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Die
Erfindung betrifft eine verpressbare Rohrverbindung zwischen einem
Installationsrohr und einem Rohrfitting nach dem Oberbegriff des
Anspruchs 1.
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Aus
dem Stand der Technik sind verschiedene Systeme und Methoden bekannt,
um Rohre mit Armaturen oder Fittingen zu verbinden. Eine weit verbreitete
Technik ist die Radialverpressung. Hierbei werden Kunststoff- oder
Metall-Kunststoff-Verbundrohre
in speziellen Fittings verpresst. Die Fittings bestehen aus einer
Innentülle
(auf der das zu verpressende Rohr abgestützt wird) und einer Presshülse. Als
Presshülse
wird meist eine Rohrhülse
aus Edelstahl mit einer geeigneten Pressbacke über dem eingeschobenen Rohr
verpresst, zur Abdichtung werden O-Ringe verwendet.
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Eine
derartige verpressbare Rohrverbindung mit mindestens zwei O-Ringen
ist aus der
EP 0879 985
B1 bekannt. Bei dieser Lösung ist mindestens ein O-Ring
unter einer Pressfläche
bzw. unmittelbar neben einer Pressfläche oder unmittelbar zwischen zwei
Pressflächen
in der Presshülse
oder im Installationsrohr angeordnet und der Anpressdruck unter
der Pressfläche
entspricht der zulässigen
Verformung des O-Rings.
Die Verpressung erfolgt somit zusätzlich auch im Bereich mindestens
eines O-Rings bzw. es wird ein O-Ring in einen Bereich des Anschlussstutzens
des Fittings gesetzt, in welchem die Presszange die Presshülse und
bzw. oder das Installationsrohr im Querschnitt verjüngt. Damit
soll erreicht werden, dass auch bei wechselnden Temperatur- und
Druckwerten eine einwandfreie Dichtwirkung gegeben ist. Aus der
DE 298 23 678 U1 ist
eine weitere verpressbare Rohrverbindung zwischen einem Rohrfitting
mit Anschlussstutzen und einem Installationsrohr, wie beispielsweise
einem beiderseits mit Kunststoff ummantelten Aluminiumrohr, mit
einer über
das Installationsrohr geschobenen Presshülse mit mindestens einem O-Ring
zwischen dem Anschlussstutzen und dem Installationsrohr bekannt.
Dabei ist die Presshülse über ein
Verbindungselement am Anschlussstutzen festgelegt, welches eine
zur Führung und
Positionierung der Pressbacken einer Presszange dienende Form aufweist.
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In
der
DE-GM G 91 16 948.8 wird
ebenfalls eine Rohrverbindung für
Kunststoff-Metall-Verbundrohre
beschrieben. Die Verbindung weist eine Stützhülse auf, die einen Bund und
mindestens einen diesem zugeordneten Anschlussbereich für eine Pressverbindung
mit einem Kunststoff-Metall-Verbundrohr aus verpressbaren Materialien
auf, sowie je Anschlussbereich eine Presshülse, die ein auf den betreffenden
Anschlussbereich aufgeschobenes Ende eines Rohres umgreift und dieses
im Presseingriff auf dem Anschlussbereich fixiert. Je Pressverbindung
ist ein Kontrollmittel vorgesehen, durch das die Lage des Rohrendes
auf dem betreffenden Anschlussbereich überprüfbar ist. In der korrekten
Aufschubposition ist durch ein Ringelement, insbesondere eine Ringkappe
zwischen dem Anschlag (Bund) des Anschlussbereichs und der diesem
zugewandten Stirnseite des Verbundrohrendes, die an der Kappe anliegt,
ein vorbeugender Korrosionsschutz gegeben.
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Die
EP 0728 979 B1 bezieht
sich auf eine abdichtende Verbindung eines Kunststoffrohres mit
einem aus Metall gefertigten Anschlussstück, wobei das im Verbindungsbereich
liegende Ende des Kunststoffrohres mittels einer Presshülse auf
einen zylindrischen Abschnitt des Anschlussstückes aufgepresst ist und die
Hülse mittels
eines Halteringes in axialer Richtung am Anschlussstück unverlierbar festgelegt
ist. Der Haltering bildet gegenüber
der Presshülse
ein separates Bauteil, wobei die Presshülse an der dem Haltering zugewandten
Seite mit einem aufgeweiteten Ringabschnitt versehen ist, der in eine
hinterschnittene Nut des Halteringes eingeschnippt ist und der Haltering
mit mindestens einem radialverlaufenden im Bereich des Endes des
Kunststoffrohres vorgesehenen Durchbruch ausgerüstet ist.
