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Die Erfindung betrifft ein Verfahren und ein System zum Durchführen eines Bestellvorgangs für ein mit einer Ladestation verbundenes Kraftfahrzeug.
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Aktuell werden üblicherweise an Ladestationen lediglich die Batterien von Elektrofahrzeugen aufgeladen. Dafür verweilen Elektrofahrzeuge oftmals an ein und demselben Standort mehrere Stunden.
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Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Lösung bereitzustellen, mittels welcher die Verweilzeit an Ladestationen besonders effizient genutzt werden kann.
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Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren sowie durch ein System zum Durchführen eines Bestellvorgangs für ein mit einer Ladestation verbundenes Kraftfahrzeug mit den Merkmalen der unabhängigen Patentansprüche gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen mit zweckmäßigen und nicht-trivialen Weiterbildungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
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Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren zum Durchführen eines Bestellvorgangs für ein mit einer Ladestation verbundenes Kraftfahrzeug wird eine an einen Dienstleister gerichtete Bestellung erfasst, bei welcher das mit der Ladestation verbundene Kraftfahrzeug als Lieferort und/oder Abholort angegeben wird. Standortdaten der Ladesäule und/oder des Kraftfahrzeugs werden mittels der Ladestation an eine Servereinrichtung des Dienstleisters übertragen, nachdem die Bestellung erfasst worden ist. Bei der Servereinrichtung kann es sich um jegliche Art von Datenverarbeitungseinrichtung handeln.
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Bei der an den Dienstleister gerichteten Bestellung kann es sich um beliebige Bestellungen, wie zum Beispiel eine Bücherbestellung, eine Bestellung von Lebensmitteln oder dergleichen handeln. Das Kraftfahrzeug kann dabei sowohl als Lieferort als auch als Abholort dienen. Beispielsweise ist es auch denkbar, dass ein Benutzer des Kraftfahrzeugs eine Reihe von verschmutzten Hemden einem Reinigungsdienstleister zukommen lassen möchte, wobei er sich gleichzeitig bereits gereinigte Hemden ins Kraftfahrzeug liefern lassen möchte. In dem Fall kann er beispielsweise über eine geeignete Benutzerschnittstelle eine darauf gerichtete Bestellung abgeben, bei welcher er einerseits angibt, wie viele Hemden er zur Reinigung abgeben möchte und ob er bereits gereinigte Hemden zurückerhalten möchte.
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Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren ist es nicht mehr notwendig, dass Dienstleister, wie beispielsweise Paketzusteller, Lebensmittellieferanten und dergleichen, bei der Abwesenheit von Empfängern weitere Versuche unternehmen müssen, um die Lieferung zustellen zu können. Darüber hinaus ist es bei dem erfindungsgemäßen Verfahren auch nicht mehr erforderlich, Lieferungen beispielsweise bei Abholstationen zu hinterlegen.
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Selbst wenn der Benutzer des Kraftfahrzeugs dieses gerade länger an einer Ladestation aufladen sollte, welche sich nicht zuhause befindet, so können dennoch Bestellungen angenommen werden.
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Der Nutzer des Kraftfahrzeugs muss lediglich die Bestellung aufgeben und statt seiner Wohnadresse als Lieferadresse sein Kraftfahrzeug, bei dem es sich vorzugsweise um ein Elektrofahrzeug handelt, angeben. Die Ladesäule kommuniziert mit dem betreffenden Dienstleister, genauer mit einer Servereinrichtung des Dienstleisters, und teilt Standortdaten der Ladesäule und/oder des Kraftfahrzeugs mit, nachdem die Bestellung erfasst worden ist.
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Der betreffende Dienstleister kann dann bestellte Waren direkt im Kraftfahrzeug abliefern beziehungsweise abzuholende Ware direkt vom Kraftfahrzeug abholen, das an der betreffenden Ladesäule steht.
