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Die Erfindung betrifft eine Treppenstufe umfassend zumindest ein Blech, eine Treppenanordnung mit mindestens einer Treppenstufe sowie ein Verfahren zur Herstellung einer Treppenanordnung.
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Treppenanordnungen, insbesondere mobile und/oder fest verbaute Stahltreppen und/oder Aluminiumtreppen, können als modulare Systeme hergestellt werden. Hierbei erfolgt eine Vormontage einer Mehrzahl an Treppenwangen, beispielsweise auch mit einem Handlauf und/oder weiterer Anbauteilen sowie eine Fertigung bzw. Vormontage einer Vielzahl an Treppenstufen, die zu den Treppenwangen gefügt werden. Es ist auch möglich, Treppenanordnungen aus unabhängigen Einzelteilen zusammenzustellen, umfassend eine Mehrzahl an Treppenwangen und eine Vielzahl an Treppenstufen.
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Die Treppenstufen werden als separates Bauteil vorgefertigt bzw. vormontiert. Hierzu werden Bleche bereitgestellt, bei denen zunächst eine vorbestimmte Außenkontur und/oder Prägung, Lochung, etc. hergestellt wird und die danach an vorgegebenen Kanten gebogen werden, sodass sich ein im Wesentlichen quaderförmiges Bauteil mit etwa senkrechten Seitenflächen und zumindest einer oberen Trittfläche ergibt. Zur Erreichung einer strukturellen Integrität der Treppenstufe ist ein weiterer Arbeitsschritt nötig, bei dem die Stirnseiten der Seitenflächen im Bereich der Ecken zusammengeschweißt werden. Der Schritt des Schweißens, welcher ein thermisches Fügeverfahren darstellt, erfordert ein hohes Maß an Komplexität im Herstellungsprozess. Für eine stabile Schweißnaht muss eine an die Blechdicke angepasste Schweißtemperatur eingestellt werden. Ferner ist es wichtig, keinen zu hohen Hitzeeintrag in das Blech beim Schweißprozess zu geben, weil hierdurch ein Verzug entstehen kann, der die nachfolgenden Montageschritte behindert. Auch erfordert ein Schweißprozess meist einen zusätzlichen Schweißwerkstoff, z. B. in Form von Schweißdraht, welcher in Abhängigkeit der Blechdicke, sich daraus ergebender Schweißtemperatur und der Vorschubgeschwindigkeit exakt dosiert bereitgestellt werden muss. Schließlich bedarf es eines hohen Aufwands an zugeführter Energie. Gemäß dem Stand der Technik werden diese geschweißten Treppenstufen als fertige Bauteile zu einem Aufbauort der Treppe transportiert und dort mit den Treppenwangen verbunden, üblicherweise mit Schraubverbindungen.
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Hiervon ausgehend ist es Aufgabe der Erfindung, die mit Bezug auf den Stand der Technik geschilderten Probleme zumindest teilweise zu lösen. Insbesondere soll eine Treppenstufe bereitgestellt werden, die möglichst kostengünstig, schnell, effizient, optisch ansprechend und/oder flexibel herstellbar und/oder einsetzbar ist.
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Diese Aufgabe wird durch die Merkmale der unabhängigen Patentansprüche gelöst. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den abhängigen Patentansprüchen angegeben. Es ist darauf hinzuweisen, dass die in den Patentansprüchen einzeln aufgeführten Merkmale in beliebiger, technologisch sinnvoller Weise miteinander kombiniert werden können und weitere Ausgestaltungen der Erfindung definieren. Darüber hinaus werden die in den Patentansprüchen angegebenen Merkmale in der Beschreibung näher präzisiert und erläutert, wobei weitere bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung dargestellt werden.
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Zur Lösung dieser Aufgabe trägt eine Treppenstufe bei, umfassend ein Blech, wobei das Blech eine Trittfläche sowie dazu abgewinkelte Seitenflächen ausbildet. Zumindest zwei Seitenflächen sind mit mindestens einem Überlapp-Abschnitt ausgeführt, der so angeordnet ist, dass dieser teilweise eine benachbarte Seitenfläche überlappt.
