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Die Erfindung bezieht sich auf einen Werkstattwagen mit einer Räderanordnung, einer Schrankstruktur mit mehreren Fächern, einer oberen Auflageplatte und einer Türeinrichtung zum Verschließen der Schrankstruktur.
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Derartige Werkstattwagen werden im Arbeitsalltag üblicherweise zur Aufbewahrung von Werkzeug verwendet und können als fahrbare Schränke unmittelbar an einen Arbeitsplatz verfahren werden. In der Praxis werden diese fahrbaren Schränke gelegentlich auch dazu verwendet, Kleinteile die z.B. im Rahmen einer Karosseriereparatur von einem Fahrzeug demontiert werden, aufzunehmen.
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Aufgabe der Erfindung
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, Lösungen zu schaffen durch welche es möglich wird, im Rahmen eines Werkstattbetriebes erfolgende Demontagevorgänge sowie nachfolgende Montagevorgänge vereinfacht abzuwickeln.
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Erfindungsgemäße Lösung
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch einen Werkstattwagen mit:
- - einer Schrankstruktur mit mehreren Fächern, einer ersten Seitenwand, einer zweiten Seitenwand einer oberen Auflageplatte und einer Rückwand,
- - einer Türeinrichtung zum Verschließen eines der Rückwand abgewandten Frontbereiches der Schrankstruktur, und
- - einer Räderanordnung, mit mehreren Laufrädern,
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- - die Räderanordnung ein erstes Räderpaar aufweist das sich im Bereich einer vorderen unteren Querkante der Schrankstruktur befindet,
- - die Räderanordnung ein zweites Räderpaar aufweist das sich in einem dem ersten Räderpaar abgewandten rückseitigen Bereich der Rückwand befindet,
- - der in eine zur Rückwand der Schrankstruktur parallele Richtung gemessene Abstand zwischen den Rädern des zweiten Räderpaares größer ist als der ebenfalls in eine zur Rückwand der Schrankstruktur parallele Richtung gemessene Abstand zwischen den Rädern des ersten Räderpaares, und
- - der Abstand der Räder des zweiten Räderpaares von der Rückwand wenigstens dem halben Abstand der Räder des ersten Räderpaares von der Rückwand entspricht.
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Dadurch wird es auf vorteilhafte Weise möglich, einen Werkstattwagen („Sampler“) zu schaffen, der es ermöglicht, z.B. im Rahmen einer Lackiervorbereitung von einem Fahrzeug zu demontierende Teile abzunehmen und in und auf dem Werkstattwagen zu platzieren, so dass diese gemeinsam mit dem Werkstattwagen in einen Lagerbereich verfahren werden können, bis diese im Rahmen der Montage des Fahrzeugs wieder benötigt werden. Der Werksattwagen bietet Fächer für hochwertige Kleinteile, sowie Auflagestrukturen für große Bauteile, wie z.B. Front- und Heckschürzen, Spoiler und Diffusoren, Anhängerkupplungsrahmen, Zierleisten und dergleichen. Die Fächer bewirken einen Staubschutz und sichern die darin aufgenommenen Teile auch vor unbefugter Entnahme. Der erfindungsgemäße Werksattwagen kann mit mehreren derartigen Wagen Platz sparend zusammengeschoben werden, er bietet eine hohe Standsicherheit und große Freiräume zum Einschub und zur Aufnahme von sperrigen Bauteilen. Er ermöglicht es diese Teile schonend am Ort der Demontage aufzunehmen, alle demontierten Teile als kompakte Teilefamilie temporär in ein Lager zu verbringen, und beispielsweise nach Fertigstellung einer Karosserielackierung wieder als vollständige Gruppe in der ursprünglichen Anordnung zum Montageplatz zurückzufahren.
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Gemäß einem besonderen Aspekt der vorliegenden Erfindung sind die Räder des zweiten Räderpaares an ein Untergestell angebunden das einen linken und einen rechten Gestellschenkel bereitstellt. Die Gestellschenkel können vorzugsweise durch ein dünnwandiges Vierkantrohr gebildet sein.
