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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Zusammensetzung umfassend Phosphinsäure oder ein Salz davon und ein Trägersystem, ein Mundpflegemittel, insbesondere eine Zahnpasta oder eine Mundspülung, umfassend die Zusammensetzung, sowie deren Verwendungen.
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Schon allein wegen der weltweit immer kohlenhydratreicheren Ernährung gewinnt die Zahnpflege zunehmend an Bedeutung. So wird neben ästhetischen Aspekten verstärkt Wert auf die Vorsorge gelegt, wobei hier vor allem die Verminderung oder gar Vermeidung von Plaque, Karies, und/oder Halitosis (Mundgeruch) sowie ein gesundes Zahnfleisch im Mittelpunkt stehen.
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Gesundes Zahnfleisch zeichnet sich unter anderem dadurch aus, dass es die Zähne zervikal umgibt. Dabei umschließt das Zahnfleisch den Zahnhals, wodurch die Eintrittsstelle des Zahnes in den Kieferknochen der Mundhöhle abgedichtet wird. Das Zahnfleisch dient somit unter anderem dem Schutz und als Halterung des Zahnes.
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Die verschiedenen Teile eines natürlichen Zahnes sind Zahnkrone, Zahnhals und Zahnwurzel, wobei diese aus mehreren Schichten aufgebaut sind. Von diesen Schichten sieht man beim gesunden Zahn nur den außenliegenden Zahnschmelz (Enamelum), der das Dentin und weitere Schichten umschließt. Um beispielsweise Nahrung ohne Schaden an den Zähnen zerbeißen oder zermahlen zu können, ist der Zahnschmelz sehr hart. Er besteht zu etwa 97 Gew.% aus Hydroxylapatit (HAP), welcher die Summenformel Ca5(PO4)3(OH) aufweist. Das Dentin gilt auch als Zahnhartsubstanz und besteht zu etwa zwei Dritteln ebenfalls aus Hydroxylapatit. Dentin enthält neben Hydroxylapatit noch Proteine (z.B. Kollagen) und Wasser und ist deshalb weicher als der Zahnschmelz.
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Es ist dokumentiert, dass Speichel aufgrund seiner Übersättigung an Ca2+- und PO4 3--Ionen in bioverfügbarer Form einen remineralisierenden Effekt hat. Allerdings ist der durch den Speichel bewirkte remineralisierende Effekt nicht nur langsam, sondern augenscheinlich auch unzureichend, Personen vor Karies zu schützen und/oder bereits bestehende Zahnläsionen ohne Zugabe von Mineralisationsverstärkenden Zusätzen zu remineralisieren.
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Zahnerkrankungen wie Karies können auf der Bildung von bakteriellen Mikrofilmen und/oder auf bakteriellen Entzündungen beruhen. Obwohl durch Vorsorge eigentlich häufig vermeidbar, bleibt Karies weltweit eine der häufigsten chronischen Erkrankungen bei Kindern und Erwachsenen und es besteht weltweit ein großer Bedarf an Produkten zur Prävention und Heilung von an Karies befallenen Zähnen.
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Karies gilt als eine von mehreren Einflüssen abhängige Erkrankung insbesondere von Zahnschmelz und Dentin unter Beteiligung von Mikroorganismen. So kann sich in einem ersten Schritt auf der Zahnoberfläche ein Niederschlag, auch Pellicle genannt, unter anderem aus Speicheleiweiß bilden. Je rauer die Zahnoberfläche ist, desto einfacher kann sich dieser Niederschlag darauf bilden bzw. daran haften. Aus diesem Pellicle wird dann nach einiger Zeit ein die Zahnoberfläche bedeckender, wenige Mikrometer dicker Film gebildet. Auf diesem Film können sich dann Bakterien vermehren und ausbreiten. Der Film kann als Biofilm betrachtet werden.
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Die Bakterien können aus in der heutigen Nahrung häufig enthaltenen niedermolekularen Kohlenhydraten organische Säuren, wie beispielweise Glucon- und Milchsäure, produzieren. Sowohl diese durch Bakterien hergestellten organischen Säuren als auch die über die Nahrung zugeführten Säuren, wie beispielsweise Fruchtsäuren, können eine Erosion der Zahnhartsubstanz bewirken.
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Hierbei werden unter anderem Calciumphosphate aus dem Zahnschmelz gelöst. Wird dieser Prozess nicht aufgehalten oder bevorzugt sogar umgekehrt, kann es nach einiger Zeit zu einer Demineralisierung des Zahnschmelzes und gegebenenfalls auch des Dentins kommen. Ein so entstandener Defekt an der Zahnhartsubstanz wird als kariöse Läsion bezeichnet, wobei man beispielsweise kariöse Läsionen an der Dentinschicht an einer Gelb- bis Braunfärbung der entsprechenden Stelle des Zahnes erkennen kann. Während also kariöse Läsionen am Zahnschmelz allein häufig noch durch erneutes Mineralisieren des Zahnschmelzes vermindert oder beseitigt werden können, wird bei kariösen Läsionen, die neben dem Zahnschmelz auch noch weitere Schichten betreffen, in der Regel der beschädigte Teil des Zahns entfernt und das entstandene Loch (Kariesläsion) mit einem Füllmaterial verschlossen.
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Zusammenfassend wird eine Kariesbildung durch das Zusammenwirken folgender Faktoren begünstigt werden kann:
- - spezielle am Pellicle haltende Bakterien
- - geringe Zahnqualität bzw. Mineralqualität des Zahnes
- - Plaque
- - niedermolekulare Kohlenhydrate enthaltende Nahrung
- - Zeit.
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Eine Möglichkeit zur Kariesprophylaxe könnte dementsprechend in der Zufuhr von Calciumphosphatverbindungen, insbesondere von Hydroxylapatit, zur Verbesserung der Zahnqualität liegen. Darüber hinaus gibt es verschiedene Ansätze, die alle darauf abzielen, Karies zu verhindern, um vorstehend genannte Behandlungen zu vermeiden. Als aktueller Standard kann die Kariesprophylaxe mit fluoridhaltigen Zahnpflegeprodukten angesehen werden. J. M. ten Cate: „Contemporary perspective on the use of fluoride products in caries prevention", British Dental Journal, 23. Februar 2013, vol. 214, no. 4, S. 161-167, beschreibt in einer Übersichtsarbeit den Gebrauch und die Wirkungsweise von fluoridhaltigen Zahnpflegeprodukten wie Zahnpasta und Mundwasser.
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Es wird insbesondere darauf hingewiesen, dass bei solchen fluoridhaltigen Zahnpflegeprodukten die Verminderung von Karies durch ihren regelmäßigen Gebrauch erreicht wird. Als Modellvorstellung wird hierbei angenommen, dass Fluorid die natürliche Remineralisation aus dem Speichel beschleunigt.
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Als Fluoridquellen in den genannten Zahnpflegeprodukten eignen sich verschiedene Fluoridverbindungen, wie beispielsweise Natriumfluorid, Zinnfluorid, Aminfluoride und Natriummonofluorphosphat). J. M. ten Cate: „The Need for Antibacterial Approaches to Improve Caries Control", Adv Dent Res 21:8-12, August 2009, S. 8-12, beschreibt, dass eine Fluoridbereitstellung allein möglicherweise nicht genügt, um eine ausreichende Kariesprävention zu erzielen, da wie oben erwähnt bei der Kariesbildung auch Bakterien eine entscheidende Rolle spielen. Aus diesem Grund werden Zusammensetzungen zur Kariesprophylaxe in Betracht gezogen, die neben Fluorid auch eine oder mehrere antimikrobielle Substanz(en) enthalten sollen. Ein Beispiel hierfür ist das Chlorhexidin (CHX), dessen antimikrobielle Wirkung in der Mundhöhle in vielen Studien untersucht wurde.
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Die Verwendung von Fluoriden in Zahnpflegeprodukten wird jedoch kontrovers diskutiert, da negative Nebeneffekte befürchtet werden. Hier wird beispielsweise die sogenannte Dentalfluorose genannt, welche durch eine zu hohe Fluoridzufuhr während der Zahnbildung entsteht. Akute toxische Effekte sind u.a. Übelkeit, Erbrechen und Durchfall. Weitere Beispiele sind die Knochenfluorose, welche sich durch Verdickung der äußeren Knochenschicht und dem damit einhergehenden Verlust an Elastizität und Belastbarkeit der Knochen zeigt, sowie die Schmelzfluorose, welche am Auftreten von weißlichen Schmelzflecken auf der Zahnoberfläche erkennbar ist. Zudem wird berichtet, dass durch das Verschlucken von hochdosierten Zahnpflegeprodukten gerade bei Kindern eine akute Fluoridvergiftung ausgelöst werden kann, die gelegentlich sogar tödlich enden kann. In einer aktuellen Auswertung von in vivo Humanstudien des National Toxicology Programs des U.S. Departments of Health and Human Services wurde eindeutig festgestellt, dass je höher die Fluoridexposition der Mutter in der Schwangerschaft ist, desto niedriger der IQ-Wert ihrer Kinder ist.
