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Die Erfindung betrifft ein Bildschirmlesegerät, insbesondere für Sehbehinderte, umfassend einen Auflagetisch zur Auflage eines Leseproduktes, beispielsweise ein Buch, eine Zeitschrift oder dergleichen, eine Bildaufnahmeeinrichtung zur Erfassung von Texten und/oder Bildern zumindest eines Teils des Leseproduktes, und eine Anzeigeeinrichtung zur Anzeige eines mit der Bildaufnahmeeinrichtung erfassten Textes und/oder Bildes des Leseproduktes,
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Die vorliegende Erfindung betrifft weiter ein Verfahren zum Betreiben eines Bildschirmlesegeräts, insbesondere für Sehbehinderte, wobei das Bildschirmlesegerät einen Auflagetisch zur Auflage eines Leseproduktes, beispielsweise ein Buch, eine Zeitschrift oder dergleichen, eine Bildaufnahmeeinrichtung zur Erfassung von Texten und/oder Bildern zumindest eines Teils des Leseproduktes, und eine Anzeigeeinrichtung zur Anzeige eines mit der Bildaufnahmeeinrichtung erfassten Textes und/oder Bildes des Leseproduktes, umfasst.
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Obwohl auf beliebige Bildschirmlesegeräte oder Vorrichtungen zum Einlesen und Ausgeben von Texten und/oder Bildern anwendbar, wird die vorliegende Erfindung anhand von Bildschirmlesegeräten für Menschen mit Sehbehinderungen erläutert.
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Bildschirmlesegeräte werden unter anderem dazu verwendet, Menschen trotz ihrer Sehbehinderung in die Lage zu versetzen, Texte und/oder Bilder zu erfassen, beispielsweise indem der Text oder die Bilder erkannt und zumindest teilweise angezeigt werden.
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Bereits bekannte Bildschirmlesegeräte umfassen einen Auflagetisch zur Auflage eines Leseprodukts auf, d. h. es kann beispielsweise ein Buch, eine Zeitschrift oder Ähnliches auf diesen gelegt werden. Weiterhin ist eine Kamera angeordnet, die ein optisches Bild des Buches oder der Zeitschrift aufnimmt und über eine Anzeigeeinrichtung bspw. in Form eines Bildschirms darstellt. Die Kamera ist dabei üblicherweise wie auch der Bildschirm zusammen an einem Halter befestigt. Um beispielsweise Texte in einem Buch oder in einer Zeitschrift über die gesamte Breite des Buches bzw. der Zeitschrift lesen zu können, ist der Auflagetisch unterhalb der Kamera in der Ebene des Buches bzw. der Zeitschrift oder eines Tisches beweglich angeordnet. Ein Benutzer des Bildschirmlesegeräts kann dann mittels des entlang zweier Achsen verschiebbaren Auflagetisches sämtliche Bereiche des Buches von der Kamera aufnehmen bzw. erfassen lassen und sich diese auf dem Bildschirm vergrößert anzeigen lassen.
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Darüber hinaus ist ein weiteres Bildschirmlesegerät von der Anmelderin unter der Bezeichnung „VisioPro” bekannt geworden. Dieses umfasst neben einem Bildschirm und einer Kamera nun einen Auflagetisch, der lediglich horizontal, d. h. entlang oder entgegengesetzt zur Leserichtung bewegbar ist. Das „Springen” von einer Zeile zur nächsten wird mittels einer entsprechenden Verstellung der Kamera vorgenommen, so dass insgesamt das Leseprodukt erfasst werden kann. Ein Sehbehinderter, kann auf diese Weise, zeilenweise eine Seite eines Buches nachvergrößert darstellen und kann lesen.
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Durch die zunehmende Alterung, insbesondere in den Industrienationen kommt es zu einer zunehmenden Beeinträchtigung der motorischen Funktionen und des Sehvermögens von immer größeren Teilen der Bevölkerung, sodass immer mehr auch motorisch eingeschränkte Benutzer Bildschirmlesegeräte benötigen. Bei bereits bekannten Bildschirmgeräten ist jedoch nachteilig dass ein solcher Benutzer, wenn er das zu vergrößernde Leseprodukt unterhalb der Kamera verschiebt, dieses beispielsweise auf Grund zittriger Hände nicht genau platzieren kann, was je nach eingestellter Vergrößerung bzw. Auflösung leicht ein Verrutschen um mehrere Worte oder Zeilen verursacht. Der Lesekomfort für den Benutzer ist somit stark eingeschränkt.
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Ein weiterer Nachteil ist, dass ein Benutzer seine Aufmerksamkeit insbesondere darauf richten muss, dass die Verschiebung des Auflagetisches aufgrund der vergrößerten Darstellung auf dem Bildschirm genau erfolgt. Dies hat oft mit beiden Händen zu erfolgen, um eine genaue Positionierung des Auflagetisches anhand des Lesetempos zu ermöglichen. Hierdurch wird die Bedienfreundlichkeit des Bildschirmlesegeräts erheblich eingeschränkt: Möchte beispielsweise ein Benutzer einen Text lesen und parallel arbeiten oder Notizen anfertigen, muss dieser zunächst den Text mittels der Verschiebung des Auflagetisches lesen, anschließend beide Hände von dem Auflagetisch entfernen, um die Notiz anfertigen zu können und anschließend muss er dann wieder den Auflagetisch entsprechend bewegen, bis er eine weitere Notiz vornehmen möchte. Während dieser andauernden Wechsel kann der Auflagetisch versehentlich verschoben werden, so dass der Benutzer ggf. erst wieder die entsprechende Stelle durch erneute Verschiebung des Auflagetisches finden muss, um mit dem Lesen des Leseprodukts mittels des Bildschirmlesegeräts fortfahren zu können.
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Eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, ein Bildschirmlesegerät und ein Verfahren zum Betreiben eines Bildschirmlesegeräts zur Verfügung zu stellen, welche eine erhöhte Benutzerfreundlichkeit aufweist und insbesondere eine zuverlässige und genaue Positionierung eines zu erfassenden Leseproduktes ermöglicht, bei gleichzeitig erhöhter Flexibilität für einen Benutzer.
