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Die Erfindung befindet sich auf dem Gebiet der Kosmetik und betrifft die Verwendung von Extrakten
des Olivenbaumes als Antischuppenmittel.
Stand der Technik
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Die Erneuerung der Hautschichten auf der behaarten Kopfhaut führt bei einer Störung der Talg und
Schweißabsonderung zu einer Verklebung von Hautpartikeln, die dann in größeren Aggregaten als
"Schuppen" auffallen. Diese unangenehme Schuppung von Teilen der Hornschicht der Haut wird durch
eine Reihe von pathogenen Hefen ausgelöst und kann bei stärkerer Ausprägung mit einem quälenden
Juckreiz einhergehen.
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Die Behandlung der Störung wird durch Wirkstoffe wie Selenverbindungen, Pyrithionsalzen oder
Glucocorticoiden durchgeführt. (vgl. S. Shuster in Br. J. Dermatol., 111, 235 (1984) und Cosmet. Toil.,
103, 87 (1988).
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Leider weisen diese Wirkstoffe relativ starke Nebenwirkungen auf und zählen nicht zu den gut
verträglichen Inhaltsstoffen. Daher wurden in der deutschen Patentschrift DE 195 34 370 C1 als verträglichere
Wirkstoffe gegen Schuppen kationische Chitosane eingesetzt.
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Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung ergibt sich daraus, dass nach wie vor noch Bedarf an gut
wirksamen und trotzdem gut hautverträglichen Wirkstoffen besteht, die außerdem eine möglichst einfache
Formulierbarkeit in kosmetischen und pharmazeutischen Zubereitungen zulassen.
Beschreibung der Erfindung
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Gegenstand der Erfindung ist die Verwendung von Extrakten des Olivenbaumes als
Antischuppenmittel.
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Überraschenderweise wurde gefunden, dass Extrakte des Olivenbaumes, insbesondere aus den
Blättern des Olivenbaumes und/oder aus dem Abwasser der Olivenölherstellung, eine mikrobizide Wirkung
gegen Hefen und Schimmelpilze haben, die maßgeblich zur Entstehung von Kopfschuppen beitragen.
Die Hemmung dieser Mikroorganismen führt zu einer Verminderung der Schuppenbildung. Die
Pflanzenextrakte des Olivenbaumes zeichnen sich außerdem durch eine hohe dermatologische
Verträglichkeit aus. Sie lassen sich leicht in kosmetischen und/oder pharmazeutischen Zubereitungen verarbeiten
und hinterlassen nach Anwendung auf der Kopfhaut kein klebriges Griffgefühl, auch die Frisierbarkeit
wird nicht negativ beeinflußt.
Extrakte des Olivenbaumes
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Die Herstellung der erfindungsgemäß einzusetzenden Extrakte erfolgt durch übliche Methoden der
Extraktion. Bezüglich der geeigneten herkömmlichen Extraktionsverfahren wie der Mazeration, der
Remazeration, der Digestion, der Bewegungsmazeration, der Wirbelextraktion, Ultraschallextraktion,
der Gegenstromextraktion, der Perkolation, der Reperkolation, der Evakolation (Extraktion unter
vermindertem Druck), der Diakolation und Festflüssig-Extraktion unter kontinuierlichem Rückfluß, die in
einem Soxhlet-Extraktor durchgeführt wird, die dem Fachmann geläufig und im Prinzip alle anwendbar
sind, sei beispielhaft auf Hagers Handbuch der Pharmazeutischen Praxis, (5. Auflage, Bd. 2, S.
1026-1030, Springer Verlag, Berlin-Heidelberg-New-York 1991) verwiesen. Als Ausgangsmaterial
können frische oder getrocknete Teile des Olivenbaumes eingesetzt werden, üblicherweise wird jedoch
von Blättern ausgegangen, die vor der Extraktion mechanisch zerkleinert werden. Hierbei eignen sich
alle dem Fachmann bekannten Zerkleinerungsmethoden, als Beispiel sei die Zerstoßung mit einem
Mörser genannt.
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Als Lösungsmittel für die Durchführung der Extraktionen können vorzugsweise Wasser, organische
Lösungsmittel oder Gemische aus organischen Lösungsmitteln und Wasser, insbesondere
niedermolekulare Alkohole, Kohlenwasserstoffe, Ketone, Ester oder halogenhaltige Kohlenwasserstoffe mit mehr
oder weniger hohen Wassergehalten (destilliert oder nicht destilliert) vorzugsweise wässrig,
alkoholische Lösungen einer Temperatur von größer oder gleich 20°C verwendet werden. Besonders
bevorzugt ist die Extraktion mit Wasser, Methanol, Ethanol, Hexan, Cyclohexan, Pentan, Aceton,
Propylenglycolen, Polyethylenglycolen, Ethylacetat, Dichlormethan, Trichlormethan sowie Mischungen
hieraus. Die Extraktion erfolgt in der Regel bei 20 bis 100°C, bevorzugt bei 20 bis 85°C, insbesondere
entweder bei Siedetemperatur des verwendeten Lösungsmittels oder bei Raumtemperatur. In einer
möglichen Ausführungsform erfolgt die Extraktion unter Inertgasatmosphäre zur Vermeidung der
Oxidation der Inhaltsstoffe des Extraktes. Die Extraktionszeiten werden vom Fachmann in Abhängigkeit
vom Ausgangsmaterial, dem Extraktionsverfahren, der Extraktionstemperatur, vom Verhältnis
Lösungsmittel zu Rohstoff u. a. eingestellt. Nach der Extraktion können die erhaltenen Rohextrakte
gegebenenfalls weiteren üblichen Schritten, wie beispielsweise Aufreinigung, Konzentration und/oder
Entfärbung unterzogen werden. Falls wünschenswert, können die so hergestellten Extrakte beispielsweise
einer selektiven Abtrennung einzelner unerwünschter Inhaltsstoffe, unterzogen werden. Die Extraktion
kann bis zu jedem gewünschten Extraktionsgrad erfolgen, wird aber gewöhnlich bis zur Erschöpfung
durchgeführt. Die vorliegende Erfindung umfasst die Erkenntnis, dass die Extraktionsbedingungen
sowie die Ausbeuten der Endextrakte je nach gewünschtem Einsatzgebiet gewählt werden können. Falls
gewünscht, können die Extrakte anschließend beispielsweise einer Sprüh- oder Gefriertrocknung
unterworfen werden.
