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Die Erfindung betrifft eine vorgeformte Sanitärdichtecke, um ein Sanitärobjekt in einen Sanitärraum, insbesondere ein Badezimmer zu integrieren. Bei dem Sanitärobjekt handelt es sich vorzugsweise um eine Bade- oder Duschwanne oder auch einen Wannenträgersystem für eine solche Sanitärwanne.
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An die Abdichtung eines solchen Sanitärobjektes werden sehr hohe Anforderungen gestellt, um dauerhaft und zuverlässig einen Wasseraustritt zu vermeiden. Eine absolute Wasserdichtigkeit muss nicht nur unmittelbar nach dem Einbau, sondern auch langfristig gewährleistet werden. Eine besondere Herausforderung besteht darin, gerade in Ecken eine exakte strukturelle Anpassung an Krümmungsradien und Unebenheiten zu ermöglichen und andererseits bei nachträglichen Verschiebungen, beispielsweise aufgrund eines Setzverhaltens, Leckagen zu vermeiden.
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Um Sanitärobjekte gegenüber Wandecken abzudichten, kann ein einfaches Dichtband eingesetzt werden, wie es aus der
DE 100 31 214 A1 bekannt ist. Eine genaue Formanpassung an unterschiedliche Gebäudegeometrien ist jedoch schwierig, so dass entsprechend auch eine zuverlässige Abdichtung erschwert ist und sich eine aufwendige Handhabung ergibt. Insbesondere besteht die Gefahr, dass an Ecken und Übergängen nur eine unzureichende Abdichtung erfolgt.
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Aus der
DE 299 05 152 U1 sind vorgeformte Sanitärdichtecken bekannt, mit denen ein Sanitärobjekt in Form einer Bade- oder Duschwanne an eine angrenzende Boden- und Wandfläche angeschlossen werden kann.
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Die vorliegende Erfindung bezieht sich jedoch konkret auf eine vorgeformte Sanitärdichtecke, welche einen ersten Wandabschnitt, einen gegenüber dem ersten Wandabschnitt abgewinkelten zweiten Wandabschnitt und einen unteren Verbindungsabschnitt aufweist, wobei der Verbindungsabschnitt mit einem ersten Schenkel unterhalb des ersten Wandabschnittes und mit einem zweiten Schenkel unterhalb des zweiten Wandabschnittes angeordnet ist, wobei der erste Wandabschnitt und der erste Schenkel einerseits sowie der zweite Wandabschnitt und der zweite Schenkel andererseits jeweils mit einem Versatz an einem Absatzabschnitt parallel zueinander ausgerichtet sind und wobei die Wandabschnitte und der Verbindungsabschnitt ein Deckmaterial aufweisen.
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Eine vorgeformte Sanitärdichtecke, von der die vorliegende Erfindung ausgeht, ist aus
EP 2 774 516 A2 (
1) bekannt. Die Dichtecke weist einen Absatzabschnitt auf, um einen Abstand zwischen einem Rand einer Sanitärwanne und der angrenzenden Wandecke überbrücken zu können.
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Eine gattungsgemäße vorgeformte Sanitärdichtecke ist aus der
GB 2 445 917 A bekannt.
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Weitere vorgeformte, weitgehend starre Sanitärdichtecken sind aus
WO 2010/129043 A2 ,
CH 704 155 B1 und
EP 0 281 403 A2 bekannt. Bei den bekannten Ausgestaltungen ergibt sich der Nachteil, dass die Form genau vorgegeben ist und nur begrenzt angepasst werden kann, wobei auch ein nachträgliches Setzverhalten aufgrund der begrenzten Beweglichkeit zu Leckagen führen kann.
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Vor diesem Hintergrund liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, die Nachteile gemäß dem Stand der Technik zumindest teilweise zu beseitigen und eine vorgeformte Sanitärdichtecke anzugeben, welche sich einerseits durch eine sehr gute Handhabung und andererseits durch eine sehr zuverlässige Abdichtung auszeichnet.
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Gegenstand der Erfindung und Lösung der Aufgabe ist eine vorgeformte Sanitärdichtecke gemäß Patentanspruch 1.