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Mittels des erfindungsgemäßen Verfahrens wird ein Mehrwert für den Besitzer beziehungsweise für einen Benutzer eines Kraftfahrzeugs, insbesondere eines Elektrofahrzeugs geschaffen. Verschiedenste Waren können an das Kraftfahrzeug geliefert oder vom Kraftfahrzeug abgeholt werden, und zwar ganz unabhängig von der persönlichen Präsenz des Benutzers des Kraftfahrzeugs. Darüber hinaus können Wegzeiten zu verschiedensten Abholstationen eingespart werden, da unabhängig von der Präsenz des Benutzers das Kraftfahrzeug als Lieferort und/oder Abholort zur Verfügung steht. Darüber hinaus können ansonsten erforderliche Fahrten mit dem Kraftfahrzeug, beispielsweise zu Abholstationen, wie zum Beispiel Poststellen oder dergleichen, eingespart werden. Darüber hinaus ergibt sich bei dem erfindungsgemäßen Verfahren noch ein zusätzliches Geschäftsmodell für Betreiber von Ladestationen. Auch können Liefer- beziehungsweise Zustelldienste erhebliche Zeiten und Wege einsparen, da durch das erfindungsgemäßen Verfahren sichergestellt werden kann, dass bereits direkt bei dem ersten Versuch bestellte Waren am Kraftfahrzeug abgeliefert oder auch abzuholende Waren aus dem Kraftfahrzeug abgeholt werden können. Unabhängig vom Stellplatz des Kraftfahrzeugs kann dieses also als Zustell- und/oder Abholort vorgegeben werden. Zum Zeitpunkt der Bestellung ist es auch unerheblich, wo das Kraftfahrzeug steht. Beispielsweise wird die Bestellung heute aufgegeben und das Kraftfahrzeug steht bei einem zu Hause, wobei zum Zeitpunkt der Lieferung der Bestellung das Kraftfahrzeug an irgendeiner Ladesäule stehen kann.
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Eine vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung sieht vor, dass mit der Bestellung ein gesicherter Zugang zu einem Stauraum des Kraftfahrzeugs für einen Lieferanten des Dienstleisters freigeschaltet wird. Ein Lieferant des Dienstleisters kann also den Stauraum des Kraftfahrzeugs öffnen, um bestellte Waren in dem Stauraum abzulegen und/oder abzuholende Waren aus dem Stauraum zu entfernen und mitzunehmen. Dabei ist es vorzugsweise vorgesehen, dass ausschließlich Zugang zu dem Stauraum des Kraftfahrzeugs gewährt wird, wobei das restliche Kraftfahrzeug nicht zugänglich ist. Dadurch kann sichergestellt werden, dass der betreffende Lieferant des Dienstleisters sich lediglich Zugang zu dem Stauraum des Kraftfahrzeugs verschaffen kann.
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Eine weitere vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung sieht vor, dass mit der Bestellung ein Authentifikationsschlüssel zum Entriegeln des Stauraums an die Servereinrichtung des Dienstleisters übertragen wird. Dieser Authentifikationsschlüssel kann dann wiederum von der Servereinrichtung beispielsweise an ein Smartphone des betreffenden Lieferanten des Dienstleisters übertragen werden, sodass er sich ganz einfach Zugang zu dem Stauraum des Kraftfahrzeugs verschaffen kann.
