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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Bauplatte mit einem eine Oberseite und eine Unterseite sowie diese verbindende gegenüberliegende Stirnseiten aufweisenden Korpus gemäß Patentanspruch 1, Patentanspruch 7 sowie Patentanspruch 8.
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Bauplatten der in Rede stehenden Art werden zur Herstellung von leichten bzw. nicht tragenden Wänden, Decken oder sonstigen Verkleidungen, insbesondere im Innenausbau bzw. als Innenausbauplatten, eingesetzt.
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Die Verlegung bzw. Verarbeitung von Baupatten der in Rede stehenden Art erfolgt üblicherweise durch seitliches aneinandersetzen vorzugsweise identischer Bauplatten, die an eine geeignete Unterkonstruktion, beispielsweise an einem Stahlblechrahmen oder eine Holzkonstruktion, befestigt werden. Bei einer Anwendung als sogenannter Trockenputz kann jedoch auch eine direkte Anbindung der Bauplatten auf einen Untergrund oder eine Rohwand erfolgen, beispielsweise über einen entsprechenden Ansetzbinder oder sonstigen Haftvermittler.
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Die durch das insbesondere längsseitige Aneinanderstoßen der Bauplatten gebildeten Fugen werden mit einer Spachtelmasse verfüllt, um einen glatten bzw. unterbrechungsfreien Übergang der angrenzenden Bauplatten zu realisieren. Zur Vereinfachung der Verspachtelung weisen die in Rede stehenden Bauplatten an ihren Längsstirnseiten eine Profilierung bzw. Verjüngung auf, wodurch die Dicke des Korpus an der Stirnseite gegenüber der Nenndicke reduziert ist. Dadurch wird die beim Aneinanderstoßen gebildete Fuge vergrößert und die anschließende Verspachtelung vereinfacht.
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Umfassend bekannt im Hinblick auf die oben geschilderte Anwendung der stoßseitigen Anordnung und anschließenden Verspachtelung sind Gipskarton-Bauplatten. Gipskarton-Bauplatten weisen einen Korpus aus Gips auf, auf dem beidseitig Kartonage-Decksichten aufgebracht sind.
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Unter dem Gesichtspunkt der Nachhaltigkeit ist der Einsatz von Gipskarton-Bauplatten jedoch nachteilig. Dies betrifft insbesondere die energieintensive Herstellung. Überdies müssen Gipsrückstände aufwendig von Holz- und Betonwerkstoffen bzw. anderen Abfallmaterialien getrennt und einer separaten Entsorgung zugeführt werden.
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Der Lehre liegt das Problem zugrunde, eine Bauplatte anzugeben, welche die zuvor genannten Schwierigkeiten unter dem Gesichtspunkt der unzureichenden Nachhaltigkeit vermeidet, ohne jedoch Einschränkungen in der Verarbeitung bzw. Handhabbarkeit, insbesondere in der stoßseitigen Verlegung und/oder fugenseitigen Verspachtelung, hinnehmen zu müssen.
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Gemäß einem ersten Erfindungsaspekt wird die zuvor geschilderte Aufgabenstellung durch eine Bauplatte nach Anspruch 1 gelöst. Ausgestaltungen dieses Erfindungsaspekts sind Gegenstand der diesbezüglichen Unteransprüche.
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Es versteht sich von selbst, dass Ausgestaltungen, Ausführungsformen, Vorteile und dergleichen, welche nachfolgend zu Zwecken der Vermeidung von Wiederholungen nur zu einem Erfindungsaspekt angeführt sind, in Bezug auf den anderen Erfindungsaspekt entsprechend gelten.
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Dies vorausgeschickt, wird im Folgenden die vorliegende Erfindung näher beschrieben.
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Der Grundgedanke des ersten Erfindungsaspekts besteht darin, dass die Bauplatte einen Korpus aufweist, der ein Holzwerkstoff enthält oder aus einem Holzwerkstoff besteht. Der Holzwerkstoff kann ein mit einem Klebemittel verpresstes Holzwerkstoff-Spanmaterial oder Fasermaterial sein. Auf der Oberseite und den Stirnseiten des Korpus ist eine erste durchgehende Deckschicht, vorzugsweise Papierschicht, und auf der Unterseite und den Stirnseiten eine zweite durchgehende Deckschicht, vorzugsweise Papierschicht, aufgebracht, wobei auf der Oberseite an wenigstens einer Stirnseite ein Übergangsprofil ausgebildet ist, durch welches die Dicke des Korpus an der jeweiligen Stirnseite reduziert ist.
