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Es wird eine Dachanordnung für ein Fahrzeugdach mit einer Dachöffnung angegeben, insbesondere für ein Fahrzeugdach mit einem beweglichen Dachelement. Es wird weiterhin ein Fahrzeugdach mit einer solchen Dachanordnung angegeben.
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Ein Fahrzeugdach eines Kraftfahrzeugs kann eine Dachöffnung aufweisen, die von einem beweglichen Dachelement verschlossen wird und wahlweise zumindest teilweise freigegeben wird. Zum Abdichten des Fahrzeugdachs mit dem beweglichen Dachelement ist beispielsweise eine Dichtung vorgesehen. Diese Dichtung soll vermeiden, dass eindringendes Wasser in einen Trockenbereich des Fahrzeugdachs beziehungsweise des Kraftfahrzeugs gelangt. Eine Dichtung für ein Fahrzeugdach ist beispielsweise in der
DE 10 2017 116 940 A1 beschrieben.
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DE 10 2017 118 397 B3 betrifft eine Dachanordnung für ein Fahrzeugdach mit einem ersten strangförmigen Dichtungsprofil und einem zweiten strangförmigen Dichtungsprofil, das separat zu dem ersten Dichtungsprofil ausgebildet ist, wobei das zweite Dichtungsprofil eine Abtropflippe aufweist, die an dem Rahmen anliegt.
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US 9 950 599 B2 betrifft ein Dachmodul für ein Fahrzeugdach mit einer Dichtung, die eine Abdecklippe zum Abdecken von Verstellelementen aufweist, wobei die Abdecklippe zum Zugang zu den Verstellelementen federnd weggebogen werden kann.
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DE 100 38 498 A1 betrifft eine Dichtungsanordnung für ein bewegliches Dachelement in einem Kraftfahrzeug mit einer Primärdichtung, einer Sekundärdichtung und einer Tertiärdichtung, wobei in Schließrichtung des Dachelements die Sekundärdichtung und die Tertiärdichtung zusammenwirken.
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DE 10 2005 033 276 B3 betrifft einen Dachaufbau für ein Schiebe-Hub-Dach oder Außenschiebe-Hub-Dach mit einer Dachausschnittsdichtung.
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DE 10 2018 105 069 B3 betrifft eine Dachanordnung für ein Fahrzeugdach mit einem strangförmigen Dichtungsprofil. Ein Dichtschlauch weist eine Abtropflippe auf, die sich entlang einer vertikalen Richtung von dem Dichtschlauch bis unterhalb eines obersten Stegs des Rahmens erstreckt.
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Es ist wünschenswert, eine Dachanordnung anzugeben, die ein verlässliches Abdichten ermöglicht. Es ist zudem wünschenswert, ein Fahrzeugdach mit einer solchen Dachanordnung anzugeben, das verlässlich abdichtbar ist.
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Gemäß einer Ausführungsform weist eine Dachanordnung für ein Fahrzeugdach ein bewegliches Dachelement auf. Das Fahrzeugdach weist eine Dachöffnung auf. Das bewegliche Dachelement ist eingerichtet, wahlweise die Dachöffnung zu verschließen oder zumindest teilweisen freizugeben. Das Dachelement ist von einem Rahmen der Dachanordnung gehalten. Die Dachanordnung weist erstes strangförmiges Dichtungsprofil und ein zweites strangförmiges Dichtungsprofil auf. Das zweite strangförmige Dichtungsprofil ist separat zu dem ersten Dichtungsprofil ausgebildet.
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Insbesondere sind das erste Dichtungsprofil und das zweite Dichtungsprofil, bevor sie montiert sind, relativ zueinander beweglich und insbesondere getrennt voneinander hergestellt. Beispielsweise weisen das erste Dichtungsprofil und das zweite Dichtungsprofil unterschiedliche Materialien auf. Es kann auch das gleiche Material für das erste Dichtungsprofil und das zweite Dichtungsprofil verwendet werden, wobei unterschiedliche Herstellungswerkzeuge für die beiden Dichtungsprofile verwendet werden. Insbesondere sind das erste Dichtungsprofil und das zweite Dichtungsprofil jeweils eigenständige Bauteile, die unabhängig voneinander montierbar sind.
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Das erste Dichtungsprofil ist zur Abdichtung gegenüber dem beweglichen Dachelement eingerichtet und an dem Fahrzeugdach befestigbar. Das zweite Dichtungsprofil ist an dem Rahmen befestigt und zur Abdichtung gegenüber dem Fahrzeugdach beziehungsweise dem Fahrzeugrohbau eingerichtet.
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Die Dachöffnung mit den zwei separaten Dichtungsprofilen ermöglicht, dass unterschiedliche Dichtungsfunktionen von den separaten Dichtungsprofilen realisiert werden. Insbesondere ist das erste Dichtungsprofil für ein Abdichten zwischen dem Fahrzeugdach und dem beweglichen Dachelement vorgesehen und im betriebsfertigen Zustand an dem Fahrzeugdach befestigt. Das zweite Dichtungsprofil ist für ein Abdichten zwischen dem Rahmen und dem Fahrzeugdach vorgesehen und im betriebsfertigen Zustand an dem Rahmen fixiert. Folglich sind die beiden Dichtungsprofile jeweils an dem Bauteil fixiert oder fixierbar, gegenüber dem sie auch abdichten sollen.
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Im betriebsfertigen Zustand ist das erste Dichtungsprofil an dem Fahrzeugdach befestigt und dichtet bei geschlossenem Dachelement den Übergang zwischen dem Dachelement und dem Fahrzeugdach ab. Wasser, das dennoch zwischen dem ersten Dichtungsprofil und dem Dachelement nach innen gelangt, wird in einen Wasserführungskanal des Rahmens geleitet. Damit eindringendes Wasser möglichst vollständig in diesen Wasserführungskanal geleitet wird und kontrolliert abgeführt werden kann und nicht in einen Trockenbereich gelangt, ist das zweite Dichtungsprofil vorgesehen. Das zweite Dichtungsprofil dichtet mit dem Rahmen so ab, dass Wasser nicht entlang des Rahmens ins Innere des Kraftfahrzeugs in einen Trockenbereich gelangen kann. Insbesondere wird verhindert, dass eindringendes Wasser über das zweite Dichtungsprofil in den Trockenbereich gelangt.