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Der Werkstattwagen umfasst weiterhin vorzugsweise einen oberer linken Auflageschenkel und einen oberen rechten Auflageschenkel. Diese Auflageschenkel sind vorzugsweise an die Schrankstruktur angebunden. Die Schrankstruktur kann als selbsttragendes Schrankelement in den Werkstattwagen eingebunden sein. Sie kann auch in ein Rohrgestell ggf. von diesem einfach lösbar eingesetzt sein.
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Der Werkstattwagen ist weiterhin vorzugsweise so aufgebaut, dass ein der Rückwand abgewandtes hinteres Ende des linken Auflageschenkels mit einem der Rückwand abgewandten hinteren Ende des linken Gestellschenkels über eine linke Vertikalstrebe verbunden ist. Weiterhin ist dann ein der Rückwand abgewandtes hinteres Ende des rechten Auflageschenkels mit einem der Rückwand abgewandten hinteren Ende des rechten Gestellschenkels über eine rechte Vertikalstrebe verbunden.
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An die Schrankstruktur ist vorzugsweise eine Bodenplatte gelenkig angebunden, wobei diese Bodenplatte in eine abgeklappte Stellung bringbar ist, in welcher diese auf den Gestellschenkeln aufliegt, und ein eine aufgeklappte Stellung bringbar ist, in welcher sie sich parallel zur Rückwand erstreckt.
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Weiterhin ist gemäß einem besonderen Aspekt der vorliegenden Erfindung vorzugsweise eine Jalousieeinrichtung vorgesehen, die von einem hinteren Vertikalkantenbereich der Schrankstruktur um die Vertikalstreben herum wieder zu einem Vertikalekantenbereich der Schrankstruktur führbar ist. Hierdurch wird es möglich hinter der Rückwand angeordnete größere Bauteile in ihren Fächern zu sichern und abzuschirmen. Die Jalousieeinrichtung kann aus einem gummiartigen Material gefertigt sein, das bei Auflage auf Ecken von eingelagerten Objekten zumindest leicht ausbauchen kann.
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Der Werkstattwagen ist gemäß einem besonderen Aspekt der vorliegenden Erfindung derart gestaltet, dass ein im Wesentlichen baugleich gestalteter weiterer Werkstattwagen zwischen die Räder des zweiten Räderpaares hindurch an den Bereich der Rückwand der Schrankstruktur herangefahren werden kann. Dies ermöglicht es zahlreiche Werkstattwagen dieser Art platzsparend anzuordnen.
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Die Schenkel des Untergestells streben vorzugsweise im Verlauf von der Rückwand weg auseinander. Sie können dabei insbesondere trapezartig auseinanderstreben.
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Im Bereich der Rückwand können weitere Regalklappen ausgebildet werden, die aus einer vertikalen Ausrichtung in eine horizontale Ausrichtung abklappbar sind. Wenigstens die Räder eines Räderpaares sind als Nachlaufrollen ausgebildet.
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Figurenliste
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Weitere Einzelheiten und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung in Verbindung mit der Zeichnung. Es zeigt:
- 1 eine erste perspektivische Darstellung eines erfindungsgemäßen Werkstattwagens, mit Blick auf den vorderen Eckbereich desselben;
- 2 eine zweite perspektivische Darstellung eines erfindungsgemäßen Werkstattwagens, mit Blick auf den hinteren Eckbereich desselben;
- 3 eine dritte perspektivische Darstellung eines durch mehrere ineinander geschobene Werkstattwagen gebildeten Wagenstapels.