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Die vorstehend genannte Aufgabe wird bei einem Bildschirmlesegerät, insbesondere für Sehbehinderte, umfassend einen Auflagetisch zur Auflage eines Leseproduktes, beispielsweise ein Buch, eine Zeitschrift oder dergleichen, eine Bildaufnahmeeinrichtung zur Erfassung von Texten und/oder Bildern zumindest eines Teils des Leseproduktes, und eine Anzeigeeinrichtung zur Anzeige eines mit der Bildaufnahmeeinrichtung erfassten Textes und/oder Bildes des Leseproduktes, dadurch gelöst, dass der Auflagetisch senkrecht zu einer Leserichtung arretierbar ist, ,A-Richtung, und parallel zur Leserichtung, ,L-Richtung', motorisch mittels eines Antriebs bewegbar ist und dass mittels der Bildaufnahmeeinrichtung zumindest teilweise, also ganz oder teilweise, der Bereich des Auflagetisches entlang der A-Richtung erfassbar ist.
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Die vorliegende Aufgabe wird ebenfalls bei einem Verfahren zum Betreiben eines Bildschirmlesegeräts, insbesondere für Sehbehinderte, wobei das Bildschirmlesegerät einen Auflagetisch zur Auflage eines Leseproduktes, beispielsweise ein Buch, eine Zeitschrift oder dergleichen, eine Bildaufnahmeeinrichtung zur Erfassung von Texten und/oder Bildern zumindest eines Teils des Leseproduktes, und eine Anzeigeeinrichtung zur Anzeige eines mit der Bildaufnahmeeinrichtung erfassten Textes und/oder Bildes des Leseproduktes, umfasst, dadurch gelöst, dass der Auflagetisch senkrecht zu einer Leserichtung, ,A-Richtung' arretiert wird und parallel zur Leserichtung, ,L-Richtung', motorisch mittels eines Antriebs bewegt wird und dass mittels der Bildaufnahmeeinrichtung zumindest teilweise der Bereich des Auflagetisches entlang der A-Richtung erfasst wird.
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Einer der damit erzielten Vorteile ist, dass mittels der Bewegung des Auflagetisches durch motorische Mittel, beispielsweise eine vollständige automatische Erfassung oder Ansteuerung des Leseproduktes in beide Richtungen, A-Richtung und L-Richtung möglich ist. Der Benutzer kann eine Lesegeschwindigkeit, die für ihn angenehm ist, vorgeben und so parallel Notizen direkt während des Lesens vornehmen oder händisch arbeiten, beispielsweise ein Rezept mittels des Bildschirmlesegeräts lesen und parallel entsprechende Arbeiten ausführen. Dadurch wird die Effizienz und Flexibilität für einen Benutzer bei der Benutzung des Bildschirmlesegeräts erhöht. Ebenso wird eine zuverlässige und äußerst gleichmäßige Bewegung des Auflagetisches zur Verfügung gestellt, so dass insgesamt der Lesekomfort für einen Benutzer des Bildschirmlesegeräts erhöht wird.
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Unter dem Begriff „Leseprodukt” ist allgemein jedes Produkt, Vorrichtung, Erzeugnis oder dergleichen zu verstehen, welches von einem Benutzer mittels des Bildschirmlesegerätes betrachtet werden kann. Insbesondere sind hierunter Bücher, Zeitschriften, beschriftetes Papier, etc. zu verstehen, die beispielsweise ein Sehbehinderter, insbesondere vergrößert, betrachten möchte.
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Weitere Merkmale, Vorteile und bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung sind in den folgenden Unteransprüchen beschrieben oder werden durch diese offenbar.
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Zweckmäßigerweise ist eine Steuerungseinrichtung zur Steuerung des Antriebs des Auflagetisches angeordnet. Damit kann auf einfache Weise der Antrieb gesteuert werden.
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Vorteilhafterweise ist der Antrieb über die Steuerungseinrichtung manuell durch einen Benutzer und/oder automatisch steuerbar. Dies erhöht die Flexibilität für einen Benutzer, da dieser beispielsweise mittels entsprechender Schalter die Verschiebung des Auflagetisches steuern kann. Alternativ kann der Auflagetisch auch automatisch mittels der Betätigung der Steuerungseinrichtung verschoben werden. Hierzu kann der Benutzer zunächst ein Leseprofil von sich erstellen: Beispielsweise kann der Benutzer zunächst mehrere Seiten eines Buches durch manuelle Verschiebung des Auflagetisches lesen, wobei das Bildschirmlesegerät die entsprechende Verschiebung des Auflagetisches analysiert hinsichtlich Geschwindigkeit des Vorschubs und dergleichen. Eine entsprechende Einrichtung des Bildschirmlesegeräts kann dann eine durchschnittliche individuelle Lesegeschwindigkeit errechnen. Der Benutzer kann dann einfach dieses Profil abrufen, welches an seine Lesegewohnheiten angepasst ist. Selbstverständlich kann das Profil beliebig verfeinert werden, in dem zwischen unterschiedlichen Arten von Leseprodukten, wie beispielsweise Fachliteratur, Belletristik oder dergleichen unterschieden wird, um unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden des Inhalts von Zeitschriften oder Büchern Rechnung zu tragen.
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Zweckmäßigerweise ist der Auflagetisch mittels eines Antriebsrades, welches mit dem Antrieb zusammen wirkt, bewegbar. Dies ermöglicht eine einfache und kostengünstige Bewegung in oder entgegengesetzt zur L-Richtung.
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Zweckmäßigerweise sind der Auflagetisch und das Antriebsrad mittels einer formschlüssigen und/oder reibschlüssigen Verbindung verbindbar, insbesondere ist das Antriebsrad als Reibrad ausgebildet. Dies ermöglicht eine zuverlässige und gleichzeitig einfache Übertragung der Bewegung des Antriebsrades auf den Auflagetisch.
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Vorteilhafterweise umfasst der Auflagetisch eine Zahnstange, die in ein als Zahnrad ausgebildetes Antriebsrad eingreift. Damit wird eine besonders zuverlässige und gleichzeitig wartungsarme Verbindung zwischen Auflagetisch und Antrieb bereitgestellt.
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Zweckmäßigerweise ist ein Sensor zur Erfassung der Position des Auflagetisches angeordnet, insbesondere zur Erfassung der Position parallel zur L-Richtung. Dies ermöglicht beispielsweise eine Positionsrückführung der horizontalen Bewegung, so dass mittels des Auflagetisches jeder Punkt des Leseproduktes exakt angesteuert werden kann. Dies ist insbesondere beim Springen auf bestimmte vorgegebene Lesepositionen, beispielweise in Formularen, von Vorteil.