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Mittels der Ausführung in zwei separaten Dichtungsprofilen wird ermöglicht, dass die Abdichtung gegenüber dem Rahmen verlässlich erfolgt. Um das zweite Dichtungsprofil verlässlich am Rahmen zu befestigen ist eine Steckverbindung vorgesehen. Das zweite Dichtungsprofil ist mittels der Steckverbindung an dem Rahmen befestigt. Die Steckverbindung weist einen Einsteckbereich des Rahmens auf. In den Einsteckbereich ist ein Vorsprung des zweiten Dichtungsprofils eingesteckt.
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Die Montage und Fixierung mittels der Steckverbindung ermöglicht eine einfache und zuverlässige Montage, die insbesondere auch von einer einzigen Person durchgeführt werden kann. Die Steckverbindung und insbesondere der Einsteckbereich geben verlässlich die Position des zweiten Dichtungsprofils relativ zum Rahmen vor, so dass beispielsweise keine Montagelehre notwendig ist. Im Unterschied zu einer Klebeverbindung des zweiten Dichtungsprofils ist keine Vorbereitungszeit am Rahmen notwendig, da beispielsweise keine Grundierungen oder ähnliches aufgebracht werden müssen. Auch sonst sind keine besonderen Vorbereitungen oder Voraussetzungen für das Ausbilden der Steckverbindung erforderlich, beispielsweise ist keine Reinigung oder ähnliches notwendig. Ein Ablösen des zweiten Dichtungsprofils vom Rahmen nach der Montage kann weitestgehend vermieden werden.
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Gemäß einer Ausführungsform weist der Einsteckbereich zwei sich gegenüberliegende Seitenwände auf. Der Vorsprung ist zwischen den zwei Seitenwänden eingesteckt. Die zwei Seitenwände begrenzen einen Innenraum des Einsteckbereichs. Beispielsweise ist der Vorsprung zwischen den zwei Seitenwänden eingeklemmt, so dass eine Kraft und/oder formschlüssige Verbindung ausgebildet ist. Der Vorsprung ist zwischen die zwei Seitenwände einschiebbar, so dass der Vorsprung im betriebsfertigen Zustand zwischen den zwei Seitenwänden im Einsteckbereich angeordnet ist. Der Vorsprung des zweiten Dichtungsprofils ist somit beidseitig von dem Einsteckbereich gehalten.
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Der Einsteckbereich weist in Bezug auf eine Hochrichtung zumindest abschnittsweise eine Neigung auf, so dass der Einsteckbereich geneigt ausgebildet ist. Der Einsteckbereich verläuft abschnittsweise nicht entlang der Vertikalen, sondern geneigt dazu. Beispielsweise verläuft der Einsteckbereich in der Vertikalen oder in einer Neigung zwischen der Vertikalen und der Horizontalen. Die Neigung des Einsteckbereichs ist insbesondere nicht an allen Stellen des Rahmens gleich, sondern ist unterschiedlich an unterschiedlichen Positionen des Rahmens.
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Der Einsteckbereich ist an einer Längsseite des Rahmens, die sich entlang einer Öffnungsrichtung des Dachelements erstreckt, stärker geneigt ausgebildet als an einer Querseite des Rahmens, die sich quer zu der Öffnungsrichtung erstreckt. Der abgewinkelte beziehungsweise geneigte Einsteckbereich ermöglicht eine verlässliche Montage bei vergleichsweise geringem Bauraumbedarf. Die Einbaurichtung ist somit flexibel vorgebbar und insbesondere an unterschiedlichen Positionen des Rahmens unterschiedlich vorgebbar. Beispielsweise ist eine Rotation von einer angewinkelten, geneigten Position im Bereich der horizontalen bis zu einer vertikalen Ausrichtung möglich.
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Gemäß einer Ausführungsform ist in einem Übergangsbereich zwischen der Längsseite und der Querseite eine Unterbrechung des Einsteckbereichs vorgesehen. Dieser Übergangsbereich ermöglicht beispielsweise eine einfache Montage und einen verlässlichen Betrieb auch bei unterschiedlichen Ausrichtungen des Einsteckbereichs entlang der Längsseite und entlang der Querseite. Beispielsweise ist der Einsteckbereich entlang der Längsseite geneigt ausgebildet und entlang der Querseite entlang der Vertikalen ausgerichtet. Der Übergangsbereich ermöglicht, dass das zweite Dichtungsprofil durchgängig sowohl an der Längsseite als auch an der Querseite montierbar ist.
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Gemäß einer Ausführungsform weist das zweite Dichtungsprofil einen weiteren Vorsprung auf. Mit dem weiteren Vorsprung ist die Steckverbindung ausbildbar. Beispielsweise weist das zweite Dichtungsprofil somit zwei Vorsprünge auf. Die Steckverbindung ist entweder mit dem ersten Vorsprung oder mit dem zweiten Vorsprung ausgebildet. Somit ist abhängig von der Lage eine Montage mit unterschiedlichen Vorsprüngen möglich. Damit ist beispielsweise eine Rotation des Vorsprungs zwischen unterschiedlich geneigten Bereichen des Einsteckbereichs vermeidbar. Beispielsweise ist entlang der Längsseite das Dichtungsprofil mit dem Vorsprung in einen im Wesentlichen entlang der Vertikalen ausgerichteten Einsteckbereich eingesteckt. Entlang der Querrichtung ist das zweite Dichtungsprofil beispielsweise mit dem weiteren Vorsprung in einen im Wesentlichen in der Vertikalen ausgerichteten Einsteckbereich befestigt. Somit sind auch stark unterschiedlich orientierte Neigungen des Einsteckbereichs realisierbar.
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Gemäß einer Ausführungsform weist das zweite Dichtungsprofil eine Dichtlippe auf. Die Dichtlippe liegt an dem Rahmen an. Die Dichtlippe ist länglich vorspringend ausgebildet, um eine gemeinsame Kontaktfläche mit dem Rahmen auszubilden, an der die Dichtlippe an dem Rahmen anliegt. Die Kontaktfläche ist insbesondere entlang der gesamten Länge der Dichtlippe ausgebildet, so dass möglichst kein Spalt zwischen der Abtropflippe und dem Rahmen entsteht, durch den Wasser in den Trockenbereich eindringen könnte. Die Steckverbindung zur Fixierung des zweiten Dichtungsprofils ermöglicht das verlässliche Ausbilden der Kontaktfläche zwischen dem Rahmen und der Dichtlippe. Eine Wellenbildung der Dichtlippe ist vermeidbar, auch bei der Montage um die Kurve zwischen Längsseite und Querseite.
