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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Frontelement mit einem wechselbaren Einsatz für einen Nistkasten sowie einen Nistkasten mit solch einem Frontelement sowie einen Einsatz zur Anordnung an dem Frontelement. Das Frontelement ist hierbei schnell und einfach in den Nistkasten einsetzbar. Gleichzeitig können verschiedene Einsätze von dem Frontelement aufgenommen werden, wobei die Einsätze den Bedürfnissen unterschiedlicher Vogelarten angepasst sind.
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Hintergrund
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Das Bereitstellen von Brutstätten für Vögel in Form von Nistkästen erfreut sich stets großer Beliebtheit. Hierbei müssen jedoch gewisse Rahmenbedingungen eingehalten werden, damit die bereitgestellten Nistkästen von wildlebenden Vögeln für ihre Brut auch angenommen werden. So sollte ein Nistplatz immer sauber und möglichst trocken sein. Gleichzeitig muss ein Nistkasten Schutz vor Raubtieren (Prädatoren), Hitze, Kälte und Regen bieten. Unterschiedliche Vogelarten bevorzugen unterschiedliche Zugänge zu ihren Brutstätten, sodass für jede Art eine bestimmte Größe mit teilweise auch bestimmter Form des Zugangs zum Nistkasten erforderlich ist.
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Stand der Technik
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Üblicherweise werden Nistkästen aus Holz gebaut, wobei als Durchgangsloch in den Nistkasten oftmals nur ein Loch mit einem bestimmten Durchmesser gebohrt wird. Somit ist der Nistkasten nur mit einem festgelegten Durchmesser des Ausgangslochs ausgestattet und eignet sich damit nur für bestimmte Vogelarten. Eine Anpassung des Durchgangsloch ist nachträglich maximal durch Aufbohren, das heißt vergrößern des Durchmessers möglich. Eine flexible Bereitstellung unterschiedlicher Durchmesser der Durchgangsöffnung wäre daher wünschenswert.
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DE 10 2017 128 685 A1 beschreibt ein Frontelement für einen Nistkasten sowie einen Nistkasten mit einer Öffnung zum Einsetzen eines solchen Frontelements. Das abnehmbare Frontelement dient dazu, den Nistkasten zu öffnen, um ihn säubern zu können. Darüber hinaus kann das Frontelement umgestaltet werden, sodass Öffnungen für verschiedene Vögel bereitgestellt werden. Dies wird durch Einsetzen eines Einsatzes mit entsprechendem Durchmesser bewirkt. Nachteilig hierbei ist, dass der Einsatz nur dann eingesetzt werden kann, wenn das Frontelement von dem Nistkasten getrennt ist. Das heißt, es muss immer das Frontelement vollständig vom Nistkasten entfernt werden. Ein schneller und einfacher Wechsel des Einsatzes ist somit nicht möglich.
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Auf OERTL Naturbeobachtung: Der neue VARIKA Nistkasten. Variabel. Nesträubersicher. Witterungsbeständig. Selb, [2018]. 20 S. - Firmenschrift. URL:
- https://docplayer.org/storage/92/10934 7166/1707292843/o4hV5qZZfbdAsX1 BrOga9g/ 109347166.pdf [abgerufen am 06.02.2024] ist ein Nistkasten bekannt, der ein Frontelement aufweist, das einen wechselbaren Einsatz aufweist.
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Aus der
US 6 170 437 B1 ist ein Vogelhäuschen mit variablem Volumen, bekannt, bestehend einer unteren, im Allgemeinen ebene Basisplatte, einem Paar voneinander beabstandeter Seitenwände, die vertikal nach oben ragen, einem Dachpaneel, das über den Seitenpaneelen angeordnet ist, eine Rückwand, die zwischen den Seitenwänden verläuft und eine Vordertüranordnung, die mit dem Vogelhäuschen verbunden ist. Die Türanordnung umfasst eine Öffnung, die Vögeln einen Ein- und Ausgang ermöglicht. Weiterhin sind Mittel zum Variieren des Durchmessers der Öffnung vorhanden. Es ist ein Nistbereich innerhalb des Vogelhäuschens vorhanden. Weiterhin sind Mittel zum Variieren des Volumens des Nistbereichs vorgesehen, wobei die Mittel zum Variieren des Volumens des Nistbereichs eine innerhalb des Vogelhäuschens angeordnete Trennwand umfassen, die in einem vom Benutzer gewählten Abstand von einer Seitenwand des Vogelhäuschens angeordnet ist, um die Breite des Nistbereichs zu variieren.
