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Die Erfindung betrifft ein Flurförderzeug, insbesondere einen Kommissionierstapler.
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Flurförderzeuge bzw. Flurfördergeräte dienen zum Ein- und Auslagern von Ladeeinheiten, insbesondere von auf einer Palette oder in einem Regal angeordneten Gütern, und sind hinlänglich bekannt. Besondere Bauformen der Flurförderzeuge können auch zur Kommissionierung dienen, bei der ein Zusammenstellen ausgewählter Teilmengen an Gütern erfolgt. Das Ein- und Auslagern von Teilmengen erfolgt dabei in der Regel durch einen Bediener bzw. Fahrer des Flurförderzeugs von Hand. Bei größeren und insbesondere schweren Gütern, wie Holz- oder Metallplatten, kann das Ein- und Auslagern auch unter Anwendung technischer Hilfsmittel erfolgen. Es sollte deutlich sein, dass vorliegend unter dem Begriff Güter auch ein einzelnes Gut, wie eine einzelne Platte zu verstehen ist, und nur der besseren Lesbarkeit zumeist der Plural angewendet wird.
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Um das Ein- und Auslagern von Teilmengen für den Bediener zu vereinfachen und die Sicherheit bei Arbeiten in großer Höhe und bei großen oder schweren Gütern zu verbessern, sind aus dem Stand der Technik verschiedene technische Vorschläge für jeweils geeignete Hilfsmittel bekannt, wobei sich diese überwiegend auf ergonomische Verbesserungen des Bedienstands beziehen.
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Aus der
DE 10 2006 029 759 A1 ist beispielsweise ein Kommissionierstapler bekannt, bei dem ein Fahrersitz anhebbar ist, um einer Bedienperson sowohl bei einem direkten Zugriff auf ein- bzw. auszulagernde Güter als auch beim Fahren des Kommissionierstaplers eine ergonomisch günstige Sitzposition zu ermöglichen. Nachteilig ist jedoch, dass die Einlagerung und Auslagerung einzelner Gütermengen durch den händischen Einsatz der Bedienperson nach wie vor relativ zeitaufwändig und insbesondere eine Kommissionierung von Großbauteilen, wie beispielsweise Türelementen, relativ umständlich und kraftaufwändig ist.
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Aus der
DE 30 46 027 A1 ein Hubstapler mit einer Hubgabelvorrichtung sowie einer darüber angeordneten und separat verlagerbaren Kranvorrichtung bekannt. Die Kranvorrichtung kann gegenüber der Hubgabelvorrichtung insbesondere angehoben, abgesenkt und über einen Tragarm seitlich versetzt werden. Nachteilig hierbei ist jedoch, dass die Aufnahme von besonders schweren und/oder in großer Höhe gelagerten Gütern nur bedingt möglich ist, um ein Kippen des Hubstaplers zu vermeiden. Ferner ist das Sichtfeld eines Bedieners, insbesondere bei einem Kommissionierungsvorgang in größerer Höhe, stark eingeschränkt und folglich ein positionsgenaues Greifen oder Ablegen der Güter relativ umständlich und zeitintensiv.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, ein Flurförderzeug bereitzustellen, das zumindest einen der oben genannten Nachteile verbessert und insbesondere eine sichere und unkomplizierte Kommissionierung von Großbauteilen ermöglicht.
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Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch ein Flurförderzeug mit den Merkmalen des Hauptanspruchs gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen, der Beschreibung sowie den Figuren offenbart.
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Das erfindungsgemäße Flurförderzeug umfasst ein Grundfahrwerk, einen starr ausgebildeten Transportrahmen, der zumindest einen Transportboden, auf dem Güter transportiert werden können, und zumindest einen oberhalb des Transportbodens angeordneten Tragbalken aufweist, eine Hebevorrichtung zum Anheben, Absenken und seitlichen Versetzen des Transportrahmens, und eine an dem Tragbalken gelagerte Verlagerungsvorrichtung zum Anheben, Absenken und seitlichen Versetzen der Güter zumindest relativ zu dem Transportrahmen. Dadurch kann insbesondere der Ein- und Auslagerprozess beim Kommissionieren von besonders großen und/oder schweren Gütern vereinfacht und beschleunigt sein. Ferner kann gewährleistet werden, dass eine Bedienperson zu jeder Zeit eine freie Sicht auf die aufzunehmenden oder abzulegenden Güter hat.
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Das Grundfahrwerk umfasst ein Gestell oder Chassis, das in der Regel auf vier Rädern steht und angetrieben bewegbar ist, so dass das Flurförderzeug insbesondere auf innerbetrieblichen Fluren zwischen Hochregalen frei fahren und rangieren kann. Grundsätzlich wird das Flurförderzeug in einer Hauptfahrtrichtung betrieben, die in Längserstreckung des Gestells definiert ist und im Wesentlichen in einer horizontalen Ebene liegt. Um beim Fahren eine große Bewegungsfreiheit des Flurförderzeugs zu erzielen, können sämtliche Räder des Flurförderzeugs um Lenkwinkel von zumindest 90°, vorzugsweise zumindest 180°, besonders bevorzugt 360° schwenkbar gelagert sein. Alternativ oder zusätzlich kann das Grundfahrwerk - insbesondere beim Fahren zwischen zwei Regalwänden - zwischen zwei Planken geführt oder in einer Schiene oder Nut gebunden, und dadurch in der Bewegung sicher geführt sein.
