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Die vorgeschlagene Lösung betrifft ein Möbelsystem mit mindestens einem Möbelbauteil, das bei bestimmungsgemäßer Anordnung an einer Wandung zwischen einer ersten Klappposition und einer zweiten Klappposition schwenkbar ist
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Ein Möbelsystem mit einem derartigen Möbelbauteil ist zum Beispiel für den Fahrzeugbereich bekannt, hier insbesondere für Transportern, Lieferwägen, Wohnmobilen oder Wohnwägen. Insbesondere in diesem Zusammenhang bietet es sich an, ein Möbelbauteil bei Nichtgebrauch wegklappen zu können und damit den ohnehin nur beschränkt zur Verfügung stehenden Raum besser nutzbar zu machen und Platz freizugeben. So ist es beispielsweise bekannt, ein Bett oder ein Sofa an einer Wandung innerhalb des Fahrzeugs festzulegen und hieran bei Nichtgebrauch hochklappen zu können. Typischerweise ist dann das jeweilige Möbelbauteil über konventionelle Scharniere schwenkbar an einer Wandung festgelegt.
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Üblicherweise sind derartige klappbare respektive schwenkbare Möbelbauteile aufwendig an einer jeweiligen Wandung festgelegt, um ein Verstellen zwischen den beiden Klapppositionen gewährleisten zu können. Eine Möglichkeit, das Möbelbauteil vollständig von der Wandung zu entfernen, ist dann regelmäßig nur unter aufwendiger Demontage eines zur Fixierung des Möbelbauteils an der Wandung vorgesehenen Konsolenelements gegeben.
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Es besteht somit Bedarf für ein Möbelsystem, zum Beispiel zur Verwendung in Fahrzeugen, das variabler nutzbar ist und insbesondere bei dem das Möbelbauteil leichter von der Wandung entfernt werden kann.
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Diese Aufgabe ist mit einem Möbelsystem des Anspruchs 1 gelöst.
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Hiernach ist ein Möbelsystem mit mindestens einem Möbelbauteil und mindestens einem Konsolenelement zur Befestigung an einer Wandung und zur Abstützung des mindestens einen Möbelbauteils vorgeschlagen. Das mindestens eine Möbelbauteil weist eine Lagereinrichtung zur Abstützung an dem mindestens einen Konsolenelement auf, über die das Möbelbauteil, bei bestimmungsgemäßer Anordnung des mindestens einen Konsolenelements und des Möbelbauteils an der Wandung, an dem mindestens einen Konsolenelement abgestützt zwischen einer ersten Klappposition und einer zweiten Klappposition schwenkbar ist. Das mindestens eine Konsolenelement gibt hierbei für die Lagereinrichtung zwei verschiedene Lagerstellen vor, an denen die Lagereinrichtung einerseits in der ersten Klappposition des Möbelbauteils und andererseits in der zweiten Klappposition des Möbelbauteils vorliegt. An einer ersten Lagerstelle der zwei Lagerstellen ist das Möbelbauteil ferner in seiner ersten Klappposition mit der Lagereinrichtung von dem Konsolenelement entfernbar.
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Durch die vorgesehene Wechselwirkung zwischen dem an der Wandung zu befestigenden Konsolenelement einerseits und der an dem Möbelbauteil vorgesehenen Lagereinrichtung andererseits ist zum einen die Schwenkbarkeit des Möbelbauteils zwischen der ersten Klappposition und der zweiten Klappposition sichergestellt und zum anderen das Möbelbauteil einfach von der Wandung entfernbar, an der dann lediglich noch das Konsolenelement verbleibt. Für die Schwenkbarkeit des Möbelbauteils ist eine Verstellbarkeit der Lagereinrichtung zwischen den zwei an dem Konsolenelement definierten Lagerstellen vorgesehen. Ferner ist über das Konsolenelement das Entfernen des Möbelbauteils gerade in der ersten Klappposition, in der beispielsweise das Möbelbauteil hochgeklappt ist, ermöglicht.
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In einer Ausführungsvariante ist das Möbelbauteil in seiner ersten Klappposition mit der Lagereinrichtung werkzeuglos von dem Konsolenelement entfernbar. Dementsprechend ist in dieser Variante zum Beispiel keine Verschraubung mit einem Werkzeug zu lösen, um das Möbelbauteil zusammen mit seiner Lagereinrichtung von dem Konsolenelement entfernen zu können. Die Lagereinrichtung und das Konsolenelement sind demgegenüber beispielsweise einfach aneinander gesteckt und können werkzeuglos wieder voneinander getrennt werden, zumindest wenn sich das Möbelbauteil in seiner ersten Klappposition befindet. Alternativ oder ergänzend kann vorgesehen sein, dass das Möbelbauteil in seiner ersten Klappposition mit der Lagereinrichtung von dem Konsolenelement abgehoben werden kann. In dieser Ausführungsvariante kann somit das Möbelbauteil einfach von dem Konsolenelement und damit von der Wandung entfernt werden, indem das Möbelbauteil in seiner ersten Klappposition angehoben und hierdurch von dem Konsolenelement getrennt wird. Das Konsolenelement und die Lagereinrichtung können ferner ausgebildet und konfiguriert sein, eine werkzeuglose Trennung zwischen Konsolenelement und Lagereinrichtung allein durch Abheben des in seiner ersten Klappposition vorliegenden Möbelbauteils von dem Konsolenelement zu gestatten.