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Aus der
DE 202007013639 U1 ist ein Nistkasten bekannt, der im Freien aufhäng- oder aufstellbar ist, und der frontseitig mit einem Flugloch versehen ist. Das Flugloch ist durch einen in eine Bohrung einer Wandung des Nistkastens eingesetzten Einsatz gebildet.
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Aus der
US 3 643 631 A ist ein Vogelhäuschen aus Metall bekannt, das aus einer kastenförmigen Struktur mit miteinander verbundenen Seitenwänden, einem Bodenabschnitt und einem giebelförmigen Dach besteht. Jede der Seitenwände besteht aus einem Paar voneinander beabstandeten inneren und äußeren Plattenelementen, die jeweils entlang ihrer Seitenkanten aneinander befestigt sind und einen vertikalen, beabstandeten Durchgang zwischen den Plattenelementen bilden, wobei die inneren Plattenelemente zusammenwirken, um dazwischen einen Nistraum zu auszubilden, wobei eine der Seitenwandpaare eine quer verlaufende Eingangsöffnung aufweist, die mit dem über dem Boden angeordneten Nistraum in Verbindung steht, und wobei benachbarte Plattenelementpaare entlang der aneinanderstoßenden Seitenkanten befestigt sind, um eine kaminartige Belüftungs- und Isoliervorrichtung zu bilden.
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Aufgabe
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Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung die Nachteile aus dem Stand der Technik zu überwinden und ein verbessertes Frontelement für einen Nistkasten mit wechselbarem Einsatz, einen Einsatz für ein Frontelement sowie einen Nistkasten mit solche einem Frontelement bereitzustellen, wobei Frontelement und Nistkasten verbesserte Brutbedingungen für Vögel gewähren.
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Lösung
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Vorstehend genannte Aufgabe wird durch ein Frontelement mit einem wechselbaren Einsatz für einen Nistkasten gemäß den Merkmalen nach Patentanspruch 1 gelöst. Das Frontelement ist quaderförmig mit einer Oberseite, einer Unterseite, zwei Längsseiten sowie einer Vorderseite und einer Rückseite ausgebildet. Es weist einen Aufnahmebereich zur Aufnahme des wechselbaren Einsatzes auf und ist bündig auf einer Seite des Einsatzes einsetzbar. Die Form des Frontelements kann auch als plattenförmig bezeichnet werden. Der Aufnahmebereich bildet gleichzeitig einen Durchbruch in dem Frontelement aus, durch welchen Vögel sich hindurch bewegen können, um beispielsweise in das Innere eines Nistkastens zu gelangen.
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Außerdem ist die Rückseite des Frontelements als eine Vogeltreppe ausgebildet. Damit ist es erstmals möglich, dass Vögel an dieser Vogeltreppe emporsteigen können, um den Aufnahmebereich mit Durchbruch zu erreichen und beispielsweise aus einem Nistkasten hinaus ins Freie zu gelangen. Dies ist besonders vorteilhaft für Jungvögel, die noch nicht das Fliegen erlernt haben.
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Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen des Frontelements sind in den Unteransprüchen beschrieben. So ist beispielsweise denkbar, dass das Frontelement aus Beton gefertigt ist. So kann das Frontelement vorteilhaft gegossen werden und ist so schnell und einfach herstellbar. Darüber hinaus bringt der Beton vorteilhafte Eigenschaften mit. Zum einen ist er sehr beständig und langlebig und zum anderen ist er wärme- und feuchtigkeitsregulierend. Das heißt, Beton kann Wärme speichern und wieder abgegeben. Er kann aber auch isolierend wirken. Außerdem kann Beton Feuchtigkeit absorbieren und wieder abgeben, sodass in dessen Umgebung eine konstante Luftfeuchtigkeit bereitgestellt werden kann. Schließlich ist Beton ein vielfach verfügbarer und preiswerter Baustoff, sodass auch die Herstellungskosten für das Frontelement niedrig gehalten werden können.
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In einer weiteren, vorteilhaften Ausgestaltung des Frontelements ist vorgesehen, dass die Vogeltreppe ein Sägezahnprofil aufweist. Das Sägezahnprofil weist hierbei abwechselnd gerade und schräge Abschnitte auf, wobei die geraden Abschnitte gleichzeitig Stufen der Vogeltreppe ausbilden. Vögel können über solch eine Vogeltreppe mit Sägezahnprofil besonders leicht und einfach emporsteigen. Die Krallen der Vögel können hierbei gut in das Sägezahnprofil der Vogeltreppe eingreifen und dort Halt finden.