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An dem Grundfahrwerk ist mindestens ein Hubmast oder Hubgerüst angeordnet, welcher sich im Wesentlichen in vertikaler Richtung erstreckt. An dem Hubmast ist die Hebevorrichtung des Transportrahmens angeordnet. Die Hebevorrichtung umfasst insbesondere einen entlang des Hubmastes höhenverlagerbaren Teil, an dem vorliegend der Transportrahmen fixiert ist. Dadurch kann mittels der Hebevorrichtung der gesamte Transportrahmen in eine zum Ein- und Auslagern von Gütern geeignete Höhe verlagert werden, welches insbesondere bei Hochregalen besonders vorteilhaft ist. Darüber hinaus kann bevorzugt mittels der Hebevorrichtung der gesamte Transportrahmen relativ zu dem Grundfahrwerk seitlich versetzt werden. Dadurch kann beispielsweise bei einem Betrieb des Flurförderzeugs zwischen zwei Regalwänden und einem Anfahren eines Regalfachs zum Kommissionieren der Transportrahmen in Richtung des Regalfachs verlagert werden, sodass der Abstand zwischen dem Regalfach und dem Transportrahmen verringert und somit die Sicherheit erhöht werden.
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Der Transportrahmen, oder auch Transportbrücke genannt, kann als ein dreidimensionales, einen Raum aufspannendes Gestell ausgebildet sein. Dazu kann der Transportrahmen insbesondere den Transportboden, mindestens eine sich von dem Transportboden nach oben erstreckende Stütze oder Wand sowie den mindestens einen bevorzugt an der Stütze oder Wand angeordneten Tragbalken aufweisen.
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Der Tragbalken ist üblicherweise horizontal ausgerichtet und oberhalb des Transportbodens angeordnet, insbesondere derart beabstandet, dass eine Bedienperson auf dem Transportboden aufrecht stehen kann. Der Transportbalken ist gegenüber dem Transportboden insbesondere unbeweglich ausgebildet. Der Tragbalken kann insbesondere eine Decke des von dem Transportrahmen aufgespannten Raums bilden oder Teil einer solchen sein, beispielsweise wie ein Deckengerüst. Bei einem als Rechteck ausgebildeten Transportrahmen können insbesondere vier, üblicherweise in den Eckbereichen des Transportbodens angeordnete Stützen oder alternativ zwei Stirnseitenwände und mindestens zwei, in Längserstreckung des Tragrahmens ausgerichtete Tragbalken vorgesehen sein, wobei der Transportrahmen in seiner Längserstreckung hierbei vorteilhafterweise in Längserstreckung des Grundfahrwerks ausgerichtet ist.
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Der Transportboden, oder auch Transportbühne genannt, kann als eine im Wesentlichen horizontale Fläche ausgebildet sein, auf der die zu transportierenden Güter abgelegt werden können. Hierbei können die Güter auf einer Transportpalette gelagert sein oder auch ohne Transporthilfsmittel direkt auf dem Transportboden kommissioniert werden. Insbesondere für Letzteres kann der Transportboden auch als Arbeitsbühne dienen, auf der das Bedienpersonal des Flurförderzeugs sich aufhalten kann.
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Das Be- und Entladen des Transportbodens erfolgt insbesondere seitlich quer zur Hauptfahrtrichtung des Flurförderzeugs. Um beispielsweise bei einem Hochregal den Be- und Entladevorgang sicher und unkompliziert zu gestalten, kann der Transportrahmen mittels der Hebevorrichtung derart angehoben sein, dass der Transportboden auf der gleichen Höhe angeordnet ist wie das für die ein- oder auszulagernden Güter vorgesehene Regalfach. Ferner kann der Transportrahmen und insbesondere der Transportboden in Richtung dieses Regalfachs gegenüber dem Grundfahrwerk seitlich versetzt sein, sodass der Transportrahmen besonders nah an dem Regalfach positioniert sein kann. Der Transportrahmen weist an den Seiten, insbesondere in den Bereichen, in denen ein Be- und Entladen des Transportbodens stattfinden kann, vorzugsweise keine oder eine verstellbare Seitenbegrenzung, wie ein Gitter oder Geländer, auf, so dass die Güter hindernisfrei aus einem Regalfach auf den Transportboden aufgeladen oder von dem Transportboden in einen Regalfach umgeladen werden können. Um diesen Arbeitsschritt zu vereinfachen und zu beschleunigen, weist das Flurförderzeug die Verlagerungsvorrichtung auf.
