-
Druckdaten werden zur Erzeugung einer Drucksache auf einem Aufzeichnungsträger wie Papier in als Jobs bezeichneten Ausgabedateien zusammengefasst. Jobs werden in spezifischen Formaten erstellt, von denen JDF (Job Definition Format), ein offenes Format, weit verbreitet ist. Im Falle des Digitaldrucks sind in diesen Jobdateien auch die zu druckenden Daten selbst enthalten, zusätzlich zu den sonst vorhandenen Daten für die Druckvorstufe, für die Druckmaschine selbst (wie z.B. Farbprofile), für die Nachverarbeitung, für die Auslieferung der Drucksachen und/oder für kaufmännische Zwecke. Die zu druckenden Daten selbst werden im Folgenden als Druckdaten bezeichnet.
-
Im Digitaldruck bestehen die Druckdaten eines Jobs sowohl aus variablen Daten als auch aus nicht variablen Daten. Variable Daten sind z.B. in einem Formbrief Name und Anschrift des jeweiligen Adressaten sowie eine spezifische Anrede, wohingegen z.B. der Textkörper eines solchen Formbriefs den nicht variablen Daten zuzurechnen ist.
-
Digitale Druckdaten werden in verschiedenen Formaten abgespeichert. Gebräuchliche Formate sind ESC/P, PCL, PostScript, PDL, PDF oder AFP/IPDS.
-
In der Praxis treten trotz solcher weitgehend standardisierter Jobdateien und ihrer Inhalte bei der Ausgabe einer solchen Jobdatei auf einer digitalen Druckmaschine immer wieder Probleme auf.
-
Oft kann die die Jobdatei empfangende digitale Druckmaschine nur bestimmte Formate an digitalen Druckdaten verarbeiten, wie z.B. AFP/IPDS. Heute werden Druckdaten oft im PDF-Format bereitgestellt, die dann in einem Container in einer Jobdatei im AFP/IPDS-Format eingefügt ist. Dieser Container wird dann von einer speziellen Anwendung in dem Format ausgelesen, das für die jeweilige digitale Druckmaschine geeignet ist, und an diese Maschine gesendet.
-
Bei der Vorbereitung der Druckdaten für einen Druckauftrag kann es vorkommen, dass Daten, die im Druckauftrag zur Verfügung stehen müssen, nicht in einer Datei mit den Druckdaten selbst enthalten sind, sondern von der Umgebung der Applikation des Computers, die bei der Erstellung der Datei mit den Druckdaten vorlag, bereitgestellt werden. Nicht immer werden sie jedoch von der Umgebung mit in die Datei mit den Druckdaten übertragen, so dass bei der Verarbeitung der einzelnen Container in der Jobdatei auf nicht vorhandene Daten zugegriffen werden muss.
-
Es kommt z.B. vor, dass ein verwendeter Zeichensatz (Font) nicht in der Datei mit den Druckdaten bzw. dem für diese Druckdaten erstellten Container enthalten ist. Dann werden Texte oder das gesamte Druckbild verfälscht oder gar nicht wiedergegeben.
-
Weitere Probleme können im Ablauf bei der Erzeugung und Bearbeitung eines Druckauftrags begründet sein. Es ist z.B. vorgekommen, dass der Auftraggeber eines Formbriefes seinen Firmennamen, seine Anschrift oder sein als Grafikdatei im Job enthaltenes Firmenlogo geändert hat. Oft werden einmal erzeugte Jobdateien für neue Aufträge wieder verwendet, indem z.B. lediglich der Textkörper eines Serienbriefes ausgetauscht wird. Wenn es zum Zeitpunkt der Erteilung eines neuen Druckauftrages nicht gelungen ist, geänderte Daten, wie z.B. den oben erwähnten Firmennamen, die geänderte Adresse oder das Firmenlogo in der Jobdatei oder dem betreffenden Container bereitzustellen, kann man dem Auftrag eine Datei mit dem neuen Namen, der neuen Adresse oder dem neuen Firmenlogo hinzufügen. Dann ist es erforderlich, den alten Namen oder das alte Firmenlogo aus der ursprünglichen Jobdatei zu entfernen und den Inhalt dieser neuen Datei vor dem Erzeugen des Druckbilds an entsprechender Stelle in die Jobdatei wieder einzufügen.
