Zweck geeignet sind, wenn sie wenigstens 6 Kohlenstoffatome im Molekül enthalten und wenn sie einen langgestreckten Molekülbau aufweisen, dessen seitliche Ausdehnung klein genug ist, um in das röhrenförmige Harnstoffgerüst hineinzupassen. Näheres hierüber ist der bereits zitierten Veröffentlichung von Schlenk zu entnehmen. Demnach beschränkt sich die Zahl der zur Bildung von Einschlußverbindungen befähigten Substanzen der oben angegebenen Stoffklassen auf eine verhältnismäßig geringe Zahl von Verbindungen.
  • Die Herstellung der Harnstoffeinschlußverbindungen ist bekannt und leicht durchzuführen; man vermischt die einzuschließende Verbindung mit einem Überschuß an Harnstoff, wobei wenigstens eine der beiden umzusetzenden Verbindungen in flüssigem oder gelöstem Zustand vorliegen soll. Dies erreicht man z. B. durch Arbeiten bei Temperaturen, die oberhalb des Schmelzpunktes der am niedrigsten schmelzenden Verbindung und unterhalb der Zersetzungstemperaturen der beiden Verbindungen liegen. Es bilden sich dann die Harnstoffeinschlußverbindungen sofort oder beim Abkühlen des Gemisches. Man kann aber auch in Gegenwart von Lösungsmitteln für den Harnstoff und/oder für die einzuschließende Verbindung arbeiten, wobei es genügt, eines der beiden Ausgangsmaterialien oder das Gemisch mit dem Lösungsmittel, z. B. mit Wasser oder niederen, d. h. nicht einschlußfähigen organischen, insbesondere wasserlöslichen Lösungsmitteln zu befeuchten. Man kann aber auch mehr Lösungsmittel anwenden und z. B. mit konzentrierten wäßrigen oder alkoholischen Harnstofflösungen arbeiten. Sollte das nach irgendeinem der hier angedeuteten Verfahren erhaltene Reaktionsprodukt noch freien Harnstoff enthalten, so kann dieser durch Behandeln mit nicht einschlußfähigen wasserlöslichen organischen Lösungsmitteln entfernt werden, jedoch ist dies für die erfindungsgemäße Verwendung derEinschlußverbindungennichterforderlich. Dem trockenen, in schüttfähigem, vorzugsweise in pulverförmigem Zustand vorliegenden aminoplastbildenden hartbaren Kondensationsprodukt, das auch Füllstoffe, wie z. B. Fasern oder Pulver aus Cellulose, Cellulosederivate oder cellulosehaltigem Material, Stärke, Dextrin, Stärke-Formaldehyd-Kondensationsprodukte oder andere Umwandlungsprodukte der Stärke, enthalten kann, sind die gleichfalls in schüttfähigem, vorzugsweise in pulverförmigem Zustand vorliegenden Harnstoffeinschlußverbindungen in Mengen zuzumischen, die im allgemeinen wenigstens 1 Gewichtsprozent Einschlußverbindung, bezogen auf das aminoplastbildende Produkt, betragen. Vorzugsweise verwendet man größere Mengen an Einschlußverbindungen, die z. B. 5 bis 15 Gewichtsprozent betragen. Man kann gelegentlich noch größere Mengen anwenden, jedoch darf man die Zusatzmengen nicht so hoch wählen, daß die Menge des durch den Zusatz an Harnstoffeinschlußverbindungen eingebrachten Harnstoffes so groß wird, daß eine Härtung des aminoplastbildenden Kondensationsproduktes unmöglich wird. Im allgemeinen wird man deshalb einen Zusatz von 20 Gewichtsprozent Harnstoffeinschlußverbindung, bezogen auf das aminoplastbildende hartbare Kondensationsprodukt, nicht wesentlich überschreiten.
