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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Benetzen eines laufenden Fadens gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Bei der Herstellung und Behandlung von multifilen synthetischen Fäden ist es allgemein bekannt, dass der Faden mit einem Fluid benetzt wird. Das Fluid, das vorzugsweise aus einem Wasser-Öl-Gemisch besteht, dient dazu, die Reibung zwischen dem Faden und Führungselementen derart sanft zu gestalten, dass an den einzelnen Filamenten des mutlifilen Fadens keine Brüche entstehen. Zudem wird insbesondere in einem Herstellungsprozess das Fluid dazu genutzt, um den Zusammenhalt der einzelnen Filamente innerhalb des Fadens zu gewährleisten. Um diese Funktionen an dem Faden hinreichend erfüllen zu können, muss das Fluid möglichst gleichmäßig auf den Faden aufgetragen werden. Grundsätzlich besteht jedoch dabei das Problem, dass überschüssiges nicht vom Faden angenommenes Fluid abtropft oder vom Faden abgeschleudert wird. Daher wird das Fluid möglichst in solchen kleinen Mengen dem Faden zugeführt, dass die Menge des Fluids aufgenommen und am Faden haften bleibt. Hierbei ist jedoch darauf zu achten, dass die zugeführte Menge des Fluids ausreicht, um alle Filamente des Fadens zu benetzen. Diese Balance zwischen Überdosierung und einer Mangelbenetzung einzuhalten, stellt sich insbesondere bei schnell laufenden Fäden als besonders kritisch heraus, da die Dynamik des Fadens die Aufnahme des Fluids noch erschwert.
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Um insbesondere bei hohen Fadenlaufgeschwindigkeiten höhere Kontaktzeiten zum Benetzen des Fadens zu erhalten, ist es daher bekannt den Faden mit Umschlingung an einem drehbaren Benetzungsring zu führen, der am Umfang eine benetzte Fadenlaufspur aufweist. Eine derartige gattungsgemäße Vorrichtung ist beispielsweise in der
DE 102 18 748 A1 beschrieben.
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Bei der bekannten Vorrichtung zum Benetzen eines laufenden Fadens wird die Fadenlaufspur durch einen porösen Einsatz gebildet. Der poröse Einsatz ist in dem Benetzungsring derart integriert, dass der Einsatz auf einer Innenseite des Benetzungsringes mit einem Fluid benetzbar ist. Der poröse Einsatz wird somit kontinuierlich von einer Innenseite her benetzt, wobei das Fluid mit Fliehkraftunterstützung durch die Kapillare an die Oberfläche des Einsatzes gelangt. Somit tritt das Fluid über den gesamten Umfang des Benetzungseinsatzes an die Oberfläche. Da der Faden am Benetzungseinsatz jedoch nur mit einer Teilumschlingung geführt wird, ist eine Dosierbarkeit und gleichmäßiger Auftrag auf den Faden kaum möglich.
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Es ist somit Aufgabe der Erfindung, die gattungsgemäße Vorrichtung zum Benetzen eines laufenden Fadens derart weiterzubilden, dass eine dosierte Abgabe vom Fluid durch die benetzte Fadenlaufspur möglich wird.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass die Fadenlaufspur eine Mehrzahl von Radialbohrungen aufweist, die mit einem Abstand gleichmäßig am Umfang der Fadenlaufspur verteilt ausgebildet sind und die bei Drehung des Benetzungsringes abwechselnd mit der Düsenöffnung zusammenwirken.
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Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind durch die Merkmale und Merkmalskombinationen der Unteransprüche definiert.
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Die im Stand der Technik bekannten Vorrichtungen zum Benetzen eines laufenden Fadens basieren darauf, dass der Faden kontinuierlich mit einem Fluid in Kontakt gebracht wird. Damit wird erreicht, dass zumindest eine Unterseite des Fadens kontinuierlich benetzt wird. Insoweit musste der Erfinder zunächst den Vorbehalt überwinden, die Zufuhr des Fluids nicht kontinuierlich sondern diskontinuierlich dem Faden zuführen. So wird bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung das Fluid über die Radialbohrungen an der Oberfläche der Fadenlaufspur geführt. Dabei wirken die Radialbohrungen abwechselnd mit einer Düsenöffnung der stationären Fluiddüse zusammen. Das Fluid wird somit in diskontinuierlichen Fluidströmen dem Faden zugeführt.
