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Die Erfindung betrifft eine landwirtschaftliche Verteilmaschine zum Ausbringen von landwirtschaftlichem Verteilgut, insbesondere eine Feldspritze oder einen pneumatischen Düngerstreuer. Die Erfindung betrifft zudem ein Verfahren zum Ausbringen von landwirtschaftlichem Verteilgut.
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Zur Verteilung von landwirtschaftlichen Verteilgütern wie bspw. flüssigen oder festen Pflanzenschutzmitteln, Dünger oder dergl. werden landwirtschaftliche Verteilmaschinen wie bspw. Feldspritzen, pneumatische Düngersteuer oder dergl. eingesetzt, welche in der Regel eine Vielzahl von an einem Verteilgestänge angeordnete Verteilelemente, wie bspw. Spritzdüsen, aufweisen.
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Um die benötigte Menge an Verteilgütern, d.h. um die benötigte Menge an Pflanzenschutzmitteln so weit wie möglich zu reduzieren und zudem jeweils nur derartige Pflanzen, respektive Pflanzenreihen zu besprühen für welche das jeweilige Pflanzenschutzmittel vorgesehen ist, werden zunehmend Verteilmaschinen eingesetzt, mittels welchen eine Applikation an vorhandene Pflanzenreihen angepasst und mittels denen bspw. eine reihenbezogene Streifenapplikation (z.B. auch als Bandapplikation bezeichnet) umgesetzt werden kann.
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Eine Verteilmaschine welche für eine Bandapplikation eingesetzt werden kann, wurde bspw. durch die
US 5 279 068 A bereits aus dem Stand der Technik bekannt. Die Verteilmaschine ist als Feldspritze ausgeführt und umfasst eine Erfassungseinrichtung, welche dazu eingerichtet ist, Pflanzenreihen auf einer landwirtschaftlichen Nutzfläche zu erfassen, eine Verstelleinrichtung, mittels welcher der Auftreffbereich der von einer oder mehreren Spritzdüsen abgegebenen Spritzflüssigkeit auf der landwirtschaftlichen Nutzfläche während des Verteilvorganges veränderbar ist und eine Steuereinrichtung, welche dazu eingerichtet ist, die Verstelleinrichtung in Abhängigkeit der durch die Erfassungseinrichtung erfassten Pflanzenreihen auf der landwirtschaftlichen Fläche während des Ausbringvorganges zu steuern. Mittels der aus dem Stand der Technik bekannten Verteilmaschine ist somit nur eine reihenabhängige Verteilung von Pflanzenschutzmittel möglich.
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Die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe besteht somit darin, eine Verteilmaschine zur Verfügung zu stellen, mittels welcher bei einer Überfahrt ein Wechsel zwischen einer reihenabhängigen und einer ganzflächigen Verteilung von Verteilgut ermöglicht wird.
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Diese Aufgaben der Erfindung werden gelöst durch eine landwirtschaftliche Verteilmaschine mit den Merkmalen des unabhängigen Anspruch 1, sowie durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Verfahrensanspruch 15. Vorteilhafte Ausführungsformen und Weiterbildungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen und der nachfolgenden Beschreibung angegeben.
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Gemäß einem ersten Aspekt der Erfindung wird eine landwirtschaftliche Verteilmaschine zum Ausbringen von landwirtschaftlichem Verteilgut (z.B. flüssiges und/oder granulares und/oder in Flüssigkeit gelöstes Granulat, bspw. Pflanzenschutzmittel, Düngemittel, Saatgut und/oder dergl.) bereitgestellt. Die Verteilmaschine kann bspw. eine Feldspritze sein oder ein pneumatischer Düngerstreuer sein.
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Die landwirtschaftliche Verteilmaschine umfasst mehrere Verteilelemente (z.B. Spritzdüsen, Prallelemente oder dergl.), welche beabstandet zueinander entlang einer Längserstreckung eines Verteilgestänges (z.B. quer zur Fahrtrichtung orientiertes Spritzgestänge) an diesem angeordnet sind und dazu eingerichtet sind, Verteilgut auf einer landwirtschaftlichen Nutzfläche (z.B. Ackerfläche und/oder Pflanzenbestand einer Ackerfläche) unter Erzeugung eines Verteilbild auszubringen.
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Zudem umfasst die landwirtschaftliche Verteilmaschine eine Steuereinrichtung, welche dazu eingerichtet ist, die Verteilung des Verteilgut durch die Verteilelemente zu steuern. Das heißt bspw. die Verteilelemente durch ein Aktivieren oder Deaktivieren zu steuern und somit eine Verteilung des Verteilgut entsprechend zu aktivieren oder zu deaktivieren.
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Zur Bereitstellung einer Verteilmaschine, mittels welcher bei einer Überfahrt ein Wechsel zwischen einer reihenabhängigen und einer ganzflächigen Verteilung von Verteilgut ermöglicht wird, ist erfindungsgemäß vorgesehen, dass die Steuereinrichtung zudem dazu eingerichtet ist, die Verteilelemente während einer Überfahrt anhand einer Umschaltbedingung wahlweise zur Verteilung des Verteilgut unter Ausbildung von zumindest zwei sich voneinander unterscheidenden Verteilbildern anzusteuern, insbesondere unter Ausbildung zumindest eines streifenförmigen Verteilbild (z.B. Bandapplikation) oder eines zumindest weitgehend ganzflächigen Verteilbild (z.B. zumindest weitgehend reihenunabhängige Flächenapplikation).
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Infolge der erfindungsgemäßen Maßnahmen wird demnach eine landwirtschaftliche Verteilmaschine geschaffen, bei welcher anhand einer Umschaltbedingung eine Anpassung der Art der Verteilung unter Ausbildung verschiedener Verteilbilder erfolgt. Somit wird eine gegenüber dem Stand der Technik flexiblere, schnellere Anpassung der Verteilung von Verteilgut mittels der Verteilmaschine in einer einzigen Überfahrt erreicht. Insbesondere ist eine Anpassung der Verteilung von Verteilgut bei häufig wechselnden Bedingungen des Pflanzenbestand (z.B. Kulturpflanzenbestand) auf der landwirtschaftlichen Nutzfläche möglich.