  • Enthalten die Leime der Erfindung aber Stoffe, die unter den Bedingungen der Härtung Aldehyde abspalten, so kann die Menge der Harnstoffeinschlußverbindungen noch größer sein. Unter den Bedingungen der Härtung aldehydabspaltende Stoffe sind beispielsweise Hexamethylentetramin oder Paraformaldehyd. Die Menge an aminoplastbildendem Kondensationsprodukt, Harnstoffeinschlußverbindung und aldehydabspaltendem Stoff ist so zu bemessen, daß in jedem Fall ein in der Hitze hartbares Produkt vorliegt. Man kann in Sonderfällen sogar so weit gehen, das hartbare Kondensationsprodukt aus Aminoverbindung und Aldehyd ganz fortzulassen; es muß dann für jedes an Stickstoff gebundene Wasserstoffatom wenigstens eine Aldehydgruppe vorhanden sein, um Härtbarkeit zu erzielen. Beim Erhitzen auf Härtungstemperatur, d. h. auf 100 bis 250° C, vorzugsweise auf 130 bis 180° C, bildet sich das Aminoplast durch Reaktion des freien oder bei der Härtungstemperatur aus der Einschlußverbindung frei gewordenen Harnstoffes mit dem frei gewordenen Aldehyd. Daher werden auch derartige Gemische hier als »aminoplastbildende Produkte« bezeichnet. Wird die Kondensation an den in Wasser angerührten erfindungsgemäßen Produkten vorgenommen, so kann bei den üblichen Verleimungstemperaturen gearbeitet werden. Dienen die erfindungsgemäßen Produkte aber in trockenem Zustand als Preßmassen, die bis zu 70 Gewichtsprozent an inerten Füllstoffen enthalten können, so ist es empfehlenswert, bei Temperaturen oberhalb von 130° C zu arbeiten.
  • Durch den Zusatz von Einschlußverbindungen werden mannigfache Vorteile erzielt, die sich je nach dein aldehydbildenden Kondensationsprodukt, seiner Anwendungsart und je nach der verwandten Einschlußverbindung auf verschiedenen Gebieten äußern. So sind die aus aminoplastbildenden Kondensationsprodukten erhaltenen Leimschichten, die z. B. Holz oder andere Fasermaterialien, insbesondere solche auf Cellulosebasis, miteinander verbinden können, manchmal hart und spröde, so daß man eine Verleimung von guter Festigkeit nur durch Verringerung der Dicke der Leimschicht erreicht, wozu wiederum die Anwendung hoher Drücke bei der Verleimüng erforderlich ist. -Man hat zwar auch versucht. die Sprödigkeit derartiger Leimschichten zu verringern und Füllstoffe, wie z. B. Stärke oder Getreidemehl, den Leimen zugesetzt, mußte aber eine Verringerung der Wasserfestigkeit in Kauf nehmen. Ebenso hat man die Festigkeit von Leimen durch Zusatz wasserunlöslicher fettsaurer Salze, insbesondere von Zinkstearat, zu verbessern versucht, jedoch war der erzielte Effekt nicht immer befriedigend. Setzt man nun den Leimen erfindungsgemäß Harnstoffeinschlußverbindungen von wasserunlöslichen Stoffen zu, so erreicht man auf diese Weise eine ausgezeichnete Elastizitätssteigerung der Leimfuge oder der Preßmasse. Dieser Effekt ist aber nicht auf Einschlußverbindungen von wasserunlöslichen Substanzen beschränkt, sondern wird auch bei wasserlöslichen oder in Wasser dispergierbaren Verbindungen, beispielsweise bei wasserlöslichen Salzen von einschlußfähigen Aminen mit 10 und mehr, vorzugsweise mit 12 bis 18 Kohlenstoffatomen irn Molekül, erreicht.
  • Die Steigerung der Elastizität der Leimfuge ist in der Fugenverleimung von Furnieren von besonderer Bedeutung, weil bei der Fugenverleimung nur sehr geringe Drücke angewandt werden können und man darum nicht die Möglichkeit hat, die Leimfuge durch Anwendung hoher Drücke sehr dünn zu halten.