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An dem mindestens einen Konsolenelement kann eine Verstellkontur ausgebildet sein, die der Lagereinrichtung beim Schwenken des Möbelbauteils von der ersten Klappposition in die zweite Klappposition eine Verstellbahn von der ersten Lagerstelle zu der zweiten Lagerstelle vorgibt. Beispielsweise gibt die Verstellkontur dann auch eine Verstellbahn für die Lagereinrichtung von der zweiten Lagerstelle zu der ersten Lagerstelle vor. Über die Verstellkontur des Konsolenelements ist mithin eine Verstellbahn vorgegeben, entlang der die Lagereinrichtung von der einen zu der anderen Lagerstelle verstellt wird, wenn das Möbelbauteil (manuell) von der einen in die andere Klappposition geschwenkt wird.
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In einer Weiterbildung weist die Verstellkontur zur Vorgabe mindestens einer der zwei Lagerstellen mindestens eine Erhebung, insbesondere eine konvexe Wölbung, und/oder mindestens eine Vertiefung, insbesondere eine konkave und/oder muldenförmige Vertiefung, auf. Die Ausbildung einer Erhebung dient beispielsweise zur Vorgabe eines zu überwindenden mechanischen Widerstands, bevor die Lagereinrichtung und damit das Möbelbauteil eine der beiden Klapppositionen einnehmen kann und/oder um die Lagereinrichtung aus einer eingenommenen Klappposition verstellen zu können. Die an der Verstellkontur des Konsolenelements ausgebildete Erhebung bildet somit einen mechanischen Widerstand, der beispielsweise einen Verbleib der Lagereinrichtung an der jeweiligen Lagerstelle sichert und damit verhindert, dass das Möbelbauteil unbeabsichtigt verlagert wird. Gleiches gilt im Grundsatz für eine an der Verstellkontur des Konsolenelements ausgebildete Vertiefung. Eine solche Vertiefung kann sich insbesondere an eine Erhebung unmittelbar anschließen. Derart muss ein Nutzer beim manuellen Schwenken des Möbelbauteils in eine (zum Beispiel die zweite) Klappposition zunächst einen Widerstand überwinden, wenn die Lagereinrichtung entlang der Verstellkontur auf die Erhebung trifft. Nach Überwindung der Erhebung gleitet, rutscht und/oder rollt die Lagereinrichtung spürbar in die Vertiefung, wodurch dem Nutzer haptisch die bestimmungsgemäße Einnahme der jeweiligen Klappposition und damit das Ende der vorgegebenen Verstellbahn signalisiert wird.
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Die Verstellkontur kann an einem Tragarm des mindestens einen Konsolenelements vorgesehen sein, der bei bestimmungsgemäßer Befestigung des Konsolenelements an der Wandung von der Wandung vorsteht. Der Tragarm steht somit von der Wandung vor, insbesondere im Wesentlichen senkrecht, wenn das Konsolenelement bestimmungsgemäß an der Wandung befestigt ist.
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Die Lagereinrichtung des Möbelbauteils kann mit wenigstens einem Lagerteil gleitend und/oder drehbar an einem Abschnitt des mindestens einen Konsolenelements anliegen. In dem das Lagerteil gleitend an dem Abschnitt des Konsolenelements anliegt und/oder drehbar ist, kann die Lagereinrichtung für das Schwenken des Möbelbauteils zwischen den ersten und zweiten Klapppositionen leichtgängig entlang des Konsolenelements zwischen den ersten und zweiten Lagerstellen verlagert werden. Die Lagereinrichtung ist hierbei ansonsten starr an dem Möbelbauteil festgelegt, sodass eine Verlagerung der Lagereinrichtung entlang des Konsolenelements mit der Schwenkbewegung des Möbelbauteils einhergeht.