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Gemäß einer Ausführungsform ist an der Dichtlippe eine Einkerbung vorgesehen ist, um die Dichtlippe lokal zu schwächen.
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Gemäß einer Ausführungsform weist die Dichtlippe alternativ oder zusätzlich zu der Einkerbung einen Teilbereich aus einem Material auf, das weicher ist als ein anderes Material der Dichtlippe außerhalb des Teilbereichs. Beispielsweise ist das Material des Teilbereichs Moosgummi oder weist Moosgummi auf. Das Material des Teilbereichs ist insbesondere flexibler als das Material der übrigen Dichtlippe. Beispielsweise ist die Einkerbung in dem Teilbereich ausgebildet. Beispielsweise ist die Einkerbung außerhalb des Teilbereichs ausgebildet. Beispielsweise ist die Einkerbung auf einer dem Rahmen zugewandten Seite der Dichtlippe ausgebildet. Alternativ oder zusätzlich ist die Einkerbung beispielsweise auf einer dem Rahmen abgewandten Seite der Dichtlippe ausgebildet.
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Mittels der Einkerbung und/oder des weicheren Materials in dem Teilbereich ist die Vorspannung der Dichtlippe lokal reduzierbar. Somit ist ein unerwünschtes Verbiegen der Dichtlippe nach oben in Richtung des ersten strangförmigen Dichtungsprofils vermeidbar oder kann zumindest verringert werden. Der Teilbereich ermöglicht mit seiner vergleichsweise hohen Flexibilität ein ausreichendes Abwinkeln der Dichtlippe relativ zu dem übrigen zweiten Dichtungsprofil. Somit ist die Kontaktfläche zwischen dem Rahmen und der Dichtlippe verlässlich realisierbar. Die Dichtlippe ist außerhalb des Teilbereichs mit einem härten Material ausbildbar, sodass die gewünschte Vorspannung und Dichtwirkung realisierbar ist.
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Durch die Anordnung der härteren und weicheren Bereiche kann die Verformungsgeometrie des Dichtprofils bereichsweise beeinflusst werden, um die Dichtfunktion und weitere Anforderungen, wie beispielsweise ein Abstand zu einem Nachbarbauteil oder eine sich ergebende Winkellage der Dichtlippe, variabel und möglichst verlässlich zu realisieren.
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Gemäß einer Ausführungsform ist das erste Dichtungsprofil mittels einer Klebeverbindung an dem Fahrzeugdach befestigbar. Somit weisen das erste Dichtungsprofil und das zweite Dichtungsprofil unterschiedliche Verbindungsarten zum Befestigen auf. Das erste Dichtungsprofil ist mittels der Klebeverbindung befestigbar. Das zweite Dichtungsprofil ist mittels der Steckverbindung befestigbar.
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Gemäß einer Ausführungsform weist das zweite Dichtungsprofil eine zweite Dichtlippe auf zum Abdichten gegenüber dem Fahrzeugdach. Im betriebsfertigen Zustand liegt die zweite Dichtlippe am Fahrzeugdach an, so dass eine verlässliche Abdichtung zwischen dem Rahmen und dem Fahrzeugdach mittels des zweiten Dichtungsprofils realisiert ist. Die zweite Dichtlippe dient beispielsweise zur Abdichtung gegenüber Staub und Akustik. Zudem trägt die zweite Dichtlippe dazu bei, dass möglichst kein Wasser in den Trockenbereich gelangt.
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Ein Fahrzeugdach gemäß zumindest einer Ausführungsform weist eine Dachöffnung auf. Das Fahrzeugdach weist eine Dachanordnung gemäß zumindest einer der hier beschriebenen Ausführungsformen auf. Das Fahrzeugdach weist das bewegliche Dachelement zum wahlweisen Verschließen oder zumindest teilweisen Freigeben der Dachöffnung auf. Der Rahmen, der das bewegliche Dachelement hält, ist mit dem Fahrzeugdach gekoppelt, beispielsweise verschraubt. Das erste strangförmige Dichtungsprofil ist an dem Fahrzeugdach befestigt, beispielsweise mittels einer Klebeverbindung. Das zweite strangförmige Dichtungsprofil ist separat zu dem ersten Dichtungsprofil ausgebildet. Das Fahrzeugdach weist somit zwei separate Dichtungsprofile auf, von denen eins an dem Fahrzeugdach selbst fixiert ist und das andere an dem Rahmen fixiert ist.
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Weitere Vorteile, Merkmale und Weiterbildungen ergeben sich aus den nachfolgenden, in Verbindung mit den Figuren erläuterten Beispielen. Gleiche, gleichartige und gleichwirkende Elemente können in den Figuren mit den gleichen Bezugszeichen versehen sein.
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Es zeigen:
- 1 eine schematische Darstellung eines Fahrzeugdachs gemäß einem Ausführungsbeispiel,
- 2 bis 4 jeweils eine schematische Querschnittsansicht einer Dachanordnung gemäß einem Ausführungsbeispiel,
- 5 und 6 jeweils eine schematische Querschnittsansicht einer Dachanordnung gemäß einem Ausführungsbeispiel,
- 7 eine schematische Perspektivansicht der Dachanordnung gemäß einem Ausführungsbeispiel,
- 8 eine schematische Querschnittsansicht einer Dachanordnung gemäß einem Ausführungsbeispiel,
- 9 eine schematische Querschnittsansicht eines zweiten strangförmigen Dichtungsprofils gemäß einem Ausführungsbeispiel, und
- 10 eine schematische Querschnittsansicht einer Dachanordnung gemäß einem Ausführungsbeispiel.
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1 zeigt ein Fahrzeugdach 101 eines Kraftfahrzeugs 200. Das Fahrzeugdach 101 ist insbesondere das fahrzeugfeste Dach, das auch Dachhaut genannt wird. Das Fahrzeugdach 101 umgibt eine Dachöffnung 102. Die Dachöffnung 102 ist mittels eines entlang einer Richtung X, auch Öffnungsrichtung genannt, verschiebbaren, beweglichen Dachelements 103 wahlweise verschlossen oder zumindest teilweise freigebbar.