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Mit anderen Worten geht die erfindungsgemäße Lehre von einer aus dem Stand der Technik bekannten Gipskarton-Bauplatte aus, wobei anstelle des Gipsmaterials zur Ausbildung des Korpus auf einen Holzwerkstoff zurückgegriffen wird.
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Die erfindungsgemäße Bauplatte weist im Vergleich zu Bauplatten auf Basis eines Gipswerkstoffs deutliche Vorteile unter Nachhaltigkeitsgesichtspunkten auf, gerade was eine umweltgerechte Entsorgung sowie Werkstoffrezyklierung anbelangt. Holz bietet als nachwachsender Naturrohstoff die besten Voraussetzungen für eine ganzheitliche nachhaltige Wirtschaftsweise und hat als natürlicher Rohstoff deutliche ökologische Vorteile gegenüber anderen Materialien, vor allem im Bauwesen.
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Dementsprechend lässt sich die erfindungsgemäße Bauplatte insbesondere in Baukonzepte integrieren bzw. einsetzen, die zur verbesserten Nachhaltigkeit vornehmlich auf natürliche Baustoffe, wie Holz, zurückzugreifen, beispielsweise im Fertighausbau bzw. Blockhausbau oder in sonstigen Holzbauvorhaben. Gerade in diese Konzepte lässt sich die erfindungsgemäß vorgeschlagene Bauplatte besonders zweckgerichtet implementieren.
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Die Verbesserungen hinsichtlich der Nachhaltigkeit führen jedoch zu keinen Einbußen im Hinblick auf die Verarbeitung bzw. technische Handhabbarkeit der erfindungsgemäßen Bauplatte, beispielsweise im Vergleich zu Gipskarton-Bauplatten. So weist das eingesetzte Holzmaterial im Vergleich zu Gips ähnliche oder zumindest vergleichbare Eigenschaften, beispielsweise im Hinblick auf Dichte, Beständigkeit sowie mechanische Stabilität, auf. Insofern stellt die erfindungsgemäße Bauplatte eine technisch zumindest gleichwertige Lösung gegenüber bekannten Gipskarton-Bauplatten dar, jedoch mit deutlich verbesserten Eigenschaften unter Nachhaltigkeitsgesichtspunkten.
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Insbesondere hat sich der Einsatz des Holzwerkstoffs aus technischer Sicht auch deshalb als vorteilhaft erwiesen, da der erfindungsgemäß ausgebildete Korpus sich besonders zweckmäßig verschrauben oder in sonstiger Weise an Unterkonstruktionen oder sonstigen, insbesondere ebenfalls ein Holzwerkstoff enthaltene oder daraus bestehende, Befestigungsabschnitte montieren lässt.
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Besonders bevorzugt ist der Korpus als Spanplatte, insbesondere als Leichtspanplatte, ausgeführt.
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Vorteilhaft ist es, wenn die Dicke an der Stirnseite gegenüber der maximalen Dicke des Korpus um 5 % bis 20 %, vorzugsweise 10 % bis 15 %, reduziert ist. Je nach Anwendungsfall kann eine Reduzierung gegenüber der maximalen Dicke derart erfolgen, dass im Längsstoßbereich mit einer angrenzenden Bauplatte eine ausreichend große bzw. breite und/oder tiefe Fuge gebildet ist, welche anschließend zur Ausbildung eines glatten bzw. unterbrechungsfreien Übergangs ausgespachtelt wird.
