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Die Erfindung betrifft einen Führungssteg zum Einsatz in einer Energieführungskette, eine Energieführungskette und eine bildgebende medizinische Einrichtung mit einer derartigen Energieführungskette.
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Im Bereich des Maschinenbaus sind Energieführungsketten bekannt, die dazu ausgebildet sind, flexible Leitungen, wie etwa stromführende Kabel und/oder pneumatische oder hydraulische Leitungen vor Verschleiß und/oder mechanischen Beschädigungen zu schützen, wenn diese an einer beweglich geführten Komponente angeschlossen sind. Eine derartige Energieführungskette weist hierbei typischerweise mehrere gelenkig miteinander verbundene Kettenglieder auf, deren insbesondere parallel zueinander verlaufende Gelenkachsen im Allgemeinen eine Verschwenkung über einen definiert eingeschränkten Winkelbereich ermöglichen, um sicherzustellen, dass ein vorgegebener minimaler Biegeradius der in der Energieführungskette geführten Leitung nicht unterschritten wird. Derartige Energieführungsketten werden unter anderem im Bereich der Werkzeugmaschinen eingesetzt.
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Bildgebungskomponenten von bildgebenden medizinischen Einrichtungen, wie etwa Röntgenstrahlern oder -detektoren, sind oftmals beweglich gelagert, um beispielsweise Projektionsbilder aus unterschiedlichen Blickrichtungen zu erfassen. Andere Anwendungen sind die Tomographie oder die Tomosynthese, bei denen aus unterschiedlichen Richtungen aufgenommene Projektionsdaten zum Erzeugen von dreidimensionalen Bildern erfasst werden. Die Stromzuführungen, insbesondere Leitungen, müssen so angeordnet werden, dass die hierfür notwendigen Rotations- und Längsbewegungen der Bildgebungskomponenten durchgeführt werden können. Bei manchen Röntgeneinrichtungen, wie etwa C-Bogenröntgeneinrichtungen, sind hierbei Bewegungen um mehrere Achsen involviert. Die Leitungen werden bei den Bewegungen in der Regel mechanisch beansprucht. Insbesondere an Gelenkstellen können hierbei Beschädigungen der Stromzuführungen durch Verschleiß auftreten.
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Es ist weiterhin bekannt, mehrere flexible Leitungen in einer Energieführungskette insbesondere in Ebenen oder Lagen zu führen. Übereinander angeordnete Lagen, die jeweils mehrere nebeneinander angeordnete flexible Leitungen umfassen können, können beispielsweise durch Trennstege voneinander abgetrennt werden. Derartige Trennstege nehmen allerdings vergleichsweise viel Bauraum in Anspruch, so dass der Querschnitt der Energieführungskette nicht optimal genutzt wird. Zudem kommt es zu einer Relativbewegung von in unterschiedlichen Lagen angeordneten flexiblen Leitungen, wenn sich die Energieführungskette entlang einer nichtlinearen, also insbesondere einer gekrümmten Kontur geführt ist. Derartige Relativbewegungen verursachen erhöhten Verschleiß.
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Ausgehend von diesem Stand der Technik stellt sich die vorliegende Erfindung zur Aufgabe, eine verschleißarme Kabelführung anzugeben.
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Diese Aufgabe wird gelöst durch einen Führungssteg zum Einsatz in einer Energieführungskette mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1, eine Energieführungskette mit den Merkmalen des Patentanspruchs 9 und eine bildgebende medizinische Einrichtung mit den Merkmalen des Patentanspruchs 14.
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Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
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Ein Führungssteg zum Einsatz in einer Energieführungskette weist eine Aufnahme für zumindest eine flexible Leitung, insbesondere ein stromführendes Kabel oder eine pneumatische oder hydraulische Leitung auf, die zwischen einem ersten Führungsteil und einem zweiten Führungsteil derart gebildet ist, dass die in der Aufnahme gehaltene flexible Leitung in einem zentralen Bereich nahe der Nulllinie (auch: neutrale Faser) der Energieführungskette geführt ist.