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Die Trittfläche bildet im verbauten Zustand insbesondere eine Oberseite der Treppenstufe aus. Sie überspannt im Wesentlichen vollständig die Treppenstufe. Die Treppenstufe kann mit mindestens einem strukturierten und/oder gelochten Bereich ausgeführt sein, wobei dieser Bereiche vorzugsweise durch Prägen und/oder Stanzen hergestellt sein kann. Regelmäßig ist die Trittfläche etwa rechteckig ausgeführt.
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Von einem (umlaufenden) Rand- oder Kantenbereich der Trittfläche aus erstrecken sich die Seitenflächen im verbauten Zustand nach unten. In diesem Bereich bilden Trittfläche und (alle) Seitenflächen einen Winkel aus, der etwa 90 ° beträgt. Die Treppenstufe hat regelmäßig ein Paar erste Seitenflächen und ein Paar zweite Seitenflächen, wobei die Paare unterschiedliche Längen aufweisen, wenn die Trittfläche rechteckig ausgeführt ist. Ein Paar Seitenflächen umfasst insbesondere die gegenüberliegenden, bevorzugt parallel zueinander verlaufenden, Seitenflächen, die von den Seitenflächen des anderen Paares voneinander beabstandet sind.
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Zumindest zwei Seitenflächen (bzw. ein Paar Seitenflächen) weisen mindestens einen Überlapp-Abschnitt auf. Dieser Überlapp-Abschnitt kann einstückig bzw. integral mit dem Material der Seitenfläche ausgebildet sein. Er kann als ein (lateraler bzw. in Umfangsrichtung der Treppenstufe liegender) Vorsprung beschrieben werden, der die Trittflächenkante, an der die Seitenfläche angeordnet ist, in Umfangsrichtung überragt.
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Der Überlapp-Abschnitt ist so geformt bzw. angeordnet, dass er sich, bevorzugt im Wesentlichen vollständig und/oder im Wesentlichen parallel, vor oder hinter der benachbarten Seitenfläche erstreckt. Hierfür kann der Überlapp-Abschnitt gebogen bzw. gekantet sein, nämlich insbesondere mit einem Winkel von ca. 90 ° in Umfangsrichtung der Treppenstufe. Der Überlapp-Abschnitt bildet einen Überlappungs- bzw. Überdeckungsbereich mit der benachbarten Seitenfläche aus.
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Das Blech ist so konfiguriert, dass es in der Anwendung einer Treppenanordnung sicher mindestens eine erwachsene Person tragen kann. Das Blech kann vor einer Bearbeitung eine durchgängige Materialstärke im Bereich von 1,5 mm [Millimeter] und 3,5 mm aufweisen.
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Der hier vorgeschlagene Bereich ermöglicht, dass eine aus dem Blech hergestellte Treppenstufe mindestens eine erwachsene Person tragen kann. Ganz besonders bevorzugt liegt die durchgängige gleiche Materialstärke bei mindestens im Bereich von 2 mm [Millimeter] und maximal bei 3 mm. Wird die untere Grenze von 1,5 mm unterschritten, besteht das Risiko, dass sich eine mit dem Blech einer solchen Materialstärke hergestellte Treppenstufe zu stark durchbiegt. Wird die obere Grenze von 3 mm überschritten, erhöht sich das Eigengewicht der Treppenstufe, sodass sich ein unvorteilhaftes Verhältnis aus Nutzlast und Eigengewicht der Treppenstufe ergibt.