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Weiterhin ist die WHO bisher nicht in der Lage ist, einen Wert für den täglichen Fluoridbedarf festzulegen, da Fluorid kein essenzielles Spurenelement ist. Es liegen somit keine diagnostischen Parameter und kein entsprechender Beweis für die Existenz klinischer Symptome eines „Fluoridmangels“ vor.
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Auch der Einsatz von einer antimikrobiellen Substanz wie Chlorhexidin ist in der Zahnpflege, insbesondere der Kariesprophylaxe, umstritten. Es wurde hierzu beschrieben, dass ein relevanter Effekt für die Kariesprophylaxe nicht immer reproduzierbar ist und nur in einem Teil der untersuchten Fälle auftritt. Weiterhin ist der antimikrobielle Effekt des Chlorhexidins nicht auf die bei Kariesbildung mitwirkenden Bakterien im Mundraum beschränkt, sondern schließt auch nützliche Bakterien mit ein. Darüber hinaus führt eine Langzeitbehandlung mit chlorhexidinhaltigen Produkten zu unerwünschten Nebeneffekten, wie Zahnverfärbung und Geschmacksstörungen.
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Bekannt sind auch biomimetisch wirkende Zahn- und Mundspülungen mit künstlichem Zahnschmelz, welche den Wirkstoff Hydroxylapatit enthalten können. Auf Hydroxylapatit basierende Produkte können die initiale bakterielle Kolonisation auf der Zahnschmelzoberfläche reduzieren, ohne dabei antimikrobielle Eigenschaften zu haben, welche das ökologische Gleichgewicht des Mundraums stören können. Überdies sollen diese Produkte unter anderem zur Remineralisierung und der Reparatur mikrofeiner Defekte im Zahnschmelz sowie der Ausbildung einer Schutzschicht dienen.
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Weiterhin bekannt sind biomimetische Zahnpflegeprodukte, die auf der Verwendung von Hydroxylapatit basieren. So beschreiben beispielsweise die
DE 10 2002 001 823 A1 ,
WO 2018/024649 A1 ,
DE 10 2017 009 626 A1 und
DE 10 2018 102 365 Oralpflegezusammensetzungen, welche synthetischen Hydroxylapatit enthalten, wobei Hydroxylapatit, wie obenstehend angedeutet, ein bioaktives und biokompatibles Material mit einer ähnlichen chemischen Zusammensetzung wie der Hydroxylapatit des menschlichen Zahnschmelzes ist.
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Aufgrund der obenstehenden Einschränkungen sowohl beim homöostatischen Mechanismus durch den körpereigenen Speichel wie auch bei den auf Fluoridzugabe basierenden Ansätzen bei der Kariesvorbeugung und Remineralisation gibt es aber einen Bedarf an alternativen Zusammensetzungen und Mundpflegemitteln, die der Effizienz der Fluoridzugabe bei der Mineralisation mindestens gleichwertig sind, ohne jedoch die entsprechenden unerwünschten Nebeneffekte zu zeigen.
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Ferner besteht weiterhin ein Bedarf an Zusammensetzungen und Mundpflegemitteln zur Behandlung oder Prävention diverser die Zähne betreffender Erkrankungen.
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Weiterhin soll bei der Verwendung der bereitgestellten Zusammensetzungen und Mundpflegemittel das ökologische Gleichgewicht im Oralbereich nicht signifikant gestört und/oder eine Zahnverfärbung oder Geschmacksstörung riskiert werden.
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Die Aufgabe der Erfindung besteht somit in der Schaffung einer Zusammensetzung und insbesondere eines Mundpflegemittels, insbesondere einer Zahnpasta oder eines Mundwassers, mit einem oder mehreren biomimetischen bzw. bioinspirierten Wirkstoff(en), insbesondere zur Prophylaxe von Karies, das die oben beschriebenen Nachteile des Standes der Technik vermeidet.
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Insbesondere soll eine Zusammensetzung bzw. ein Mundpflegemittel, insbesondere eine Zahnpasta oder ein Mundwasser, bereitgestellt werden, welche bereits vorhandene, kleinere Kariesläsionen mineralisiert und/oder mikrofeine Defekte im Zahnschmelz repariert. Des Weiteren soll eine Schutzschicht auf dem Zahn aufgebracht und/oder offene Dentintubuli verschlossen werden können. Hierzu sollen die oben genannten Effekte erreicht werden, wobei die Nachteile, welche mit der Verwendung von Fluorid einhergehen können, vermieden werden sollen. Des Weiteren soll die Adhäsion von Bakterien auf dem Zahnschmelz vorteilhaft vermindert werden, ohne das ökogische Gleichgewicht im Mundraum signifikant zu stören und/oder eine Zahnverfärbung oder Geschmacksstörung zu riskieren. Die Zusammensetzung und insbesondere das Mundpflegemittel soll zudem keine schleimhautreizende Wirkung haben.
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Diese Aufgaben werden durch die erfindungsgemäße Zusammensetzung und insbesondere das erfindungsgemäße Mundpflegemittel umfassend Phospinsäure und/oder ein Salz der Phosphinsäure, insbesondere Calciumhypophosphit (Ca(H2PO2)2), gelöst. Ergänzend kann mindestens eine Verbindung ausgewählt aus der Gruppe umfassend remineralisierende Substanzen, antibakterielle Substanzen, befeuchtenden bzw. pflegende Substanzen, desensibilisiernede Substanzen und Putzkörper enthalten sein.
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Ein erster Aspekt der Erfindung betrifft deshalb eine Zusammensetzung, insbesondere ein Mundpflegemittel umfassend
- (A) Phosphinsäure und/oder ein Salz der Phosphinsäure, insbesondere Calciumhypophosphit (Ca(H2PO2)2), und
- (B) ein Trägersystem, welches einen pH-Wert zwischen 3,0 und 9,0 aufweist.
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Phosphinsäure, auch Hypophosphorige Säure, ist eine der Säuren des Phosphors und hat die Summenformel H3PO2. Ihre Salze werden Phosphinate oder Hypophosphite genannt. Salze der Phosphinsäure sind erfindungsgemäß bevorzugt. Insbesondere bevorzugt sind zweiwertige Salze der Phosphinsäure, wobei Calciumhypophosphit (Ca(H2PO2)2) wiederum besonders bevorzugt ist.
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Bevorzugt enthält die erfindungsgemäße Zusammensetzung Phosphinat und insbesondere Calciumhypophosphit in einer Menge von 0,00001 bis 40,0 Gewichtsprozent (Gew.%), bevorzugt von 0,0001 bis 20,0 Gew.%, stärker bevorzugt 0,001 bis 15 Gew.%, stärker bevorzugt 0,01 bis 15 Gew.%, besonders bevorzug 0,1 bis 8 Gew.% und insbesondere 2,5 Gewichtsprozent, jeweils bezogen auf das Gesamtgewicht der Zusammensetzung.
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Das erfindungsgemäße Trägersystem enthält wenigstens eine Substanz ausgewählt aus remineralisierenden Substanzen, antibakteriellen Substanzen, befeuchtenden bzw. pflegende Substanzen, desensibilisierenden Substanzen und Putzkörpern. Ferner können beliebige Mischungen dieser Substanzen vom erfindungsgemäßen Trägersystem umfasst sein.
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Besonders bevorzugt umfasst das Trägersystem wenigstens ein Calciumphosphat. Generell bezeichnet Calciumphosphat, auch Tricalciumorthophosphat oder Tricalciumphosphat (Ca3(PO4)2), ein Calciumsalz der ortho-Phosphorsäure und gehört zu den Phosphaten. Der Begriff Tricalciumphosphat wird gelegentlich für die sehr ähnliche Verbindung Pentacalciumhydroxytriphosphat (Ca5(PO4)3·OH) (=Hydroxylapatit) verwendet.