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Die Nulllinie bzw. die neutrale Faser der Energieführungskette ist als diejenige Querschnittsfläche der Energieführungskette anzusehen, die sich bei der bestimmungsgemäßen Bewegung der Energieführungskette entlang einer vorgegebenen Kontur oder Trajektorie nicht oder nur unwesentlich ändert. Die Begrifflichkeit ist in Analogie zur Festigkeitslehre von biegenden Balken gewählt. Die Energieführungskette weist beispielsweise mehrere miteinander gelenkig verbundene Kettenglieder auf, die zur zumindest abschnittsweisen Aufnahme der zumindest einen flexiblen Leitung ausgebildet sind. Die Bewegungsfreiheit der Energieführungskette ist insbesondere durch deren Flexibilität und/oder durch die Ausgestaltung der die Kettenglieder verbindenden Gelenkverbindungen vorgegeben. Als vernachlässigbar bzw. unwesentlich können beispielsweise geringfügige Verdrillungen um die Mittellängsachse der Energieführungskette angesehen werden. Die Mittellängsachse der Energieführungskette kann sich typischerweise zumindest abschnittsweise entlang einer gekrümmten Kontur erstrecken. Die neutrale Faser oder Nulllinie ist in typischen Ausgestaltungen insbesondere von der Mittellängsebene der Energieführungskette vorgegeben, wobei die Mittellängsebene die Mittellängsachse der Energieführungskette beinhaltet und parallel zu Gelenkachsen verläuft, die von den vorstehend genannten Gelenkverbindungen definiert werden.
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Unter der Wendung, dass die in der Aufnahme gehaltene flexible Leitung in einem zentralen Bereich nahe der Nulllinie der Energieführungskette geführt ist, soll insbesondere verstanden werden, dass der Querschnitt der zumindest einen, zwischen dem ersten und dem zweiten Führungsteil aufgenommenen flexiblen Leitung symmetrisch zur Nulllinie zumindest im Bereich des Führungsstegs angeordnet ist. Der Führungssteg bildet insbesondere einen Einsatz oder eine Einlage für die Energiekette derart, dass die in der Energieführungskette geführte flexible Leitung zumindest abschnittsweise in dem zentralen Bereich nahe der Nulllinie geführt ist, so dass Beschädigungen der flexiblen Leitungen aufgrund von Dehnungen oder Stauchungen bei einer Bewegung der Energieführungskette entlang einer gekrümmten Bahn vermieden werden können. Der Führungssteg dient somit zur definierten Führung der zumindest einen flexiblen Leitung innerhalb der Energieführungskette, um Verschleiß zu minimieren.
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In bevorzugten Ausgestaltungen weist der Führungssteg zumindest zwei Aufnahmen für zumindest zwei flexible Leitungen zwischen dem ersten Führungsteil und dem zweiten Führungsteil auf. Die Aufnahmen sind derart gebildet, dass die in den Aufnahmen gehaltenen flexiblen Leitungen in einem zentralen Bereich nahe der Nulllinie der Energieführungskette geführt sind. Die Aufnahmen für die zumindest zwei flexiblen Leitungen sind insbesondere in einer Ebene angeordnet. In Ausgestaltungen sind mehr als zwei Aufnahmen für mehr als zwei flexible Leitungen in einer Ebene gebildet. Dadurch, dass alle flexible Leitungen in einer einzelnen Lage oder Ebene gehalten sind, die sich in einem zentralen Bereich nahe der Nulllinie befindet, können Relativbewegungen der flexiblen Leitungen auch bei einer Bewegung der Energieführungskette entlang einer gekrümmten Kontur weitgehend vermieden werden.
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Die zwischen dem ersten und dem zweiten Führungsteil gebildeten Aufnahmen können verschiedenartig ausgeführt sein. In möglichen Ausgestaltungen sind bzw. ist das erste und/oder zweite Führungsteil zumindest abschnittsweise derart deformierbar ausgebildet, dass diese oder dieses sich zur Aufnahme der zumindest einen flexiblen Leitung zumindest abschnittsweise an deren Querschnitt anpassen oder anpasst. Beispielsweise weisen das erste und zweite Führungsteil einander zugewandte, insbesondere lippenartig und zumindest abschnittsweise deformierbar ausgebildete Abschnitte auf, zwischen denen die zumindest eine flexible Leitung klemmend gehalten ist. Die Verwendung von derartigen lippenähnlichen Bauteilen hat insbesondere zum Vorteil, dass diese sich selbsttätig an flexible Leitungen mit unterschiedlichen Querschnitten anpassen können. Insbesondere ist die kraft- und/oder formschlüssige Aufnahme von flexiblen Leitungen mit unterschiedlichen Querschnittsdurchmessern ermöglicht.