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In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung ist es vorgesehen, dass ausschließlich der Stauraum entriegelt wird, sobald eine erfolgreiche Authentifizierung des Lieferanten mittels einer Schnittstelle des Kraftfahrzeugs, der Ladestation und/oder einer Smartphone-App erfolgt ist. Beispielsweise kann es sich bei dem zuvor schon genannten Authentifizierungsschlüssel im einfachsten Fall einfach nur um einen Zahlen- und/oder Buchstabencode handeln, den der Lieferant eingeben muss, um den Stauraum des betreffenden Kraftfahrzeugs zu entriegeln. Beispielsweise kann der Lieferant einen solchen Code an der Ladestation oder auch in sein Smartphone eingeben. In letzterem Fall kann dann z.B. über eine Nahfeldkommunikation mit der Ladesäule oder auch mit dem Kraftfahrzeug eine Überprüfung des Codes erfolgen. Zudem ist es auch möglich, dass der betreffende Lieferant eine Codekarte oder auch einen RFID-Chip mit sich führt, mittels welchem er sich Zugang zu dem Stauraum des Kraftfahrzeugs verschaffen kann. Im Prinzip sind beliebige Möglichkeiten denkbar, mittels welchen sich der betreffende Lieferant des Dienstleisters einen gesicherten Zugang zum Stauraum des Kraftfahrzeugs verschaffen kann. Dabei kann es auch vorgesehen sein, dass der vorstehend bereits genannte Authentifikationsschlüssel beispielsweise nur für eine begrenzte Zeitdauer Gültigkeit hat. Somit kann sichergestellt werden, dass der Authentifikationsschlüssel nach Ablauf dieser Zeit nicht missbräuchlich verwendet wird. Zudem kann es auch vorgesehen sein, dass ein Authentifizierungsschlüssel, beispielsweise in Form eines einzugebenden Codes, nur einmal je Lieferant zum Öffnen des Kraftfahrzeugs verwendet werden kann.
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In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung ist es vorgesehen, dass mit der Bestellung das Kraftfahrzeug charakterisierende Daten, insbesondere Abbildungen des Kraftfahrzeugs und/oder eines Kennzeichens des Kraftfahrzeugs, an die Servereinrichtung des Dienstleisters übertragen werden. Diese das Kraftfahrzeug charakterisierenden Daten können beispielsweise wiederum an eine Smartphone-App eines Lieferanten des Dienstleisters übertragen werden. So kann sich die betreffende Person auf einfache Weise ein Bild davon verschaffen, wie das Kraftfahrzeug aussieht, bei welchem eine Lieferung abgegeben oder eine Lieferung abgeholt werden soll. So kann der Lieferant auf einfache Weise erkennen, wenn er das korrekte Fahrzeug erreicht hat.
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Eine weitere vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung sieht vor, dass die Bestellung mittels einer Smartphone-App, mittels einer browserbasierten Schnittstelle oder mittels einer fahrzeugseitigen Schnittstelle erfasst wird. Beispielsweise kann der Benutzer des Kraftfahrzeugs ganz einfach über eine dafür eingerichtete Smartphone-App Bestellungen verschiedenster Art vornehmen. Alternativ oder zusätzlich ist es auch möglich, dass der Benutzer sich durch Eingabe einer Benutzerkennung oder eines entsprechenden Passworts über eine browserbasierte Schnittstelle einwählen und die Bestellung tätigen kann. Alternativ oder zusätzlich ist es auch möglich, dass der Benutzer des Kraftfahrzeugs im Kraftfahrzeug sitzend über eine fahrzeugseitige Schnittstelle, beispielsweise über einen Touchscreen oder dergleichen, verschiedenste Bestellungen vornehmen kann. So gibt es vorzugsweise vielfältige Möglichkeiten, über welche der Benutzer des Kraftfahrzeugs die Bestellung aufgeben kann.
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Eine weitere vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung sieht vor, dass mit der Bestellung ein manuell vorgegebenes Zeitfenster für die Zustellung einer Lieferung an das Kraftfahrzeug und/oder Abholung einer Lieferung vom Kraftfahrzeug erfasst und an den Dienstleister übertragen wird. So kann der Benutzer des Kraftfahrzeugs beispielsweise selbst manuell vorgeben, von wann bis wann die Zustellung einer Lieferung und/oder die Abholung einer Lieferung erfolgen soll. Dadurch kann sichergestellt werden, dass eine Lieferung beim ersten Versuch auch zuverlässig zugestellt beziehungsweise abgeholt werden kann.
