DE1020598B - Gas-Fluessigkeits-Austauschboden - Google Patents
Gas-Fluessigkeits-AustauschbodenInfo
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Description
DEUTSCHES
Gegenstand der Erfindung ist ein Gas-Flüssigkeits-Austauschboden
mit Öffnungen, die so bemessen sind, daß während des Betriebs das aufsteigende Gas durchtreten
kann,, nicht aber die auf dem Boden strömende Flüssigkeit. Derartige Böden werden im allgemeinen
mit »Siebboden« bezeichnet.
Böden dieser Art weisen einen einfachen Aufbau und eine große Leistung auf, die allerdings nur
zwischen verhältnismäßig engen Grenzen der Durchflußmenge
aufrechterhalten bleibt. Sie arbeiten im übrigen erheblich weniger gut, insbesondere bei geringer
Beaufschlagung, wenn ihre Oberfläche nicht genau horizontal liegt. Schließlich entleeren sie sich
bei jedem Anhalten durch die öffnungen, die normalerweise für den Durchgang des aufsteigenden
Gases vorgesehen sind, und sie können demzufolge ihren Normalbetrieb erst nach einer gewissen Verzögerung
wiederaufnehmen.
Um diese Nachteile zu beheben, ist es bereits vorgeschlagen worden, dem Boden eine gewellte Oberfläche
zu geben. Auf diese Weise tritt das Gas, wenn der Gasdruck verhältnismäßig gering ist, nur durch
diejenigen Öffnungen, deren senkrechter Abstand vom Flüssigkeitsspiegel am geringsten ist. Wenn sich
der Druck erhöht, lassen fortschreitend auch ihrerseits diejenigen öffnungen das Gas durchtreten, die
in größerem senkrechtem Abstand vom Flüssigkeitsspiegel liegen. Der Boden besitzt somit eine Einrichtung
für veränderlichen Gasdurchlaß in Abhängigkeit vom Gasdruck und infolgedessen von der Beaufschlagung
mit aufsteigendem Gas, die es ihm gestattet, ein gutes Betriebsverhalten innerhalb sehr weiter Beaufschlagungsgrenzen
beizubehalten. Im übrigen ist die Arbeitsweise dieses bekannten Bodens erheblich
weniger gegen eine geringfügige Abweichung bezüglich der waagerechten Lagerung empfindlich, jedoch
ist die Zeit, die benötigt wird, um eine Kolonne, die mit solchen Böden ausgerüstet ist, richtig in Gang zu
setzen, nach wie vor sehr lang.
Demgegenüber ist es Zweck des Bodens nach der Erfindung, diesen zuletzt genannten Nachteil zu beheben
und gleichzeitig auch den Beaufschlagungsbereich, in welchem der Boden zufriedenstellend
arbeitet, gegenüber demjenigen eines gewellten Bodens bekannter Art, wie er oben beschrieben und der mit
Öffnungen in verschiedenen Höhen versehen ist, noch zu erweitern.
Gemäß der Erfindung ist daher unterhalb des unteren Abschnittes jeder Wellung eine nicht gelochte
Rinne angeordnet, die die Flüssigkeit aufnehmen kann.
Auf diese Weise wird erreicht, daß, wenn der Betrieb der Kolonne durch Unterbrechung des Gasoder
Flüssigkeitsumlaufes unterbrochen wird, die
Gas-Flüssigkeits-Austauschboden
Anmelder:
L'Air Liquide, Societe Anonyme pour
l'Etude et !'Exploitation des Procedes
Georges Claude, Paris
Vertreter: Dr. H. H. Willrath, Patentanwalt
Wiesbaden, Hildastr. 32
Wiesbaden, Hildastr. 32
Beanspruchte Priorität:
Frankreich vom 11. März 1954
Frankreich vom 11. März 1954
Jean Maille, Courbevoie (Frankreich),
ist als Erfinder genannt worden
ist als Erfinder genannt worden
durch den Gasdruck nicht mehr gehaltene Flüssigkeit
nur teilweise durch die oberen Öffnungen abläuft, während ein Teil der Flüssigkeit in den Rinnen verbleibt.
Der normale Betrieb der Kolonne stellt sich dann beim Wiederingangsetzen sehr schnell wieder ein.