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Ausgehend von einer gattungsgemäßen Ausgestaltung ist demnach erfindungsgemäß vorgesehen, dass an den Absatzabschnitten sowie an der Abwinklung zwischen den Wandabschnitten Dehnungszonen gebildet sind, an denen das Deckmaterial zumindest abschnittsweise unterbrochen ist.
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Gegenstand der Erfindung ist auch eine Sanitäranordnung mit einem Sanitärobjekt in Form einer Sanitärwanne oder eines Wannenträgersystems, mit einer Wandecke und mit einer vorgeformten Sanitärdichtecke, welche wie zuvor beschrieben ausgestaltet ist. Die Sanitärdichtecke ist mit dem Verbindungsabschnitt an einer Ecke des Sanitärobjektes und mit den Wandabschnitten an der Wandecke abdichtend befestigt.
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An den seitlichen Rändern der Dichtecke können herkömmliche Dichtbänder befestigt werden, welche dann außerhalb der Ecke das Sanitärobjekt gegenüber der jeweils angrenzenden Wand abdichten. Um den Umfang des Sanitärobjektes wird üblicherweise ein geschlossener Rahmen aus Dichtmaterial gebildet, der zumindest eine erfindungsgemäße vorgeformte Sanitärdichtecke umfasst.
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Durch die erfindungsgemäße Ausgestaltung der vorgeformten Sanitärdichtecke kann einerseits mit Hilfe des Absatzabschnittes ein seitlicher Spalt zwischen dem Sanitärobjekt und der angrenzenden Wandecke überbrückt werden. Andererseits können durch die Dehnungszonen bei der Montage auch noch Formanpassungen vorgenommen werden, ohne dass eine sichere Abdichtung gefährdet wird. Wenn beispielsweise die Ecke des Sanitärobjektes mit einem Radius versehen ist, so können die daraus resultierenden Maßabweichungen durch die Dehnzonen effektiv ausgeglichen werden. Das Gleiche gilt für unebene oder nicht genau rechtwinklig verlaufende Wandflächen. Durch die Beweglichkeit an den Dehnungszonen kann sichergestellt werden, dass die Wandabschnitte der vorgeformten Sanitärdichtecke ohne Knicke flach an die Wandecke angelegt und insbesondere mit der Wandecke verklebt werden können, wobei dann Ausgleichsbewegungen oder auch Verschiebung nach der Montage von den Dehnungszonen aufgenommen werden können.
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Vorzugsweise ist zumindest an den Dehnzonen eine Schicht aus dehnbarem Kunststoff vorgesehen. Insbesondere weisen die Dehnzonen eine geringere Dehnungssteifigkeit als der Verbindungsabschnitt und die Wandabschnitte der Sanitärdichtecke auf.
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Der dehnbare Kunststoff kann insbesondere als Folie bereitgestellt oder durch ein Spritzgießen erzeugt werden.
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Schichten aus Kunststoff weisen bei einer Dehnung in der Praxis stets einen elastischen und einen plastischen Anteil auf, wobei sich dann der Kunststoff nach der Dehnung um den elastischen Anteil zurückstellen kann.
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Grundsätzlich kann es im Rahmen der Erfindung ausreichend sein, wenn die Dehnungszonen gut dehnbar sind, aber nur über geringe elastische Eigenschaften verfügen.
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Geeignet ist beispielsweise eine Schicht aus aufgeschäumten Kunststoff, welche vorzugsweise geschlossene Zellen aufweist. Durch eine Schaumstruktur wird durch die im weitesten Sinne gitterartige Anordnung der Poren eine gewisse Dehnbarkeit und auch Elastizität erreicht, wobei auch bezüglich einer plastischen Verformung durch das Aufschäumen nur vergleichsweise geringe Zugkräfte notwendig sind. Insbesondere kann ein aufgeschäumtes Polyolefin wie Polyethylen oder Polypropylen vorgesehen sein. Die Dichte kann beispielsweise zwischen 0,3 und 0,8 g/cm3 betragen.