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Vorteilhafterweise ist der Auflagetisch in zumindest eine Kalibrierposition verfahrbar. Damit lässt sich der Auflagetisch hinsichtlich seiner Position relativ zur Bildaufnahmeeinrichtung oder einem Gehäuse kalibrieren, was die Zuverlässigkeit des Bildschirmlesegeräts insgesamt steigert. Als Kalibrierpositionen können insbesondere das linke und/oder rechte Ende (maximaler Verfahrweg des Auflagetisches nach links bzw. rechts) und/oder seine Mittenposition verwendet werden.
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Zweckmäßigerweise ist die Geschwindigkeit und/oder Beschleunigung der Bewegung des Auflagetisches in und/oder entgegengesetzt zur L-Richtung, insbesondere unterschiedlich, regelbar. Damit können beispielsweise unterschiedliche Vor- und Rücklaufgeschwindigkeiten zur Verfügung gestellt werden: Es wird einerseits beispielsweise ein langsames Lesen einer Zeile ermöglicht und am Ende der Zeile erfolgt ein schneller Rücklauf und Sprung in eine neue Zeile, so dass ein möglichst gleichmäßiges Lesetempo ermöglicht wird.
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Vorteilhafterweise ist zumindest ein Bewegungsbereich des Auflagetisches festlegbar, so dass der Auflagetisch mittels des Antriebs lediglich in besagtem Bewegungsbereich bewegbar ist. Damit ist es beispielsweise möglich, einen zwei- oder mehrspaltigen Artikel zu lesen, in dem zunächst der Bereich für die erste Spalte des Artikels markiert wird und anschließend die zweite Spalte. Der Bewegungsbereich kann dabei manuell oder automatisch bestimmt oder begrenzt werden. Hierfür kann beispielsweise dem Benutzer auch eine Übersichtsdarstellung einer ganzen Seite eines Leseprodukts dargestellt werden, die mehrere Spalten aufweist. Der Benutzer kann dann, vorzugsweise durch eine automatische Spaltenerkennung, die Abfolge der jeweils nacheinander zu lesenden Spalten festlegen. Anschließend ermöglicht die Übermittlung der entsprechenden Informationen an die Steuereinrichtung ein gezieltes Lesen der jeweiligen Spalten zeilenweise in der entsprechend vom Benutzer festgelegten Abfolge. Dies erhöht wesentlich den Lesekomfort für einen Benutzer des Bildschirmlesegeräts. Die Auswahl bzw. Markierung und Festlegung der Bereiche kann automatisch mittels einer Spaltenerkennungsanwendung bzw. -einrichtung erfolgen. Ein Benutzer mittels eines Bildschirm in Form eines Touchscreens Spalten vorwählen oder Bereiche markieren kann.
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Zweckmäßigerweise ist die Bildaufnahmeeinrichtung manuell oder automatisch mittels zumindest einer Steuerungseinrichtung steuerbar. Die Steuerungseinrichtung kann dabei dieselbe sein wie für die Steuerung des Antriebs des Auflagetisches. Bei einer automatischen Steuerung der Bildaufnahmeeinrichtung zusammen mit einer automatischen Steuerung des Auflagetisches kann der Lesevorgang vollständig automatisiert werden, d. h. es wird eine motorisierte horizontale Bewegung entlang jeweils einer Zeile ermöglicht werden, mit einer vom Benutzer gewählten Geschwindigkeit. Auch dies erhöht wesentlich den Lesekomfort für einen Benutzer.
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Vorteilhafterweise ist die Bildaufnahmeeinrichtung motorisch bewegbar. Dies ermöglicht eine zuverlässige und genaue Bewegung der Bildaufnahmeeinrichtung.
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Vorteilhafterweise ist die Bildaufnahmeeinrichtung in zumindest eine der folgenden Positionen bewegbar:
- a) optische Achse der Bildaufnahmeeinrichtung im Wesentlichen senkrecht zur Ebene des Auflagetisches,
- b) optische Achse der Bildaufnahmeeinrichtung in einem ersten Winkel gemessen von der Senkrechten zum Auflagetisch und zum Benutzer hin,
- c) optische Achse der Bildaufnahmeeinrichtung in einem zweiten Winkel gemessen von der Senkrechten zum Auflagetisch und zum Benutzer hin, wobei die optische Achse der Bildaufnahmeeinrichtung über den Auflagetisch hinausgeht, und wobei der zweite Winkel größer als der erste Winkel ist,
- d) oberhalb der Anzeigeeinrichtung mit Richtung der optischen Achse der Bildaufnahmeeinrichtung auf einen Benutzer gerichtet,
- e) optische Achse der Bildaufnahmeeinrichtung vom Benutzer weggewandt und insbesondere im Wesentlichen horizontal zu oder mit einem Winkel vom Auflagetisch nach oben.
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Dies ermöglicht eine Vielzahl von nützlichen Positionen der Bildaufnahmeeinrichtung für einen Benutzer: In der Position a) ist die Kamera gerade nach unten, also senkrecht gerichtet, so dass das Leseprodukt mittels der Bildaufnahmeeinrichtung betrachtet werden kann. Ist die Bildaufnahmeeinrichtung gemäß b) ausgerichtet, d. h. „schaut” schräg nach vorne, so kann ein Benutzer zeilenweise das Leseprodukt lesen. Die Bildaufnahmeeinrichtung befindet sich im sogenannten „Lesemodus”. Wird die Bildaufnahmeeinrichtung gemäß c) ausgerichtet, befindet diese sich im sogenannten „Strickmodus”, d. h. die Kamera ist im Wesentlichen mit ihrer optischen Achse auf den Schoß eines Benutzers ausgerichtet. Damit kann sich beispielsweise ein strickender Benutzer auch den Vorgang des Strickens sich vergrößert auf der Anzeigeeinrichtung ausgeben lassen. Ist die Bildaufnahmeeinrichtung gemäß d) ausgerichtet und ist hierbei insbesondere der Bildschirm „unter” bzw. unterhalb der Bildaufnahmeeinrichtung angeordnet, kann ein Benutzer bei einer im Wesentlichen derart horizontal ausgerichteten Bildaufnahmeeinrichtung sich selbst betrachten. Die Bildaufnahmeeinrichtung befindet sich somit im sogenannten „Spiegelmodus”. Ist die Bildaufnahmeeinrichtung gemäß e) ausgerichtet, d. h. die Bildaufnahmeeinrichtung ist nach hinten, also vom Benutzer weg ausgerichtet, kann beispielsweise auch eine Tafel bzw. deren Inhalt mittels der Bildaufnahmeeinrichtung erfasst werden und beispielsweise vergrößert über die Anzeigeeinrichtung wiedergegeben werden. Insgesamt sind die Positionen a)–e) für die Bildaufnahmeeinrichtung für einen Benutzer des Bildschirmlesegeräts äußerst nützlich.