Darüber hinaus ist der zusätzliche Gasdruck, der notwendig ist, damit das Gas, das bereits durch einen
Bereich von Öffnungen hindurchtritt, die bezüglich der Rinne in einer festgelegten Höhe angeordnet sind,
beginnt, auch durch einen unmittelbar darunterliegenden Bereich von Öffnungen hindurchzutreten, höher
als der Betrag des hydrostatischen Druckes (Höhenunterschied der Flüssigkeitssäule über einem Bereich
von Öffnungen und dem darunterliegenden Bereich von Öffnungen), weil das Gas in den engen Zwischenraum
zwischen dem gelochten Teil des Bodens und der Rinne eintreten und die sich dort befindende
Flüssigkeitsschicht verdrängen muß, was einen Überschuß an zusätzlichem Gasdruck erforderlich macht.
Dies hat die gleiche Wirkung, als wenn der Höhenunterschied zwischen zwei Bereichen von Öffnungen
in Wirklichkeit größer wäre. Man erzielt auf diese Weise das gleiche Ergebnis wie mit einem Boden,
dessen Wellungen eine größere Höhe besitzen. Der durch die Erfindung in dieser Hinsicht erzielte Vorteil
ist insbesondere im Hinblick auf die Vereinfachung und Verbilligung des Bodenaufbaues von
großer Bedeutung.
Ein zusätzlicher Vorteil, der durch die Erfindung erzielt wird, ist der folgende: Das Gas, das durch die
im Bereich der Rinne gelegenen Öffnungen hindurchtritt,
unterliegt einer scharfen Änderung der Strömungsrichtung, während es in den Zwischenraum
zwischen dem gelochten Blech und der Rinne eindringt. Hierdurch trennen sich die Flüssigkeit*-
tröpfchen, die ständig vom Gasstrom mitgerissen werden, von diesem ab und sammeln sich auf der
Unterseite des gegenüberliegenden Wellenteiles, auf welchem sie sich vereinigen, bevor sie auf den darunterliegenden
Boden zurücktropfen. Dies hat eine günstige Wirkung auf die Anreicherung von Dampf
beim Durchtritt durch einen Boden, da das Mitreißen vom Flüssigkeitströpfchen durch das Gas, die
diese Anreicherung vermindern, auf diese Weise herabgesetzt ist.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung sind die Öffnungen in derjenigen der
beiden Flanken jeder Wellung, die über der Rinne gelegen ist, in größerer Anzahl angeordnet als in der
der Rinne abgewandten Flanke.
In einer anderen, bevorzugten Ausführungsform der Erfindung kann der Boden aus mehreren übereinandergreifenden
Teilen bestehen, deren jeder einen mittleren konvexen Abschnitt aufweist, an welchen
sich zwei konkave Abschnitte anschließen, von denen der eine von Öffnungen frei ist und eine Rinne bildet.
während der andere über der Rinne des benachbarten Teiles so angeordnet ist, daß er nur mit seinem Ende
auf der Rinne aufliegt.
Die Erfindung ist nachstehend unter Bezugnahme auf die Zeichnung in ihrer Anwendung auf Rektifizierkolonnen
beispielshalber erläutert.
Fig. 1 zeigt in einem lotrechten Querschnitt in ziemlich großem Maßstab einen Abschnitt eines erfindungsgemäßen
Bodens in Form einer Mulde mit sinusförmigem Querschnitt;
Fig. 2 zeigt im Schnitt einen Abschnitt einer Kolonne mit radialer Strömung mit erfindungsgemäßen kreisförmigen Böden;
Fig. 3 ist ein waagerechter Schnitt der gleichen Kolonne längs der Linie X-Y der Fig. 2;
Fig. 4 ist ein waagerechter Schnitt einer Kolonne, welche mit erfindungsgemäßen rechteckigen Böden
versehen ist, bei welchen die Wellung nicht mehr kreisförmig, sondern geradlinig ist;
Fig. 5, 6 und 7 zeigen schematisch die mechanische Wirkung des Gases auf die Flüssigkeit bei zunehmenden
Durchströmmengen des Gases.
Gemäß Fig. 1 besteht der Boden aus mehreren aufeinanderfolgenden Teilen, deren jeder von oben gesehen
einen mittleren konvexen Abschnitt 1 besitzt, welcher von zwei konkaven Abschnitten 2 und 2' eingefaßt
wird, wobei der Abschnitt 2' eine stärkere Vertiefung aufweist. Der Abschnitt 2 eines jeden Teiles
ist in den Abschnitt 2' des nächsten Teiles so eingepaßt, daß ein kleiner Zwischenraum zwischen den
beiden Teilen in ihren dem Eiide des Abschnittes 2' entsprechenden Abschnitten entsteht, während der
Abschnitt 2 mit seiner Unterseite in Berührung mit der Oberseite des Nachbarteiles gehalten wird, z. B.
durch Schweißen.