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Es hat sich jedoch gezeigt, dass durch die Verlängerung der Kontaktzeiten, die durch die Umschlingung des Fadens an dem Benetzungsring erreicht wird, eine im Wesentlichen durch die Fliehkraft bedingte Verteilung des Fluids innerhalb des Fadens stattfindet. Insoweit kann sowohl die Austrittsmenge an der Radialbohrung derart bemessen sein, dass bei Verlassen des Fadens eine gleichmäßige Verteilung und ein gleichmäßiger Auftrag des Fluids vorherrscht.
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Um eine definierte Verteilung der Filamente des Filamentbündels zu erhalten, ist desweiteren vorgesehen, dass die Fadenlaufspur am Umfang des Benetzungsringes durch eine umlaufende Benetzungsnut gebildet ist, wobei die Radialbohrungen in einem Nutgrund der Benetzungsnut ausgebildet sind. Je nach Nutbreite des Nutgrundes können die Filamente des Filamentbündels somit in wenigen Lagen übereinander geführt werden. Zudem ist eine sichere Führung des Fadens am Umfang des Benetzungsringes möglich.
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Um einen möglichst wiederkehrenden gleichmäßigen Fluidstrom über die Radialbohrungen zu erzeugen, ist die Weiterbildung der Erfindung besonders geeignet, bei welcher eine Dosierpumpe dem Fluidverteiler zugeordnet ist, wobei die Dosierpumpe über eine Druckleitung mit der Fluiddüse verbunden ist. Damit ist eine gleichmäßige Zufuhr des Fluids und insbesondere eine gleichmäßige pulsartige Abgabe des Fluids möglich. Zudem können zusätzliche Druckeinstellungen der Dosierpumpe genutzt werden, um den Volumenstrom am Fluid zu verändern.
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Um möglichst eine reibungsfreie Führung des Fadens zu ermöglichen, ist die Weiterbildung der Erfindung bevorzugt ausgeführt, bei welcher der Benetzungsring mit einem Antrieb gekoppelt ist, durch welchen der Benetzungsring in eine Fadenlaufrichtung antreibbar ist. Der Benetzungsring wird durch den Antrieb vorzugsweise mit einer Umfangsgeschwindigkeit angetrieben, die gleich einer Fadeneinlaufgeschwindigkeit ist. So lässt sich die Dosierung des Fluids an dem Faden noch verbessern.
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In einer einfachen Ausführung ist der Benetzungsring an einer Stirnseite durch eine Trägerwand mit einer Antriebswelle des Antriebes verbunden. So könnte beispielsweise direkt eine Motorwelle eines Elektroantriebes genutzt werden, um den Benetzungsring anzutreiben.
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Um bei Fadenlaufgeschwindigkeiten im Bereich von 2.000 bis 3.000 m/min. eine ausreichende Kontaktzeit bei Teilumschlingung des Benetzungsringes zu erhalten, ist die Weiterbildung der Erfindung besonders vorteilhaft, bei welcher die Fadenlaufspur am Umfang des Benetzungsringes einen Außendurchmesser im Bereich von 20 mm bis 120 mm, vorzugsweise im Bereich von 40 mm bis 80 mm aufweist. In Abhängigkeit vom Fadentiter können somit die für die Benetzung des Fadens gewünschten Kontaktzeiten realisiert werden.
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Zur Führung des Fadens ist sicherzustellen, dass zwischen dem Faden und der Fadenlaufspur ein stetiger Kontakt vorherrscht. Hierzu ist am Umfang der Fadenlauspur zwischen benachbarten Radialbohrungen jeweils ein Führungssteg mit einer Stegbreite von mindestens 0,5 mm gebildet.
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Damit auch bei größeren Stegbreiten und größeren Fadentitern eine ausreichende Fluidmenge pro Radialbohrung bereitgestellt werden kann, ist desweitern vorgesehen, dass die Radialbohrungen am Umfang der Fadenlaufspur einen konstanten Bohrungsdurchmesser im Bereich von 0,5 mm bis 2 mm aufweisen. So wird durch jeden der Radialbohrungen ein gleichgroßer Volumenstrom am Fluid erzeugt. Durch die größeren Bohrungsdurchmesser können dabei insbesondere die Fluidmengen an den Gesamttiter des Fadens angepasst werden.