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Gemäß der vorliegenden Erfindung erfolgt eine Verteilung des Verteilgut sowie ein Wechsel der Verteilbilder insbesondere während einer Überfahrt, das heißt, es sind keine mehrmaligen Überfahrten mittels der Verteilmaschine nötig bei welchen bspw. eine Verteilung zunächst mit einem ersten Verteilbild und in einer weiteren Überfahrt mit einem alternativen Verteilbild erfolgt.
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In einer bevorzugten Ausführungsform der landwirtschaftlichen Verteilmaschine ist die Steuereinrichtung dazu eingerichtet, zur Verteilung des Verteilgut unter Ausbildung von zumindest zwei sich voneinander unterscheidenden Verteilbildern, eine unterschiedliche Anzahl der Verteilelementen anzusteuern. D.h. insbesondere eine unterschiedliche Anzahl der Verteilelemente zu aktivieren oder zu deaktivieren. Wobei sich die Anzahl der Verteilelementen zwischen den zumindest zwei sich voneinander unterscheidenden Verteilbildern vorzugsweise um zumindest 10, oder zumindest 20 oder zumindest 30 voneinander unterscheidet. Vorzugsweise unterscheidet sich die Anzahl der Verteilelemente zwischen den Verteilbildern um ein Vielfaches voneinander, bspw. um zumindest einem doppeltem oder dreifachem. Wobei sich wiederum der Unterschied in Abhängigkeit einer Größe der Längserstreckung (d.h. bspw. der Arbeitsbreite) des Verteilgestänge ändern kann.
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Verteilbilder im Sinne der Erfindung sind jeweils Auftreffbereiche, respektive Auftreffflächen des jeweiligen Verteilgut auf der landwirtschaftlichen Nutzfläche. Wobei dies insbesondere ein streifenförmiges Verteilbild sein kann, bei welchem die Auftreffbereiche jeweils auf oder neben Pflanzenreihen entlang dieser erfolgen können oder bei welchem die Auftreffbereiche jeweils zumindest weitgehend ganzflächig eine landwirtschaftliche Nutzfläche bedecken können, also sowohl Pflanzenreihen als auch Zwischenbereiche zwischen Pflanzenreihen bedecken können. Somit erzeugt jedes Verteilelement für sich gesehen jeweils ein Verteilbild, und mehrere Verteilelemente entsprechend ein sich davon unterscheidendes Verteilbild. Zudem ist es möglich, dass bei einem zumindest weitgehend ganzflächigen Verteilbild sich zumindest zwei benachbart zueinander angeordnete mittels der Verteilelemente erzeugte Zerstäubungscharakteristiken wie bspw. Spritzkegel, Spritzfächer oder dergl. zumindest abschnittweise überlappen.
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In einer bevorzugten Ausführungsvariante der Verteilmaschine ist die Steuereinrichtung dazu eingerichtet, die Verteilelemente zur Ausbildung eines streifenförmigen Verteilbild derartig anzusteuern, dass ein Auftreffbereich von Verteilgut neben oder entlang von Kulturpflanzenreihen erfolgt und insbesondere ohne eine Überlappung von mittels der Verteilelemente erzeugten Zerstäubungscharakteristiken (z.B. Spritzkegel, Spritzfächer oder dergl.) erfolgt und/oder die Verteilelemente zur Ausbildung eines ganzflächigen Verteilbild derartig anzusteuern, dass ein ganzflächiger Auftreffbereich von Verteilgut auf der landwirtschaftlichen Nutzfläche erfolgt, insbesondere unter einer zumindest abschnittweise doppelten Überlappung von den mittels der Verteilelemente erzeugten Zerstäubungscharakteristiken (z.B. Spritzkegel, Spritzfächer oder dergl.) erfolgt. Ein entsprechendes Ansteuern kann hierbei bspw. eine Aktivierung oder Deaktivierung entsprechender Verteilelemente umfassen und/oder eine entsprechende Anzahl an aktivierten oder deaktivierten Verteilelemente umfassen und/oder eine entsprechende Aktivierung und/oder Deaktivierung von Verteilelementen mit einer entsprechenden Bauart umfassen.
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Zur Erzeugung des jeweiligen Verteilbild können die Verteilelemente jeweils eine Zerstäubungscharakteristik aufweisen und bspw. eingerichtet sein, einen Spritzkegel, Streukegel, Spritzfächer, Streufächer und/oder dergl. zu erzeugen.
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Es sei darauf hingewiesen, dass im vorliegenden die Definition Zerstäubungscharakteristik (z.B. Sprühfächer) sowohl die Verteilung von flüssigen und/oder granularen Verteilgütern umfasst.
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In einer anderen bevorzugten Ausführungsform der landwirtschaftlichen Verteilmaschine ist die Steuereinrichtung dazu eingerichtet, zur Verteilung des Verteilgut unter Ausbildung von zumindest zwei sich voneinander unterscheidenden Verteilbildern sich voneinander in deren Zerstäubungscharakteristik unterscheidende Verteilelemente, insbesondere unter Ausbildung eines streifenförmigen Verteilbild oder eines ganzflächigen Verteilbild anzusteuern.
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In einer bevorzugten Weiterbildung der erfindungsgemäßen landwirtschaftlichen Verteilmaschine ist die Steuereinrichtung dazu eingerichtet, zur Erzeugung eines streifenförmigen Verteilbild Verteilelemente, insbesondere Spritzdüsen, anzusteuern deren Zerstäubungscharakteristik einen Sprühfächer ausbildet mit einem Sprühwinkel der kleiner ist als 90° oder kleiner ist als 75° oder kleiner ist als 45° und zur Erzeugung eines ganzflächigen Verteilbild Verteilelemente, insbesondere Spritzdüsen, anzusteuern deren Zerstäubungscharakteristik einen Sprühfächer ausbildet mit einem Sprühwinkel der größer oder gleich ist als 45° oder 75° oder 90°. Wobei auch andere Größen der Sprühwinkel denkbar sind.