-
Es kommt auch vor, dass ein in der Jobdatei enthaltenes Farbprofil ursprünglich für eine bestimmte Druckmaschine erstellt wurde. Wenn die Drucksache mit derselben Jobdatei, aber auf einer anderen Druckmaschine als ursprünglich vorgesehen erzeugt werden soll, führt das in der Jobdatei enthaltene Farbprofil zu unzureichenden Ergebnissen.
-
Digitale Druckdaten enthalten oft Bilder, z.B. in JPEG-Dateien. Es kommt vor, dass bei der Vorbereitung einer Datei mit Druckdaten nicht überprüft wird, ob die Auflösung der Bilddatei an das vorgesehene Drucksystem angepasst ist. Wenn die Auflösung der Bilddatei zu niedrig ist, wird dies zwar u.U. bei der Erstellung am Bildschirm bemerkt. Sollte diese zu geringe Auflösung am Bildschirm übersehen werden, ist das Ergebnis im Druckbild auf dem Aufzeichnungsträger dennoch unbefriedigend. Wenn die Auflösung der Bilder hingegen zu hoch ist, wird infolge der großen im Bild enthaltenen Datenmenge die Verarbeitungsgeschwindigkeit beim Aufrastern der Bilder in der digitalen Druckmaschine reduziert. Dadurch wird möglicherweise die Ausgabegeschwindigkeit auf der digitalen Druckmaschine reduziert, unter Umständen so sehr, dass die Steuerung der Druckmaschine den Druckvorgang komplett abbrechen muss.
-
Weiter entstehen Probleme, wenn in der Jobdatei mehrere Datensätze transparent überlagert werden, z.B. Text, der über ein Bild gelegt wird, als ob er auf einer transparenten Folie gedruckt sei. Auch dann können Inhalte der Jobdatei in der Drucksache verfälscht wiedergegeben werden.
-
Es kann weiter vorkommen, dass zu viele verschiedene Objekte auf einer Seite wiedergegeben werden sollen. Durch eine Vielzahl verschiedener Objekte kann es einerseits vorkommen, dass die Datenmenge insgesamt zu groß wird, die auf dieser Seite wiedergegeben werden soll. Andererseits kann durch eine große Menge kleiner Objekte, die mit verschiedenen Anwendungen erstellt wurden, ein häufiges Laden entsprechender Verarbeitungsprogramme für die mit den jeweiligen Anwendungen erstellten Dateien in den Speicher des Rastercomputers der Druckmaschine erforderlich werden. Dadurch wird die Verarbeitungsgeschwindigkeit beim Aufrastern der Bilder in der digitalen Druckmaschine reduziert. Dies kann wiederum dazu führen, dass die Ausgabegeschwindigkeit auf der digitalen Druckmaschine reduziert wird. Die Ausgabegeschwindigkeit kann unter Umständen so gering werden, dass die Steuerung der Druckmaschine den Druckvorgang komplett anhalten oder abbrechen muss.
-
Das im vorangegangenen Absatz beschriebene Problem kann auch bei intransparenter Überlagerung mehrerer Elemente auftreten. Dabei kann der Rastercomputer immer neue Bilder rastern, nur um sie anschließend für ein intransparent darüber gelegtes Bild zu verwerfen.
-
Dokument
DE 103 35 124 A1 offenbart ein Drucksystem, das in der Lage ist, wenn eine oder mehrere Seiten nach einer ersten Rasterbildverarbeitung ersetzt werden, eine weitere Rasterbildverarbeitung lediglich für die zu ersetzenden Seiten durchzuführen.