  • Die erfindungsgemäßen Leime werden in an sich bekannter Weise mit Wasser, bei Abwesenheit hochviskoser Zusatzstoffe vorzugsweise mit der 0,3- bis 1fachen Gewichtsmenge Wasser, zu einer mehr oder weniger viskosen Leimlösung angerührt, die in üblicher Weise zur Verleimung verwandt wird, indem man die zu verleimenden Flächen mit dem Kondensationsprodukt bestreicht und, gegebenenfalls nach Antrocknen der Lehnlösung, die Leimflächen mit Drücken von z. B. 1.5 bis 30 kg/cm2 aufeinanderpreßt. Die V erleimung selbst kann in üblicher Weise bei Zimmertemperatur, d. h. bei Temperaturen von 10 bis 35° C oder auch bei höheren Temperaturen als 35° C, insbesondere bei Temperaturen von 80 bis 180° C, durchgeführt werden.
  • Es hat sich nun als zweckmäßig, jedoch nicht als notwendig erwiesen, solche Harnstoffeinschlußverbindungen zu verwenden, deren eingeschlossene Verbindung in freiem, nicht eingeschlossenem Zustand bei den Verleimungstemperaturen flüssig sind. Sollen die Leime beispielsweise bei Raumtemperaturen erhärten, so arbeitet man zweckmäßigerweise mit Einschlußverbindungen von bei Raumtemperatur flüssigen organischen Verbindungen, wie z. B. ein- oder mehrfach ungesättigten Fettsäuren oder Fettalkoholen. Dieselben Einschlußverbindungen sind brauchbar, wenn die hrerleimung bei höheren Temperaturen durchgeführt werden soll; es können dann aber auch Einschlußverbindungen von höher schmelzenden organischen Verbindungen verwandt werden, wie z. B. solche von Myristin-, Palmitin- oder Stearinsäure sowie von entsprechenden Fettalkoholen.
  • Die Einschlußverbindungen der obengenannten Fettsäuren bzw. Fettalkohole sind hier lediglich als Beispiele für die verwendbaren Substanzen anzusehen; an ihrer Stelle können auch Einschlußverbindungen anderer organischer Verbindungen verwandt werden. Allerdings sollen die eingeschlossenen Verbindungen bei der Verleimungstemperatur nicht flüchtig sein.
  • Die Erfindung umfaßt weiterhin die Verwendung von Harnstoffeinschlußverbindungen, die bei Berührung mit Wasser und gegebenenfalls bei erhöhter Temperatur sauer reagieren oder sauer reagierende Verbindungen bilden können. Hierzu gehören in erster Linie die einschlußfähigen Salze aus Aminen und starken anorganischen oder organischen Säuren, die bei Berührung mit Wasser dissoziieren und so die starke Säure frei machen. Starke anorganische Säuren sind in erster Linie die Mineralsäure, wie Schwefelsäure und die Halogenwasserstoffsäuren, jedoch sind auch einschlußfähige Aminsalze von starken organischen Säuren brauchbar. Außer den Einschlußverbindungen von Aminsalzen starker Säuren kommen als säurebildende Stoffe Einschlußverbindungen von organischen Stickstoffverbindungen in Frage, die ein an Stickstoff gebundenes Halogenatom, insbesondere ein aktives Chloratom, enthalten, wie z. B. die von Carbonsäuren oder Sulfonsäuren abstammenden Halogenamide oder Halogenamine. Bei Berührung mit Wasser spalten diese Verbindungen aktives Halogen ab, das zur Halogenwasserstoffsäure dissoziiert. Durch die saure Reaktion wird die Härtung der aminoplastbildenden Kondensationsprodukte beschleunigt. Gleichzeitig haben die als Einschlußverbindungen eingebrachten organischen Verbindungen die bereits beschriebene entsprödende Wirkung auf die Leimfuge.
  • Die Erfindung ist besonders bei Holzverleimungen anwendbar, insbesondere bei der sogenannten Fugenverleimung von Furnieren, wenn Furniere an ihren Längsseiten zu größeren Furnierplatten zusammengesetzt werden. Bei der Fugenverleimung, die man in besonderen Fugenverleimmaschinen durchführt, werden die Verleimungsbedingungen, d. h. die Temperatur der Heizvorrichtung und die Verweilzeit der zu verleimenden Furniere in der Maschine, meist empirisch so eingestellt, daß man während des Durchlaufs des Materials eine Verleimung ausreichender Festigkeit erhält. Die Temperatur der Heizvorrichtung kann im Bereich von 80 und 180° C schwanken. Bei diesem Anwendungsgebiet ist die Sprödigkeit der Leimfuge besonders störend.