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Zusätzlich oder alternativ kann der Kunststoff jedoch auch über elastische Eigenschaften verfügen, wobei besonders bevorzugt thermoplastische Elastomere eingesetzt werden. Geeignet sind beispielsweise thermoplastische Elastomere auf der Basis von Olefinen (TPO), thermoplastische Elastomere auf der Basis von Styrol (TPS), thermoplastische Elastomere auf der Basis von Polyurethan (TPU) und thermoplastische Elastomere auf der Basis von vernetztem Kautschuk (TPV), wobei auch Mischungen der genannten Materialien in Betracht kommen. Entsprechende Materialien sind beispielsweise in dem „Saechtling Kunststoff Taschenbuch“, 31. Ausgabe, 2013 beschrieben.
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Für die Detailausgestaltung der vorgeformten Sanitärdichtecke ergeben sich im Rahmen der Erfindung verschiedene Möglichkeiten.
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So kann die Schicht aus dehnbarem Kunststoff beispielsweise von einer zumindest dehnbaren und optional elastisch dehnbaren Folie gebildet sein. Eine solche Folie kann sich auch vollflächig an den Wandabschnitten und dem Verbindungsabschnitt erstrecken und dort zumindest einseitig mit dem Deckmaterial belegt sein. Die Folie bildet dann ein durchgehendes Trägermaterial, wobei dann Abschnitte des Deckmaterials auf die Folie derart aufgelegt sind, dass an den Dehnungszonen zumindest abschnittsweise Unterbrechungen vorliegen.
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Gemäß einer alternativen Ausgestaltung der Erfindung sind die Wandabschnitte und der Verbindungsabschnitt aus separaten Materialzuschnitten gebildet, welche dann durch den dehnbaren Kunststoff verbunden sind. Der dehnbare Kunststoff kann beispielsweise an die Materialzuschnitte angespritzt sein. Die beiden Wandabschnitte sowie der Verbindungsabschnitt werden dann in der gewünschten Größe zugeschnitten und mit einem Abstand zueinander in eine Form eingelegt, wobei dann in der Form der die Dehnungszonen bildende Kunststoff eingespritzt wird und sich stoffschlüssig mit den Materialzuschnitten verbindet. Durch einen solchen Spritzgussvorgang werden gleichzeitig die elastischen Dehnzonen gebildet und die Struktur der vorgeformten Sanitärdichtecke festgelegt. Bei einem Anspritzen kann der Kunststoff optional auch aufgeschäumt gebildet werden.
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Bei einer alternativen Ausgestaltung wird der dehnbare Kunststoff nicht an die Materialzuschnitte angespritzt, sondern in Form eines Folienzuschnitts von Streifen oder als anderweitiger Folienzuschnitt bereitgestellt. Der Folienzuschnitt wird dann mit den Materialzuschnitten verpresst, insbesondere heißverpresst. Besonders bevorzugt wird die Folie aus thermoplastischem Kunststoff dabei zumindest teilweise aufgeschmolzen, wobei sich durch die Einwirkung von Druck und Temperatur bei dem Verpressen eine innige stoffschlüssige Verbindung mit den Materialzuschnitten ergibt. Alternativ können Folienstreifen bzw. ein andersartiger Folienzuschnitt zur Bildung des dehnbaren Kunststoffs auch an die Materialzuschnitte geklebt werden.
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Die Materialzuschnitte können unabhängig von dem genauen Herstellungsverfahren sowie der weiteren Ausgestaltung der Sanitärdichtecke von üblichen Dichtmaterialien und -streifen gebildet sein.
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Gemäß einer ersten Variante ist das Deckmaterial an den Dehnungszonen vollständig unterbrochen. Grundsätzlich kann es ausreichend sein, wenn Abschnitte des Deckmaterials an den Dehnungszonen mit einem geringen Abstand oder sogar auf Stoß angeordnet sind. Bei der Ausübung von Zugkräften kann sich die Dehnzone dann ausdehnen, wobei selbst bei einer erstmaligen Anordnung auf Stoß ein ausgleichender Spalt gebildet wird.
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Vorzugsweise ist jedoch auch vor einer erstmaligen Dehnung an den Dehnzonen ein Bereich von beispielsweise zwischen 2 und 20 mm freigelassen, um ausreichend Material für eine Dehnung bereitstellen zu können.