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Die Treppenstufe kann zwei längere Seitenflächen und zwei kürzere Seitenflächen ausweisen, wobei die längeren Seitenflächen mit jeweils zwei Überlapp-Abschnitten ausgeführt sind. Die längeren Seitenflächen sind auch bereits ohne Berücksichtigung der Überlapp-Abschnitte länger als die kürzeren Seitenflächen. Jede längere Seitenfläche hat jeweils zwei Überlapp-Abschnitte, wobei diese bevorzugt gleichartig bzw. mit gleicher Form / Gestalt ausgeführt sind. Die Überlapp-Abschnitte einer der beiden längeren Seitenflächen sind bevorzugt verschieden zu den Überlapp-Abschnitten der anderen der beiden längeren Seitenflächen ausgeführt, insbesondere hinsichtlich des Kantenverlaufs, des Flächeninhalts und/oder einer Perforierung. An den zwei kürzeren Seitenflächen sind keine Überlapp-Abschnitte vorgesehen.
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Die Treppenstufe kann zumindest teilweise einen Innenraum begrenzen, wobei der mindestens eine Überlapp-Abschnitt an den Innenraum angrenzt. Die Treppenstufe kann mit oder ohne eine Bodenfläche ausgeführt sein. Falls eine Bodenfläche vorhanden ist, die z.B. einstückig an mindestens eine Seitenfläche und/oder als separates Bauteil dort angefügt ist, ist die Treppenstufe quaderförmig ausgeführt und umschließt damit einen Innenraum (vollständig). Fehlt eine Bodenfläche, ist der Innenraum nur teilweise umschlossen von der Treppenstufe, weil diese (nach unten) offen ist. Der Innenraum ist bevorzugt frei von Einbauten bzw. weiteren Bauteilen. In einem durch den Überlapp-Abschnitt ausgebildeten Überlappungs- bzw. Überdeckungsbereich mit der benachbarten Seitenfläche grenzt eine Oberfläche des Überlapp-Abschnitts (unmittelbar) an den Innenraum und die gegenüberliegende Oberfläche des Überlapp-Abschnitts (unmittelbar) an die benachbarte Seitenfläche.
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Die Treppenstufe ist bevorzugt mit einem einzelnen Blech geformt. Das bedeutet mit anderen Worten insbesondere, dass die Trittfläche, alle Seitenflächen und die Überlapp-Abschnitte mit einem einzigen Blech bereitgestellt sind, also insbesondere keine Schweißverbindungen an bzw. zwischen diesen Flächen und/oder Abschnitten vorliegen.
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Die Seitenflächen der Treppenstufe sind insbesondere schweißnahtlos miteinander verbindbar. Das heißt, dass die Seitenflächen (mittelbar) über die Trittfläche miteinander verbunden sind und zudem Mittel vorgesehen sind, die vorgesehen und eingerichtet sind, eine (direkte) Verbindung der Seitenflächen miteinander zu ermöglichen bzw. zu gewährleisten. Diese Verbindung soll insbesondere mechanisch sein, z.B. also zueinander ausgerichtete Bohrungen, Gewinde, Fasen, Nute, etc. aufweisen.
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Die aus einem einzelnen Blech geformte Treppenstufe kann eine Verbindung der einzelnen Seitenflächen lediglich durch ihre Form bereitstellen, wobei ein durch den Überlapp-Abschnitt einer ersten Seitenfläche ausgebildeter Überlappungs- bzw. Überdeckungsbereich mit der benachbarten Seitenfläche hergestellt ist.
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Ein Überlapp-Abschnitt kann eine vorbestimmte Aussparung aufweisen, die eine Öffnung der benachbarten Seitenfläche überlagert. Die Überlagerung von Aussparung und Öffnung bildet sich im Überlappungs- bzw. Überdeckungsbereich insbesondere so aus, dass diese gemeinsam einen Durchlass durch den Überlapp-Abschnitt der ersten Seitenfläche mit der benachbarten Seitenfläche ausbildet. Der Durchlass kann vorbestimmt und eingerichtet sein, ein mechanisches Verbindungselement (wie z. B. einen Bolzen, eine Schraube, etc.) aufzunehmen. Bevorzugt ist für jeden Überlappungs- bzw. Überdeckungsbereich eine einzige Überlagerung von Aussparung und Öffnung vorgesehen. Eine Aussparung kann ausgebildet sein als Langloch, Rundloch, Schlitz und/oder jeder anderen Form eines abgeschlossenen Durchbruchs. Eine Öffnung kann ausgebildet sein als Langloch, Rundloch, Schlitz und/oder jeder anderen Form eines abgeschlossenen Durchbruchs. Es ist nicht erforderlich, dass Aussparung und Öffnung gleichförmig ausgebildet sind und/oder einander identisch überlagern.