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Zweckmäßigerweise ist die Bildaufnahmeeinrichtung und/oder die Steuereinrichtung für den Antrieb mittels zumindest eines Sensors, insbesondere eines Drucksensors durch einen Benutzer steuerbar, insbesondere stufenlos. Wird ein Drucksensor verwendet, kann ein Benutzer beispielsweise durch erhöhten Druck auf diesen das Lesetempo steigern, indem der Druck mittels des Drucksensors gemessen wird und abhängig vom Druck die Steuereinrichtung dann den Antrieb entsprechend betätigt. Damit werden die Bedienfreundlichkeit und der Lesekomfort für einen Benutzer des Bildschirmlesegeräts erhöht.
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Zweckmäßigerweise ist die Steuerungseinrichtung mittels einem oder mehrerer Bedienelemente an der Anzeigeeinrichtung bedienbar. Dies ermöglicht eine einfache und schnelle Bedienung der Steuerungseinrichtung für den Antrieb und auch für die Bildaufnahmeeinrichtung. Ebenso ist auch eine Fernbedienung zur Steuerung der Steuerungseinrichtung denkbar, welche mittels Bluetooth, WLAN oder dergleichen miteinander verbunden sind.
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Zweckmäßigerweise ist der Auflagetisch mittels eines Hebels, welcher insbesondere vorne und/oder seitlich am Auflagetisch angeordnet ist, arretierbar. Dies ermöglicht eine einfache Arretierung des Auflagetisches bzw. Bedienung des Hebels.
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Vorteilhafterweise wird bei einem Verfahren gemäß Anspruch 16 die Bildaufnahmeeinrichtung motorisch bewegt. Damit ist eine besonders gleichmäßige und zuverlässige Bewegung der Bildaufnahmeeinrichtung möglich.
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Zweckmäßigerweise wird der Auflagetisch zur Kalibrierung in zumindest eine Kalibrierposition bewegt. Damit lässt sich der Auflagetisch hinsichtlich seiner Position relativ zur Bildaufnahmeeinrichtung oder einem Gehäuse kalibrieren, was die Zuverlässigkeit des Bildschirmlesegeräts insgesamt steigert.
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Vorteilhafterweise werden Geschwindigkeiten und/oder Beschleunigungen der Bewegung des Auflagetisches und/oder der Bildaufnahmeeinrichtung entlang und/oder entgegengesetzt zur A-Richtung und/oder L-Richtung unabhängig voneinander festgelegt. Damit können beispielsweise unterschiedliche Vor- und Rücklaufgeschwindigkeiten zur Verfügung gestellt werden: Es wird einerseits beispielsweise ein langsames Lesen einer Zeile ermöglicht und am Ende der Zeile erfolgt ein schneller Rücklauf und Sprung in eine neue Zeile, so dass ein möglichst gleichmäßiges Lesetempo ermöglicht wird.
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Vorteilhafterweise wird der Auflagetisch mittels einer Druckbewegung in A-Richtung arretiert. Dies ermöglicht beim Benutzer eine einfache Arretierung des Auflagetisches in A-Richtung. Eine erneute Druckbewegung in A-Richtung löst dann die Arretierung wieder.
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Zweckmäßigerweise wird der Auflagetisch mittels eines Hebels, welcher insbesondere vorne und/oder seitlich am Auflagetisch angeordnet ist, arretiert. Dies ermöglicht eine einfache Arretierung des Auflagetisches bzw. Bedienung des Hebels.
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Weitere wichtige Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen, aus den Zeichnungen, und aus dazugehöriger Figurenbeschreibung anhand der Zeichnungen.
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Es versteht sich, dass die vorstehend genannten und die nachstehend noch zu erläuternden Merkmale nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verlassen.
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Bevorzugte Ausführungen und Ausführungsformen der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt und werden in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert, wobei sich gleiche Bezugszeichen auf gleiche oder ähnliche oder funktional gleiche Bauteile oder Elemente beziehen.
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Dabei zeigt
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1 eine perspektivische Ansicht eines Bildschirmlesegeräts gemäß einer ersten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung;
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2 eine perspektivische Ansicht eines Bildschirmlesegeräts gemäß einer weiteren Ausführungsform der vorliegenden Erfindung;
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3 eine perspektivische Ansicht eines Bildschirmlesegeräts gemäß einer weiteren Ausführungsform der vorliegenden Erfindung;
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4 eine schematische Seitenansicht eines Bildschirmlesegeräts gemäß einer weiteren Ausführungsform der vorliegenden Erfindung;
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5a bis 5f verschiedene Einstellungen eines Bildschirmlesegeräts gemäß einer weiteren Ausführungsform der vorliegenden Erfindung;
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6 ein Bildschirmlesegerät in perspektivischer Ansicht gemäß einer weiteren Ausführungsform der vorliegenden Erfindung; und
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7 ein Bildschirmlesegerät in schematischer Form in der Draufsicht in der Ausführungsform der 6.
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1 zeigt eine perspektivische Ansicht eines Bildschirmlesegeräts gemäß einer ersten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung.
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In 1 ist eine perspektivische Ansicht eines Bildschirmlesegeräts 1 gezeigt. Das Bildschirmlesegerät 1 umfasst einen im Wesentlichen quaderförmigen Standfuß 8, an dessen breiterem, unteren Ende ein Auflagetisch 2 mit einer Auflagefläche 2a angeordnet ist. Der Auflagetisch 2 weist im Bereich des Standfußes 8 eine Führung 2b auf, so dass der Auflagetisch 2 zumindest in die positive und negative Richtung 100 in 1, x-Achse, im Wesentlichen senkrecht zur Blattebene verschoben werden kann. Am oberen Ende des quaderförmigen Standfußes 8 sind Drehgelenke 10 einerseits für die Bildaufnahmeeinrichtung in Form einer Kamera 3 und andererseits für zwei symmetrisch bzw. parallel angeordnete Teleskoparme 6a, 6b angeordnet. Letztere dienen zur Tiefenverstellung einer Anzeigeeinrichtung in Form eines Bildschirms 4. Im Standfuß 8 ist weiter ein Antriebsmotor 13 und ein mit ihm in Wirkverbindung stehendes Antriebsrad 11 angeordnet. Das Antriebsrad 11 ist über eine reibschlüssige Verbindung 12, wobei, insbesondere das Antriebsrad als Reibrad ausgebildet ist mit dem Auflagetisch 2 verbunden und bei Bewegung des Antriebsrads 11 wird der Auflagetisch 2 entlang der Richtung 100 verschoben. Das Antriebsrad 11 kann ebenfalls als Zahnrad ausgebiildet sein und in eine entsprechende Einrichtung am Auflagetisch eingreifen.