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Gemäß einer alternativen Variante der Erfindung ist das Deckmaterial an den Dehnungszonen oder an zumindest einer der Dehnungszonen nicht vollständig unterbrochen, sondern mit einer Perforation versehen. Die Perforation bewirkt, dass in den Dehnungszonen das Deckmaterial leichter verformt und gegebenenfalls auch eingerissen werden kann. Dabei ist jedoch sicherzustellen, dass bei den üblicherweise zu erwartenden Dehnungen der dort vorgesehene dehnbare Kunststoff stets erhalten bleibt.
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Als Deckmaterial ist besonders bevorzugt ein Textil vorgesehen, wobei als Textil Vliesstoffe, Gewebe und Gewirke in Betracht kommen. In der Praxis sind Vliesstoffe besonders bevorzugt, weil diese einerseits eine Verstärkung bewirken und andererseits aufgrund der faserigen Struktur gut verklebt werden können.
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Wenn die Dehnungszone von einer Folie gebildet ist, welche sich auch vollflächig an den Randabschnitten und den Verbindungsabschnitt erstreckt, so wird diese Folie dann zumindest einseitig, vorzugsweise beidseitig, mit dem Deckmaterial, also insbesondere Vliesstoff belegt. Die Verbindung kann auf unterschiedliche Weise, insbesondere durch Klebstoff erfolgen.
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Wenn der die Dehnungszone bildende dehnbare Kunststoff nur bereichsweise vorgesehen ist und insbesondere angespritzt oder als Folientreifen verpresst bzw. verklebt wird, weisen die beiden Wandabschnitte sowie der Verbindungsabschnitt üblicherweise eine separate Trägerschicht auf, an der zumindest einseitig das Deckmaterial angeordnet ist. Als Trägerschicht kommt beispielsweise eine kaschierte oder auf die Deckschicht aufextrudierte Folie in Betracht. Die Trägerschicht kann auch als Kernschicht zwischen zwei Deckschichten angeordnet sein.
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Die vorgeformte Sanitärdichtecke wird einerseits mit der Ecke des Sanitärobjektes sowie andererseits mit der Wandecke verbunden, wobei vorzugsweise ein Verkleben erfolgt. Ein entsprechender Klebstoff kann erst bei der Montage auf das Deckmaterial aufgebracht werden, wobei gerade Vliesstoff eine gute Basis für die Aufnahme von Klebstoff bildet. Alternativ kann das Deckmaterial zumindest abschnittsweise bereits mit einem Klebstoff versehen sein. Der Klebstoff kann beispielsweise als Beschichtung, Klebstoffraupe, Klebstoffstreifen oder doppelseitiges Klebeband vorgesehen sein. Zweckmäßigerweise ist bei der vorgeformten Sanitärdichtecke der Klebstoff zunächst mit einem Trennpapier oder dergleichen abgedeckt, wobei ein solches Trennpapier erst unmittelbar bei der Montage abgezogen wird.
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Zur Verbindung mit einer Wandecke wird an den beiden Wandabschnitten der vorgeformten Sanitärdichtecke der Klebstoff zweckmäßigerweise außenliegend angeordnet, wobei innenliegend beispielsweise auch eine Verbindung mit Fliesenkleber oder dergleichen erfolgen kann, wenn die Wandabschnitte der Sanitärdichtecke nachträglich verfliest werden.
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Die beiden Schenkel des unteren Verbindungsabschnitts der Sanitärdichtecke können sowohl in Richtung der Innenseite als auch in Richtung der Außenseite mit Klebstoff versehen werden. Eine Verklebung der Innenseite erfolgt beispielsweise dann, wenn der Verbindungsabschnitt direkt auf dem äußeren Umfang eines Sanitärobjektes in Form einer Sanitärwanne befestigt wird. Wenn dagegen die Abdichtung mit der Sanitärdichtecke gegenüber einem Wannenträgersystem erfolgt, können die Schenkel beispielsweise auch an ihrer Außenseite mit einer unterhalb der aufgenommenen Sanitärwanne verlaufenden Rinne verklebt werden.