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Die Verlagerungsvorrichtung zum Anheben, Absenken und seitlichen Versetzen der Güter zumindest relativ zu dem Transportrahmen ist an dem oberhalb des Transportbodens angeordneten Tragbalken des Transportrahmens gelagert und kann entsprechend Güter insbesondere von oben aufnehmen und ablegen. Die Verlagerungsvorrichtung kann insbesondere separat ansteuerbar sein, und als ein Lastenträger ausgebildet sein, der zum seitlichen Versetzen zumindest nach einer Seite hin, insbesondere über die Staplerkontur hinaus, bewegbar ist. Dadurch können beispielsweise auf den Transportboden oder in einem Regalfach anzuordnende Güter in besonders einfacher Weise aufeinandergestapelt werden. Dies ist insbesondere beim Kommissionieren von Großgütern, wie Holzplatten oder Türen, die zumeist mit ihrer flachen Seite aufeinandergestapelt sind, von besonderem Vorteil. Beispielsweise kann nach einem Heranfahren des Flurförderzeugs an das entsprechende Regalfach mittels der Verlagerungsvorrichtung beispielsweise ein in dem Regalfach befindliches Gut von oberhalb des Guts von der Verlagerungsvorrichtung aufgenommen, insbesondere angehoben, und aus dem Regalfach in Richtung des Transportbodens versetzt, insbesondere getragen, und auf dem Transportboden abgelegt werden. Dazu kann die Verlagerungsvorrichtung vorteilhafterweise sowohl Mittel zum seitlichen Versetzen der Güter als auch eine Mittel zum Tragen und Halten der Güter. Beispielsweise kann die Verlagerungsvorrichtung zumindest einen Verlagerungstragarm zum seitlichen Versetzen und mindestens ein an dem Verlagerungstragarm angeordnetes Greifmittel zum Halten und Tragen der Güter aufweisen. Das Versetzen, das heißt ein Bewegen zur Seite, insbesondere in einer horizontalen Ebene, kann hierbei in mehrere Raumrichtung ermöglicht sein, beispielsweise in Richtung der Längserstreckung des Grundfahrwerks, insbesondere über zumindest einen Längsabschnitt des Tragbalkens, sowie in Richtung quer bzw. senkrecht dazu. Es sollte deutlich sein, dass der vorliegende Ausdruck „zumindest relativ zu dem Transportrahmen“ bedeutet, dass die Bewegung zeitgleich auch relativ zu dem übrigen Fahrzeug, insbesondere dem Grundfahrwerk, und einem Regal erfolgen kann.
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Vorzugsweise weist die Verlagerungsvorrichtung einen Auslegerhubgreifer mit einer Lastaufnahmeeinrichtung zum Aufnehmen und Ablegen von Gütern auf. Der Auslegerhubgreifer kann insbesondere zum Anheben, Absenken und seitlichen Versetzen von Gütern geeignet ausgebildet sein, in konstruktiver und funktioneller Hinsicht insbesondere wie bereits oben zur Verlagerungsvorrichtung ausführlich beschrieben. Die an dem Auslegerhubgreifer angeordnete Lastaufnahmeeinrichtung kann beispielsweise Mittel zum Halten und Tragen der Güter, das heißt zum temporären Fixieren der Güter an dem Auslegerhubgreifer, aufweisen und insbesondere separat ansteuerbar sein. Beispielsweise kann der Auslegerhubgreifer zwei einander gegenüberliegende Greifarme umfassen, zwischen denen die Güter einklemmbar sind und dadurch klemmend gehalten werde können. Besonders bevorzugt weist die Lastaufnahmeeinrichtung eine Saugeinheit mit Saugnäpfen zum Tragen der Güter mittels Unterdruck auf. Die Saugnäpfe können vorteilhafterweise an einer ebenen Fläche der Güter, wie einer Oberseite, angelegt und dadurch die Güter unter Bildung eines Unterdrucks in an sich bekannter Art und Weise an der Lastaufnahmeeinrichtung halten. Folglich können die an der Lastaufnahmeeinrichtung mittels Unterdruck fixierten Güter mittels des Auslegerhubgreifers in besonders sicherer und einfacher Weise angehoben, abgesenkt und seitlich versetzt werden.
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Wie oben bereits angesprochen, kann die Verlagerungsvorrichtung, insbesondere der Auslegerhubgreifer der Verlagerungsvorrichtung, Mittel zum seitlichen Versetzen der Güter aufweisen, wobei die Verlagerungsvorrichtung zusätzlich besonders bevorzugt geeignet ist, die Güter relativ zu diesen Mitteln anzuheben oder abzusenken. Beispielsweise sind die Mittel zum seitlichen Versetzen der Güter als eine Tragschieneneinrichtung ausgebildet. Die Tragschieneneinrichtung kann zumindest eine - insbesondere in horizontaler Richtung - verschiebbare und/oder längenveränderbare Tragschiene, wie eine Teleskopgabel oder -arm, aufweisen. Dadurch kann die Verlagerungsvorrichtung besonders platzsparend aufgebaut sein. Ein erstes Ende der Tragschieneneinrichtung kann beispielsweise an dem Transportrahmen befestigt sein, das den zu tragenden Gütern zugewandte andere, insbesondere zweite Ende der Tragschieneneinrichtung kann dazu relativ verlagerbar sein, insbesondere in eine seitlich versetzte Position. Zusätzlich kann die Verlagerungsvorrichtung Mittel zum Anzuheben oder Abzusenken der Güter relativ zu den Versetz-Mitteln, im vorliegenden Beispiel also relativ zu der Tragschieneneinrichtung, aufweisen. Insbesondere kann zum Aufnehmen und Ablegen von Gütern eine Höhenverlagerung einer Lastaufnahmeeinrichtung erfolgen, insbesondere ohne eine Höhenverlagerung der Versetz-Mittel, wie Tragschiene bzw. Tragschieneneinrichtung. Beispielsweise kann zum Ein- oder Auslagern von Gütern zunächst der Transportrahmen auf eine Regalfachhöhe und sodann der gesamte Auslegerhubgreifer aus einer ersten Betriebsstellung, in der der Auslegerhubgreifer von dem Transportrahmen umgeben ist, beispielsweise mittels der zumindest einen Tragschiene in eine zweite Betriebsstellung verlagerbar sein, in der zum Eingreifen in ein Regalfach der Auslegerhubgreifer zumindest teilweise insbesondere seitlich über die Kontur des Transportrahmens hinausragend bzw. dem Transportrahmen hervorstehend angeordnet ist. In dieser zweiten Betriebsstellung kann der Auslegerhubgreifer zum Aufnehmen oder Ablegen von Gütern die Lastaufnahmeeinrichtung relativ zu der Tragschieneneinrichtung anheben oder absenken. Dadurch kann bei einem solchen Kommissioniervorgang der Transportrahmen auf im Wesentlichen die gleiche Höhe wie das die Güter tragende Regalfach angefahren werden, so dass ein besonders guter Überblick für eine Bedienperson, insbesondere ein freies Sichtfeld auf das Greifen oder Ablegen von Gütern in einem seitlich angeordneten Regal, ermöglicht ist. Ferner ist eine dauerhaft hindernisfreie Sicht auf den von dem Transportrahmen umgebenen Bereich oberhalb des Transportbodens ermöglicht, so dass der Kommissioniervorgang insgesamt besonders sicher erfolgen kann.