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Der Bildschirm 4 weist auf seiner Vorderseite im unteren Bereich Bedienelemente 5a auf und auf seiner Rückseite Bedienelemente 5b. Die Frontbedienelemente 5a dienen beispielsweise zur Steuerung der Helligkeit, zur Steuerung der Vergrößerung, etc. des Bildschirms 4, während die auf der Rückseite angeordneten Bedienelemente 5b zur Änderung der Lage des Bildschirms 4, insbesondere dessen Neigung und dessen Tiefenverstellung mittels der Tragarme 6a, 6b und ggf. zur Änderung der Position der Kamera 3, insbesondere in positive und negative Richtung 101 dienen. Um das Gewicht des Bildschirms 4 samt Tragarmen 6a, 6b zu halten, ist in dem Standfuß 8 zumindest eine Gaszugfeder angeordnet. Mittels der Bedienelemente 5b können beispielsweise Bremse(n) für eine Dreh- oder Gelenkbewegung der Tragarme freigegeben bzw. arretiert werden, sodass dann, wenn die Bremse gelöst ist, ein Benutzer den Bildschirm leicht, d. h. ohne dass er das Gewicht des Bildschirms kompensieren muss, in eine neue Position bewegen und dann die Bremse wieder arretieren. Der Bildschirm 4 ist dann wieder fixiert. Sind die Bedienelemente 5b beispielsweise als Tastelemente ausgeführt, können diese durch Drücken freigegeben werden und der Bildschirm 4 kann in seiner Lage insbesondere hinsichtlich seiner Tiefenverstellung und Höhenverstellung solange verstellt werden, solange die Bedienelemente 5b gedrückt gehalten werden. Die Bedienelemente 5b können beispielsweise auf jeder Seite jeweils zwei Schalter umfassen, wobei die oberen Schalter zur Betätigung bzw. elektrischen Steuerung, also beispielsweise zum Freigeben und Arretieren von Bremsen z. B. für Gelenke oder Drehachsen der Tragarme 6a, 6b, 7 im Standfuß 8 angeordnet sind und der jeweils untere Schalter zur Steuerung der Position der Kamera 3 und/oder des Antriebs 11. Ebenso kann eine Konsole für einen Hand- und/oder Fußschalter angeschlossen werden, mit dem dann die Kamera 3 und/oder der Antrieb 11 in ihrer Bewegung gesteuert werden kann. Zur Steuerung des Antriebs 11 ist im Standfuß 8 eine Steuerungseinrichtung 14 angeordnet, die ebenfalls auch zur Steuerung der Kamera 3 dienen kann. (siehe 7)
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Weiterhin ist zwischen den beiden Tragarmen 6a und 6b ein weiterer Tragarm 7 angeordnet, an dem eine Bildaufnahmeeinrichtung 3 in Form einer bewegbaren Kamera 3 angeordnet ist. Die Kamera 3 kann entlang der positiven und negativen Richtung 101 verschwenkt werden und der Auflagetisch 2 ist entlang der positiven und negativen Richtung 100 mittels des Antriebs 11 verschiebbar. Wenn die Kamera 3 entlang der positiven und negativen Richtung 101 scannt, kann auf diese Weise die komplette Ebene des Auflagetisches 2 mittels der Kamera 3 aufgenommen und abschnittsweise vergrößert werden, wenn der Auflagetisch 2 in positiver und negativer Richtung 100 mittels des Antriebs 11 verschoben wird.
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In der vorliegenden Ausführungsform ist der Auflagetisch 2 nur in positiver und negativer Richtung 100 durch seine Arretierung in A-Richtung 101 bewegbar und beim Abscannen übernimmt die Kamera 3 die positive und negative Richtung 101, y-Achse. Darüber hinaus ist auch denkbar, dass die Kamera 3 sowohl in positiver und negativer Richtung 100 als auch in positiver und negativer Richtung 101 verschwenkt werden kann, so dass ebenfalls die komplette Auflagefläche des Auflagetisches 2 und ggf. auch darüber hinaus mittels der Kamera 3 aufnehmbar bzw. abscannbar ist, so dass beispielsweise ein zu lesendes Buch einfach auf den Auflagetisch 2 aufgeklappt hingelegt wird und die Kamera 3 zusammen mit der Bewegung des Auflagetisches 2 dann entsprechend der Leseweise die Zeilen von links nach rechts auf dem Bildschirm 4 vergrößert darstellt. Die Kamera 3 ist über den Tragarm 7, unabhängig von den Tragarmen 6a, 6b des Bildschirms 4 kippbar bzw. verdrehbar und der Bildschirm 4 kann somit unabhängig von der Kamera 3 bewegt werden. Die Bewegung mittels des Bildschirms 4 ist somit von der Bewegung der Kamera 3 bis auf konstruktive Randbedingungen vollständig entkoppelt. Der Tragarm 7 und entsprechende Gelenke ermöglichen der Kamera 3 eine Kompensation von Änderungen der Fokusdistanz der Kamera 3 durch eine Bewegung von Tragarm 7 und Kamera 3 relativ zum Auflagetisch 2. Alternativ oder zusätzlich kann eine solche Kompensation auch durch Verschieben, etc. der Kamera 3 innerhalb ihrer Gehäuses erfolgen, d. h. eine Positionsänderung des Kameragehäuses, welches am Tragarm 7 befestigt ist, ist ggf. nicht erforderlich. Das Bildschirmlesegerät 1 kann auch eine Vorleseeinrichtung umfassen, die im Wesentlichen im Standfuß 8 und/oder in der Anzeigeeinrichtung angeordnet ist. Die Bildaufnahmeeinrichtung 3 kann auch zwei Kameras 3a, 3b, eine Still-Kamera mit hoher Auflösung und eine Live-Kamera mit niedrigerer Auflösung umfassen. In den 1–5f sind die beiden Kameras 3a, 3b in dem Gehäuse der Bildaufnahmeinrichtung 3 angeordnet.