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Die Einsatzmenge der Extrakte in den genannten Zubereitungen richtet sich nach der Art der
Anwendungen der Extrakte und nach der Konzentration der einzelnen Inhaltstoffe. Die Gesamtmenge des
Olivenbaumblätterextraktes, der in den erfindungsgemäßen Zubereitungen enthalten ist, beträgt in der
Regel 0,01 bis 15 Gew.-%, vorzugsweise 0,05 bis 5 Gew.-%, insbesondere 0,1 bis 3 Gew.-% bezogen
auf die Endzubereitung, mit der Maßgabe, dass sich die Mengenangaben mit Wasser und
gegebenenfalls weiteren Hilfs- und Zusatzstoffen zu 100 Gew.-% addieren.
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Vorzugsweise werden Olivenbaumblätterextrakte eingesetzt die bezüglich ihres Hauptinhaltsstoffes
Oleuropein standardisiert sind. Sie enthalten 1 bis 40 Gew.-% vorzugsweise 5 bis 30 Gew.-%,
besonders bevorzugt 10 bis 25 Gew.-% und speziell 18 bis 22 Gew.-% Oleuropein bezogen auf den
Trockenextrakt.
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Extrakte aus dem Abwasser der Olivenbaumherstellung werden durch Trocknung des Wasser
vorzugsweise über Sprühtrocknung nach Zusatz von Hilfsstoffen wie Mannitol oder Natriumcaseinat
hergestellt. Sie werden auf einen Gehalt an Polyphenolen, vorzugsweise Hydroxytyrosol und Tyrosol
eingestellt, dieser beträgt mindestens 0,5 Gew.-% vorzugsweise mindestens 1 Gew.-% und besonders
bevorzugt mindestens 2 Gew.-% Polyphenol bezogen auf den Trockenextrakt.
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Aktivsubstanz im Sinne der Erfindung bezieht sich auf den Anteil an Substanzen sowie Hilfs- und
Zusatzstoffen, die in den Zubereitungen enthaltend sind, mit Ausnahme des zusätzlich hinzugefügten
Wassers.
Antischuppenmittel-Zubereitungen
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Ein weiterer Gegenstand der Erfindung sind Antischuppenmittelzubereitungen enthaltend die Extrakte
des Olivenbaumes, vorzugsweise aus den Blättern des Olivenbaumes und/oder aus dem Abwasser der
Olivenölherstellung, und mindestens eine Substanz ausgewählt aus der Gruppe, die gebildet wird von
Selenverbindungen, Imidazolen, Pyrithionsalzen, Glucocorticoiden, Ketoconazol, Resorcinol,
Salicylsäure, und kationischem Chitosan.
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Als weitere Antischuppenwirkstoffe kommen Pirocton Olamin (1-Hydroxy-4-methyl-6-(2,4,4-
trimythylpentyl)-2-(1H)-pyridinonmonoethanolaminsalz), Baypival® (Climbazole), Ketoconazol®, (4-
Acetyl-1-{-4-[2-(2.4-dichlorphenyl) r-2-(1H-imidazol-1-ylmethyl)-1,3-dioxylan-c-4-ylmethoxyphenyl}-
piperazin, Ketoconazol, Elubiol, Selendisulfid, Schwefel kolloidal,
Schwefelpolyehtylenglykolsorbitanmonooleat, Schwefelrizinolpolyehtoxylat, Schwefel-Teer Destillate, Salicylsäure (bzw. in Kombination mit
Hexachlorophen), Undexylensäure Monoethanolamid Sulfosuccinat Na-Salz, Lamepon® UD (Protein-
Undecylensäurekondensat), Zinkpyrithion, Aluminiumpyrithion und Magnesiumpyrithion/Dipyrithion-
Magnesiumsulfat in Frage.
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Vorzugsweise wird kationisches Chitosan als weiterer milder Wirkstoff eingesetzt.
Chitosan
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Chitosan wird zur Gruppe der Hydrokolloide gezählt. Chemisch betrachtet handelt es sich in der Regel
um partiell deacetylierte Chitine unterschiedlichen Molekulargewichtes, die den folgenden - idealisierten
- Monomerbaustein enthalten:
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Im Gegensatz zu den meisten Hydrokolloiden, die im Bereich biologischer pH-Werte negativ geladen
sind, stellt Chitosan unter diesen Bedingungen eine Gruppe von kationischen Verbindungen dar. Das
positiv geladene Chitosan kann mit entgegengesetzt geladenen Oberflächen in Wechselwirkung treten
und wird daher in kosmetischen Haar- und Körperpflegemitteln, aber auch als Verdicker in
amphoteren/kationischen Tensidgemischen eingesetzt. Zur Herstellung des Chitosans geht man von Chitin,
vorzugsweise den Schalenresten von Krustentieren aus, die als billige Rohstoffe in großen Mengen zur
Verfügung stehen. Das Chitin wird dabei üblicherweise zunächst durch Zusatz von Basen deproteiniert,
durch Zugabe von Mineralsäuren demineralisiert und schließlich durch Zugabe von starken Basen
deacetyliert, wobei die Molekulargewichte über ein breites Spektrum verteilt sein können. Die
Einsatzmengen können im Bereich von 0,01 bis 3, vorzugsweise 0,05 bis 1 und insbesondere 0,1 bis 0,5 Gew.-% -
bezogen auf die Mittel liegen.
Gewerbliche Anwendbarkeit
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Gegenstand der vorliegenden Erfindung betrifft auch die Verwendung der Olivenbaumextrakte zur
Herstellung von Antischuppenmittel-Zubereitungen.
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Übliche Antischuppenmittelzubereitungen enthalten - bezogen auf die Zubereitung - beispielsweise
0,01 bis 15 Gew.-% Extrakte aus den Blättern des Olivenbaumes und/oder aus dem Abwasser der
Olivenölherstellung und 0 bis 3 Gew.-% kationisches Chitosan, vorzugsweise enthalten sie
0,05 bis 5 Gew.-% Extrakte aus den Blättern des Olivenbaumes und/oder aus dem Abwasser der
Olivenölherstellung und 0,05 bis 1 Gew.-% kationisches Chitosan, und besonders bevorzugt
0,1 bis 3 Gew.-% Extrakte aus den Blättern des Olivenbaumes und/oder aus dem Abwasser der
Olivenölherstellung und 0,1 bis 0,5 Gew.-% kationisches Chitosan.
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Die Antischuppenmittelzubereitungen können in Form von Shampoos, Kuren oder Lösungen als
weitere Hilfs- und Zusatzstoffe milde Tenside, Ölkörper, Emulgatoren, Überfettungsmittel, Konsistenzgeber,
Verdickungsmittel, Polymere, Siliconverbindungen, Fette, Wachse, weitere biogene Wirkstoffe,
Filmbildner, Quellmittel, Antioxidantien, Hydrotrope, Konservierungsmittel, Solubilisatoren, Parfümöle,
Farbstoffe und dergleichen enthalten.