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Besonders bevorzugt umfasst die Verlagerungsvorrichtung eine Deckenhubeinrichtung und einen Auslegerhubgreifer, wobei die Deckenhubeinrichtung zum Anheben, Absenken und seitlichen Versetzen zumindest des Auslegerhubgreifers - und der optional daran gehaltenen Güter - geeignet ausgebildet ist, und der Auslegerhubgreifer zum zusätzlichen Anheben, Absenken und seitlichen Versetzen der Güter geeignet ausgebildet ist. Die Deckenhubeinrichtung kann beispielsweise starr oder verschiebbar an dem Tragbalken des Transportrahmens angeordnet sein und einen ersten Hub bzw. eine erste Hubhöhe der Güter ermöglichen. Ferner kann die Deckenhubeinrichtung in eine erste Richtung versetzbar bzw. verschiebbar gelagert sein, beispielsweise in Längserstreckung des Grundfahrwerks. Der Auslegerhubgreifer kann einen zweiten Hub bzw. eine zweite Hubhöhe der Güter, welche insbesondere betragsmäßig der ersten Hubhöhe entsprechen kann, ermöglichen. Ferner kann der Auslegerhubgreifer in eine zweite Richtung versetzbar bzw. verschiebbar gelagert sein, beispielsweise in Quererstreckung des Grundfahrwerks. Dadurch kann ein besonders schnelles Ein- und Auslagern von Gütern ermöglicht sein. Ferner kann mit dem Auslegerhubgreifer insbesondere ein zusätzlicher Hub und Versatz der Güter gegenüber dem Transportrahmen und/oder gegenüber der Deckenhubeinrichtung bewirkt werden.
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Vorzugsweise ist die Deckenhubeinrichtung an dem zumindest einen Tragbalken und der Auslegerhubgreifer an der Deckenhubeinrichtung gelagert. Insbesondere kann die Deckenhubeinrichtung in einem oberen Seitenbereich an dem Tragbalken des Transportrahmens und der Auslegerhubgreifer an einer - insbesondere in einem unteren Seitenbereich der Deckenhubeinrichtung angeordneten - Lastaufnahmeeinrichtung der Deckenhubeinrichtung gelagert sein.
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Besonders bevorzugt ist die Deckenhubeinrichtung zumindest relativ zu dem Transportrahmen in Richtung der Längserstreckung des Grundfahrwerks und der Auslegerhubgreifer zumindest relativ zu dem Transportrahmen in Richtung der Quererstreckung des Grundfahrwerks verlagerbar. Insbesondere kann die Deckenhubeinrichtung in Art eines Brückenkrans an bevorzugt zwei voneinander beabstandeten, parallelen Tragbalken bewegbar gelagert sein, insbesondere auf jeweils einer Schiene an dem Tragbalken, wobei zwischen den Tragbalken eine Aussparung ausgebildet sein kann, zwischen und unterhalb der die Deckenhubeinrichtung - zumindest abschnittsweise - angeordnet ist. Dadurch können die Güter entlang eines langgestreckten Transportrahmens auf in Längserstreckung verschiedene Positionen auf den Transportboden abgelegt oder von diesem aufgenommen werden. Dadurch können die Güter über die gesamte Länge des Transportrahmens verteilt auf diesem positioniert und dadurch besonders vorteilhaft transportiert werden. Der Auslegerhubgreifer, an dem über eine Lastaufnahmeeinrichtung die Güter an der Verlagerungsvorrichtung gehalten und getragen werden können, kann zum Ein- und auslagern in oder aus einem Regalfach insbesondere in Richtung quer zur Längserstreckung des Grundfahrwerks versetzt werden, insbesondere in ein jeweils seitlich neben dem Fahrzeug befindliches Regalfach.
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Besonders bevorzugt weisen die Deckenhubeinrichtung und der Auslegerhubgreifer jeweils eine Scherenhubeinrichtung auf, insbesondere zum Anheben und Absenken einer jeweiligen Lastaufnahmeeinrichtung zumindest relativ zu dem Transportrahmen. Insbesondere kann die Deckenhubeinrichtung zum Anheben und Absenken des bevorzugt an der Lastaufnahmeeinrichtung der Deckenhubeinrichtung gelagerten Auslegerhubgreifers relativ zu dem Transportrahmen, und der Auslegerhubgreifer zum Anheben und Absenken der bevorzugt an der Lastaufnahmeeinrichtung der Auslegerhubgreifer gelagerten Güter relativ zu der Deckenhubeinrichtung dienen. Bei der Deckenhubeinrichtung kann insbesondere ein oberer Teil der Scherenhubeinrichtung an dem Tragbalken des Transportrahmes und an einem gegenüber dem oberen Teil verlagerbaren, insbesondere absenkbaren, unteren Teil der Scherenhubeinrichtung der Auslegerhubgreifer gelagert sein. Bei der Auslegerhubgreifer kann insbesondere ein oberer Teil der Scherenhubeinrichtung an der Deckenhubeinrichtung gelagert und an einem gegenüber dem oberen Teil verlagerbaren, insbesondere absenkbaren, unteren Teil der Scherenhubeinrichtung eine Lastaufnahmeeinrichtung zur Aufnahme von Gütern angeordnet sein. Dadurch ist eine besonders platzsparende Hubeinrichtung ermöglicht, welche einer Bedienperson insbesondere eine dauerhaft freie Sicht auf die zu transportierenden und/oder kommissionierenden Güter ermöglicht.