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Es wird erfindungsgemäß bevorzugt, dass neben Calciumhypophosphit mindestens eine Calciumphosphatverbindung vorzugsweise in partikulärer Form vorliegt und ausgewählt ist aus der Gruppe bestehend aus Monocalciumphosphat-Monohydrat (MCPM), Monocalciumphosphat-Anhydrat (MCPA), Dicalciumphosphat-Dihydrat (DCPD, Brushit), Dicalciumphosphat-Anhydrat (DCPA, Monetit), Octacalciumphosphat (OCP), α-Tricalciumphosphat (α-TCP), β-Tricalciumphosphat (β-TCP), amorphem Calciumphosphat (ACP; auch als CPP-ACP-Komplex = Casein Phosphopeptid - amorphes Calciumphosphat), amorphem Calciumphosphat (ACP), Calcium-defizitärem Hydroxylapatit (CDHA), Hydroxylapatit (HA oder HAP), Tetracalciumphosphat (TTCP) und Calciumpyrophosphat, bevorzugt aus der Gruppe bestehend aus Monocalciumphosphat-Monohydrat (MCPM), Monocalciumphosphat-Anhydrat (MCPA), Dicalciumphosphat-Dihydrat (DCPD, Brushit), Dicalciumphosphat-Anhydrat (DCPA, Monetit), Octacalciumphosphat (OCP), amorphem Calciumphosphat (ACP; auch als CPP-ACP-Komplex = Casein Phosphopeptid - amorphes Calciumphosphat), amorphem Calciumphosphat (ACP), Calcium-defizitärem Hydroxylapatit (CDHA), Hydroxylapatit (HA oder HAP) und Tetracalciumphosphat (TTCP) und jegliche Mischungen dieser Verbindungen. Besonders bevorzugt ist Hydroxylapatit. Die mindestens eine Calciumphosphatverbindung kann in unterschiedlichen Kristallformen vorliegen, auch in Form von Mischungen dieser Kristallformen, wobei eher runde Kristallformen gegenüber eher spitzen Kristallformen (beispielsweise nadelförmigen Kristallen) bevorzugt werden. Ebenso können sie unterschiedliche Kristall- und Aggregatsgrößen aufweisen, auch in gemischter Form und unterschiedliche Kristallinitäten aufweisen, ebenfalls auch in gemischter Form.
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Hydroxylapatit ist erfindungsgemäß insbesondere bevorzugt. Dennoch können erfindungsgemäß beispielsweise in Abhängigkeit von der Verwendung der hierin beschriebenen Zusammensetzungen auch Ausführungsformen bevorzugt sein, die neben Calciumhypophosphit keine weitere Calciumphosphatverbindung und insbesondere kein Hydroxylapatit enthalten.
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Hydroxylapatit ist auch als Hydroxyapatit bekannt. Entsprechend sind die Begriffe hierin austauschbar verwendbar. Es handelt sich um ein Mineral aus der Mineralklasse der Phosphate, welches in einem hexagonalen Kristallsystem kristallisiert. Zudem ist Hydroxylapatit ein Mitglied der Apatitgruppe und bildet mit Chlorapatit und Fluorapatit eine lückenlose Mischreihe.
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Ein erfindungsgemäß geeigneter Ca
5(PO
4)
3(OH) wird beispielsweise in der
DE 10 2016 114 189.5 beschrieben. Der erfindungsgemäß verwendete Ca
5(PO
4)
3(OH) wird vorzugsweise synthetisch hergestellt. Das bedeutet, dass der erfindungsgemäß verendete Ca
5(PO
4)
3(OH) vorzugsweise nicht durch Ausbrennen der organischen Bestandteile aus tierischem Material wie beispielsweise Knochen gewonnen wird.
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Erfindungsgemäß ist eine Zusammensetzung bzw. ein Mundpflegemittel umfassend Calciumhypophosphit und Hydroxylapatit besonders bevorzugt.
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Die erfindungsgemäß verwendeten Calciumphosphatverbindungen können sowohl in reiner Form vorliegen als auch in Form von substituierten Verbindungen sowie als Mischungen hiervon. Eine reine Form liegt erfindungsgemäß dann vor, wenn die in der jeweiligen Calciumphosphatverbindung enthaltenden Ionen jeweils weniger als 1%, bevorzugt weniger als 0,5 %, noch mehr bevorzugt weniger als 0,1 % durch ein oder mehrere andere Ionen substituiert sind. Beispielsweise sind in reinem Hydroxylapatit die Ca2+-Ionen durch beispielsweise Mg2+ oder Zn2+ zu weniger als 1%, bevorzugt weniger als 0,5 %, noch mehr bevorzugt weniger als 0,1 % substituiert.
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Weiterhin bevorzugt enthalten die Calciumphosphatverbindungen bevorzugt keine Dotierung, wie beispielsweise eine Zink-Carbonat-Dotierung. Es können aber auch dotierte Calciumphosphatverbindungen eingesetzt werden.
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Der X50-Wert der volumen-basierten Partikelgrößenverteilung der Calciumphosphatverbindungen beträgt 1,0 nm bis 100,0 µm, bevorzugt 10 nm bis 10,0 µm, mehr bevorzugt 50 nm bis 1 µm, besonders bevorzugt 100 nm bis 5500 nm, wobei der X50-Wert der volumen-basierten Partikelgrößenverteilung mittels Laserbeugung gemessen wird. Das maximale Längen-Breiten-Verhältnis (Aspect-Ratio) der Partikel der Calciumphosphatverbindungen bestimmt über transmissionselektronenmikroskopischen (TEM) -Aufnahmen liegt bevorzugt im Bereich 1-20, stärker bevorzugt 2-15 und noch mehr bevorzugt 4-10.
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Hierzu wird eine Probe der Calciumphosphatverbindungen erst in einem Ultraschall-Homogenisator mit einer Energieleistung von 96 W für 9 Minuten und danach noch für 3 Minuten in einem Gerät zur Probenvorbereitung beschallt. Die darauffolgende Partikelgrößenverteilungsmessung (Laserbeugung) wird in einem Partikelgrößenbestimmungsinstrument bei einer Temperatur von 25°C ± 0,3 °C durchgeführt und die entsprechenden Werte gemäß der Mie-Theorie berechnet. Bei den verwendeten Messinstrumenten handelt es sich ausschließlich um kommerziell erhältliche Geräte.
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In einer bevorzugten erfindungsgemäßen Ausführungsform ist die Calciumphosphatverbindung Ca5(PO4)3(OH) und weist ein hexagonales Kristallgitter auf, bei dem die Länge der α-Achse 0,930 bis 0,950 nm, bevorzugt 0,933 bis 0,948 nm, besonders bevorzugt 0,936 bis 0,945 nm und die Länge der c-Achse 0,680 bis 0,700 nm, bevorzugt 0,682 bis 0,696 nm, besonders bevorzugt 0,685 bis 0,692 nm beträgt. Die Längen der α-Achse und der c-Achse werden durch eine Rietveld-Auswertung der entsprechenden Röntgenpulverdiffraktogramme bestimmt. Die Röntgenpulverdiffraktogramme selbst werden mittels einer Messung mit einem herkömmlichen Pulverdiffraktometer bei den routinemäßigen Einstellungen erhalten.
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In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung liegt die mindestens eine Calciumphosphatverbindung in aggregierter Form vor. Unter einer Aggregation wird in diesem Fall eine Zusammenlagerung von Molekülen oder Partikeln zu einem größeren Verband, dem Aggregat, verstanden. Diese Zusammenlagerung oder Aggregat wird durch verschiedene Kräfte und/oder Bindungsarten, wie ionische Bindung, Van-der-Waals-Kräfte, zwischenmolekulare Kräfte oder andere chemische Bindungsarten hervorgerufen und zusammengehalten. Der Grad an Aggregation und auch die Größe des Aggregats können mithilfe der Rasterelektronenmikroskopie bestimmt werden.
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Die erfindungsgemäße Zusammensetzung bzw. das erfindungsgemäße Mundpflegemittel umfasst Calciumphosphatverbindungen in einer Menge von 0,01 bis 80 Gew.%, vorzugsweise 0,1 bis 20 Gew.%, besonders bevorzugt 1 bis 10 Gew.-% und insbesondere 1 bis 5 Gew.-% umfasst, bezogen auf das Gesamtgewicht des Mundpflegemittels. Für Mundspülungen beträgt die bevorzugte Menge an Calciumphosphatverbindungen 1 bis 5 Gew.-%, bei Zahnpasten 10 bis 20 Gew.-%, jeweils bezogen auf das Gesamtgewicht.
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Die erfindungsgemäße Zusammensetzung bzw. das erfindungsgemäße Mundpflegemittel kann neben Calciumhypophosphit und/oder Hydroxylapatit, mindestens eine weitere Calciumverbindung enthalten, die vorzugsweise ausgewählt ist aus der Gruppe bestehend aus Calciumcarbonat, Calciumchlorid, Calciumbromid, Calciumnitrat, Calciumacetat, Calciumgluconat, Calciumlactat, Calciumtartrat sowie deren Hydrate und Mischungen davon, vorzugsweise Calciumcarbonat.
