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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Anbindungsvorrichtung zur Anbindung eines verstellbaren Spoilerblattes an einem Fahrzeug sowie ein Verfahren für die Anbindung eines verstellbaren Spoilerblattes an einem Fahrzeug.
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Es ist bekannt, dass Fahrzeuge mit Spoilerblättern ausgestattet werden, um die aerodynamische Situation des Fahrzeugs zu verbessern bzw. beeinflussen zu können. Solche Spoilerblätter sind üblicherweise verstellbar ausgebildet. So sind Sportwagen bekannt, bei welchen Spoilerblätter zwischen einer passiven, eingefahrenen Position und einer aktiven, ausgefahrenen Position hin- und herbewegt werden können. Um diese Bewegung zwischen passiver und aktiver Position durchführen zu können, ist üblicherweise eine Spoilerkinematik vorgesehen. Mittels einzelner Hebel kann die Bewegung durchgeführt werden, so dass das Spoilerblatt in eine aktive, die Luftströmung beeinflussende Position gebracht werden kann. In einer Parksituation oder bei langsamen Geschwindigkeiten kann über die gleiche Spoilerkinematik das Spoilerblatt wieder eingefahren werden.
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Nachteilhaft bei den bekannten Lösungen ist es, dass eine Ausrichtung des Spoilerblattes relativ zur Spoilerkinematik nur mit hohem Aufwand möglich ist. So werden hier üblicherweise Verstellschrauben mit Schraubblättern verwendet, um an bis zu vier oder mehr Einstellpositionen das Spoilerblatt relativ zur Spoilerkinematik einzustellen. Die Einstellung zielt dabei zum einen darauf ab, eine möglichst gleichmäßige und konstante Ausrichtung des Spoilerblattes zu erzielen. Zum anderen ist es gewünscht, dass in der passiven Position des Spoilerblattes ein möglichst konstantes und gleichmäßiges Fugenbild entsteht. Dies führt jedoch aufgrund der vielen unterschiedlich positionierten Einstellpunkte dazu, dass es zu Verspannungen im Spoilerblatt bzw. hohen Toleranzen für die Vermeidung solcher Verspannungen kommt.
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Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, die voranstehend beschriebenen Nachteile zumindest teilweise zu beheben. Insbesondere ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung, in kostengünstiger und einfacher Weise möglichst verspannungsarm und in ausgerichteter Weise ein Spoilerblatt an einer Spoilerkinematik zu befestigen.
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Die voranstehende Aufgabe wird gelöst durch eine Anbindungsvorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 1 und ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 10. Weitere Merkmale und Details der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen, der Beschreibung und den Zeichnungen. Dabei gelten Merkmale und Details, die im Zusammenhang mit der erfindungsgemäßen Anbindungsvorrichtung beschrieben sind, selbstverständlich auch im Zusammenhang mit dem erfindungsgemäßen Verfahren und jeweils umgekehrt, so dass bezüglich der Offenbarung zu den einzelnen Erfindungsaspekten stets wechselseitig Bezug genommen wird bzw. werden kann.
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Eine erfindungsgemäße Anbindungsvorrichtung dient der Anbindung eines verstellbaren Spoilerblattes an einem Fahrzeug. Hierfür weist die Anbindungsvorrichtung einen Grundkörper mit einer Befestigungsschnittstelle mit einem Z-Freigang in einer Z-Richtung zur Befestigung an einer Spoilerkinematik des Fahrzeugs in wenigstens zwei unterschiedlichen Z-Relativpositionen zur Spoilerkinematik auf. An dem Grundkörper ist ein Ausrichtkörper befestigt, mit einer Ausrichtschnittstelle mit einem XY-Freigang in einer X-Richtung und einer Y-Richtung zur Befestigung in wenigstens zwei unterschiedlichen XY-Relativpositionen zum Grundkörper. Weiter ist der Grundkörper mit einer Spoilerschnittstelle zum Befestigen des Spoilerblattes ausgestattet. Darüber hinaus weist der Grundkörper wenigstens ein Einstellmittel für ein Einstellen der Z-Relativposition auf.