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Der Versatz an den Absatzabschnitten kann beispielsweise zwischen 2 mm und 12 mm betragen, um einen entsprechend großen Spalt zwischen dem Sanitärobjekt und der angrenzenden Wandecke überbrücken zu können. Erfindungsgemäß ist dann ausgehend von einem vorgegebenen Versatz aufgrund der Dehnbarkeit der entsprechenden Dehnungszone eine gute Anpassung möglich. Der Versatz bildet vorzugsweise eine horizontale oder in etwa horizontale Stufe, welche den Parallelversatz zwischen den Wandabschnitten und den jeweils zugeordneten Schenkeln des Verbindungsabschnitts überbrückt. Während die Absatzabschnitte horizontal oder in etwa horizontal verlaufen, sind bei der vorgeformten Sanitärdichtecke in der üblichen Montagesituation die beiden Wandabschnitte sowie die beiden Schenkel des Verbindungsabschnittes vertikal ausgerichtet und in zwei zueinander senkrechten horizontalen Richtungen über Eck angeordnet.
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Die an der Abwinklung zwischen den Wandabschnitten gebildete Dehnungszone weist typischerweise eine Breite zwischen 1 mm und 20 mm auf. Mit einer zunehmenden Größe der Dehnungszone wird auch eine bessere Beweglichkeit und Dehnbarkeit erreicht, so dass auch mit einer zunehmend großen Dehnungszone entsprechend große Maßabweichungen ausgeglichen werden können. Andererseits ist an den Dehnungszonen das Material schlechter zu verkleben, weshalb diese nicht zu groß sein sollen.
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Die zwischen dem Verbindungsabschnitt und den Wandabschnitten gebildeten Dehnungszonen können sich über den Absatzabschnitt, also den horizontalen oder in etwa horizontalen Bereich hinaus erstrecken und somit jeweils auch zum Teil in der Ebene des zugeordneten Wandabschnitts bzw. des zugeordneten Schenkels des Verbindungsabschnittes verlaufen, wodurch auch ein weitreichender Dehnungsausgleich in vertikaler Richtung ermöglicht wird.
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Die Dehnungszone kann im Rahmen der Erfindung beispielsweise eine Dicke zwischen 150 µm und 1 mm, insbesondere zwischen 200 µm und 800 µm aufweisen. An den Wandabschnitten sowie an dem Verbindungsabschnitt beträgt die Dicke beispielsweise zwischen 200 µm und 1,2 mm, insbesondere zwischen 300 µm und 1 mm.
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Die Erfindung wird im Folgenden anhand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel darstellenden Zeichnung erläutert. Es zeigen:
- 1 eine vorgeformte Sanitärdichtecke,
- 2 eine Sanitäranordnung mit einem Sanitärobjekt in Form einer Duschwanne, einer Wandecke und der Sanitärdichtecke gemäß der 1 in einem Schnitt,
- 3 und 4 alternative Ausgestaltungen der Sanitärdichtecke in einer Schnittdarstellung entsprechend der 2,
- 5 eine alternative Ausgestaltung der vorgeformten Sanitärdichtecke.
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Die 1 zeigt eine erfindungsgemäße Sanitärdichtecke für den Anschluss einer Ecke eines Sanitärobjektes an eine Wandecke. Die vorgeformte Sanitärdichtecke weist einen ersten Wandabschnitt 1, einen gegenüber dem ersten Wandabschnitt 1 abgewinkelten zweiten Wandabschnitt 2 und einen unteren Verbindungsabschnitt 3 auf.
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Der untere Verbindungsabschnitt 3 verläuft mit einem ersten Schenkel 3a unterhalb des ersten Verbindungsabschnitts 1 und mit einem zweiten Schenkel 3b unterhalb des zweiten Verbindungsabschnitts 2. Zwischen dem ersten Wandabschnitt 1 und dem ersten Schenkel 3a sowie dem zweiten Wandabschnitt 2 und dem zweiten Schenkel 3b ist jeweils ein Absatzabschnitt 4 vorgesehen, der horizontal verläuft. Der erste Wandabschnitt 1 sowie der erste Schenkel 3a einerseits sowie der zweite Wandabschnitt 2 und der zweite Schenkel 3b andererseits sind jeweils parallel zueinander ausgerichtet, jedoch um den Versatz an dem Absatzabschnitt 4 zueinander versetzt. Der Versatz kann beispielsweise zwischen 2 mm und 12 mm betragen.