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Das erfindungsgemäße Trägersystem, weist bevorzugt eine Viskosität zwischen 0 und 150.000 mP·sec (mPas) auf.
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In erfindungsgemäßen Ausführungsformen betreffend Pasten und insbesondere Zahnpasten liegt die Viskosität bevorzugt im Bereich 0 - 150.000 mPas, stärker bevorzugt zwischen 5.000 - 120.000 mPas und besonders bevorzugt im Bereich 10.000 - 90.000 mPas (jeweils 0-4 Tage nach Herstellung bestimmt).
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In erfindungsgemäßen Ausführungsformen betreffend Lösungen und insbesondere Mundspülungen liegt die Viskosität bevorzugt im Bereich 0 - 1.000 mPas, stärker bevorzugt zwischen 0 - 500 mPas und besonders bevorzugt im Bereich 10 - 150 mPas (jeweils 0-4 Tage nach Herstellung bestimmt).
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Alle Viskositätsangaben beruhen auf einer Messung nach DIN 53019-1:2008-09 mit einem Rheomter des Typs Haake RheoStress1 (ThermoFisher Scientific) bei 20 °C und einer Schwergeschwindigkeit von 10/s (Zahnpasta) und 50/s (Mundspülung) in Platte-Platte Geometrie.
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Das erfindungsgemäße Trägersystem weist einen pH-Wert zwischen 3,0 und 9,0 auf. Der pH-Wert liegt vorzugsweise im Bereich von 4,0 bis 8,0, insbesondere zwischen 5,0 und 7,0.
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Der pH-Wert kann durch pH-Regulatoren eingestellt werden. pH-Regulatoren sind Substanzen, die einen bestimmten pH-Wert-Bereich, vorzugsweise einen Bereich von pH 5,5 bis 8,0, einstellen können.
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Beispiele für pH-Regulatoren sind Essigsäure, Acetaten, Milchsäure, Lactaten, Äpfelsäure, Malate, Fumarsäure, Citronensäure, Citrate, Weinsäure, Tartrate, Orthophosphaten, Di-, Tri- und Polyphosphate, Salzsäure, Chloriden, Schwefelsäure, Sulfate, Hydroxiden, Oxide, Adipinsäure, Adipate, Gluconsäure, Gluconate, Phosphorsäure, Calciumcarbonat oder ein Hydrat davon. Ein bevorzugtes Beispiel für einen pH-Regulator, der zugegeben werden kann, wenn ein niedrigerer pH-Wert gewünscht wird, ist Phosphorsäure (H3PO4).
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Es hat sich im Rahmen der Erfindung überraschend gezeigt, dass Calciumhypophosphit Zahnschmelz und Dentin effektiv remineralisiert und vor Karies schützt. Insbesondere werden auch Kreidezähne und/oder von Fluorose betroffene Zähne effektiv remineralisiert.
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Die remineralisierende Wirkung ist überraschenderweise signifikant höher als bei anderen Calciumverbindungen. Außerdem wurde unerwartet festgestellt, dass Calciumhypophosphit ausgeprägte antimikrobielle Eigenschaften gegen Karies- und Parodontitis-auslösende Bakterien hat und darüber hinaus effektiv schmerzempfindlichen Zähnen vorbeugt.
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In Kombination mit Hydroxylapatit wurde überraschenderweise ein synergistischer Effekt festgestellt. Durch die Zugabe von Calciumhypophosphit wird die Remineralisationsleistung des Wirkstoffs Hydroxylapatit unerwartet signifikant gesteigert.
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Eine Zusammensetzung umfassend Calciumhypophosphit, Hydroxylapatit und eine zusätzliche antibakterielle Substanz ist insbesondere bevorzugt.
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Eine Zusammensetzung umfassend Calciumhypophosphit, Hydroxylapatit und befeuchtende bzw. pflegende Substanzen wie hierin beschrieben stellt eine erfindungsgemäß bevorzugte Ausführungsform dar.
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Eine Zusammensetzung umfassend Calciumhypophosphit, Hydroxylapatit und Putzkörper wie hierin beschrieben stellt eine erfindungsgemäß bevorzugte Ausführungsform dar.
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Putzkörper entfernen während des Zahnreinigungsvorgangs meist zusammen mit der Zahnbürste Plaque und schädliche Bakterien von der Zahnoberfläche und können für eine Aufhellung (Whitening-Effekt) sorgen. Abrasivstoffe bzw. Putzkörper sind in Zahnpasten in einer Menge von bis zu 15 Gew.%, oder darüber hinaus bezogen auf das Gesamtgewicht der Zahnpasta enthalten. Beispiele für Abrasivstoffe sind Schlämmkreide, Marmorpulver und/oder Silikatverbindungen wie Silica. Weltweit am häufigsten werden Polykieselsäuren (Hydrated Silica / Silica) und Calciumcarbonat verwendet. Nachteilig ist, dass mit Ausnahme von Calciumphosphatverbindungen (z. B. Hydroxylapatit) - alle Putzkörpertypen körperfremd sind und nicht dem natürlichen Zahnmineral (Hydroxylapatit) entsprechen. So kann beispielsweise bei Putzkörpern mit einer hohen relativen Härte die Zahnhartsubstanz irreparabel geschädigt werden. Hat der Putzkörper eine zu geringe Härte, kann die Reinigungsleistung der Zahnpastagesamtformulierung zu gering sein, um Plaque während des Zähneputzens wirksam zu entfernen (erhöhtes Karies- und Parodontitisrisiko).
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Eine Zusammensetzung umfassend Calciumhypophosphit, Hydroxylapatit und zahnfleischpflegende Substanzen wie hierin beschrieben stellt eine erfindungsgemäß bevorzugte Ausführungsform dar.
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Die vorgenannten Wirkstoffe und Wirkstoffgruppen können mit Calciumhypophosphit, und insbesondere Calciumhypophosphit und Hydroxylapatit, frei und unabhängig voneinander kombiniert werden.
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Als Tenside können anionische, nicht-ionische, kationische und zwitterionische Tenside eingesetzt werden, wobei oft nichtionische Tenside wegen ihrer nachteiligen Einflüsse auf die antibakterielle Verbindung vermieden werden; ebenso werden kationische und zwitterionische Tenside oft vermieden, da sie die Zähne fleckig oder dunkel machen können. Demzufolge werden anionische Tenside bevorzugt als reinigende Komponente in der Zusammensetzung bzw. dem Mundpflegemittel verwendet, wobei wiederum Natriumlaurylsulfat und andere höhere Alkylsulfate mit 10 bis 18 Kohlenstoffatomen im Alkylrest bevorzugt verwendet werden, wenngleich auch andere bekannte sulfatierte und sulfonierte Tenside teilweise oder vollständig als solche eingesetzt werden können.
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Vorzugsweise enthält die Zusammensetzung oder das Mundpflegemittel mindestens ein Tensid ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Tauraten, Glycinaten, Sarcosinaten und quartären Ammoniumverbindungen, bevorzugt Natriummethylcocoyltaurat, Natriumcocoylglycinat, Natriumlauroylsarcosinat, Benzalkoniumchlorid, Cetylpyridiniumchlorid oder beliebigen Mischungen davon.
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Ein Aspekt der Erfindung betrifft wie beschrieben ein Mundpflegemittel umfassend die hierin beschriebene Zusammensetzung. Das Mundpflegemittel ist bevorzugt eine Zahnpasta, ein Oralgel oder ein Mundwasser. Soweit die erfindungsgemäße Zusammensetzung zur Anwendung im oral oder Mundbereich vorgesehen ist, können die Formulierungen „erfindungsgemäße Zusammensetzung“ und „Mundpflegemittel“ hierin entsprechend austauschbar verwendet werden.
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Die erfindungsgemäße Zusammensetzung ist bevorzugt zur topischen Anwendung, insbesondere im Mundraum vorgesehen.
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Eine Zahnpasta, auch als Zahncreme bezeichnet, kann in Kombination mit einer Zahnbürste zur mechanischen Reinigung von Zähnen und Zahnfleisch verwendet werden, und ist eine weiche oder halbfeste Zusammensetzung zur oralen Anwendung. Ein Oralgel wird in gleicher Weise angewendet, hat jedoch eine gelförmige Zusammensetzung. Ein Mundwasser, auch als Mundspülung bezeichnet, ist eine flüssige Formulierung, die unter anderem zur Prophylaxe von Karies und anderen Erkrankungen im Mundraum eingesetzt werden kann. Das erfindungsgemäße Mundpflegemittel kann entsprechend zum Verbleib auf den Zähnen und/oder zur Ausspülung vorgesehen sein. Die erfindungsgemäße Zusammensetzung kann auch als Zahnlack oder Polierpaste vorliegen.