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2 zeigt in perspektivischer Ansicht ein Bildschirmlesegerät gemäß einer zweiten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung.
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In 2 ist die sog. Transportposition des Bildschirmlesegeräts 1 gezeigt, d. h. die Position, in der die Komponenten derart zusammengeklappt sind, so dass sich ein möglichst kleines Packmaß bzw. Volumen des Bildschirmlesegeräts 1 ergibt.
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Um das Bildschirmlesegerät 1 der 1 in die Transportposition gemäß 2 zu überführen, wird zunächst die Kamera 3 auf die Oberfläche des Auflagetisches 2 abgesenkt. Anschließend wird der Bildschirm 4 auf die Tragarme 6a, 6b verdreht, d. h. der Bildschirm 4 wird in 1 gegen den Uhrzeigersinn soweit verdreht, bis die Rückseite des Bildschirms 4 auf den oberen Bereich der Tragarme 6a, 6b aufliegt. Anschließend werden die Tragarme 6a, 6b soweit als möglich zusammengeschoben und diese dann soweit als möglich abgesenkt. Die Rückseite des Bildschirms 4 liegt dann im Wesentlichen auf der Oberseite bzw. Rückseite der Kamera 3 auf. Der Auflagetisch 2 wird zuvor soweit verschiebbar in seine Mittenposition gebracht. Die einzelnen Komponenten sind dann in dieser Position verrastbar und es wird für das Bildschirmlesegerät 1 ein möglichst geringes Packmaß erreicht, ohne dass einzelne Komponenten auseinandergebaut oder elektrisch getrennt werden müssen, um dieses für den Transport bereitzustellen.
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3 zeigt eine perspektivische Ansicht eines Bildschirmlesegeräts gemäß einer dritten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung.
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In 3 ist ein Bildschirmlesegerät 1 gezeigt, welches nun eine sog. „Spiegelfunktion” für einen Benutzer bereitstellt. Hierzu wird der Bildschirm 4 im Wesentlichen soweit abgesenkt bzw. die Position der Kamera 3 soweit erhöht, dass die Kamera 3 über die Oberkante des Bildschirms 4 ragt und somit das Gesicht eines Benutzers 3 aufnehmen kann. Der Bildschirm 4 wird üblicherweise dann in Richtung des oberen Bereichs der Tragarme 6a, 6b gedreht, so dass der Benutzer bei einem leicht gesenkten Blick nach unten sein Spiegelbild auf dem Bildschirm 4 vergrößert wahrnehmen kann. Ein auf dem Auflagetisch 2 befindliches Buch muss für diese Funktion üblicherweise nicht entfernt werden, da noch genügend Platz verbleibt zwischen der Unterkante des Bildschirms 4 bzw. der Unterkante der Tragarme 6a, 6b und der Oberfläche des Auflagetisches 2.
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Durch manuelle Drehung oder motorische Drehung der Kamera 3 um ihre Hochachse/z-Achse aus der Lage für die Speigelfunktion um im Wesentlichen 180° kann das Bildschirmlesegerät auch eine sogenannte „Tafellesefunktion” oder „Tafelbetrachtungsfunktion” bereitstellen. Die Kamera 3 zeigt dann von einem Benutzerweg, beispielsweise auf eine Tafel. Ein Benutzer kann dann vergrößert ein Tafelbild auf dem Bildschirm 4 sich anzeigen lassen, welches mit der Kamera 3 aufgenommen wird.
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4 zeigt eine schematische Seitenansicht eines Bildschirmlesegeräts gemäß einer vierten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung.
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In 4 ist in schematischer Form ein Bildschirmlesegerät 1 nun in seitlicher Ansicht von rechts gezeigt. Zusätzlich wird im Standfuß 8 nun noch eine oder mehrere Schnittstellen 9 zu erkennen, mit denen beispielsweise die mit der Kamera 3 aufgenommenen Bilder und/oder Texte an einen Computer, Fernseher oder dergleichen übertragen werden können. Ebenso kann beispielsweise eine Bedienkonsole oder ähnliches angeschlossen werden. In 4 ist ebenfalls ein Bildschirmlesegerät 1 gezeigt, welches eine Spiegelfunktion 3 darstellt, d. h. die Kamera 3 ist oberhalb der Oberkante des Bildschirms 4 angeordnet. Die Kamera 3 wird vorzugsweise mit einer Nahlinse mit einer Dioptrie zwischen 1 und 4, vorzugsweise zwischen 2 und 4, insbesondere von 2,5 Dioptrien versehen und weist bei der Bereitstellung der Spiegelfunktion einen Abstand von ca. 5–15 cm, insbesondere von ca. 10 cm in negativer Richtung 100 zu dem Bildschirm 4 auf. Die Kamera 3 ist im Bereich zwischen einem Abstand zwischen 10 cm und 30 cm, vorzugsweise von 20 cm hiervon ausgehend im Bereich von ca. 100 mm–300 mm, vorzugsweise von ca. 150–250 mm, insbesondere von 220 mm scharfstellbar mit einer maximalen Vergrößerung und bei minimaler Vergrößerung in einem Bereich von 50 mm–150 mm, vorzugsweise von ca. 100 mm von der Kamera 3 bis zu einer Entfernung zwischen ca. 400 mm–600 mm, vorzugsweise zwischen 450 mm–550 mm, insbesondere von 500 mm. Der Verschwenkbereich der Kamera 3 ist insbesondere zwischen ca. 40° und 90° einstellbar, wobei die Bewegung der Kamera 3 manuell durch einen Benutzer erfolgt und insbesondere selbsthemmend ist.
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5a bis 5f zeigen verschiedene Einstellungen eines Bildschirmlesegeräts gemäß einer fünften Ausführungsform der vorliegenden Erfindung. Die Blickrichtung auf das Bildschirmlesegerät erfolgt von rechts, d. h. auf dessen rechte Seite. Die Winkelangaben in den 5a–5f wie auch in der vorangegangenen 4 können jeweils um bis zu ca. 50%–75% nach oben und unten abweichen, d. h. beispielsweise kann ein beschriebener Winkel von 20° allgemein auch jeder andere Winkel zwischen 10°–30° sein. Gleiches gilt entsprechend für die Angaben in Millimeter. Selbstverständlich sind dies nur Beispiele und beschränken nicht die Erfindung, insbesondere die Ansprüche.