-
Dokument
US 6 111 654 A offenbart einen Drucker mit einer im Drucker vorinstallierten Druckerschriftart. Der Drucker umfasst einen Flash Speicher, in dem neue oder modifizierte Daten mit derselben Zeichensatzbeschreibung wie die vorinstallierte Druckerschriftart gespeichert werden kann. Anschließend kann der Nutzer wählen, welche der beiden Schriftarten verwendet werden soll.
-
Dokument
US 2018/0349073 A1 offenbart eine Bilderzeugungsvorrichtung, die ein Verfahren ausführt, um Bilddaten zum Erzeugen eines alternativen Druckbildes, das gegenüber einem ursprünglich zu erzeugenden Druckbild mit einer geringeren Menge von Farbmaterial erzeugbar ist, bereitstellt.
-
Ausgehend von dem bekannten Stand der Technik besteht die technische Aufgabe der Erfindung darin, ein Verfahren zum Erzeugen eines Druckbildes auf einem Aufzeichnungsträger mittels einer digitalen Druckmaschine anzugeben, bei dem eine einfache Korrektur des Druckdatenstroms zum Erzeugen fehlerfreier Druckbilder erfolgt.
-
Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen sind in den abhängigen Patentansprüchen angegeben.
-
Im Folgenden wird anhand der Zeichnungen ein konkretes Ausführungsbeispiel zusammen mit weiteren Merkmalen beschrieben.
- 1 enthält eine generelle Darstellung einer digitalen Druckmaschine, auf der das erfindungsgemäße Verfahren durchgeführt werden kann.
- 2 ist ein Flußdiagramm mit dem Ablauf des Verfahrens
-
In 1 ist schematisch eine digitale Druckmaschine 1 dargestellt, mit deren Hilfe das Verfahren der Erfindung verwirklicht werden kann. Von einem Abwickler 3 wird der Aufzeichnungsträger 2 durch die Druckmaschine 1 an Druckköpfen 7 vorbeigeführt, die auf dem Aufzeichnungsträger 2 ein Druckbild erzeugen. Es sind hier vier Druckköpfe 7a, 7b, 7c und 7d für die vier Farben Cyan, Magenta, Gelb und Schwarz gezeigt. Mehr oder weniger Druckköpfe sind selbstverständlich möglich. Das Druckbild wird noch in der digitalen Druckmaschine 1 durch eine nicht dargestellte Fixiereinrichtung fest mit dem Aufzeichnungsträger verbunden. Der Aufzeichnungsträger 2 wird nach Durchlaufen der Druckmaschine 1 von einem Aufwickler 4 wieder aufgenommen. Zur Erzeugung des Druckbilds wird einem Druckserver 10 ein Datenstrom zur Verfügung gestellt, z.B. durch Übermittlung eines Druckjobs auf einem Datenträger oder über ein Netzwerk. Ein solcher Druckjob wird üblicherweise auf einem weiteren Rechner durch ein Anwendungsprogramm erzeugt, zum Beispiel von einem Kunden des Betreibers der digitalen Druckmaschine 1. Über eine Datenleitung 9 wird dieser Datenstrom einem Rastercomputer 6 übertragen, der die digitalen Daten des Jobs zur Erzeugung eines Druckbilds durch die Druckköpfe 7 der Druckmaschine 1 aufbereitet. Vom Rastercomputer 6 werden die aufbereiteten Daten über eine Datenleitung 8 an die Druckköpfe 7 übertragen. Die Steuerung 5 der digitalen Druckmaschine 1 koordiniert die Auslösung der Druckköpfe 7 zur Erzeugung des Druckbildes auf dem Aufzeichnungsträger 2 mit dem Vorschub des Aufzeichnungsträgers 2, der motorisch über Transportrollen 12 erfolgt.
-
Zur Lösung der in der Einleitung beschriebenen Aufgabe wird auf dem Druckserver 10 ein Anwendungsprogramm gestartet, das die im Flußdiagramm der 2 mit dem Ablauf des Verfahrens der Erfindung dargestellten Schritte abarbeitet, beginnend mit 2a). Das Verfahren beginnt im Schritt 201.