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In Ausgestaltungen ist oder sind das erste und/oder zweite Führungsteil zumindest abschnittsweise aus einem deformierbaren Kunststoffmaterial, Gummimaterial oder Schaumstoffmaterial gebildet. Beispielsweise sind einander zugewandte Abschnitte des ersten und des zweiten Führungsteils aus einem derartigen Material gebildet. Im Übrigen kann der Führungssteg aus starreren Materialien, insbesondere Kunststoffmaterialien gebildet sein. In anderen Ausgestaltungen sind das erste und das zweite Führungsteil vollständig aus einem deformierbaren Kunststoffmaterial, wie etwa einem Gummi- oder Schaumstoffmaterial gebildet.
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In Ausgestaltungen weisen bzw. weist das erste und/oder zweite Führungsteil Ausnehmungen zur Aufnahme der zumindest einen flexiblen Leitung auf. Die Ausnehmungen sind dazu vorgesehen, die zumindest eine flexible Leitung aufzunehmen.
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In Ausgestaltungen weisen das erste und das zweite Führungsteil zumindest zwei gegenüberliegend angeordnete, insbesondere im Wesentlichen U-förmig oder halbkreisförmig ausgebildete Ausnehmungen auf. Die U-förmigen oder halbkreisförmigen Ausnehmungen sind insbesondere jeweils randseitig angeordnet und bilden im endmontierten Zustand des Führungsstegs zumindest eine Aufnahme für die zumindest eine flexible Leitung im montierten Zustand.
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In Ausgestaltungen weisen das erste und das zweite Führungsteil mehrere nebeneinander, insbesondere im Wesentlichen U-förmig oder halbkreisförmig ausgebildete Ausnehmungen auf, wobei die Ausnehmungen des ersten Führungsteils den Ausnehmungen des zweiten Führungsteils jeweils gegenüberliegend angeordnet sind. Auf diese Weise sind die nebeneinander angeordneten Aufnahmen für die innerhalb der Energieführungskette im Bereich der Nulllinie geführten flexiblen Leitungen jeweils abschnittsweise von gegenüberliegenden Ausnehmungen gebildet. Die Formgebung der Ausnehmungen entspricht vorzugswiese der Querschnittsgestalt der aufzunehmenden flexiblen Leitungen. Die durch die Ausnehmungen gebildeten Aufnahmen sind beispielsweise zur formschlüssigen Fixierung der flexiblen Leitungen ausgestaltet.
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Ausgestaltungen, die eine Fixierung von mehreren nebeneinander angeordneten flexiblen Leitungen ermöglichen, sind insbesondere auch hinsichtlich einer vereinfachten Montage vorteilhaft, da die Führungsstege zur Konfektionierung vormontiert werden können, ohne dass ein Belegungsplan für die Kabelstränge zwingend beachtet werden muss. Dadurch kann die Durchlaufzeit reduziert werden.
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Das erste Führungsteil kann mittels herkömmlicher Verbindungsmittel, wie insbesondere mittels Schraubverbindungen, Haltebolzen, Befestigungsklammern oder dergleichen, insbesondere nach Einsetzen der flexiblen Leitung oder Leitungen in den Zwischenbereich zwischen dem ersten und dem zweiten Führungsteil, am zweiten Führungsteil befestigt werden. In Ausgestaltungen ist das erste Führungsteil mittels einer lösbaren oder unlösbaren Rastverbindung, beispielsweise mittels Clips oder dergleichen, mit dem zweiten Führungsteil verbindbar.
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Eine Energieführungskette (auch: Energiekette, E-Kette, Schleppkette) mit mehreren miteinander gelenkig verbundenen Kettengliedern zur Aufnahme von Längsabschnitten zumindest einer flexiblen Leitung umfasst zumindest einen vorstehend bereits beschriebenen Führungssteg, der insbesondere in einem Innenbereich der Energieführungskette angeordnet ist. Die zumindest eine flexible Leitung ist zwischen dem ersten Führungsteil und dem zweiten Führungsteil des Führungsstegs derart aufgenommen, dass die flexible Leitung zumindest abschnittsweise in einem zentralen Bereich nahe der Nulllinie der Energieführungskette geführt ist.