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Die Zuführung des Fluids erfolgt vorzugsweise gemäß der Weiterbildung der Erfindung, bei welcher der Verteiler ein im Innern des Benetzungsringes ausgebildeter Stator ist, welcher im Bereich der Düsenöffnung mit dem Benetzungsring einen Dichtspalt bildet. Damit lassen sich Fluidverluste vermeiden. Zur Unterstützung des Dichtspaltes besteht dabei auch die Möglichkeit, an dem Stator zusätzliche Dichtungen gegenüber dem Benetzungsring anzuordnen.
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Es ist grundsätzlich möglich, dass an dem Benetzungsring mehrere parallel nebeneinander ausgebildete Fadenlaufspuren vorgesehen sind, um gleichzeitig mehrere Fäden zu präparieren. Dabei lässt sich die Führung des Benetzungsringes noch dadurch stabilisieren, dass der Stator eine äußere Führungsfläche aufweist, die mit einer inneren Lauffläche des Benetzungsringes zusammenwirkt. So lässt sich auch eine Mehrzahl von Fäden gleichzeitig durch einen angetriebenen Benetzungsring mit mehreren Fadenlaufspuren benetzen.
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Zur Abschirmung ist desweiteren vorgesehen, dass dem Benetzungsring im Bereich der Fadenlaufspur eine Abdeckung zugeordnet ist, die einen Fadeneinlauf und einen Fadenauslauf zur Führung eines Fadens an der Fadenlaufspur mit einer Umschlingung von ca. 180° bildet. So kann insbesondere die Umgebung von flüchtigen Bestandteilen der Fluidbenetzung freigehalten werden. Zur Unterstützung besteht auch die Möglichkeit, die Abdeckung mit einer Absaugung zu kombinieren, so dass flüchtige Bestandteile aus der Umgebung des Fadens abgesaugt werden.
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Um einen Faden mit unterschiedlichen Fluiden zu behandeln, ist die Weiterbildung der Erfindung besonders vorteilhaft, bei welcher dem Benetzungsring im Innern mehrere Fluiddüsen mit separaten Düsenöffnungen zugeordnet sind, die in Umfangsrichtung hintereinander ausgebildet sind. Damit besteht die Möglichkeit, den Faden an mehreren Stellen mit einem zugeführten Fluid zu behandeln. Hierbei können identische Fluide mehrfach auf den Faden aufgebracht werden oder unterschiedliche Fluide nacheinander dem Faden zugeführt werden.
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Insoweit können die Fluiddüsen an dem Fluidverteiler mit einer oder mehreren Fluidquellen verbunden sein. So kann ein Faden bei gemeinsamer Versorgung durch eine Fluidquelle beispielsweise mit einem identischen Fluid benetzt werden. Bei Anbindung der Fluiddüsen an mehrere Fluidquellen lassen sich unterschiedliche Fluide zum Benetzen dem Faden zuführen. Hierbei können jedoch auch gasförmige Fluide genutzt werden, um bei einer Vorbenetzung die Verteilung des Fluids an dem Faden durch einen Luftstrom zu verbessern.
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Die erfindungsgemäße Vorrichtung zum Benetzen eines laufenden Fadens ist somit besonders geeignet, um bei höheren Fadenlaufgeschwindigkeiten eine gleichmäßig und dosiert Benetzung an dem Faden auszuführen.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispiels der erfindungsgemäßen Vorrichtung zum Benetzen eines laufenden Fadens unter Bezug auf die beigefügten Figuren näher beschrieben.