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Das bewegliche Dachelement 103, auch Deckel genannt, wird von einem Rahmen 104 gehalten. Der Rahmen 104 weist beispielsweise Führungsschienen auf, die beidseitig der Dachöffnung 102 entlang einer Längsseite 132 am Fahrzeugdach 101 befestigt ist. Der Rahmen weist beispielsweise weitere Elemente auf, die beispielsweise quer zur X-Richtung entlang einer Y-Richtung an einer Querseite 133 angeordnet sind. Entlang der Querseite 133 sind am Rahmen 104 beispielsweise ein Motor und Antriebskabel oder andere Elemente zum Verschieben des Dachelements 103 angeordnet.
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Der Rahmen 104 dient insbesondere zum Führen der Bewegung des Dachelements 103 sowie zum Halten der weiteren Elemente wie Antriebsmotoren und/oder Kabel. Das Dachelement 103 und der Rahmen 104 sind insbesondere Teil einer Dachanordnung 100, die als eigenständige Baugruppe mit dem Fahrzeugdach 101 verwendbar ist.
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2 zeigt eine schematische Schnittansicht entlang einer beispielhaften Schnittebene S1 (1).
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Die Dachanordnung 100 weist zusätzlich zum Dachelement 103 und dem Rahmen 104 ein erstes strangförmiges Dichtungsprofil 110 und ein zweites strangförmiges Dichtungsprofil 120 auf.
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Das erste Dichtungsprofil 110 kann als Dachausschnittsdichtung bezeichnet werden. Das zweite Dichtungsprofil 120 kann als Sekundärdichtung bezeichnet werden. Die beiden Dichtungsprofile 110, 120 sind elastisch nachgiebig und federnd ausgestaltet. Beispielsweise sind zumindest die Dichtabschnitte der Dichtungsprofile 110, 120 jeweils aus geschäumtem und/oder weichem Gummi, gummiartigem oder gummiähnlichem Material hergestellt, während andere Abschnitte des Dichtungsprofils aus härterem Material, insbesondere gummiähnlichem oder Gummimaterial hergestellt sind. Beispielhafte Materialien sind EPDM, Moosgummi, NBR oder Silikonkautschuk.
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Das erste Dichtungsprofil 110 dient zum Abdichten des beweglichen Dachelements 103. Das erste Dichtungsprofil ist in der Horizontalen zwischen dem Fahrzeugdach 101 und dem Dachelement 103 angeordnet. Das zweite Dichtungsprofil 120 ist entlang der Vertikalen zwischen dem Fahrzeugdach 101 und dem Rahmen 104 angeordnet.
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Bei geschlossenem Fahrzeugdach 101, also wenn das Dachelement 103 vollständig in der Dachöffnung 102 angeordnet ist, dichtet das erste Dichtungsprofil 110 den Übergang zwischen dem Fahrzeugdach 101 und dem Dachelement 103 weitestgehend ab. Dennoch kann Wasser 107 zwischen dem Dachelement 103 und dem Dichtungsprofil 110 entgegen der Z-Richtung in Richtung des Fahrzeuginneren gelangen. Dieses Wasser wird in einem Nassbereich 109 in einem Wasserführungskanal des Rahmens 104 gesammelt und von dort kontrolliert abgeleitet. Somit kann verhindert werden oder zumindest weitestgehend vermieden werden, dass Wasser 107 in einen Trockenbereich 108 des Fahrzeugs 200 gelangt.
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Das erste Dichtungsprofil 110 weist einen ersten Dichtungsschlauch 113 auf. Der erste Dichtungsschlauch 113 ist mittels einer Klebeverbindung 111 an dem Fahrzeugdach 101 befestigt. An dem ersten Dichtungsschlauch 113 ist eine Abtropflippe 112 vorgesehen. Die Abtropflippe 112 des Dichtungsschlauchs 113 weist nach unten, so dass im Betrieb Wasser 107 an der Abtropflippe 112 abtropft, das zwischen dem ersten Dichtungsprofil 110 und dem Dachelement 103 in Richtung des Fahrzeuginneren gelangt.
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Beispielsweise, wenn das Kraftfahrzeug 200 geneigt ist, ist es möglich, dass Wasser 117 in Richtung des Rahmens 104 abtropft. Um zu vermeiden, dass dieses Wasser 107 in den Trockenbereich 108 gelangt, ist das zweite Dichtungsprofil 120 vorgesehen, das separat und getrennt von dem ersten Dichtungsprofil 110 ausgebildet ist.
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Das zweite Dichtungsprofil 120 weist einen Vorsprung 127 auf. Der Vorsprung 127 ist ausgebildet, um eine Steckverbindung 123 mit dem Rahmen 104 auszubilden. Mittels der Steckverbindung 123 ist das zweite Dichtungsprofil 120 an dem Rahmen 104 befestigt. Das zweite Dichtungsprofil 120 weist eine Dichtlippe 121 auf. Die Dichtlippe 121 erstreckt sich ausgehend von dem Vorsprung 127 in Richtung des Rahmens 104 und in Richtung des Dachelements 103.
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Die Dichtlippe 121 ist in 2, wie auch in den 3 bis 6 jeweils in einem ursprünglichen, nicht montierten Zustand dargestellt. Dieser Zustand ist in der Figur mit dem Bezugszeichen 121a gekennzeichnet. Zudem ist die Dichtlippe 121 in der Ausrichtung dargestellt, in der sie sich im montierten Zustand befindet. Dieser Zustand ist in der Figur mit dem Bezugszeichen 121b gekennzeichnet. Das zweite Dichtungsprofil 120 weist insbesondere eine einzige Dichtlippe 121 auf, die eine gemeinsame Kontaktfläche 122 mit dem Rahmen 104 aufweist im montierten Zustand.
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Die Dichtlippe 121 wird gegen den Rahmen 104 gedrückt, so dass die gemeinsame Kontaktfläche 122 ausgebildet ist, an der kein Wasser zwischen dem Dichtungsprofil 120 und dem Rahmen 104 gelangen kann. Die Kontaktfläche 122 ist an einem dem Vorsprung 127 abgewandten freien Ende der Dichtlippe 121 ausgebildet.
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Der Rahmen 104 weist beispielsweise insbesondere entlang der Längsseite 132 eine Rippe 106 auf, die ihre Hauptausdehnung in der XY-Ebene aufweist. Ausgehend von dem Bereich des zweiten Dichtungsprofils, an der die Steckverbindung 123 ausgebildet ist, erstreckt sich die Dichtlippe 121 nach unten geneigt, so dass die Dichtlippe 121 entlang der Y-Richtung zwischen der Steckverbindung 123 und dem Dachelement 103 an die Rippe 106 angepresst wird und die Kontaktfläche 122 ausgebildet ist.