  • Es hat sich außerdem herausgestellt, daß die erfindungsgemäßen Leime viel besser lagerfähig sind als die gleichen Leime ohne Zusatz der Harnstoffeinschlußverbindungen.
  • Die erfindungsgemäßen Leime sind auf dem Gebiet der kunstharzgebundenen Holzfaser- oder Holzspanmassen besonders dann vorteilhaft, wenn die zugesetzte Harnstoffeinschlußverbindungen Hartparaffine, d. h. solche mit Schmelzpunkten oberhalb 50° C, vorzugsweise bis zu 100° C, enthalten. Die Hartparaffine besitzen eine quellungsverzögernde Wirkung auf das Holz und tragen daher zur Erhöhung der Standfestigkeit der Kunstholzmassen bei. Beispiel 1 Durch Umsetzen technischer ölsäure (SZ = 195,5, VZ = 197,0, JZ = 126,5) mit Harnstoff in Gegenwart von Methanol wird eine Einschlußverbindung hergestellt, die etwa 7004 Harnstoff und 30% Fettsäure enthält.
  • 90 g der feingepulverten Einschlußverbindung wird mit 850 g eines trockenen, pulverförmigen, härtbaren Kondensationsproduktes aus Melamin und Formaldehyd vermischt. Außerdem werden als Härter 35 g NH4C1 zugesetzt und die Mischung mit der 0,5fachen Gewichtsmenge Wasser zu einer gut streichbaren wäßrigen Lösung angerührt, die eine verhältnismäßig hohe Standzeit hat. Sie beträgt beispielsweise bei 10° C 10 Stunden, bei 15° C 6 Stunden und bei 20° C 31/z Stunden.
  • Der so hergestellte Leim wird dann in einer an sich bekannten Vorrichtung auf die Kanten von Furnierstücken aufgetragen. Diese werden in Fugenverleimmaschinen an sich üblicher Bauart verleimt, indem die beleimten Kanten zweier Furnierstücke gegeneinandergedrückt und mit Hilfe von Heizvorrichtungen, z. B. Heizschienen, auf 80 bis 180° C erhitzt werden. Die Temperatur der Heizvorrichtungen ist in Abhängigkeit von der Durchlaufgeschwindigkeit der Furnierstücke durch die Maschine und von der Härtungsgeschwindigkeit des verwandten Kunstharzes, die vor allen Dingen durch Härtungsbeschleuniger variiert werden kann, empirisch so einzustellen, daß man eine Verleimung von befriedigender Festigkeit erhält. In allen Fällen erhält man eine Leimfuge von ausgezeichneter Elastizität. Beispiel 2 100 Gewichtsteile einer Mischung aus 80 Gewichtsprozent Methanol und 20 Gewichtsprozent Wasser werden bei 45° C mit Harnstoff gesättigt und nach Zusatz von 10 Gewichtsteilen Dodecylaminhydrochlorid auf 50° C erwärmt, bis sich alles gelöst hat. Nach Abkühlen auf 20° C kristallisiert die Einschlußverbindung in Form perlmutterartig glänzender Blättchen aus. Die Kristalle werden abgesaugt, mit Methanol von 15° C auf dem Filter gewaschen und bei 30° C im Vakuumtrockenschrank getrocknet. Man erhält 38 Gewichtsteile einer Einschlußverbindung, die etwa 22 Gewichtsprozent Dodecylaminhydrochlorid enthält. D ieVerbindung hat folgende Analyse : 48,0% i\T, 20,7% O, 3,42% Cl.
  • 90 Gewichtsteile eines wasserlöslichen härtbaren Kondensationsproduktes aus Melamin und Formaldehyd werden mit 10 Gewichtsteilen der pulverisierten, nach obiger Vorschrift hergestellten Einschlußverbindung innig vermischt. Das Gemisch hat eine ausgezeichnete Lagerfähigkeit. Zur Verwendung wird dieses Gemisch mit der 0,3- bis 0,6fachen Gewichtsmenge Wasser angerührt und, wie im Beispiel 1 beschrieben, zur Fugenverleimung verwandt. Man erhält eine elastischere Leimfuge als beim Arbeiten ohne Zusatz der Harnstoffeinschlußverbindung: Ähnliche Effekte erreicht man, wenn man an Stelle des Dodecylaminhydrochlorids das Octodecylamin- oder das Octodecenylaminhydrochlorid verwendet.