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Ausführliche Beschreibung der Figuren
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Die Darstellung nach 1 zeigt einen erfindungsgemäßen Werkstattwagen mit einer Schrankstruktur C mit mehreren Fächern Cl, C2,... C5, einer ersten Seitenwand S1, einer zweiten Seitenwand S2, einer oberen Auflageplatte OP und einer Rückwand RP, einer Türeinrichtung T1 zum Verschließen eines der Rückwand RP abgewandten Frontbereiches der Schrankstruktur C, und einer Räderanordnung R, mit mehreren Laufrädern R1, R2, R3, R4 , wobei die Räderanordnung ein erstes Räderpaar RR1 aufweist das sich im Bereich einer vorderen unteren Querkante Q1 der Schrankstruktur C befindet, die Räderanordnung R ein zweites Räderpaar RR2 aufweist, das sich in einem dem ersten Räderpaar RR1 abgewandten rückseitigen Bereich hinter der Rückwand RP befindet, der in eine zur Rückwand RP der Schrankstruktur C parallele Richtung gemessene Abstand D2 zwischen den Rädern R3, R4 des zweiten Räderpaares RR2 größer ist als der ebenfalls in eine zur Rückwand RP der Schrankstruktur C parallele Richtung gemessene Abstand D1 zwischen den Rädern R1, R2 des ersten Räderpaares RR1, und der Abstand der Räder R3, R4 des zweiten Räderpaares RR2 von der Rückwand RP wenigstens dem halben Abstand D3 der Räder R1, R2 des ersten Räderpaares RR1 von der Rückwand RP entspricht. Die entsprechenden Maßbezüge sind in der Skizze Z1 veranschaulicht die hierzu in die Darstellung nach 1 eingebunden ist. Bei den Abständen D1, D2 wird hier auf die axialen Mitten der Rollen R1...R4 abgestellt. Zweck der so getroffenen Dimensionierung ist es, dass ein weiterer im wesentlichen baugleicher Wagen mit seinem Schrankbereich von hinten her zwischen die zweiten Rollen R3, R4 an die Rückwand RP herangefahren werden kann.
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Wie insbesondere aus der Darstellung nach 2 ersichtlich sind die Räder R3, R4 des zweiten Räderpaares RR2 an ein Untergestell FU angebunden, das einen linken und einen rechten Gestellschenkel GL, GR bereitstellt. An die Schrankstruktur C ist weiterhin ein oberer linker Auflageschenkel AL und ein oberer rechter Auflageschenkel AR angebunden. Diese sind hier einstückig mit der oberen Auflageplatte OP gefertigt.
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Ein der Rückwand RP abgewandtes hinteres Ende des linken Auflageschenkels AL ist mit einem der Rückwand RP abgewandten hinteren Ende des linken Gestellschenkels GL über eine linke Vertikalstrebe VL verbunden. Zudem ist ein der Rückwand RP abgewandtes hinteres Ende des rechten Auflageschenkels AR mit einem der Rückwand RP abgewandten hinteren Ende des rechten Gestellschenkels GR über eine rechte Vertikalstrebe VR verbunden. Auf den Vertikalstreben sitzt ein Rollrohr das einen leichtgängigen Überlauf einer Jalousie ermöglicht, die bedarfsweise von einem hinteren Vertikalkantenbereich der Schrankstruktur um die Vertikalstreben herum wieder zu einem Vertikalkantenbereich der Schrankstruktur führbar ist.
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An die Schrankstruktur C ist eine Bodenplatte BP gelenkig angebunden, wobei diese Bodenplatte BP in eine abgeklappte Stellung (vgl. 1) bringbar ist, in welcher diese auf den Gestellschenkeln GL, GR aufliegt, und ein die hier gezeigte aufgeklappte Stellung bringbar ist, in welcher sie sich parallel zur Rückwand RP erstreckt.
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Im Bereich der Rückwand RP sind weitere Regalklappen BP1, BP2 ausgebildet, die aus einer vertikalen Ausrichtung in eine horizontale Ausrichtung abklappbar sind.
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Wenigstens die Räder R1, R2 und/oder die Räder R3, R4 eines Räderpaares RR1, RR2 sind als Nachlaufrollen ausgebildet.