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Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der Bauplatte weist das Übergangsprofil wenigstens eine sich von der maximalen Dicke zur reduzierten Dicke erstreckende Absenkung auf. Die Absenkung ist vorzugsweise als Abflachung und/oder Abschrägung, insbesondere in Form eines ebenen Gefälleabschnitts, ausgebildet. Die Absenkung kann eine Tiefe von 2 mm bis 7 mm, vorzugsweise 3 mm bis 5 mm und/oder eine Breite von 15 mm bis 25 mm, vorzugsweise 18 mm bis 22 mm aufweisen. Das eine Absenkung aufweisende Übergangsprofil hat sich als besonders praktikabel im Hinblick auf eine effiziente Verspachtelung erwiesen, da sich die Spachtelmasse in der Praxis effizient entlang der Absenkung verteilen lässt und einen besonders flachen bzw. glatten Übergang zum anschließenden Korpusabschnitt mit maximaler Dicke sicherstellt. Darüber hinaus wird durch die Absenkung die Kontaktfläche zwischen Korpusoberfläche bzw. zugewandter Deckschicht und Spachtelmasse erhöht, wodurch sich eine robuste bzw. widerstandsfähige Haftung ergibt.
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Vorzugsweise weist das Übergangsprofil wenigstens einen an die Stirnseite und, vorzugsweise, an die Absenkung angrenzenden Profilabschnitt mit reduzierter Dicke auf, vorzugsweise wobei der Planarabschnitt eine Breite von 15 mm bis 20 mm, vorzugsweise 17 mm bis 18 mm, aufweist. Der Planarabschnitt bildet eine ebene Grundlage für die Spachtelmasse und gewährleistet eine besonders glatte Oberfläche der verspachtelten Fuge.
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Zudem hat es sich als vorteilhaft erwiesen, wenn das Übergangsprofil eine vorzugsweise vom Planarabschnitt in die Stirnseite übergehende Abrundung aufweist, vorzugsweise wobei die Abrundung einen Radius von 3 mm bis 7 mm aufweist. Durch die vorzugsweise vorgesehene Abrundung wird die Kontaktfläche zwischen Spachtelmasse und Korpus erhöht und eine qualitativ hochwertige und/oder widerstandsfähige Verspachtelung am Übergang der aneinanderstoßenden Bauplatten ermöglicht.
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In diesem Zusammenhang ist anzumerken, dass die Menge der verarbeiteten Spachtelmasse naturgemäß von der Ausgestaltung der Fuge bzw. des Übergangsprofils abhängt. Im Hinblick auf die erfindungsgemäße Ausgestaltung des Übergangsprofils hat es sich dabei als vorteilhaft erwiesen, dass die Fläche des Übergangsprofils durch die Ausbildung der Absenkung und/oder des Planarabschnitts und/oder der Absenkung vergrößert ist, sodass die Füll- bzw. Spachtelmasse möglichst viel Kontaktfläche zur Decksicht hat. Dadurch kann, ohne sich auf eine bestimmte Theorie beschränken zu wollen, verhindert werden, dass die benachbarten Längsseiten der Bauplatten Zug bzw. Druckspannung aufnehmen und die Gefahr der Rissbildung im verspachtelten Übergangsbereich besteht. Insofern liegt eine im Volumen an der Oberseite vergrößerte Fuge vor, was beim Ausspachteln von Vorteil ist, die Festigkeit der Plattenverbindung durch die Füllmasse verbessert und letztlich eine hohe Oberflächengüte im verspachtelten Übergangsbereich gewährleistet.
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Insofern hat sich die erfindungsgemäße Bauplatte mit dem entsprechend ausgebildeten Übergangsprofil als besonders zweckdienlich zur Verspachtelung im Fugenbereich erwiesen.
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Generell ist bevorzugt, wenn an gegenüberliegenden Stirnseiten, vorzugsweise Längsstirnseiten, insbesondere identisch ausgebildete Übergangsprofile ausgebildet sind. Dies ermöglicht eine kostengünstige Herstellung und praktikable Verarbeitung.