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Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist es vorgesehen, dass anhand der Standortdaten ein Zeitfenster für die Zustellung einer Lieferung an das Kraftfahrzeug und/oder Abholung einer Lieferung vom Kraftfahrzeug abgeschätzt und an den Dienstleister übertragen wird. Beispielsweise ist es denkbar, dass der Benutzer des Kraftfahrzeugs an Werktagen üblicherweise sein Kraftfahrzeug an einer Ladestation bei seiner Arbeit angeschlossen hat. Wird anhand der Standortdaten erkannt, dass sich das Kraftfahrzeug an der besagten Ladestation nahe der Arbeitsstätte des Benutzers des Kraftfahrzeugs befindet, so kann ein Zeitfenster für die Zustellung beziehungsweise Abholung der Lieferung so gewählt werden, dass dieses den üblichen Arbeitszeiten des Benutzers entspricht. Beispielsweise ist es auch möglich, dass Einträge in einem digitalen Kalender des Benutzers des Kraftfahrzeugs genutzt werden, sodass anhand von Kalendereinträgen abgeschätzt werden kann, wie lange sich das Kraftfahrzeug noch an einer bestimmten Ladestation befinden wird. In Abhängigkeit davon kann auch ein passendes Zeitfenster für die Zustellung und/oder Abholung einer Lieferung vorgegeben werden.
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In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung ist es vorgesehen, dass eine Abrechnung der Bestellung über ein Abrechnungssystem eines Betreibers der Ladestation erfolgt und/oder alternative Bezahlmöglichkeiten zur Auswahl bereitgestellt werden. Im ersteren Fall kann eine besonders bequeme Bezahlung erfolgen, da gemeinsam mit dem Aufladevorgang auch gleich noch die Bestellungen über das Abrechnungssystem des Betreibers der Ladestation mitabgerechnet werden. Zudem ist es auch möglich, dass der Benutzer beispielsweise über eine entsprechend dafür eingerichtete Smartphone-App im Zuge der Bestellung vorgeben kann, wie er bezahlen möchte, beispielsweise mit Kreditkarte, durch Bankeinzug, mittels PayPal oder dergleichen. Vorzugsweise werden dem Benutzer des Kraftfahrzeugs verschiedenste Möglichkeiten bereitgestellt, wie er die getätigte Bestellung bezahlen kann.
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Das erfindungsgemäße System zum Durchführen des erfindungsgemäßen Bestellvorgangs oder einer vorteilhaften Ausführungsform des erfindungsgemäßen Bestellvorgangs umfasst eine Ladestation zum Aufladen von Batterien eines Kraftfahrzeugs sowie eine Benutzerschnittstelle zum Erfassen einer an einen Dienstleister gerichteten Bestellung, bei welcher das mit der Ladestation verbundene Kraftfahrzeug als Lieferort und/oder Abholort angegeben wird. Die Ladestation ist dazu ausgelegt, Standortdaten der Ladestation und/oder des Kraftfahrzeugs an eine Servereinrichtung des Dienstleisters zu übertragen, nachdem die Bestellung erfasst worden ist. Vorteilhafte Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Verfahrens sind als vorteilhafte Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Systems und umgekehrt anzusehen, wobei das System insbesondere Mittel zur Durchführung der Verfahrensschritte aufweist.
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Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele sowie anhand der Zeichnung. Die vorstehend in der Beschreibung genannten Merkmale und Merkmalskombinationen sowie die nachfolgend in der Figurenbeschreibung und/oder in der einzigen Figur alleine gezeigten Merkmale und Merkmalskombinationen sind nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar, ohne den Rahmen der Erfindung zu verlassen.
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Die Zeichnung zeigt in der einzigen Figur ein System zum Durchführen eines Bestellvorgangs für ein mit einer Ladestation verbundenes Kraftfahrzeug.
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Ein System 1 zum Durchführen eines Bestellvorgangs ist in einer stark schematisierten Darstellung in der einzigen Figur gezeigt. Das System 1 umfasst ein Smartphone 2, welches als Benutzerschnittstelle zum Initiieren des Bestellvorgangs dient. Das Smartphone 2 mit einer entsprechend darauf installierten App zum Initiieren und Durchführen des Bestellvorgangs ist dabei nur rein beispielhaft zu verstehen. Selbstverständlich sind auch andere gängige Benutzerschnittstellen, wie beispielsweise browserbasierte Benutzeroberflächen, Tablet-Computer oder dergleichen ebenfalls geeignet.