  • Beispiel 3 Aus Adipinsäure und einer gesättigten methanolischen Harnstofflösung wird bei 10° C eine Adipinsäureeinschlußv erbindung hergestellt, die nach der Säurezahl von 414 54 Gewichtsprozent Adipinsäure enthält.
  • 94,5 Teile eines pulverförmigen, in Wasser quellbaren Melamin-Formaldehyd-Kondensationsproduktes werden mit 5,5 Gewichtsteilen der obigen feinpulverisierten Einschlußv erbindung innig gemischt. Man erhält ein Leimpulver von ausgezeichneter Lagerfähigkeit. Durch Anrühren in Wasser erhält man einen flüssigen Leim, der sowohl in der Kälte als auch in der Wärme härtet.
  • An Stelle des Melaminharzes kann man auch die gleiche Menge eines Harnstoff- oder Thioharnstoff-Aldehyd-Kondensationsproduktes oder eines anderen aminoplastbildenden härtbaren Kondensationsproduktes verwenden, das durch Säure härtbar und in Wasser löslich oder quellbar ist.
  • Beispiel 4 81 Gewichtsteile eines pulverförmigen, härtbaren, in Wasser löslichen Kondensationsproduktes aus Melamin und Formaldehyd werden mit 10 Gewichtsteilen der feingepulverten, nach Beispiel 2 hergestellten Harnstoffeinschlußverbindung des Dodecylaminhydrochlorids vermischt. Das gut lagerfähige Produkt ist, mit Wasser angerührt, ein sofort gebrauchsfertiger Leim mit langer Standzeit und mit hervorragender Bindefestigkeit. Bei der Verleimung von Holz kann an Stelle des wasserlöslichen Melaminharzes ein noch im Wasser quellbares Melaminharz oder ein Gemisch aus einem löslichen und einem quellbaren Harz verwendet werden. Beispiel s Es wird als Harzkomponente ein pulverförmiges wasserlösliches Kondensationsprodukt aus Harnstoff und Formaldehyd oder Thioharnstoff und Formaldehyd nach Beispiel 4 mit den gleichen Gewichtsmengen Dodecylaminhydrochlorid-Harnstoff-Einschlußverbindung und Paraformaldehyd vermischt. Der in Wasser angerührte Leim ist besonders dünnflüssig und zeichnet sich gegenüber einem Zusatz von nur Dodecylaminhydrochlorid durch längere Standzeit und durch eine gute Bindefestigkeit aus. Beispiel 6 75 Gewichtsteile eines in Wasser unlöslichen, aber noch quellbaren Kondensationsproduktes aus Melamin und Formaldehyd werden mit 15 Gewichtsteilen einer Harnstoff-Dodecylaminhydrochlorid-Einschlußverbindung und mit 10 Gewichtsteilen Paraformaldehyd innig vermischt. Werden 30 bis 70 Gewichtsteile dieses Gemisches mit 70 bis 90 Gewichtsteilen üblicher Preßmassenfüllstoffe wie Holzmehl, Celluloseschnitzel, Gewebe, Glasfasern, Gesteinsmehle, vermischt, so erhält man eine Schnellpreßmasse. Die aus dieser Preßmasse hergestellten gehärteten Preßerzeugnisse besitzen eine merklich bessere Elastizität als Preßerzeugnisse, die man aus üblichen Preßmassen mit Ammoniumchlorid als Härter erhält.