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Da Natriumlaurylsulfat ab Konzentrationen oberhalb von 1,0 Gewichtsprozent aber auch schleimhautreizend sein kann, kann das erfindungsgemäße Mundpflegemittel auch frei von Natriumlaurylsulfat sein und stattdessen tensidfrei sein oder andere Tenside enthalten, die eine geringere Schleimhautreizung als Natriumlaurylsulfat mit sich bringen, wie Taurate, bevorzugt Natriummethylcocoyltaurat, Glycinate, bevorzugt Natriumcocoylglycinat, Sarcosinate, bevorzugt Natriumlauroylsarcosinat oder quartäre Ammoniumverbindungen, bevorzugt Benzalkoniumchlorid oder Cetylpyridiniumchlorid enthalten. Die Angabe der jeweiligen Tenside umfasst auch alle Varianten derselben (unterschiedliche Alkylketten, Verzweigungen in den Alkylketten, Gegenionen, etc.). Tenside sind für eine Zahnpasta wichtig, da sie dazu beitragen die Wirkstoffe im Mundraum während des Zähneputzens zu verteilen. Auch für die Verbraucher-Convenience sind Tenside wichtig.
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Weiterhin konnte unerwartet festgestellt werden, dass das erfindungsgemäße Mundpflegemittel vorteilhaft kleinere Kariesläsionen mineralisiert und/oder mikrofeine Defekte im Zahnschmelz repariert, insbesondere auch bei Patienten mit Mundtrockenheit/Speichelarmut. Des Weiteren kann durch die erfindungsgemäße Zusammensetzung eine Schutzschicht auf dem Zahn aufgebracht werden und weiterhin konnte festgestellt werden, dass der Zahnschmelz nach der Anwendung der erfindungsgemäßen Zusammensetzung eine vorteilhafte Löslichkeit und Beständigkeit gegenüber Säure aufweist. Zudem kann bei der vorliegenden Zusammensetzung auf antimikrobielle Substanzen (wie z. B. Chlorhexidin) als Hilfsstoffe verzichtet werden. So kann eine ausgezeichnete Kariesprophylaxe gewährleistet werden, ohne beispielsweise das bakterielle Gleichgewicht im Mundraum zu stören/zerstören und ohne unangenehme Nebeneffekte zu riskieren.
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Ferner konnte unerwartet festgestellt werden, dass das erfindungsgemäße Mundpflegemittel Karies vorbeugt und auch Läsionen bis in tiefere Schichten des Zahnes, insbesondere des Zahnschmelzes, remineralisiert werden können. Des Weiteren kann durch das erfindungsgemäße Mundpflegemittel eine Schutzschicht auf dem Zahn und über freigelegtes Dentin aufgebracht und insbesondere offene Dentintubuli verschlossen werden. Weiterhin wurde gefunden, dass der Zahnschmelz nach der Anwendung eine deutlich verringerte oder nicht mehr nachweisbare Strukturschädigung aufweist. Zudem kann bei dem vorliegenden Mundpflegemittel auf eine Fluoridanwendung vollständig verzichtet werden. So können die vorstehend positiven Aspekte gewährleistet werden, ohne beispielsweise das bakterielle Gleichgewicht im Mundraum zu stören/zerstören und ohne unerwünschte Nebeneffekte, welche beispielsweise bei Verwendung von fluoridhaltigen Oralpflegeprodukten auftreten können, zu riskieren (siehe oben). Der Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Mundpflegemittel zur Mineralisation und Remineralisation von Zähnen, insbesondere von Zahnschmelz und Dentin, aber auch nicht mineralisierten Zahnbestandteilen bei sogenannten Mineralisationsdefekten. Hierzu zählt zum Beispiel die „Molaren Inzisiven Hypomineralisation“ (MIH, auch „Kreidezähne“ genannt). Alternativ werden Kreidezähne in der Fachwelt auch als „Molaren Hypomineralisation“ (MH) bezeichnet. Entsprechend können die Begriffe hierin austauschbar verwendet werden.
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Das erfindungsgemäße Mundpflegemittel ist zur täglichen Anwendung mit 1-3 Anwendungen pro Tag vorgesehen.
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Insofern das Mundpflegemittel als Oralgel vorliegt, muss es nicht ausgespuckt werden, sondern kann auch über einen längeren Zeitraum von mehr als 3 Minuten, vorzugsweise zwischen 5 Minuten und 12 Stunden, besonders bevorzugt zwischen 10 Minuten und 1 Stunden absorbiert werden. Aufgrund der gelförmigen Zusammensetzung wird das Anhaften des Calciumhypophosphits direkt am Zahn (Zahnschmelz, Dentin, Zahnzement) unterstützt, so dass das Calciumphosphit über einen längeren Zeitraum in direktem Kontakt hiermit steht, wodurch eine hohe Remineralisationsrate erreicht wird. Das erfindungsgemäße Oralgel wird bevorzugt 1-3x täglich, insbesondere bevorzugt 1x täglich verwendet. Die Verwendung am Abend ist dann wiederum bevorzugt. In anderen Ausführungsformen kann die Anwendung auch 1x pro Woche erfolgen.
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Es ist auch möglich, dass das Mundpflegemittel im Wesentlichen frei ist, bevorzugt frei ist, von Fluoriden und/oder Zinnsalzen und/oder Chlorhexidin und/oder Triclosan. „Frei“ im Sinne der vorliegenden Erfindung bedeutet, dass die erfindungsgemäße Zusammensetzung unvermeidbare Verunreinigungen der mit „frei von“ bezeichneten Substanz enthalten kann. „Im Wesentlichen frei“ im Sinne der vorliegenden Anmeldung bedeutet „< (kleiner) 10 ppm“.
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Das erfindungsgemäße Mundpflegemittel kann zur Remineralisation und zum Schutz von Zähnen verwendet werden.
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Es wurde festgestellt, dass das erfindungsgemäße Mundpflegemittel bei der Behandlung und/oder Prävention zahlreicher Zahnerkrankungen eingesetzt werden kann.
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In einer bevorzugen Ausführungsform der Erfindung kann das erfindungsgemäße Mundpflegemittel zur Behandlung von (Zahn)Erkrankungen/Zuständen ausgewählt aus Karies, Zahnerosion, Zahnabrasion, Attrition, Bruxismus, Molarer-Inzisiver-Hypomineralisation (MIH; Kreidezähne), Amelogenesis imperfecta, Dentinogenesis imperfecta und Fluorose eingesetzt werden.
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Der Begriff Karies ist dem Fachmann geläufig. So wird im Allgemeinen unter Karies eine destruierende Erkrankung des Zahnhartgewebes, Zahnschmelzes und Dentins verstanden.
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Unter Zahnerosion werden Schädigungen der Zahnhartsubstanz durch Säuren verstanden, in anderen Worten Defekte am Zahnschmelz und/ oder Zahnbein durch dentale Erosionen, welche, wenn sie zu spät behandelt werden, zu irreversiblen Schäden führen können.
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Unter (Zahn)Abrasion wird der Verlust von Zahnhartsubstanz durch Reibung verstanden. Die Attrition ist eine Unterform der Abrasion, nämlich der Zahnhartsubstanzverlust durch reflektorisches Berühren der Zähne.
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Bruxismus ist das unbewusste, meist nächtliche, aber auch tagsüber ausgeführte Zähneknirschen oder Aufeinanderpressen der Zähne, indessen Folge nicht nur die Zähne, sondern auch der Zahnhalteapparat und Kaumuskulatur verschlissen werden können.
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Die Molaren-Inzisiven-Hypomineralisation (MIH), welche auch unter dem Namen „Kreidezähne“ bekannt ist, ist eine Schmelzbildstörung, d.h. eine Strukturschädigung des Zahnschmelzes.
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Amelogenesis imperfecta gilt als eine genetisch bedingte Erkrankung, bei der es zu einer Störung der Zahnschmelzbildung kommt. In der Folge haben die Zähne ein erhöhtes Risiko der Kariesbildung und sind besonders temperaturempfindlich.
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Dentinogenesis imperfecta ist eine autosomal dominant vererbte Fehlentwicklung/Strukturstörung der Zahndentitionen, die ungefähr bei 1 von 8000 Menschen auftritt und eine starke Abrasion der Zähne zur Folge hat.