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Die Lagereinrichtung weist in einer Ausführungsvariante zwei Führungselemente auf, zwischen denen sich das wenigstens eine Lagerteil zumindest mit einem an dem Konsolenelement anliegenden Teilabschnitt erstreckt. Hierbei ist das Konsolenelement dann zumindest teilweise zwischen den zwei zum Beispiel platten- oder scheibenförmigen Führungselementen aufgenommen. Mit anderen Worten erstreckt sich das Konsolenelement zwischen die zwei Führungselemente, und zwar zum Beispiel zumindest mit einem eine Verstellkontur für die Lagereinrichtung definierenden Abschnitt. Durch die zwei Führungselemente, zwischen denen zumindest teilweise das Konsolenelement angeordnet ist, lässt sich sicherstellen, dass das Konsolenelement und die Lagereinrichtung bei einer Schwenkbewegung des Möbelbauteils bestimmungsgemäß miteinander verbunden bleiben und ferner das Lagerteil entlang der durch das Konsolenelement vorgegebenen Verstellkontur verschoben und nicht verkippt wird.
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Beispielsweise ist die Lagereinrichtung mit den zwei Führungselementen und dem Lagerteil, das gleitend und/oder drehbar an einem Abschnitt des mindestens einen Konsolenelements anliegt, an einem Klapparm vorgesehen,. Dieser Klapparm ist beispielsweise an einem Tragrahmen des Möbelbauteils unbeweglich fixiert.
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Alternativ oder ergänzend kann die Position der Lagereinrichtung an dem Möbelbauteil einstellbar sein. So lässt sich die Position der Lagereinrichtung problemlos anpassen. Sind beispielsweise wenigstens zwei Konsolenelemente zur Abstützung des Möbelbauteils an einer Wandung vorgesehen, lässt sich über die Einstellbarkeit der Position der Lagereinrichtung an dem Möbelbauteil ein Abstand zweier jeweils einem Konsolenelement zugeordneter Lagereinrichtungen zueinander variieren. Dies ist insbesondere von Vorteil, wenn die Wandung durch eine mehrere Befestigungslöcher definierende Lochwand gebildet ist und dementsprechend ein Konsolenelement an verschiedenen, über jeweils ein Befestigungsloch vorgegebenen Positionen an der Lochwand bestimmungsgemäß befestigt werden kann.
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Für die Einstellbarkeit der Lagereinrichtung kann beispielsweise ein eine Lagereinrichtung tragender Klapparm an dem Möbelbauteil verschieblich angeordnet sein. Beispielsweise ist ein solcher Klapparm an einem Tragrahmen des Möbelbauteils lösbar fixiert. Wird eine Fixierung dieses Klapparms am Tragrahmen des Möbelbauteils gelöst, kann eine Verschieblichkeit der die Lagereinrichtung tragenden Klapparms zugelassen sein, um eine Position des Klapparms und damit der Lagereinrichtung an dem Tragrahmen des Möbelbauteil einstellen zu können. Hierfür weist beispielsweise der Klapparm an einem zur Fixierung an dem Tragrahmen des Möbelbauteils genutzten Abschnitts mindestens ein Langloch auf.
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Unter Bezugnahme auf die vorstehend erläuterte Ausführungsvariante mit einem eine Verstellkontur ausbildenden Konsolenelement kann in einer Ausführungsvariante auch vorgesehen sein, dass das mindestens eine Konsolenelement mit seiner Verstellkontur und das Möbelbauteil mit seiner Lagereinrichtung derart aufeinander abgestimmt und ausgebildet sind, dass, bei bestimmungsgemäßer Anordnung des mindestens einen Konsolenelements und des Möbelbauteils an der Wandung, durch ein Schwenken des Möbelbauteils aus seiner zweiten Klappposition in Richtung der ersten Klappposition das Lagerteil der Lagereinrichtung aus einer die zweite Lagerstelle definierenden Vertiefung hinaus und über eine Erhebung hinweg in Richtung der ersten Lagerstelle gedrückt wird. Hierbei kann eine Druckkraft, über die das Lagerteil beim Schwenken des Möbelbauteils aus der Vertiefung hinaus und über die Erhebung hinweg in Richtung der ersten Lagerstelle gedrückt wird, durch eine Anlage eines Abschnitts des Möbelbauteils an einem Abschnitt des Konsolenelements erzeugbar sein. So liegt hierbei zum Beispiel ein Abschnitt eines Tragrahmens des Möbelbauteils an einem zur Befestigung des Konsolenelements an der Wandung genutzten Abschnitt des Konsolenelements an und drückt hierdurch beim Schwenken des Möbelbauteils dessen Lagereinrichtung über die Erhebung hinweg in Richtung der ersten Lagerstelle. Die zur Verlagerung der Lagereinrichtung aufzubringende Druckkraft wird in dieser Variante somit insbesondere nicht (oder nicht nur) durch Drücken eines Abschnitts des Möbelbauteils gegen die Wandung selbst erzeugt. Es liegt vielmehr eine definierte Wechselwirkung über einen gegebenenfalls alleinigen Kontakt hierfür vorgesehener und ausgebildeter Komponenten des Konsolenelements und des Möbelbauteils vor. Dies stellt insbesondere sicher, dass die Wandung nicht belastet oder gar beschädigt wird, um die Druckkraft für die Verlagerung des Lagerteils und damit der (mit dem Möbelbauteil verbundenen) Lagereinrichtung aufzubringen.