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Generell ist bevorzugt, dass die erfindungsgemäße Bauplatte zwei gegenüberliegende Längsstirnseiten und zwei gegenüberliegende Kurzstirnseiten aufweist, wobei die vorzugsweise identisch ausgebildeten Übergangsprofile vorzugsweise lediglich an den gegenüberliegenden Längsstirnseiten und/oder nicht an den gegenüberliegenden Kurzstirnseiten ausgebildet sind. Diese Gestalt bzw. Ausbildung entspricht herkömmlichen Gipskartonplatten, die längsseitig aneinanderstoßen verlegt und verspachtelt werden. Insofern lässt sich die erfindungsgemäße Bauplatte genau wie herkömmliche Gipskartonplatten verarbeiten, jedoch unter dem oben geschilderten Gesichtspunkt der deutlich verbesserten Nachhaltigkeit.
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Gemäß einem zweiten Erfindungsaspekt wird die zuvor geschilderte Aufgabenstellung auch durch eine Bauplatte nach Anspruch 7 gelöst.
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Gemäß dem zweiten, auch unabhängig realisierbaren Aspekt der vorliegenden Erfindung ist wenigstens eine Stirnseite zumindest bereichsweise mit vorzugsweise durchgehend frontal aneinanderstoßenden Deckschichten bedeckt.
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Dementsprechend ist die Stirnseite zumindest bereichsweise, vorzugsweise durchgehend und/oder einlagig, durch frontal aneinanderstoßende Deckschichten abgedeckt und/oder überdeckt. Dadurch ist der Korpus insbesondere vollständig durch in sich geschlossene Deckschichten und damit im Wesentlichen unterbrechungsfrei überdeckt. Durch die stoßseitige Anbindung der Deckschichten werden andernfalls zwingend vorhandene freiliegende Stoßkanten von Deckschichten auf dem Korpus vermieden. Im Ergebnis gewährleistet die erfindungsgemäß ausgebildete Bauplatte glatte und qualitativ hochwertige Oberflächen bzw. Übergänge und erfüllt auch hohe Qualitätsanforderungen in Kombination mit den bereits ausgeführten Nachhaltigkeitsanforderungen.
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Die stoßseitige Anbindung der Deckschichten kann an beliebiger Stelle auf der Stirnseite, nämlich mittig oder außermittig, vorzugsweise außermittig, erfolgen.
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Gemäß einem dritten Erfindungsaspekt wird die zuvor geschilderte Aufgabenstellung auch durch eine Bauplatte nach Anspruch 8 gelöst. Ausgestaltungen dieses Erfindungsaspekts sind Gegenstand der diesbezüglichen Unteransprüche.
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Gemäß dem dritten, auch unabhängig realisierbaren Aspekt der vorliegenden Erfindung sind die Deckschichten an wenigstens einer Stirnseite zumindest bereichsweise zueinander beabstandet, wobei die Stirnseite dadurch zumindest bereichsweise freigelegt ist.
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Diese Anordnung ist insbesondere herstellungstechnisch vorteilhaft, da ein genaues Maß der zueinander gerichteten Deckschichten nicht eingehalten werden muss. Dementsprechend können Toleranzbereiche zwischen den Deckschichten vorliegen, insbesondere in Form eines Untermaß, da ein exaktes aneinanderstoßen der ummantelten Deckschichten nicht erforderlich ist. Insofern wird gezielt in Kauf genommen, dass sich im ummantelten Zustand zwischen den Deckschichten stirnseitig am Korpus wenigstens ein Zwischenraum ausbildet, wodurch der Korpus zumindest abschnittsweise freigelegt ist.
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Der Freiraum kann an beliebiger Stelle auf der Stirnseite, nämlich mittig oder außermittig, vorzugsweise außermittig, angeordnet sein.
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Bevorzugt macht die Breite des zwischen den beabstandeten Deckschichten ausgebildeten Zwischenraums einen Anteil an der vorzugsweise reduzierten Dicke des Korpus von 2 % bis 25 %, vorzugsweise 5 % bis 20 %, aus.
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Vorzugsweise ist der Zwischenraum insbesondere luftdicht mit einem Dichtmaterial, vorzugsweise einem elastischen und/oder schnellhärtenden Klebstoff, ausgefüllt.