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In 5a ist im Wesentlichen ein Bildschirmlesegerät 1 in der Konfiguration/Einstellung von Kamera 3 und Bildschirm 4 gemäß 1 gezeigt. Die Kamera 3 kann dabei einen Winkel von 20,2° gemessen von der senkrechten Position der Kamera 3 überstreichen. Insgesamt zeigt also die 5a einen Blick der Kamera 3 schräg nach vorn. In 5b ist im Wesentlichen das Bildschirmlesegerät 1 gemäß 5a gezeigt. Im Unterschied zum Bildschirmlesegerät 1 gemäß 5a ist beim Bildschirmlesegerät 1 gemäß 5b die Kamera 3 nun senkrecht nach unten gerichtet, d. h. in der Konfiguration „Blick senkrecht”.
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In der 5c ist nun im Wesentlichen ein Bildschirmlesegerät gemäß 5b gezeigt. Im Unterschied zum Bildschirmlesegerät 1 gemäß 5b ist das Bildschirmlesegerät 1 in 5c nun mit einer nach hinten verschwenkten Kamera 3 gezeigt, d. h. gemessen von der Senkrechten überstreicht die Kamera 3 einen Winkel von 21,58° nach hinten und ermöglicht somit einen „Blick schräg nach hinten”. Mittels der entsprechenden Einstellmöglichkeit der Kamera 3 des Bildschirmlesegeräts 1 gemäß der 5a bis 5c kann wie gezeigt der komplette Bereich des Auflagetisches 2 entlang der positiven und negativen Richtung 101 aufgenommen werden.
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In 5d ist ein Bildschirmlesegerät 1 gezeigt, welches eine Spielgelfunktion bereitstellt. Hierzu ist die Kamera 3 im Wesentlichen oberhalb der oberen Kante des Bildschirms 4 angeordnet und in einem Bereich um 8° gegenüber der Horizontalen nach oben verschwenkbar, wobei die Kamera insgesamt gegenüber der Horizontalen um einen Winkel zwischen 65° und 73° verschwenkbar ist. Der 73°-Schwenkbereich kann entweder motorisch zur Verfügung gestellt werden oder selbsthemmend über eine Rutschkupplung. Der Hub des Kamerakopfes der Kamera 3 kann über eine Steuerung vorgegeben werden. Der Scharfstellbereich entspricht damit im Wesentlichen den Angaben gemäß 4.
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5e zeigt ein Bildschirmlesegerät 1 im Wesentlichen gemäß 2, also in einem Transportmodus. Die Teleskoparme 6a, 6b sind dabei vollständig zusammengeschoben und liegen mit ihrer Unterkante auf der Oberkante der Kamera 3. Die Kamera 3 liegt plan mit ihrer Objektivseite auf der Oberfläche 2a des Auflagetisches 2. Der Bildschirm 4 ist parallel zu dem Tragarm 6a, 6b angeordnet und liegt mit seiner Rückseite auf der Oberkante der Tragarme 6a, 6b.
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5f zeigt im Wesentlichen das Bildschirmlesegerät 1 gemäß 5b. Hierbei sind zusätzliche Maße angegeben. So ist der Stellwinkel des Tragarms 7 der Kamera 3 gegenüber der Senkrechten um ca. 41° geneigt. Die Kameraachse liegt dabei in der Mitte des Auflagetisches 2, welcher im Wesentlichen eine Größe von 300 mm entlang der Achse 101 aufweist. Die Entfernung zwischen Achse der Kamera 3 und der Mitte des Gelenks 10 bzw. Mitte des Standfußes 8 entspricht dabei im Wesentlichen 233 mm entlang der Achse 101. Vorzugsweise beträgt der maximale Hub des Kamerakopfes der Kamera 3 ca. 62 mm und der Schwenkbereich des Kamerakopfes der Kamera 3 beträgt ca. 120°. Die Kamera 3 umfasst vorzugsweise eine Nahlinse mit 2,5 Dioptrien, wobei vorzugsweise der Abstand zur Kameragrundfläche 380 mm beträgt. Der Scharfstellbereich beträgt vorzugsweise 50 mm, die minimale Vergrößerung ist vorzugsweise einfach, die maximale optische Vergrößerung ist vorzugsweise mindestens 15-fach, insbesondere mindestens 20-fach, vorzugsweise mindestens 26-fach, insbesondere vorzugsweise 26,5-fach. Der Standfuß 8 weist vorzugsweise eine Höhe von 175 mm auf, gemessen von der Oberkante des Auflagetisches 2 bis zum Mittelpunkt der Gelenke 10 für die Tragarme 6a, 6b.
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6 zeigt ein Bildschirmlesegerät in perspektivischer Ansicht gemäß einer weiteren Ausführungsform der vorliegenden Erfindung und 7 zeigt ein Bildschirmlesegerät in schematischer Form in der Draufsicht in der Ausführungsform der 6 In 6 ist nun schematisch im Bereich des Standfußes 8 ein Antriebsrad 11 gezeigt, welches zur horizontalen Bewegung 100 des Auflagetisches 2 dient. Im Standfuß 8 sind gemäß 7 eine Steuerungseinrichtung 14 für einen Antriebsmotor 13 angeordnet, der als Nabenantrieb für das Antriebsrad 11 ausgebildet ist. Weiterhin ist im Standfuß 8 ein Sensor 15 angeordnet, der zur Positionserfassung des Auflagetisches 2 dient und eine Kalibriermarke 16 am Auflagetisch 2 erkennen kann. Damit kann der Auflagetisch 2 hinsichtlich seiner Position entlang der L-Richtung 100 kalibriert werden. Darüber hinaus ist am Auflagetisch 2 eine Einrichtung vorgesehen, die mit dem Antriebsrad 11 reibschlüssig oder formschlüssig zusammenwirkt, so dass mittels des Antriebsrades 11 der Auflagetisch 2 in oder entgegengesetzt zur Leserichtung, L-Richtung d. h. parallel zur Richtung 100 verschiebbar ist.