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In verschiedenen Ausgestaltungen der Erfindung ist der zumindest eine Führungssteg an einer festen Position oder schwimmend befestigt. Unter einer schwimmenden Befestigung wird insbesondere eine Befestigung verstanden, die ein Verschieben des Führungsstegs über zumindest einen Abschnitt der Energieführungskette längs deren Mittellängsachse ermöglicht. Die Befestigung des Führungsstegs an der Energieführungskette erfolgt in diesem Sinne mit axialem Spiel.
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In vorteilhaften Ausgestaltungen umfasst die Energieführungskette mehrere, entlang der Energieführungskette voneinander beabstandet angeordnete Führungsstege zum Führen der zumindest einen flexiblen Leitung. Die Führungsstege können beispielsweise regelmäßig zueinander beabstandet sein. Auf diese Weise kann erreicht werden, dass die innerhalb der Energieführungskette geführte flexible Leitung oder geführten Leitungen im Wesentlichen über ihre gesamte Länge oder Längen im Bereich nahe der Nulllinie gehalten ist oder sind.
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Die innerhalb der Energieführungskette geführte zumindest eine flexible Leitung ist in möglichen Ausgestaltungen zwischen dem ersten und dem zweiten Führungsteil des zumindest einen eingesetzten Führungsstegs aufgenommen und kraft- und/oder formschlüssig gehalten. Die vorstehend beschriebene, insbesondere durch Ausnehmungen gebildete Aufnahme entspricht beispielsweise hinsichtlich ihres Querschnitts dem der aufgenommenen flexiblen Leitung.
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In möglichen Ausführungsbeispielen ist die Energieführungskette derart ausgestaltet, dass mehrere flexible Leitungen zwischen dem ersten Führungsteil und dem zweiten Führungsteil des Führungsstegs aufgenommen sind. Die Aufnahme erfolgt dabei bevorzugt dergestalt, dass die flexiblen Leitungen zumindest abschnittsweise in einem zentralen Bereich nahe der Nulllinie der Energieführungskette geführt sind.
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Die Energieführungskette kann beispielsweise als offene oder geschlossene Energieführungskette ausgeführt sein. Insbesondere bei Ausgestaltungen, bei denen schnelle Rotationsbewegung erforderlich sind, wie etwa bei schnell rotierenden Bildgebungskomponenten der medizinischen Bildgebung, sind offene Energieführungsketten bevorzugt, um die Massenträgheit zu minimieren. Dies gilt insbesondere im Bereich von bildgebenden medizinischen Einrichtungen, die zur Erfassung von Projektionsbildern für die dreidimensionale Bildgebung, beispielsweise für die Tomographie oder die Tomosynthese, vorgesehen sind.
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Eine bildgebende medizinische Einrichtung, insbesondere Röntgeneinrichtung, wie etwa eine Röntgeneinrichtung der Angiografie oder Mammographie, ein C-Bogenröntgengerät oder ein Computertomograph, ist insbesondere mit zumindest einer Bildgebungskomponente zum Erzeugen von Bilddaten eines in einem Untersuchungsbereich gelagerten Untersuchungsobjektes, insbesondere Patienten, ausgestattet, welche um den Untersuchungsbereich verschwenkbar gelagert ist, wobei zumindest eine mit der Bildgebungskomponente verbundene, flexible Leitung in zumindest der vorstehend bereits beschriebenen Energieführungskette geführt ist.
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Die beweglich gelagerte Bildgebungskomponente umfasst beispielsweise einen Röntgendetektor, einen Röntgenstrahler und/oder eine Blendeneinheit. Die beweglich gelagerte Bildgebungskomponente kann in Ausgestaltungen insbesondere um eine Drehachse oder mehrere Drehachsen, beispielsweise bezüglich eines decken- oder bodenmontierten Röntgenstativs verschwenkbar sein.