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Vorzugsweise ist der auf dem Grundfahrwerk gelagerte Transportrahmen gegenüber dem Grundfahrwerk zumindest seitlich verlagerbar. Dadurch kann der Transportrahmen bei einem Kommissioniervorgang besonders nahe an ein Regalfach herangeführt sein, so dass ein Spalt zwischen Transportrahmen und Regalfach minimiert und dadurch die Arbeitssicherheit erhöht ist.
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Vorzugsweise ist der zumindest eine Tragbalken über mindestens eine Stütze in einem gewissen Abstand oberhalb des Transportbodens angeordnet und mit dem Transportboden starr verbunden. Dadurch kann eine besonders steife und starre Transportbrücke bereitgestellt werden, welche den Transport besonders vieler schwerer Güter ermöglicht und somit eine Kommissionierung von mehreren Gütern vereinfacht und beschleunigt.
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Vorteilhafterweise kann die insbesondere an dem Grundfahrwerk angeordnete Hebevorrichtung einen ersten Hubmast und einen diesem in Längserstreckung des Fahrzeugs gegenüberliegend angeordneten zweiten Hubmast aufweisen, und der Transportrahmen zwischen dem ersten Hubmast und dem zweiten Hubmast angeordnet sein. Dadurch ist eine besonders sichere und stabile Lagerung des Transportrahmens ermöglicht.
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Vorzugsweise ist an dem Transportboden zumindest eine Gabeleinrichtung mit zwei paarweise, insbesondere parallel zueinander, angeordneten und quer zur Längserstreckung des Grundfahrwerks verschiebbaren und/oder verlängerbaren, insbesondere ausziehbare Gabeln angeordnet. Dadurch können die auf dem Transportboden gelagerten Güter in einem Schnellentladeschritt ins besonders einfacher und schneller Weise seitlich von dem Transportboden entladen werden. Besonders bevorzugt sind zwei solcher Gabeleinrichtungen an dem Fahrzeug vorgesehen, wobei die Gabeleinrichtungen bevorzugt parallel zu einander angeordnet sind, insbesondere nebeneinander in Richtung der Längserstreckung des Fahrzeugs.
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Besonders bevorzugt ist innerhalb eines von dem Transportrahmen aufgespannten Raums ein Bedienstand zum Bedienen des Flurförderzeug angeordnet ist. Dadurch ist ein besonders platzsparendes Fahrzeug sowie eine dauerhaft freie Sicht einer Bedienperson auf die zu transportierenden und/oder kommissionierenden Güter ermöglicht.
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Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der Figuren näher erläutert. Gleiche Bezugszeichen bezeichnen gleiche Komponenten. Es zeigen schematisch:
- 1 - eine perspektivische Ansicht eines erfindungsgemäßen Flurförderzeugs;
- 2 - eine perspektivische Ansicht eines Transportrahmens des Flurförderzeugs;
- 3a - eine Seitenansicht des Flurförderzeugs mit ausgefahrener Verlagerungsvorrichtung;
- 3b - eine Seitenansicht des Flurförderzeugs mit seitlich versetzter Verlagerungsvorrichtung;
- 3c - eine Seitenansicht des Flurförderzeugs mit seitlich versetzter Verlagerungsvorrichtung;
- 4 - eine Draufsicht des Flurförderzeugs mit seitlich ausgefahrener Verlagerungsvorrichtung und Gabeleinrichtung; und
- 5a, 5b und 5c - jeweils eine Frontansicht des Flurförderzeugs bei einem Kommissioniervorgang;
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Das in den Figuren jeweils schematisch gezeigte Flurförderzeug 1 ist insbesondere zur innerbetrieblichen Verwendung bestimmt und dient insbesondere als ein Kommissionierstapler zum Ein- und Auslagern von einzelnen, aufeinander gestapelten Gütern G, insbesondere in einem Hochregallager L. Die Güter G sind vorliegend zur besseren Übersicht kastenförmig dargestellt, betreffen jedoch in den gezeigten Beispielen insbesondere mehrere flache, aufeinander gestapelte Holzplatten, welche aufgrund ihrer Größe und ihres Gewichts besondere Anforderungen an eine Ein-, Auslagerung bzw. Kommissionierung stellen, welche mit dem erfindungsgemäßen Flurförderzeug 1 gelöst werden.
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Das Flurförderzeug 1 ist in den jeweiligen Figuren jeweils im Wesentlichen gleich ausgebildet. Das in der 1 in einer perspektivischen Ansicht dargestellte Flurförderzeug 1 umfasst ein Grundfahrwerk 2 mit einem Gestell 20, das vorliegend auf vier Rädern 21 geführt ist. Die Hauptfahrtrichtungen des Flurförderzeug 1 sind jeweils in den 3a bis 3c und 4 in der Horizontalen der Bildebene, welches durch die mit F bezeichneten Pfeile symbolisiert ist. Es ist vorgesehen, dass das Flurförderzeug 1 zum Ein- und Auslagern von Gütern G in der Hauptfahrtrichtung F durch einen Flur bewegt werden kann, der seitlich jeweils durch eine Regalfront mit zum Flur offenen Regalfächern R begrenzt ist, wie beispielsweise bei der in 5a bis 5c gezeigten Frontansicht des Flurförderzeugs 1 erkennbar ist.