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Eine jede Seitenfläche, die benachbart zu Überlapp-Abschnitten angeordnet ist, weist zumindest zwei Öffnungen auf. Dabei unterscheidet sich eine der Öffnungen von allen weiteren Öffnungen. Beispielsweise können genau zwei Öffnungen an der Seitenfläche, die keinen Überlapp-Abschnitt aufweist, vorgesehen sein, die eine voneinander abweichende Form haben, wie z. B. ein Langloch und ein Rundloch. Bevorzugt haben nur die Seitenflächen, die keinen Überlapp-Abschnitt aufweisen, Öffnungen. Die Seitenflächen, die einen Überlapp-Abschnitt aufweisen, weisen folglich bevorzugt nur Aussparungen in dem (vorstehenden) Überlapp-Abschnitt auf.
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Weiter wird auch eine Treppenanordnung vorgeschlagen, die zumindest zwei Treppenwangen umfasst, die zumindest zwei Löcher zur Befestigung der vorgeschlagenen Treppenstufen hat. Weiter hat die Treppenanordnung mehrere der vorgeschlagenen Treppenstufen sowie Verbindungselemente, mit denen der mindestens eine Überlapp-Abschnitt gegen die Treppenwange verspannbar bzw. verspannt ist.
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Zwei Treppenwangen können zumindest abschnittweise zueinander parallel ausgerichtet sein. Der Abstand zwischen den Treppenwangen entspricht im Wesentlichen der Erstreckung / Dimension der Treppenstufe in der verbauten Situation. Die Treppen liegen mit gegenüberliegenden Seitenflächen an den Treppenwangen an. Die Treppenwangen haben bevorzugt jeweils zwei (zueinander ausgerichtete) Löcher zur Befestigung der Treppenstufen. Die Treppenwangen können Anschlusselemente für Aufbauten und/oder die Aufbauten selbst aufweisen, wie z. B. ein Treppengeländer. Die Anzahl der Treppenstufen pro Treppenanordnung kann frei gewählt werden.
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Die Verbindungselemente können geeignet bzw. eingerichtet sein, eine Schraubenverbindung, Nietverbindung und/oder eine andere Klemmverbindung herzustellen. Mittels der Verbindungselemente kann eine einstellbare bzw. eingestellte Verspannung der Treppenwange mit dem Überlapp-Abschnitt sowie den Seitenflächen hergestellt werden/sein. Die so verbundenen bzw. alle Seitenflächen bilden (dann) zusammen einen versteifenden, umlaufenden Rahmen aus. Der versteifende Rahmen ermöglicht eine strukturelle Integrität einer jeden Treppenstufe. Eine auf die Treppenstufe wirkende Last wird hauptsächlich durch den versteifenden Rahmen in die Verbindung der Seitenflächen geleitet. Auf die Treppenwangen wirken bei Belastung der Treppenstufe hauptsächlich nach unten gerichtete Gewichtskräfte. Ein Anteil an zum Mittelpunkt der Stufe gerichteter Zugkräfte wirkt sich nur gering auf die Treppenwangen aus. Die Verringerung der Zugkräfte, die auf die Treppenwangen wirken, ermöglicht eine Gestaltung einer Treppenanordnung, bei der die Treppenwangen freistehend sein können. Auf eine Verankerung zur Aufnahme von Zugbelastungen an den Außenseiten der Treppenwangen kann ggf. verzichtet werden.
