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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Möbelkomponente mit wenigstens einer Funktionswand, die insbesondere wenigstens zwei gegenüberliegende Seitenflächen und eine Mehrzahl an Stirnseiten umfasst. An der Funktionswand ist zwischen den Seitenflächen ein Aufnahmeraum ausgebildet, um darin eine Kassette und wiederum darin einen Bewegungsbeschlag zur Führung eines bewegbaren Möbelteils aufzunehmen.
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Im Stand der Technik sind verschiedenste Möbel und insbesondere Küchenmöbel wie Unterschränke oder Hängeschränke bekannt geworden, die in der Regel einen nach vorne offenen Möbelkorpus aufweisen, an dem über Beschläge geführt bewegbare Möbelteile montiert sind. Entsprechende Möbel sind auch bekannt geworden, die beispielsweise ein Barfach aufweisen, welches eine nach unten aufklappbare Möbelklappe bzw. Barfachklappe aufweist. Bei der Bewegung wird das entsprechend bewegbare Möbelteil wie die Klappe oder Tür über einen Bewegungsbeschlag geführt.
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Die vorliegende Erfindung bezieht sich insbesondere auf die Verwendung von Türen und und Klappen und Deckeln als bewegbare Möbelteile. Türen und Klappen werden im Rahmen dieser Anmeldung anhand der Ausrichtung ihrer Schwenkachse unterschieden, die bei Türen in der Regel vertikal und bei Klappen meist horizontal verläuft. Schwenkbare Deckel weisen meist ebenfalls eine horizontal verlaufende Schwenkachse auf. Türen, Klappen und Deckel können aber nicht nur über eine Schwenkbewegung geöffnet werden, sondern auch über lineare Bewegungen oder kombinierte Linear- und Schwenkbewegungen.
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Die Türen, Deckel und Klappen können in allen Fällen einteilig ausgebildet sein oder aus mehreren Einzelteilen bestehen, die miteinander verbunden sind und sich im Bewegungsablauf relativ zueinander bewegen.
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Zur Führung von Türen werden in der Regel Türscharniere verwendet, die an der Seite zwischen Möbelkorpus und Tür schwenkbar angeordnet sind. Eine vergleichbare Anordnung von Scharnieren kann grundsätzlich auch bei Klappen eingesetzt werden. Diese Scharniere sind dann entlang einer oberen Seitenkante (oder auch einer unteren Seitenkante) der Klappe angeordnet. Häufig ist es gewünscht, die Klappen in einer kombinierten Schwenk- und Schiebebewegung zu öffnen, um, beispielsweise bei einem Hängeschrank, einen größtmöglichen Zugang zum Schrankinnenraum zu erhalten, ohne, dass die Klappe bis in eine waagerechte Position verschwenkt werden muss, in der sie vom Benutzer zum Schließen nicht oder nur noch schlecht erreichbar ist. Aus diesem Grund wurden spezielle Klappenbeschläge entwickelt, die nicht entlang der Schwenkachse zwischen dem Möbelkorpus und Klappe angeordnet werden, sondern seitlich an meist beiden Seitenkanten zwischen der Klappe und der Seitenwand des Möbelkorpus.
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Bekannt sind derartige Türscharniere oder Klappenbeschläge zur Montage an einer Innenseite der Seitenwand. Die Beschläge ragen dabei jedoch unvermeidbar in den Innenraum des Möbelkorpus hinein, was zum einen den nutzbaren Stauraum innerhalb des Möbelkorpus verringert und zum anderen auch eine Strukturierung des Innenraums des Möbelkorpus beeinträchtigt. Ebenso wird eine Reinigung des Innenraums, insbesondere der Innenseite der Seitenwand des Möbelkorpus, durch die aufmontierten Beschläge erschwert. Auch aus optischen Gründen ist eine Seitenwand, auf der keine Beschläge montiert sind, erstrebenswert.
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Zur Montage von Türscharnieren ist es bekannt, in eine Stirnseite einer Seitenwand eine Tasche zu Fräsen, in die das Türscharnier von vorne einsetzbar ist. Auf diese Weise bleibt die Innenseite der Seitenwand frei. Ein zum Einsatz in einer derartigen eingefrästen Tasche geeignetes Scharnier ist beispielsweise aus der Druckschrift
DE 1 559 963 A bekannt. Diese Vorgehensweise eignet sich jedoch nur für Türscharniere mit einer sehr geringen Einbautiefe. Dies liegt in der beschränkten Frästiefe begründet, mit der wirtschaftlich im Herstellungsprozess eine derartige Tasche von der Stirnseite aus in die Seitenwand gefräst werden kann. Auch die Einbaudicke des in eine solche eingefräste Tasche eingesetzten Türscharniers ist sehr begrenzt, da Seitenwände im Möbelbereich meist nur eine Wandstärke von etwa 16 - 20 mm (Millimeter) aufweisen. Beim Fräsvorgang muss eine gewisse Mindestwandstärke seitlich der ausgefrästen Taschen verbleiben, da eine zu dünne Wand bereits beim Fräsvorgang reißen oder brechen würde bzw. so deformiert würde, dass sie keine einwandfreie Oberfläche mehr aufweist.
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Bereits der Einsatz größerer und komplexer Türscharniere ist auf diese Weise nicht möglich. Klappenscharniere weisen in der Regel eine große Einbautiefe im Bereich von mehr als 10 oder 15 cm (Zentimeter) auf, die durch eine Fräsung von der Stirnseite aus nicht zu erzielen ist.
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Aus der Druckschrift
DE 20 2013 003 189 U1 ist eine Seitenwand für einen Möbelkorpus bekannt geworden, wobei die Seitenwand abschnittsweise aus unterschiedlichen Teilen besteht. Insbesondere ist ein hinterer, der Möbelfront abgewandter Teil herkömmlich ausgebildet, zum Beispiel durch ein beschichtetes Holzelement. Ein vorderer Teil der Seitenwand ist durch ein in der genannten Schrift nicht näher beschriebenes Gehäuse gebildet, das eine stirnseitige Öffnung aufweist, in die ein Beschlag eingeschoben werden kann. Das Gehäuse ist zum Beispiel über die Dübel oder Schrauben mit dem herkömmlichen Teil der Seitenwand verbunden. Da das Gehäuse mit dünneren Gehäusewandungen versehen werden kann, als durch eine Einfräsung möglich ist und auch größere Einbautiefen ermöglicht, kann dieses Gehäuse auch zur Aufnahme größerer Türscharniere oder eines Klappenbeschlags eingesetzt werden. Die Oberflächenoptik und Haptik des Gehäuses wird in der Regel jedoch nicht genau der des herkömmlichen Teils der Seitenwand entsprechen, sodass eine einheitliche Oberfläche der Seitenwand nicht erhalten werden kann. Außerdem wird ein Übergang zwischen den beiden Gehäuseteilen sichtbar und gegebenenfalls auch fühlbar sein.