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Unter Zahn(Fluorose) (auch: Dentalfluorose) wird eine nichtentzündliche Erkrankung („gesprenkelte Zähne“) verstanden, welche durch eine zu hohe Fluoridzufuhr insbesondere während der ontogenetischen Entwicklung der Zähne entstanden ist. Es wurde festgestellt, dass durch die erfindungsgemäße Verwendung den oben stehenden Zahn(Erkrankungen) vorgebeugt und/oder deren Verlauf zumindest signifikant verlangsamt und/oder vollständige Wiederherstellung der Zahnsubstanz, insbesondere der Zahnhartsubstanz, erreicht werden kann. Insbesondere konnte festgestellt werden, dass durch die erfindungsgemäße Verwendung bzw. nach deren Anwendung der Zahnschmelz eine deutlich verringerte oder nicht mehr nachweisbare Strukturschädigung aufweist.
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In einer bevorzugten Ausführungsform kann das erfindungsgemäße Mundpflegemittel sowohl zu kosmetischen als auch zu medizinischen Zwecken verwendet werden. Das bedeutet, dass es beispielsweise nicht nur zur Behandlung von den obengenannten (Zahn)Erkrankungen, sondern auch zu kosmetischen Zwecken wie Verschönerung des Zahnanblicks eingesetzt werden kann.
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In einer bevorzugten Ausführungsform wird das erfindungsgemäße Mundpflegemittel bei Personen aller Altersklassen, einschließlich Kindern eingesetzt, im Fall von Kindern bevorzugt bei Kindern im Alter von 6 Monaten bis zu 14 Jahren, insbesondere bei Kindern im Alter von 10 Monaten bis zu 12 Jahren.
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In einer bevorzugten Ausführungsform ist der in dem erfindungsgemäßen Mundpflegemittel enthaltene Ca5(PO4)3(OH) die einzige Apatitkomponente des Mundpflegemittels.
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In einer bevorzugten Ausführungsform umfasst das erfindungsgemäße Mundpflegemittel 0,01 bis 80 Gew.%, bevorzugt 0,2 bis 40 Gew.%, mehr bevorzugt 0,5 bis 30 Gew.%, insbesondere 1,0 bis 20 Gew.% Calciumphosphatverbindungen In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung kann das erfindungsgemäße Mundpflegemittel 1 Gew.%, 2 Gew.%, 3 Gew.%, 4 Gew.%, 5 Gew.%, 6 Gew.%, 7 Gew.%, 8 Gew.%, 9 Gew.%, 10 Gew.%, 11 Gew.%, 12 Gew.%, 13 Gew.%, 14 Gew.%, 15 Gew.%, 20 Gew.% oder 25 Gew.% Calciumphosphatverbindungen umfassen.
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Vorzugsweise umfasst die Zusammensetzung eine oder die mehrere pharmazeutische oder kosmetische Inhaltsstoffe wie zum Beispiel Xylit, antimikrobielle Substanzen, pH-Regulatoren, Abrasivstoffe, Aromastoffe und Feuchthaltemittel, insbesondere Xylit, pH-Regulatoren, Abrasivstoffe und Aromastoffe.
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Xylit kann die Anzahl von Kariesbakterien minimieren und deren Wachstum hemmen. Weiterhin kann Xylit den Speichelfluss stimulieren. Durch die erhöhte Menge an Speichel fällt eine erhöhte Menge an Phosphat an. Dieses Phosphat kann zusammen mit dem Calcium(ionen) des erfindungsgemäßen Mundpflegemittel zu Hydroxylapatit reagieren. Das erfindungsgemäße Mundpflegemittel kann Xylit in einer Menge von 0,01 bis 15 Gew.%, vorzugsweise 1,0 bis 10,0 Gew.%, insbesondere etwa 7,0 Gew.% bezogen auf das Gesamtgewicht des Mundpflegemittels enthalten. Neben Xylit kann das erfindungsgemäße Mundpflegemittel weitere Zuckeralkohole wie beispielsweise Sorbitol enthalten.
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Antimikrobielle Substanzen sind Substanzen, welche Mikroorganismen, wie Bakterien, abtöten oder deren Vermehrung stark reduzieren können. Es gibt neben antimikrobiellen Substanzen mit einer unspezifischen Abwehr von Bakterien und Pilzen ebenfalls solche, die beispielsweise nur gegen gezielte Bakterien wirken. Durch den Einsatz von antimikrobiellen Substanzen kann beispielsweise auch Mundgeruch bekämpft werden. Vorzugsweise können antimikrobielle Substanzen in einer Menge vom 0,01 bis 2,0 Gew.%, bevorzugt 0,05 bis 1,0 Gew.% in dem erfindungsgemäßen Mundpflegemittel enthalten sein.
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In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform enthält das erfindungsgemäße Mundpflegemittel einen pH-Regulator in einer Menge von 0,05 bis 3,0 Gewichtsprozent, mehr bevorzugt von 0,1 bis 2,5 Gewichtsprozent, insbesondere bevorzugt 0,2 bis 1,5 Gewichtsprozent, jeweils bezogen auf das Gesamtgewicht des Mundpflegemittels.
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In einer bevorzugten Ausführungsform enthält das erfindungsgemäße Mundpflegemittel einen oder mehrere Aromastoffe, welche ihm den gewünschten Geschmack geben können. Dieser eine oder diese mehreren Aromastoffe können sowohl natürliche, naturidentische, synthetische Aromastoffe und/oder Mischungen daraus sein.
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Aromastoffe können in dem erfindungsgemäßen Mundpflegemittel vorzugsweise in einer Menge von 0 bis zu 5 Gew.%, bevorzugt 0,1 bis 3 Gew.% bezogen auf das Gesamtgewicht des erfindungsgemäßen Mundpflegemittels enthalten sein.
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Feuchthaltemittel sind Zusatzstoffe, die das Austrocknen des erfindungsgemäßen Mundpflegemittels verhindern, indem sie bei der Herstellung zugesetztes Wasser binden (d. h. ein Verdunsten verhindern) oder bei der Lagerung Luftfeuchtigkeit an sich ziehen. Beispiele für Feuchthaltemittel sind Glycerin, Propan-1,2-diol, Hexan-1,2-diol, Eidotter, Aloe-Vera-gel, Honig, Melasse, insbesondere Glycerin und Hexan-1,2-diol. Feuchthaltemittel können in dem erfindungsgemäßen Mundpflegemittel vorzugsweise in einer Menge von 0 bis 25 Gew.%, bevorzugt 0,1 bis 20 Gew.% bezogen auf das Gesamtgewicht des erfindungsgemäßen Mundpflegemittels enthalten sein.
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In einer bevorzugten Ausführungsform enthält das erfindungsgemäße Mundpflegemittel
- - 0,01 bis 80 Gew.%, bevorzugt 0,2 bis 40 Gew.%, mehr bevorzugt 0,5 bis 30 Gew.%, insbesondere 1,01 bis 20 Gew.% Calciumphosphatverbindungen, vorzugsweise Hydroxylapatit,
- - 0,00001 bis 30,0 Gew. %, bevorzugt von 0,0001 bis 10,0 Gew. % und besonders bevorzugt von 0,0005 bis 5,0, insbesondere 2,5 Gew. % Calciumhypophosphit,
- - 0,3 bis 3 Gew.% Tenside, vorzugsweise etwa 1,0 Gew. % Natrium Cocoyl Glycinat oder Natrium Methyl Cocoyl Taurat,
- - 0,5 bis 15 Gew.%, vorzugsweise 1 bis 10 Gew.%, insbesondere etwa 7,0 Gew.% Xylit,
- - 0 bis 2,0 Gew.% bevorzugt 0,01 bis 2,0 Gew.%, mehr bevorzugt 0,05 bis 1,0 Gew.% antimikrobielle Substanz, insbesondere Cetylpyridiniumchlorid und/oder Zinkchlorid,
- - 0 bis 5 Gew.%, vorzugsweise 0,3 bis 2,0 Gew. %, pH-Regulator, insbesondere Phosphorsäure,
- - 0 bis 5 Gew.%, vorzugsweise 0,1 bis 3 Gew.%, Aromastoff,
- - von 0 bis zu 25 Gew.%, bevorzugt 0,1 bis 20 Gew.% Feuchthaltemittel, insbesondere Glycerin und/oder Hexan-1,2-diol,
wobei sich die Angaben in Gew. % auf das Gesamtgewicht des Mundpflegemittels beziehen. Der Rest ist gegebenenfalls destilliertes Wasser.
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Wenn das Mundpflegemittel als Oralgel ausgebildet ist, enthält es Geldbildner, wobei der Gelbildner aus synthetischen und/oder natürlichen Polymermaterialien besteht.