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Es stellen dar:
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1 schematisch eine Längsschnittansicht eines Ausführungsbeispiels der erfindungsgemäßen Vorrichtung zum Benetzen eines laufenden Fadens
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2 schematisch eine Querschnittsansicht des Ausführungsbeispiels aus 1
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3 schematisch eine Ausschnittansicht des Ausführungsbeispiels aus 2
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4 schematisch eine Querschnittsansicht eines weiteren Ausführungsbeispiels der erfindungsgemäßen Vorrichtung zum Benetzen eines laufenden Fadens
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5 schematisch eine Längsschnittansicht eines weiteren Ausführungsbeispiels der erfindungsgemäßen Vorrichtung zum Benetzen eines laufenden Fadens
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6 schematisch eine Querschnittsansicht des Ausführungsbeispiels aus 5
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In den 1 und 2 ist ein erstes Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Vorrichtung zum Benetzen eines laufenden Fadens in mehreren Ansichten dargestellt. 1 zeigt schematisch eine Längsschnittansicht und in 2 ist eine Querschnittsansicht des Ausführungsbeispiels dargestellt. Die nachfolgende Beschreibung gilt für beide Figuren, insoweit kein ausdrücklicher Bezug zu einer der Figuren gemacht ist.
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Das Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Vorrichtung zum Benetzen eines laufenden Fadens weist einen drehbar gehaltenen Benetzungsring 1 auf. Der Benetzungsring 1 ist am äußeren Umfang mit einer umlaufenden Fadenlaufspur 2 ausgebildet. Die Fadenlaufspur 2 bildet einen Kontaktbereich an dem Benetzungsring 1, an dem ein Faden mit einer Teilumschlingung führbar ist. Der Fadenlaufspur 2 sind eine Vielzahl von Radialbohrungen 5 zugeordnet, die den Benetzungsring 1 bis zu einer Innenseite durchdringen.
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In diesem Ausführungsbeispiel ist die Fadenlauspur 2 als eine Benetzungsnut 8 ausgeführt, wobei die Radialbohrungen 5 im Nutengrund 9 angeordnet sind. An dieser Stelle seit jedoch ausdrücklich erwähnt, dass die Fadenlaufspur 2 auch an einem Einsatz ausgebildet sein könnte, welcher in dem Benetzungsring 1 integriert ist. So könne beispielsweise der Benetzungsring 1 aus einem metallischen Werkstoff gebildet sein und ein Einsatz zur Ausbildung der Fadenlaufspur 2 aus einem keramischen verschleißfesten Werkstoff ausgeführt sein.
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Unabhängig von der konstruktiven Ausbildung der Fadenlaufspur ist die Anordnung und Ausbildung der Radialbohrungen 5 wesentlich, die eine Verbindung zur Fluidzuführung an die Außenfläche der Fadenlaufspur 2 ermöglicht.
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Hierzu ist im Innern des Benetzungsringes 1 eine Fluidverteiler 3 angeordnet, der in einer feststehenden Position eine Fluiddüse 4 mit einer dem Benetzungsring 1 zugewandten Düsenöffnung 6 aufweist. Der Fluidverteiler 3 ist in diesem Ausführungsbeispiel durch einen feststehenden Stator 12 gebildet, der sich mit einer äußeren Führungsfläche 13 über einen Teilumfang im Innern des Benetzungsringes 1 erstreckt. Der Benetzungsring 1 bildet eine innenliegende Lauffläche 14, die mit der Führungsfläche 13 des Stators 12 zu einem Dichtspalt 7 zusammenwirkt.
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Die Fluiddüse 4 ist über mehrere Druckleitungen 11 mit einer Fluidquelle 10 verbunden, wobei die Fluidquelle 10 über eine Dosierpumpe ein Fluid zum Benetzen eines multifilen Fadens beispielsweise eine Öl-Wasser-Emulsion zugeführt wird.
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Die Fluiddüse 4 mit der Düsenöffnung 6 und die Radialbohrungen 5 in der Fadenlaufspur 2 liegen in einer gemeinsamen Ebene, so dass mit einer Drehung des Benetzungsringes 1 die Radialbohrungen 5 abwechselnd mit der Düsenöffnung 6 der Fluiddüse 4 zusammenwirken.
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Wie insbesondere aus der Darstellung in 1 hervorgeht, ist der Benetzungsring 1 über eine Trägerwand 15 gehalten, die mittels einer Nabe 17 mit einer Antriebswelle 16 drehfest verbunden ist. Die Antriebswelle 16 ist mit einem hier nicht dargestellten Antrieb beispielsweise einem Elektromotor verbunden. So könnte beispielsweise die Antriebswelle 16 direkt als eine Motorwelle eines Elektromotors ausgebildet sein.