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Bei neuen Entwicklungen werden Bewegungsbeschläge auch in eine Funktionswand eines Möbelstücks integriert. Dazu wird in der Funktionswand ein Aufnahmeraum zur Verfügung gestellt, in welchen eine Kassette eingesetzt wird, in der wiederum der Bewegungsbeschlag befestigt wird. Eine solche Ausgestaltung ist sehr vorteilhaft, da der Bewegungsbeschlag im geschlossenen Zustand innerhalb der Funktionswand aufgenommen ist und auch im geöffneten Zustand nicht stört.
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Zur Anpassung des Bewegungsbeschlags an die örtlichen Gegebenheiten und die Feinjustage wird meist eine Beschlagkomponente wie ein Hebelarm, der mit dem bewegbaren Möbelteil wie einer Klappe oder dergleichen verbunden ist, justierbar ausgeführt. Dadurch kann eine optimale und optisch ansprechende Montage erreicht werden. Aufgrund der relativ geringen Dicke solcher Funktionswände und der dadurch bedingten relativ geringen Dicke bzw. Breite der einzelnen Beschlagkomponenten wird ein filigraner Aufbau bedingt, dessen Stabilität relativ aufwendig zu erreichen ist. Das ist einfacher zu realisieren bei Bewegungsbeschlägen, die beispielsweise auf eine Seitenwand eines Möbelstücks aufgebracht werden, wo die Dimensionierung der einzelnen Beschlagkomponenten weniger limitiert ist.
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Es ist deshalb die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Möbelkomponente zur Verfügung zu stellen, bei der die räumliche Orientierung eines bewegbaren Möbelteils justierbar ist und bei der der Aufbau einfacher und robuster ist.
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Diese Aufgabe wird gelöst durch eine Möbelkomponente mit den Merkmalen des Anspruchs 1. Bevorzugte Weiterbildungen sind Gegenstand der Unteransprüche. Weitere Vorteile und Merkmale der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus der allgemeinen Beschreibung und der Beschreibung der Ausführungsbeispiele.
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Eine erfindungsgemäße Möbelkomponente weist wenigstens eine Funktionswand, wenigstens eine Kassette und wenigstens einen Bewegungsbeschlag zur Führung eines bewegbaren Möbelteils auf. Dabei ist die Kassette an einem Aufnahmeraum der Funktionswand aufgenommen. Der Bewegungsbeschlag ist in einer Beschlagaufnahme der Kassette aufgenommen. Wenigstens eine Beschlagkomponente des Bewegungsbeschlags ist wenigstens abschnittsweise durch eine an einer Stirnseite der Funktionswand angeordnete Öffnung der Kassette durchführbar, um das bewegbare Möbelteil zu führen. Dabei umfasst die Kassette wenigstens eine Einstelleinrichtung, um mittels der Einstelleinrichtung wenigstens eine Beschlagkomponente des Bewegungsbeschlags in wenigstens einer Raumorientierung auszurichten.
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Die erfindungsgemäße Möbelkomponente hat viele Vorteile. Ein erheblicher Vorteil der erfindungsgemäßen Möbelkomponente besteht darin, dass die Kassette wenigstens eine Einstelleinrichtung umfasst, mit der wenigstens eine Beschlagkomponente des Bewegungsbeschlags ausrichtbar ist. Das bedeutet, dass die Einstelleinrichtung einen Teil der Kassette bildet und insofern ein separates Bauteil und nicht Bestandteil des Bewegungsbeschlags ist.
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Dadurch, dass die Einstelleinrichtung nicht Teil des Bewegungsbeschlags ist, können die einzelnen Beschlagkomponenten des Bewegungsbeschlags robuster und gegebenenfalls auch kompakter ausgebildet werden, sodass die Justage verbessert wird. Auch das mögliche Spiel zwischen den einzelnen Bauteilen wird verringert. Der gesamte Aufbau wird einfacher und robuster und ermöglicht eine höhere Präzision und einen stabileren Aufbau.
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Vorzugsweise ist es möglich, den Bewegungsbeschlag bzw. eine Beschlagkomponente in wenigstens einer Raumrichtung auszurichten. Möglich ist es auch, den Bewegungsbeschlag in wenigstens einem Raumwinkel auszurichten. Unter dem Begriff „Raumorientierung“ ist eine Raumrichtung und/oder ein Raumwinkel zu verstehen.
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Die Kassette für den Bewegungsbeschlag ist insbesondere eine Art Gehäuse oder Aufnahmegehäuse oder eine Trageinrichtung für den Bewegungsbeschlag. Die Kassette muss den Bewegungsbeschlag nicht beidseitig und/oder vollständig umschließen. Die Kassette könnte auch „L“-förmig gestaltet sein oder einen Strukturrahmen zur Verfügung stellen.
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Der Bewegungsbeschlag wiederum ist insbesondere eine Beschlageinheit und weist vorzugsweise ein eigenes Gehäuse oder wenigstens einen (selbsttragenden) Tragrahmen auf, an dem die einzelnen Beschlagkomponenten angebracht oder anmontiert sind. So bildet der Bewegungsbeschlag eine einzelne und separate Beschlageinheit, die in sich vorzugsweise selbsttragend ausgebildet ist.
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Vorzugsweise ist der Aufnahmeraum in der Funktionswand vollständig integriert. Der Aufnahmeraum ist insbesondere seitlich nahezu oder im Wesentlichen vollständig oder vollständig bedeckt. Dabei kann der Aufnahmeraum bis auf eine Zugangsöffnung an der Stirnseite der Funktionswand vollständig von der Funktionswand umgeben sein. Möglich ist es aber auch, dass der Aufnahmeraum zu einer Seite der Funktionswand offen ausgebildet ist. Dann ist der Aufnahmeraum der Funktionswand zur Stirnseite und an einer Seitenfläche geöffnet. Wenn die Möbelkomponente als Möbelstück oder dergleichen ausgebildet ist und ein Aufnahmeabteil für Gegenstände aufweist, dann ist der Aufnahmeraum insbesondere zu einer Innenseite des Möbelstücks hin geöffnet. Wenn der Aufnahmeraum auf beiden Seiten abgeschlossen ist, dann ist der Aufnahmeraum vorzugsweise bis auf die Öffnung an der Stirnseite vollständig in die Funktionswand integriert.
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In allen Ausgestaltungen steht die Kassette vorzugsweise nicht oder nicht wesentlich über eine Seitenfläche über. Insbesondere ist ein möglicher Überstand über eine Seitenfläche einer Funktionswand kleiner 20 % oder kleiner 10 % und vorzugsweise kleiner 5 % der Wandstärke der Funktionswand. Besonders bevorzugt steht die Kassette gar nicht seitlich über.