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An dem Gestell 20 des Flurförderzeug 1 ist eine Hebevorrichtung 3 zum Anheben oder Absenken eines Transportrahmens 4 angeordnet, welches durch die mit H1 bezeichneten Pfeile symbolisiert ist. Die Hebevorrichtung 3 umfasst vorliegend einen ersten Hubmast 31 und einen zweiten Hubmast 32, zwischen denen in Längserstreckung des Fahrzeugs 1 der Transportrahmens 4 angeordnet ist.
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Der Transportrahmen 4, welcher zur besseren Übersicht als solcher in 2 gezeigt ist, ist insbesondere steif oder starr und vorliegend rechteckig ausgebildet. Der Transportrahmen 4 umfasst einen im Wesentlichen horizontal ausgerichteten Transportboden 41, jeweils in einer Ecke des Transportbodens 41 angeordnete und sich im Wesentlichen vertikal erstreckende Stützen 42a, 42b, 42c, 42d sowie jeweils einen die zueinander benachbarten Stützen 42a, 42b, 42c, 42d verbindenden Balken 43, insbesondere in Längserstreckung des Transportrahmens 4 einen ersten Tragbalken 43a und einen zweiten Tragbalken 43b. Innerhalb des von dem Transportrahmen 4 aufgespannten Raums ist ein erster Bereich 44 zur Kommissionierung und Zwischenlagerung von Gütern G auf dem Transportboden 41 und ein zweiter Bereich 45 als Bedienstand 10 zum Bedienen des Flurförderzeugs 1 vorgesehen. Wie insbesondere in 5c gezeigt, kann in einer besonderen Ausführung der gesamte Transportrahmen 4 mittels der Hebevorrichtung 3 gegenüber dem Grundfahrwerk 2 seitlich verschoben oder versetzt werden, welches mit S1 gekennzeichnet ist.
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An dem Transportboden 41 des ersten Bereichs 44 ist eine Gabeleinrichtung 9 angeordnet, welche vorliegend vier zueinander parallel angeordnete Gabeln oder Tragarme 91a, 91b, 91c, 91d umfasst. Wie insbesondere in 4 gezeigt, können die Gabeln 91a, 91b, 91c, 91d quer zur Fahrrichtung F in Richtung S4 verschiebbar gelagert sein. Dadurch können Güter G beim Kommissionieren auf den Gabeln 91a, 91b, 91c, 91d abgelegt, und insbesondere zum Abladen mittels der Gabeln 91a, 91b, 91c, 91d in gleicher Höhe seitlich in Richtung quer zur Längserstreckung des Fahrzeugs 1 versetzt werden. Dies ist beispielsweise zur Übernahme der Güter G durch ein anderes System, wie einen Gabelstapel, beispielsweise zum Beladen eines Lastwagens, voreilhaft. An der Decke 43 des Transportrahmens 4, insbesondere an den Tragbalken 43a und 43b ist eine Verlagerungsvorrichtung 5 zum Anheben, Absenken und seitlichen Versetzen S1, S2, S3 der Güter G relativ zu dem Transportraum 4 angeordnet.
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Die Verlagerungsvorrichtung 5 umfasst vorliegend eine an den beiden Tragbalken 43a und 43b gelagerte Deckenhubeinrichtung 6 und einen an der Deckenhubeinrichtung 6 gelagerten Auslegerhubgreifer 7. In den 1, 2, 3a, 3b und 3c ist die Verlagerungsvorrichtung 5 jeweils in einer ersten Betriebsstellung 101 gezeigt, in der der Auslegerhubgreifer 7 von dem Transportrahmen 4 umgeben ist. In den 4, 5a, 5b und 5c ist die Verlagerungsvorrichtung 5 jeweils in einer zweiten Betriebsstellung 102 gezeigt, in der zum Eingreifen in ein Regalfach R der Auslegerhubgreifer 7 zumindest teilweise insbesondere seitlich über die Kontur des Transportrahmens 4 hinausragend bzw. dem Transportrahmen 4 hervorstehend angeordnet ist. Diese zweite Betriebsstellung 102 dient zum Aufnehmen oder Ablegen von Gütern G mittels des Auslegerhubgreifers 7.
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Die Deckenhubeinrichtung 6 umfasst eine Scherenhubeinrichtung und dient einem Initialhub, insbesondere zum Absenken des Auslegerhubgreifers 7 gegenüber der Decke 43 des Transportrahmens 4, welches mit H2 gekennzeichnet ist. Dazu ist die Deckenhubeinrichtung 6 mit einem oberen Teil an den beiden Tragbalken 43a und 43b gelagert, insbesondere in Längserstreckung bzw. in Hauptfahrtrichtung F des Fahrzeugs 1 verschiebbar gelagert, welches mit S2 gekennzeichnet ist. An einem unteren Teil ist die Deckenhubeinrichtung 6, insbesondere über eine Lastaufnahmeeinrichtung 61, mit dem Auslegerhubgreifer 7 verbunden. Insbesondere ist der Auslegerhubgreifer 7 über die Lastaufnahmeeinrichtung 61 an der Deckenhubeinrichtung 6 gelagert. Die Deckenhubeinrichtung 6 ist folglich ähnlich wie ein an sich bekannter Decken- oder Brückenkran ausgebildet, und dient insbesondere dazu, die Güter G über die Länge des Fahrzeugs 1 bzw. des Transportrahmens 4 verteilen, und wieder aufnehmen zu können.