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Dadurch ergibt sich vorzugsweise ein oberseitig und unterseitig mit entsprechenden Deckschichten abgedeckter Korpus, wobei die zueinander freiliegenden Stirnseiten der Deckschichten durch das den Zwischenraum ausfüllende Dichtmaterial stirnseitig versiegelt sind. Die diesbezügliche Versiegelung durch das Dichtmaterial kann in einem nachgelagerten Verfahrensschritt erfolgen. Dadurch ergibt sich eine qualitativ hochwertige Bauplatte mit durchgehend flacher bzw. glatter Oberseite, die sich herstellungstechnisch einfach und kostengünstig herstellen lässt.
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Bei einem Verfahren zur Herstellung der erfindungsgemäßen Bauplatte wird vorzugsweise das Übergangsprofil an wenigstens einer Stirnseite, vorzugsweise an beiden gegenüberliegenden Stirnseiten, insbesondere Längsstirnseiten, durch mechanische Bearbeitung, vorzugsweise durch materialabtragende Bearbeitung wie Fräsen o. dgl., ausgebildet. Da der Korpus aus einem Holzwerkstoff besteht, lässt sich die entsprechende Profilierung einfach und durch gängige Holzverarbeitungsverfahren, insbesondere Fräsverfahren, umsetzen.
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Anschließend wird der mit wenigstens einem Übergangsprofil versehene Korpus oberseitig mit der ersten durchgehenden Deckschicht und unterseitig mit der zweiten durchgehenden Deckschicht verklebt und dadurch abgedeckt. Die Abdeckung bzw. Verklebung der Deckschichten erfolgt auch auf den gegenüberliegenden Stirnseiten, insbesondere Längsstirnseiten.
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Eine ober beide Deckschichten bestehen vorzugsweise aus einem Papiermaterial, insbesondere mit einem Flächengewicht von 120 g/m2 bis 160 g/m2, vorzugsweise von 140 g/m2 und/oder mit einer Dicke 0,1 mm bis 0,3 mm, vorzugsweise von 0,2 mm. Insbesondere handelt es sich bei den Deckschichten um ein Kartonage-Material.
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Die Anordnung der Decksichten auf der Stirnseite kann derart erfolgen, dass die Deckschichten zumindest bereichsweise, vorzugsweise durchgehend, frontal aneinanderstoßen. Weitere Verklebungs- bzw. Versiegelungsschritte zur Fixierung der Deckschichten an der Stirnseite sind dann vorzugsweise nicht mehr notwendig und die durchgehend mit den Deckschichten abgedeckte Bauplatte ist einsatzfertig.
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Alternativ kann die Ummantelung jedoch auch derart erfolgen, dass die Deckschichten an wenigstens einer Stirnseite zumindest bereichsweise zueinander beabstandet sind und die Stirnseite dadurch zumindest bereichsweise freigelegt bzw. nicht durch die Deckschichten abgedeckt ist.
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Aufgrund dieser Freilegung erfolgt vorzugsweise nachfolgend ein weiterer Verfahrensschritt, in welchem der zwischen den Deckschichten ausgebildete Zwischenraum mit einem Dichtmaterial, vorzugsweise einem elastischen und/oder schnell härtenden Klebstoff, insbesondere luftdicht ausgefüllt wird. Dadurch ist die Stirnseite einerseits durch die Deckschichten abgedeckt und andererseits durch das Dichtmaterial versiegelt.
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Es ist anzumerken, dass auch eine Kombination aus aneinander stoßenden sowie zueinander beabstandeten Deckschichten möglich ist, sodass die Deckschichten entlang der Stirnseite bereichsweise frontal aneinanderstoßen sowie bereichsweise zueinander unter Ausbildung eines vorzugsweise mit dem Dichtmaterial ausgefüllten Zwischenraums beabstandet sind.
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Bevorzugt ist jedoch, dass eine Stirnseite, insbesondere Längsstirnseite, entweder durchgehend mit frontal aneinanderstoßenden Deckschichten bedeckt oder durchgehend stirnseitig ein vorzugsweise mit einem Dichtmaterial ausgefüllter Zwischenraum vorliegt.
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Ebenso ist anzumerken, dass auch eine überlappende Anordnung der Deckschichten auf wenigstens einer Stirnseite möglich ist.