-
Weiter wird in 2a) dargestellt, wie das Verfahren des Anwendungsprogramms verfährt, wenn im Datenstrom zweite Einzelobjekte wie Fonts fehlen. Im Schritt 202 wird der eingehende Datenstrom mit dem Druckjob gelesen und in den Speicher des Druckservers 10 geschrieben, z.B. auf eine Festplatte. In den folgenden Schritten wird der Inhalt des Datenstroms in Einzelobjekte zerlegt, die daraufhin untersucht werden, ob sie bei der Erzeugung des Druckbilds mit der digitalen Druckmaschine 1 Probleme bereiten werden. Dazu wird im Schritt 203 der Zähler für die Einzelobjekte auf eins gesetzt. Im Schritt 204 wird ein Einzelobjekt dem Datenstrom entnommen. Im Schritt 205 wird abgefragt, ob dieses Einzelobjekt zweite Einzelobjekte aufruft. Solche zweiten Einzelobjekte können z.B. Fonts sein, die in einem ersten Einzelobjekt wie einer PDF-Datei enthalten sind. Noch im Schritt 205 wird außerdem geprüft, ob diese zweiten Einzelobjekte, falls das erste Einzelobjekt eines aufruft, wie die ersten Einzelobjekte im Datenstrom enthalten sind. Sind diese zweiten Einzelobjekte nicht im Datenstrom enthalten, wird im Schritt 206 geprüft, ob diese zweiten Einzelobjekte auf dem Druckserver 10 vorhanden sind, z.B. weil sie bei der Bearbeitung früherer Druckjobs benötigt wurden. Dazu sucht das Anwendungsprogramm in dem Druckserver verfügbaren Laufwerken nach entsprechenden zweiten Einzelobjekten wie z.B. einem fehlenden Font. Wenn ein entsprechendes zweites Einzelobjekt gefunden wird, wird es im Schritt 207 dem Datenstrom hinzugefügt. Andernfalls gibt das Verfahren im Schritt 298 (s. 2c)) auf einer Anzeigevorrichtung 11 des Druckservers 10 eine Fehlermeldung aus und endet im Schritt 299 (s. 2c)). Nach dem Schritt 207 oder in dem Fall, dass in Schritt 205 festgestellt wurde, dass entweder keine zweiten Einzelobjekte im ersten Einzelobjekt enthalten sind oder dass alle im ersten Einzelobjekt aufgerufenen zweiten Einzelobjekte im Datenstrom vorhanden sind, wird im Schritt 208 der Zähler der ersten Einzelobjekte um eins erhöht.
-
Danach wird im Schritt 209 überprüft, ob im Datenstrom weitere erste Einzelobjekte enthalten sind. Sollten im Datenstrom weitere erste Einzelobjekte enthalten sein, kehrt das Verfahren zum Schritt 204 zurück und entnimmt dem Datenstrom ein weiteres erstes Einzelobjekt. Sind dagegen im Datenstrom keine weiteren Einzelobjekte enthalten, wird im Schritt 210 der Zähler der Einzelobjekte auf eins zurückgesetzt, um weitere Prüfungen des Datenstroms durchzuführen.
-
In der 2 a) fortsetzenden 2 b) ist das Vorgehen in dem Fall dargestellt, dass im Datenstrom enthaltene Einzelobjekte ersetzt werden müssen. Im Schritt 211 wird wie im Schritt 204 dem Datenstrom ein erstes oder zweites Einzelobjekt entnommen. Im Schritt 212 wird dann geprüft, ob dieses Einzelobjekt durch ein anderes drittes Einzelobjekt ersetzt werden muss. Dabei kann es sich zum Beispiel um eine Zeile mit dem Firmennamen handeln, eine geänderte Firmenanschrift oder um ein geändertes Firmenlogo, das nicht im Druckjob selbst übermittelt wurde, sondern aufgrund einer kürzlich erfolgten Änderung erst nachträglich in einer separaten Datei zur Verfügung gestellt wurde. Wenn ein solches Einzelobjekt ersetzt werden muss, wird im Schritt 213 wie im Schritt 206 geprüft, ob dieses Objekt auf dem Druckserver vorhanden ist. Ist dies nicht der Fall, endet das Verfahren mit den Schritten 298 und 299. Wenn die dritten Einzelobjekte dagegen vorhanden sind, werden sie im Schritt 214 in den Datenstrom eingefügt, nachdem die zu ersetzenden ersten oder zweiten Einzelobjekte aus dem Datenstrom gelöscht wurden.