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Zur Befestigung des Konsolenelements kann beispielsweise mindestens ein separates Befestigungselement vorgesehen sein, das mit dem mindestens einen Konsolenelement verbunden ist. Dieses Befestigungselement kann mit der Wandung verbindbar sein. Beispielsweise kann es sich hierbei um ein Multifunktionsbefestigungselement handeln, das Teil eines Lochwandsystems ist, das das Möbelsystem umfasst. In diesem Zusammenhang kann beispielsweise vorgesehen sein, dass die Wandung als Lochwand mit mehreren zueinander beabstandeten Befestigungslöchern ausgebildet ist, an denen das Befestigungselement jeweils werkzeuglos mit der Wandung verbindbar ist. Bei der Lochwand kann es sich insbesondere um eine hölzerne Lochwand handeln. Ein Ausführungsbeispiel für ein solches Lochwandsystem und ein solches Befestigungselement ist beispielsweise in der PCT/EP2018/058585 beschrieben. Mit dem vorgeschlagenen Möbelsystem kann folglich der Funktionsumfang eines ein entsprechendes Befestigungselement umfassenden Lochwandsystems erweitert werden. An dem Befestigungselement ist das mindestens eine Konsolenelement festlegbar, an dem wiederum das Möbelbauteil schwenkbar gehalten und gegebenenfalls werkzeuglos hieran angeordnet und wieder entfernt werden kann.
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Für eine (zusätzliche) Sicherung des Möbelbauteils in seiner ersten Klappposition ist in einer Ausführungsvariante mindestens ein zusätzliches Sicherungselement vorgesehen. Über dieses zusätzliche Sicherungselement ist das in seiner ersten Klappposition an der Wandung vorliegende Möbelbauteil gegen ein Schwenken in die zweite Klappposition gesichert. Das zusätzliche Sicherungselemente kann beispielsweise an einem hierfür vorgesehenen Verbindungselement des Möbelbauteils anlenkbar sein. Alternativ oder ergänzend ist das Sicherungselement über ein separates Befestigungselement an der Wandung festlegbar. Bei dem zur Festlegung des Sicherungselements nutzbaren Befestigungselements kann es sich beispielsweise um ein identisch ausgebildetes Befestigungselement eines Lochwandsystems handeln, über das auch das Konsolenelement an der Wandung respektive der Lochwand befestigt werden kann.
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Beispielsweise umfasst das Sicherungselement eine Sicherungsstange, die einerseits an einem Befestigungselement und andererseits an einem Verbindungselement des Möbelbauteils angelenkt ist. Das Möbelbauteil kann beispielsweise im Bereich einer unteren Längskante an einem Konsolenelement oder mehreren (mindestens zwei) Konsolenelementen abgestützt sein. An einer oberen Längskante greift dann das Sicherungselement an, um das Möbelbauteil in einer hochgeklappten, ersten Klappposition gegen eine Herunterklappen in die zweite Klappposition zu sichern.
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Das Möbelbauteil kann beispielsweise mindestens ein Bett und/oder eine Sitzgelegenheit umfassen. In einer Ausführungsvariante umfasst das Möbelbauteil ein multifunktionales Bett-Sitz-System, über das wahlweise ein Bett oder mindestens eine Sitzgelegenheit mit wenigstens einem Stuhl und einem Tisch bereitgestellt werden kann. Hierbei kann vorgesehen sein, dass das Bett dadurch bereitgestellt wird, dass das Möbelbauteil seine zweite Klappposition einnimmt. Die mindestens eine Sitzgelegenheit mit wenigstens einem Stuhl und einem Tisch kann dann beispielsweise bei in der ersten Klappposition befindlichem Möbelbauteil bereitgestellt werden. Hierbei weist das Möbelbauteil beispielsweise einen Tragrahmen auf, an dem Tisch- und Stuhlkomponenten ausklappbar angeordnet sind und die dann in der ersten Klappposition des Möbelbauteils an dem Tragrahmen ausgeklappt werden können. Der Tragrahmen kann ferner zur Abstützung einer Matratze für die Bettfunktion ausgebildet und vorgesehen sein, sodass durch entsprechendes Umklappen dieses Tragahmens und damit durch Schwenken des Möbelbauteils in die zweite Klappposition der Tragrahmen, an dem die Matratze dann aufliegt, im wesentlich horizontal verläuft. An dem Tragrahmen kann in einer Weiterbildung auch ein Lattenrost angeordnet und/oder festgelegt sein.