Tenside
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Als oberflächenaktive Stoffe können anionische, nichtionische, kationische und/oder amphotere bzw.
zwitterionische Tenside enthalten sein, deren Anteil an den Mitteln üblicherweise bei etwa 1 bis 70,
vorzugsweise 5 bis 50 und insbesondere 10 bis 30 Gew.-% beträgt. Typische Beispiele für anionische
Tenside sind Seifen, Alkylbenzolsulfonate, Alkansulfonate, Olefinsulfonate, Alkylethersulfonate,
Glycerinethersulfonate, α-Methylestersulfonate, Sulfofettsäuren, Alkylsulfate, Fettalkoholethersulfate,
Glycerinethersulfate, Fettsäureethersulfate, Hydroxymischethersulfate, Monoglycerid(ether)sulfate,
Fettsäureamid(ether)sulfate, Mono- und Dialkylsulfosuccinate, Mono- und Dialkylsulfosuccinamate,
Sulfotriglyceride, Amidseifen, Ethercarbonsäuren und deren Salze, Fettsäureisethionate,
Fettsäuresarcosinate, Fettsäuretauride, N-Acylaminosäuren, wie beispielsweise Acyllactylate, Acyltartrate,
Acylglutamate und Acylaspartate, Alkyloligoglucosidsulfate, Proteinfettsäurekondensate (insbesondere
pflanzliche Produkte auf Weizenbasis) und Alkyl(ether)phosphate. Sofern die anionischen Tenside
Polyglycoletherketten enthalten, können diese eine konventionelle, vorzugsweise jedoch eine eingeengte
Homologenverteilung aufweisen. Typische Beispiele für nichtionische Tenside sind
Fettalkoholpolyglycolether, Alkylphenolpolyglycolether, Fettsäurepolyglycolester, Fettsäureamidpolyglycolether,
Fettaminpolyglycolether, alkoxylierte Triglyceride, Mischether bzw. Mischformale, gegebenenfalls
partiell oxidierte Alk(en)yloligoglykoside bzw. Glucoronsäurederivate, Fettsäure-N-alkylglucamide,
Proteinhydrolysate (insbesondere pflanzliche Produkte auf Weizenbasis), Polyolfettsäureester, Zuckerester,
Sorbitanester, Polysorbate und Aminoxide. Sofern die nichtionischen Tenside Polyglycoletherketten
enthalten, können diese eine konventionelle, vorzugsweise jedoch eine eingeengte
Homologenverteilung aufweisen. Typische Beispiele für kationische Tenside sind quartäre Ammoniumverbindungen, wie
beispielsweise das Dimethyldistearylammoniumchlorid, und Esterquats, insbesondere quaternierte
Fettsäuretrialkanolaminestersalze. Typische Beispiele für amphotere bzw. zwitterionische Tenside sind
Alkylbetaine, Alkylamidobetaine, Aminopropionate, Aminoglycinate, Imidazoliniumbetaine und
Sulfobetaine. Bei den genannten Tensiden handelt es sich ausschließlich um bekannte Verbindungen.
Typische Beispiele für besonders geeignete milde, d. h. besonders hautverträgliche Tenside sind
Fettalkoholpolyglycolethersulfate, Monoglyceridsulfate, Mono- und/oder Dialkylsulfosuccinate,
Fettsäureisethionate, Fettsäuresarcosinate, Fettsäuretauride, Fettsäureglutamate, α-Olefinsulfonate,
Ethercarbonsäuren, Alkyloligoglucoside, Fettsäureglucamide, Alkylamidobetaine, Amphoacetale und/oder
Proteinfettsäurekondensate, letztere vorzugsweise auf Basis von Weizenproteinen.
Ölkörper
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Als Ölkörper kommen beispielsweise Guerbetalkohole auf Basis von Fettalkoholen mit 6 bis 18,
vorzugsweise 8 bis 10 Kohlenstoffatomen, Ester von linearen C6-C22-Fettsäuren mit linearen oder
verzweigten C6-C22-Fettalkoholen bzw. Ester von verzweigten C6-C13-Carbonsäuren mit linearen oder
verzweigten C6-C22-Fettalkoholen, wie z. B. Myristylmyristat, Myristylpalmitat, Myristylstearat,
Myristylisostearat, Myristyloleat, Myristylbehenat, Myristylerucat, Cetylmyristat, Cetylpalmitat, Cetylstearat,
Cetylisostearat, Cetyloleat, Cetylbehenat, Cetylerucat, Stearylmyristat, Stearylpalmitat, Stearylstearat,
Stearylisostearat, Stearyloleat, Stearylbehenat, Stearylerucat, lsostearylmyristat, Isostearylpalmitat,
Isostearylstearat, Isostearylisostearat, Isostearyloleat, Isostearylbehenat, Isostearyloleat, Oleylmyristat,
Oleylpalmitat, Oleylstearat, Oleylisostearat, Oieyloleat, Oleylbehenat, Oleylerucat, Behenylmyristat,
Behenylpalmitat, Behenylstearat, Behenylisostearat, Behenyloleat, Behenylbehenat, Behenylerucat,
Erucylmyristat, Erucylpalmitat, Erucylstearat, Erucylisostearat, Erucyloleat, Erucylbehenat und
Erucylerucat. Daneben eignen sich Ester von linearen C6-C22-Fettsäuren mit verzweigten Alkoholen,
insbesondere 2-Ethylhexanol, Ester von C18-C22-Alkylhydroxycarbonsäuren mit linearen oder verzweigten
C6-C22-Fettalkoholen, insbesondere Dioctyl Malate, Ester von linearen und/oder verzweigten Fettsäuren
mit mehrwertigen Alkoholen (wie z. B. Propylenglycol, Dimerdiol oder Trimertriol) und/oder
Guerbetalkoholen, Triglyceride auf Basis C6-C10-Fettsäuren, flüssige Mono-/Di-/Triglyceridmischungen auf Basis
von C6-C18-Fettsäuren, Ester von Ce-C22-Fettalkoholen und/oder Guerbetalkoholen mit aromatischen
Carbonsäuren, insbesondere Benzoesäure, Ester von C2-C12-Dicarbonsäuren mit linearen oder
verzweigten Alkoholen mit 1 bis 22 Kohlenstoffatomen oder Polyolen mit 2 bis 10 Kohlenstoffatomen und 2
bis 6 Hydroxylgruppen, pflanzliche Öle, verzweigte primäre Alkohole, substituierte Cyclohexane, lineare
und verzweigte C6-C22-Fettalkoholcarbonate, wie z. B. Dicaprylyl Carbonate (Cetiol® CC);
Guerbetcarbonate auf Basis von Fettalkoholen mit 6 bis 18, vorzugsweise 8 bis 10 G Atomen, Ester der
Benzoesäure mit linearen und/oder verzweigten C6-C22-Alkoholen (z. B. Finsolv® TN), lineare oder
verzweigte, symmetrische oder unsymmetrische Dialkylether mit 6 bis 22 Kohlenstoffatomen pro
Alkylgruppe, wie z. B. Dicaprylyl Ether (Cetiol® OE), Ringöffnungsprodukte von epoxidierten
Fettsäureestern mit Polyolen, Siliconöle (Cyclomethicone, Siliciummethicontypen u. a.) und/oder aliphatische
bzw. naphthenische Kohlenwasserstoffe, wie z. B. wie Squalan, Squalen oder Dialkylcyclohexane in
Betracht.