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Zu dem System 1 gehört neben dem Smartphone 2 noch eine Ladestation 3 zum Aufladen von Elektrofahrzeugen 4. Neben einem Ladestecker 5 umfasst die Ladestation 4 noch eine Datenschnittstelle 6. Wie hier schematisch angedeutet, können die Datenschnittstelle 6 und der Ladestecker 5 als getrennte Einheiten ausgebildet sein. Genauso gut ist es aber auch möglich, dass in dem zur Stromversorgung dienenden Ladestecker 5 auch die Datenschnittstelle 6 integriert ist, sodass ein Benutzer des Kraftfahrzeugs 4 lediglich nur einen einzigen Stecker in das Kraftfahrzeug 4 einstecken muss.
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Ein Benutzer des Kraftfahrzeugs 4 kann über sein Smartphone 2 verschiedenste Bestellungen, wie beispielsweise Bücherbestellungen, Bestellungen für Lebensmittel und dergleichen aufgeben. Im Zuge der Bestellung wird das Kraftfahrzeug 4 als Lieferort für die Bestellung angegeben. Die über das Smartphone 2 getätigte Bestellung wird an eine Servereinrichtung 7 des betreffenden Dienstleisters 8 übertragen.
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Nachdem die Bestellung erfasst worden ist, werden Standortdaten der Ladesäule 3 und/oder des Kraftfahrzeugs 4 an die Servereinrichtung 7 des Dienstleisters 8 übertragen. Dafür kann die Ladesäule 3 über eine geeignete, hier nicht näher dargestellte Kommunikationsschnittstelle beziehungsweise über ein entsprechend eingerichtetes Kommunikationsmodul verfügen. Beispielsweise ist es möglich, dass mittels des Smartphones 2 auch eine Information an das Kraftfahrzeug 4 übertragen wird, mittels welcher kenntlich gemacht wird, dass gerade eine Bestellung abgesendet worden ist. Infolgedessen kann eine Kommunikation zwischen dem Kraftfahrzeug 4 und der Ladestation 3 über die Datenschnittstelle 6 erfolgen, infolgedessen die Übertragung der besagten Standortdaten angetriggert wird. Zur Kommunikation zwischen dem Smartphone 2 und dem Kraftfahrzeug 4 kann beispielsweise auch die Servereinrichtung 7 des Dienstleisters 8 zwischengeschaltet sein.
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Vorzugsweise wird mit der Bestellung auch ein gesicherter Zugang zu einem Stauraum 9 des Kraftfahrzeugs 4 für einen Lieferanten des Dienstleisters 8 freigeschaltet. Beispielsweise kann mit der Bestellung zusammen ein Authentifikationsschlüssel zum Entriegeln des Stauraums 9 an die Servereinrichtung 7 des Dienstleisters 8 übertragen werden. Die Servereinrichtung 7 kann dann diesen Authentifikationsschlüssel beispielsweise wiederum an ein hier nicht dargestelltes Smartphone eines Lieferanten übertragen, sodass dieser sich unter Verwendung seines Smartphones Zugang zum Stauraum 9 des Kraftfahrzeugs 4 verschaffen kann.
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Dabei ist vorgesehen, dass ausschließlich der Stauraum 9 entriegelt wird, sobald eine erfolgreiche Authentifizierung des betreffenden Lieferanten erfolgt ist. Das heißt, dass das restliche Kraftfahrzeug 4 von dem Lieferanten nicht entriegelt werden kann, sodass der Lieferant auch keinen Zugang zum restlichen Kraftfahrzeug 4 erhält. Bei dem Stauraum 9 kann es sich beispielsweise um einen Kofferraum des Kraftfahrzeugs handeln. Genauso gut kann es sich aber auch um beliebige andere Stauräume des Kraftfahrzeugs 4 handeln, seien es fahrzeugseitig integrierte Stauräume bis hin zu Boxen oder anderen Staumöglichkeiten, welche als Anbauteile am Kraftfahrzeug 4 angebracht sind.