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Das zweite Dichtungsprofil 120 weist an einer in Z-Richtung oberen Seite eine zweite Dichtlippe 124 auf. Die zweite Dichtlippe 124 wird im betriebsfertigen Zustand mit dem Fahrzeugdach 101 verpresst und dichtet hauptsächlich gegenüber Staub und Schall ab, der somit nicht oder nur verringert ins Fahrzeuginnere gelangt.
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Der Vorsprung 127 des zweiten Dichtungsprofils 120 ist ausgebildet, in einen Einsteckbereich 126 des Rahmens 104 eingesteckt zu werden, um das Dichtungsprofil 120 an dem Rahmen 104 mittels der Steckverbindung 123 zu fixieren. Der Vorsprung 127 weist beispielsweise eine oder mehrere Klemmelemente 129 auf. Die Klemmelemente 129 sind jeweils beispielsweise flexibel ausgebildet, so dass sie ausgehend von einem Grundzustand beim Einschieben in den Einsteckbereich 126 verformt werden und eine Haltekraft auswirken. Die Klemmelemente 129 drücken im Einsteckbereich 126 von innen an die Seitenwand 130 und/oder die Seitenwand 131.
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Der Einsteckbereich 126 ist am Rahmen 104 ausgebildet. Der Einsteckbereich 126 wird von einer ersten Seitenwand 130 und einer zweiten Seitenwand 131 begrenzt. Die beiden Seitenwände 130, 131 sind so voneinander beabstandet, dass der eingesteckte Vorsprung 127 zwischen den beiden Seitenwänden 130, 131 eingeklemmt und somit gehalten wird. Der eingesteckte Vorsprung 127 ist in Kontakt mit den beiden Seitenwänden 130, 131.
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Das zweite Dichtungsprofil 120 ist somit mittels der Steckverbindung 123 mit dem Rahmen 104 verbunden. Beispielsweise ist das zweite Dichtungsprofil 120 mittels der Steckverbindung 123 mit einer Führungsschiene 104 an der Längsseite 132 fixiert. Die Steckverbindung 123 ist so ausgebildet, dass beispielsweise entlang der Längsseite 132 der Einsteckbereich 126 und der Vorsprung 127 eine Neigung 105 in Bezug auf die Horizontale, insbesondere auf die XY-Ebene, aufweist. Die Neigung 105 ist insbesondere so ausgebildet, dass ein Winkel 136 zwischen der Hauptausrichtung der Steckverbindung 123 und der Horizontalen größer als 90° ist. Entlang der Längsseite 132 sind der Einsteckbereich 126 und der Vorsprung 127 somit mit der Neigung 105 vom Dachelement 103 weggeneigt ausgebildet.
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Die Steckverbindung 123 des zweiten Dichtungsprofils 120 ermöglicht eine günstige, schnelle und sichere Montage. Die Neigung 105 ermöglicht eine Bauraumreduzierung entlang der Z-Richtung. Somit kann ein Abstand 125 zwischen dem ersten Dichtungsprofil 110 und dem zweiten Dichtungsprofil 120 groß genug ausgeführt werden, um auch bei herkömmlichen Toleranzen die Steckverbindung 123 mit vertretbarem Bauraumbedarf auszubilden.
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In unmontiertem Zustand ist die Dichtlippe 121 so ausgebildet, dass sie vertikal nach unten steht, wie in 2 mit dem Bezugszeichen 121a dargestellt. Die Dichtlippe 121 wird während der Montage und der Ausbildung der Steckverbindung 123 bei Kontakt mit dem Rahmen 104 seitlich nach oben verdrückt, wie in 2 durch das Bezugszeichen 121b dargestellt. Diese Form und Ausgestaltung der Dichtlippe 121 ermöglicht eine verlässliche Überlappung und Auflage, insbesondere an der Kontaktfläche 122, mit dem Rahmen 104.
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3 zeigt eine schematische Schnittansicht entlang einer beispielhaften Schnittebene S2 (1). Beispielsweise ist in diesem Bereich keine Führungsschiene mehr vorgesehen, um verschiebbare Antriebsteile wie einen Antriebsschlitten zu halten. In diesem Bereich ist beispielsweise ein u-förmiger Vorderteil des Rahmens 104 vorgesehen, der sich hauptsächlich entlang der Querseite 133 erstreckt und lediglich einen kurzen Abschnitt an die Längsseiten 132 geführt ist. In diesem Bereich ist die Steckverbindung 123 beispielsweise entlang der Z-Richtung ausgerichtet und nicht entscheidend zur Vertikalen geneigt. Insbesondere aufgrund der Herstellung dieses vorderen Rahmenelements 104 beispielsweise aus Kunststoff ist ein angewinkelter Einsteckbereich 126 nicht ohne Weiteres möglich.
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In einem Übergangsbereich 134 (7) zwischen dem geneigt verlaufenden Einsteckbereich 126 und dem vertikalen Einsteckbereich 126 wird der Vorsprung 127 des zweiten Dichtungsprofils 120 etwas gedreht, um die unterschiedliche Ausrichtung des Einsteckbereichs 126 zu überbrücken. Es ist möglich, den Vorsprung 127 in dem Übergangsbereich 124 beispielsweise einzuschlitzen, um eine einfache Rotation des Vorsprungs 127 zu ermöglichen. Dies ist insbesondere bei großen Winkelunterschieden und großen Unterschieden der Neigung 105 des Einsteckbereichs 126 nutzbringend.
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4 zeigt eine schematische Schnittansicht entlang einer beispielhaften Schnittebene S3 (1). Im vorderen Bereich entlang der Querseite 133 ist der Einsteckbereich 126 ebenfalls entlang der Z-Richtung ohne Neigung zur Vertikalen ausgebildet. Das Rahmenelement zu den Darstellungen der 3 und 4 ist insbesondere ein gemeinsames Rahmenelement, das zu dem Rahmenelement zu 2 unterschiedlich ist. Wie in 3 und 4 dargestellt, ist die Dichtlippe 121 in diesen Bereichen nahezu in ihrem Ausgangszustand angeordnet. Dies verhindert insbesondere eine Kollision an Engstellen mit angrenzenden Bauteilen. Wie beispielsweise in 4 dargestellt, ist insbesondere bei einem Deckeluntergriff des Dachelements 103 unter das Fahrzeugdach 101 an der Querseite 133 eine Kollision zwischen dem Dachelement 103 und der Dichtlippe 121 vermeidbar.