Emulgatoren
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Als Emulgatoren kommen beispielsweise nichtionogene Tenside aus mindestens einer der folgenden
Gruppen in Frage:
- - Anlagerungsprodukte von 2 bis 30 Mol Ethylenoxid und/oder 0 bis 5 Mol Propylenoxid an lineare
Fettalkohole mit 8 bis 22 C-Atomen, an Fettsäuren mit 12 bis 22 C-Atomen, an Alkylphenole mit 8
bis 15 C-Atomen in der Alkylgruppe sowie Alkylamine mit 8 bis 22 Kohlenstoffatomen im Alkylrest;
- - Alkyl- und/oder Alkenyloligoglykoside mit 8 bis 22 Kohlenstoffatomen im Alk(en)ylrest und deren
ethoxylierte Analoga;
- - Anlagerungsprodukte von 1 bis 15 Mol Ethylenoxid an Ricinusöl und/oder gehärtetes Ricinusöl;
- - Anlagerungsprodukte von 15 bis 60 Mol Ethylenoxid an Ricinusöl und/oder gehärtetes Ricinusöl;
- - Partialester von Glycerin und/oder Sorbitan mit ungesättigten, linearen oder gesättigten,
verzweigten Fettsäuren mit 12 bis 22 Kohlenstoffatomen und/oder Hydroxycarbonsäuren mit 3 bis 18
Kohlenstoffatomen sowie deren Addukte mit 1 bis 30 Mol Ethylenoxid;
- - Partialester von Polyglycerin (durchschnittlicher Eigenkondensationsgrad 2 bis 8),
Polyethylenglycol (Molekulargewicht 400 bis 5000), Trimethylolpropan, Pentaerythrit, Zuckeralkoholen (z. B.
Sorbit), Alkylglucosiden (z. B. Methylglucosid, Butylglucosid, Laurylglucosid) sowie Polyglucosiden
(z. B. Cellulose) mit gesättigten und/oder ungesättigten, linearen oder verzweigten Fettsäuren mit
12 bis 22 Kohlenstoffatomen und/oder Hydroxycarbonsäuren mit 3 bis 18 Kohlenstoffatomen
sowie deren Addukte mit 1 bis 30 Mol Ethylenoxid;
- - Mischester aus Pentaerythrit, Fettsäuren, Citronensäure und Fettalkohol und/oder Mischester von
Fettsäuren mit 6 bis 22 Kohlenstoffatomen, Methylglucose und Polyolen, vorzugsweise Glycerin
oder Polyglycerin;
- - Mono-, Di- und Trialkylphosphate sowie Mono-, Di- und/oder Tri-PEG-alkylphosphate und deren
Salze;
- - Wollwachsalkohole;
- - Polysiloxan-Polyalkyl-Polyether-Copolymere bzw. entsprechende Derivate;
- - Block-Copolymere z. B. Polyethylenglycol-30 Dipolyhydroxystearate;
- - Polymeremulgatoren, z. B. Pemulen-Typen (TR-1,TR-2) von Goodrich;
- - Polyalkylenglycole sowie
- - Glycerincarbonat.
Ethylenoxidanlagerungsprodukte
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Die Anlagerungsprodukte von Ethylenoxid und/oder von Propylenoxid an Fettalkohole, Fettsäuren,
Alkylphenole oder an Ricinusöl stellen bekannte, im Handel erhältliche Produkte dar. Es handelt
sich dabei um Homologengemische, deren mittlerer Alkoxylierungsgrad dem Verhältnis der
Stoffmengen von Ethylenoxid und/ oder Propylenoxid und Substrat, mit denen die Anlagerungsreaktion
durchgeführt wird, entspricht. C12/18-Fettsäuremono- und -diester von Anlagerungsprodukten von
Ethylenoxid an Glycerin sind als Rückfettungsmittel für kosmetische Zubereitungen bekannt.
Alkyl- und/oder Alkenyloligoplykoside
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Alkyl- und/oder Alkenyloligoglycoside, ihre Herstellung und ihre Verwendung sind aus dem Stand
der Technik bekannt. Ihre Herstellung erfolgt insbesondere durch Umsetzung von Glucose oder
Oligosacchariden mit primären Alkoholen mit 8 bis 18 Kohlenstoffatomen. Bezüglich des
Glycosidrestes gilt, daß sowohl Monoglycoside, bei denen ein cyclischer Zuckerrest glycosidisch an den
Fettalkohol gebunden ist, als auch oligomere Glycoside mit einem Oligomerisationsgrad bis
vorzugsweise etwa 8 geeignet sind. Der Oligomerisierungsgrad ist dabei ein statistischer Mittelwert,
dem eine für solche technischen Produkte übliche Homologenverteilung zugrunde liegt.
Partialglyceride
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Typische Beispiele für geeignete Partialglyceride sind Hydroxystearinsäuremonoglycerid,
Hydroxystearinsäurediglycerid, Isostearinsäuremonoglycerid, Isostearinsäurediglycerid,
Ölsäuremonoglycerid, Ölsäurediglycerid, Ricinolsäuremoglycerid, Ricinolsäurediglycerid, Linolsäuremonoglycerid,
Linolsäurediglycerid, Linolensäuremonoglycerid, Linolensäurediglycerid, Erucasäuremonoglyceuid,
Erucasäurediglycerid, Weinsäuremonoglycerid, Weinsäurediglycerid, Citronensäuremonoglycerid,
Citronendiglycerid, Äpfelsäuremonoglycerid, Äpfelsäurediglycerid sowie deren technische
Gemische, die untergeordnet aus dem Herstellungsprozeß noch geringe Mengen an Triglycerid
enthalten können. Ebenfalls geeignet sind Anlagerungsprodukte von 1 bis 30, vorzugsweise 5 bis 10 Mol
Ethylenoxid an die genannten Partialglyceride.