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Wie eingangs bereits angesprochen, ist ein vorgeschlagenes Möbelsystem insbesondere für die Verwendung in einem Fahrzeug ausgebildet und vorgesehen. Die vorgeschlagene Lösung ist jedoch selbstverständlich nicht hierauf beschränkt. Beispielsweise kommt ein vorgeschlagenes Möbelsystem in einem Transporter, Lieferwagen, Wohnmobil oder Wohnwagen zum Einsatz, insbesondere innerhalb eines Transporters, Lieferwagens, Wohnmobils oder Wohnwagens. In dem jeweils Verfügung gestellten, begrenzten Innenraum kann mit der vorgeschlagenen Lösung ein variables sowie leicht zu montierendes und zu demontierendes Möbelsystem bereitgestellt werden.
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Die beigefügten Figuren veranschaulichen exemplarisch mögliche Ausführungsvarianten der vorgeschlagenen Lösung.
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Hierbei zeigen:
- 1 in perspektivischer Seitenansicht eine Ausführungsvariante eines vorgeschlagenen Möbelsystems mit einem über zwei Konsolenelemente schwenkbar an einer Lochwand gehaltenen Bett-Sitz-System;
- 2 das Möbelsystem der 1 in Vorderansicht zur Veranschaulichung einer hochgeklappten ersten Klappposition des Bett-Sitz-Systems;
- 3 in vergrößertem Maßstab einen Ausschnitt der 2 mit Blick auf ein Konsolenelement, an dem sich das Bett-Sitz-System abstützt und das an der Lochwand fixiert ist;
- 4 ausschnittsweise in perspektivischer Ansicht ein Konsolenelement mit dem hieran abgestürzten Bett-Sitz-System;
- 5 das Bett-Sitz-System während eines Abklapperns in eine zweite Klappposition;
- 6 das Bett-Sitz-System in weiter abgeklapptem Zustand mit ausgeklappten Stützfüßen;
- 7 das Bett-Sitz-System in Vorderansicht in seiner zweiten Klappposition;
- 8 des Bett-Sitz-System beim Zurückklappen in die erste Klappposition;
- 9 in Vorderansicht das Bett-Sitz-System in seiner ersten Klappposition gesichert durch ein zusätzliches Sicherungselement an seinem oberen Ende und mit abgeklappten Stützfüßen;
- 10 das Möbelsystem in Seitenansicht mit von den Konsolenelementen abgehobenem Bett-Sitz-System.
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Die 1 bis 10 zeigen in unterschiedlichen Ansichten und Positionen eines Möbelbauteils in Form eines Bett-Sitz-Systems 2 ein Möbelsystem für ein Fahrzeug entsprechend der vorgeschlagenen Lösung. Das Bett-Sitz-System 2 ist über zwei Konsolenelemente 1a und 1b an einer Wandung in Form einer Lochwand 3 angeordnet. Die Konsolenelemente 1a und 1b sind hierbei an Befestigungslöchern 30 der Lochwand 3 fixiert und tragen das Bett-Sitz-System 2.
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Das Bett-Sitz-System 2 ist multifunktional ausgebildet, sodass hierüber wahlweise ein Bett oder eine Sitzgelegenheit mit zwei Stühlen und einem Tisch bereitgestellt werden kann. An einem Tragrahmen 20 des Bett-Sitz-Systems 2 sind hierfür zwei Stuhlrahmen 21a und 21b schwenkbar gelagert. Diese Stuhlrahmen 21a, 21b tragen jeweils eine Stützplatte 22a oder 22b über die ein von dem Tragrahmen 20 abgeklappter Stuhlrahmen 21a oder 21b an einem Boden abgestützt werden kann. Zwischen den beiden Stuhlrahmen 21a und 21b ist eine Tischplatte 24 mit Tischrahmen 29 an dem Tragrahmen 20 abklappbar gelagert. Die Tischplatte 24 und die Stuhlrahmen 21a, 21b sind jeweils über mehrere Sicherungselemente in Form von Sicherungsdrehriegeln 25a, 25b und 25c an dem Tragrahmen 20 in einer eingeklappten Position entsprechend der 1 gehalten und hieran arretiert. Durch Betätigen der Sicherungsdrehriegel 25a, 25b und 25c können die zwei Stühle mit zwischenliegendem Tisch jedoch bei Bedarf freigegeben und von dem weiterhin an der Lochwand 3 vertikal gehaltenen Tragrahmen 20 des Bett-Sitz-Systems 2 abgeklappt werden.