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5 und 6 zeigen die Anordnung 100 mit einem zweiten Dichtungsprofil 120 gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel. Die übrigen Elemente der Dachanordnung 100 sind insbesondere korrespondierend ausgebildet zu dem Ausführungsbeispiel gemäß den 2 bis 4.
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5 zeigt eine schematische Schnittansicht entlang der beispielhaften Schnittebene S3 und 6 eine schematische Schnittansicht entlang der beispielhaften Schnittebene S1.
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Im Unterschied zu dem Ausführungsbeispiel der 2 bis 4 weist das zweite Dichtungsprofil 120 gemäß dem Ausführungsbeispiel der 5 und 6 einen weiteren Vorsprung 128 zusätzlich zu dem Vorsprung 127 auf. Die beiden Vorsprünge 127, 128 weisen zueinander unterschiedliche Ausrichtungen auf. Die beiden Vorsprünge 127, 128 bilden verschiedene Montagemöglichkeiten für das zweite Dichtungsprofil 120 aus. Der weitere Vorsprung 128 ist beispielsweise korrespondierend zu dem Vorsprung 127 ausgebildet. Der weitere Vorsprung 128 ist ausgebildet, in den Einsteckbereich 126 eingesteckt zu werden, um die Steckverbindung 123 auszubilden. Insbesondere ist abschnittsweise stets nur einer der beiden Vorsprünge 127, 128 im Eingriff im Einsteckbereich 126.
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Im Bereich der Längsseite 132 ist beispielsweise der weitere Vorsprung 128 in den Einsteckbereich 126 gesteckt. Somit ist eine große Neigung 105 des Einsteckbereichs 126 in Bezug auf die Vertikale realisierbar. Der Einsteckbereich 126 ist beispielsweise im Wesentlichen in der Horizontalen ausgerichtet. Der Winkel 136 weist beispielsweise einen Wert um die 180° auf, beispielsweise zwischen 160° und 200°. Der weitere Vorsprung 128 ermöglicht das Ausbilden der Steckverbindung 123 auch bei derart stark geneigtem Einsteckbereich 126, ohne das zweite Dichtungsprofil 120 zu stark verdrehen zu müssen in Bezug auf den Verlauf des Einsteckbereichs 126 entlang der Querseite 133, wo der Einsteckbereich 126 im Wesentlichen entlang der Vertikalen ausgerichtet ist.
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Entlang der Querseite 133 ist das zweite Dichtungsprofil 120 mittels des Vorsprungs 127 an dem Rahmen 104 befestigt. Der Vorsprung 127 ist im Einsteckbereich 126 angeordnet. Der weitere Vorsprung 128 ist nicht im Einsteckbereich 126 angeordnet. In dem Übergangsbereich 134 findet beispielsweise der Wechsel zwischen dem Vorsprung 127 und dem weiteren Vorsprung 128 statt.
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Entlang der Längsseite 132 ist der weitere Vorsprung 128 in den im Wesentlichen horizontalen Einsteckbereich 126 eingesteckt und der Vorsprung 127 ist nicht in den Einsteckbereich 126 eingesteckt. Im Übergangsbereich ist beispielsweise in einem kurzen Abschnitt weder der Vorsprung 127 noch der weitere Vorsprung 128 in den Einsteckbereich 126 eingesteckt. Beispielsweise ist im Übergangsbereich 134 eine Unterbrechung 135 des Einsteckbereichs 134 vorgesehen ( 7), um die Rotation beziehungsweise den Wechsel zwischen den beiden Vorsprüngen 127, 128 zu ermöglichen. In dem vertikal verlaufenden Einsteckbereich 126 ist dann der Vorsprung 127 eingesteckt und der weitere Vorsprung 128 ist nicht in den Einsteckbereich 126 eingesteckt.
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7 zeigt eine schematische Perspektivansicht der Anordnung 100. Entlang der Längsseite 127 ist das zweite Dichtungsprofil 120 in den geneigten Einsteckbereich 126 eingesteckt. Die Dichtlippe 121 wird gegen den Rahmen 104 gedrückt und somit ausgelenkt (2 und 6). Die im Ausgangszustand vertikale Dichtlippe 121 ist somit entlang der Längsseite 132 stets verlässlich mit einer ausreichenden Überlappung und Auflage an der Kontaktfläche 122 mit dem Rahmen 104, insbesondere der Rippe 106 der Führungsschiene, ausgebildet. Die Dichtlippe 121 kann auch mit einem vergleichsweise hohen Gegendruck gegen den Rahmen 104 gedrückt werden, da die Steckverbindung 123 nicht negativ durch den hohen Gegendruck beeinflusst wird. Anders als beispielsweise eine Klebeverbindung wird die Steckverbindung 123 durch den Gegendruck nicht negativ beeinflusst. Vielmehr führt der Gegendruck beispielsweise zu einer stärkeren Verkeilung des Vorsprungs 127 beziehungsweise des weiteren Vorsprungs 128 in dem Einsteckbereich 126 und somit zu einer verlässlichen Steckverbindung 123.
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Im Übergangsbereich 134 zwischen der Längsseite 132 und der Querseite 133 ist die Unterbrechung 135 vorgesehen. Die Unterbrechung 135 unterbricht beispielsweise den Einsteckbereich 126. Somit ist beispielsweise die Rotation des Vorsprungs 127 gemäß dem Ausführungsbeispiel der 2 bis 4 möglich. Alternativ ist der Wechsel zwischen dem Vorsprung 127 und dem weiteren Vorsprung 128 gemäß dem Ausführungsbeispiel der 5 und 6 im Übergangsbereich 134 bei der Unterbrechung 135 möglich.
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Aufgrund der im Wesentlichen dem Ausgangszustand entsprechenden vertikalen Ausrichtung der Dichtlippe 121 in einer Kurve 137 zwischen der Längsseite 132 und der Querseite 133 sowie entlang der Querseite 133 ist die Dichtlippe 121 ohne Wellenbildung anordenbar. Die Dichtlippe 121 ist in der Kurve 137 sowie entlang der Querseite 133 ohne Wellenbildung realisierbar. Eine Wellenbildung der Dichtlippe 121 kann auftreten, wenn die Dichtlippe 121 auch in der Kurve 137 mit höherem Gegendruck und größerer Auslenkung aus dem Ausgangszustand angeordnet wäre. Dies ist bei der Dachanordnung 100 vermeidbar aufgrund der Befestigung des zweiten Dichtungsprofils 120 mittels der Steckverbindung 123. Die wellenfreie Ausbildung der Dichtlippe 121 im montierten Zustand ist sowohl ästhetisch ansprechender als auch nutzbringend für eine verlässliche Abdichtung.