-
Wenn die Einfügung im Schritt 214 gelungen ist oder wenn im Schritt 212 festgestellt wurde, dass kein Objekt ersetzt werden muss, wird im Schritt 215 wie im Schritt 208 der Zähler wiederum um eins erhöht. Danach wird im Schritt 216 wie im Schritt 209 überprüft ob noch ein Objekt im Datenstrom enthalten ist. Wenn ein weiteres erstes oder zweites Einzelobjekt im Datenstrom enthalten ist, kehrt das Verfahren zu Schritt 211 zurück. Andernfalls wird im Schritt 217 wie im Schritt 210 und wie im Schritt 203 der Zähler der Einzelobjekte auf eins gesetzt.
-
In dem Teil des Anwendungsprogramms, der dem in 2b) dargestellten folgt, wird geprüft, ob die im Datenstrom enthaltenen Einzelobjekte mit der anzusteuernden Druckmaschine kompatibel sind. Dieser Teil ist in 2c) dargestellt. Im Schritt 218 wird wie in den Schritten 204 und 211 dem Datenstrom ein erstes, zweites oder drittes Einzelobjekt entnommen. Im Schritt 219 wird dann geprüft, ob dieses Einzelobjekt mit der angesteuerten Druckmaschine kompatibel ist. Hier kann es sich zum Beispiel um ein für eine bestimmte digitale Druckmaschine gewähltes Farbprofil handeln oder um andere für eine bestimmte digitale Druckmaschine spezifische Befehle. Wenn ein nicht kompatibles Einzelobjekt festgestellt wird, wird im Schritt 220 wie im Schritt 206 geprüft, ob ein mit der angesteuerten Druckmaschine kompatibles viertes Einzelobjekt auf dem Druckserver vorhanden ist, das dem gerade geprüften Einzelobjekt entspricht. Ist dies nicht der Fall, endet das Verfahren mit den Schritten 298 und 299. Wenn die erforderlichen vierten Einzelobjekte dagegen vorhanden sind, werden sie im Schritt 221 in dem Datenstrom ersetzt.
-
Wenn die Einfügung im Schritt 221 gelungen ist oder wenn im Schritt 219 festgestellt wurde, dass kein Objekt ersetzt werden muss, wird im Schritt 222 wie im Schritt 208 der Zähler wiederum um eins erhöht. Danach wird im Schritt 223 wie im Schritt 209 überprüft, ob noch ein Objekt im Datenstrom enthalten ist. Wenn ein weiteres erstes, zweites oder drittes Einzelobjekt im Datenstrom enthalten ist, kehrt das Verfahren zu Schritt 218 zurück.
-
In 2d) wird beschrieben, wie das Anwendungsprogramm vorgeht, wenn die auf einer Seite enthaltene Datenmenge zu groß wird. Zunächst wird im Schritt 224 der Zähler der Seiten auf eins gesetzt.