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Wie aus den Darstellungen in 1 und 2 hervorgeht, ist der Benetzungsring 1 mit Abstand durch eine Abdeckung 18 ummantelt. Die Abdeckung 18 weist zu beiden Seiten des Benetzungsringes 11 eine Einlassöffnung 21 und eine Auslassöffnung 22 auf. In diesem Fall sind die Einlassöffnung 21 und die Auslassöffnung 22 derart ausgebildet, dass ein über die Einlassöffnung 21 zugeführter Faden mit einem Umschlingungswinkel von 180° an der Fadenlaufspur 2 des Benetzungsringes 1 geführt werden kann. Der Fadenlauf ist in 2 dargestellt.
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Wie aus der Darstellung in 1 hervorgeht, weist die Abdeckung 18 in einem unteren Bereich eine Auffangrille 19 auf, die mit einem Ablauf 20 verbunden ist. So lässt sich das aus der Umgebung des Fadens abgegebene Fluid auffangen und abführen. Der Ablauf 20 könnte dabei auch mit einer Absaugeinrichtung gekoppelt sein, so dass die Umgebung zur Benetzungsnut 8 zur Aufnahme der flüchtigen Bestandteile abgesaugt wird.
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Das Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Vorrichtung gemäß den 1 und 2 ist zum Benetzen multifiler Fäden geeignet, die in einem Schmelzspinnprozess zuvor gesponnen und mit höheren Geschwindigkeiten im Bereich von 1.000 m/min. bis 3.000 m/min. geführt werden. Der Benetzungsring 1 wird über die Antriebswelle 16 mit einer Umfangsgeschwindigkeit angetrieben, die gleich einer Fadenzulaufgeschwindigkeit ist. So wird der Faden über die Einlassöffnung 21 zugeführt und im Nutgrund 9 der Benetzungsnut 8 mit Kontakt geführt. In dem Zulaufbereich des Fadens ist die Fluiddüse 4 des Fluidverteilers 3 angeordnet, so dass ein über die Dosierpumpe 10 der Fluiddüse 4 zugeführtes Fluid unter Druck vorgehalten wird. Sobald eine der Radialbohrungen 5 des Benetzungsringes 1 in dem Öffnungsbereich der Düsenöffnung 6 der Fluiddüse 4 eintritt, wird ein kurzzeitiger Volumenstrom des Fluids über die Radialbohrung 5 dem in dem Nutengrund 9 geführten Faden aufgegeben. Bei fortschreitender Bewegung des Benetzungsringes 1 wird die Düsenöffnung 6 durch einen zwischen benachbarten Radialbohrungen 5 gebildeten Steg 23 verschlossen. Erst bei Erreichen der benachbarten Radialbohrung 5 lässt sich ein neuer Fluidstrom kurzzeitig dem Faden zuführen. Insoweit erhält der Faden im Nutengrund 9 der Benetzungsnut 8 eine diskontinuierlich zugeführten Fluidauftrag.
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Im weiteren Verlauf erfolgt eine Verteilung der pro Radialbohrung 5 abgegebenen Flüssigkeitsmenge in dem Faden. So besteht der multifile Faden aus einer Vielzahl von einzelnen Filamentsträngen, die in mehreren Lagen am Nutengrund 9 geführt sind. Durch die Umfangsgeschwindigkeit des Benetzungsringes 1 wirkt eine Fliehkraft auf die Flüssigkeitspartikel, so dass das Filamentbündel des Fadens während der Kontaktzeit am Umfang der Fadenlaufspur 2 mit dem Fluid durchdrungen wird. In Abhängigkeit von der Fluidmenge und in Abhängigkeit von der Anzahl der Radialbohrungen 5 am Umfang der Fadenlaufspur 2 können somit sehr gleichmäßig verteilte Fluidaufträge an dem Faden erzeugt werden.