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Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung ist es möglich, dass diese zwei oder mehr Teilbreiten aufweist, bei welchen die Verteilung des Verteilgut zeitgleich jeweils unter Erzeugung gleicher oder unterschiedlicher Verteilbilder erfolgt. So wäre es bspw. möglich, dass mit einer Teilbreite ein streifenförmiges Verteilbild erzeugt wird und mit einer anderen Teilbreite bspw. ein ganzflächiges Verteilbild erzeugt wird.
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Es ist möglich, dass zumindest einige Verteilelemente zu Gruppen zusammengefasst werden und diese jeweils gemeinsam mittels der Steuereinrichtung steuerbar sind. Optional hierzu können die Gruppen von Verteilelementen auch jeweils ein identisches Verteilbild erzeugen. Es kann somit zweckmäßig auch vorgesehen sein, dass jeweils Gruppen von Verteilelementen Teilbreiten bilden.
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Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung ist es zudem denkbar, dass zur Erzeugung eines streifenförmigen Verteilbild die Verteilelemente in einem an einen jeweiligen Reihenabstand angepassten Abstand zueinander am Verteilgestänge angebracht sind. Auch wäre es gemäß einer optionalen Weiterbildung der Verteilmaschine möglich, dass zumindest ein Teil, der mehreren Verteilelemente jeweils mit einer Düsenkappe ausgestattet ist, welche Düsenkappe ausgebildet ist, in Längsrichtung des Verteilgestänge (d.h. quer zur Fahrtrichtung) einen Versatz eines Auftreffbereichs von Spritzflüssigkeit zu erzeugen.
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In einer bevorzugten Ausführungsform der landwirtschaftlichen Verteilmaschine sind die Umschaltbedingungen durch eine manuelle Bedienereingabe und/oder einem Positionssignal eines Positionsbestimmungssystem (z.B. satellitengestützes System wie bspw. GPS-System) unter Berücksichtigung der aktuellen Lage der Verteilmaschine auf der landwirtschaftlichen Nutzfläche und/oder einer sensorischen Erfassung einer Eingangsgröße vorgebbar.
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Eine sensorische Erfassung einer Eingangsgröße kann bspw. eine Erfassung eines Lenkwinkel eines Fahrwerks der Verteilmaschine umfassen. Bspw. kann hierbei das Ausgangssignal eines Lenkwinkelsensor als Eingangsgröße herangezogen werden.
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Eine sensorische Erfassung einer Eingangsgröße kann eine Erfassung einer Kurvenfahrt der Verteilmaschine umfassen. Bspw. kann hierbei das Ausgangssignal eines Lenkwinkelsensor, eines Drehratensensor, eines Beschleunigungssensor und/oder dergl. als Eingangsgröße herangezogen werden.
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Eine sensorische Erfassung einer Eingangsgröße kann eine Erfassung einer Fahrgeschwindigkeit, insbesondere einer sich verändernden Fahrgeschwindigkeit, der Verteilmaschine umfassen. Bspw. kann hierbei das Ausgangssignal eines Geschwindigkeitssensors als Eingangsgröße herangezogen werden.
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Eine manuelle Bedienereingabe und/oder die sensorische Erfassung kann eine Erfassung und/oder eine manuelle Eingabe eines Unkrautbesatz umfassen. Der Unkrautbesatz kann bspw. durch eine Größe und/oder Anzahl von Unkrautpflanzen (z.B. Schadbewuchspflanzen) definiert sein und bspw. mittels einer Kamera erfassbar sein.
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Eine manuelle Bedienereingabe und/oder die sensorische Erfassung kann eine Erfassung und/oder eine manuelle Eingabe eines Vorhandenseins einer Vielzahl von zueinander parallelen (d.h. gleichmäßigen) Pflanzenreihen mit einem Abstand von bspw. mindestens 15cm oder mindestens 25cm zueinander umfassen. Wobei das Vorhandensein insbesondere ein vorhanden sein über die gesamte Längserstreckung des Verteilgestänges umfasst und/oder über einer große Längserstreckung des Verteilgestänges umfasst.
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Eine bevorzugte Ausführung der landwirtschaftlichen Verteilmaschine kann vorsehen, dass die Berücksichtigung der aktuellen Lage der Verteilmaschine auf der landwirtschaftlichen Nutzfläche mittels des Positionsbestimmungssystem und/oder die sensorische Erfassung, eine Erfassung eines Füllstands in einem Vorratsbehälter der Verteilmaschine, zum Mitführen und Bereitstellen des Verteilgut, mittels zumindest einer Füllstandsmesseinrichtung (z.B. Füllstandssensor) und eine Bestimmung einer Restfläche der landwirtschaftlichen Nutzfläche mittels des Positionsbestimmungssystem und/oder der Steuereinrichtung umfassen, wobei die Steuereinrichtung dazu eingerichtet ist, die Verteilelemente zur Verteilung des Verteilgut unter Ausbildung von zumindest zwei sich voneinander unterscheidenden Verteilbildern derartig anzusteuern, dass bei Erreichen eines Ende der Restfläche der Füllstand im Vorratsbehälter zumindest annähernd null ist. Somit kann bspw. bei einem großen Füllstand und einer geringen Restfläche aus einer streifenförmigen in eine ganzflächige Verteilung gewechselt werden, um somit bei Erreichen des Ende der Restfläche einen Füllstand im Vorratsbehälter zu erreichen, der sehr gering ist und/oder der zumindest annähernd null ist. Gemäß einer Weiterbildung wäre es zudem denkbar, dass die Steuereinrichtung zudem dazu eingerichtet ist, die Ausbringmenge des Verteilgut entsprechend anzupassen (z.B. zu erhöhen oder zu verringern) um mit dem jeweiligen Verteilbild somit einen möglichst geringen Füllstand zu erreichen, wobei es zudem möglich ist, dass die Anpassung der Ausbringmengen nur innerhalb definierter und/oder definierbarer Schwellenbereiche erfolgt um somit eine Überdosierung oder Unterdosierung zu verhindern.
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Eine bevorzugte Weiterbildung der landwirtschaftlichen Verteilmaschine kann vorsehen, dass die Steuereinrichtung eingerichtet ist, Verteilelemente zur Erzeugung eines streifenförmigen Verteilbild derartig anzusteuern, dass verschiedene streifenförmige Verteilbilder möglich sind. Wodurch die Verteilmaschine für verschiedenste Reihenkulturen eingesetzt werden kann. Insbesondere ist es dadurch möglich streifenförmige Verteilbilder mit unterschiedlich breiten Auftreffbereichen zu erzeugen.