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In erfindungsgemäßer Weise werden nun die Einstellmöglichkeiten sowie die Befestigungsmöglichkeiten des Spoilerblattes an der Spoilerkinematik in einem Bauteil, nämlich insbesondere dem Grundkörper der Anbindungsvorrichtung vereinigt. Der Grundkörper dient sozusagen als Ausgleichsschnittstelle zwischen dem Spoilerblatt einerseits und der Spoilerkinematik andererseits. Dieser Grundkörper ist nun in der Lage, durch die entsprechenden Schnittstellen und deren Ausrichtungen die Korrelation bzw. die Relativposition zwischen dem Spoilerblatt und der Spoilerkinematik auszurichten bzw. einzustellen. Dabei ist im Sinne der vorliegenden Erfindung Bezug genommen auf ein Koordinatensystem mit drei Achsen, nämlich der X-Richtung, der Y-Richtung und der Z-Richtung. Dieses kartesische Koordinatensystem wird durch die drei Achsen aufgespannt, wobei die X- und Y-Achse eine XY-Ebene aufspannen, welche im Wesentlichen parallel bzw. entlang der Oberfläche des Spoilerblattes ausgerichtet ist. Die zugehörige Z-Richtung dieses Koordinatensystems steht senkrecht auf der XY-Ebene und ist dementsprechend im Wesentlichen vertikal bzw. senkrecht zur Oberfläche des Spoilerblattes ausgestaltet.
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In erfindungsgemäßer Weise kann nun eine Anbindungsvorrichtung zur Anbindung eines verstellbaren Spoilerblattes eingesetzt werden. Nachfolgend wird kurz dieser Anbindungsvorgang erläutert, so dass die Vorteile einer erfindungsgemäßen Anbindungsvorrichtung deutlich zutage treten.
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Eine Anbindungsvorrichtung kann in vormontierter Weise zur Verfügung gestellt werden. So ist vorzugsweise an beiden Seiten einer Spoilerkinematik jeweils eine solche Anbindungsvorrichtung mithilfe der Befestigungsschnittstelle des jeweiligen Grundkörpers an der Spoilerkinematik verbunden. Um nun ein Ausrichten durchzuführen, kann mithilfe einer sogenannten Spoilerlehre oder einer Ausrichthilfe der Ausrichtkörper Verwendung finden. Um sicherzustellen, dass in der XY-Ausrichtung ein gleichmäßiges Fugenbild bei später aufgesetztem Spoilerblatt entsteht, wird nun nicht mehr das Spoilerblatt selbst, sondern ein zugehöriger Ausrichtkörper ausgerichtet. Der Ausrichtkörper weist dabei eine Außenkontur auf, welche bei der späteren Montage des Spoilerblattes zumindest abschnittsweise formschlüssig in eine entsprechende Aufnahme des Spoilerblattes eingreifen kann. Durch die eindeutige und spezifische Korrelation der Position des Ausrichtkörpers mit einer zugehörigen eindeutigen und spezifischen Position des Spoilerblattes kann durch ein Vorausrichten des Ausrichtkörpers automatisch auch das später zu montierende Spoilerblatt mit ausgerichtet werden.