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Die bildgebende medizinische Einrichtung weist in möglichen Ausführungsbeispielen zumindest eine Bildgebungskomponente auf, die um eine durch das Untersuchungsgebiet verlaufende Drehachse, insbesondere um eine Orbital- und/oder eine Angular-Drehachse verschwenkbar ist. Schnelle Orbitalbewegungen der Bildgebungskomponente insbesondere um die Orbitaldrehachse sind beispielsweise bei der Erzeugung von dreidimensionalen Bilddaten des Untersuchungsobjektes insbesondere im Rahmen einer Tomographie oder Tomosynthese üblich, um beispielsweise den Einfluss von Organbewegungen oder anderen Positionsänderungen während der Bilderfassung zu minimieren. Derartig schnelle Bewegungen gehen im Allgemeinen mit einer starken mechanischen Beanspruchung der flexiblen Leitungen bzw. Kabelstränge einher, die mit der bewegten, insbesondere rotierenden, Bildgebungskomponente zumindest mittelbar verbunden sind. Die Verwendung von Führungsstegen zur definierten Kabelführung der flexiblen Leitungen derart, dass diese zumindest abschnittsweise in einem Bereich nahe der Nulllinie verlaufen, kann die mechanische Beanspruchung des Kabelstrangs verringern bzw. minimieren. Die innerhalb der Energieführungskette angeordneten Leitungen sind daher gut vor Verschleiß geschützt.
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Die bildgebende medizinische Einrichtung umfasst in möglichen Ausgestaltungen wenigstens zwei zueinander zumindest abschnittsweise parallel verlaufende Energieführungsketten, die zumindest abschnittsweise umfänglich um eine Drehachse anordbar sind. Zumindest eine flexible Leitung, die in einer bezüglich der Drehachse radial innenliegenden Energieführungskette geführt ist, weist vorzugsweise einen Durchmesser (auch: Querschnittsdurchmesser) auf, der kleiner ist, als derjenige Durchmesser zumindest einer weiteren flexiblen Leitung, die in einer bezüglich der Drehachse radial außenliegenden Energieführungskette geführt ist. Mit anderen Worten werden die flexiblen Leitungen des Kabelstrangs in mehreren Energieführungsketten beispielsweise derart geführt, dass die flexiblen Leitungen mit dem größten Durchmesser bzw. den größten Durchmessern in der radial außenliegenden Energieführungskette, welche den größten Krümmungsradius aufweist, verlaufen. Flexible Leitungen bzw. Kabel mit kleineren Querschnittsdurchmessern können in innenliegenden Energieführungsketten mit kleineren Krümmungsradien geführt werden. Eine derartige Aufteilung und Führung der flexiblen Leitungen des Kabelstrangs kann Verschleiß verringern.
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Für eine weitere Beschreibung der Erfindung wird auf die in den Zeichnungsfiguren gezeigten Ausführungsbeispiele verwiesen. Es zeigen in einer schematischen Darstellung:
- 1: einen Führungssteg zum Einsatz in einer Energieführungskette in einer perspektivischen Ansicht;
- 2: ein erstes Führungsteil des Führungsstegs der 1;
- 3: ein zweites Führungsteil des Führungsstegs der 1;
- 4 drei Energieführungsketten mit jeweils darin eingelegten Führungsstegen in einer Querschnittsdarstellung;
- 5 eine bildgebende medizinische Einrichtung mit den drei Energieführungsketten der 3 in einer schematischen Schnittdarstellung.
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Einander entsprechende Teile sind in allen Figuren mit den gleichen Bezugszeichen versehen.
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1 zeigt einen Führungssteg 10 zum Einsatz bzw. Einsetzen in eine Energieführungskette 100 in einer perspektivischen Ansicht. Der Führungssteg 10 umfasst ein erstes und ein zweites Führungsteil 12, 14 die in größerem Detail in den 2 bzw. 3 dargestellt sind.
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Die ersten und zweiten Führungsstege 12, 14 weisen jeweils mehrere nebeneinander angeordnete, im Wesentlichen U-förmig ausgebildete Ausnehmungen 16 mit unterschiedlichen Durchmessern auf. Die Aufnahmen 16 dienen zur Aufnahme von in der Energiekette 100 geführten flexiblen Leitungen 18.
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Die ersten und zweiten Führungsstege 12, 14 sind mittels Rastverbindungen aneinander befestigbar. Ausnehmungen 16 des ersten Führungsteils 12 sind korrespondierenden Ausnehmungen 16 des zweiten Führungsteils 14 mit gleichem Durchmesser gegenüberliegend angeordnet, so dass im montierten Zustand (vgl. insbesondere 1) kontinuierliche, im Wesentlichen kreisförmige bzw. O-förmige Aufnahmen zur Aufnahme von flexiblen Leitungen 18 mit entsprechendem Durchmesser gebildet sind. Die flexiblen Leitungen 18 können somit insbesondere in den Aufnahmen formschlüssig gehalten werden.