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Es ist möglich, dass die Verteilelemente zur Versorgung mit Verteilgut mit einem Leitungssystem wirktechnisch (z.B. fluidisch) gekoppelt (z.B. verbunden) sind, wobei das Leitungssystem mittels einer, mittels der Steuereinrichtung steuerbaren und/oder regelbaren Fördereinrichtung (z.B. Pumpe, wie bspw. Zentrifugalpumpe, Kreiselpumpe oder dergl.) mit einem veränderbaren Förderdruck (z.B. 0,5 Bar bis 6 Bar) beaufschlagbar (bzw. im Betrieb der Verteilmaschine beaufschlagt) ist.
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Eine alternative oder ergänzende Ausführungsvariante der erfindungsgemäßen Verteilmaschine sieht vor, dass den zumindest zwei sich voneinander unterscheidenden Verteilbildern, insbesondere den Verteilelementen zur Erzeugung der jeweiligen Verteilbilder, jeweils ein Förderdruck zugeordnet ist, und die Steuereinrichtung dazu eingerichtet ist, anhand eines jeweiligen und anhand der Umschaltbedingung ausgewählten Verteilbild den Förderdruck automatisiert an das jeweilige Verteilbild anzupassen. Somit ist die Steuereinrichtung zweckmäßig insbesondere dazu eingerichtet, anhand eines zum jeweiligen Verteilbild zugehörigen Förderdruck, bei einem Wechsel des jeweiligen Verteilbild automatisiert bspw. eine Antriebsdrehzahl eines Antriebsmotor der Fördereinrichtung zu erhöhen oder zu verringern, um somit den Förderdruck jeweils möglichst exakt anzupassen.
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Zur Anpassung des Förderdruck ist es zweckmäßig bspw. möglich, dass die Steuereinrichtung eingerichtet ist, die Fördereinrichtung, insbesondere einen Antriebsmotor der Fördereinrichtung mit einer veränderbaren Antriebsdrehzahl zu betreiben, wobei es möglich ist, dass bei einem Wechsel zwischen einem streifenförmigen Verteilbild und einem ganzflächigen Verteilbild eine automatisierte Erhöhung (z.B. bei Wechsel aus streifenförmig zu ganzflächig) oder Verringerung (z.B. bei Wechsel aus ganzflächig zu streifenförmig) der Antriebsdrehzahl mittels der Steuereinrichtung initiiert werden kann. Zweckmäßig ist es somit möglich, dass der Förderdruck an die jeweilige Anzahl von aktivierten Verteilelementen angepasst wird.
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Um eine Anpassung des Förderdruck noch weiter zu verbessern ist es gemäß einer Weiterbildung der Erfindung auch denkbar, dass dem Leitungssystem zumindest eine Messeinrichtung zugeordnet ist und dass die Steuereinrichtung dazu eingerichtet ist, den Förderdruck im Leitungssystem anhand eines Ausgangssignal der Messeinrichtung anzusteuern. Hierbei kann zudem vorgesehen sein das jedem Verteilbild ein Ausgangssignal der Messeinrichtung zugeordnet ist und die Steuereinrichtung dazu eingerichtet ist, anhand eines jeweiligen und anhand der Umschaltbedingung ausgewählten Verteilbild den Förderdruck automatisiert derartig anzupassen, dass ein gefordertes Ausgangssignal erreicht wird.
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Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass die Steuereinrichtung dazu eingerichtet ist, zur Verteilung des Verteilgut unter Ausbildung von zumindest zwei sich voneinander unterscheidenden Verteilbilder insbesondere unter Ausbildung zumindest eines streifenförmigen Verteilbild oder eines zumindest weitgehend ganzflächigen Verteilbild, die Verteilelemente derartig anzusteuern und/oder mit Verteilgut zu versorgen, dass eine relative Menge an Verteilgut je Flächeneinheit unabhängig vom Verteilbild im Wesentlichen konstant bleibt. Somit ist es möglich, dass die für ein ganzflächiges Verteilbild oder ein streifenförmiges Verteilbild eingesetzten Verteilelemente (z.B. Spritzdüsen) derartig aufeinander abgestimmt sind, dass die relative Menge an Verteilgut je Flächeneinheit unabhängig von der Breite des jeweiligen Auftreffbereich im Wesentlichen, bspw. durch eine Anpassung der Menge an Verteilgut, konstant bleibt. Wobei eine Vorgabe der Menge an Verteilgut insbesondere jeweils unter Vorgabe einer Gesamtmenge je Flächeneinheit (z.B. 100 Liter / Hektar) und bspw. bezogen auf eine ganzflächige Verteilung erfolgt und die Verteilelemente entsprechend ausgewählt oder angesteuert werden, dass lediglich eine anteilige Menge an Verteilgut bei einem streifenförmigen Verteilbild ausgebracht wird.
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Eine bevorzugte Ausführung der landwirtschaftlichen Verteilmaschine kann vorsehen, dass eine Höhenlage des Verteilgestänge mit welcher dieses entlang der landwirtschaftlichen Nutzfläche (z.B. Zielfläche wie bspw. Bodenfläche oder Pflanzenbestand) mittels einer, mittels der Steuereinrichtung steuerbaren und/oder regelbaren Stelleinrichtung veränderbar ist und dass den zumindest zwei sich voneinander unterscheidenden Verteilbildern jeweils eine definierte Höhenlage zugeordnet ist, wobei die Steuereinrichtung dazu eingerichtet ist, anhand eines jeweiligen, anhand der Umschaltbedingung ausgewählten Verteilbild eine Höhenlage automatisiert an das jeweilige Verteilbild anzupassen. Erfindungsgemäß können somit bspw. wiederum anhand des jeweiligen Verteilbild mittels der Steuereinrichtung Verteilelemente angesteuert werden, deren Zerstäubungscharakteristik einen Sprühfächer ausbildet mit einem Sprühwinkel der einen bestimmten Auftreffbereich abdeckt, wobei wiederum dieser Auftreffbereich durch eine Veränderung der Höhenlage verändert werden kann, wodurch wiederum die gewünschte behandelte Fläche, d.h. die Breite des Auftreffbereich, anhand des Verteilbild vergrößert oder verringert, werden kann.