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In 3 sind zur Veranschaulichung die geometrischen Parameter, die den Flüssigkeitsauftrag maßgeblich bestimmen, schematisch dargestellt. Die 3 zeigt eine Querschnittsansicht des Benetzungsringes 1 im Bereich der Fluiddüse 4 in einem Teilausschnitt. Der Bohrungsdurchmesser der Radialbohrungen 5 ist mit dem Kennbuchstaben d und der zwischen benachbarten Radialbohrungen 5 ausgebildete Führungssteg 23 ist mit einer Stegbreite s dargestellt. Sowohl der Bohrungsdurchmesser d der Radialbohrungen 5 als auch die Stegbreite s des Führungssteges 23 sind am Umfang der Benetzungsnut 8 in diesem Ausführungsbeispiel gleichgroß ausgeführt. Insoweit wird ein gleichmäßiger diskontinuierlicher Fluidstrom bei konstanter Umfangsgeschwindigkeit des Benetzungsringes 1 erzeugt. Der Führungssteg 23 weist eine Mindeststegbreite s von 0,5 mm auf, damit eine sichere Führung des Fadens gewährleistet ist. In Abhängigkeit vom Fadentiter und in Abhängigkeit von der Anzahl der Filamente in dem Faden weisen die Radialbohrungen einen Bohrungsdurchmesser d im Bereich von 0,5 mm bis 2 mm auf. Um besondere Effekte bei der Benetzung zu erhalten, können der Bohrungsdurchmesser d der Radialbohrung 5 und die Stegbreite s der Führungsstege 23 mit unterschiedlichen Größen am Nutgrund der Benetzungsnut 8 ausgeführt werden.
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Die Fadenlaufspur 2 bestimmt mit einem Außendurchmesser und dem vorgegebenen Umschlingungsbereich die Kontaktzeit des Fadens, die zur Verteilung des Fluids nutzbar ist. Bei dem in 2 dargestellten Ausführungsbeispiel ist ein Außendurchmesser vom Nutgrund 9 der Benetzungsnut 8 hierzu maßgeblich. In 2 ist der Außendurchmesser mit dem Kennbuchstaben D eingezeichnet. In Abhängigkeit vom Fadentiter des Fadens sowie in Abhängigkeit von der Fadenzulaufgeschwindigkeit kann der Außendurchmesse D der Fadenlaufspur 2 im Bereich von 20 mm bis 120 mm vorzugsweise im Bereich von 40 mm bis 80 mm liegen. Insoweit ist die erfindungsgemäße Vorrichtung zur Benetzung aller gängigen synthetischen Fäden geeignet.
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Bei dem in 2 dargestellten Ausführungsbeispiel wird der Faden mit einem Umschlingungswinkel von 180° geführt. Hierzu sind die Einlassöffnung 21 und die Auslassöffnung 22 an der Abdeckung 18 um 180° versetzt ausgebildet. Diese Ausführung ist beispielhaft. Grundsätzlich kann der Faden mit einer geringeren oder größeren Umschlingung der Fadenlaufspur 2 des Benetzungsringes 1 geführt werden.
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In der 4 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Vorrichtung zum Benetzen eines Fadens schematisch in einer Querschnittsansicht dargestellt. Das Ausführungsbeispiel nach 4 ist im Wesentlichen identisch zu dem vorgenannten Ausführungsbeispiel nach 1 und 2, so dass an dieser Stelle nur die Unterschiede erläutert werden und ansonsten Bezug zu der vorgenannten Beschreibung genommen wird.
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Bei dem in 4 dargestellten Ausführungsbeispiel sind dem Benetzungsring 1 innenliegend an dem Stator 12 zwei Fluiddüsen 4.1 und 4.2 mit jeweils einer Düsenöffnung 6.1 und 6.2 zugeordnet. Die Fluiddüsen 4.1 und 4.2 sind in Umfangsrichtung des Benetzungsringes 1 in einer Ebene in Drehrichtung des Benetzungsrings 1 hintereinander ausgebildet. Der Mündungsbereich der Düsenöffnungen 6.1 und 6.2 liegt dabei in dem Umschlingungsbereich der am äußeren Umfang des Benetzungsringes 1 ausgebildeten Fadenlaufspur 2. Die Fadenlaufspur 2 wird in diesem Fall ebenfalls durch die Benetzungsnut 8 gebildet, die in ihrem Nutgrund 9 eine Mehrzahl von Radialbohrungen 5 aufweist. Insoweit lassen sich durch Drehung des Benetzungsringes 1 jede der Radialbohrungen 5 abwechselnd mit beiden Düsenöffnungen 6.1 und 6.2 der Fluiddüsen 4.1 und 4.2 verbinden.