-
Im Schritt 225 wird dem Datenstrom eine Druckseite, z.B. in der Größe DIN A4 oder Letter, als Einzelobjekt entnommen. Im Schritt 226 wird der Zähler für untergeordnete Einzelobjekte auf dieser Druckseite auf eins gesetzt. Weiter wird im Schritt 227 geprüft, ob untergeordnete Einzelobjekte auf dieser Druckseite angeordnet sind. Solche untergeordneten Einzelobjekte können zum Beispiel Bilddateien (JPEG), Textdateien aus einem Textverarbeitungsprogramm oder PDF-Dateien sein. Bei einer Vielzahl untergeordneter Einzelobjekte kann es vorkommen, dass eines oder mehrere dieser untergeordneten Einzelobjekte große Dateien sind und dass deshalb eine zu große Datenmenge auf der jeweiligen Druckseite vorhanden ist. Dies kann z.B. dadurch entstehen, dass eine von einer modernen Digitalkamera stammende JPEG-Bilddatei mit sehr hoher Auflösung (24 MPixel sind bei modernen Kameras üblich) auf einer DIN A4-Seite in einer Größe von 5 cm x 7,5 cm (2" x 3") gedruckt werden soll. Es erfordert einen sehr hohen Aufwand beim Rastern, eine solche JPEG-Bilddatei in dieser Größe darzustellen. Der Rastervorgang ist das Umrechnen der zu druckenden Daten, wie der JPEG-Datei in eine Auflösung, die den mit der digitalen Druckmaschine darstellbaren Bildpunkten entspricht. Der für die Bearbeitung solcher Datenmengen erforderliche Rechenaufwand kann so groß werden, dass die Ausgabe der Daten für die Bildpunkte an die Druckköpfe 7a bis 7d vom Rastercomputer so stark verzögert wird, dass die Transportgeschwindigkeit, mit der der Aufzeichnungsträger 2 durch die digitale Druckmaschine 1 gefördert wird, ebenfalls verringert werden muss. Dies kann so weit gehen, dass die digitale Druckmaschine komplett zum Stillstand kommt, was sehr hohe Folgekosten nach sich zieht. Deshalb wird die gesamte im gerade geprüften Einzelobjekt enthaltene Datenmenge ermittelt.
-
Diese Datenmenge des Einzelobjekts wird im Schritt 229 weiter verglichen mit der Datenmenge, die für ein Objekt dieses Dateityps (JPEG, PDF, ...) üblich ist, wenn es in der durch die Beschreibung der Druckseite vorgegebenen Größe mit der Druckmaschine 1 mit der durch vorgegebenen Auflösung (z.B. 600 x 600 dpi oder 1200 x 1200 dpi) wiedergegeben werden soll. Ist das jeweilige untergeordnete Einzelobjekt um den vorgegebenen Faktor oder mehr als den vorgegebenen Faktor größer als die zu erwartende Datenmenge für ein Einzelobjekt dieses Dateityps, das in dieser Größe dargestellt werden soll, wird im Schritt 230 das für diesen Dateityp geeignete Kompressions-/Skalierungsprogramm aufgerufen und abgearbeitet. Der vorgegebene Faktor kann zum Beispiel vier sein.
-
Liegt im Schritt 229 die Dateigröße des jeweiligen untergeordneten Einzelobjekts unter der durch Druckauflösung vorgegebenen Faktor, darzustellende Größe und Dateityp vorgegebenen Dateigröße oder ist im Schritt 230 das Kompressions-/Skalierungsprogramm abgelaufen, wird im Schritt 231 der Zähler für Objekte auf dieser Seite um 1 erhöht. Danach wird im Schritt 232 geprüft, ob ein weiteres untergeordnetes Einzelobjekt auf dieser Seite vorhanden ist. Wird ein weiteres untergeordnetes Einzelobjekt gefunden, beginnt die Prüfung des nächsten Einzelobjekts wieder im Schritt 228. Andernfalls wird im Schritt 233 der Zähler der Druckseiten um 1 erhöht. Weiter fährt das Verfahren mit der Prüfung im Schritt 234 fort, ob eine weitere Druckseite folgt. Ist dies der Fall, kehrt das Verfahren zurück zu Schritt 225 mit der Entnahme der nächsten Druckseite. Folgt keine weitere Druckseite, fährt das Verfahren im Schritt 235 in 2e) fort.