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In der in 3a dargestellten Seitenansicht ist die Deckenhubeinrichtung 6 und der Auslegerhubgreifer 7 vollständig ausgefahren, insbesondere abgesenkt. In dieser Betriebsstellung kann beispielsweise ein unmittelbar im Bereich des Transportbodens 41 befindliches Gut G mittels einer an dem Auslegerhubgreifer 7 angeordneten Lastaufnahmeeinrichtung 71 aufgenommen oder abgelegt werden. In der in 3b dargestellten Seitenansicht ist die Deckenhubeinrichtung 6 vollständig eingefahren und somit vollständig zwischen den Tragbalken 43a, 43b angeordnet, und daher in der vorliegenden Ansicht von dem Tragbalken 43a zumindest teilweise verdeckt. Die in Hauptfahrtrichtung F des Fahrzeugs 1 verschiebbar gelagerte Deckenhubeinrichtung 6 ist vorliegend beispielsweise oberhalb einer ersten Gabeleinrichtung 9 bzw. eines ersten Gabelpaares 91c, 91d angeordnet. In der in 3c dargestellten Seitenansicht ist die Deckenhubeinrichtung 6 ebenfalls vollständig eingefahren, zwischen den Tragbalken 43a, 43b angeordnet, vorliegend jedoch oberhalb einer zweiten Gabeleinrichtung 9 bzw. eines zweiten Gabelpaares 91a, 91b angeordnet. Die Gabeln 91a, 91b, 91c, 91d können insbesondere senkrecht zur Bildebene verschiebbar gelagert sein.
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Der Auslegerhubgreifer 7 umfasst ebenfalls eine Scherenhubeinrichtung und dient einem zusätzlichen Hub, insbesondere zum vollständigen Absenken von Gütern bis auf den Transportboden 41, welches mit H3 gekennzeichnet ist. Dazu ist der Auslegerhubgreifer 7 mit einem oberen Teil an der Deckenhubeinrichtung 6, insbesondere an einer Lastaufnahmeeinrichtung 61 der Deckenhubeinrichtung 6, gelagert, insbesondere in Quererstreckung bzw. senkrecht zur Hauptfahrtrichtung F des Fahrzeugs 1 verschiebbar gelagert, welches mit S3 gekennzeichnet ist. Die Verschiebbarkeit des Auslegerhubgreifers 7 ist hierbei über Mittel 70, insbesondere mittels einer Tragschieneneinrichtung mit zwei verschiebbaren und/oder verlängerbaren Tragarmen 71a, 71b, insbesondere Teleskoptragarme, realisiert. Dabei sind die Tragarme 71a, 71b mit einem feststehenden Teil an der Lastaufnahmeeinrichtung 61 befestigt und weisen einen beweglichen Teil auf, an dem die Scherenhubeinrichtung des Auslegerhubgreifers 7 befestigt ist. Dadurch kann der Hub H3 in einer zu der Deckenhubeinrichtung 6 insbesondere seitlich versetzten Position des Auslegerhubgreifers 7 erfolgen. In dieser, insbesondere in 4, 5a, 5b und 5c gezeigten, zweiten Betriebsstellung 102 kann der Auslegerhubgreifer 7 insbesondere zum Aufnehmen oder Ablegen von Gütern G die Lastaufnahmeeinrichtung 71 relativ zu der Lastaufnahmeeinrichtung 61 bzw. Tragschieneneinrichtung anheben oder absenken. Dadurch kann von dem Bedienstand 10 eine dauerhaft freie Sicht auf den ersten Bereich 44 gewährleistet werden. In einem unteren Bereich des Auslegerhubgreifers 7 ist die Lastaufnahmeeinrichtung 71 zum Aufnehmen und Ablegen von Gütern G angeordnet.
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Die Lastaufnahmeeinrichtung 71 ist vorliegend als eine Saugeinheit 8 mit vorliegend vier Saugnapfpaaren 81a, 81b, 81c, 81d zum Tragen der Güter G mittels Unterdruck ausgebildet. Die Saugnapfpaaren 81a, 81b, 81c, 81d umfassen dabei vorliegend jeweils zwei nach unten gerichtete Saugnäpfe, welche an eine bevorzugt ebene Fläche des zuoberst gelagerten Guts G, insbesondere eine Holzplatte, angelegt, sodann mittels der Saugeinheit 8 ein Unterdruck in der Glocke der Saugnäpfe gebildet und das zuoberst gelagerten Gut G durch den gebildeten Unterdruck von der Lastaufnahmeeinrichtung 71 angehoben, gehalten und/oder getragen werden kann. Zum Lösen der Verbindung zu dem Gut G kann der Unterdruck nach dem Ablegen des Guts G eliminiert werden, sodass sich die Saugnäpfe von dem Gut G wieder lösen.
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In der 5a ist die Verlagerungsvorrichtung 5 in einer zweiten Betriebsposition 102 gezeigt, bei der vorliegend das in einem Flur zwischen zwei Hochregalen L betriebene Flurförderzeug 1 mit einem mittels der Hebeeinrichtung 3 über die Hubmaste 31, 32 auf die Höhe eines anzuführenden Regalfach R angehobenen Transportrahmens 4 gezeigt ist. Die Deckenhubeinrichtung 6 der Verlagerungsvorrichtung 5 ist in dem in 5a gezeigten Zustand zwischen den beiden Tragbalken 43a, 43b eingefahren, wobei an einer Unterseite der Deckenhubeinrichtung 6 die Lastaufnahmeeinrichtung 61 mit der daran angeordneten Tragschieneneinrichtung 70 erkennbar ist. Die der Tragschieneneinrichtung 70 zuzuordnenden Tragarme 71a, 71b sind vorliegend seitlich ausgefahren, sodass der Auslegerhubgreifer 7 seitlich versetzt zu dem Transportrahmen 4, insbesondere in einem Regalfach R oberhalb eines Guts G angeordnet ist.