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Ein Wechsel zwischen den Verteilbildern kann gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung derartig erfolgen, dass die Steuereinrichtung dazu eingerichtet ist, bei einem Wechsel der Ansteuerung der Verteilelemente zwischen den zumindest zwei Verteilbilden, diese zumindest kurzzeitig derartig anzusteuern, dass sowohl die Verteilelemente zur Ausbildung zumindest eines streifenförmigen Verteilbild und eines ganzflächigen Verteilbild, aktiv sind. Zweckmäßig ist es denkbar, dass die Steuereinrichtung dazu eingerichtet ist, bei einem Wechsel der Ansteuerung der Verteilelemente zwischen den zumindest zwei Verteilbilden diese jeweils zumindest eine definierte und/oder definierbare Mindestzeit (z.B. 5 Sekunden) gleichzeitig anzusteuern und/oder diese eine definierte und/oder definierbare Mindeststrecke (z.B. 5 Meter) gleichzeitig anzusteuern und/oder diese anhand von Sensorsignalen zur Überwachung des jeweiligen Verteilbild gleichzeitig anzusteuern.
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Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung ist es denkbar, dass die Steuereinrichtung dazu eingerichtet ist, die Verteilelemente während einer Überfahrt anhand einer Umschaltbedingung wahlweise zur Verteilung des Verteilgut unter Ausbildung von zumindest zwei sich voneinander unterscheidenden Verteilbildern anzusteuern, insbesondere bereits vor Erreichen der Umschaltbedingung anzusteuern. Somit ist es bspw. möglich, bei einer durch ein Positionsbestimmungssystem vorgegebenen Umschaltbedingung bereits einen Wechsel des Verteilbild zu veranlassen bevor dieser Wechsel eigentlich benötigt wird, da jedoch die Verteilmaschine eine Systemreaktionszeit aufweisen kann, kann auf diese Weise die Systemreaktionszeit kompensiert werden.
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Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung wird ein Verfahren zum Ausbringen von landwirtschaftlichem Verteilgut, insbesondere ausgeführt mittels einer Feldspritze oder einem pneumatischen Düngerstreuer bereitgestellt.
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Das Verfahren umfasst die Schritte, Ausbringen von Verteilgut auf einer landwirtschaftlichen Nutzfläche unter Erzeugung eines Verteilbildes mittels mehreren Verteilelementen, welche beabstandet zueinander entlang einer Längserstreckung eines Verteilgestänge an diesem angeordnet sind, und Steuern der Verteilung des Verteilgut durch die Verteilelemente mittels einer Steuereinrichtung.
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Das erfindungsgemäße Verfahren ist gekennzeichnet durch ein derartiges Ansteuern der Verteilelemente während einer Überfahrt anhand einer Umschaltbedingung mittels der Steuereinrichtung, dass die Verteilung des Verteilgut wahlweise unter Ausbildung von zumindest zwei sich voneinander unterscheidenden Verteilbildern erfolgt, insbesondere unter Ausbildung zumindest eines streifenförmigen Verteilbild und eines ganzflächigen Verteilbild erfolgt.
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In einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens ist dieses mit einer landwirtschaftlichen Verteilmaschine nach einer der vorstehend beschriebenen Ausführungsformen ausführbar, insbesondere mit einer Feldspritze oder einem pneumatischen Düngerstreuer nach einer der vorstehend beschriebenen Ausführungsformen ausführbar.
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Hinsichtlich der Vorteile und Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Verfahrens wird auch auf die Vorteile und Ausführungsformen der erfindungsgemäßen landwirtschaftlichen Verteilmaschine verwiesen.
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Bevorzugt werden alle Schritte des erfindungsgemäßen Verfahrens während einer Überfahrt, d.h. während einer einzigen Überfahrt der Verteilmaschine über die landwirtschaftlichen Nutzfläche ausgeführt.
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Die Steuereinrichtung weist bspw. eine Rechnereinheit, einen Bordcomputer und/oder dergl. auf und umfasst zudem einen Steuer- und/oder Regelkreis, insbesondere einen hydraulischen und/oder pneumatischen und/oder elektrischen Steuer- und/oder Regelkreis, wobei der Steuer- und/oder Regelkreis zweckmäßig zur hydraulischen und/oder pneumatischen und/oder elektrischen Signal- und/oder Befehlsübertragung ausgebildet ist. Welche Signal- und/oder Befehlsübertragung auch drahtlos (z.B. mittels WLAN) erfolgen kann.
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Im Kontext der Erfindung umfasst die Definition Steuereinrichtung, insbesondere die Gesamtheit der Bauteile zur Signal- und/oder Befehlsübertragung. Dementsprechend auch Rechnereinheiten, CPU's und/oder dergl. Ebenso umfasst sind entsprechend auch in den jeweiligen Sensoren oder Sensoreinheiten oder Sensoranordnungen integrierte Steuereinrichtungen. Ebenso sei darauf hingewiesen, dass die Signale und/oder Daten der Sensoren / Messeinrichtungen / Erfassungseinrichtungen und/oder dergl. jeweils als Rückkoppelung für eine Steuer- und/oder Regelgröße herangezogen werden können.
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Es sei noch darauf hingewiesen, dass die Begriffe „Steuern“ und „Regeln“ und „Steuereinrichtung“ sich auf elektronische und/oder pneumatische und/oder hydraulische Steuerungen oder Regelungen beziehen können, die je nach Ausbildung Steuerungsaufgaben und/oder Regelungsaufgaben übernehmen können. Auch wenn hierin der Begriff „Steuern“ verwendet wird, kann damit gleichsam zweckmäßig auch „Regeln“ umfasst sein. Ebenso kann bei Verwendung des Begriffs „Regeln“ gleichsam auch ein „Steuern“ damit umfasst sein.