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In einer weiteren, vorteilhaften Ausgestaltung des Frontelements ist vorgesehen, dass das Sägezahnprofil eine zur Mitte des Frontelements hin v-förmige Vertiefung aufweist. Als Mitte kann hier eine Symmetrieachse verstanden werden, die das Frontelement spiegelsymmetrisch in eine linke und eine rechte Hälfte teilt. Die v-förmige Vertiefung sorgt zum einen dafür, dass die linke Hälfte der Vogeltreppe der linken Kralle eines Vogels und die rechte Hälfte der Vogeltreppe der rechten Kralle eines Vogels zugeneigt ist. Hierdurch kann ein Vogel sich besonders gut an den Stufen der Vogeltreppe halten und emporklettern. Zum anderen verbessert die v-förmige Vertiefung die Fertigung des Frontelements, wenn diese mit Beton gegossen wird. Hierbei wird eine Gießform des Frontelement in seiner Längserstreckung waagerecht ausgerichtet und mit flüssigem Beton aufgefüllt. Hierbei ist es unvermeidlich, dass auch Luftblasen mit eingegossen werden, welche beim anschließenden Trocknen und Abbinden des Betons langsam emporsteigen und aus dem Beton verschwinden. Die v-Förmige Vertiefung in der Mitte der Vogeltreppe sorgt hierbei für eine verbesserte Ableitung der Luftblasen gegenüber einer Ausführungsform ohne v-förmige Vertiefung. Dies führt schließlich zu einem verbesserten Ergebnis des fertigen Frontelements mit weniger oder gar keinen eingeschlossenen Luftblasen.
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Es ist vorgesehen, dass der Aufnahmebereich als halbkreisförmiger und nach oben hin geöffneter Vorsprung auf der Vorderseite des Frontelements ausgebildet ist. Hierdurch lässt sich ein kreisrunder, scheibenförmiger Einsatz schnell und einfach von oben in den Aufnahmebereich einsetzen. Dadurch ist ein Wechsel des Einsatzes schnell und einfach und vor allem ohne Werkzeug durchführbar. Damit lässt sich ein für bestimmte Vogelarten optimales Einflugloch schnell und einfach durch das Einsetzen eines Einsatzes mit entsprechendem Durchmesser bereitstellen.
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Die Ausgestaltung als Vorsprung birgt darüber hinaus den Vorteil, dass der Aufnahmebereich aus einer Ebene des Frontelements nach vorn herausragt, sodass dieser auch dann noch zugänglich ist, wenn das Frontelement bereits in einen Nistkasten eingesetzt worden ist. Es muss also das Frontelement bei einem Wechsel des Einsatzes nicht umständlich entnommen werden, sondern kann dabei an Ort und Stelle verbleiben. Außerdem bildet der Aufnahmebereich als halbkreisförmiger und nach oben hin geöffneter Vorsprung gleichzeitig eine Art Ansitzstange für Vögel aus. Gleichzeitig erschwert der nach vorn hin ausgebildete Vorsprung das Hineingreifen für Prädatoren, was wiederum dem Schutz der Vogelbrut dient.
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In einer weiteren, vorteilhaften Ausgestaltung des Frontelements ist vorgesehen, dass der Vorsprung des Aufnahmebereichs konisch ausgebildet ist. Vorteilhaft verjüngt sich die Konusform nach außen hin weg vom Frontelement. Wird nun ein Einsatz mit einer entsprechend kongruent ausgebildeten Konusform in den Aufnahmebereich eingesetzt, so findet zum einen eine Selbstzentrierung des Einsatzes in dem Aufnahmebereich statt und wird zum anderen dauerhaft und ohne zusätzliche Befestigungsmittel arretiert. Hierbei ist keinerlei Werkzeug oder Befestigungsmittel erforderlich. Die Konusform sorgt dafür, dass der Einsatz nach dem Einsetzen in den Aufnahmebereich nicht nach vorn herausfallen kann. Er wird vielmehr nach hinten gedrückt, sodass der Einsatz mit der Vorderseite des Frontelements in Kontakt kommt.