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Im Standfuß 8 und/oder im Auflagetisch 2 ist auch ein Drucksensor 17 angeordnet, der mit dem Auflagetisch 2 derart zusammenwirkt, so dass bei Druck des Auflagetisches parallel zur Richtung 101 der Drucksensor 17 einen Druck registriert. Der Drucksensor 17 ist weiterhin mit der Steuerungseinrichtung 14 verbunden, die dann in Abhängigkeit eines Signals des Drucksensors 17 den Antriebsmotor 13 steuert.
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Konkret kann beispielsweise ein Benutzer des Bildschirmlesegeräts 1 den Auflagetisch bzw. Lesetisch 2 nach hinten drücken bis dieser einrastet bzw. arretiert ist. Hierzu kann eine entsprechende Rasteinrichtung am Standfuß 8 für den Auflagetisch 2 vorgesehen sein. Dadurch entsteht ein Eingriff zum Antriebsrad 11, welches mit dem Antriebsmotor 13 gekoppelt ist. Das Antriebsrad 11 kann zum Beispiel ein Zahnrad sein, das in eine entsprechende Zahnstange, welche am Lesetisch/Auflagetisch 2 angeordnet ist, eingreift oder das Antriebsrad 11 ist als Reibrad ausgeführt.
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Weiterhin ist es möglich, dass eine Bewegungsrückmeldung bzw. Positionserkennung des Auflagetisches 2 relativ zum Standfuß 8 durch einen Drehgeber am Motor und/oder am Antriebsrad 11 ausgeführt sein kann. Referenzpositionen beispielsweise in der Mitte und/oder am Ende und/oder durch Kalibriermarken 16 am Auflagetisch 2 bzw. am Ende des Verfahrweges des Auflagetisches 2 ermöglichen eine Synchronisation mit der Bewegungserfassung.
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Zusammenfassend hat die Erfindung unter anderem die folgenden Vorteile: Der Lesevorgang durch einen Benutzer kann vollständig automatisiert werden, d. h. es ist eine horizontale motorisierte Bewegung entlang einer Zeile bzw. zeilenweise mit einer vom Benutzer gewählten Geschwindigkeit möglich. Weiterhin sind unterschiedliche Vor- und Rücklaufgeschwindigkeiten entlang der Richtung 100 möglich. Ein Benutzer kann so langsam lesen und am Ende der Zeile kann so ein schneller Rücklauf an den Zeilenanfang und dann ein entsprechender Zeilensprung in die nächste Zeile durchgeführt werden.
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Ein weiterer Vorteil ist, dass diese Vertikalbewegung, d. h. der Vorschub auf die nächste Lesezeile manuell oder automatisch erfolgen kann: Die Vertikalbewegung in Richtung 101 wird dann durch eine entsprechende Bewegung der Bildaufnahmeeinrichtung 3 ausgeführt.
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Ein weiterer Vorteil ist, dass die Bewegung des Auflagetisches auf einen bestimmten Bereich begrenzt werden kann. Ebenso können nacheinander verschiedene Bereiche vorgesehen werden, welche den Lesekomfort für einen Benutzer wesentlich erhöhen: Beispielsweise kann so ein zweispaltiger Artikel auf einfache Weise gelesen werden, indem die Bewegungsbereiche des Auflagetisches 2 auf die jeweiligen Spalten beschränkt werden. Die jeweiligen Bereiche können dann auch hintereinander durch den Auflagetisch abgefahren werden, so dass ein Benutzer sich äußerst komfortabel mehrspaltige Artikel eines Leseproduktes vergrößert darstellen lassen und lesen kann.
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Ebenso ist ein Vorteil, dass mittels einer Positionsrückführung der horizontalen Bewegung, beispielsweise durch einen integrierten Drehgeber jeder Punkt des Leseproduktes auf dem Auflagetisch bzw. jede Position des Auflagetisches exakt angesteuert werden kann. Dies ist insbesondere beim Springen auf bestimmte vorgegebene Lesepositionen von Vorteil: Beim Ausfüllen von Formularen sind lediglich einige Felder, beispielsweise Namen, Adresse, etc. auszufüllen; diese können dann direkt angesteuert werden. Darüber hinaus ist es möglich, automatisch ein „Abtasten” des Leseproduktes oder bestimmte Bereiche des Leseproduktes oder der Vorlage für eine automatische Texterkennung bereitzustellen. Weiterhin kann auch eine vollständige und definierte Steuerung in x- und y-Richtung des Lesetisches bereitgestellt werden, indem die Vertikalbewegung durch eine motorische Winkelbewegung der Kamera und die Horizontalbewegung durch den motorischen Antrieb des Tisches bereitgestellt werden.
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Obwohl die vorliegende Erfindung vorstehend anhand bevorzugter Ausführungsbeispiele beschrieben wurde, ist sie nicht darauf beschränkt, sondern auf vielfältige Weise modifizierbar.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Bildschirmlesegerät
- 2
- Lesetisch
- 2a
- Auflagefläche
- 2b
- Führung Lesetisch
- 3
- Kamera
- 4
- Bildschirm
- 5a
- Bedienelemente Front
- 6a
- Teleskoparm Bildschirm
- 6b
- Teleskoparm Bildschirm
- 7
- Tragarm Kamera
- 8
- Standfuß
- 9
- Schnittstelle
- 10
- Gelenk
- 11
- Antriebsrad
- 12
- reibschlüssige Verbindung
- 13
- Antriebsmotor
- 14
- Steuerungseinrichtung
- 15
- Positionssensor
- 16
- Kalibriermarke
- 17
- Drucksensor
- 100
- horizontale Verschiebungsrichtungen, x-Achse
- 101
- vertikale Verschiebungsrichtungen, y-Achse
- A
- 220; Scharfstellbereich bei max. Vergrößerung unter Begrenzung der Vergrößerung auf ca. 40% (ref. zum Diagramm unten)
- B
- 400; Scharfstellbereich bei minimaler Vergrößerung
- C
- Einstellbereich: ca. 40° bis 90°, selbsthemmend
- D
- 100
- E
- 200
- E'
- Nahlinse: 2,5 dpt
- F
- 20,20°
- G
- 79,18 (Maximum; +3 mm Sicherheit)
- H
- 24,7
- J
- (1,17)
- K
- 21,58°
- L
- 23,56 (Minimum; +3 mm Sicherheit)
- M
- 73°
- N
- 65°
- O
- 25°
- O'
- z. B. 55,7°
- P
- 8°
- Q
- 464
- R
- 252
- AA
- 150, 327
- BB
- 233, 427
- CC
- 174, 98
- DD
- 380
- EE
- 41,38°
- FF
- 10,7