DE1021235B - Schmiedepaste - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Schmiedepaste zum Erleichtern der Arbeit eines Werkzeuges in dem zu verfo'rmenden Metall, beispielsweise in einer auf die erforderliche Temperatur gebrachten Stahlmasse.

Die Verwendung von Schmiedepasten, die außer einem Schmiermittel, wie Graphit, fein verteilt einen festen Stoff guter Wärmeisolation, wie beispielsweise Glimmer, Glas oder Asbest, enthalten, ist bekannt. Eine solche Schmiedepaste wird jeweils vor dem Gebrauch des Werkzeuges-, also· vor dem Eintreiben des Werkzeuges in die zu bearbeitende Metallmasse, auf das Werkzeug aufgestrichen!.

Nach der Erfindung wird eine solche Schmiedepaste dadurch verbessert, daß der beispielsweise aus Glas oder keramischem Material bestehende feste Stoff in Form sehr kleiner Kügelchen in der Paste Verwendung findet, die, mindestens zu Beginn des Schmiedevoirganges, eine Rollschicht zwischen Werkzeug und Werkstück bilden. Diese Kügelchen ermöglichen ein Abrollen des Werkzeuges an dem zu bearbeitenden Metall im Gegensatz zu den bekannten feinverteilten Zuschlägen aus festem Material, die beliebige, zum Teil scharfkantige Form der Partikelchen aufweisen und, wenn es sich um feuerfestes Material handelt, diese Form während des ganzen Bearbeitungsvoorganges beibehalten und zu erhöhter Reibung führen.

Durch die Verwendung einer erfindungsgemäßen Schmiedepaste wird die Abnutzung des Werkzeuges in überraschendem Maße herabgesetzt. So mußte beispielsweise bei der Herstellung von Rohranscblußstutzen unter Verwendung der bisher bekannten Schmiadepaste der Dom jeweils nach etwa zehn Arbeitseinsätzen wegen Abnutzung ausgewechselt werden, während bei Verwendung einer Schmiedepaste mit eingelagerten Glaskügelchen nach der Erfindung der gleiche Dorn für das gleiche Verfahren mindestens· zehnmal so oft benutzt werden kann, bevor ein solcher Verschleiß festzustellen ist, der das Auswechseln des Dorns bedingt. Dabei ist zu beachten, daß die Abnutzung des Werkzeuges jeweils zu Beginn des Schmiedevo-rganges am größten ist, nämlich dann, wenn das Werkzeug in das Metall eindringt, also der eigentliche Schmiedevorgang beginnt. Wenig später ist die Werkstoffmasse unter Verlagerung ihrer einzelnen Moleküle gegeneinander bereits in Bewegung, wodurch das weitere Eindringen des Werkzeuges erleichtert wird. Hierdurch erklärt sich die Tatsache, daß selbst beim Schmieden von heißen Werkstücken durch die Verwendung von Glaskügelchen nach der Erfindung, die im weiteren Verlauf des Schmiedevo'rganges unter Umständen schmelzen, der Werkzeugverschleiß so stark herabgesetzt wird, wie sich aus dem oben angeführten Beispiel bei der Herstellung von Rohranschlußstutzen ergibt. Im Augenblick, wo Schmiedepaste

Anmelder:
Andre Huet, Paris

Vertreter:

Dr. W. Schalk und Dipl.-Ing. P. Wirth, Patentanwälte, Frankfurt/M., Große Eschenheimer Str. 39

Beanspruchte Priorität:
Frankreich vom 17. September 1954

der kalte, mit Schmiedepaste bestrichene Dorn in das heiße Metall eindringt, ist in jedem Falle die sphärische Form der in die Paste eingelagerten Kügelchen noch erhalten und ermöglicht das Abrollen des Werkzeuges beim ersten Eindringen in das Metall, während anschließend der Fließvorgang des Werkstoffes selbst bereits einsetzt, so daß dann der Abrollbewegung nur noch geringere Bedeutung zukommt und gegebenenfalls nur noch von der Schmierwirkung des schmelzenden Glaszusatzes Gebrauch gemacht wird, während feuerfeste, beispielsweise keramische Kügelchen oder Glaskügelchen mit höherem Schmelzpunkt als dem des zu bearbeitenden Metalls ihre Rollfunktion beibehalten.

Neben dem geringeren Werkzeugverschleiß ergibt die Verwendung einer erfindumgsgeimäßen Paste den weiteren Vorteil gleichmäßigerer Bearbeitungsergebnisse, dia die Herabsetzung der Reibung sich nicht nur a,uf das Werkzeug, sondern auch auf das Werkstück vorteilhaft auswirkt. So zeigten mit einer erfindungsgemäßen Paste hergestellte Anschlußstutzen an Rohren insbesondere hinsichtlich der Höhe und der Dicke der Stutzenränder wesentlich gleichmäßigere Ausmaße als. bei Verwendung bisher üblicher Pasten mit nicht kugelförmigen Einlagerungen aus festem Material.

Bei der Herstellung von Anschlußstutzen an, einem Sammelrohr wird außer einem Dorn häufig auf der gegenüberliegenden Wandseite ein Gesenk verwendet,

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Claims (1)

1. das nach der Erfindung gleichfalls zuvor mit einer Kügelchen enthaltenden Paste bestrichen wird. Bei der Berührung der Oberfläche des mit der Paste bestrichenen Werkzeugs, Dorns oder Gesenkes mit dem hocherhitzten Stahl kühlt das Metall an der Oberfläche sofort so weit ab, daß die Kügelchen noch fest bleiben und durch ihr Abrollen eine erleichterte Relativverschiebung zwischen Dorn oder Gesenk und dem zu schmiedenden Metall gewährleisten. Die Masse des Metalls bleibt dabei aber auf der für das Schmieden erforderlichen Temperatur, weil sie durch eine Schicht von wärmeisolierender Paste von dem Werkzeug getrennt ist und daher durch dieses nicht übermäßig abgekühlt werden kann.

   Die Kügelchen wirken also einerseits durch ihre ' Rollfähigkeit und andererseits durch die von ihnen ausgeübte Wärmeisolierung.

   Die erfindungsgemäße Schmiedepaste mit sehr kleinen Kügelchen, deren Durchmesser größenordnungsmäßig weit unter 1 mm liegt, kann beispielsweise auf folgende Weise zusammengesetzt sein: ein Drittel des Volumens Kügelchen, ein Drittel Graphit in Staubform und ein Drittel öl oder Fett. Das Mischungsverhältnis kann selbstverständlich entsprechend der Art des zu bearbeitenden Metalls und der Schmiedetemperatur abgeändert werden.

   Pate ν ta ν s ρ r u c H:

   Schmiedepaste zum Erleichtern der Arbeit eines Werkzeuges in dem zu verformenden Metall mit einem Schmiermittel, das fein verteilt einen festen Stoff guter Wärmeisolation enthält, dadurch gekennzeichnet, daß der beispielsweise aus Glas oder keramischem Material bestehende feste Stoff die Form sehr kleiner Kügelchen hat, die, mindestens zu Beginn des Schmiedevorganges, eine Rollschicht zwischen Werkzeug und Werkstück bilden.

   In Betracht gezogene Druckschriften:
   Deutsche Patentschrift Nr. 887 186;
   USA.-Patentschrift Nr. 2 588 625.

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