  • An Stelle von Melaminharzen können auch noch andere Aminoplaste in wasserunlöslichem oder nur noch quellbarem Zustand, wie z. B. Harnstoffharze, Thioharnstoffharze oder Dicyandiamidharze, verwendet werden. Beispiel 7 12 kg eines pulverförmigen wasserlöslichen Harnstoff-Formaldehyd-Kondensationsproduktes werden mit 0,5 kg Ammoniumchlorid und ä kg einer pulverförmigen Harnstoffeinschlußverbindung von Paraffin versetzt; die etwa 30 Gewichtsprozent Paraffin vom Schmelzpunkt 44° C enthält. Dieses Gemisch wird mit etwa der gleichen Gewichtsmenge Wasser zu einer leicht fließbaren niedrigviskosen Harzlösung angerührt. Die Lösung wird auf 100 kg in einem Mischer bewegter Holzspäne aufgesprüht, die nach gutem Durchmischen und Tränken mit der Harzlösung in an sich bekannter Weise zur Herstellung von Holzspanwerkstoffen verwandt werden. Die so hergestellten Spanplatten zeigen keine Flecken durch ungleichmäßig paraffinierte Anteile; außerdem ist die Festigkeit der Spanplatten durch die Paraffinierung nicht herabgesetzt. Das als Härter dienende Arnmoniumchlorid kann durch Cy anursäurechlorid oder durch 0,3 kg der Einschlußverbindung aus Harnstoff und Decylaminhydrochlorid oder ein Gemisch aus 0,3 kg der Einschlußverbindung von Dodecylaminhydrochlorid und 0,1 kg der Einschlußverbindung aus Harnstoff und Dodecylamin ersetzt werden. Bei Verwendung des zuletzt genannten Gemisches wird die Härtung weniger stark beschleunigt als bei Verwendung von Ammoniumchlorid oder bei alleiniger Verwendung der Einschlußverbindung aus Harnstoff und Decylaminhv drochlorid, dafür ist aber die Standzeit der Lehnlösung vergrößert.
  • An Stelle des wasserlöslichen Harnstofharzes kann auch ein in Wasser lösliches, quell- oder dispergierbares Melaminharz verwandt werden.
  • Ersetzt man die Paraffineinschlußverbindung durch Einschlußverbindungen von festen oder wachsartigen paraffinartigen Rückständen, wie sie bei der Kohlenoxydhydrierung nach F i s eh e r-T r o p s eh entstehen, oder durch Einschlußv erbindungen von Fettsäuren, Fettalkoholen, aliphatischenAminen rnit 10 bis 1$ Kohlenstoffatomen oder natürlich vorkommenden Wachsen, wie z. B. Montanwachsen, so erhält man im wesentlichen dieselben guten Ergebnisse:

Claims (6)

  1. PATENTANSPRÜCHE: 1. Leime aus härtbaren Kondensaten aus Aldehyden und Verbindungen, die wenigstens zwei Aminogruppen im Molekül enthalten, insbesondere zur Verleimung von Holz und Fugen bei Holzfurnieren, enthaltend als wirksame Bestandteile schüttfähige, in Wasser lösliche oder quellbare, härtbare Kondensate aus Aldehvden und Verbindungen, die wenigstens zwei Äminogruppen im Molekül enthalten, und Harnstoffeinschlußverbindungen.
  2. 2. Leime nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch einen Gehalt an Einschlußverbindungen in Mengen von 1 bis 20 Gewichtsprozent, bezogen auf das härtbare Kondensationsprodukt.
  3. 3. Leime nach Anspruch 1 und 2, gekennzeichnet durch einen Gehalt an Einschlußverbindungen, deren eingeschlossene Substanzen in nicht eingeschlossenem Zustand bei der Verleimungstemperatur flüssig sind.
  4. 4. Leime nach Anspruch2 und 3, gekennzeichnet durch einen Gehalt an aldehydabspaltenden Stoffen.
  5. 5. Leime nach Anspruch 2 bis 4, gekennzeichnet durch einen Gehalt an Harnstoffeinschlußverbindungen von Fettsäuren.
  6. 6. Leime nach Anspruch 2 bis 5, gekennzeichnet durch einen Gehalt an Harnstoffeinschlußverbindungen solcher organischer Verbindungen, die in Gegenwart von Wasser und gegebenenfalls bei erhöhterTemperatur sauer reagierende Substanzen enthalten. In Betracht gezogene Druckschriften: E. P I a t h : »Die Holzverleimung«, 1951, S. 165 bis 167.
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