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Wie aus der Darstellung nach 3 ersichtlich, ist der Werkstattwagen derart gestaltet, dass ein im Wesentlichen baugleich gestalteter weiterer Werkstattwagen zwischen die Räder des zweiten Räderpaares hindurch an den Bereich der Rückwand der Schrankstruktur herangefahren werden kann. Mehrere Werkstattwagen können damit wie dargestellt platzsparend eng zusammengefahren werden. Dies wird ermöglicht, indem die Schenkel GL, GR des Untergestells im Verlauf von der Rückwand weg wie dargestellt hinreichend weit, vorzugsweise trapezartig auseinanderstreben.
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Der Gebrauch eines erfindungsgemäßen Werkstattwagens gestaltet sich wie folgt. Zur Lackiervorbereitung eines Fahrzeuges wird ein erfindungsgemäßer Werkstattwagen von einem Wagenstapel abgezogen. Die Regalböden BP1, BP2 und die Bodenplatte werden abgeklappt. Der Wagen wird an einen Arbeitsplatz gefahren und in unmittelbarer Nachbarschaft zu einem Fahrzeug abgestellt. Vom Fahrzeug werden zahlreiche Anbauteile demontiert. Kleinere Teile wie z.B. Seitenspiegel, Nebelleuchten, und Befestigungsmittel werden in die Fächer des Schrankfaches gelegt. Größere Bauteile wie Scheinwerfer, und Teile der Anhängerkupplung werden auf die hinteren Regalbretter abgelegt. Die Frontschürze wird oben quer auf den Wagen gelegt, Zierleisten können Quer durch den hinteren Bereich des Wagens gesteckt werden. Der so befrachtete Wagen wird an einen Lagerplatz verfahren. Sobald das Fahrzeug wieder für den Zusammenbau bereitsteht, z.B. nach einem Lackiervorgang, wird der voll befrachtete Wagen wieder zum Fahrzeug verbracht und die Teile können direkt vom Wagen weg wieder montiert werden. Nach Fertigstellung des Fahrzeuges kann der Werksattwagen wieder an einen Aufstellspalt zurückgefahren werden und dort platzsparend in einen ggf. dort schon befindlichen leeren Wagen eingeschoben werden. Die Erfindung bewährt sich insbesondere bei Vorhaltung mehrerer gleichartiger Werkstattwagen dieser Art, da diese eben platzsparend zusammengeschoben werden können. Der erfindungsgemäße Wagen ist aber auch als Einzelstück vorteilhaft, da er eine hohe Standsicherheit, universelle Aufnahmen und die verlustsichere Unterbringung von Kleinteilen ermöglicht.
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Der „lichte“ Bereich des Werkstattwagens ist vorzugsweise so dimensioniert, dass der Schrankbereich eines weiteren baugleichen Wagens vollständig in diesen lichten Bereich eingeschoben werden kann. Am Wagen können weitere Aufnahmen und Klapp- oder Ausziehschenkel vorgesehen sein die ggf. für besondere Anwendungsfälle kundenspezifisch gefertigt werden. Das erfindungsgemäße Konzept ermöglicht es auch Wagen im Bereich eines Lagers mit den zu verbauenden Komponenten zu bestücken und die so bestückten Wagen an einen Montagebereich zu verbringen. Die dort frei werdenden Wagen können zunächst ineinander geschoben werden und dann in einem Transportgang wieder als kompakter Wagenstapel zum Lager zurückgefahren werden. An den Wagen können Dokumententräger oder optisch oder anderweitig drahtlos lesbare Strukturen vorgesehen sein, die es ermöglichen, den jeweiligen Wagen betriebslogistisch zu erfassen und zu verwalten. So können beispielsweise einzelne in den Wagen verbrachte Komponenten, wie z.B. selbstsichernde Schrauben ersetzt werden bevor der Wagen wieder mit den restlichen darauf abgelegten Komponenten an den Montageplatz zurückgefahren wird.
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Es ist auch möglich, den erfindungsgemäßen Werkstattwagen in unterschiedlichen Varianten bereitzustellen, die jedoch hinsichtlich Stapelbarkeit untereinander kompatibel sind. Weiterhin kann auch im oberen Bereich eine klappbare Platte vorgesehen sein, die bei Einschub eines weiteren Wagens hinreichend weit nach oben ausweichen kann.