Sorbitanester
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Als Sorbitanester kommen Sorbitanmonoisostearat, Sorbitansesquiisostearat,
Sorbitandiisostearat, Sorbitantriisostearat, Sorbitanmonooleat, Sorbitansesquioleat, Sorbitan-dioleat,
Sorbitantrioleat, Sorbitanmonoerucat, Sorbitansesquierucat, Sorbitandierucat, Sorbitantrierucat,
Sorbitanmonoricinoleat, Sorbitansesquiricinoleat, Sorbitandiricinoleat, Sorbitantriricinoleat,
Sorbitanmonohydroxystearat, Sorbitansesquihydroxystearat, Sorbitandihydroxystearat,
Sorbitantrihydroxystearat, Sorbitanmonotartrat, Sorbitansesqui-tartrat, Sorbitanditartrat, Sorbitantritartrat,
Sorbitanmonocitrat, Sorbitansesquicitrat, Sorbitandicitrat, Sorbitantricitrat, Sorbitanmonomaleat,
Sorbitansesquimaleat, Sorbitan-dimaleat, Sorbitantrimaleat sowie deren technische Gemische.
Ebenfalls geeignet sind Anlagerungsprodukte von 1 bis 30, vorzugsweise 5 bis 10 Mol Ethylenoxid an
die genannten Sorbitanester.
Polyglycerinester
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Typische Beispiele für geeignete Polyglycerinester sind Polyglyceryl-2 Dipolyhydroxystearate
(Dehymuls® PGPH), Polyglycerin-3-Diisostearate (Lameform® TGI), Polyglyceryl-4 Isostearate
(Isolan® GI 34), Polyglyceryl-3 Oleate, Diisostearoyl Polyglyceryl-3 Diisostearate (Isolan® PDI),
Polyglyceryl-3 Methylglucose Distearate (Tego Care® 450), Polyglyceryl-3 Beeswax (Cera
Bellina®), Polyglyceryl-4 Caprate (Polyglycerol Caprate T2010/90), Polyglyceryl-3 Cetyl Ether
(Chimexane® NL), Polyglyceryl-3 Distearate (Cremophor® GS 32) und Polyglyceryl Polyricinoleate
(Admul® WOL 1403) Polyglyceryl Dimerate Isostearate sowie deren Gemische. Beispiele für weitere
geeignete Polyolester sind die gegebenenfalls mit 1 bis 30 Mol Ethylenoxid umgesetzten Mono-,
Di- und Triester von Trimethylolpropan oder Pentaerythrit mit Laurinsäure, Kokosfettsäure,
Talgfettsäure, Palmitinsäure, Stearinsäure, Ölsäure, Behensäure und dergleichen.
Anionische Emulgatoren
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Typische anionische Emulgatoren sind aliphatische Fettsäuren mit 12 bis 22 Kohlenstoffatomen,
wie beispielsweise Palmitinsäure, Stearinsäure oder Behensäure, sowie Dicarbonsäuren mit 12 bis
22 Kohlenstoffatomen, wie beispielsweise Azelainsäure oder Sebacinsäure.
Amophothere und kationische Emulgatoren
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Weiterhin können als Emulgatoren zwitterionische Tenside verwendet werden. Als zwitterionische
Tenside werden solche oberflächenaktiven Verbindungen bezeichnet, die im Molekül mindestens
eine quartäre Ammoniumgruppe und mindestens eine Carboxylat- und eine Sulfonatgruppe
tragen. Besonders geeignete zwitterionische Tenside sind die sogenannten Betaine wie die N-Alkyl-
N,N-dimethylammoniumglycinate, beispielsweise das Kokosalkyldimethylammoniumglycinat, N-
Acylaminopropyl-N,N-dimethylammoniumglycinate, beispielsweise das
Kokosacylaminopropyldimethyl-ammoniumglycinat, und 2-Alkyl-3-carboxylmethyl-3-hydroxyethylimidazoline
mit jeweils 8 bis 18 C-Atomen in der Alkyl- oder Acylgruppe sowie das
Kokosacylaminoethylhydroxyethylcarboxymethylglycinat. Besonders bevorzugt ist das unter der CTFA-Bezeichnung
Cocamidopropyl Betaine bekannte Fettsäureamid-Derivat. Ebenfalls geeignete Emulgatoren sind
ampholytische Tenside. Unter ampholytischen Tensiden werden solche oberflächenaktiven
Verbindungen verstanden, die außer einer C8/18-Alkyl- oder Acylgruppe im Molekül mindestens eine
freie Aminogruppe und mindestens eine -COOH- oder -SO3H-Gruppe enthalten und zur
Ausbildung innerer Salze befähigt sind. Beispiele für geeignete ampholytische Tenside sind N-
Alkylglycine, N-Alkylpropion-säuren, N-Alkylaminobuttersäuren, N-Alkyliminodipropionsäuren, N-
Hydroxyethyl-N-alkylamidopropylglycine, N-Alkyltaurine, N-Alkylsarcosine,
2-Alkylaminopropionsäuren und Alkylaminoessigsäuren mit jeweils etwa 8 bis 18 C-Atomen in der Alkylgruppe.
Besonders bevorzugte ampholytische Tenside sind das N-Kokosalkylaminopropionat, das
Kokosacylaminoethylaminopropionat und das C12/18-Acylsarcosin. Schließlich kommen auch Kationtenside
als Emulgatoren in Betracht, wobei solche vom Typ der Esterquats, vorzugsweise
methylquaternierte Difettsäuretriethanolaminester-Salze, besonders bevorzugt sind.
Fette und Wachse
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Typische Beispiele für Fette sind Glyceride, d. h. feste oder flüssige pflanzliche oder tierische Produkte,
die im wesentlichen aus gemischten Glycerinestern höherer Fettsäuren bestehen, als Wachse kommen
u. a. natürliche Wachse, wie z. B. Candelillawachs, Carnaubawachs, Japanwachs, Espartograswachs,
Korkwachs, Guarumawachs, Reiskeimölwachs, Zuckerrohrwachs, Ouricurywachs, Montanwachs,
Bienenwachs, Schellackwachs, Walrat, Lanolin (Wollwachs), Bürzelfett, Ceresin, Ozokerit (Erdwachs),
Petrolatum, Paraffinwachse, Mikrowachse; chemisch modifizierte Wachse (Hartwachse), wie z. B.
Montanesterwachse, Sasolwachse, hydrierte Jojobawachse sowie synthetische Wachse, wie z. B.