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Hierbei ist es vorteilhaft, dass der Gelbildner ausgewählt ist aus der Gruppe enthaltend Cellulose und Cellulosederivate wie Methylcellulose, Ethylcellulose, Hydroxyethylcellulose, Hydroxypropylcellulose, Hydroxypropylmethylcellulose, Carboxymethylcellulose, Natriumcarboxymethylcelullose, Agaraose, Agar, Pektine, Sclerotium Gum, Xanthan Gum, Guar Gum, Carrageenan, Alginsäure, Polyvinylalkohol, Polyvinylpyrrolidon sowie Mischungen hiervon.
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Bevorzugt enthält ein solches Oralgel Gelbildner in einer Menge von 1,0 bis 4,0 Gewichtsprozent, besonders bevorzugt von 1,5 bis 3,0 Gewichtsprozent und insbesondere von etwa 2,0 Gewichtsprozent enthält, jeweils bezogen auf das Gesamtgewicht des Oralgels.
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Ein weiterer Aspekt der Erfindung betrifft die Verwendung der hierin beschriebenen Zusammensetzung zur dermatologischen Behandlung. In dieser Ausführungsform weist die erfindungsgemäße Zusammensetzung besonders bevorzugt ein zweiwertiges Salz der Phosphinsäure, insbesondere Calciumhypophosphit (Ca(H2PO2)2), aber kein Hydroxylapatit auf.
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Besonders bevorzugt ist die Verwendung zur Behandlung von Erkrankungen der Haut, aber auch der Schleimhäute, Haare und/oder Nägel.
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Eine topische Anwendung ist hier bevorzugt. Die topische Anwendung kann beispielsweise in Form von Salben, Cremes, Lösungen oder Tropfen erfolgen.
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Entsprechend ist insbesondere die topische Behandlung von Haut und Kopfhaut.
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Beispiele
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Nachstehend wird die Erfindung anhand von Beispielen erläutert.
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Ausführungsbeispiele für die Zusammensetzung erfindungsgemäßer Mundpflegemittel in Form von Zahnpasten (in Gew.-%):
| Ausführung s-beispiel 1 | Ausführungsbeispiel 2 | Ausführungsbeispiel 3 | Ausführungsbeispiel 4 | Ausführungsbeispiel 5 |
Glycerin | 10,0 | 5,0 | 10,0 | 14,0 | 10,0 |
Silica | 5,0 | 1,0 | | 10,0 | 8,0 |
Sorbitol | 4,0 | 3,0 | 10,0 | 6,0 | 10,0 |
Hydroxylapatit | | 20,0 | 5,0 | | |
Calciumhypophos phit | 10,0 | 0,1 | 5,0 | 20,0 | 0,001 |
Xylitol | | 2,0 | 8,0 | 10,0 | 8,0 |
Zellulosegummi | 7,0 | 1,0 | 1,0 | 3,0 | 1,0 |
Hydroxyethylzellulose | | 0,2 | 1,0 | 0,5 | 1,0 |
Carboxymethylzellulose | 0,1 | 0,2 | 1,0 | 0,5 | 1,0 |
Natriummethylcocoyltaurat | 1,0 | 2,0 | 0,5 | 2,0 | 0,5 |
Natriumsulfat | | | 0,5 | | 0,5 |
1,2-Hexandiol | | | 0,2 | | 0,2 |
Caprylylglykol | | | 0,5 | | 0,5 |
Aroma | 0,5 | | 0,3 | 1,5 | 0,3 |
Natriumcocoylglycinat | | | 0,2 | | 0,2 |
Natriumchlorid | | 0,7 | | 0,3 | |
Benzylalkohol | | 0,5 | | | |
Phenoxyethanol | 0,3 | 0,4 | 0,1 | 0,3 | 0,1 |
Kaliumsorbat | 0,2 | | | | |
Natriumbenzoat | | 1,0 | | 1,0 | |
Allantoin | | | 0,5 | 1,0 | 0,5 |
Natriumlaurylsulfa t | | 0,1 | 0,2 | 0,2 | |
Natriummyristoylsarkosinat | 1,0 | 1,5 | | 2,0 | |
Natriumsaccharin | 0,5 | 0,5 | 0,5 | 0,5 | 0,5 |
Tocopherylacetat | | 0,1 | | 1,0 | |
Zinkchlorid | 0,1 | 0,1 | | 0,5 | |
Carrageenan | 0,1 | 3,0 | | 0,5 | |
Xanthangummi | | 0,2 | 0,3 | 0,3 | 0,3 |
Rest: demineralisiertes Wasser | | | | | |
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Studie 1: Remineralisation von Zahnschmelz mit Zahnpasten (in situ)
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Experimentelles Design analog:
- K. Najibfard, K. Ramalingam, I. Chedjieu, B.T. Amaechi, Remineralization of early caries by a nano-hydroxyapatite dentifrice, J. Clin. Dent. 22 (2011) 139-43.
| Zahnpasta A | Zahnpasta B | Zahnpasta C |
Glycerin | 10,0 | 10,0 | 10,0 |
Silica | 5,0 | 5,0 | 5,0 |
Sorbitol | 4,0 | 4,0 | 4,0 |
Hydroxylapatit | | 10,0 | |
Calciumhypophosphit | 0,1 | 0,1 | 0,1 |
Calciumchlorid | | | 10,0 |
Xylitol | 2,0 | 2,0 | 2,0 |
Zellulosegummi | 1,0 | 1,0 | 1,0 |
Hydroxyethylzellulose | 0,2 | 0,2 | 0,2 |
Carboxymethylzellulose | 0,2 | 0,2 | 0,2 |
Natriummethylcocoyltaurat | 2,0 | 2,0 | 2,0 |
Natriumchlorid | 0,7 | 0,7 | 0,7 |
Benzylalkohol | 0,5 | 0,5 | 0,5 |
Phenoxyethanol | 0,4 | 0,4 | 0,4 |
Natriumbenzoat | 1,0 | 1,0 | 1,0 |
Natriumlaurylsulfat | 0,1 | 0,1 | 0,1 |
Natriummyristoylsarkosinat | 1,5 | 1,5 | 1,5 |
Natriumsaccharin | 0,5 | 0,5 | 0,5 |
Tocopherylacetat | 0,1 | 0,1 | 0,1 |
Zinkchlorid | 0,1 | 0,1 | 0,1 |
Carrageenan | 3,0 | 3,0 | 3,0 |
Xanthangummi | 0,2 | 0,2 | 0,2 |
Rest: demineralisiertes Wasser | | | |
Ergebnisse: | Zahnpasta A Calciumhypophosphit (0,1 %) | Zahnpasta B Calciumhypophosphit (0,1 %) + Hydroxylapatit (10 %) | Zahnpasta C Calciumhypophosphit (0,1 %) + CaCl2 (10,0 %) |
Mineralgewinn in % bezogen auf den Ausgangswert nach 4 Wochen | 43,6 ± 16,1 | 51,6 ± 17,3 | 44,1, ± 14,4 |
Reduktion der Läsionstiefe in % bezogen auf den Ausgangswert nach 4 Wochen | 17,2 ± 4,2 | 26,1 ± 3,8 | 17,9 ± 3,7 |
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Studie 2: Remineralisation von Zahnschmelz mit Mundspülungen (in vitro)
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Experimentelles Design analog:
- P. Tschoppe, D.L. Zandim, P. Martus, A.M. Kielbassa, Enamel and dentine remineralization by nano-hydroxyapatite toothpastes, J. Dent. 39 (2011) 430-437.