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Die überlappende Anordnung der Deckschichten kann jedoch auch auf der Oberseite oder Unterseite, vorzugsweise auf der Unterseite erfolgen. Hierzu ist vorzugsweise die erste Deckschicht auf der Oberseite und den Stirnseiten aufgebracht und übergreift zusätzlich auch die Unterseite und/oder ist zusätzlich auch auf der Unterseite aufgebracht. Die zweite Deckschicht übergreift die vorzugweise im Randbereich auf der Unterseite aufgebrachte erste Deckschicht, wobei die zweite Deckschicht vorzugsweise lediglich auf der Unterseite aufgebracht ist und/oder sich lediglich bis zu wenigstens einer Stirnseite, vorzugsweise beiden Stirnseiten, auf der Unterseite erstreckt.
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Alternativ kann auch die zweite Deckschicht auf der Unterseite und den Stirnseiten aufgebracht und zusätzlich auch die Oberseite übergreifen und/oder zusätzlich auch auf der Unterseite aufgebracht sein. Die erste Deckschicht übergreift die vorzugweise im Randbereich auf der Oberseite aufgebrachte zweite Deckschicht, wobei die erste Deckschicht vorzugsweise lediglich auf der Oberseite aufgebracht ist und/oder sich lediglich bis zu wenigstens einer Stirnseite, vorzugsweise beiden Stirnseiten, auf der Oberseite erstreckt.
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Der Gegenstand der vorliegenden Erfindung wird nachfolgend anhand der Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels zum Teil mit Bezug auf die Zeichnung näher erläutert. Die oben beschriebenen und/oder in den Ansprüchen und/oder in der nachfolgenden Beschreibung offenbarten Merkmale können bedarfsweise miteinander kombiniert werden, auch wenn dies nicht im Einzelnen ausdrücklich beschrieben ist.
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In der Zeichnung zeigt:
- 1 einen ersten ausschnittsweisen Querschnitt der erfindungsgemäßen Bauplatte gemäß einer ersten Ausführungsform,
- 2 einen zweiten, vergrößerten Querschnitt der erfindungsgemäßen Bauplatte gemäß einer zweiten Ausführungsform und
- 3 einen weiteren, vergrößerten Querschnitt der erfindungsgemäßen Bauplatte gemäß einer dritten Ausführungsform.
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1 zeigt schematisch einen Querschnitt einer bevorzugten Ausführungsform einer Bauplatte 1.
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Die Bauplatte 1 ist im Querschnitt lediglich ausschnittsweise im Bereich einer Stirnseite bzw. Längsstirnseite dargestellt. Es versteht sich jedoch, dass sämtliche der nachfolgenden Ausführungen auch in Bezug auf die gegenüberliegende, nicht dargestellte Stirnseite, insbesondere Längsstirnseite, der dargestellten Bauplatte 1 zu verstehen sind, ohne dass dies einer expliziten Erwähnung bedarf.
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Die Bauplatte 1 ist vorzugsweise langgestreckt bzw. weist eine höhere Länge als Breite auf. Im Anwendungs- bzw. Verlegezustand ist die Bauplatte 1 vertikal in Längsrichtung ausgerichtet und an einer nicht dargestellten Unterkonstruktion bzw. einem Untergrund angebunden, insbesondere montiert.
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Die Bauplatte 1 weist einen eine Oberseite 2, eine Unterseite 3 sowie diese verbindende gegenüberliegende Stirnseiten 4 aufweisenden Korpus 5 auf.
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Erfindungsgemäß ist der Korpus 5 aus einem Holzwerkstoff, insbesondere aus einem mit einem Klebstoffmittel verpressten Holzwerkstoff-Spanmaterial oder Fasermaterial, hergestellt.
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Auf der Oberseite 2 und den Stirnseiten 4 ist eine erste durchgehende Deckschicht 6, vorzugsweise in Form einer Papierschicht, vorgesehen.
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Dementsprechend ist auf der Unterseite 3 und den Stirnseiten 4 eine zweite durchgehende Deckschicht 6', vorzugsweise Papierschicht, aufgebracht.
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Wesentlich ist zudem, dass auf der Oberseite 2 an wenigstens einer Stirnseite 4 ein Übergangsprofil 7 ausgebildet ist, durch welche eine Dicke D des Korpus 5 an der Stirnseite 4 reduziert ist.