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Die Konusform entspricht geometrisch einem Kegelstumpf. Der Winkel φ ist hierbei der halbe Öffnungswinkel eines geraden Kreiskegels oder anders formuliert der Winkel zwischen Kegelachse und Mantellinie. Vorteilhaft weist die Konusform des Aufnahmebereichs einen Winkel φ im Bereich 1-5°, vorteilhaft 2-3°, besonders vorteilhaft 2,4° auf. Ein Einsatz, welcher in den Aufnahmebereich eingesetzt werden soll, weist eine hierzu kongruent ausgebildete Konusform mit demselben Winkel φ auf.
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In einer weiteren, vorteilhaften Ausgestaltung des Frontelements ist vorgesehen, dass der Vorsprung des Aufnahmebereichs einen Ablauf in Form einer angeschrägten Vertiefung aufweist. Der Ablauf ist hierbei mittig angeordnet und befindet sich damit an der tiefsten Stelle des Aufnahmebereichs. Die Vertiefung weist eine schräg nach vorn unten verlaufende Halbkreisform auf, sodass Wasser nach vorn unten ablaufen kann. Die Form kann auch als Kegelform beschrieben werden. Dies ist jedoch nicht begrenzend zu verstehen. So ist ebenfalls denkbar, dass der Ablauf beispielsweise als eine keilförmige Vertiefung ausgebildet ist. Vorteil des Ablaufs ist, dass sich kein Wasser am Frontelement ansammeln kann, sondern stets zuverlässig abgeleitet wird. So kann keine Staunässe entstehen, die das Frontelement auf Dauer beschädigen könnte. Des Weiteren wird hierdurch Wasser, welches zum Beispiel bei Regen anfällt, von dem Frontelement weg nach draußen abgeleitet und kann nicht nach innen laufen und dort möglicherweise Vögel beim Brüten stören.
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Es ist besonders vorteilhaft, dass die Vorderseite des Frontelements glatt ausgebildet ist. Neben ästhetischen Vorteilen dient dies auch dem Schutz von brütenden Vögeln, da eine glatte Oberfläche verhindert, dass Prädatoren sich daran festhalten und durch das Durchgangsloch des Frontelements greifen können.
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Weiterhin wird vorstehende Aufgabe außerdem durch einen Einsatz für ein Frontelement gemäß den Merkmalen nach Patentanspruch 6 gelöst. Der Einsatz ist hierbei scheibenförmig mit einem konischen Rand und wenigstens einer Aussparung in der Mitte als Durchgangsloch für Vögel ausgebildet. Vorteilhaft sind die Kanten des Einsatzes gefast und/oder abgerundet. So kann sich ein Vogel besser am Rand festhalten. Darüber hinaus wird die Verletzungsgefahr durch eine scharfe Kante beim Anflug eines Vogels minimiert.
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Weiterhin kann die Aussparung in der Mitte unterschiedliche Formen und Durchmesser aufweisen. Im einfachsten Fall ist das Durchgangsloch kreisförmig ausgebildet. Je nach Vogelart, die sich durch das Durchgangsloch bewegen soll, kann der Durchmesser entsprechend groß ausgebildet sein. Darüber hinaus kann das Durchgangsloch ebenfalls eine ovale Form aufweisen, da es Vogelarten gibt, die ovale Durchgangslöcher bevorzugen.
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In einer vorteilhaften Ausgestaltung des Einsatzes ist vorgesehen, dass der Einsatz aus Beton gefertigt ist. Beton lässt sich einfach und schnell gießen. Darüber hinaus weist er vorteilhafte wärme- und feuchtigkeitsregulierende Eigenschaften auf. Schließlich ist Beton vielfach und preiswert verfügbar. Beton ist witterungsbeständig, wodurch eine lange Lebensdauer des Einsatzes gewährleistet wird.
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Schließlich wird vorstehende Aufgabe außerdem durch einen Nistkasten mit einem Frontelement gemäß den Merkmalen nach Patentanspruch 9 gelöst. Der Nistkasten weist hierbei eine zu einer Seite hin offenen Quaderform mit einem Boden, einer Decke, zwei Seitenwänden mit jeweils wenigstens einem Element zum Abstützen des Frontelements beim Einsetzen in den Nistkasten und einer Rückwand auf, wobei der Boden und die Decke zur offenen Seite hin jeweils eine Fase aufweisen, die von dem Frontelement beim Einsetzen in den Nistkasten hintergriffen werden. Außerdem ist vorgesehen, dass der Nistkasten in der Mitte vom Boden wenigstens ein Ablaufloch aufweist. Dadurch kann zum einen ein Luftaustausch im Nistkasten erfolgen und zum anderen Wasser im Nistkasten ablaufen. Dadurch kann Staunässe auf dem Boden vom Nistkasten verhindert werden. Staunässe kann beispielsweise durch eindringendes Wasser bei Regen in den Nistkasten oder durch Ausscheidungen der Vögel im Nistkasten anfallen.