-
In 2e) ist das Vorgehen beschrieben, mit dem Probleme beim Vorliegen überlagerter Druckbilder auf einer Druckseite behandelt werden. Zunächst wird im Schritt 235 der Seitenzähler auf 1 gesetzt. Im Schritt 236 wird dem Datenstrom eine Druckseite entnommen. Zur Analyse der Einzelobjekte auf dieser Seite wird der Zähler für die Einzelobjekte auf der aktuellen Seite im Schritt 237 auf 1 gesetzt. Im Schritt 238 wird der aktuellen Seite ein Einzelobjekt entnommen. Im Schritt 239 wird geprüft, ob das vorliegende Objekt von einem anderen Objekt überlagert wird oder selbst ein anderes Objekt überlagert. Im Schritt 240 bzw. 241 wird der Zähler für die Einzelobjekte um 1 erhöht. Wenn in Schritt 239 eine Überlagerung festgestellt wurde, wird in Schritt 242 das überlagernde bzw. überlagerte Einzelobjekt dem Datenstrom entnommen. Im Schritt 243 wird bestimmt, welche Teilflächen der Objekte einander überlagern. Im Schritt 244 wird geprüft, ob eine transparente Überlagerung stattfindet. Ist dies nicht der Fall, also bei einer intransparenten Überlagerung, wird im Schritt 245 der überlagerte Teil des überlagerten Objekts aus dem Datenstrom gelöscht. Bei einer transparenten Überlagerung wird im Schritt 246 für die betroffenen Teilflächen des überlagerten und des überlagernden Objekts eine Kombination dieser Objektbereiche berechnet.
-
Im Schritt 247 wird geprüft, ob es ein weiteres überlappendes Objekt gibt. Ist dies der Fall, kehrt das Verfahren zum Schritt 241 zurück. Andernfalls wird im Schritt 248 geprüft, ob weitere, also nicht überlappende Objekte auf der Seite vorhanden sind. ist dies der Fall, kehrt das Verfahren zum Schritt 238 zurück. Andernfalls wird im Schritt 249 geprüft, ob der Datenstrom eine weitere Seite enthält. Ist dies der Fall, wird im Schritt 250 der Seitenzähler um 1 erhöht und das Verfahren kehrt zum Schritt 236 zurück. Andernfalls endet das Verfahren im Schritt 251.
-
Ein in den Figuren nicht dargestellter weiterer Teil des Verfahrens überprüft im Schritt 246 (2 e)) die Dateigröße für das kombinierte Objekt auf seine Größe und ruft gegebenenfalls die in 2 d) ab Schritt 229 dargestellte Subroutine zur Prüfung der Notwendigkeit einer Komprimierung/Skalierung erneut auf.
-
Die in 2 dargestellten Arbeitsgänge sind nicht in der durch die Reihenfolge der Figurenteile a) bis e) gegebenen Sequenz abzuarbeiten. Die Reihenfolge kann durchaus geändert werden. Wie die Schritte d) und e) kann auch bei den Schritten a), b) und c) wahlweise eine Bearbeitung nach Seiten erfolgen. Wie dem Fachmann bekannt, können auch Verfahrensschritte in den 2 d) und 2 e) mit einer Fehlermeldung abgebrochen werden. Der Übersichtlichkeit halber wurde auf die Darstellung verzichtet. Als von der vorliegenden Darstellung umfasst gelten auch weitere dem Fachmann geläufige Änderungen der vorstehend beschriebenen Abläufe, z.B. die Einfügung zusätzlicher Abfragen, ob ein bestimmtes Einzelobjekt bereits einmal mit dem gleichen Identifier der Prüfung in den Schritten 204 /205 bzw. 211 / 212 festgestellt und in den Schritten 206 / 207 bzw. 213 / 214 behandelt wurde. Bei sich wiederholenden Einzelobjekten im Druckjob kann durch solche zusätzlichen Abfragen der Bearbeitungsaufwand für den Druckjob verringert werden.