Löcher 3, 3', 3" für den Durchtritt des aufsteigenden
Gases sind in jedem Teil in seinem mittleren konvexen Abschnitt 1 und in dem konkaven Abschnitt 2
vorgesehen, während der Abschnitt 2' keine Löcher enthält. Die Richtung des durch die Löcher austretenden
Gases ist durch die gestrichelten Pfeile angegeben, während die Richtung der auf dem Boden
strömenden Flüssigkeit durch einen waagerechten vollausgezogenen Pfeil bezeichnet ist.
Aus der Figur ist ersichtlich, daß dank der Anordnung der Löcher für den Durchtritt des Gases
dessen Bewegungsenergie auf die Flüssigkeit eine Druckkraft ausübt, deren Resultierende in Strömungsrichtung dt-r Flüssigkeit gerichtet ist, wenn der Gasdruck
groß genug ist, daß die öffnungen 3' von dem Gat- durchströmt werden.
Wenn der Boden mit geringen Strömungsmengen von Gas arbeitet, ist der Gasdruck verhältnismäßig
klein, und gemäß dem Schema der Fig. 5 sind nur die in den mittleren konvexen Abschnitten einen jeden
Teiles liegenden Löcher 3 wirksam. Die waagerechten Druckkräfte der schrägen Gasstrahlen heben sich dann
auf, und die Flüssigkeit strömt nur unter der alleinigen Wirkung des Höhenunterschiedes zwischen ihrer
Ankunfts- und Abflußstelle, was dann für den Stoffaustausch günstig ist, da die Strömung der Flüssigkeit
verhältnismäßig langsam sein soll. Wenn dagegen die Durchströmmenge und der Gasdruck zunehmen,
soll die Strömung der Flüssigkeit schneller werden, was selbsttätig durch die waagerechte Druckkraft des
zusätzlichen Gases erhalten wird, welches durch die in Fig. 6 angegebenen Löcher 3' austritt.
Bei weiterer Zunahme des Gasdruckes kann die die Flüssigkeit bewegende Wirkung der die Löcher 3'
durchströmenden Gasstrahlen so groß werden, daß die Flüssigkeit auf eine Geschwindigkeit kommt, welche
größer als die günstigste Geschwindigkeit ist. Der Gasdruck macht dann gemäß Fig. 7 die am Grund der
Wellungen liegenden Löcher 3" wirksam, und die Wirkung der entsprechenden lotrechten Gasstrahlen
und der aus den Löchern 3' kommenden Strahlen gibt der Flüssigkeit in jeder Wellung eine Wirbelbewegung
in einer lotrechten Ebene, welche die waagerechte Strömung der Flüssigkeit verlangsamt.
Wenn der Betrieb der Kolonne durch Unterbrechung der Gas- und Flüssigkeitsströmung abgestellt wird,
wird die Flüssigkeit nicht mehr durch den Gasdruck gehalten und fließt teilweise durch die öffnungen 3
aus. Ein Teil der Flüssigkeit bleibt jedoch in den konkaven Abschnitten 2' des Bodens, welche keine Löcher
aufweisen und Rinnen unterhalb der gelochten Abschnitte 2 des nächsten Teiles bilden. Bei der Wiederinbetriebnahme
stellt sich daher schnell der normale Betriebszustand der Kolonne wieder ein.
Fig. 2 zeigt im Schnitt in kleinerem Maßstab einen Abschnitt einer mit erfindungsgemäßen Böden versehenen
Kolonne, wobei die Strömung der Flüssigkeit auf allen Böden vom Rand nach der Mitte zu erfolgt,
jeder Boden besteht aus einer Reihe von ringförmigen Teilen, welche gemäß Fig. 1 ineinander eingreifeil,
wobei die Flüssigkeit am Rand eines Bodens ankommt und von dem unmittelbar darüberliegenden Boden
stammt. Nachdem die Flüssigkeit auf dem Boden in Richtung auf die Mitte zu geströmt ist, sammelt sie
sich in einem mittleren Behälter 4, von welchem Flüssigkeitsdichtungen 5 bildende Rohre ausgehen, welche
sie an den Umfang der Kolonne führeil, von wo aus sie auf den nächsten Boden fließt.