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Das Element zum Abstützen des Frontelements beim Einsetzen in den Nistkasten bewirkt, dass das eingesetzte Frontelement nicht nach innen in den Nistkasten kippen kann, sondern aufrecht an Ort und Stelle gehalten wird. Das Hintergreifen der Fasen gewährleistet einen einfachen aber auch sicheren Halt des Frontelements an der offenen Seite des Nistkastens. So kann das Frontelement vorteilhaft schnell und einfach und vor allem ohne Werkzeug eingesetzt und/oder wieder entfernt werden. So sollten Nistkästen nach der Brut von Vögeln regelmäßig gesäubert werden. Hierzu müssen diese geöffnet werden. Es ist daher von großem Vorteil, wenn dies ohne Werkzeug schnell und einfach geschehen kann. Außerdem werden hierdurch zusätzliche Befestigungsmittel eingespart, was die Fertigungskosten des Nistkastens reduziert.
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Die Anordnung des wenigstens einen Ablauflochs in der Mitte des Bodens des Nistkastens hat den Vorteil, dass zum einen Flüssigkeiten, wie Wasser oder Ausscheidungen der Vögel, besser ablaufen können. Besonders vorteilhaft ist denkbar, dass der Boden hierfür ein Gefälle in Richtung des wenigstens einen Ablauflochs aufweist. Zum anderen sitzen Vögel im Nistkasten erfahrungsgemäß in einer Ecke. Die Anordnung von wenigstens einem Ablaufloch in der Mitte des Bodens des Nistkastens hat hierbei den Vorteil, dass Vögel, die in den Ecken des Nistkastens sitzen weniger Zugluft abbekommen, da sie nicht auf einem Ablaufloch sitzen.
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Es ist ebenfalls denkbar, dass mehrere Ablauflöcher vorgesehen sein können. So ist beispielsweise denkbar, mehrere Ablauflöcher vorzusehen, die kreisförmig, dreieckig, viereckig oder kreuzförmig angeordnet sind. Es kann hierbei jede erdenkliche Form, beispielsweise auch der Umriss einer beliebigen Figur oder beispielhaft eines oder mehrere Buchstaben vorgesehen sein. So können mehrere Ablauflöcher beispielsweise die Form eines Logos aufweisen. So können beispielsweise Nistkästen eine bestimmte Kennung aufweisen, die gut zu sehen ist, wenn die Nistkästen beispielsweise in der Höhe an einem Baum angeordnet sind und man sie nur von unten sehen kann.
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In einer weiteren, vorteilhaften Ausgestaltung des Nistkastens ist vorgesehen, dass der Nistkasten im Eckbereich von Boden, Seitenwänden und offener Seite jeweils wenigstens ein weiteres Ablaufloch aufweist. Dies hat den Vorteil, dass Wasser, welches beispielsweise bei Regen durch Ritzen in den Nistkasten eindringt, einfach und schnell nach vorne hin ablaufen kann. Der Nistkasten ist bei bestimmungsgemäßen Gebrauch so aufgehängt, dass er leicht nach vorn gekippt ist. Dadurch kann Wasser im Inneren des Nistkastens an die vordere Kante laufen und über die beiden weiteren Ablauflöcher im Eckbereich von Boden, Seitenwänden und offener Seite abfließen.
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In einer weiteren, vorteilhaften Ausgestaltung des Nistkastens ist vorgesehen, dass der Nistkasten aus Beton gegossen ist.
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Beton weist einige vorteilhafte Eigenschaften auf. So ist Beton sehr haltbar und witterungsbeständig. Gleichzeitig ist dieser Werkstoff sehr preiswert und in großer Menge verfügbar. Darüber hinaus weist Beton wärme- und feuchtigkeitsregulierende Eigenschaften auf. Nicht zuletzt kann Beton eine steinähnliche Optik aufweisen, womit sich ein Nistkasten aus Beton sehr gut in die Landschaft einfügt und nicht als störend empfunden wird. Außerdem ist Beton temperaturbeständig. So kann der Nistkasten mit Frontelement und Einsatz am Ende einer Brutsaison gesäubert und zusätzlich ausgeheizt werden. So ist beispielsweise denkbar, den Nistkasten mitsamt seinen Komponenten in einem Backofen bei über 100 °C auszuheizen. Dadurch können sämtliche Viren, Bakterien und Parasiten abgetötet werden. So kann vorteilhaft ein hygienisch reiner Nistkasten wieder bereitgestellt werden. Außerdem kann so der Nistkasten vollständig getrocknet werden.