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In
der
US 3 540 486 wird
ein einstückiger
Fitting mit einem speziell ausgeformten Rohrende offenbart. Das
Rohrende besteht dabei aus einer inneren Stützkontur mit einer angeformten
und die Stützkontur
umgebenen Presshülse.
Die vorliegende Erfindung betrifft demgegenüber eine Rohrverbindung zwischen
einem Installationsrohr und einem Rohrfitting.
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Aufgabe
der Erfindung ist es, die aus dem Stand der Technik bekannten Rohrverbindungen
zu vereinfachen und eine völlig
neue Art einer Rohrverbindung vorzustellen.
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Erfindungsgemäß wird die
Aufgabe durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausbildungen
der Erfindung sind in den Ansprüchen 2
bis 9 enthalten. Demnach sieht die Erfindung vor, dass der Rohrfitting
aus einem, an mindestens einem Ende aufgeweiteten Anschlussrohr
einer Armatur besteht, in welchem der Stützkörper nach dem Fügen formschlüssig fixierbar
ist, wobei der Stützkörper auf der
ins Rohrinnere zeigenden Seite Mittel zur formschlüssigen Fixierung
aufweist. Die Erfindung beinhaltet demnach die überraschend einfache Lehre, dass
das metallische Rohrende bei entsprechender Ausgestaltung selbst
als Pressfitting dienen kann. Nach einem besonders bevorzugten Merkmal
der Erfindung besteht der Rohrfitting aus einem, an mindestens einem
Ende aufgeweiteten Anschlussrohr einer Armatur, in welchem der Stützkörper angeordnet
ist, wobei der Stützkörper auf
der ins Rohrinnere zeigenden Seite eine Anlaufschräge aufweist,
die sich im Rohrinneren an eine Aufweitschräge des aufgeweiteten Rohres
anpasst.
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Nach
einem weiteren bevorzugten Merkmal weist der Stützkörper auf der ins Rohrinnere
zeigenden Seite Vertiefungen auf. Dabei kann es sich um Kerben und/oder
Nute handeln. Auch dadurch wird eine formschlüssige Fixierung mit dem Anschlussrohr
ermöglicht,
wobei der Stützkörper sich
nach dem Fügen
unverschiebbar in seiner vorbestimmten Position befindet.
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Nach
einem anderen Merkmal ist der Stützkörper zu
formschlüssigen
Fixierung auf der ins Rohrinnere zeigenden Seite mit dem Anschlussrohr (7)
verklebbar. Auch so wird eine Fixierung des Stützkörpers im Anschlussrohr erreicht.
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Der
Stützkörper weist
auf der ins Rohrinnere zeigenden Seite und im Anschlussbereich jeweils mindestens
ein abdichtendes Ringelement auf. Der Anschlussbereich ist mit einer
Standard-Pressgeometrie versehen. Am aufgeweiteten Ende des Anschlussrohres
ist ein nach außen
geformter Wulst angeordnet. Das Anschlussrohr besteht aus Metall
oder einer Metalllegierung. Der Stützkörper besteht aus Metall, einer
Metalllegierung oder aus Kunststoff.
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Ein
Rohrstück
wird demnach an seinem einen Rohrende (alternativ auch an beiden
Rohrenden) aufgeweitet und mit einem z. B. einsteckbaren Stützkörper versehen.
Der Stützkörper weist
an seinem nach außen
gerichteten Ende ein Geometrie ähnlich
der Innentülle
eines derzeit gebräuchlichen Pressfittings
auf. Auf der ins Rohrinnere zeigenden Seite dagegen dichtet ein
O-Ring gegen die Rohrinnenwand ab. Vorteilhaft erweise wird die Einstecktiefe durch
die Durchmesservergrößerung fixiert,
die sich innen an der Aufweitschräge anlehnt. Zudem ist vorteilhaft,
dass beim Aufweitvorgang des Rohrendes ein nach außen geformter
Wulst angebracht ist, der später
als Fixierposition der Pressbacke dient.
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Der
Pressfitting besteht also nicht, wie heute üblich, aus einer Innengeometrie,
auf der eine Presshülse
mehr oder weniger dauerhaft und transportsicher verklemmt wird,
sondern aus einer Außengeometrie,
in die ein vorgefertigtes Innenteil bis zum Anschlag eingedrückt wird.
Die Presshülse
ist das Rohr selbst und damit unverlierbar.