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Wie nachfolgend in Bezug auf die 2 weiter erläutert, kann mit dem Absatzabschnitt 4 ein Abstand zwischen einem Rand des Sanitärobjektes und einer angrenzenden Wandfläche 5 der Wandecke überbrückt werden.
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Die beiden Wandabschnitte 1, 2 sowie der untere Verbindungsabschnitt 3 sind dehnungssteif und weisen jeweils ein Deckmaterial 6 auf. Bei dem Deckmaterial 6 handelt es sich vorzugsweise um ein Textil ausgewählt aus der Gruppe Vliesstoff, Gewebe und Gewirke, wobei ein Vliesstoff als Deckmaterial 6 besonders bevorzugt ist. Durch die Struktur des Deckmaterials 6 wird die vorgeformte Sanitärdichtecke stabilisiert, wobei auch eine gute Verklebung durch die Faserstruktur des Textils ermöglicht wird.
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Erfindungsgemäß sind an den Absatzabschnitten 4 sowie an der Abwinklung zwischen den Wandabschnitten Dehnungszonen 7a, 7b gebildet, an denen das Deckmaterial 6 zumindest abschnittsweise, in dem Ausführungsbeispiel der 1 vollständig unterbrochen ist. Durch die Dehnungszonen 7a, 7b ist trotz der an sich vorgegebenen Form der vorgeformten Sanitärdichtecke eine weitreichende Anpassung an variierenden Spaltmaße, Unebenheiten oder dergleichen möglich.
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Im Rahmen der Erfindung sind die Dehnungszonen 7a, 7b zumindest dehnbar, wobei auch eine gewisse elastische Rückstellung bevorzugt ist.
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An den Dehnungszonen 7a, 7b ist eine Schicht aus dehnbarem Kunststoff vorgesehen, die gemäß der 2 bis 4 auf unterschiedliche Weise gebildet werden kann.
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Die 2 zeigt einen Schnitt durch die vorgeformte Sanitärdichtecke gemäß der 1 in einer möglichen Einbausituation. Der in der 2 dargestellte erste Wandabschnitt 1 ist mit Klebstoff 8 an der Außenseite der Sanitärdichtecke mit der angrenzenden Wandfläche 5 verbunden, während der über den Absatzabschnitt 4 unterhalb anschließende erste Schenkel 3a in Richtung der Innenseite der Sanitärdichtecke ebenfalls durch Klebstoff 8 mit einer Sanitärwanne in Form einer Duschwanne 9 verbunden ist.
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In dem Ausführungsbeispiel gemäß der 2 besteht die Schicht aus dehnbarem Kunststoff, welche auch die Dehnungszone bildet, aus einer Folie 10. Die Folie 10 kann beispielsweise aus einem thermoplastischen Elastomer gebildet und/oder aufgeschäumt sein. Gemäß dem Ausführungsbeispiel der 2 ist die Folie 10 auch vollflächig an den Wandabschnitt 1, 2 und dem Verbindungsabschnitt 3 vorhanden und dort zumindest einseitig, in dem Ausführungsbeispiel beidseitig mit dem Deckmaterial 6 belegt.
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Die an sich dehnbare, vorzugsweise elastisch dehnbare Folie wird dann an den Wandabschnitten 1, 2 sowie an dem Verbindungsabschnitt 3 durch das Deckmaterial 6 stabilisiert, so dass sich nur an den Dehnungszonen 7a, 7b eine wesentliche Dehnbarkeit der gesamten vorgeformten Sanitärdichtecke ergibt.