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Zusätzlich sind an dem Tragrahmen 20 des Bett-Sitz-Systems 2 zwei Stützfüße 27a und 27b schwenkbar gehalten. Diese Stützfüße 27a und 27b können ebenfalls nach Freigabe über einen jeweils zugehörigen Sicherungsdrehriegel 25d bei Bedarf an dem Tragrahmen 20 abgeklappt werden. Diese Stützfüße 27a und 27b dienen zur Abstützung des Tragrahmens 20, wenn dieser aus der dargestellten ersten Klappposition (mit den weiterhin eingeklappt arretierten Stühlen und dem eingeklappten Tisch) nach unten geklappt wird, sodass über das Bett-Sitz-System 2 anstelle zweier Stühle und eines Tisches ein Bett mit Lattenrost bereitgestellt wird. Hierfür wird das Bett-Sitz-System 2 ausgehend von der insbesondere in der 1 dargestellten hochgeklappten ersten Klappposition in eine abgeklappte zweite Klappposition zum Beispiel entsprechend der 7 geschwenkt. Die Schwenkbewegung des Bett-Sitz-Systems 2 und seines Tragrahmens 20 erfolgt hierbei abgestützt an den Konsolenelementen 1a und 1b, wie nachfolgend näher erläutert werden wird.
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Die Konsolenelemente 1a und 1b sind identisch ausgebildet, sodass im Folgenden lediglich auf ein Konsolenelement 1a näher eingegangen werden wird. Die diesbezüglichen Erläuterungen und Merkmale gelten auch für das weitere Konsolenelement 1b.
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Das Konsolenelement 1a ist im wesentlichen L-förmig ausgebildet und weist einen Befestigungsarm 13 auf, über den das Konsolenelement 1a an der Lochwand 3 befestigt ist. Mit dem Befestigungsarm 13 ist ein Konsolenarm oder Tragarm 14 des Konsolenelements 1a verbunden, der im bestimmungsgemäß befestigten Zustand des Konsolenelements 1a im Wesentlichen senkrecht von der Lochwand 3 vorsteht. An diesem vorstehenden Tragarm 14 stützt sich das Bett-Sitz-System 2 mit seinem Tragrahmen 20 ab.
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Der Befestigungsarm 13 weist mehrere Befestigungsbohrungen 130 auf (vergleiche 3). Über diese Befestigungsbohrungen 130 ist der Befestigungsarm 13 mithilfe eines Fixierungselements S, z.B. eines Bolzens, insbesondere eines Steckbolzens oder einer Schraube, an einem Befestigungselement 4 fixiert, das wiederum werkzeuglos an der Lochwand 3 fixierbar ist. Das Befestigungselement 4 weist hierbei einen durch ein Befestigungsloch 30 der Lochwand 3 hindurchsteckbares und die Lochwand 3 hintergreifendes Arretierungselement auf, das durch Drehung an einem Drehkörper 40 des Befestigungselements 4 werkzeuglos gegen die Rückseite der Lochwand 3 gespannt werden kann, um das Befestigungselement 4 an der Lochwand 3 unbeweglich zu fixieren.
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An dem Befestigungsarm 13 des Konsolenelements 1a greift ferner, vorliegend oberhalb des Befestigungselements 4, ein Justierelement 5 an. Über eine Einstellschraube 50 diese Justierelements 5 lässt sich ein Abstand und damit die Lage des Befestigungsarms 13 bezüglich der Lochwand 3 (stufenlos) einstellen.
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Das Bett-Sitz-System 2 wirkt vorliegend über eine Lagereinrichtung 206 mit dem Tragarm 14 zusammen. Die Lagereinrichtung 206 wird hierbei von einem Klapparm 205 getragen, der an dem Tragrahmen 20 des Bett-Sitz-Systems 2 fixiert ist. Der Klapparm 205 weist entsprechend der Darstellung der 4 ein Querteil 2052 auf, das an dem Tragrahmen 20 fixiert ist und über Längslöcher L eine Positionierung des Klapparms 205 in unterschiedlichen Längspositionen an dem Tragarmen 20 gestattet. Von dem Querteil 2052 des Klapparms 205 steht ein Längsteil 2051 vor, an dessen Ende die Lagereinrichtung 206 fixiert ist.