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Der betreffende Lieferant kann beispielsweise auch den empfangenen Authentifikationsschlüssel an der Ladestation 3, beispielsweise an einem Touchscreen oder dergleichen, eingeben. Ferner ist es beispielsweise auch möglich, dass der Lieferant einen RFID-Chip oder dergleichen mit sich führt, mittels welchem eine automatische Entriegelung des Stauraums 9 erfolgen kann.
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Damit der für den Dienstleister 8 tätige Lieferant das Kraftfahrzeug 4 besonders einfach erkennen kann, kann es auch noch vorgesehen sein, dass mit Absendung der Bestellung durch das Smartphone 2 das Kraftfahrzeug 4 charakterisierende Informationen mit an die Servereinrichtung 7 des Dienstleisters 8 übertragen und anschließend beispielsweise wiederum an das Smartphone des Lieferanten übertragen werden. So können beispielsweise Abbildungen des Kraftfahrzeugs 4, Abbildungen von einem Kennzeichen des Kraftfahrzeugs 4 oder dergleichen übertragen werden. So kann der Lieferant, welcher bestellte Waren am Kraftfahrzeug 4 abliefern soll, besonders einfach erkennen, dass er das richtige Kraftfahrzeug erreicht hat.
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Zudem ist es beispielsweise auch möglich, dass ein Benutzer über sein Smartphone 2 manuell ein bestimmtes Zeitfenster vorgeben kann, innerhalb welchem die Zustellung einer bestellten Lieferung an das Kraftfahrzeug 4 erfolgen soll. So kann sichergestellt werden, dass das Kraftfahrzeug 4 auch noch an Ort und Stelle ist, wenn die Bestellung geliefert wird. Alternativ oder zusätzlich ist es auch möglich, dass anhand der übertragenen Standortdaten ein Zeitfenster für die Zustellung einer bestellten Lieferung an das Kraftfahrzeug 4 abgeschätzt wird. Beispielsweise kann es sein, dass der Benutzer des Kraftfahrzeugs 4 sich an Werktagen meistens an seiner Arbeitsstätte aufhält, wobei er das Kraftfahrzeug 4 auf dem Firmengelände an der Ladestation 3 angeschlossen abgestellt hat. In solchen Fällen ist es sehr wahrscheinlich, dass die Bestellung auch während seiner üblichen Arbeitszeiten zugestellt werden kann. Es ist auch möglich, dass ein mit der Zustellung der Bestellung betrauter Lieferant ein Navigationsgerät in seinem Zustellfahrzeug hat, mittels welchem er zur entsprechenden Ladestation 3 navigiert wird. Alternativ oder zusätzlich kann die Ladestation 3 als Point of Interest im Navigationsgerät hinterlegt sein, wobei dieses optisch hervorgehoben wird, sodass der Lieferant - sei es mit oder ohne weitere Navigationshinweise - die Ladestation 3 ganz einfach finden kann.
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Eine Abrechnung der Bestellung kann dabei über ein Abrechnungssystem eines Betreibers der Ladestation 3 erfolgen. Alternativ oder zusätzlich kann es auch vorgesehen sein, dass der Benutzer über sein Smartphone 2 verschiedenste Bezahlmöglichkeiten zur Auswahl bereitgestellt bekommt, über welche er die Bezahlung der Bestellung vornehmen kann.
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Mittels des beschriebenen Systems 1 und Verfahrens ist es also auf einfache Weise möglich, dass ein Benutzer des Kraftfahrzeugs 4 sein Kraftfahrzeug 4 als Lieferort und auch als Abholort für bestimmte Waren angeben kann. Die Ladesäule 3 dient dabei dazu, Standortdaten des Kraftfahrzeugs 4 dem betreffenden Dienstleister zur Verfügung zu stellen. Insbesondere länger andauernde Verweilzeiten an der Ladestation 3 können nun auch noch dafür genutzt werden, das Kraftfahrzeug 4 als Zustellort oder auch als Abholort für verschiedenste Lieferungen zu verwenden.