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Zur Vermeidung von Wiederholungen sei darauf hingewiesen, dass die erfindungsgemäßen Ausführungsformen und Merkmale in beliebiger Weise und Frei mit der landwirtschaftlichen Verteilmaschine und/oder dem Verfahren kombinierbar sind. Dementsprechend sind alle Ausführungsformen und erfindungsgemäßen Merkmale sowohl für die landwirtschaftliche Verteilmaschine als auch für das Verfahren offenbart und beanspruchbar.
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Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung werden im Folgenden unter Bezug auf die beigefügten Zeichnungen beschrieben. Die Größenverhältnisse der einzelnen Elemente zueinander in den Figuren entsprechen nicht immer den realen Größenverhältnissen, da einige Formen vereinfacht und andere Formen zur besseren Veranschaulichung vergrößert im Verhältnis zu anderen Elementen dargestellt sind. Es zeigen:
- 1 eine Ausführungsvariante einer landwirtschaftlichen Verteilmaschine in Form einer Feldspritze,
- 2 ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen landwirtschaftlichen Verteilmaschine während der Verteilung von Verteilgut in einer schematischen Draufsicht,
- 3A & 3B ein Verteilgestänge einer erfindungsgemäßen landwirtschaftlichen Verteilmaschine unter Erzeugung verschiedener Verteilbilder in einer schematischen Darstellung,
- 4A über ein Leitungssystem wirktechnisch gekoppelte Verteilelemente in einer schematischen Darstellung,
- 4B über zwei Leitungssysteme wirktechnisch gekoppelte Verteilelemente in einer schematischen Darstellung.
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Die in den 1 bis 4 gezeigten Ausführungsformen stimmen zumindest teilweise überein, so dass ähnliche oder identische Teile mit den gleichen Bezugszeichen versehen sind und zu deren Erläuterung auch auf die Beschreibung der anderen Ausführungsformen bzw. Figuren verwiesen wird, um Wiederholungen zu vermeiden.
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1 zeigt eine Ausführungsvariante einer landwirtschaftlichen Verteilmaschine 10 in Form einer Feldspritze. Die Verteilmaschine 10 ist als gezogene Verteilmaschine 10 mit eigenem Fahrwerk 12 ausgeführt, könnte jedoch alternativ auch als selbstfahrende Verteilmaschine 10 oder als eine an ein Zugfahrzeug angebaute Verteilmaschine 10 ausgeführt sein. Zur Verbindung mit einem Zugfahrzeug umfasst die Verteilmaschine zudem eine Verbindungseinrichtung 14 in Form einer Zugöse.
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Zum Mitführen des jeweiligen zu verteilenden landwirtschaftlichen Verteilgut umfasst die Verteilmaschine 10 zumindest einen Vorratsbehälter 16. Zudem umfasst die Verteilmaschine 10 ein sich in großer Längserstreckung L (z.B. Arbeitsbreite von bspw. 21 Meter oder mehr), quer zur Fahrtrichtung FR erstreckendes Verteilgestänge 18. Das Verteilgestänge 18 ist mittels einer Parallelogrammanordnung in dessen Höhenlage H (vergl. 3A) verstellbar gegenüber einer landwirtschaftlichen Nutzfläche, respektive einer Zielfläche wie bspw. einem Kulturpflanzenbestand an einer Rahmenkonstruktion 20 der Verteilmaschine 10 gelagert. Gemäß der 1 ist das Verteilgestänge 18 ein durch eine Fachwerkkonstruktion gebildetes Spritzgestänge.
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Die Verteilmaschine 10 dient zweckmäßig zur Verteilung landwirtschaftlicher Verteilgüter wie bspw. flüssigem oder granularem Pflanzenschutzmittel, Düngemittel, Saatgut oder dergl. auf einer landwirtschaftlichen Nutzfläche 50.
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Die Verteilmaschine 10 ist zweckmäßig vorzugsweise dazu eingerichtet, ein Verfahren wie in diesem Dokument beschrieben auszuführen.
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2 zeigt ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen landwirtschaftlichen Verteilmaschine 10 während der Verteilung von Verteilgut auf einer landwirtschaftlichen Nutzfläche 50 in einer schematischen Draufsicht.
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Auf der landwirtschaftlichen Nutzfläche 50 befinden sich in einem ersten Feldabschnitt F1 eine Vielzahl von parallelen, durch Kulturpflanzen 52 gebildeten, Kulturpflanzenreihen 52a - 52o, die sich durch die Aussaat ergeben, entlang welcher die Verteilmaschine 10 insbesondere unter Erzeugung eines ersten Verteilbild bewegt wird. In einem Feldabschnitt F2 befinden sich zudem weitere, durch Kulturpflanzen 52 gebildete, Kulturpflanzenreihen 54a - 54g welche quer zu den Kulturpflanzenreihen 52a - 52o angeordnet sind und bspw. ein Vorgewende bilden können. Im zweiten Feldabschnitt F2 kann bspw. ein zweites Verteilbild erzeugt werden.
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Es sei darauf hingewiesen, dass gemäß der 2 die Kulturpflanzen 52 jeweils in einer exakten Reihe angeordnet sind, es wäre jedoch auch denkbar, dass diese quer zueinander versetzt (z.B. durch Breitsaat) angeordnet sind und/oder das zwei oder mehr Reihen von Kulturpflanzen 52 (z.B. sog. Doppelsaatband) wiederum die Kulturpflanzenreihen 52a - 52o; 54a - 54g bilden. Wobei die somit versetzt, zueinander angeordneten Kulturpflanzen 52, respektive die Kulturpflanzenreihen 52a - 52o; 54a - 54g einen maximalen Abstand quer zur Fahrtrichtung aufweisen der kleiner ist als 20cm, und wobei zwischen Gruppen mit zwei oder mehr Reihen von Kulturpflanzen wiederum sich Zwischenbereiche die größer als 25cm sind erstrecken können.
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Auf der landwirtschaftlichen Nutzfläche 50 befinden sich zudem zwei Stellen mit Schadbewuchs 56 (z.B. Unkrautbewuchs), welcher jeweils derartig intensiv ist, dass keine Kulturpflanzenreihen 52a - 52o mehr ersichtlich sind.