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Der Aufnahmeraum und die Beschlagaufnahme weisen an der Stirnseite der Funktionswand (jeweils) eine Öffnung auf, an dem die Beschlagaufnahme und der Aufnahmeraum nach außen hin und insbesondere mit miteinander korrespondierenden Öffnungen versehen sind. Das bedeutet, dass die Öffnungen in dem Aufnahmeraum und in der Beschlagaufnahme so ausgebildet sind, dass wenigstens eine Beschlagkomponente des Bewegungsbeschlags wenigstens abschnittsweise durch die Öffnungen durchführbar ist.
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In einer bevorzugten Weiterbildung ist die Kassette fest mit der Funktionswand verbunden. Dabei ist es möglich und bevorzugt, dass die Kassette mit der Funktionswand verklebt ist. Möglich ist es auch, dass die Kassette an die Funktionswand angeschraubt oder damit verrastet ist. Die Kassette kann lösbar mit der Funktionswand verbunden sein, kann aber insbesondere auch unlösbar mit der Funktionswand verbunden werden.
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In allen Ausgestaltungen ist es besonders bevorzugt, dass der Bewegungsbeschlag austauschbar an der Kassette aufgenommen ist. Das bedeutet, dass der Bewegungsbeschlag insbesondere ausgetauscht werden kann, während die Kassette (vorzugsweise) fest (und insbesondere auch untrennbar) mit der Funktionswand verbunden bleibt. Das bedeutet, dass ein separater Austausch des Bewegungsbeschlags an der Kassette bzw. an der Funktionswand vorzugsweise möglich ist.
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In besonders bevorzugten Ausgestaltungen ist die Einstelleinrichtung oder wenigstens eine Einstelleinrichtung von der Stirnseite der Funktionswand aus zugänglich. Insbesondere ist wenigstens eine Einstelleinrichtung von der Stirnseite der Funktionswand aus an der Kassette zugänglich. Insbesondere ist die Einstelleinrichtung an der Stirnseite der Kassette zugänglich.
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In vorteilhaften Ausführungen ist der Bewegungsbeschlag insgesamt mit wenigstens einer Einstelleinrichtung verstellbar. Das bedeutet, dass nicht nur eine einzelne Beschlagkomponente mit der Einstelleinrichtung eingestellt bzw. verstellt wird, sondern der Bewegungsbeschlag insgesamt, sodass sich eine Justage der Einstelleinrichtung auf nahezu alle oder alle Beschlagkomponenten des Bewegungsbeschlags auswirkt.
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In vorteilhaften Ausführungen umfasst die Kassette wenigstens zwei Einstelleinrichtungen, mittels derer der Bewegungsbeschlag insgesamt in wenigstens zwei voneinander unabhängigen Raumorientierungen verstellbar ist. Insbesondere ist der Bewegungsbeschlag in zwei voneinander unabhängigen Raumrichtungen verstellbar. Möglich ist es auch, dass die Kassette wenigstens zwei Einstelleinrichtungen umfasst, mittels derer jeweils wenigstens eine (gleiche oder unterschiedliche) Beschlagkomponente in wenigstens zwei Raumorientierungen verstellbar ist. Dabei ist es möglich, dass mit einer Einstelleinrichtung eine Beschlagkomponente in einer Raumrichtung ausgerichtet wird und mit einer anderen Einstelleinrichtung eine andere Beschlagkomponente in einer anderen Raumrichtung.
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In vorteilhaften Ausführungen und Ausgestaltungen ist eine Einstelleinrichtung zur Höhenverstellung des Bewegungsbeschlags (insgesamt) ausgebildet und/oder eine Einstelleinrichtung ist zur Tiefenverstellung des Bewegungsbeschlags (insbesondere insgesamt) ausgebildet.
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Es sind vorzugsweise Einstelleinrichtungen für die Höhe, die Tiefe, die seitliche Richtung und wenigstens eine Winkeleinstellung möglich. Die Einstelleinrichtungen können (oder wenigstens eine Einstelleinrichtung kann) über ein Kegelgetriebe verfügen, sodass beispielsweise eine Drehbewegung mittels eines Werkzeugs aus einer Richtung in einer quer dazu ausgerichteten Richtung umgelenkt wird.
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Es ist bevorzugt, dass wenigstens eine Einstelleinrichtung über ein Einstellelement in Form einer Schraube oder dergleichen verfügt, bei der der Kopf in einer Wandung in Längsrichtung fixiert ist und bei der das Gewinde der Schraube in ein zweites Bauteil eingreift, welches durch Drehung der Schraube bzw. des Einstellelements sich in axialer Richtung der Schraube relativ zu dem ersten Bauteil, in dem der Schraubenkopf gehalten wird, verschiebt. Dadurch kann auf eine einfache Art und Weise eine axiale Verstellung erzielt werden.
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Möglich ist es auch, dass eine Einstelleinrichtung über eine axiale Verstellung (beispielsweise auf korrespondierende Art und Weise) verfügt, wobei die axiale Verstellung auf eine schiefe Ebene oder Keilschieber oder dergleichen einwirkt, sodass mit einer Axialverstellung beispielsweise eine Höhenverstellung bewirkt wird.
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In bevorzugten Weiterbildungen sind zwei Einstelleinrichtungen voneinander unabhängig justierbar. Beispielsweise kann über eine zuvor beschriebene Axialverstellung und eine entsprechende Höhenverstellung eine Einstellung in zwei Raumorientierungen erfolgen, wobei die beiden Einstellungen unabhängig voneinander gemacht werden können.
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Es ist bevorzugt, dass eine Einstelleinrichtung zur Höhenverstellung Gleitkörper umfasst, die auf einer schiefen Ebene bewegbar sind bzw. abrollen oder gleiten.
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Besonders bevorzugt sind die Einstelleinrichtungen unabhängig voneinander justierbar.
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Es ist bevorzugt, wenn der Bewegungsbeschlag mittels wenigstens einer Fixiereinrichtung an der Kassette fixierbar ist. Insbesondere ist der Bewegungsbeschlag mit einer Fixiereinrichtung an der Kassette klemmbar. Besonders bevorzugt ist die Klemmverbindung wieder lösbar.
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In bevorzugten Ausgestaltungen ist die Fixiereinrichtung (im montierten und fixierten Zustand) näher an einer inneren Stirnseite der Kassette als an der Öffnung in der Kassette angeordnet. In bevorzugten Ausgestaltungen weist die Kassette im eingebauten Zustand eine Öffnung an der Stirnseite der Funktionswand auf. An der gegenüberliegenden inneren Stirnseite der Kassette ist vorzugsweise die Fixiereinrichtung angeordnet.