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Die Lagereinrichtung 206 weist zwei Führungselemente in Form von einander gegenüberliegenden Führungsscheiben 206.1 und 206.2 auf. Die Führungsscheiben 206.1 und 206.2 sind zueinander beabstandet und definieren zwischen sich einen Zwischenraum, in dem sich ein Lagerteil für die Anlage an dem Tragarm 14 erstreckt. Bei dem Lagerteil 2060 kann es sich beispielsweise um eine drehbar gelagerte Welle oder einen Stift oder einen Bolzen handeln. Über das jeweilige Lagerteil kann die Lagereinrichtung 206 einer durch den Tragarm 14 definierten Verstellkontur 141 folgen. Die Verstellkontur 141 ist hierbei durch eine Oberseite und/oder einer oberen Kante des Tragarms 14 ausgebildet.
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Zur Führung der Lagereinrichtung 206 entlang des Tragarms 14 ist der Tragarm 14 mit seiner Verstellkontur 141 zwischen den beiden Führungsscheiben 206.1 und 206.2 zumindest teilweise aufgenommen, sodass der Tragarm 14 stets mit einem Abschnitt zwischen den Führungsscheiben 206.1 und 206.2 sicher eingeschlossen und hierdurch eine sichere Führung gewährleistet ist.
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Das Konsolenelement 1a gibt über seinen Tragarm 14 der Lagereinrichtung 206 und damit dem Bett-Sitz-System 2 zwei definierte Lagerstellen für die hochgeklappte erste Klappposition und die heruntergeklappte zweite Klappposition vor. Für die erste Klappposition ist an einem vorderen Ende des vorstehenden Tragarms 14 eine vordere Vertiefung in Form einer Mulde 140 ausgebildet, die von einem nach oben kragenden Rand des Tragarms 14 berandet wird. Bei einem Herunterklappen des Bett-Sitz-Systems 2 entsprechend den 5 bis 7 gleitet und/oder rollt das Lagerteil 2060 der Lagereinrichtung 206 an der Verstellkontur 141 des Tragarms 14 entlang in Richtung der Lochwand 3 und gibt hierüber der Lagereinrichtung 206 eine Verstellbahn vor.
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An seinem dem Befestigungsarm 13 zugewandten Ende weist der Tragarm 14 eine Erhebung in Form einer konvexen Wölbung 142 und eine sich hieran anschließende, weitere Vertiefung in Form einer hinteren Mulde 143 auf. Die hintere Mulde 143 definiert dabei die zweite Lagerstelle, an der die Lagereinrichtung 206 vorliegt, wenn das Bett-Sitz-System 2 bestimmungsgemäß in seine zweite Klappposition heruntergeklappt wurde. Die die Verstellkontur 141 ausbildende Oberseite des Tragarms 14 gibt somit eine Leitkurve vor, an deren Ende die hintere Mulde 143 vorgesehen ist, in die die Lagereinrichtung 206 mit dem Lagerteil 2060 einrasten kann. Die hintere Mulde 143 ist vorliegend tiefer ausgestaltet als die vordere Mulde 140, sodass in der heruntergeklappten zweiten Klappposition ein fester Halt des Bett-Sitz-Systems 2 gegeben ist.
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Über die an die hintere Mulde 143 angrenzende Wölbung 142 ist einerseits ein sanftes Anfahren in Richtung der hinteren Mulde 143 beim Herunterklappen des Bett-Sitz-Systems 2 gegeben. Andererseits lässt sich hierüber die hintere Mulde 143 problemlos tiefer ausgestalten, um den sicheren Halt des Bett-Sitz-Systems 2 in der abgeklappten Klappposition sicherzustellen.
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Beim Hochklappen des Bett-Sitz-Systems 2 steht der Tragrahmen 20 an dem Befestigungsarm 13 des Konsolenelements 1a an und drückt hierüber das Lagerteil 2060 der Lagereinrichtung 206 aus der hinteren Mulde 143 hinaus und über die konvexe Wölbung 142 hinweg. Nach Überwindung des durch die Wölbung 142 definierten mechanischen Widerstands kann das Lagerteil 2060 an dem sich hieran anschließenden schräg verlaufenden Abschnitt der Verstellkontur 141 in Richtung der vorderen Mulde 140 gleiten und/oder rollen. Das Bett-Sitz-System 2 lässt sich somit problemlos wieder unter Verlagerung der Lagereinrichtung 206 an dem Tragarm 14 entlang in die erste, hochgeklappte Klappposition entsprechend der 1 schwenken.
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Die Länge des Tragarms 14 ist vorliegend derart bemessen und auf das Bett-Sitz-System 2 abgestimmt, dass in der ersten Klappposition des Bett-Sitz-Systems 2 an dem Tragrahmen 20 problemlos eine Matratze 23 angeordnet bleiben kann und zwischen der Lochwand 3 und dem Tragrahmen 20 des Bett-Sitz-Systems 2 vorliegt. Entsprechend der Darstellung der 9 kann hierbei auch ein verbleibender Zwischenraum zwischen der Matratze 23 und der Lochwand 3 für die Unterbringung von Polsterkissen P1 und P2 nutzbar sein.