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Die flexiblen Leitungen 18 sind elektrische Leitungen bzw. Kabel eines Kabelstrangs. In anderen Ausführungsbespielen können die flexiblen Leitungen 18 auch pneumatische oder hydraulische Leitungen umfassen.
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Zum Verrasten des ersten Führungsteils 12 am zweiten Führungsteil 14 weist ersteres jeweils randseitig angeordnete Rastnasen 20 auf, die im montierten Zustand in entsprechend komplementär ausgestaltete Rastaufnahmen 22 des zweiten Führungsteils 14 formschlüssig eingreifen.
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Die ersten und zweiten Führungsteile 12, 14 nehmen im montierten Zustand jeweils in etwa die Hälfte der innerhalb der Energieführungskette 100 zur Verfügung stehenden Bauhöhe H (vgl. beispielsweise 4) in Anspruch. Die aufgenommenen flexiblen Leitungen 18 sind somit bezüglich der Energieführungskette 100 derart geführt, dass deren Mittelpunkte zumindest im Bereich der Führungsstege 10 in der Mittellängsebene M der Energieführungskette 100 liegen.
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Die Mittellängsebene M der Energieführungskette 100 kann, wie beispielhaft in 5 dargestellt, gekrümmt verlaufen. Die Mittellängsebene M verläuft in dem dargestellten Ausführungsbeispiel längs der Nulllinie bzw. der neutralen Faser. Die innerhalb der Energieführungskette 100 geführte zumindest eine flexible Leitung 18 ist somit von dem Führungssteg 10 in einem Bereich der Nulllinie gehalten, um eine mechanische Beanspruchung zu verringern.
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Die Energieführungskette 100 umfasst ferner mehrere miteinander gelenkig verbundene Kettenglieder 101, die eine Bewegung der Energieführungskette 100 entlang einer gekrümmten Kontur ermöglichen. Die Kettenglieder 101 der Energieketten 100 nehmen jeweils Längsabschnitte der flexiblen Leitungen 18 auf.
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In dem in 4 und 5 gezeigten Ausführungsbeispiel sind drei Energieführungsketten 100 gezeigt, die zumindest abschnittsweise zueinander parallel verlaufen und jeweils abschnittsweise umfänglich um Drehachsen D1, D2 angeordnet sind. Die Energieführungsketten 100 dienen zum Ausgleich einer Drehbewegung. Wie insbesondere aus 4 ersichtlich, sind insbesondere in der bezüglich der Drehachsen D1, D2 radial innenliegenden Energieführungskette 100 flexible Leitungen 18 mit kleinem Querschnittsdurchmesser geführt. Flexible Leitungen 18 mit den größten Durchmessern sind in der bezüglich der Drehachsen D1, D2 radial außenliegenden Energieführungskette 100 geführt. Mehrere, längs der jeweiligen Energieführungskette 100 verteilt angeordnete Führungsstege 10 halten die flexiblen Leitungen 18 bzw. Kabel im Bereich der jeweiligen Nulllinie. Die Führungsstege 10 sind an der jeweiligen Energieführungskette 100 schwimmend oder an festen vorgegebenen Positionen befestigt.
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5 zeigt insbesondere einen Schnitt durch eine bildgebende medizinische Einrichtung 200. Zumindest eine nicht näher dargestellte Bildgebungskomponente ist um die Drehachse D1 drehbar gelagert. Die in den Energieführungsketten 100 geführten flexiblen Leitungen 18 dienen unter anderem zur Stromzufuhr der Bildgebungskomponente. Die Drehachse D1 ist im lediglich exemplarisch dargestellten und nicht einschränkend aufzufassenden Ausführungsbeispiel eine Angular-Drehachse eines C-Bogenröntgengeräts.
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Obwohl die Erfindung im Detail mit Bezug auf die bevorzugten Ausführungsbeispiele näher illustriert und beschrieben wurde, so ist die Erfindung nicht hierdurch eingeschränkt. Andere Variationen und Kombinationen können vom Fachmann hieraus abgeleitet werden, ohne vom wesentlichen Gedanken der Erfindung zu abzuweichen.