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Die Dicke D ist vorzugsweise eine Nenndicke des Korpus 5. Die Dicke D bzw. Nenndicke des Korpus 5 liegt vorzugsweise im Bereich von 20 mm bis 30 mm, vorzugsweise im Bereich von 23 mm bis 28 mm, insbesondere bei 25 mm.
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Bei der dargestellten und bevorzugten Ausführungsform ist eine Dicke d an der Stirnseite 4 des Korpus 5 gegenüber der maximalen (Nenn-)Dicke D des Korpus 5 um 5 % bis 20 %, vorzugsweise 10 % bis 15 %, reduziert.
Alternativ oder zusätzlich weist der Korpus 5 eine Dicke d an der Stirnseite 4 im Bereich von 18 mm bis 28 mm, vorzugsweise im Bereich von 20 mm bis 24 mm, insbesondere von 22 mm auf.
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Zur Reduzierung der maximalen Dicke D zur Dicke d an der Stirnseite 4 ist auf der Oberseite 2 angrenzend zur Stirnseite 4 ein Übergangsprofil 7 ausgebildet.
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Das Übergangsprofil 7 dient insbesondere zur Bildung eines Leervolumens, welches im Verlegezustand der erfindungsgemäßen Bauplatte 1 mit einer Spachtelmasse oder sonstigen Füllmasse verfüllt ist.
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In der Verlegesituation liegt eine nicht dargestellte, vorzugsweise identisch ausgebildete Bauplatte mit einem vorzugsweise identisch ausgebildeten Übergangsprofil stirnseitig stoßend an der Stirnseite 4 bzw. am Übergangsprofil 7 der dargestellten Bauplatte 1 an. Die durch die aneinanderstoßenden Bauplatten bzw. Übergangsprofile ausgebildete Fuge wird dann ausgefüllt bzw. ausgespachtelt, wobei durch das erfindungsgemäß ausgebildete Übergangsprofil 7 eine besonders zweckdienliche Verspachtelung unter Vermeidung von Rissbildungen und/oder Unebenheiten bzw. Auswölbungen bei gleichzeitig stabiler bzw. widerstandsfähiger Anbindung der Bauplatten untereinander gewährleistet ist.
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Dementsprechend weist das Übergansprofil 7 eine sich von der maximalen (Nenn-)Dicke D zur reduzierten Dicke d erstreckende Absenkung 8 auf. Die Absenkung 8 ist vorliegend als Abschrägung ausgebildet und weist eine Tiefe von 2 bis 7 mm, vorzugsweise von 3 bis 5 mm und/oder eine Breite von 15 bis 25 mm, vorzugsweise 18 bis 22 mm, auf.
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Überdies ist vorgesehen, dass das Übergangsprofil 7 wenigstens einen an die Stirnseite 4 und, vorzugsweise, an die Absenkung 8 angrenzenden Planarabschnitt 9 mit reduzierter Dicke d aufweist, vorzugsweise wobei der Planarabschnitt 9 eine Breite von 15 bis 20 mm, vorzugsweise 17 bis 18 mm, aufweist.
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Die Absenkung 8 ist vorzugsweise ein Verbindungsabschnitt zwischen dem Abschnitt des Korpus 5 mit der Dicke D einerseits und dem Planarabschnitt 9 mit der reduzierten Dicke d andererseits. Am Übergang zum Planarabschnitt 9 ist die Absenkung 8 abgerundet, vorzugsweise mit einem Radius von 50 mm bis 70 mm, vorzugsweise von 60 mm. Alternativ oder zusätzlich ist die Absenkung 8 am Übergang des Korpus 5 mit der Dicke D abgerundet, vorzugsweise mit einem Radius von 20 mm bis 40 mm, vorzugsweise 30 mm.
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Beim dargestellten und bevorzugten Ausführungsbeispiel weist das Übergangsprofil 7 eine vorzugsweise vom Planarabschnitt 9 in die Stirnseite 4 übergehende Abrundung 10 auf. Die Abrundung 10 weist vorzugsweise einen Radius im Bereich von 3 bis 7 mm, vorzugsweise von 5 mm, auf.