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In bevorzugten Weiterbildungen weist der Bewegungsbeschlag zwei Seitenwandungen auf, die insbesondere voneinander beabstandet gehalten werden. Die Seitenwandungen können auch als Seitenblech bezeichnet werden und bestehen vorzugsweise wenigstens teilweise und besonders bevorzugt überwiegend oder vollständig aus Metall. Ein Bewegungsbeschlag, der durch zwei insbesondere metallische Seitenwandungen eingefasst ist, ermöglicht einen stabilen und kompakten Aufbau.
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Vorzugsweise sind an den Seitenwandungen des Bewegungsbeschlags Stützeinheiten ausgebildet. Eine Stützeinheit kann insbesondere ursprünglich ein separates Bauteil sein, welches bei der Montage des Bewegungsbeschlags fest mit der Seitenwandung verbunden wird. Eine solche Stützeinheit kann auch einen Abstandshalter der beiden Seitenwandungen bilden oder einen solchen zur Verfügung stellen. Eine Stützeinheit kann auch einen Drehpunkt oder eine Drehstelle, ein Gegenlager oder ein Konturstück bilden, an den sich bewegbare Beschlagkomponenten wenigstens zeitweise abstützen können.
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In allen Ausgestaltungen ist es möglich, dass in die Kassette wenigstens eine Kontakteinheit integriert oder darin angeordnet ist. Darüber wird es möglich, den Bewegungsbeschlag mit Hydraulik, Luft oder elektrischer Energie zu versorgen. Eine z. B. elektrische Kontakteinheit ermöglicht eine Stromversorgung eines elektrischen Antriebs oder von Sensoren oder einer Beleuchtung etc. Auch eine Andockung für eine Synchronisation der Beschläge ist möglich.
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In bevorzugten Weiterbildungen umfasst die Funktionswand wenigstens einen Kern und insbesondere wenigstens eine Decklage. Die Decklage kann eine Dekorfläche sein, um eine optisch ansprechende Gestaltung zu erreichen.
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Vorzugsweise umfasst die Funktionswand wenigstens zwei Kerne, wobei in zwei Kerne jeweils eine Ausnehmung eingebracht ist und wobei wenigstens zwei Kerne miteinander verbunden sind und wobei die Ausnehmungen in den beiden (oder mehr) Kernen (gemeinsam) den Aufnahmeraum bilden. In dem Aufnahmeraum ist dann die Kassette aufgenommen.
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Beispielsweise kann jeder Kern eine Ausnehmung aufweisen, die den Umriss bzw. die Grundfläche der Kassette aufweist und welche etwa die halbe Tiefe der Kassette aufweist. Es ist auch möglich, dass in einem Kern eine Ausnehmung von 10 %, 20 %, 30 %, 40 %, 50 % oder 60 % der Dicke einer Kassette ausgebildet ist, während in dem andern Kern eine entsprechend andere Ausnehmung (dementsprechend etwa 90 % bis etwa 40 %) oder keine Ausnehmung vorgesehen ist. Vorzugsweise ist in beiden Kernen eine Ausnehmung mit etwa der hälftigen Dicke der Kassette ausgebildet, um an den Kernen eine zu geringe Wandstärke im Bereich der Kassette zu verhindern.
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In vorteilhaften Weiterbildungen ist der Kern und/oder die Kassette mit wenigstens einer Decklage verbunden. Wenn die Funktionswand im Bereich der Kassette nur über einen Kern verfügt, beträgt die Tiefe der Ausnehmung in dem Kern vorzugsweise etwa die Dicke der Kassette. Die Kassette kann dann auf einer Seite von dem Kern und einer eventuellen Decklage und auf der andern Seite von einer weiteren Decklage abgedeckt sein.
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Besonders bevorzugt ist wenigstens eine Seitenfläche der Funktionswand oder es sind beide Seitenflächen an einer durchgängigen Decklage ausgebildet.
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Es ist besonders bevorzugt, wenn die Kassette wenigstens zum Teil aus einem biologisch abbaubaren Material besteht. Besonders bevorzugt besteht die Kassette im Wesentlichen vollständig oder vollständig aus einem biologisch abbaubaren Material. Vorzugsweise besteht die Kassette wenigstens teilweise aus einem biologisch abbaubaren Kunststoff und insbesondere einem Biopolymer. Wenn die Kassette vollständig (oder nahezu vollständig) aus biologisch abbaubaren Materialien besteht, kann eine aufwendige Demontage der Funktionswand und Trennung der einzelnen Bestandteile gegebenenfalls vermieden werden, wenn das entsprechende Möbelstücke oder die Möbelkomponente entsorgt werden soll.
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Es ist besonders bevorzugt, dass wenigstens eine Beschlagkomponente des Bewegungsbeschlags einer Gruppe von Beschlagkomponenten entnommen ist, welche Antriebe, Getriebeanordnungen, Hebelarme, Drehstellen, Drehpunkte, Stützeinheiten, Konturstücke, Anschläge, Dämpfer und Dämpferkomponenten, Kraftspeicher, Aktuatoren, Sensoren, Spiralfedern, Druckspeicher, teleskopierbare Schienensysteme, Gleitschienen wie zum Beispiel Plattenschienen, Mittelschienen, Frontblendenschienen, Anschlussprofile, Befestigungselemente und Kulissenführungen umfasst.
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Vorzugsweise umfasst die Möbelkomponente wenigstens ein bewegbares und mit dem Bewegungsbeschlag verbundenes Möbelteil. Ein solches bewegbares Möbelteil kann beispielsweise als Klappe, Barfachklappe oder Tür ausgebildet sein.
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Insbesondere umfasst die Möbelkomponente wenigstens zwei Funktionswände oder wenigstens eine Funktionswand und wenigstens eine weitere Wand. Die Möbelkomponente kann als vollständiges Möbelstück oder als eine Möbelgruppe ausgebildet sein und eine Vielzahl von Funktionswänden, Zwischenwänden, Seitenwänden und Böden wie Unterböden und Oberböden und auch Rückwände umfassen.
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In einer bevorzugten Ausgestaltung ist der Bewegungsbeschlag zwischen wenigstens zwei Stellungen bewegbar. Insbesondere ist die erste Stellung eine Schließstellung und die zweite Stellung ist vorzugsweise eine Zwischenstellung oder Öffnungsstellung. Weitere Stellungen sind möglich.