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In der hochgeklappten ersten Klappposition ist das Bett-Sitz-System 2 beispielsweise über ein zusätzliches Sicherungselement in Form einer Sicherungsstange 8 gesichert. Diese Sicherungsstange 8 ist einerseits über das multifunktional nutzbares Befestigungselement 4 an der Lochwand 3 festgelegt. Hierbei kann die Sicherungsstange 8 mit einem Ende an dem Befestigungselement 4 angelenkt sein. Das andere Ende der Sicherungsstange 8 ist an einem Verbindungselement 28a oder 28b des Tragrahmens 20 festgelegt. Hierfür kann das Verbindungselement 28a oder 28b beispielsweise einen Gelenkbolzen aufweisen, über den die Sicherungsstange 8 (auch) an dem Tragrahmen 20 angelenkt ist. In der ersten Klappposition liegt somit das Bett-Sitz-System 2 an seiner unteren Längskante an den beiden zueinander beabstandeten Konsolenelementen 1a und 1b auf und ist hierüber abgestützt. Über zwei zusätzliche Sicherungsstangen 8 ist das Bett-Sitz-System 2 ferner an seiner oberen Längskante an der Lochwand 3 gesichert.
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Um die Demontage des Bett-Sitz-Systems 2 und insbesondere dessen Entfernen von der Lochwand 3 zu erleichtern, ist jede der Lagereinrichtungen 206 des Bett-Sitz-Systems 2 werkzeuglos an einen Tragarm 14 des zugeordneten Konsolenelements 1a oder 1b gesteckt. Bei gelösten Sicherungsstangen 8 kann somit das in seiner ersten Klappposition vorliegende Bett-Sitz-System 2 einfach von den Konsolenelementen 1a und 1b abgehoben werden. Ein Entnehmen des Bett-Sitz-Systems 2 von den Konsolenelementen 1a und 1b ist dementsprechend ohne Werkzeug und beispielsweise ohne das Lösen von Schrauben möglich. Wie anhand der 10 veranschaulicht ist, kann das Bett-Sitz-System 2 vielmehr einfach von den vorstehenden Tragarmen 14 der Konsolenelementen 1a und 1b durch Anheben nach oben getrennt werden. Im Anschluss können die Konsolenelemente 1a und 1b über die Befestigungselemente 4 von der Lochwand 3 getrennt werden. Der zuvor durch das Bett-Sitz-System 2 beanspruchte Raum steht dann als Laderaum oder für die Anbringung eines anderen Elements eines Lochwandsystems, insbesondere über identisch ausgebildete Befestigungselemente 4, zur Verfügung.
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Für eine Anordnung des Bett-Sitz-Systems 2 an der Lochwand 3 müssen ferner lediglich die Konsolenelemente 1a und 1b an den Befestigungslöchern 30 der Lochwand 3 festgelegt werden. Die in ihrer Position an dem Tragrahmen 2 auf die Position der Konsolenelemente 1a und 1b abgestimmten Lagereinrichtungen 206 des Bett-Sitz-Systems 2 können dann an die vorstehenden Tragarme 14 gesteckt werden, sodass das Bett-Sitz-System 2 in seiner ersten Klappposition an der Lochwand 3 vorliegt.
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Bezugszeichenliste
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- 1a, 1b
- Konsolenelement
- 13
- Befestigungsarm
- 130
- Befestigungsbohrung
- 14
- Tragarm
- 140
- Vordere Mulde (Lagerstelle)
- 141
- Verstellkontur
- 142
- Wölbung
- 143
- Hintere Mulde (Lagerstelle)
- 2
- Bett-Sitz-System (Möbelbauteil)
- 20
- Tragrahmen
- 205
- Klapparm
- 2051
- Längsteil
- 2052
- Querteil
- 206
- Lagereinrichtung
- 206.1, 206.2
- Führungsscheibe
- 2060
- Lagerteil
- 21a, 21b
- Stuhlrahmen
- 22a, 22b
- Stützplatte
- 23
- Matratze
- 24
- Tischplatte
- 25a, 25b, 25c, 25d
- Sicherungsdrehriegel (Sicherungselement)
- 27a, 27b
- Stützfuß
- 28a, 28b
- Verbindungselement
- 29
- Tischrahmen
- 3
- Lochwand (Wandung)
- 30
- Befestigungsloch
- 4
- Befestigungselement
- 40
- Drehkörper
- 5
- Justierelement
- 50
- Einstellschraube
- 8
- Sicherungsstange (Sicherungselement)
- L
- Langloch
- P1, P2
- Polsterkissen
- S
- Schraube / Bolzen (Fixierungselement)