Diese Rohre haben eine gebogene Form. Sie sind geometrisch Abschnitte eines in einer lotrechten Ebene
liegenden Ringkörpers. Ein Ende des Rohres tritt in den mittleren Behälter 4 ein, wo es in einen etwa waagerechten
Abschnitt ausläuft, der somit schräg zur Achse des Rohres liegt. Das entgegengesetzte freie
Ende des Rohres ist vorzugsweise ebenfalls schräg abgeschnitten und bildet den gleichen Winkel mit der
Achse des Rohres wie an dem anderen Ende. Dank des schrägen Abschnittes des in den mittleren Behälter
4 eintretenden Endes des Rohres 5 bietet das Rohr
für den Durchtritt der Flüssigkeit eine Fläche, welche größer als der Querschnitt des Rohres ist, wodurch
die Druckverluste infolge der Richtungsänderung der Flüssigkeit verengert werden. Da die beiden Endabschnitte
des Rohres den gleichen Winkel mit der Achse bilden, können alle Verteilungsrohre einer Kolonne
aus einem Rohr großer Länge hergestellt werden, welches spiralig gewickelt und mit dem geringsten
Arbeitsaufwand und ohne irgendeinen Werkstoffverlust in gleiche Abschnitte zerschnitten wird.
Das Rohr 5 besitzt zweckmäßig an seinem höchsten Teil eine Öffnung 6 für den Druckausgleich zwischen
dem Rohr und der Gasatmosphäre unterhalb des Bodens, wodurch ein Entleeren des Behälters 4 bei
vollständiger Füllung des Rohres 5 mit Flüssigkeit vermieden wird.
Bei Kolonnen zur Behandlung von großen Flüssigkeits- und Gasmengen weist die in Fig. 2 dargestellte
Anordnung den Nachteil auf, daß die Oberfläche des mittleren Behälters für die Unterbringung aller Abfluß
rohre 5 für die Flüssigkeit ungenügend sein kann, wenn er nicht einen großen Teil des Gesamtquerschnittes
der Kolonne einnimmt.
Der in Fig. 4 dargestellte Boden hilft diesem Nachteil ab. Der eigentliche Boden 7 ist ein Quadrat, welches
in den Kreis 8 eingeschrieben ist, welcher den Querschnitt des zylindrischen Mantels der Kolonne
bildet. Der quadratische Boden 7 besitzt geradlinige Wellungen, welche denen eines Wellblechs gleichen,
und ist an den zylindrischen Mantel 8 durch vier volle Segmente 6' angeschlossen. Die Zufuhr der Flüssigkeit
erfolgt auf einem Segment 6', dessen Grundseite zu den Wellungen parallel ist, während die Abfuhr
der Flüssigkeit an dem entgegengesetzten Segment erfolgt, so daß die Strömung senkrecht zu den WeI-lungen
stattfindet. Der eigentliche Boden kann durch Teile gebildet werden, welche alle einander gleich
sind, was eine wirtschaftliche Massenfertigung ermöglicht.
Claims (3)
1. Gas-Flüssigkeits-Austauschboden, welcher mit
Öffnungen von solchen Abmessungen versehen ist, daß während des Betriebes der Durchtritt des aufsteigenden
Gases, aber nicht der der auf dem Bodea strömenden Flüssigkeit möglich ist, wobei die
öffnungen gruppenweise in waagerechten Ebenen angeordnet sind, die Bodenoberfläche gewellt ist
und die Strömung der Flüssigkeit quer zu den Wellungen erfolgt, dadurch gekennzeichnet, daß
unterhalb des unteren Abschnittes jeder Wellung eine nicht gelochte Rinne (2') angeordnet ist, die
Flüssigkeit aufnehmen kann.
2. Austauschboden nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die öffnungen (3, 3', 3"), in
derjenigen der beiden Flanken jeder Wellung, die über der Rinne (2') gelegen ist, in größerer Anzahl
angeordnet sind als in der der Rinne (2') abgewandten Flanke.
3. Austauschboden nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Boden aus mehreren übereinandergreifenden
Teilen besteht, deren jeder einen mittleren konvexen Abschnitt (1) aufweist, an welchen sich zwei konkave Abschnitte (2 und 2')
anschließen, von denen der eine (2') von öffnungen frei ist und eine Rinne bildet, während der andere
(2) über der Rinne des benachbarten Teiles so angeordnet ist, daß er nur mit seinem Ende auf
der Rinne aufliegt.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
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