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Die Verbindungselemente können sich jeweils durch ein Loch einer Treppenwange, eine Öffnung der Seitenfläche und eine Aussparung des Überlapp-Abschnitts erstrecken. Die Treppenstufen sind in den Treppenwangen so positioniert, dass die Überlagerung von Aussparung und Öffnung mit den Löchern der Treppenwangen (zumindest teilweise fluchtend) überlagert ist. Die Überlagerung aus Aussparung, Öffnung und Loch bildet einen Durchgang.
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Zur Lösung der Aufgabe dient auch ein Verfahren zur Herstellung einer Treppenanordnung, zumindest umfassend die folgenden Schritte:
- a. Bereitstellen einer hier vorgeschlagenen Treppenstufe,
- b. Anordnen der Treppenstufe zwischen zwei Treppenwangen,
- c. Befestigen der Treppenstufe an den Treppenwangen, wobei gleichzeitig die Seitenflächen der Treppenstufe miteinander verbunden werden.
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Die vorstehend genannten Schritte a., b., c., können in der angegebenen Reihenfolge durchgeführt werden, das ist aber nicht zwingend erforderlich. Insbesondere ist es möglich, dass die Schritte einander zeitlich wenigstens teilweise überlagern, an verschiedenen Orten zeitlich versetzt ausgeführt und/oder unterschiedlich oft wiederholt werden.
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Der Schritt a. umfasst insbesondere einen Biege- und/oder Präge-/Stanz-Prozess, bei dem die Treppenstufe aus einem einzigen Blech hergestellt wird. Es ist möglich, mehrere Treppenstufen parallel oder im Voraus herzustellen und für die Montage der Treppenanordnung zu bevorraten bzw. zeitgerecht zu liefern. Insbesondere kann die Anzahl der Treppenstufen in Abhängigkeit von der gewünschten Treppenanordnung und/oder den bereitgestellten Treppenwangen ausgewählt sein.
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Gemäß Schritt b. erfolgt das Anordnen der Treppenstufe(n) zwischen zwei Treppenwangen. Letztere können bereits teilweise verbaut oder an einem Gebäude montiert sein. Die Treppenstufen werden zu den Löchern der Treppenwange ausgerichtet positioniert, so dass diese (etwa mit den zugeordneten Seitenflächen mit dem Überlappungsbereich) bündig zwischen den Treppenwangen anliegen.
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Es ist möglich, dass die Schritte b. und c. einzeln für jede Treppenstufe oder gemeinschaftlich für alle Treppenstufen der Treppenanordnung ausgeführt werden.
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Die Seitenflächen werden (erst) im Rahmen von Schritt c. beim Befestigen der Treppenstufe an den Treppenwangen verbunden.
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Es ist möglich, dass in Schritt c. eine mechanische, kraftschlüssige Verbindung von Treppenwange und Treppenstufe sowie den benachbarten Seitenflächen der Treppenstufe miteinander hergestellt wird. Die mechanische, kraftschlüssige Verbindung der Treppenstufe an den Treppenwangen erfolgt insbesondere mit Verbindungselementen. Die Verbindungselemente können Schrauben, Niete und/oder andere Klemmmittel umfassen.
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Bezüglich Schritt a. ist bevorzugt, dass die Treppenstufe mit einem einzigen Blech bereitgestellt wird, das mechanisch umgeformt wurde, beispielsweise wie mit den nachfolgenden Herstellungsschritten angegeben.
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Für die Herstellung der Treppenstufe können insbesondere folgende Herstellschritte ausgeführt werden:
- i. Bereitstellen eines flachen Blechs und/oder eine Blech-Coils mit durchgängig gleicher Materialstärke,
- ii. Herstellen einer vorbestimmten Außenkontur und/oder Prägung, Lochung, etc. des Blechs, wobei z.B.