-
Es ist nicht erforderlich, dass der Druckserver 10 und der Rastercomputer 6 als zwei separate Rechner ausgeführt sind. Wenn nur geringe Mengen an Druckbildern pro Zeiteinheit gedruckt werden müssen, kann es ausreichen, dass die Erstellung des Datenstroms, die Verarbeitung im Druckserver und der Rastervorgang in einem einzigen Rechner, z.B. einem Computer für Büroanwendungen erfolgen. Bei Hochleistungsdruckmaschinen kann es dagegen erforderlich sein, dass alleine der Rastercomputer aus einer Vielzahl (z.B. 64) von Serverboards besteht. Der Schrank mit dem Rastercomputer ist in diesem Fall räumlich direkt bei der Druckmaschine anzuordnen. Dann ist es schon aus Gründen der Ergonomie sinnvoll, den Druckserver an einem separaten Arbeitsplatz und somit als separaten Computer vorzusehen. Ebenfalls bei Hochleistungsdruckmaschinen erfolgt dann oft die Erstellung des Datenstroms auf einem weiteren Computer, der bei einem Kunden aufgestellt ist, der seinerseits z.B. per Datenübertragung Aufträge erteilt an einen Druckbetrieb mit der Hochleistungsdruckmaschine, dem Rastercomputer und dem Druckserver.
-
Bezugszeichenliste
-
- 1
- Digitale Druckmaschine
- 2
- Aufzeichnungsträger
- 3
- Abwickler
- 4
- Aufwickler
- 5
- Steuerungscomputer
- 6
- Rastercomputer
- 7a, 7b, 7c, 7d
- Druckkopf
- 8, 9
- Datenleitung
- 10
- Druckserver
- 11
- Bedienfeld mit Anzeigevorrichtung
- 201
- Start
- 202
- Datenstrom lesen und speichern
- 203, 210, 217
- Objektzähler auf 1 setzen
- 204, 211, 218
- Einzelobjekt extrahieren
- 205
- Prüfung, ob extrahiertes Objekt anderes aufruft
- 206
- Prüfung, ob aufgeruf. Objekt auf Server vorh.
- 207, 221
- Einfügen des Objekts vom Server in Datenstrom
- 208, 215, 222
- Erhöhung des Zählers der Objekte um 1
- 209, 216, 223
- Prüfung auf weitere Einzelobjekte
- 212
- Prüfung, ob extrahiertes Objekt z. ersetzen ist
- 213
- Prüfung, ob z.ersetzend. Obj. auf Server vorh.
- 214
- Löschen des zu ersetzenden und Einfügen des ersetzenden Objekts
- 219
- Prüfung, ob extrahiertes Objekt kompatibel ist
- 220
- Prüfung, ob kompatibles Objekt auf Server vorh.
- 224, 235
- Seitenzähler auf 1 setzen
- 225, 236
- Seite extrahieren
- 226, 237
- Zähler der Objekte auf der Seite auf 1 setzen
- 227
- Prüfung, ob Seite untergeordnete Obj. enthält
- 228, 238
- Einzelobjekt extrahieren
- 229
- Prüfung, ob Objekt zu groß ist
- 230
- Objekt komprimieren / skalieren
- 231, 240, 241
- Erhöhung des Zählers der Objekte um 1
- 232, 248
- Prüfung auf weitere Einzelobjekte auf der Seite
- 233, 250
- Erhöhung des Zählers der Seiten um 1
- 234, 249
- Prüfung auf weitere Seite
- 239
- Prüfung, ob das Objekt überlagert ist
- 242
- überlagertes/überlagerndes Einzelobj. extrah.
- 243
- Bestimmung der überlagernden Teilfläche
- 244
- Prüfung, ob Überlagerung transparent ist
- 245
- Löschen der überlagerten Teilfläche
- 246
- Berechnen der Kombinat. d. überlagerten Teilfl.
- 247
- Prüfung auf weiteres überlagertes Objekt
- 248
- Prüfung auf weiteres Objekt
- 251
- Ende im Normalfall
- 298
- Anzeige einer Fehlermeldung
- 299
- Ende im Fehlerfall