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8 zeigt eine schematische Schnittansicht entlang einer beispielhaften Schnittebene S1 (1) gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel. Das Ausführungsbeispiel gemäß 8 entspricht im Wesentlichen dem Ausführungsbeispiel wie in Zusammenhang mit den 2 bis 4 beschrieben. Im Unterschied dazu weist das zweite strangförmige Dichtungsprofil 120 gemäß dem Ausführungsbeispiel der 8 einen Teilbereich 141 aus einem weicheren Material auf. Alternativ oder zusätzlich weist die Dichtlippe 121 gemäß dem Ausführungsbeispiel der 8 eine Einkerbung 143 auf.
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Die Einkerbung 143 ist beispielsweise in dem Teilbereich 141 ausgebildet. Die Einkerbung 143 ist gemäß weiteren Ausführungsbeispielen außerhalb des Teilbereichs 141 ausgebildet. Die Einkerbung 143 kann auch ohne den Teilbereich 141 vorgesehen sein. Der Teilbereich 141 kann auch ohne die Einkerbung 143 vorgesehen sein. Die Einkerbung 143 ist gemäß Ausführungsbeispielen an einer dem Rahmen 104 abgewandten und dem ersten Dichtungsprofil 110 zugewandten Seite der Dichtlippe 121 angeordnet, wie in 8 dargestellt. Die Einkerbung 143 ist gemäß weiteren Ausführungsbeispielen alternativ oder zusätzlich an einer dem Rahmen 104 zugewandten und dem ersten Dichtungsprofil 110 abgewandten Seite der Dichtlippe 121 angeordnet, wie in 8 dargestellt. Gemäß Ausführungsbeispielen ist lediglich eine einzige Einkerbung 143 vorgesehen. Gemäß weiteren Ausführungsbeispielen sind mehrere Einkerbungen 143 vorgesehen, beispielsweise zwei oder drei Einkerbungen 143.
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Das zweite Dichtungsprofil 120 weist eine Basis 140 auf. An der Basis 140 ist die Steckverbindung 123 ausgebildet. An der Basis 140 ist der Vorsprung 127 ausgebildet. Zwischen der Basis 140 und der Dichtlippe 121, insbesondere zwischen der Basis 140 und der Kontaktfläche 122 der Dichtlippe 121, ist der Teilbereich 141 ausgebildet. Der Teilbereich 141 ist aus einem weicheren Material hergestellt als die Basis 140. Der Teilbereich 141 ist aus einem weicheren Material hergestellt als die Dichtlippe 121 im Bereich der Kontaktfläche 122. Beispielsweise ist der Teilbereich 141 aus einem Moosgummi 142 oder umfasst Moosgummi 142, beispielsweise geschäumtes EPDM. Beispielsweise weist der Teilbereich 141 eine Härte von etwa 40 Shore A auf.
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Beispielsweise sind die Basis 140 und die Dichtlippe 121 außerhalb des Teilbereichs 141 jeweils aus Solidgummi oder weisen Solidgummi auf. Das Solidgummi ist beispielsweise ein ungeschäumtes Vollgummimaterial. Beispielsweise weist das Solidgumme eine Härte von etwa 80 Shore A auf. Beispielsweise ist das zweite Dichtungsprofil 120 mittel Zwei-Komponenten-spritzguss hergestellt. Auch ein Drei-Komponenten-Spritzguss ist möglich, sodass das zweite Dichtungsprofil drei unterschiedliche Bereiche aufweist mit beispielsweise jeweils zueinander unterschiedlichen Härten.
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Der Teilbereich 141 ermöglicht ein Abwinkeln der Dichtlippe 121 relativ zur Basis 140 nach Art eines Scharniers. Somit kann auch bei einer ausreichend großen Vorspannung und Steifigkeit der Dichtlippe 121 die Kontaktfläche verlässlich ausgebildet werden. Die Vorspannung ist beispielweise in Abhängigkeit von dem Herstellungsverfahren und/oder einem Verlegeradius beispielsweise in der Kurve 137 vorgegeben. Der Teilbereich 141 vermeidet trotz der Vorspannung ein unerwünschtes Verbiegen der Dichtlippe 121 nach oben. Somit ist ein ausreichender Abstand zu dem ersten Dichtungsprofil 110 verlässlich einhaltbar. Der Teilbereich 141 reduziert die Vorspannung lokal, um ein zuverlässiges Anliegen der Dichtlippe 121 an der Rippe 106 zu realisieren.
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Die Einkerbung 143 ermöglicht ein Abwinkeln der Dichtlippe 121 relativ zur Basis 140 nach Art eines Scharniers. Somit kann auch bei einer ausreichend großen Vorspannung und Steifigkeit der Dichtlippe 121 die Kontaktfläche verlässlich ausgebildet werden. Die Vorspannung ist beispielweise in Abhängigkeit von dem Herstellungsverfahren und/oder einem Verlegeradius beispielsweise in der Kurve 137 vorgegeben. Die Einkerbung 143 vermeidet trotz der Vorspannung ein unerwünschtes Verbiegen der Dichtlippe 121 nach oben. Somit ist ein ausreichender Abstand zu dem ersten Dichtungsprofil 110 verlässlich einhaltbar. Die Einkerbung 143 reduziert die Vorspannung lokal, um ein zuverlässiges Anliegen der Dichtlippe 121 an der Rippe 106 zu realisieren.
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Insbesondere eine Kombination aus dem Teilbereich 141, beispielsweise aus Moosgummi 142, und der Einkerbung 143 ermöglicht besonders nutzbringend ein Abwinkeln der Dichtlippe 121 relativ zur Basis 140 nach Art eines Scharniers. Der Teilbereich 141 und die Einkerbung 143 reduzieren beispielsweise gemeinsam die Vorspannung lokal, um ein zuverlässiges Anliegen der Dichtlippe 121 an der Rippe 106 zu realisieren und ein unerwünschtes Verbiegen der Dichtlippe 121 nach oben zu meiden.