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Für ein Ausrichten in XY-Richtung, für das Einstellen des gleichmäßigen Fugenbildes wird also nun der Ausrichtkörper entlang seiner Ausrichtschnittstelle so lang verschoben, bis er die gewünschte Relativposition zum Grundkörper aufweist. Hierfür kann die Ausrichtschnittstelle zum Beispiel eine Öffnung aufweisen, welche einen größeren Öffnungsquerschnitt hat, als ein zugehöriges Befestigungsmittel, zum Beispiel in Form einer Schraube. Selbstverständlich sind auch komplexere Lösungen denkbar, so dass die Ausrichtschnittstelle zum Beispiel eine Kombination aus zwei senkrecht zueinander angeordneten Langlöchern, und dementsprechend eine kreuzförmige Öffnungskontur aufweist. Sobald nun der Ausrichtkörper sich in der gewünschten ausgerichteten Position befindet, kann mithilfe des Befestigungsmittels die Befestigung in dieser ausgerichteten Position erfolgen. Um nun anschließend auch in der Z-Richtung eine Ausrichtung zur Verfügung stellen zu können, muss die Befestigung zwischen dem Grundkörper über die Befestigungsschnittstelle an der Spoilerkinematik soweit gelöst werden, dass der Z-Freigang der jeweiligen Befestigungsschnittstelle wieder aktiviert wird. Mit anderen Worten ist auch hier ein Langloch oder eine vergrößerte Öffnung vorgesehen, welche eine Relativbewegung bei gelockertem Befestigungsmittel an der jeweiligen Befestigungsschnittstelle zwischen dem Grundkörper und der Spoilerkinematik ermöglicht. Um nun das Einstellen in Z-Richtung in definierter Weise zur Verfügung stellen zu können, sind bei einer erfindungsgemäßen Anbindungsvorrichtung Einstellmittel, insbesondere wenigstens ein Einstellmittel vorgesehen, welches diese Einstellung in der Z-Richtung durchführt. Wie später noch erläutert wird, kann das Einstellmittel dafür zum Beispiel ein Außengewinde oder ein Innengewinde aufweisen, so dass durch entsprechende Relativrotation mit dem Einstellmittel und die zugehörige Gewindesteigung in definierter Weise eine Relativbewegung für die Einstellung in Z-Richtung zur Verfügung gestellt werden kann. Sobald in abschließender Weise auch in Z-Richtung die Einstellung erfolgt ist, werden die entsprechenden Befestigungsmittel an den Befestigungsschnittstellen wieder festgezogen, so dass nun der Grundkörper in seiner Z-Relativposition relativ zur Spoilerkinematik in befestigender Weise festgelegt ist.
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Abschließend wird das Spoilerblatt aufgesetzt und über zugehörige Spoilerschnittstellen befestigt, so dass der Montagevorgang abgeschlossen werden kann.
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Wie aus der voranstehenden Erläuterung ersichtlich wird, kann nun die Funktionalität des Befestigens und des Ausrichtens in die erfindungsgemäße Anbindungsvorrichtung gelegt werden. Dies führt dazu, dass insbesondere eine Trennung der Ausrichtung in XY-Richtung und des Einstellens in Z-Richtung erfolgen kann. Diese Trennung führt dazu, dass unerwünschte Verspannungen im Spoilerblatt im Wesentlichen gänzlich vermieden werden können. Dies ist insbesondere dann der Fall, wenn die entsprechenden Anschlagsflächen für das Spoilerblatt am Grundkörper eine ebene oder im Wesentlichen ebene Ausrichtung aufweisen.
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Es kann von Vorteil sein, wenn bei einer erfindungsgemäßen Anbindungsvorrichtung der Z-Freigang der Befestigungsschnittstelle für eine Auswahl einer Z-Relativposition und/oder der XY-Freigang der Ausrichtschnittstelle für eine Auswahl einer XY-Relativposition zwischen jeweils zwei Endpositionen ausgebildet ist. In den voranstehenden Absätzen wurde bereits auf verschiedene Ausführungsmöglichkeiten des jeweiligen Freigangs hingewiesen. Insbesondere handelt es sich um vergrößerte Öffnungsquerschnitte, so dass bei gelockertem Befestigungsmittel an dem jeweiligen Freigang eine Relativverschiebung stattfinden kann. Dabei sind zumindest zwei Endpositionen durch die Außenkontur des jeweiligen Öffnungsquerschnittes gegeben. Sofern es sich beim jeweiligen Freigang der jeweiligen Schnittstelle um einen runden Öffnungsquerschnitt handelt, bildet diese Außenkontur eine im Wesentlichen endlose Vielzahl von entsprechenden Endpositionen. Innerhalb dieses Öffnungsquerschnitts kann nun die zugehörige Relativposition frei gewählt werden und abschließend mit dem zugehörigen Befestigungsmittel fixiert werden. Dadurch, dass eine freie Auswahl zwischen diesen zumindest zwei, bevorzugt einer Vielzahl von Endpositionen zur Verfügung gestellt wird, wird die Einstellvariabilität und damit die Flexibilität der Einstellung bzw. der Ausrichtung um ein Vielfaches erhöht sowie gleichzeitig die Einstellung und die Ausrichtung vereinfacht.