- • die äußeren Abmessungen zumindest einen Bereich für die Trittfläche, zumindest vier Bereiche für zwei Paare an Seitenflächen und zumindest vier Bereiche für vier Überlapp-Abschnitte vorgesehen sind,
- • an vorbestimmten Positionen Aussparungen und Öffnungen eingebracht werden,
- • das Blech mit mindestens einem strukturierten und/oder gelochten Bereich ausgeführt ist, und/oder
- • die äußeren Abmessungen und die strukturierten und/oder gelochten Bereiche durch Prägen und/oder Stanzen hergestellt werden
- iii. Biegen von Bereichen des Blechs an vorgegebenen Kanten, sodass das Blech zumindest eine Trittfläche und zumindest vier dazu abgewinkelte Seitenflächen aufweist, wobei zumindest zwei Seitenflächen mit mindestens einem Überlapp-Abschnitt ausgeführt sind, der so angeordnet ist, dass dieser teilweise eine benachbarte Seitenfläche überlappt.
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Zur Charakterisierung oder Erläuterung der Prozesse bzw. Geometrien kann vollumfänglich auf die obigen Ausführungen zur Treppenstufe zurückgegriffen werden.
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Es ist auch möglich, dass die Herstellungsschritte i., ii., iii. in der angegebenen Reihenfolge durchgeführt werden, das ist aber nicht zwingend erforderlich. Insbesondere ist es möglich, dass die Herstellungsschritte einander zeitlich wenigstens teilweise überlagern, an verschiedenen Orten zeitlich versetzt ausgeführt und/oder unterschiedlich oft wiederholt werden.
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Es ist möglich, dass bei dem Blech in Herstellungsschritt ii. eine vorbestimmte Außenkontur und/oder Prägung, Lochung etc. aufgebracht ist, welche danach in Herstellungsschritt iii. an vorgegebenen Kanten umgebogen wurde, wobei das Blech zumindest eine Trittfläche und zumindest vier dazu abgewinkelte Seitenflächen aufweist, wobei zumindest zwei Seitenflächen mit mindestens einem Überlapp-Abschnitt ausgeführt sind, der so angeordnet ist, dass dieser teilweise eine benachbarte Seitenfläche überlappt.
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Gerade hinsichtlich der Ausbildung der Trittfläche mit Prägungen, Ausstanzungen, etc. wird hier beispielhaft auf die
DE 298 16 493 U1 verwiesen.
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Die Herstellung einer Außenkontur gemäß Herstellungsschritt ii. kann ein Trennverfahren umfassen, bei dem mit einer Stanzpresse oder durch einen Hammerschlag auf ein Schneidewerkzeug Konturen in das Blech eingebracht werden. Zum Bereitstellen einer Kontur in metallischen Werkstoffen kann auch das Scherschneiden angewandt werden. Beim Scherschneiden wird ein Schneidwerkzeug aus zwei Teilen verwendet, wobei eine Unterlage eine Aussparung in Form eines verwendeten Stanz-Stempels aufweist. Somit kann in einem Arbeitsschritt eine Kontur einer auszustanzenden Form sowohl von oben als auch von unten in ein Blech eingekerbt und abgeschert werden.
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Die Herstellung einer Außenkontur gemäß Herstellungsschritt ii. kann durch Laserschneiden erfolgen, wobei ein Laser als Schneidewerkzeug verwendet wird, um eine Kontur in das Blech einzubringen. Beim Laserschneiden werden überlappende Punkte von aufeinanderfolgenden Laserimpulsen in ein Blech gesetzt, die einen vollständigen Schneideweg kontinuierlich abfahren. Durch die Überlappung der Punkte kann das Material entlang des Schneidewegs durchtrennt werden.