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Um aus einem ersten Feldabschnitt F1 in einen zweiten Feldabschnitt F2 zu gelangen, muss die Verteilmaschine 10 zudem eine parallel zu den Kulturpflanzenreihen 52a - 52o verlaufende Bewegungsbahn verlassen und in einer Kurve in Richtung der Kulturpflanzenreihen 54a-54g sich bewegen.
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Um bei den sich im Feldabschnitt F1 und dem Feldabschnitt F2 sich verändernden Bedingungen, sowie bei der Bewegung der Verteilmaschine 10 entlang der Kurvenbahn eine jederzeit geforderte Verteilung des Verteilgut zu gewährleisten ist es gemäß der vorliegenden Erfindung möglich, dass eine Steuereinrichtung dazu eingerichtet ist, die Verteilelemente 22, welche an einem Verteilgestänge 18 montiert sind, während einer Überfahrt anhand einer Umschaltbedingung wahlweise zur Verteilung des Verteilgut unter Ausbildung von zumindest zwei sich voneinander unterscheidenden Verteilbildern anzusteuern, insbesondere unter Ausbildung eines streifenförmigen Verteilbild (z.B. entlang einer parallelen Fahrt in Feldabschnitt F1 entlang der Kulturpflanzenreihen 52a - 52o, oder entlang der Kulturpflanzenreihen 54a - 54g) oder eines zumindest weitgehend ganzflächigen Verteilbild (z.B. im Bereich des Schadbewuchs 56 oder entlang der Kurvenbahn, d.h. entlang des Feldabschnitt F2) anzusteuern.
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Gemäß den in 2 exemplarisch dargestellten ersten Feldabschnitten F1 und zweiten Feldabschnitten F2 kann somit jeweils, ein an die Feldabschnitte F1; F2 angepasstes Verteilbild erzeugt werden und dieses jederzeit geändert werden. Es sei noch darauf hingewiesen, dass die jeweiligen zu den zwei ersten Feldabschnitten F1 und den zwei zweiten Feldabschnitten F2 dazugehörigen Verteilbilder identisch oder unterschiedlich sein können, d.h. das zweckmäßig die Verteilbilder in den ersten Feldabschnitten F1 identisch oder unterschiedlich sein können und/oder die Verteilbilder in den zweiten Feldabschnitten F2 identisch oder unterschiedlich sein können.
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Die 3A und 3B zeigen jeweils eine schematische Darstellung eines Verteilgestänge einer erfindungsgemäßen Verteilmaschine unter Erzeugung verschiedener Verteilbilder. Wobei gemäß der 3A ein ganzflächiges Verteilbild erzeugt wird, d.h. ein Verteilbild erzeugt wird bei welchem die komplette landwirtschaftliche Nutzfläche 50 bedeckt wird, also sowohl die Kulturpflanzenreihen 52a - 52o; 54a - 54g als auch die Zwischenbereiche zwischen den Kulturpflanzenreihen 52a - 52o; 54a - 54g mit Verteilgut bedeckt werden und wobei gemäß der 3B ein streifenförmiges Verteilbild erzeugt wird, d.h. ein Verteilbild erzeugt wird bei welchem jeweils nur die Kulturpflanzenreihen 52a - 52o; 54a - 54g mit Verteilgut bedeckt werden.
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Insbesondere zeigt die 3A eine Konfiguration der Verteilmaschine 10 in der die Verteilelemente 22 zur Ausbildung eines ganzflächigen Verteilbild mittels der Steuereinrichtung derartig angesteuert werden, dass ein ganzflächiger Auftreffbereich von Verteilgut auf der landwirtschaftlichen Nutzfläche 50 erfolgt, insbesondere unter einer zumindest abschnittweise doppelten Überlappung von den mittels der Verteilelemente 22 erzeugten Zerstäubungscharakteristiken. Zudem zeigt die 3B eine Konfiguration der Verteilmaschine 10 in der die Verteilelemente 22 zur Ausbildung eines streifenförmigen Verteilbild mittels der Steuereinrichtung derartig angesteuert werden, dass ein Auftreffbereich von Verteilgut entlang von Kulturpflanzenreihen (52a-52o; 54a-54g) erfolgt und insbesondere ohne eine Überlappung von mittels der Verteilelemente 22 erzeugten Zerstäubungscharakteristiken erfolgt.
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Am Verteilgestänge 18 sind jeweils in Längserstreckung L beabstandet zueinander mehrere Verteilelemente 22 angeordnet, die jeweils dazu eingerichtet sind, Verteilgut auf einer landwirtschaftlichen Nutzfläche 50 unter Erzeugung von zumindest zwei sich voneinander unterscheidenden Verteilbildern auszubringen.
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Zur Verteilung des Verteilgut unter Ausbildung von zumindest zwei sich voneinander unterscheidenden Verteilbildern ist es möglich, dass mittels einer Steuereinrichtung eine unterschiedliche Anzahl der Verteilelemente 22 angesteuert wird, d.h. dass anhand des geforderten Verteilbild eine unterschiedliche Anzahl der Verteilelemente 22 aktiviert oder deaktiviert wird. Ebenso wäre es denkbar, dass die Steuereinrichtung dazu eingerichtet ist, zur Verteilung des Verteilgut unter Ausbildung von zumindest zwei sich voneinander unterscheidenden Verteilbildern sich voneinander in deren Zerstäubungscharakteristik unterscheidende Verteilelemente 22, insbesondere unter Ausbildung zumindest eines streifenförmigen Verteilbild oder eines ganzflächigen Verteilbild, anzusteuern. Eine unterschiedliche Zerstäubungscharakteristik kann bspw. durch eine unterschiedliches Tropfenspektrum definiert sein und/oder durch einen Sprühwinkel a (bspw. wesentlich kleiner als 90°) eines Sprühfächer (vergl. 4a) definiert sein.
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Jedem Verteilbild kann eine Höhenlage H des Verteilgestänge 18 zugeordnet sein, wobei wiederum die Steuereinrichtung dazu eingerichtet sein kann, anhand eines jeweiligen, anhand der Umschaltbedingung ausgewählten Verteilbild die Höhenlage H automatisiert an dieses Verteilbild anzupassen.
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Ein Wechsel der Verteilbilder kann anhand einer Umschaltbedingung erfolgen. Wobei die Umschaltbedingung bspw. durch eine manuelle Bedienereingabe vorgegeben werden kann.