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Ebenso ist in 1 ersichtlich, dass die Stirnseite 4 durch frontal aneinanderstoßende Deckschichten 6, 6' bedeckt ist.
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Beim dargestellten und bevorzugten Ausführungsbeispiel ist die Stirnseite 4 des Korpus 5 somit in Längsrichtung durchgehend einlagig durch die Deckschichten 6, 6' abgedeckt, wobei Spalt- bzw. Zwischenbereiche zwischen den aneinander anstoßenden Deckschichten 6, 6' zumindest im Wesentlichen vermieden werden.
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Die aneinanderstoßende Anordnung der Decksichten 6, 6' kann mittig oder außermittig auf der Stirnseite 4, also letztlich an einer beliebigen Stelle auf der Stirnseite 4, erfolgen. Besonders bevorzugt ist eine außermittige Anordnung des Stoßbereichs der Deckschichten 6, 6'.
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Bei der in 2 dargestellten Ausführungsform ist es hingegen so, dass die Deckschichten 6, 6' an der Stirnseite 4 nicht einander berührend und/oder stirnseitig miteinander stoßend angeordnet, sondern zueinander beabstandet sind und die Stirnseite 4 dadurch zumindest bereichsweise freigelegt ist. Durch die Freilegung der Stirnseite 4 ist ein Zwischenraum 11 ausgebildet, dessen Breite 2 % bis 25 %, vorzugsweise 5 % bis 20 %, insbesondere 5 % bis 10 %, der Dicke D des Korpus 4 ausmacht.
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Alternativ oder zusätzlich weist der Zwischenraum 10 eine Breite im Bereich von 1 bis 10 mm, vorzugsweise im Bereich von 3 bis 5 mm, auf.
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Beim dargestellten und bevorzugten Ausführungsbeispiel ist der Zwischenraum 11 luftdicht mit einem Dichtmaterial 12 ausgefüllt bzw. versiegelt. Als Dichtmaterial 12 kommt letztlich eine Vielzahl von Materialien in Betracht, wobei ein elastisch und/oder schnellhärtender Klebstoff, vorzugsweise Bauklebstoff, bevorzugt ist.
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Bei der in 3 gezeigten Ausführungsform übergreift die erste Decksicht 6 die Stirnseite 4 und erstreckt sich bis zur Unterseite 3.
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Die erste Deckschicht 6 ist beim dargestellten und bevorzugten Ausführungsbeispiel auf der Oberseite 2 und der Stirnseite 4 aufgebracht und übergreift zusätzlich auch die Stirnseite 4 und ist somit auch auf der Unterseite 3 aufgebracht. Die erste Deckschicht 6 ist vorzugweise lediglich an einem Randbereich der Unterseite 3 aufgebracht.
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Die zweite Deckschicht 6' ist auf der ersten Deckschicht 6 überlappend aufgebracht, wobei die zweite Deckschicht 6' vorzugsweise lediglich auf der Unterseite 3 bzw. nicht auf der Stirnseite 4 aufgebracht ist und/oder sich lediglich bis zu wenigstens einer Stirnseite 4, vorzugsweise bis zu beiden Stirnseiten 4, auf der Unterseite 3 erstreckt.
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Die zweite bzw. untere Decksicht 6' überlappt die erste Decksicht 6 vorzugsweise derart, dass die zweite Decksicht 6' insbesondere bündig an der Stirnseite 4 abschließt. Im Überlappungsbereich sind die Decksichten 6, 6' miteinander verbunden, insbesondere miteinander verklebt.
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Bezugszeichenliste:
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- 1
- Bauplatte
- 2
- Oberseite von 5
- 3
- Unterseite von 5
- 4
- Stirnseite von 5
- 5
- Korpus
- 6
- Deckschicht von 1
- 6'
- Deckschicht von 1
- 7
- Übergangsprofil von 5
- 8
- Absenkung von 7
- 9
- Planarabschnitt von 7
- 10
- Abrundung von 7
- 11
- Zwischenraum von 5
- 12
- Dichtmaterial von 11