- (Abwandlung zur Literaturreferenz: Statt Zahnpasten wurden hier unterschiedliche Mundspülungen getestet.)
| Mundspülung A | Mundspülung B | Mundspülung C | Mundspülung D |
Glycerin | 10,0 | 5,0 | 10,0 | 10,0 |
Silica | 5,0 | 1,0 | | |
Sorbitol | 4,0 | 3,0 | 10,0 | 10,0 |
Hydroxylapatit | | 5,0 | | |
Calciumhypophosphit | 0,3 | | | |
Calciumchlorid | | | 0,3 | |
Calciumcitrat | | | | 0,3 |
Xylitol | 2,0 | 2,0 | 2,0 | 2,0 |
Zellulosegummi | 1,0 | 1,0 | 1,0 | 1,0 |
Hydroxyethylzellulose | 0,2 | 0,2 | 0,2 | 0,2 |
Carboxymethylzellulose | 0,2 | 0,2 | 0,2 | 0,2 |
Natriummethylcocoyltaurat | 2,0 | 2,0 | 2,0 | 2,0 |
Natriumchlorid | 0,7 | 0,7 | 0,7 | 0,7 |
Benzylalkohol | 0,5 | 0,5 | 0,5 | 0,5 |
Phenoxyethanol | 0,4 | 0,4 | 0,4 | 0,4 |
Natriumbenzoat | 1,0 | 1,0 | 1,0 | 1,0 |
Natriumlaurylsulfat | 0,1 | 0,1 | 0,1 | 0,1 |
Natriummyristoylsarkosinat | 1,5 | 1,5 | 1,5 | 1,5 |
Natriumsaccharin | 0,5 | 0,5 | 0,5 | 0,5 |
Tocopherylacetat | 0,1 | 0,1 | 0,1 | 0,1 |
Zinkchlorid | 0,1 | 0,1 | 0,1 | 0,1 |
Carrageenan | 3,0 | 3,0 | 3,0 | 3,0 |
Xanthangummi | 0,2 | 0,2 | 0,2 | 0,2 |
Rest: demineralisiertes Wasser | | | | |
Ergebnisse: | Mundspülung A Calciumhypophosphit (0,3 %) | Mundspülung B Hydroxylapatit (5,0 %) | Mundspülung C Calciumchlorid (0,3 %) | Mundspülung D Calciumcitrat (0,3 %) |
Mineralgewinn in % bezogen auf den Ausgangswert nach 3 Monaten | 24,6 ± 5,1 | 5,2 ± 2,3 | 10,7 ± 4,0 | 13,4 ± 2,3 |
Reduktion der Läsionstiefe in % bezogen auf den Ausgangswert nach 3 Monaten | 11,2 ± 2,2 | 4,2 | 1,1 ± 3,7 | 2,9 ± 2,7 |
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Studie 3: Remineralisation von Kreidezähnen (MIH) mit Zahnpasten (in vitro)
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Experimentelles Design analog:
- B.T. Amaechi, R. Farah, J.A. Liu, T.S. Phillips, B.I. Perozo, Y. Kataoka, F. Meyer, J. Enax, Remineralization of molar incisor hypomineralization (MIH) with a hydroxyapatite toothpaste: an in-situ study, BDJ Open 8 (2022) 33.
| Zahnpasta A | Zahnpasta B | Zahnpasta C |
Glycerin | 10,0 | 10,0 | 10,0 |
Silica | 5,0 | 5,0 | 5,0 |
Sorbitol | 4,0 | 4,0 | 4,0 |
Hydroxylapatit | | 20,0 | |
Calciumhypophosphit | 1,0 | 1,0 | 20,0 |
Xylitol | 2,0 | 2,0 | 2,0 |
Zellulosegummi | 1,0 | 1,0 | 1,0 |
Hydroxyethylzellulose | 0,2 | 0,2 | 0,2 |
Carboxymethylzellulose | 0,2 | 0,2 | 0,2 |
Natriummethylcocoyltaurat | 2,0 | 2,0 | 2,0 |
Natriumchlorid | 0,7 | 0,7 | 0,7 |
Benzylalkohol | 0,5 | 0,5 | 0,5 |
Phenoxyethanol | 0,4 | 0,4 | 0,4 |
Natriumbenzoat | 1,0 | 1,0 | 1,0 |
Natriumlaurylsulfat | 0,1 | 0,1 | 0,1 |
Natriummyristoylsarkosinat | 1,5 | 1,5 | 1,5 |
Natriumsaccharin | 0,5 | 0,5 | 0,5 |
Tocopherylacetat | 0,1 | 0,1 | 0,1 |
Zinkchlorid | 0,1 | 0,1 | 0,1 |
Carrageenan | 3,0 | 3,0 | 3,0 |
Xanthangummi | 0,2 | 0,2 | 0,2 |
Rest: demineralisiertes Wasser | | | |
Ergebnisse: | Zahnpasta A Calciumhypophosphit (1,0 %) | Zahnpasta B Calciumhypophosphit (1,0 %) + Hydroxylapatit (20 %) | Zahnpasta C Hydroxylapatit (20 %) |
Mineralgewinn in % bezogen auf den Ausgangswert nach 6 Monaten | 28,1 ± 7,9 | 31,2 ± 9,1 | 18,7 ± 8,5 |
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Studie 4: Wirksamkeit gegen empfindliche Zähne mit Zahnpasten (in vivo)
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Experimentelles Design analog:
- G. Orsini, M. Procaccini, L. Manzoli, F. Giuliodori, A. Lorenzini, A. Putignano, A double-blind randomized-controlled trial comparing the desensitizing efficacy of a new dentifrice containing carbonate/hydroxyapatite nanocrystals and a sodium fluoride/potassium nitrate dentifrice, J. Clin. Periodontol. 37 (2010) 510-517.
| Zahnpasta A | Zahnpasta B | Zahnpasta C |
Glycerin | 10,0 | 10,0 | 10,0 |
Silica | 5,0 | 5,0 | 5,0 |
Sorbitol | 4,0 | 4,0 | 4,0 |
Hydroxylapatit | 20 | 20,0 | |
Calciumhypophosp hit | 8,5 | | |
Arginin | | | 8,0 |
Xylitol | 2,0 | 2,0 | 2,0 |
Zellulosegummi | 1,0 | 1,0 | 1,0 |
Hydroxyethylzellulose | 0,2 | 0,2 | 0,2 |
Carboxymethylzellulose | 0,2 | 0,2 | 0,2 |
Natriummethylcocoyltaurat | 2,0 | 2,0 | 2,0 |
Natriumchlorid | 0,7 | 0,7 | 0,7 |
Benzylalkohol | 0,5 | 0,5 | 0,5 |
Phenoxyethanol | 0,4 | 0,4 | 0,4 |
Natriumbenzoat | 1,0 | 1,0 | 1,0 |
Natriumlaurylsulfat | 0,1 | 0,1 | 0,1 |
Natriummyristoylsarkosinat | 1,5 | 1,5 | 1,5 |
Natriumsaccharin | 0,5 | 0,5 | 0,5 |
Tocopherylacetat | 0,1 | 0,1 | 0,1 |
Zinkchlorid | 0,1 | 0,1 | 0,1 |
Carrageenan | 3,0 | 3,0 | 3,0 |
Xanthangummi | 0,2 | 0,2 | 0,2 |
Rest: demineralisiertes Wasser | | | |
Ergebnisse: | Zahnpasta A Calciumhypophosphit (8,5 %) + Hydroxylapatit (20 %) | Zahnpasta B Hydroxylapatit (20 %) | Zahnpasta C Mit Arginin (8 %) |
Prozentuale Reduktion des Schmerzes bezogen auf den Ausgangswert nach 10 Wochen | 43,7 ± 5,9 | 35,9 ± 5,3 | 19,1 ± 4,6 |
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 10 2002 001 823 A1 [0018]
- WO 2018/024649 A1 [0018]
- DE 10 2017 009 626 A1 [0018]
- DE 10 2018 102 365 [0018]
- DE 10 2016 114 189.5 [0033]
-
Zitierte Nicht-Patentliteratur
-
- J. M. ten Cate: „Contemporary perspective on the use of fluoride products in caries prevention“, British Dental Journal, 23. Februar 2013, vol. 214, no. 4, S. 161-167 [0011]
- J. M. ten Cate: „The Need for Antibacterial Approaches to Improve Caries Control“, Adv Dent Res 21:8-12, August 2009, S. 8-12 [0013]
- DIN 53019-1:2008-09 [0046]
- K. Najibfard, K. Ramalingam, I. Chedjieu, B.T. Amaechi, Remineralization of early caries by a nano-hydroxyapatite dentifrice, J. Clin. Dent. 22 (2011) 139-43 [0102]
- P. Tschoppe, D.L. Zandim, P. Martus, A.M. Kielbassa, Enamel and dentine remineralization by nano-hydroxyapatite toothpastes, J. Dent. 39 (2011) 430-437 [0103]
- B.T. Amaechi, R. Farah, J.A. Liu, T.S. Phillips, B.I. Perozo, Y. Kataoka, F. Meyer, J. Enax, Remineralization of molar incisor hypomineralization (MIH) with a hydroxyapatite toothpaste: an in-situ study, BDJ Open 8 (2022) 33 [0104]
- G. Orsini, M. Procaccini, L. Manzoli, F. Giuliodori, A. Lorenzini, A. Putignano, A double-blind randomized-controlled trial comparing the desensitizing efficacy of a new dentifrice containing carbonate/hydroxyapatite nanocrystals and a sodium fluoride/potassium nitrate dentifrice, J. Clin. Periodontol. 37 (2010) 510-517 [0105]