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Gemäß Ausführungsbeispielen ist die Einkerbung 143 im Teilbereich 141 auf der Innenseite angeordnet. Somit ist ein gutes Faltverhalten der Dichtlippe 121 in der Kurve 137 realisierbar. Die Innenseite ist dem Rahmen 104 zugewandt. So ist es beispielsweise möglich, eine Wellenbildung der Dichtlippe 121 im Radiusverlauf der Kurve 137 verlässlich zu reduzieren.
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Gemäß weiteren Ausführungsbeispielen sind der Teilbereich 141 und/oder die Einkerbung 143 auch mit den Ausgestaltungen des zweiten Dichtungsprofils 120 gemäß den 5 und 6 kombinierbar. Entsprechend weist das zweite Dichtungsprofil 120 beispielsweise die beiden Vorsprünge 127, 128 auf sowie den Teilbereich 141 aus dem weicheren Material, insbesondere aus dem Moosgummi 142. Alternativ zu dem Teilbereich 141 aus dem weicheren Material oder zusätzlich zu dem Teilbereich 141 weist das zweite Dichtungsprofil 120 mit den beiden Vorsprüngen 127, 128 die Einkerbung 143 auf. Die Einkerbung ist beispielsweise in dem Teilbereich 141 ausgebildet.
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9 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel des zweiten strangförmigen Dichtungsprofils 120. 10 zeigt eine schematische Schnittansicht der Anordnung 100 entlang einer beispielhaften Schnittebene S1 (1) mit dem zweiten Dichtungsprofil 120 gemäß dem Ausführungsbeispiel der 9. Das Ausführungsbeispiel gemäß 9 und 10 entspricht im Wesentlichen dem Ausführungsbeispiel wie in Zusammenhang mit 8 beschrieben. Im Unterschied dazu weist das zweite strangförmige Dichtungsprofil 120 gemäß dem Ausführungsbeispiel der 9 und 10 zusätzlich eine weitere Einkerbung 144 auf. Die zweite Dichtlippe 124 weist gemäß dem Ausführungsbeispiel der 9 und 10 die weitere Einkerbung 144 auf.
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Ausgehend von der Basis 140 erstreckt sich ein erster Teil 145 der zweiten Dichtlippe 124 bis zu der weiteren Einkerbung 144. Der erste Teil 145 ist in einem montierten Zustand gemäß 10 von dem ersten Dichtungsprofil 110 weggeneigt ausgerichtet.
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Ein zweiter Teil 146 der zweiten Dichtlippe 124 erstreckt sich ausgehend von der weiteren Einkerbung 144 zu einem freien Ende 147 der zweiten Dichtlippe 124. In dem monierten Zustand liegt das freie Ende 147 an dem Fahrzeugdach 101 an. Der zweite Teil 146 ist in einem montierten Zustand zu dem ersten Dichtungsprofil 110 hingeneigt ausgerichtet.
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Die weitere Einkerbung 144 ermöglicht eine unterschiedliche Ausrichtung des ersten Teils 145 und des zweiten Teils 146 der zweiten Dichtlippe 124. Der erste Teil 145 und der zweiten Teil 146 schließen einen Winkel 148 ein. Der Winkel 148 ist beispielsweise zwischen 10° und 175° groß. Beispielsweise schwächt die weitere Einkerbung 144 die zweite Dichtlippe 124, sodass die zweite Dichtlippe 124 an der weiteren Einkerbung 144 geknickt werden kann.
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Die weitere Einkerbung 144 ermöglicht ein verlässliches Abdichten zum Fahrzeugdach 101. Die Ausrichtung des zweiten Teils 146 der zweiten Dichtlippe 124 ermöglicht, dass der zweite Teil 146 verlässlich am Fahrzeugdach 101 anliegt auch bei einer Belastung aus Richtung von dem ersten Dichtungsprofil 110. Beispielsweise Wasser, das mit vergleichsweise hohem Druck in negativer Y-Richtung gemäß der Schnittansicht der 10 gegen die zweite Dichtlippe 124 drückt, führt möglichst nicht zu einem Abheben des freien Endes 147 von dem Fahrzeugdach 101 sondern drückt den zweiten Teil 146 der zweiten Dichtlippe 124 gegen das Fahrzeugdach 101. Somit ist die verlässliche Abdichtung realisiert.
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Es ist auch möglich, die zweite Dichtlippe 124 mit der weiteren Einkerbung 144 auszubilden und die Dichtlippe 121 ohne die Einkerbung 143. In diesem nicht explizit dargestellten Ausführungsbeispiel ist die Dichtlippe 121 also ausgebildet wie in 2 bis 4 dargestellt und die weitere Dichtlippe 124 wie in 9 und 10 dargestellt.
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Die Dachanordnung 100 mit dem eingesteckten Dichtungsprofil 120 ermöglicht sowohl eine einfache Montage als auch einen zuverlässigen Betrieb. Im Bereich der Längsseite 132 sind ein höherer Gegendruck und ein verlässliches Abdichten realisierbar. Im Bereich der Kurve 137 und der Querseite 133 ist eine vertikale Ausrichtung der Dichtlippe 121 ohne größere Vorspannung möglich.
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Bezugszeichen
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- 100
- Dachanordnung
- 101
- Fahrzeugdach
- 102
- Dachöffnung
- 103
- Dachelement
- 104
- Rahmen
- 105
- Neigung
- 106
- Rippe
- 107
- Wasser
- 108
- Trockenbereich
- 109
- Nassbereich
- 110
- erstes strangförmiges Dichtungsprofil
- 111
- Klebeverbindung
- 112
- Abtropflippe des ersten Dichtungsschlauchs
- 113
- Dichtungsschlauch
- 120
- zweites strangförmiges Dichtungsprofil
- 121
- Dichtlippe
- 122
- Kontaktfläche
- 123
- Steckverbindung
- 124
- zweite Dichtlippe
- 125
- Abstand
- 126
- Einsteckbereich
- 127
- Vorsprung
- 128
- weiterer Vorsprung
- 129
- Klemmelemente
- 130, 131
- Seitenwand
- 132
- Längsseite
- 133
- Querseite
- 134
- Übergangsbereich
- 135
- Unterbrechung
- 136
- Winkel
- 137
- Kurve
- 140
- Basis
- 141
- Teilbereich
- 142
- Moosgummi
- 143
- Einkerbung
- 144
- weitere Einkerbung
- 145
- erster Teil der zweiten Dichtlippe
- 146
- zweiter Teil der zweiten Dichtlippe
- 147
- freies Ende
- 148
- Winkel
- 200
- Kraftfahrzeug
- X, Y, Z
- Richtung