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Vorteilhaft ist es weiter, wenn bei einer erfindungsgemäßen Anbindungsvorrichtung der Z-Freigang und/oder der XY-Freigang einen Öffnungsquerschnitt aufweisen, welcher größer ist als der Außenquerschnitt eines zugehörigen Befestigungsmittels. Damit ist eine Möglichkeit gegeben, um die zugehörige Freigangsfunktionalität zu schaffen. Wie bereits erläutert worden ist, ist der Öffnungsquerschnitt in der jeweiligen Schnittstelle dafür gedacht, dass ein zugehöriges Befestigungsmittel durch diesen Öffnungsquerschnitt hindurchragen kann. Die Außenkontur und damit der Außendurchmesser des zugehörigen Befestigungsmittels kann nun so lange innerhalb der größeren Öffnungskontur bzw. des größeren Öffnungsquerschnittes der zugehörigen Schnittstelle bewegt werden, bis die Seitenflächen der Außenkontur des Befestigungsmittels mit den Seitenwandungen des Öffnungsquerschnittes der Schnittstelle in Kontakt gelangen. Innerhalb des Öffnungsquerschnittes ist also eine freie Relativbewegung möglich, wie sie gemäß Anspruch 1 für das Auswählen von zumindest zwei unterschiedlichen Relativpositionen benötigt wird. Eine Ausbildung mit entsprechenden Relationen der Öffnungsquerschnitte führt zu einer besonders einfachen und kostengünstigen Ausgestaltung einer erfindungsgemäßen Anbindungsvorrichtung.
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Ebenfalls vorteilhaft ist es, wenn bei einer erfindungsgemäßen Anbindungsvorrichtung zumindest zwei Einstellmittel, insbesondere aufweisend Einstellgewinde, auf zwei unterschiedlichen Seiten des Ausrichtkörpers angeordnet sind. Das Einstellmittel, insbesondere mit einem Einstellgewinde, dient dazu, durch eine definierte Bewegung des Einstellmittels eine Einstellbewegung zur Verfügung zu stellen. Weisen die Einstellmittel Gewinde auf, kann durch Rotationsbewegung des Einstellmittels eine zugehörige Translation zur Verfügung gestellt werden, zum Beispiel wenn das zugehörige Einstellmittel sich mit einem Endabschnitt gegen einen nasenförmigen Rastvorsprung der Spoilerkinematik abstützt. So kann nun durch ein Verdrehen des jeweiligen Einstellmittels eine Ausrichtung bzw. eine Einstellung in der Z-Richtung für eine Z-Relativposition des Grundkörpers zur Spoilerkinematik zur Verfügung gestellt werden. Die Ausführung, dass auf beiden Seiten des Ausrichtkörpers jeweils mindestens ein Einstellmittel angeordnet ist, führt zu einer symmetrischen Ausführungsform, insbesondere hinsichtlich der Verstellung bzw. der Einstellung in Z-Richtung. Je symmetrischer die Einstellung durchgeführt wird, umso verwindungsärmer und dementsprechend verspannungsärmer kann die Einstellung in Z-Richtung für das Spoilerblatt gewährleistet werden.
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Ein weiterer Vorteil kann es sein, wenn bei einer erfindungsgemäßen Anbindungsvorrichtung das wenigstens eine Einstellmittel einen Kontaktabschnitt aufweist für einen kraftübertragenden Kontakt mit einem Kontaktmittel für das Durchführen des Einstellens der Z-Relativposition, wobei der Kontaktabschnitt auf einer anderen Seite des Grundkörpers angeordnet ist, als der Ausrichtkörper. Der Kontaktabschnitt dient dazu, zum Beispiel mithilfe eines Kontaktmittels bzw. eines Werkzeuges die Einstellbewegung am Einstellmittel durchführen zu können. So kann beispielsweise der Kontaktabschnitt eine Schlüsselweite aufweisen, um mit einem Gabelschlüssel eine entsprechende Kontaktierung zur Verfügung stellen zu können. Dadurch, dass der Kontaktabschnitt auf einer anderen Seite liegt, als der Ausrichtkörper, kann der Kontaktabschnitt auch dann erreicht werden, wenn der Ausrichtkörper bzw. die Seite des Grundkörpers, auf welchem der Ausrichtkörper angeordnet ist, durch das Spoilerblatt bereits abgedeckt ist. Dies führt dazu, dass zumindest in der ausgefahrenen aktiven Position des Spoilerblattes von der Unterseite ein Zugang zu den Kontaktabschnitten der Einstellmittel möglich wird, so dass auch bei montiertem Spoilerblatt noch eine nachträgliche Nachstellung bzw. Einstellung in Z-Richtung zur Verfügung gestellt werden kann.