Polyalkylenwachse und Polyethylenglycolwachse in Frage. Neben den Fetten kommen als Zusatzstoffe
auch fettähnliche Substanzen, wie Lecithine und Phospholipide in Frage. Unter der Bezeichnung
Lecithine versteht der Fachmann diejenigen Glycero-Phospholipide, die sich aus Fettsäuren, Glycerin,
Phosphorsäure und Cholin durch Veresterung bilden. Lecithine werden in der Fachwelt daher auch
häufig als Phosphatidylcholine (PC). Als Beispiele für natürliche Lecithine seien die Kephaline genannt,
die auch als Phosphatidsäuren bezeichnet werden und Derivate der 1,2-Diacyl-sn-glycerin-3-
phosphorsäuren darstellen. Dem gegenüber versteht man unter Phospholipiden gewöhnlich Mono- und
vorzugsweise Diester der Phosphorsäure mit Glycerin (Glycerinphosphate), die allgemein zu den
Fetten gerechnet werden. Daneben kommen auch Sphingosine bzw. Sphingolipide in Frage.
Perlglanzwachse
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Als Perlglanzwachse kommen beispielsweise in Frage: Alkylenglycolester, speziell
Ethylenglycoldistearat; Fettsäurealkanolamide, speziell Kokosfettsäurediethanolamid; Partialglyceride, speziell
Stearinsäuremonoglycerid; Ester von mehrwertigen, gegebenenfalls hydroxy-substituierte Carbonsäuren mit
Fettalkoholen mit 6 bis 22 Kohlenstoffatomen, speziell langkettige Ester der Weinsäure; Fettstoffe, wie
beispielsweise Fettalkohole, Fettketone, Fettaldehyde, Fettether und Fettcarbonate, die in Summe
mindestens 24 Kohlenstoffatome aufweisen, speziell Lauron und Distearylether; Fettsäuren wie
Stearinsäure, Hydroxystearinsäure oder Behensäure, Ringöffnungsprodukte von Olefinepoxiden mit 12 bis 22
Kohlenstoffatomen mit Fettalkoholen mit 12 bis 22 Kohlenstoffatomen und/oder Polyolen mit 2 bis 15
Kohlenstoffatomen und 2 bis 10 Hydroxylgruppen sowie deren Mischungen.
Konsistenzgeber und Verdickungsmittel
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Als Konsistenzgeber kommen in erster Linie Fettalkohole oder Hydroxyfettalkohole mit 12 bis 22 und
vorzugsweise 16 bis 18 Kohlenstoffatomen und daneben Partialglyceride, Fettsäuren oder
Hydroxyfettsäuren in Betracht. Bevorzugt ist eine Kombination dieser Stoffe mit Alkyloligoglucosiden und/oder
Fettsäure-N-methylglucamiden gleicher Kettenlänge und/oder Polyglycerinpoly-12-hydroxystearaten.
Geeignete Verdickungsmittel sind beispielsweise Aerosil-Typen (hydrophile Kieselsäuren),
Polysaccharide, insbesondere Xanthan-Gum, Guar-Guar, Agar-Agar, Alginate und Tylosen,
Carboxymethylcellulose und Hydroxyethyl- und Hydroxypropylcellulose, ferner höhermolekulare
Polyethylenglycolmono- und -diester von Fettsäuren, Polyacrylate, (z. B. Carbopole® und Pemulen-Typen von Goodrich;
Synthalene® von Sigma; Keltrol-Typen von Kelco; Sepigel-Typen von Seppic; Salcare-Typen von
Allied Colloids), Polyacrylamide, Polymere, Polyvinylalkohol und Polyvinylpyrrolidon. Als besonders
wirkungsvoll haben sich auch Bentonite, wie z. B. Bentone® Gel VS-5PC (Rheox) erwiesen, bei dem es
sich um eine Mischung aus Cyclopentasiloxan, Disteardimonium Hectorit und Propylencarbonat
handelt. Weiter in Frage kommen Tenside, wie beispielsweise ethoxylierte Fettsäureglyceride, Ester von
Fettsäuren mit Polyolen wie beispielsweise Pentaerythrit oder Trimethylolpropan, Fettalkoholethoxylate
mit eingeengter Homologenverteilung oder Alkyloligoglucoside sowie Elektrolyte wie Kochsalz und
Ammoniumchlorid.
Überfettungsmittel
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Als Überfettungsmittel können Substanzen wie beispielsweise Lanolin und Lecithin sowie
polyethoxylierte oder acylierte Lanolin- und Lecithinderivate, Polyolfettsäureester, Monoglyceride und
Fettsäurealkanolamide verwendet werden, wobei die letzteren gleichzeitig als Schaumstabilisatoren dienen.
Stabilisatoren
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Als Stabilisatoren können Metallsalze von Fettsäuren, wie z. B. Magnesium-, Aluminium- und/oder
Zinkstearat bzw. -ricinoleat eingesetzt werden.
Polymere
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Geeignete kationische Polymere sind beispielsweise kationische Cellulosederivate, wie z. B. eine
quaternierte Hydroxyethylcellulose, die unter der Bezeichnung Polymer JR 400® von Amerchol erhältlich
ist, kationische Stärke, Copolymere von Diallylammoniumsalzen und Acrylamiden, quaternierte
Vinylpyrrolidon/Vinylimidazol-Polymere, wie z. B. Luviquat® (BASF), Kondensationsprodukte von
Polyglycolen und Aminen, quaternierte Kollagenpolypeptide, wie beispielsweise Lauryldimonium
Hydroxypropyl Hydrolyzed Collagen (Lamequat®L/Grünau), quaternierte Weizenpolypeptide,
Polyethylenimin. kationische Siliconpolymere, wie z. B. Amodimethicone, Copolymere der Adipinsäure und
Dimethylaminohydroxypropyldiethylentriamin (Cartaretine®/Sandoz), Copolymere der Acrylsäure mit
Dimethyl-diallylammoniumchlorid (Merquat® 550/Chemviron), Polyaminopolyamide sowie deren
vernetzte wasserlöslichen Polymere, Kondensationsprodukte aus Dihalogenalkylen, wie z. B. Dibrombutan
mit Bisdialkylaminen, wie z. B. Bis-Dimethylamino-1,3-propan, kationischer Guar-Gum, wie z. B.
Jaguar® CBS, Jaguar® C-17, Jaguar® C-16 der Firma Celanese, quaternierte Ammoniumsalz-Polymere,
wie z. B. Mirapol® A-15, Mirapol® AD-1, Mirapol® AZ-1 der Firma Miranol.