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Das Umbiegen aus Herstellungsschritt iii., auch Biegen, Abkanten und/oder Umbördeln, von Blechen stellt ein gängiges Verfahren zur Blechumformung dar. Hierbei wird ein Flächenteil gegenüber einem anderen Flächenteil eines Blechs umgebogen. Zum Biegen, Abkanten und/oder Umbördeln können Vorrichtungen genutzt werden, in die ein Blech so eingespannt wird, dass der verbleibende Flächenteil nicht bewegt werden kann. Ein weiterer Teil der Vorrichtung biegt den umzuklappenden Flächenteil entlang der Grenze des eingespannten verbleibenden Flächenteils in einem vorgegebenen Winkel. Auch ist es möglich, das Blech auf ein Profil zu geben und mit einem Stempel entlang einer Biegekante in das Blech vorzudringen. Der Stempel zwingt das Blech in das Profil. Entlang einer durch das Profil vorgegebenen Biegekante biegt das Blech, sodass sich zwei Flächenteile in einem Winkel zueinander bewegen.
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Insbesondere kann so eine Treppenstufe bereitgestellt werden, die während des Herstellungsprozesses keinen Hitzeeintrag durch Schweißarbeiten erhält, der einen Toleranzausgleich erfordert. Zudem kann eine Treppenstufe bereitgestellt werden, die ohne zusätzlichen Schweißwerkstoff auskommt.
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Die Erfindung und das technische Umfeld werden nachfolgend anhand von vier Figuren näher erläutert. Die Darstellungen sind schematisch und nicht zur Veranschaulichung von Größenverhältnissen vorgesehen. Die mit Bezug auf einzelne Details der Figuren angeführten Erläuterungen sind extrahierbar und mit Sachverhalten aus der vorstehenden Beschreibung frei kombinierbar, es sei denn, dass sich für einen Fachmann zwingend etwas anderes ergibt, bzw. eine solche Kombination explizit ausgeschlossen wird. Es zeigt schematisch:
- 1: eine perspektivische Ansicht einer Treppenanordnung;
- 2: eine Blechkonfiguration vor dem Biegen der Treppenstufe;
- 3: eine perspektivische Draufsicht auf eine Treppenstufe;
- 4: eine perspektivische, seitliche Unteransicht der Treppenstufe nach 3.
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1 zeigt eine perspektivische Ansicht einer Treppenanordnung 12, umfassend zwei Treppenwangen 10, die mit einer Vielzahl an Treppenstufen 1 durch jeweils vier Verbindungselementen 11 pro Treppenstufe 1 verbunden sind. Die Verbindungselemente sind durch Löcher 15 in den Treppenwangen 10 in die Treppenstufen 1 geführt. An einer jeden Treppenwange 10 ist ein Handlauf 16 angebracht. Die Treppenanordnung 12 ruht auf einem unteren Anschlagelement 17 und ist aufgehängt an einem oberen Anschlagelement 17.
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2 zeigt eine Blechkonfiguration vor dem Biegen der Treppenstufe 1. Die Treppenstufe 1 wird hier mit einem einzigen Blech 2 gebildet. Es zeigt sich mittig auf dem Blech 2 die Trittfläche 3. Die Trittfläche 3 kann über eine Prägung 9 verfügen. Der Trittfläche schließen sich an ihren Seiten zwei Paare Seitenflächen an. Diese umfassen zwei erste bzw. lange Seitenflächen 4 und zwei zweite bzw. kurze Seitenflächen 5. Den ersten bzw. langen Seitenflächen 4 schließen sich an ihren kurzen Stirnseiten jeweils ein Überlapp-Abschnitt 6 an. Der ersten bzw. langen Seitenfläche 4 weisen jeweils eine Endfläche 7 auf, die parallel und beabstandet zur Trittfläche 3 anordenbar ist Ein jeder Überlapp-Abschnitt 6 verfügt über eine (einzelne) Aussparung 8. Die Aussparungen 8 sind als Langloch ausgebildet. Eine jede zweite bzw. kurze Seitenfläche 5 verfügt über zwei Öffnungen 14. Die Öffnungen 14 sind so ausgebildet, dass jede zweite bzw. kurze Seitenfläche 5 jeweils ein Rundloch und ein Langloch umfasst.