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Wie in 5b erkennbar ist, kann in einem auf den in 5a gezeigten Zustand nachfolgenden Schritt der Scherenhub des Auslegerhubgreifers 7 ausgefahren werden, sodass die die Saugeinheit 8 umfassende Lastaufnahmeeinrichtung 71 zur Anlage mit der Oberseite des Guts G gelangt und dadurch das Gut G zum Auslagern aus dem Regalfach R und Hinführen zu dem Transportboden 41 angehoben und getragen werden kann. Um diesen Weg möglichst kurz und besonders sicher zu gestalten, kann der gesamte Transportrahmen 4, wie im Beispiel in 5c gezeigt, um einen Weg S1 in Richtung des Regalfach R versetzt werden. Dabei bleibt die Sicht einer in dem Bedienstand 10 befindlichen Bedienperson sowohl auf den Kontaktbereich zwischen der Lastaufnahmeeinrichtung 71 und dem Gut G als auch auf den Bereich 44 des Transportrahmens 4 stets hindernisfrei, sodass ein besonders sicheres und schnelles Kommissionieren ermöglicht ist. Zur sicheren und vorteilhaften Verteilung der Ladung bzw. der Güter G auf dem Transportboden 41 kann über die in Richtung der Hauptfahrtrichtung F verschiebbar gelagerte Deckenhubeinrichtung 6 der Auslegerhubgreifer 7 mitsamt den Gütern G in der Längsrichtung des Transportrahmens 4 versetzt werden.
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In der 5c ist ein weiteres Beispiel einer Kommissionierung gezeigt, insbesondere die Aufnahme oder Ablage eines Gut G in einer besonders tief liegenden Position, wie es beispielsweise der Fall ist, wenn in einem untersten Regalfach R ein einziges flaches Gut G angeordnet ist. Der Transportrahmen 4 ist hierbei in seine unterste Position gefahren, die Deckenhubeinrichtung 6 ist innerhalb des Transportrahmen vollständig ausgefahren bzw. abgesenkt, wobei an einer Unterseite der Deckenhubeinrichtung 6 wiederum die Lastaufnahmeeinrichtung 61 mit der daran angeordneten Tragschieneneinrichtung 70 und den seitlich ausgefahrenen Tragarmen 71a, 71b erkennbar ist. In dieser seitlich ausgefahrenen Position ist der Auslegerhubgreifers 7 zusätzlich vollständig ausgefahren werden, sodass die die Saugeinheit 8 zur Anlage mit der Oberseite des Guts G gelangt und dadurch das Gut G zum Ein- oder Auslagern aus einem untersten Regalfach R angehoben und getragen werden kann.
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Es sollte deutlich sein, dass der Schutzbereich der vorliegenden Erfindung nicht auf das beschriebene Ausführungsbeispiel begrenzt ist. Insbesondere der Aufbau des Flurförderzeugs kann - ohne den Kern der Erfindung zu verändern - durchaus modifiziert. Ferner können mit der Erfindung selbstverständlich jeglichen Güter transportiert werden, insbesondere nicht nur flache Plattenelemente.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Flurförderzeug
- 10
- Bedienstand
- 2
- Grundfahrwerk
- 20
- Gestell
- 21
- Räder
- 3
- Hebevorrichtung
- 31
- erster Hubmast
- 32
- zweiter Hubmast
- 4
- Transportrahmen
- 41
- Transportboden
- 42a
- Stütze
- 42b
- Stütze
- 42c
- Stütze
- 42d
- Stütze
- 43
- Rahmendecke
- 43a
- Tragbalken
- 43b
- Tragbalken
- 44
- erster Bereich
- 45
- zweiter Bereich
- 5
- Verlagerungsvorrichtung
- 6
- Deckenhubeinrichtung
- 61
- Lastaufnahmeeinrichtung
- 7
- Auslegerhubgreifer
- 70
- Mittel
- 71
- Lastaufnahmeeinrichtung
- 71a
- Tragschiene, Tragarm
- 71b
- Tragschiene, Tragarm
- 8
- Saugeinheit
- 81a
- Saugnapfpaar
- 81b
- Saugnapfpaar
- 81c
- Saugnapfpaar
- 81d
- Saugnapfpaar
- 9
- Gabeleinrichtung
- 91a
- Gabel, Kufe
- 91b
- Gabel, Kufe
- 91c
- Gabel, Kufe
- 91d
- Gabel, Kufe
- 101
- erste Betriebsstellung
- 102
- zweite Betriebsstellung
- G
- Güter
- L
- Hochregallager
- H1
- Höhe, Anheben, Absenken
- H2
- Höhe, Anheben, Absenken
- H3
- Höhe, Anheben, Absenken
- S1
- Versatz, Versetzen
- S2
- Versatz, Versetzen
- S3
- Versatz, Versetzen
- S4
- Versatz, Versetzen
- F
- Hauptfahrtrichtung
- R
- Regalfach
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102006029759 A1 [0004]
- DE 3046027 A1 [0005]