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Vorteilhaft ist der Nistkasten einstückig aus Beton gegossen. Die einstückige Ausbildung hat den Vorteil, dass keine Ritzen oder Spalte vorhanden sein können, durch die Dreck, Zugluft und/oder Wasser in den Nistkasten eindringen kann.
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Weitere Vorteile, Merkmale und Ausgestaltungsmöglichkeiten ergeben sich aus der nachfolgenden Figurenbeschreibung von nicht einschränkend zu verstehenden Ausführungsbeispielen.
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Kurzbeschreibung der Zeichnungen
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In den Zeichnungen zeigt:
- 1 eine perspektivische Ansicht von schräg oben vorn eines Nistkastens mit eingesetztem Frontelement und daran angeordnetem Einsatz,
- 2 eine perspektivische Ansicht von schräg oben vorn eines Frontelements,
- 3 eine perspektivische Ansicht von schräg oben hinten des Frontelements aus 2,
- 4 eine perspektivische Ansicht von schräg oben vorn des Nistkastens aus 1 ohne Frontelement,
- 5 eine Seitenansicht eines Einsatzes und
- 6 eine perspektivische Schnittansicht von schräg oben vorn des Nistkastens mit eingesetztem Frontelement und daran angeordnetem Einsatz.
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In den Zeichnungen mit gleichen Bezugszeichen versehene Elemente entsprechen im Wesentlichen einander, sofern nichts anderes angegeben ist. Darüber hinaus wird darauf verzichtet, Bestandteile zu zeigen und zu beschreiben, welche nicht wesentlich zum Verständnis der hierin offenbarten technischen Lehre sind. Im Weiteren werden nicht für alle bereits eingeführten und dargestellten Elemente die Bezugszeichen wiederholt, sofern die Elemente selbst und deren Funktion bereits beschrieben wurden oder für einen Fachmann bekannt sind.
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Ausführliche Beschreibung von Ausführungsbeispielen
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1 zeigt eine perspektivische Ansicht von schräg oben vorn eines Nistkastens 14 mit eingesetztem Frontelement 1 und daran angeordnetem Einsatz 11. Der Nistkasten 14 weist eine Quaderform mit abgerundeten Ecken auf. Alternativ können die Ecken auch gefast sein. Die Quaderform des Nistkastens 14 setzt sich aus einem Boden 15, einer Decke 16, zwei Seitenwänden 17 und einer Rückwand 18 zusammen. Der Nistkasten 14 ist nach vorne hin offen ausgebildet. Auf dieser Seite ist in der dargestellten Ausführungsform ein Frontelement 1 eingesetzt.
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Das eingesetzte Frontelement 1 schließt in der gezeigten, eingesetzten Position mit seiner Vorderseite 5 bündig mit der vorderen Seite des Nistkastens 14 ab. In der oberen Hälfte des Frontelements 1 ist ein Aufnahmebereich 7 angeordnet, welcher als Vorsprung sich nach außen hin erstreckt. Dieser Vorsprung ist halbkreisförmig und nach oben hin offen ausgebildet. Am unten Rand ist in der Mitte des Vorsprungs ein Ablauf 10 vorgesehen, welcher in der gezeigten Ausführungsform als kegelförmige Ausnehmung ausgeformt ist und so ein Gefälle nach vorne hin, weg vom Nistkasten 14 ausbildet. So kann Wasser, beispielsweise Regenwasser, welches von oben auf den Nistkasten 14 und das Frontelement 1 fällt, einfach nach vorne hin ablaufen. Es bildet sich vorteilhaft keine Staunässe im unteren Punkt des Aufnahmebereichs 7.