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Alternativ oder ergänzend kann eine Umschaltbedingung mittels eines Positionsbestimmungssystem (z.B. Satellitengestütztes Positionsbestimmungssystem) unter Berücksichtigung der aktuellen Lage der Verteilmaschine 10 auf der landwirtschaftlichen Nutzfläche 50 erfolgen. Somit kann bspw. mittels des Positionsbestimmungssystem definiert werden, ob sich bspw. die Verteilmaschine 10 in Richtung einer Kurve bewegt oder im Bereich eines intensiven Schadbewuchses 56 bewegt, wobei wiederum Schadbewuchs 56 definierende Daten in der Steuereinrichtung hinterlegt sein können und bspw. anhand der jeweiligen Position aufgerufen werden können.
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Auch denkbar wäre es, dass bspw. einzelnen Feldabschnitten F1; F2 jeweils bestimmte Verteilbilder zugeordnet sind und bspw. anhand des Positionsbestimmungssystem definiert wird, entlang welchem Feldabschnitt F1; F2 sich die Verteilmaschine 10 aktuell bewegt.
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Alternativ oder ergänzend kann eine Umschaltbedingung durch ein sensorisches Erfassen einer Eingangsgröße erfolgen, wobei hierfür bspw. Sensoren an der Verteilmaschine 10 und/oder am Verteilgestänge 18 angeordnet sein können. Mittels der Sensoren kann bspw. ein Lenkwinkel eines Fahrwerks 12 der Verteilmaschine 10 erfasst werden und/oder eine Kurvenfahrt der Verteilmaschine 10 erfasst werden und/oder eine Fahrgeschwindigkeit der Verteilmaschine 10 erfasst werden.
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Eine sensorische Erfassung kann auch eine Erfassung eines Unkrautbesatz umfassen und/oder eine Erfassung eines Vorhandenseins einer Vielzahl von zueinander Parallelen Kulturpflanzenreihen mit einem Abstand von bspw. mindestens 15cm oder mindestens 25cm zueinander umfassen.
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4A zeigt über ein Leitungssystem 24 mit einem Vorratsbehälter 16 wirktechnisch gekoppelte Verteilelemente 22 in einer schematischen Darstellung. 4B zeigt über zwei Leitungssysteme 24 mit zwei Vorratsbehälter 16 wirktechnisch gekoppelte Verteilelemente 22 in einer schematischen Darstellung.
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Mit einer Koppelung der Verteilelemente 22 über zwei Leitungssysteme 24 wird somit insbesondere die Möglichkeit geschaffen, unterschiedliche Verteilgüter mit einem Verteilelement 22, gleichzeitig oder wechselweise ausbringen zu können. Zur Freigabe des jeweiligen Verteilgut und/oder zum Aktivieren oder Deaktivieren des Verteilelement 22 können dem Leitungssystem 24 jeweils entsprechende Ventile 26 zugeordnet sein.
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Die Steuereinrichtung kann eingerichtet sein, anhand eines jeweiligen Verteilbild automatisiert die Verteilelemente 22 jeweils mit einem geforderten Leitungssystem 24 zu verbinden. Somit ist es möglich, dass jedem Verteilbild ein entsprechendes Verteilgut zugeordnet wird und die Steuereinrichtung dies jeweils entsprechend automatisiert ansteuert.
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Das Leitungssystem 24 ist jeweils insbesondere als ein Ringleitungssystem ausgeführt.
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Das Leitungssystem 24 ist jeweils mittels einer, mittels der Steuereinrichtung steuer- und/oder regelbaren Fördereinrichtung 28 (z.B. Pumpe) mit einem veränderbaren Förderdruck beaufschlagbar.
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Es ist möglich, dass jedem Leitungssystem 24 und/oder jedem Verteilbild jeweils ein Förderdruck zugeordnet ist und die Steuereinrichtung dazu eingerichtet ist, anhand eines jeweiligen und anhand der Umschaltbedingung ausgewählten Verteilbild den Förderdruck automatisiert an das Verteilbild anzupassen.
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Jedem Leitungssystem 24 ist zumindest eine Messeinrichtung 30 (z.B. Durchflussmesser) zugeordnet, wobei die Steuereinrichtung zudem dazu eingerichtet sein kann, den Förderdruck im jeweiligen Leitungssystem 24 anhand eines Ausgangssignal der Messeinrichtung 30 anzusteuern.
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Obwohl die Erfindung unter Bezugnahme auf bestimmte Ausführungsbeispiele beschrieben worden ist, ist es für einen Fachmann ersichtlich, dass verschiedene Änderungen ausgeführt werden können und Äquivalente als Ersatz verwendet werden können, ohne den Bereich der Erfindung zu verlassen. Zusätzlich können viele Modifikationen ausgeführt werden, ohne den zugehörigen Bereich zu verlassen. Folglich soll die Erfindung nicht auf die offenbarten Ausführungsbeispiele begrenzt sein, sondern soll alle Ausführungsbeispiele umfassen, die in den Bereich der beigefügten Patentansprüche fallen. Insbesondere beansprucht die Erfindung auch Schutz für den Gegenstand und die Merkmale der Unteransprüche unabhängig von den in Bezug genommenen Ansprüchen.
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Bezugszeichenliste:
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- 10
- landwirtschaftliche Verteilmaschine
- 12
- Fahrwerk
- 14
- Verbindungseinrichtung
- 16
- Vorratsbehälter
- 18
- Verteilgestänge
- 20
- Rahmenkonstruktion
- 22
- Verteilelement
- 24
- Leitungssystem
- 26
- Ventil
- 28
- Pumpe
- 30
- Messeinrichtung
- 50
- landwirtschaftliche Nutzfläche
- 52
- Kulturpflanze
- 52a-52o
- Kulturpflanzenreihen
- 54a-54g
- Kulturpflanzenreihe
- 56
- Schadbewuchs
- FR
- Fahrtrichtung
- F1
- erster Feldabschnitt
- F2
- zweiter Feldabschnitt
- H
- Höhenlage
- α
- Sprühwinkel
- L
- Längserstreckung
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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