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In vorteilhaften Ausgestaltungen sind die Beschlagkomponenten des Bewegungsbeschlags in der Schließstellung innerhalb eines durch die Kassette aufgespannten Volumens angeordnet, abgesehen gegebenenfalls von Befestigungselementen zur Befestigung des bewegbaren Möbelteils an dem Bewegungsbeschlag. Es ist auch möglich und bevorzugt, dass die Beschlagkomponenten des Bewegungsbeschlags in der Schließstellung innerhalb eines durch den Aufnahmeraum aufgespannten Volumens angeordnet sind, abgesehen von Befestigungselementen zur Befestigung des bewegbaren Möbelteils an den Bewegungsbeschlag.
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Vorzugsweise ist das bewegbare Möbelteil in der Schließstellung an einer Zugangsseite angeordnet und trennt wenigstens ein Aufnahmeabteil mit dem bewegbaren Möbelteil ab, welches in der Öffnungsstellung von der Zugangsseite (an der Funktionswand) aus zugänglich ist.
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In allen Ausgestaltungen kann das oder wenigstens ein Aufnahmeabteil durch wenigstens einen Boden und/oder wenigstens einen Oberboden und/oder wenigstens einen Unterboden und wenigstens eine Funktionswand begrenzt werden. Insbesondere ist das Aufnahmeabteil durch das bewegbare Möbelteil wenigstens teilweise abdeckbar oder verschließbar.
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Die Erfindung ermöglicht einen einfachen und robusten Aufbau einer Möbelkomponente, bei der ein bewegbares Möbelteil wie eine Blende einfacher und robuster mit wenigstens einer Funktionswand verbunden werden kann. Dadurch, dass an der Kassette wenigstens eine Einstelleinrichtung ausgebildet oder umfasst ist, wird keine Verstellung oder es werden weniger Verstellmöglichkeiten an dem Bewegungsbeschlag benötigt. Der Aufbau wird dadurch kompakter, einfacher und günstiger. Der Bewegungsbeschlag wird vorzugsweise an der Kassette festgeklemmt und/oder verrastet und verrutscht dann nicht mehr.
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Vorzugsweise wird recycelbares Material für die Kassette verwendet, wodurch ein Recyclingprozess günstiger wird. Dadurch, dass die Einstelleinrichtungen insbesondere an der Kassette ausgebildet sind und auf den Bewegungsbeschlag vorzugsweise insgesamt einwirken, kann die Anbindung des Bewegungsbeschlags an das bewegbare Möbelteil günstiger ausgestaltet werden. In bevorzugten Ausgestaltungen besteht die Kassette aus einem (biologisch abbaubaren) Kunststoff. Die Seitenflächen des Bewegungsbeschlags können (gegenüber herkömmlichen Seitenflächen eines Bewegungsbeschlags) verlängert werden und greifen in einen Schlitten bzw. eine Schlitteneinrichtung ein. In vorteilhaften Ausgestaltungen werden zwei Schrauben für zwei unterschiedliche Einstelleinrichtungen eingesetzt, wobei eine der beiden Schrauben (insbesondere in einem unteren Bereich) für eine Tiefenverstellung vorgesehen ist und die andere der beiden Schrauben über einen Schieber oder eine Schiebereinrichtung eine Höhenverstellung bewirkt. Die Schiebereinrichtung kann den Bewegungsbeschlag insgesamt über Schrägen nach oben drücken bzw. nach unten bewegen und darüber eine Höhenverstellung erzeugen.
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Insbesondere im oberen Bereich der Kassette sind Konturstücke als Beschlagkomponenten ausgebildet oder befestigt, die ein Gegenlager bzw. mehrere Gegenlager bilden. Mit diesen Gegenlagern bzw. Konturstücken wirken der Bewegungsbeschlag bzw. dessen Beschlagkomponenten zusammen. Eine Fixierung des Bewegungsbeschlags insgesamt kann beispielsweise mithilfe eines langen Schraubendrehers im hinteren Bereich der Kassette durchgeführt werden.
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Ein Vorteil der Verstellung und Justage mithilfe der Einstelleinrichtungen ist, dass man an einer Frontblende Einstelleinrichtungen oder Verstelleinrichtungen einspart und so für eine größere Stabilität sorgt. Mithilfe der Erfindung kann eine stabilere und nicht so filigrane Ausgestaltung der Beschlagkomponenten realisiert werden.
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In einer Kassette können unterschiedlichste Bewegungsbeschläge eingebaut und integriert werden. Der Bewegungsbeschlag kann und muss aber nicht über einen Kraftspeicher und/oder einen oder mehrere Dämpfer verfügen. Die Kraftübertragung kann über Hebel- oder Gelenkarme erfolgen. Insbesondere verfügt die Kassette über ein Gehäuse bzw. ist als Gehäuse ausgebildet, welches über eine Schale verfügt und damit in die Funktionswand eingeklebt, geschraubt oder anderweitig befestigt wird.
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Weitere Vorteile und Merkmale der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus den Ausführungsbeispielen, welche mit Bezug auf die beiliegenden Figuren im Folgenden erläutert werden.
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In den Figuren zeigen:
- 1 eine schematische perspektivische Ansicht einer ersten Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Möbelkomponente;
- 2 eine schematische perspektivische Ansicht der Möbelkomponente nach 1 in einer anderen Stellung;
- 3-5 weitere Ausführungsformen erfindungsgemäßer Möbelkomponenten;
- 6 eine schematische perspektivische Explosionsdarstellung einer erfindungsgemäßen Möbelkomponente;
- 7 die Möbelkomponente nach 7 in einer geschnittenen Seitenansicht;
- 8 die Kassette der Möbelkomponente nach 7 mit dem darin angeordneten Bewegungsbeschlag in einer geschnittenen Darstellung in einer ersten Stellung;
- 9 die Kassette mit dem Bewegungsbeschlag nach 8 in einer anderen Stellung in einem anderen Schnitt;
- 10 ein vergrößertes Detail aus der Kassette nach 8;
- 11 eine Draufsicht auf eine ungeschnittene Kassette;
- 12 eine geschnittene Kassette ohne darin aufgenommenen Bewegungsbeschlag.
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Mit Bezug auf die 1 und 2 wird ein erstes Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Möbelkomponente 1 erläutert. 1 zeigt eine stark schematische perspektivische Darstellung einer erfindungsgemäßen Möbelkomponente 1 in der ersten Stellung 28, welche hier eine Schließstellung ist. Die Möbelkomponente 1 weist hier wenigstens eine Funktionswand 2 und insbesondere zwei seitlich beabstandete Funktionswände 2 auf, wie 2 zeigt.
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Die zwei Funktionswände 2 bilden mit einem Oberboden 43 und einem Unterboden 42 und einem bewegbaren Möbelteil 40 insgesamt eine Möbelkomponente 1, die hier als Oberschrank 100 ausgeführt ist und im Inneren über ein Aufnahmeabteil 41 verfügt. Der Oberschrank 100 ist hier an einer Raumwand 50 angebracht.