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In dem Aufnahmebereich 7 ist ein scheibenförmiger Einsatz 11 aufgenommen, welcher in seiner Mitte ein Durchgangsloch für Vögel aufweist. In der gezeigten Ausführungsform ist die vordere Kante des Einsatzes 11 abgerundet ausgebildet. Weiterhin weist die Mantelfläche des Einsatzes 11, mit anderen Worten der Rand der Scheibenform, eine konische Form auf. Das heißt, der Einsatz 11 ist mathematisch gesehen ein Kegelstumpf, wobei sich die konische Form nach vorne hin, weg vom Frontelement 1 verjüngt. Der Aufnahmebereich 7 ist kongruent zu der konischen Form des Einsatzes 11 ausgebildet. Durch diese Formpaarung wird der Einsatz 11 im Aufnahmebereich 7 arretiert und kann nicht nach vorn herausfallen. Des Weiteren wird dadurch beim Einsetzen eine Selbstzentrierung bewirkt, sodass der Einsatz 11 stets beim Einsetzen mittig in dieselbe Position im Aufnahmebereich 7 rutscht.
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Der Nistkasten 14 mit Frontelement 1 und Einsatz 11 ist in der gezeigten Ausführungsform optimal für sogenannte Höhlenbrüter geeignet. Man kann auch den Einsatz 11 weglassen, sodass ein größeres Durchgangsloch verbleibt. In dieser Form ist der Nistkasten 14 mit Frontelement 1 optimal für sogenannte Halbhöhlenbrüter geeignet.
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2 zeigt eine perspektivische Ansicht von schräg oben vorn eines Frontelements 1. Es ist hierbei das gleiche Frontelement 1 wie aus 1 gezeigt. Das Frontelement 1 ist im Wesentlichen plattenförmig ausgebildet. Das heißt, das Frontelement 1 weist eine Oberseite 2, eine Unterseite 3, zwei Längsseiten 6, eine Vorderseite 5 sowie eine Rückseite 6 auf. In der oberen Hälfte des Frontelements 1 ist ein Aufnahmebereich 7 angeordnet, welcher als Vorsprung halbkreisförmig und nach oben hin offen ausgebildet ist. Der Aufnahmebereich 7 umrahmt einen Durchbruch durch das Frontelement 1, welcher in der gezeigten Ausführungsform als kreisrundes Durchgangsloch ausgebildet ist. Durch Einsetzen von Einsätzen 11 mit unterschiedlichem Durchmessern kann das Durchgangsloch im Frontelement 1 entsprechend für verschiedene Vogelarten verkleinert oder vergrößert werden. Auch kann so die Form des Durchgangslochs variiert werden, da es beispielsweise Vogelarten gibt, die ovale Durchgangslöcher bevorzugen.
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Der Aufnahmebereich 7 ist weiterhin konisch ausgebildet, wobei sich der Durchmesser des halbkreisförmigen Vorsprungs nach vorne hin, weg vom Frontelement 1 verjüngt. In der Mitte vom Vorsprung, an seinem tiefsten Punkt ist ein Ablauf 10 vorgesehen, welcher dazu ausgebildet ist, Wasser nach vorne hin weg vom Frontelement 1 abfließen zu lassen. Der Ablauf 10 ist hierbei kegelförmig ausgebildet.
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3 zeigt eine perspektivische Ansicht von schräg oben hinten des Frontelements 1 aus 2. In dieser Ansicht ist die Rückseite 6 des Frontelements 1 vollständig zu sehen. Die Rückseite 6 weist unterhalb des Durchgangslochs in der oberen Hälfte des Frontelements 1 eine Vogeltreppe 8 auf, wobei die Vogeltreppe 8 ein Sägezahnprofil aufweist. Weiterhin weisen die Stufen der Vogeltreppe 8 jeweils in der Mitte eine v-förmige Vertiefung 9 auf. Das heißt, die Stufen sind jeweils zur Mitte hin leicht angeschrägt ausgebildet.
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4 zeigt eine perspektivische Ansicht von schräg oben vorn des Nistkastens 14 aus 1 ohne Frontelement 1. Hierbei ist die nach vorn hin offene Quaderform des Frontelements 1 zu sehen, wobei auch das Innere des Nistkastens 14 sichtbar ist. Mittig auf den Innenseiten der Seitenwände 17 links und rechts ist jeweils ein Element 19 in Form einer Erhebung angeordnet. Sie dient als Anschlag für ein Frontelement 1, wenn dieses in den Nistkasten 14 eingesetzt wird. Das Frontelement 1 wird beim Einsetzen in den Nistkasten 14 zunächst mit seiner Oberseite 2 voran in den Nistkasten 14 eingeführt und über die untere Kante des Nistkastens 14 gehoben und dann dort bündig zur Vorderseite abgesetzt. Obere und untere Kante der Vorderseite des Nistkastens 14, die gleichzeitig als Fase 20 ausgebildet sind (hier nicht zu sehen, da vom Nistkasten 14 selbst verdeckt), halten sodann das Frontelement 1 oben und unten. Gleichzeitig wird das Frontelement 1 auf seiner Rückseite 6 von dem Element 19 abgestützt. So ist gesichert, dass das Frontelement 1 zum einen sicher in Position gehalten wird und zum anderen weder nach vorn aus dem Nistkasten 14 heraus- noch nach hinten in den Nistkasten 14 hineinfallen kann.