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Der Klebstoff 8 kann entweder bei der Montage aufgebracht werden oder als Beschichtung, Klebstoffraupe, Klebstoffstreifen oder doppelseitiges Klebeband auf dem Deckmaterial 6 angeordnet sein. Wenn der Klebstoff 8 bereits an der Sanitärdichtecke bereitgehalten wird, so ist zunächst eine Abdeckung durch ein Trennpapier oder dergleichen zweckmäßig.
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Die 3 zeigt eine alternative Ausgestaltung, wobei zur besseren Darstellung nur die Sanitärdichtecke in einem Schnitt dargestellt ist. Die Befestigung an der zugeordneten Wandfläche 5 sowie der Duschwanne 9 kann wie zuvor beschrieben mittels Klebstoff 8 erfolgen.
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Die Ausgestaltung gemäß der 3 unterscheidet sich von der zuvor beschriebenen Variante dadurch, dass der die Dehnungszonen 7a, 7b bildende Kunststoff nur unmittelbar im Bereich der jeweiligen Dehnungszone 7a, 7b vorgesehen ist. Während die Wandabschnitte 1, 2 sowie der untere Verbindungsabschnitt 3 aus einem üblichen, ebenen Dichtstreifen mit einer Kernschicht 11 und beidseitig aufgebrachtem Deckmaterial 6 gebildet ist, ist der die Dehnungszonen 7a, 7b bildende dehnbare Kunststoff an die beiden Wandabschnitte 1, 2 sowie den unteren Verbindungsabschnitt 3 angespritzt, wobei die beiden Wandabschnitte 1, 2 sowie der Verbindungsabschnitt 3 als separate Materialzuschnitte bereitgestellt werden. Diese separaten Materialzuschnitte können beispielsweise in der gewünschten Ausrichtung in eine Form eingebracht werden, wobei dann der dehnbare Kunststoff angespritzt wird. Die Dehnungszonen 7a, 7b bilden dann auch die strukturelle Verbindung zwischen den einzelnen Materialzuschnitten.
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Die 4 zeigt eine weitere Abwandlung, bei der die Dehnungszone 7a. 7b von Folienstreifen 12 gebildet sind. Die Folienstreifen 12 können in der gewünschten Form und Anordnung zwischen die separaten Materialzuschnitte eingebracht werden und dann unter der Einwirkung von Druck und Temperatur verpresst werden. Es ergibt sich dann trotz der mehrstückigen Ausgestaltung eine zuverlässige stoffschlüssige Verbindung, wenn die Folienstreifen 12 und/ oder die zugeordneten Abschnitte des Deckmaterials 6 zumindest angeschmolzen werden.
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Gemäß der 1 weisen sämtliche Dehnungszonen 7a, 7b eine Breite zwischen 1 mm und 20 mm auf, wobei an den Dehnungszonen 7a, 7b kein Deckmaterial vorhanden ist.
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Die 5 zeigt davon ausgehend eine alternative Ausgestaltung, bei der exemplarisch die an der Abwinklung zwischen den Wandabschnitten 1, 2 gebildete Dehnungszone 7b das Deckmaterial 6 nur abschnittsweise unterbrochen ist. Es ergibt sich eine Perforation mit einzelnen Stegen 13 des Deckmaterials 6, wobei jedoch auch diese Dehnungszone 7b aufgrund der dünnen Stege im Vergleich zu den abgrenzenden Wandabschnitten 1, 2 gut dehnbar ist.
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In den Figuren ist exemplarisch dargestellt, dass sich die zwischen dem Verbindungsabschnitt 3 und den Wandabschnitten 1, 2 gebildeten Dehnungszonen 7a über den horizontal verlaufenden Absatzabschnitt 4 hinaus erstrecken können, wobei die Dehnungszone auch unmittelbar im Anschluss an den ersten Wandabschnitt 1 und den zweiten Wandabschnitt 2 in vertikaler Richtung verläuft. Dadurch kann auch eine besonders gute Anpassung entlang der vertikalen Richtung erreicht werden.
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An den Dehnungszonen 7a, 7b kann die Dicke beispielsweise zwischen 200 µm und 800 µm betragen. An den Wandabschnitten 1, 2 sowie an dem Verbindungsabschnitt 3 beträgt die Dicke beispielsweise zwischen 300 µm und 1,2 mm.