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In den beiden Funktionswänden 2 ist jeweils ein Aufnahmeraum 6 ausgebildet, in denen jeweils eine Kassette 10 fest aufgenommen ist. In die Kassetten 10 ist jeweils wiederum ein Bewegungsbeschlag 20 aufgenommen, der über mehrere Beschlagkomponenten 21 verfügen kann.
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Die Funktionswand 2 verfügt über Seitenflächen 3 und 4, wobei die Seitenfläche 3 hier als innere Seitenfläche ausgebildet ist und zu dem Aufnahmeabteil 41 hin ausgerichtet ist. Die Seitenflächen 3 und 4 werden durch Decklagen 3a und 4a vollständig abgedeckt, sodass aus den seitlichen Richtungen die Kassette 10 oder der Bewegungsbeschlag 20 an der Funktionswand 2 nicht sichtbar ist.
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Es ist auch möglich, dass die Möbelkomponente 1 über Türen verfügt, die dann jeweils als bewegbares Möbelteil 40 um eine hier im Wesentlichen vertikale Achse drehbar angeordnet sind, wie in der rechten Hälfte von 2 gestrichelt dargestellt ist. Dann ist es bevorzugt, dass die Kassetten 10 bzw. wenigstens eine Kassette 10 in den Boden bzw. hier Oberboden 43 integriert ist, wobei der Oberboden 43 dann eine Funktionswand 2 bildet.
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Die Möbelkomponente 1 bzw. Oberschrank 100 sind hier von der Zugangsseite 5b aus zugänglich, von der auch die an den Stirnseiten 5 ausgebildeten bzw. von dort zugänglichen Aufnahmeräume 6 sichtbar sind.
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Die jeweiligen Funktionswände 2 weisen eine Wandstärke 2a auf, die etwas größer ist als eine Breite der Kassetten 10, die wiederum etwas breiter ausgeführt ist als eine Breite des Bewegungsbeschlags 20, der hier austauschbar an der Kassette 10 aufgenommen ist.
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Das bedeutet hier, dass zur Wartung oder Reparatur ein Bewegungsbeschlag 20 aus einer Kassette 10 entnehmbar ist. Das kann beispielsweise nötig sein, um einzelne Beschlagkomponenten 21 oder den Bewegungsbeschlag 20 insgesamt auszutauschen. Dabei it eine Demontage der Möbelkomponente 1 insgesamt nicht nötig. Das ist beispielsweise vorteilhaft, wenn dem Verschleiß unterliegende Komponenten wie ein Antrieb oder ein Kraftspeicher oder eine Dämpfereinrichtung an dem Bewegungsbeschlag 20 ausgetauscht werden soll.
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Während 1 die Möbelkomponente 1 in der ersten Stellung 28 bzw. in der Schließstellung zeigt, ist die Möbelkomponente 1 in 2 in einer zweiten Stellung 29 abgebildet ist, die eine Zwischenstellung und hier die Öffnungsstellung darstellt.
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In den 3-5 sind (leicht) unterschiedliche Ausführungen von Möbelkomponenten 1 in jeweils perspektivischer Darstellung abgebildet, wobei in 3 die Funktionswand 2 durch zwei Kerne 8 und 9 hergestellt wird, an denen jeweils eine (Teil-) Ausnehmung ausgebildet ist. Zusammen ergeben die Ausnehmungen an den Kernen 8 und 9 den Aufnahmeraum 6, an dem die Kassette 10 aufgenommen und befestigt und insbesondere eingeklebt wird.
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Bei der Fertigung ist es möglich, dass die Kassette 10 mit den Einstelleinrichtungen 30 und 31 in die Ausnehmungen an den Kernen 8 und 9 eingelegt wird, bevor die beiden Kerne 8 und 9 miteinander verbunden und insbesondere verklebt werden. Möglich ist es auch, dass die vordere Öffnung des Aufnahmeraums 6 so bemessen ist, dass der Bewegungsbeschlag 20 nach der vollständigen Herstellung der Funktionswand 2 in den Aufnahmeraum 6 von außen eingeschoben und dort befestigt werden kann. Ebenso können auch die Einstelleinrichtungen 30 und 31 insgesamt oder Teile davon nachträglich eingeschoben werden.
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Es ist z. B. möglich, den Bewegungsbeschlag 20 entlang der Raumorientierungen und hier der Raumrichtungen x, y und z auszurichten. Auch eine winkelmäßige Ausrichtung ist möglich.
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In 3 ist zu erkennen, dass die Öffnung 7 des Aufnahmeraums 6 an der Stirnseite 5 der Funktionswand wenigstens teilweise mit der Öffnung 12 der Kassette 10 fluchtet, sodass die Beschlagaufnahme 11 von der Stirnseite 5 der Funktionswand 2 aus zugänglich ist, um einen Bewegungsbeschlag 20 einzuschieben oder zu entnehmen.
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4 zeigt eine Variante der Funktionswand 2 einer Möbelkomponente 1, bei der vorzugsweise nur ein Kern 8 eingesetzt wird, der eine Ausnehmung aufweist, die den Aufnahmeraum 6 insgesamt zur Verfügung stellt. In den Aufnahmeraum 6 ist die Kassette 10 eingesetzt, in welcher in einem hier unteren Bereich die Einstelleinrichtungen 30 und 31 enthalten sind. Darüber ist in der hier gezeigten Orientierung der Bewegungsbeschlag 20 in die Beschlagaufnahme 11 der Kassette 10 eingeschoben und dort befestigt. Die Vorderseite bzw. die Stirnseite 5 der Funktionswand wird zum Teil durch eine Deckblende 5a abgedeckt, die (Zugangs-) Öffnungen zu den Einstelleinrichtungen 30 und 31 und der Beschlagaufnahme 11 in der Kassette 10 freilässt.
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Auf der dem Betrachter zugewandten Seite der Funktionswand kann die Funktionswand 2 hier insgesamt von einer Decklage 3a abgedeckt werden, die hier schraffiert eingezeichnet ist. Dadurch wird ein optisch einheitliches Bild erzeugt. Möglich ist es aber auch, dass einzelne Decklagen 3a auf den Kern 8 (abgesehen von dem Bereich des Aufnahmeraums 6) und separat davon auf die Kassette 10 aufgebracht werden. Dann entsteht ein nahezu einheitlicher Eindruck von der Seite. Gegebenenfalls kann eine dünne Trennlinie zwischen den Decklagen des Kerns 8 und der Kassette 10 sichtbar sein. Möglich ist es auch, dass eine Decklage 3a nur auf den Kern aufgebracht wird und nicht im Bereich der Kassette 10.