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Als anionische, zwitterionische, amphotere und nichtionische Polymere kommen beispielsweise
VinylacetatlCrotonsäure-Copolymere, Vinylpyrrolidon/Vinylacrylat-Copolymere, Vinylacetat/Butylmaleatl
lsobornylacrylat-Copolymere, Methylvinylether/M aleinsäureanhydrid-Copolymere und deren Ester,
unvernetzte und mit Polyolen vemetzte Polyacrylsäuren, Acrylamidopropyltrimethylammoniumchloridd/
Acrylat-Copolymere,
Octylacrylamid/Methylmeth-acrylatltert.Butylaminoethylmethacrylat/2-Hydroxypropylmethacrylat-Copolymere, Polyvinylpyrrolidon, Vinylpyrrolidon/Vinylacetat-Copolymere,
Vinylpyrrolidon/ Dimethylaminoethylmethacrylat/Vinylcaprolactam-Terpolymere sowie gegebenenfalls derivatisierte
Celluloseether und Silicone in Frage.
Siliconverbindungen
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Geeignete Siliconverbindungen sind beispielsweise Dimethylpolysiloxane, Methylphenylpolysiloxane,
cyclische Silicone sowie amino-, fettsäure-, alkohol-, polyether-, epoxy-, fluor-, glykosid- und/oder
alkylmodifizierte Siliconverbindungen, die bei Raumtemperatur sowohl flüssig als auch harzförmig
vorliegen können. Weiterhin geeignet sind Simethicone, bei denen es sich um Mischungen aus
Dimethiconen mit einer durchschnittlichen Kettenlänge von 200 bis 300 Dimethylsiloxan-Einheiten und hydrierten
Silicaten handelt.
Weitere biogene Wirkstoffe
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Unter weiteren biogenen Wirkstoffen sind beispielsweise Tocopherol, Tocopherolacetat,
Tocopherolpalmitat, Ascorbinsäure, (Desoxy)Ribonucleinsäure und deren Fragmentierungsprodukte, β-Glucane,
Retinol, Bisabolol, Allantoin, Phytantriol, Panthenol, AHA-Säuren, Aminosäuren, Ceramide,
Pseudoceramide, essentielle Öle, andere Pflanzenextrakte und Vitaminkomplexe zu verstehen.
Filmbildner
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Gebräuchliche Filmbildner sind beispielsweise Chitosan, mikrokristallines Chitosan, quaterniertes
Chitosan, Polyvinylpyrrolidon, Vinylpyrrolidon-Vinylacetat-Copolymerisate, Polymere der Acrylsäurereihe,
quaternäre Cellulose-Derivate, Kollagen, Hyaluronsäure bzw. deren Salze und ähnliche Verbindungen.
Quellmittel
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Als Quellmittel für wäßrige Phasen können Montmorillonite, Clay Mineralstoffe, Pemulen sowie
alkylmodifizierte Carbopoltypen (Goodrich) dienen.
Hydrotrope
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Zur Verbesserung des Fließverhaltens können ferner Hydrotrope, wie beispielsweise Ethanol,
Isopropylalkohol, oder Polyole eingesetzt werden. Polyole, die hier in Betracht kommen, besitzen
vorzugsweise 2 bis 15 Kohlenstoffatome und mindestens zwei Hydroxylgruppen. Die Polyole können noch
weitere funktionelle Gruppen, insbesondere Aminogruppen, enthalten bzw. mit Stickstoff modifiziert
sein. Typische Beispiele sind
- - Glycerin;
- - Alkylenglycole, wie beispielsweise Ethylenglycol, Diethylenglycol, Propylenglycol, Butylenglycol,
Hexylenglycol sowie Polyethylenglycole mit einem durchschnittlichen Molekulargewicht von 100 bis
1000 Dalton;
- - technische Oligoglyceringemische mit einem Eigenkondensationsgrad von 1,5 bis 10 wie etwa
technische Diglyceringemische mit einem Diglyceringehalt von 40 bis 50 Gew.-%;
- - Methyolverbindungen, wie insbesondere Trimethylolethan, Trimethylolpropan, Trimethylolbutan,
Pentaerythrit und Dipentaerythrit;
- - Niedrigalkylglucoside, insbesondere solche mit 1 bis 8 Kohlenstoffen im Alkylrest, wie
beispielsweise Methyl- und Butylglucosid;
- - Zuckeralkohole mit 5 bis 12 Kohlenstoffatomen, wie beispielsweise Sorbit oder Mannit,
- - Zucker mit 5 bis 12 Kohlenstoffatomen, wie beispielsweise Glucose oder Saccharose;
- - Aminozucker, wie beispielsweise Glucamin;
- - Dialkoholamine, wie Diethanolamin oder 2-Amino-1,3-propandiol.
Konservierungsmittel
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Als Konservierungsmittel eignen sich beispielsweise Phenoxyethanol, Formaldehydlösung, Parabene,
Pentandiol oder Sorbinsäure sowie die unter der Bezeichnung Surfacine® bekannten Silberkomplexe
und die in Anlage 6, Teil A und B der Kosmetikverordnung aufgeführten weiteren Stoffklassen.
Parfümöle und Aromen
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Als Parfümöle seien genannt Gemische aus natürlichen und synthetischen Riechstoffen. Natürliche
Riechstoffe sind Extrakte von Blüten (Lilie, Lavendel, Rosen, Jasmin, Neroli, Ylang-Ylang), Stengeln
und Blättern (Geranium, Patchouli, Petitgrain), Früchten (Anis, Koriander, Kümmel, Wacholder),
Fruchtschalen (Bergamotte, Zitrone, Orangen), Wurzeln (Macis, Angelica, Sellerie, Kardamon, Costus, Iris,
Calmus), Hölzern (Pinien-, Sandel-, Guajak-, Zedern-, Rosenholz), Kräutern und Gräsern (Estragon,
Lemongras, Salbei, Thymian), Nadeln und Zweigen (Fichte, Tanne, Kiefer, Latschen), Harzen und
Balsamen (Galbanum, Elemi, Benzoe, Myrrhe, Olibanum, Opoponax). Weiterhin kommen tierische
Rohstoffe in Frage, wie beispielsweise Zibet und Castoreum. Typische synthetische
Riechstoffverbindungen sind Produkte vom Typ der Ester, Ether, Aldehyde, Ketone, Alkohole und Kohlenwasserstoffe.