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Ebenfalls von Vorteil kann es sein, wenn bei einer erfindungsgemäßen Anbindungsvorrichtung eine Befestigungsachse der Befestigungsschnittstelle quer zur Ausrichtachse der Ausrichtschnittstelle und/oder quer zur Einstellachse des wenigstens einen Einstellmittels ausgerichtet ist. Vorzugsweise sind die einzelnen Achsen nicht nur quer, sondern auch senkrecht zueinander ausgerichtet. Dies führt dazu, dass eine vereinfachte Ausgestaltung der jeweiligen Kontaktfläche möglich wird. Insbesondere kann der Grundkörper als laschenförmiger Grundkörper mit einem L-förmigen Querschnitt ausgestaltet werden. Zugehörige Kontaktflächen der einzelnen Schnittstellen, also zur Spoilerkinematik auf der einen Seite und zum Spoilerblatt auf der anderen Seite, können dadurch eben oder im Wesentlichen eben ausgestaltet werden, so dass nicht nur die Herstellung des Grundkörpers, sondern auch die nachträgliche Montage vereinfacht werden kann.
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Weiter von Vorteil ist es, wenn bei einer erfindungsgemäßen Anbindungsvorrichtung eine Ausrichtachse der Ausrichtschnittstelle parallel oder im Wesentlichen parallel zur Einstellachse des wenigstens einen Einstellmittels angeordnet ist. Auch hier wird hinsichtlich der konstruktiven Möglichkeiten eine Vereinfachung erzielt. Die Komplexität des Gesamtsystems der Anbindungsvorrichtung wird ebenfalls vereinfacht. Durch die Korrelation der einzelnen Achsen in dieser Weise gemäß dieser Ausführungsform wird darüber hinaus die Komplexität der einzelnen Montagebewegungen reduziert, so dass für entsprechende Zugangsmöglichkeiten nur noch weniger bzw. kleinere Zugangsräume für die Durchführung der Montagebewegung ausreichen.
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Weiter von Vorteil ist es, wenn bei einer erfindungsgemäßen Anbindungsvorrichtung die Befestigungsschnittstelle und/oder die Ausrichtschnittstelle eine ebene oder im Wesentlichen ebene Erstreckung aufweisen. Wie bereits erläutert worden ist, kann der Grundkörper bei einer solchen Ausführungsform zum Beispiel einen L-förmigen Querschnitt aufweisen. Dies führt zu einer laschenartigen Ausführung des Grundkörpers und entsprechend einfachen und kostengünstigen Herstellmöglichkeiten. Gleichzeitig können die einzelnen ebenen Erstreckungen eine Führungsfunktionalität aufweisen. Insbesondere kann mit entsprechenden Kontaktflächen des Ausrichtkörpers und/oder der Spoilerkinematik eine ebene Korrelation zur Verfügung gestellt werden, so dass die entsprechend kontaktierenden ebenen Oberflächen bei der Ausrichtung und/oder der Einstellung aneinander in führender Kontaktierung abgleiten können.