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5 zeigt eine Variante in einer schematischen Seitenansicht, wobei die Fläche der Kassette 10 an dem Aufnahmeraum 6 schräg von unten links nach oben rechts schraffiert dargestellt ist. Der Bereich des Bewegungsbeschlags 20 ist ebenfalls schraffiert dargestellt, und zwar in einer Schraffur, die von oben links nach unten rechts verläuft. Der somit kreuzförmig schraffierte Bereich stellt den Bereich dar, in dem der Bewegungsbeschlag an der Beschlagaufnahme 11 der Kassette 10 aufgenommen ist, da dort der Bewegungsbeschlag 20 an der Kassette 10 aufgenommen ist.
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Es ist klar erkennbar, dass die Einstelleinrichtungen 30 und 31 hier unterhalb des Bewegungsbeschlags 20 und noch innerhalb der Kassette 10 untergebracht sind. Die Beschlagaufnahme 11 innerhalb der Kassette 10 ist deshalb entsprechend kleiner ausgebildet als der Aufnahmeraum 6 in der Funktionswand 2.
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6 zeigt eine schematische perspektivische Explosionsdarstellung einer Möbelkomponente 1, die zwei Kerne 8 und 9 mit darin ausgebildeten Ausnehmungen aufweist, die gemeinsam den Aufnahmeraum 6 zu Verfügung stellen.
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In dem Aufnahmeraum 6 ist die Kassette 10 aufnehmbar, die über eine Beschlagaufnahme 11 und eine (im bestimmungsgemäßen Zusammenbau) an der Stirnseite 5 der Funktionswand 2 zugängliche Öffnung 12 verfügt. Separat von der Öffnung 12 sind hier Einstellöffnungen 14 an der Stirnseite der Kassette 10 ausgebildet.
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Nach dem Zusammenbau der Kerne 8 und 9 und der Aufnahme der Kassette 10 in dem Aufnahmeraum 6 der Funktionswand 2 und der Aufnahme des Höhenschiebers 17 und der Längsverstellung 18 der Einstelleinrichtungen 30 und 31 an der Kassette 10 kann die Deckblende 5a auf die Stirnseite 5 der Funktionswand 2 aufgebracht werden. An der Deckblende 5a verbleiben dann Öffnungen für die Beschlagaufnahme 11 und die Einstellöffnungen 14.
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Der Bewegungsbeschlag 20 verfügt über hier metallisch ausgebildete Seitenwandungen 23 und 24, die über Abstandhalter miteinander auf Abstand gehalten und miteinander verbunden werden. In dem Zwischenraum zwischen den Seitenwandungen 23 und 24 werden weitere bewegbare Beschlagkomponenten 21 des Bewegungsbeschlags 20 aufgenommen. So können dort Hebelarme 21a, Kraftspeicher 21b, Dämpfer 21c und Drehpunkte 21d sowie Stützeinheiten bzw. Konturstücke 21e und Befestigungselemente 21f vorgesehen sein.
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Über ein Werkzeug 35 kann am hinteren Ende eine Fixiereinrichtung 25 betätigt werden, um den Bewegungsbeschlag 20 in der Beschlagaufnahme 11 der Kassette 10 zu fixieren.
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7 zeigt die Möbelkomponente 1 aus 6 in einer schematischen geschnittenen Darstellung im zusammengebauten Zustand.
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An dem Kern 8 bzw. 9 ist die Kassette 10 aufgenommen und eingeklebt. Im hier unteren Bereich der Kassette 10 sind die Einstelleinrichtungen 30 und 31 in der Kassette 10 aufgenommen, um eine Höhenverstellung durch die Einstelleinrichtung 30 und eine Tiefenverstellung durch die Einstelleinrichtung 31 bewerkstelligen zu können. Mit beiden Einstelleinrichtungen 30, 31 wird hier unabhängig voneinander jeweils eine Raumorientierung des Bewegungsbeschlags 20 beeinflusst. Es wird jeweils die Einbauhöhe und die Einbautiefe des Bewegungsbeschlags 20 an der Kassette 10 insgesamt verstellt.
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In 7 ist der hier mehrere Federn umfassende Kraftspeicher 21b und es sind die Dämpfer 21c für die beiden Endstellungen (Endlagendämpfung) des bewegbaren Möbelteils 40 zu erkennen.
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Der Schraubendreher als Werkzeug 35 ist hier im Eingriff mit dem Werkzeugkoppelteil 25c der Fixiereinrichtung dargestellt. Durch Drehbewegung des Werkzeugs 35 kann der Bewegungsbeschlag 20 an der in die Funktionswand 2 eingeklebten Kassette 10 fixiert werden.
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Die Schale 13 der Kassette 10, die in den Aufnahmeraum 6 der Funktionswand 2 eingeklebt ist, ist hier im Schnitt dargestellt.
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Die Beschlagkomponenten 21a, 21b, 21c und 21d sind jeweils auf der Seitenwandung 23 bzw. 24 des Bewegungsbeschlags 20 befestigt. Die Seitenwandung 23, 24 des Bewegungsbeschlags 20 sind hier metallische Seitenbleche, die dem Bewegungsbeschlag 20 die nötige Stabilität geben.
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8 zeigt die Kassette 10 mit dem daran aufgenommenen Bewegungsbeschlag 20 in einer geschnittenen schematischen Darstellung. Dabei wurden von dem Bewegungsbeschlag 20 diverse Beschlagkomponenten 21 ausgeblendet, um den Überblick zu erleichtern.
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Im unteren Bereich ist an der Schale 13 der Kassette 10 der Höhenschieber 17 der Einstelleinrichtung 30 zu erkennen. Durch Drehung der Schraube 33 von der vorderen Stirnseite der Kassette 10 aus wird der Höhenschieber 17 in Längsrichtung verstellt, womit aufgrund der schiefen Ebene eine Höhenverstellung des Bewegungsbeschlags 20 insgesamt erfolgt.
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Über die Einstelleinrichtung 31 kann eine Längsverstellung des Bewegungsbeschlags 20 innerhalb der Beschlagaufnahme 11 der Kassette 10 erfolgen. Durch Drehung der Schraube 34 von der vorderen Stirnseite der Kassette 10 aus, wird der Bewegungsbeschlag 20 in Längsrichtung verstellt. Die Einstellungen der Einstelleinrichtung 30 und 31 werden vorgenommen, bevor die Fixiereinrichtung 25 an dem Fixierelement 15 der Kassette 10 fixiert wird. Dadurch wird der Bewegungsbeschlag 20 an der Kassette 10 gesichert.
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9 zeigt einen leicht verschobenen Querschnitt durch die Kassette 10 mit Bewegungsbeschlag 20 gemäß 8. Außerdem ist die relative Ausrichtung des Bewegungsbeschlags 20 in 9 anders als in 8.