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Die
Pressenden einer Armatur bestehen in der vorgeschlagen Form nur
aus angelöteten
Rohrstücken
aus beispielsweise Kupfer oder Edelstahl, in die lediglich noch
die Stützkörper eingebracht
werden müssen.
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Ein
Doppelfitting zur Verbindung zweier Rohrenden kann so besonders
vorteilhaft gefertigt werden, denn er besteht aus einem Rohrstück, das
beidseitig aufgeweitet ist und einem z. B. eingesteckten Stützkörper, der
einstückig
für beide
Seiten verwendet wird.
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Der
Stützkörper kann
problemlos aus Kunststoff gespritzt werden, da dieses Teil nur auf
Druck belastet wird. Zudem entfällt
dann die Problematik der Kontaktkorrosion mit dem Aluminium-Innenlager an
der Stirnseite der eingesteckten Metall-Kunststoff-Verbundrohre.
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Beim
Doppelfitting ist die Fertigung des Stützkörpers aus Kunststoff besonders
interessant, da infolge der Stabilität der durchgehenden äußeren Rohrhülse der
Kunststoff keine Biegekräfte
aufnehmen muss.
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Weitere
Vorteile und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung und der Zeichnung, in der Ausführungsbeispiele des Gegenstandes
der Erfindung näher
veranschaulicht sind. In der Zeichnung zeigen:
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1:
einen Schnitt durch ein aus Metallrohr gefertigtem Rohrfitting mit
einem Stützkörper mit
Anlaufschräge,
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2:
einen Schnitt durch eine verpresste Rohrverbindung nach 1,
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3:
einen Schnitt durch ein aus Metallrohr gefertigtem Rohrfitting mit
einem Stützkörper mit
Vertiefungen,
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4:
einen Schnitt durch eine verpresste Rohrverbindung nach 3.
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In
der 1 wird eine verpressbare Rohrverbindung zwischen
einem Installationsrohr 5 (nicht dargestellt) und einem
Rohrfitting 1 mit einem Stützkörper 2 mit einem Anschlussbereich 3 für eine Pressverbindung
mit dem Installationsrohr 5 und abdichtenden Ringelementen 6 gezeigt.
Der Rohrfitting 1 besteht dabei aus einem an mindestens
einem Ende aufgeweiteten Anschlussrohr 7 einer Armatur, in
welches der Stützkörper 2 fixierbar
ist, wobei der Stützkörper 2 auf
der ins Rohrinnere zeigenden Seite eine Anlaufschräge 2a aufweist,
die sich im Rohrinneren an die Aufweitschräge 7a des aufgeweiteten Rohres 7 anpasst.
Der Stützkörper 2 weist
auf der ins Rohrinnere zeigenden Seite und im Anschlussbereich 3 jeweils
mindestens ein abdichtendes Ringelementen 6 auf. Der Anschlussbereich 3 ist
mit einer Standard-Pressgeometrie versehen. Am aufgeweiteten Ende
des Anschlussrohres 7 ist ein nach außen geformter Wulst 7b angeordnet.
Das Anschlussrohr 7 besteht aus Metall oder einer Metalllegierung.
Der Stützkörper 2 besteht
aus Metall, einer Metalllegierung oder aus Kunststoff. In 2 ist
die mit dem Installationsrohr 5 verpresste Rohrverbindung
nach 1 dargestellt.
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In
der 3 wird eine weitere Variante der verpressbaren
Rohrverbindung zwischen einem Installationsrohr 5 (nicht
dargestellt) und einem Rohrfitting 1 mit einem Stützkörper 2 mit
einem Anschlussbereich 3 für eine Pressverbindung mit
dem Installationsrohr 5 und abdichtenden Ringelementen 6 gezeigt.
Der Rohrfitting 1 besteht dabei aus einem an mindestens
einem Ende aufgeweiteten Anschlussrohr 7 einer Armatur,
in welches der Stützkörper 2 fixierbar
ist, wobei der Stützkörper 2 dafür auf der
ins Rohrinnere zeigenden Seite eine Vertiefung 4 in Form
einer umlaufenden Ringnut aufweist. Anschlussrohr 7 und
Stützkörper 2 sind
dadurch nach dem Fügen
derart verkörnert,
dass sich die Teile formschlüssig
fixiert, d. h. unverschiebbar an ihrer vorbestimmten Position befinden.
In 4 ist die mit dem Installationsrohr 5 verpresste
Rohrverbindung nach 3 dargestellt.