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Ein weiterer Vorteil ist erzielbar, wenn bei einer erfindungsgemäßen Anbindungsvorrichtung die Spoilerschnittstelle einen XY-Freigang in der X-Richtung und der Y-Richtung für eine Befestigung des Spoilerblattes in wenigstens zwei unterschiedlichen XY-Relativpositionen zum Grundkörper aufweist. Insbesondere ist dies korreliert mit einer formschlüssigen Kontaktierung zwischen dem Ausrichtkörper und einer zugehörigen Aufnahme im Spoilerblatt. Dadurch, dass die Spoilerschnittstelle am Grundkörper bereits fest definiert ist, kann durch den zugehörigen XY-Freigang sichergestellt werden, dass ein in XY-Richtung in unterschiedlichen XY-Relativpositionen ausrichtbares Spoilerblatt durch die gleichen fest angeordneten Spoilerschnittstellen am Grundkörper auch weiter befestigbar bleibt. Somit gibt der XY-Freigang der Spoilerschnittstelle die Relativpositionierung durch den Ausrichtkörper für das Spoilerblatt frei.
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Ebenfalls Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren für die Anbindung eines verstellbaren Spoilerblattes an einem Fahrzeug mit einer erfindungsgemäßen Anbindungsvorrichtung, aufweisend die folgenden Schritte:
- - Ausrichten des Ausrichtkörpers in X-Richtung und in Y-Richtung relativ zum Grundkörper,
- - Befestigen des Ausrichtkörpers in der ausgerichteten XY-Relativposition über die Ausrichtschnittstelle am Grundkörper,
- - Lösen der Befestigung an der Befestigungsschnittstelle,
- - Einstellen der Z-Relativposition des Grundkörpers relativ zur Spoilerkinematik mit dem wenigstens einen Einstellmittel,
- - Befestigen des Grundkörpers in der eingestellten Z-Relativposition an der Spoilerkinematik.
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Durch die Verwendung einer erfindungsgemäßen Anbindungsvorrichtung werden die gleichen Vorteile erzielt, wie sie mit Bezug auf die erfindungsgemäße Anbindungsvorrichtung bereits erläutert worden sind.
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Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung, in der unter Bezugnahme auf die Zeichnungen Ausführungsbeispiele der Erfindung im Einzelnen beschrieben sind. Dabei können die in den Ansprüchen und in der Beschreibung erwähnten Merkmale jeweils einzeln für sich oder in beliebiger Kombination erfindungswesentlich sein. Es zeigen schematisch:
- 1 eine Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Anbindungsvorrichtung,
- 2 die Ausführungsform der 1 in einem schematischen Querschnitt,
- 3 die Ausführungsformen der 1 und 2 bei montiertem Spoilerblatt,
- 4 die Ausführungsformen der 1 bis 3 in seitlicher Darstellung und
- 5 die Ausführungsformen der 1 bis 4 in einer anderen Ansicht.
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Die 1 bis 5 zeigen eine Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Anbindungsvorrichtung 10. In den 2 und 3 ist dabei das Spoilerblatt 120 bereits in montierter Position dargestellt. Mit Bezug auf die Figuren, insbesondere auf die 1, 2 und 3, wird nun die Durchführung eines Verfahrens zur Anbindung des Spoilerblattes 120 näher erläutert. Ausgangspunkt ist dabei die Situation, wie sie die 1 zeigt. Dort ist an einem Fahrzeug 100 eine Spoilerkinematik 110 vorgesehen. An dieser Spoilerkinematik 110 ist ein Grundkörper 20 über zugehörige Befestigungsschnittstellen 22 befestigt. Hier sind zwei Befestigungsschnittstellen 22 vorgesehen, die über Schrauben als Befestigungsmittel 28 an der Spoilerkinematik 110 befestigt sind. Die zugehörigen Befestigungsachsen BA sind hier in Y-Richtung des Koordinatensystems X, Y, Z ausgerichtet.