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Während in 8 der Bewegungsbeschlag 20 tiefer in die Beschlagaufnahme 11 eingeführt und an dessen oberen Rand eingestellt ist, ist in der Darstellung nach 9 der Bewegungsbeschlag 20 durch die Einstelleinrichtungen 30 und 31 weiter nach unten und weiter nach vorne positioniert, sodass sich am rückwärtigen Ende der Kassette 10 ein Abstand 38 und am oberen Ende zwischen der Innenseite der Kassette und der Außenseite des Bewegungsbeschlags 20 ein Abstand 37 ergibt. Die Abstände 37 und 38 sind in 9 jeweils größer sind als die entsprechenden Abstände 37, 38 in der in 8 dargestellten Position.
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Dementsprechend ändert sich auch der vordere Abstand 36 zwischen dem vorderen Ende des Bewegungsbeschlags 20 und dem vorderen Ende der Kassette 10 und der untere Abstand 39 zwischen der Einstelleinrichtung 30 und dem Boden der Kassette 10. Klar erkennbar sind die unterschiedlichen Einstellungen auch durch die unterschiedlichen Abstände „A“, die ein Maß für die Höheneinstellung des Bewegungsbeschlags 20 darstellen.
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10 zeigt die Fixiereinrichtung 25 in einem vergrößerten Ausschnitt. Dabei ist erkennbar, dass das Werkzeugkoppelteil 25c zusammen mit der Schraube 25b ein Kegelgetriebe 25a ergibt. Dadurch wird eine Drehbewegung des Werkzeugs 35 hier um etwa 90° umgelenkt. Dadurch werden Klemmbereiche der Fixiereinrichtung 25 an dem Fixierelement 15 geklemmt, nachdem mittels der Einstelleinrichtung 30 und 31 die Tiefenposition und die Höhenposition des Bewegungsbeschlags 20 an der Kassette 10 bzw. innerhalb der Beschlagaufnahme 11 justiert wurde.
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11 und 12 zeigen schließlich Ansichten der Kassette 10, wobei in 11 eine Draufsicht auf die Kassette 10 von außen abgebildet ist und in 12 ein Querschnitt dargestellt ist. Erkennbar sind jeweils die Nuten 32, die eine schiefe Ebene bilden, in denen entsprechende Komponenten des Höhenschiebers 17 durch eine axiale Verstellung in der Höhe verstellt werden. Anstelle von Nuten 32 können auch entsprechende schiefe Ebenen ausgebildet sein, auf denen entsprechende weitere Komponenten höhenverstellt werden.
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Die Beschlagaufnahme 11 kann vorzugsweise in einem hinteren Bereich eine elektrische Kontakteinheit 16 aufweisen, um darüber den Bewegungsbeschlag 20 gegebenenfalls mit elektrischem Strom zu versorgen. Dadurch kann beispielsweise ein Antrieb des Bewegungsbeschlag 20 mit Energie versorgt werden. Auch Sensoren oder Leuchtelemente oder dergleichen können somit der benötigten elektrischen Energie versorgt werden.
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Im hinteren Bereich der Schale 13 der Kassette 10 ist das Fixierelement 15 im Schnitt zu erkennen.
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Insgesamt ermöglicht die Erfindung eine robuste und einfache Konstruktion einer Möbelkomponente 1, an der ein Bewegungsbeschlag 20 austauschbar innerhalb von einer Kassette 10 in wenigstens einer Raumorientierung verstellbar angeordnet ist.
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Dabei wird insbesondere der Bewegungsbeschlag 20 insgesamt in seiner Position durch Einstelleinrichtungen 30 oder 31 eingestellt. Die Kassette 10 kann aus einem biologisch abbaubaren Material und insbesondere Kunststoff bestehen, sodass das Recycling erleichtert wird. Der Bewegungsbeschlag 20 ist austauschbar an der Kassette 10 aufgenommen, sodass der Bewegungsbeschlag 20 im Bedarfsfall bei Wartung oder Reparatur ausgetauscht werden kann. Die Höheneinstellung erfolgt insbesondere über einen Keilschieber oder dergleichen.
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Die Kassette 10 kann, wie dargestellt, eine einseitige Öffnung zum Einschieben des Bewegungsbeschlags 20 und zum Herausbewegen einer Beschlagkomponente 21 aufweisen. Die Kassette kann (auch nur einseitig) schalenförmig ausgebildet sein, sodass der Beschlag 20 seitlich eingesetzt wird und sich die Beschlagkomponente 21 aus einer anderen seitlichen Öffnung 12 herausbewegt.
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Die Möbelkomponente 1 kann mit unterschiedlichen Bewegungsbeschlägen ausgerüstet sein und zu unterschiedlichen Zwecken dienen.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Möbelkomponente
- 2
- Funktionswand
- 2a
- Wandstärke
- 3
- Seitenfläche (innen)
- 3a
- Decklage
- 4
- Seitenfläche (außen)
- 4a
- Decklage
- 5
- Stirnseite
- 5a
- Deckblende
- 5b
- Zugangsseite
- 6
- Aufnahmeraum
- 7
- Öffnung in 5
- 8
- Kern
- 9
- Kern
- 10
- Kassette
- 11
- Beschlagaufnahme
- 12
- Öffnung
- 13
- Schale
- 14
- Einstellöffnung
- 15
- Fixierelement
- 16
- Kontakteinheit
- 17
- Höhenschieber
- 18
- Längsverstellung
- 20
- Bewegungsbeschlag
- 21
- Beschlagkomponente
- 21a
- Hebelarm
- 21b
- Kraftspeicher
- 21c
- Dämpfer
- 21d
- Stützeinheit, Drehpunkt
- 21e
- Stützeinheit, Konturstück
- 21f
- Befestigungselement
- 23
- Seitenwandung
- 24
- Seitenwandung
- 25
- Fixiereinrichtung
- 25a
- Kegelgetriebe
- 25b
- Schraube
- 25c
- Werkzeugkoppelteil
- 28
- Stellung
- 29
- Stellung
- 30
- Einstelleinrichtung
- 31
- Einstelleinrichtung
- 32
- Nut
- 33
- Einstelleinheit, Schraube
- 34
- Einstelleinheit, Schraube
- 35
- Werkzeug
- 36
- Abstand vorn
- 37
- Abstand oben
- 38
- Abstand hinten
- 39
- Abstand unten
- 40
- bewegbares Möbelteil, Klappe, Deckel, Tür
- 41
- Aufnahmeabteil
- 42
- Unterboden
- 43
- Oberboden
- 50
- Raumwand
- 100
- Oberschrank
- A
- Abstand
- x
- Raumorientierung
- y
- Raumorientierung
- z
- Raumorientierung
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 1559963 A [0007]
- DE 202013003189 U1 [0009]