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Die Fluiddüsen 4.1 und 4.2 sind gemeinsam über mehrere Druckleitungen 11 mit einer Fluidquelle (hier nicht dargestellt) verbunden. So könnte die in 1 dargestellte Dosierpumpe 10 mit zugeordnetem Fluidtank als Fluidquelle für die beiden Fluiddüsen 4.1 und 4.2 genutzt werden.
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Die Funktion des in 4 dargestellten Ausführungsbeispiels ist identisch mit dem vorhergehenden Ausführungsbeispiel. So wird der Benetzungsring 1 vorzugsweise durch einen Elektromotor angetrieben, um im Umschlingungsbereich der Benetzungsnut 8 über die Fluiddüsen 4.1 und 4.2 jeweils zum Zeitpunkt, in welchem die Radialbohrungen 5 mit den Düsenöffnungen 6.1 und 6.2 kommunizieren, eine Fluidmenge in die Benetzungsnut 8 abzugeben. Der Faden wird bei Durchlauf durch die Benetzungsnut 8 somit mehrfach benetzt.
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Grundsätzlich besteht jedoch auch die Möglichkeit, dass die Fluiddüsen 6.1 und 6.2 mit separaten Fluidquellen verbunden sind. Hierzu ist in den 5 und 6 ein weiteres Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Vorrichtung dargestellt. In der 5 ist das Ausführungsbeispiel in einer Längsschnittansicht und in 6 in einer Querschnittsansicht gezeigt. Das Ausführungsbeispiel nach 5 und 6 ist im Wesentlichen identisch zu dem vorgenannten Ausführungsbeispiel, so dass die Teile mit gleicher Funktion die gleichen Bezugszeichen erhalten haben und so dass an dieser Stelle zu der vorgenannten Beschreibung Bezug genommen wird und nur die Unterschiede erläutert werden.
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Die nachfolgende Beschreibung gilt für beide Figuren, insoweit kein ausdrücklicher Bezug zu einer der Figuren gemacht ist.
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Bei dem in 5 und 6 dargestellten Ausführungsbeispiel sind an dem Fluidverteiler 3 mehrere Fluiddüsen 4.1 und 4.2 ausgebildet, die jeweils eine Düsenöffnung 6.1 und 6.2 aufweisen. Die Düsenöffnungen 6.1 und 6.2 sind an dem Stator 12 angeordnet und ortsfest gehalten. Der Stator 12 wird von dem drehbaren Benetzungsring 1 mit einem Dichtspalt 7 umschlossen. An dem Benetzungsring 1 ist eine Benetzungsnut 8 ausgebildet, die im Nutgrund 9 eine Vielzahl von Radialbohrungen 5 aufweist. Die Radialbohrungen 5 treten abwechselnd in dem Bereich der Düsenöffnungen 6.1 und 6.2, so dass die Fluiddüsen 4.1 und 4.2 jeweils einen Fluidstrom in die Benetzungsnut 8 abgeben können.
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Die Fluiddüsen 4.1 und 4.2 sind über separate Druckleitungen 11.1 und 11.2 mit zwei separaten Fluidquellen 10.1 und 10.2 gekoppelt. Die Fluidquellen 10.1 und 10.2 sind in diesem Fall ebenfalls als Dosierpumpe mit einem Fluidtank ausgeführt.
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Im Betrieb kann ein im Nutgrund 9 der Benetzungsnut 8 geführter Faden durch die Fluiddüsen 4.1 und 4.2 mit unterschiedlichen Fluiden behandelt werden. Hierbei besteht auch die Möglichkeit, dass die in Umfangsrichtung an dem Benetzungsring nachgeordnete Fluiddüse 4.2 genutzt wird, um einen Luftstrom zu erzeugen. Ein derartiges gasförmiges Fluid ermöglicht eine Vergleichmäßigung des zuvor an dem Faden erzeugten Benetzungsauftrages. In einem derartigen Fall, könnte die Fluidquelle durch einen Kompressor oder ein Klimagerät zur Erzeugung eines kalten oder warmen Luftstromes gebildet sein.
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Unabhängig von der Art des Fluids ist die erfindungsgemäße Vorrichtung besonders geeignet, um jede Art von Fäden zu benetzen.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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