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Der Grundkörper 20 ist darüber hinaus mit einem im Wesentlichen L-förmigen Querschnitt ausgestaltet. Auf dem oberen Abschnitt dieses L-förmigen Querschnitts ist ein Ausrichtkörper 30 vorgesehen. Dieser Ausrichtkörper 30 ist mit einer Ausrichtschnittstelle 32 versehen, wie sie im Querschnitt insbesondere in den 2 und 3 zu erkennen ist. Die Ausrichtschnittstelle 32 weist einen zugehörigen XY-Freigang, XYF auf, welcher durch einen vergrößerten Öffnungsquerschnitt der Öffnung der Ausrichtungsstelle 32 relativ zum Außenquerschnitt des Befestigungsmittels 38, hier der Befestigungsschraube, gewährleistet wird. Um ein Ausrichten des Ausrichtkörpers 30 in einer XY-Richtung zur Verfügung stellen zu können, wird nun das Befestigungsmittel 38 der Ausrichtschnittstelle 32 soweit gelöst, dass ein Relativverschieben des Ausrichtkörpers 30 zum Grundkörper 20 durchgeführt werden kann. Sobald die gewünschte Relativposition in XY-Richtung erreicht worden ist, wird diese XY-Relativposition dadurch fixiert, dass das Befestigungsmittel 38 wieder angezogen wird, so dass eine fixierende Befestigung des Ausrichtkörpers 30 in der ausgerichteten XY-Relativposition erfolgt.
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Anschließend kann nun unabhängig davon, ob das Spoilerblatt 120 bereits befestigt wurde oder nicht, ein Einstellen auch in der Z-Richtung erfolgen. Um dies durchzuführen, werden die beiden Schrauben als Befestigungsmittel 28 der Befestigungsschnittstellen 22 soweit gelockert, dass nun eine Einstellung der Relativposition auch in Z-Richtung zwischen Grundkörper 20 und Spoilerkinematik 110 durchgeführt werden kann. Um die Anbindungsvorrichtung 10 und damit den Grundkörper 20 komplett in Z-Richtung zu verschieben, sind hier zwei Einstellmittel 40 vorgesehen. Die Einstellmittel 40 sind dabei mit Gewinden versehen, die in zugehörige Innengewindeeingänge des Grundkörpers 20 eingreifen. Insbesondere die 2, 3, 4 und 5 zeigen dabei, wie die einzelnen Einstellmittel 40 gegen Rastnasen der Spoilerkinematik 110 kontaktierend drücken. Sobald nun eine Rotationsbewegung der einzelnen Einstellmittel 40 durchgeführt wird, verändert sich deren Relativposition durch eine translatorische Schiebebewegung. Die Translation führt dazu, dass durch den Gegendruck der Rastnasen der Spoilerkinematik 110 der Grundkörper 20 in eine translatorische Richtung in Z-Richtung bewegt wird. Dies kann selbstverständlich in beide Richtungen durchgeführt werden.
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Wie insbesondere den 2 und 3 zu entnehmen ist, kann die Einstellung mithilfe von Kontaktabschnitten 42 zur Verfügung gestellt werden. Die Kontaktabschnitte 42 weisen hierfür eine entsprechende Schlüsselweite zur Kontaktierung mit einem Gabelschlüssel auf. Sie sind in der aktiven Position der Spoilerkinematik 110 auch dann erreichbar, wenn das Spoilerblatt 120 bereits auf dem Grundkörper 20 aufgesetzt ist.
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Wie die 2 und 3 besonders deutlich zeigen, ist ein Formschlussaufnahmeabschnitt am Spoilerblatt 120 vorgesehen, welcher in formschlüssiger Weise den Ausrichtkörper 30 aufnimmt. Diese formschlüssige Aufnahme dient dazu, die XY-Relativposition in ihrer ausgerichteten Weise in ihrer Ausrichtfunktionalität an die XY-Relativposition des Spoilerblattes 120 weiterzugeben. Um hinsichtlich der Befestigung des Spoilerblattes 120 nicht auf eine einzige Relativposition in XY-Richtung festgelegt zu sein, weisen die entsprechenden Spoilerschnittstellen 24 ebenfalls XY-Freigänge XYF auf. Die entsprechenden Befestigungsschnittstellen 22 sind mit zugehörigen Z-Freigängen ZF ausgestattet, wie sie schematisch die 3 zeigt.
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Die voranstehende Erläuterung der Ausführungsformen beschreibt die vorliegende Erfindung ausschließlich im Rahmen von Beispielen. Selbstverständlich können einzelne Merkmale der Ausführungsformen, sofern technisch sinnvoll, frei miteinander kombiniert werden, ohne den Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verlassen.