Riechstoffverbindungen vom Typ der Ester sind z. B. Benzylacetat, Phenoxyethylisobutyrat,
p-tert.-Butylcyclohexylacetat, Linalylacetat, Dimethylbenzylcarbinylacetat, Phenylethylacetat, Linalylbenzoat,
Benzylformiat, Ethylmethylphenylglycinat, Allylcyclohexylpropionat, Styrallylpropionat und
Benzylsalicylat. Zu den Ethern zählen beispielsweise Benzylethylether, zu den Aldehyden z. B. die linearen
Alkanale mit 8 bis 18 Kohlenstoffatomen, Citral, Citronellal, Citronellyloxyacetaldehyd, Cyclamenaldehyd,
Hydroxycitronellal, Lilial und Bourgeonal, zu den Ketonen z. B. die Jonone, α-Isomethylionon und
Methylcedrylketon, zu den Alkoholen Anethol, Citronellol, Eugenol, lsoeugenol, Geraniol, Linalool,
Phenylethylalkohol und Terpineol, zu den Kohlenwasserstoffen gehören hauptsächlich die Terpene und
Balsame. Bevorzugt werden jedoch Mischungen verschiedener Riechstoffe verwendet, die gemeinsam
eine ansprechende Duftnote erzeugen. Auch ätherische Öle geringerer Flüchtigkeit, die meist als
Aromakomponenten verwendet werden, eignen sich als Parfümöle, z. B. Salbeiöl, Kamillenöl, Nelkenöl,
Melissenöl, Minzenöl, Zimtblätteröl, Lindenblütenöl, Wacholderbeerenöl, Vetiveröl, Olibanöl,
Galbanumöl, Labolanumöl und Lavandinöl. Vorzugsweise werden Bergamotteöl, Dihydromyrcenol, Lilial, Lyral,
Citronellol, Phenylethylalkohol, α-Hexylzimtaldehyd, Geraniol, Benzylaceton, Cyclamenaldehyd,
Linalool, Boisambrene Forte, Ambroxan, Indol, Hedione, Sandelice, Citronenöl, Mandarinenöl, Orangenöl,
Allylamylglycolat, Cyclovertal, Lavandinöl, Muskateller Salbeiöl, β-Damascone, Geraniumöl Bourbon,
Cyclohexylsalicylat, Vertoffx Coeur, Iso-E-Super, Fixolide NP, Evernyl, Iraldein gamma,
Phenylessigsäure, Geranylacetat, Benzylacetat, Rosenoxid, Romilllat, Irotyl und Floramat allein oder in
Mischungen, eingesetzt.
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Als Aromen kommen beispielsweise Pfefferminzöl, Krauseminzöl, Anisöl, Sternanisöl, Kümmelöl,
Eukalyptusöl, Fenchelöl, Citronenöl, Wintergrünöl, Nelkenöl, Menthol und dergleichen in Frage.
Farbstoffe
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Als Farbstoffe können die für kosmetische Zwecke geeigneten und zugelassenen Substanzen
verwendet werden. Beispiele sind Kochenillerot A (Cl. 16255), Patentblau V (C.I.42051), Indigotin
(C.I.73015), Chlorophyllin (C.I.75810), Chinolingelb (C.I.47005), Titandioxid (C.I.77891), Indanthrenblau
RS (C.I. 69800) und Krapplack (C.I.58000). Als Lumlneszenzfarbstoff kann auch Luminol enthalten
sein. Diese Farbstoffe werden üblicherweise in Konzentrationen von 0,001 bis 0,1 Gew.-%, bezogen
auf die gesamte Mischung, eingesetzt.
Beispiele
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Blätter des Olivenbaumes (Olea europaea) wurden gesammelt, getrocknet, gemahlen und durch ein 55-60%
Ethanol/Wasser-Gemisch bei 60°C über 4 Stunden extrahiert. Das Eluat wurde getrocknet,
gemahlen und gesiebt und auf einen Gehalt von ungefähr 20 Gew.-% Oleuropein eingestellt.
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Zur Bestimmung der antimikrobiellen Wirksamkeit auf schuppenbildungfördernde Mikroorganismen der
Haut und Kopfhaut wurde ein Agardiffusionstest durchgeführt.
Agardiffusionstest
Testkeime
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Malassezia (M.) furfur DSM 6171 1,9 × 108 KBE/ml
Herstellung Testkeimsuspensionen (Hefen und Schimmelpilze)
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Die Testkeime wurden auf Sabouraud-Agar HLT (Merck, Art.18364) subkultiviert. Mittels Tupfer
wurden soviele Kolonien in NaCl-Peptonpuffer homogenisiert, dass die Trübung dem McFarland Standard
1,0 entsprach.
Probenvorbereitung
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Eine Testkonzentration von 5 Gew.-% Olivenbaumblätterextrakt (Herbalia®Olive - Cognis Iberia S.L.,
Poligono San Vicente, 08755 Castellbisbal, Barcelona (Spain)) wurde durch Einwiegen von 0,5 g
Trockenextrakt und Lösen ad 10 ml mit 15 Vol.-% Ethanol (Merck, Art. 100971) eingestellt.
Kontrollen
K1 Testblättchen unbeimpft
K2 Testblättchen + 10 resp. 20 µl 15 Vol.-% Ethanol
Inkubationsbedingungen
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Für jeden Ansatz wurden 3 Testplättchen angelegt. Die Agarplatten wurden 72 h bei 30°C inkubiert.
Testdurchführung
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Die Testkeime wurden 2%ig mit dem entsprechenden Testmedium (s. u.) homogenisiert. 15 ml davon
wurden in Petrischalen gegossen.
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PIT-Medium, bestehend aus Malz Agar Merck Art. 5398, Ochsengalle 3756, Tween 40822185 und
Monoolein Fluka Art. 49960.
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Nach Erstarren und Trocknung der Platten wurden 5 sterile Testplättchen (6 mm Durchmesser,
BioMerieux, Art. 54991) ausgelegt (3 × Probe, 2 × Kontrolle).
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Es wurden je Probe 2 Ansätze durchgeführt: Ansatz 1 mit 10 µl, Ansatz 2 mit 20 µl.
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Nach Inkubation wurden die Hemmhofdurchmesser [mm] ausgemessen.
Ergebnisse
Tabelle 1
Antimikrobielle Aktivität von Olivenbaumblätterextrakt
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Bei einer Ansatzgröße von 20 µl werden Hefen und Schimmelpilze vom Olivenbaumblätterextrakt
deutlich gehemmt. Aus den Ergebnissen wird ersichtlich, dass insbesondere Mikroorganismen, die
charakteristisch für die Entstehung der Schuppenbildung sind, wirksam durch Olivenbaumblätterextrakt
gehemmt werden.
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Die nachfolgende Tabelle 2 enthält Formulierungsbeispiele mit Olivenbaumblätterextrakt.
Tabelle 2
Antischuppen-Shampoo (Wasser, Konservierungsmittel ad 100 Gew.-%)