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Die Umformung zu einer (quaderförmigen) Treppenstufe kann wie folgt erfolgen:
- - Entlang der markierten Biegelinien A, welche im Wesentlichen die ersten bzw. langen Seitenflächen 4 und die Überlapp-Abschnitte 6 trennen, werden die außenliegenden Blechabschnitte ca. 90 ° nach unten gebogen (siehe Pfeile an der Biegelinie A).
- - Entlang der markierten Biegelinien B, welche im Wesentlichen die ersten bzw. langen Seitenflächen 4 und Endflächen 7 trennen, werden die außenliegenden Blechabschnitte ca. 90 ° nach unten gebogen (siehe Pfeile an der Biegelinie B).
- - Entlang der markierten Biegelinien C, welche im Wesentlichen die Trittfläche 3 einschließen, werden die außenliegenden Blechabschnitte ca. 90 ° nach unten gebogen (siehe Pfeile an der Biegelinie C). Bei diesem Prozess werden bevorzugt zunächst Biegungen entlang der Biegelinien C an den ersten bzw. langen Seitenflächen 4 ausgeführt, damit die bereits abgebogenen Überlapp-Abschnitte 6 innen im Wesentlichen parallel zu den final umgebogenen zweiten bzw. kurzen Seitenflächen 5 liegen.
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3 zeigt eine perspektivische Draufsicht auf eine Treppenstufe 1. Die Treppenstufe 1 umfasst ein einzelnes Blech 2. Hierbei sind die erste bzw. lange Seitenfläche 4 und die zweite bzw. kurze Seitenfläche 5 in einem Winkel von etwa 90° zu der Trittfläche 3 nach unten gebogen. Die Trittfläche 3 umfasst eine Prägung 9. Die Öffnungen 14 sind so ausgebildet, dass die zweite bzw. kurze Seitenfläche 5 jeweils ein Rundloch und ein Langloch umfasst.
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4 zeigt eine perspektivische, seitliche Unteransicht der Treppenstufe nach 3. Endflächen 7 sind in einem Winkel von 90° zu der ersten bzw. langen Seitenfläche 4 gebogen. Die Überlapp-Abschnitte 6 sind in einem Winkel von ca. 90° in Umfangsrichtung der Treppenstufe 1 gebogen und gliedern sich in einem Innenraum 13 der Treppenstufe 1 auf einer Innenseite der zweiten bzw. kurzen Seitenfläche 5 an. Die Aussparungen 8 sind so ausgebildet, dass jeder Überlapp-Abschnitt 6 jeweils ein Langloch umfasst. Die Treppenstufe 1 bildet mit der Unterseite der Trittfläche 3, den Innenseiten der ersten bzw. langen Seitenflächen 4, den Innenseiten der Überlapp-Abschnitte 6, der Innenseite der zweiten bzw. kurzen Seitenfläche 5 und den Innenseiten der Endflächen 7 einen Innenraum 13.
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Somit wurden hier Treppenstufen, eine Treppenanordnung und ein Herstellungsverfahren angegeben, welche die mit Bezug auf den Stand der Technik geschilderten Probleme zumindest teilweise lösen. Insbesondere wurde eine Treppenstufe bereitgestellt, die kostengünstig, schnell, effizient, optisch ansprechend und/oder flexibel herstellbar und/oder einsetzbar ist.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Treppenstufe
- 2
- Blech
- 3
- Trittfläche
- 4
- erste bzw. lange Seitenfläche
- 5
- zweite bzw. kurze Seitenfläche
- 6
- Überlapp-Abschnitt
- 7
- Endfläche
- 8
- Aussparung
- 9
- Prägung
- 10
- Treppenwange
- 11
- Verbindungselement
- 12
- Treppenanordnung
- 13
- Innenraum
- 14
- Öffnung
- 15
- Loch
- 16
- Handlauf
- 17
- Anschlagelement
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 20 2006 017 430 U1 [0003]
- DE 298 16 493 U1 [0037]