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Weiterhin sind in der Mitte des Bodens 15 im Nistkasten 14 mehrere Ablauflöcher 21 vorgesehen, die in der gezeigten Ausführungsform kreisförmig angeordnet sind. Sie dienen zum einen der Belüftung des Inneren des Nistkastens 14 und zum anderen als Ablauf für etwaig anfallende Flüssigkeiten. Darüber hinaus ist im Eckbereich links und rechts an der vorderen Kante des Nistkastens 14 jeweils ein weiteres Ablaufloch 22 vorgesehen. Sie dienen ebenfalls der Belüftung, aber vornehmlich dem Ablauf von Flüssigkeiten aus dem Nistkasten 14 heraus. Beim bestimmungsgemäßen Gebrauch ist der Nistkasten 14 derart aufgehängt, dass er leicht nach vorn gekippt ist. Dadurch laufen Flüssigkeiten stets zur vorderen Kante und können so durch die Ablauflöcher 22 abfließen.
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5 zeigt eine Seitenansicht eines Einsatzes 11. In dieser Profilansicht ist die Form eines Kegelstumpfes zu erkennen. In der Mitte verläuft eine Kegelachse 12. Geneigt dazu ist seitlich eine Mantellinie 13 gezeigt. Zwischen Mantellinie 13 und Kegelachse 12 bildet sich ein Winkel φ aus. Dieser entspricht dem halben Öffnungswinkel eines geraden Kreiskegels. In der gezeigten Ausführungsform beträgt φ = 2,4°. Vorteilhaft gilt 1° ≤ φ ≤ 5°, besonders vorteilhaft 2° ≤ φ≤ 3°. Die obere Kante des Einsatzes 11 ist zusätzlich abgerundet ausgeführt. Alternativ kann die Kante auch gefast ausgebildet sein. Damit der Einsatz 11 in einen Aufnahmebereich 7 eines Frontelements 1 eingesetzt werden kann, ist es erforderlich, dass der Aufnahmebereich 7 kongruent zur Form des Einsatzes 11 ausgebildet ist, um einen Formschluss bereitzustellen.
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6 zeigt eine perspektivische Schnittansicht von schräg oben vorn des Nistkastens 14 mit eingesetztem Frontelement 1 und daran angeordnetem Einsatz 11. In dieser Schnittansicht ist zu sehen, wie die einzelnen Komponenten des Nistkastens 14 miteinander in Eingriff stehen. So weist der Nistkasten 14 an seiner Vorderseite oben an der Decke 16 und unten am Boden 15 jeweils eine Fase 20 auf, die von dem Frontelement 1 formschlüssig hintergriffen wird. Es ist in der Schnittansicht ebenfalls zu sehen, dass der Ablauf 10 kegelförmig ausgebildet ist.
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Es ist ebenfalls zu sehen, dass der Nistkasten 14 einstückig ausgebildet ist. Vorteilhaft ist dieser aus Beton gegossen. Die einstückige Ausbildung hat den Vorteil, dass keine Ritzen oder Spalte vorhanden sein können, durch die Dreck, Zugluft und/oder Wasser in den Nistkasten 14 eindringen kann.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Frontelement
- 2
- Oberseite
- 3
- Unterseite
- 4
- Längsseite
- 5
- Vorderseite
- 6
- Rückseite
- 7
- Aufnahmebereich
- 8
- Vogeltreppe
- 9
- Vertiefung
- 10
- Ablauf
- 11
- Einsatz
- 12
- Kegelachse
- 13
- Mantellinie
- 14
- Nistkasten
- 15
- Boden
- 16
- Decke
- 17
- Seitenwand
- 18
- Rückwand
- 19
- Element
- 20
- Fase
- 21
- Ablaufloch
- 22
- Ablaufloch