-
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Erinnern eines Nutzers an einen Termin an einem entfernten Ort. Ferner betrifft die Erfindung eine entsprechende Vorrichtung mit einer Ermittlungseinheit zum Ermitteln des Zeitpunkts und des Orts des Termins. Die Vorrichtung umfasst des Weiteren eine erste Positionsbestimmungseinheit zum Bestimmen der Positionen eines Fahrzeugs des Nutzers und eine Recheneinheit zum Berechnen eines ersten Zeitintervalls, welches der Nutzer bei einer Fahrt mit dem Fahrzeug voraussichtlich von der Position des Fahrzeugs zu dem Ort des Termins benötigt.
-
Aus der
DE 10 2012 010 042 A1 sind ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Durchführen einer Terminplanung mit Hilfe eines Routenplanungssystems bekannt. Bei dem Verfahren wird ein Nutzerterminkalender mit Nutzerterminen bereitgestellt und daraus ein Nutzertermin ausgewählt. Anschließend wird eine Routenplanung mit dem Terminort des ausgewählten Nutzertermins als Zielort der Routenplanung durchgeführt, um einen Fahrzeugtermin zu erhalten. Der Nutzerterminkalender wird dann mit dem Fahrzeugtermin ergänzt, um einen Fahrzeugterminkalender zu erhalten. Bei dem Verfahren wird je nach ausgewähltem Zielort außerdem ein geeigneter öffentlicher Parkplatz in der Nähe des Zielorts ermittelt und in den Terminkalender entsprechend ein Fußweg vom Parkplatz zum Zielort als Fahrzeugtermin eingetragen und berücksichtigt. Des Weiteren können bei der Erstellung des Fahrzeugterminkalenders Verkehrs- und Streckeninformationen berücksichtigt werden, welche die Zeitdauer, die für eine Fahrtstrecke benötigt wird, verlängern bzw. verkürzen.
-
Aus der
DE 10 2009 047 696 A1 ist ein Assistenzsystem mit einer Schnittstelle zur Synchronisierung mit einem Planungsgerät bekannt. Bei diesem Assistenzsystem werden Daten vom Planungsgerät in das Assistenzsystem übernommen und dort weiter verwendet.
-
Ferner ist aus der
DE 10 2009 054 002 A1 ein Verfahren zur Erinnerung von Anwendern an zukünftige Termine unter Berücksichtigung der Fortbewegungszeit zum Ort des Termins bekannt. Bei dem Verfahren wird der Zeitpunkt und der Ort des Termins, die von einem Anwender in ein persönliches Navigationsgerät eingegeben werden, empfangen. Des Weiteren wird die aktuelle Position des persönlichen Navigationsgeräts bestimmt. Bei dem Verfahren wird dann eine Fortbewegungszeit für den speziellen Fahrer abgeschätzt, um gemäß den Streckenvorlieben des Anwenders von der aktuellen Position zum Ort des Termins zu fahren. In Abhängigkeit von dieser Fortbewegungszeit wird ein Benachrichtigungszeitraum bestimmt und der Anwender an den Termin zu einem Benachrichtigungszeitpunkt erinnert.
-
Aus der
US 2014/0207375 A1 ist ein Verfahren zum Zusammenführen von Mitgliedern einer Fahrgemeinschaft bekannt. Die
EP 2 767 963 A1 und die
US 2010/0228473 A1 zeigen jeweils ein Verfahren zum Erinnern eines Benutzers an einen Termin an einem entfernten Ort.
-
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine Vorrichtung der eingangs genannten Art anzugeben, bei denen die Erinnerungszeit für die Erinnerung des Nutzers an den Termin so genau angegeben werden kann, dass der Nutzer den Ort des Termins so genau wie möglich zu dem Zeitpunkt des Termins erreicht.
-
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 1 und eine Vorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 12 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildung ergeben sich aus den Merkmalen der abhängigen Ansprüche.
-
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren wird ein Zeitpunkt des Termins und ein Ort des Termins ermittelt. Ferner wird die aktuelle Position eines Mobilgeräts des Nutzers bestimmt. Des Weiteren wird die Position eines Fahrzeugs des Nutzers bestimmt. Anschließend wird ein erstes Zeitintervall berechnet, das der Nutzer bei einer Fahrt mit dem Fahrzeug voraussichtlich von der Position des Fahrzeugs zu dem Ort des Termins benötigt. Des Weiteren wird ein zweites Zeitintervall berechnet, das der Nutzer voraussichtlich von der aktuellen Position des Mobilgeräts zu der Position des Fahrzeugs benötigt. Zumindest aus dem Zeitpunkt des Termins, dem ersten Zeitintervall und dem zweiten Zeitintervall wird dann ein Erinnerungszeitpunkt berechnet. Der Nutzer wird schließlich an den Termin erinnert, wenn der Erinnerungszeitpunkt später als die aktuelle Zeit ist. Der Erinnerungszeitpunkt wird zyklisch aktualisiert, wobei das Aktualisierungsintervall umso kürzer wird, desto geringer der Absolutbetrag der Differenz des Zeitpunkts des Termins und der aktuellen Zeit ist.
-
Mittels des erfindungsgemäßen Verfahrens kann der Erinnerungszeitpunkt so genau bestimmt werden, dass zum einen sichergestellt wird, dass der Nutzer den Ort des Termins mit großer Wahrscheinlichkeit rechtzeitig erreicht, er andererseits jedoch auch mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht zu früh am Ort des Termins ist. Dabei hat es sich als besonders vorteilhaft herausgestellt, dass nicht nur die Fahrt mit dem Fahrzeug zu dem Ort des Termins berücksichtigt wird, sondern auch die Zeit, die der Nutzer benötigt, um mit seinem Mobilgerät von der aktuellen Position zu der Position des Fahrzeugs zu gelangen. Je nach Entfernung des Nutzers mit dem Mobilgerät von dem Fahrzeug kann hierdurch der Erinnerungszeitpunkt erheblich variieren.
-
Gemäß einer Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens werden Parkplatzdaten zu dem Ort des Termins ermittelt. Ferner wird ein drittes Zeitintervall berechnet, das der Nutzer voraussichtlich von einem Parkplatz bei dem Ort des Termins zu dem Ort des Termins benötigt. Der Erinnerungszeitpunkt wird dann aus dem Zeitpunkt des Termins, dem ersten Zeitintervall, dem zweiten Zeitintervall und dem dritten Zeitintervall berechnet. Durch die Berücksichtigung der Parkplatzdaten kann der Erinnerungszeitpunkt vorteilhafterweise noch genauer berechnet werden, da berücksichtigt wird, dass der Nutzer vom Ort des Parkplatz zu dem Ort des Termins gelangen muss. Ist der Ort des Parkplatzes relativ weit von dem Ort des Termins entfernt, kann es nämlich erforderlich sein, den Nutzer sehr viel früher an den Termin zu erinnern, damit dieser den Termin rechtzeitig erreicht.
-
Außerdem können dem Nutzer Positionen von Parkplätzen in der Nähe des Orts des Termins ausgegeben werden. Der Nutzer kann dann eine Parkplatzposition auswählen. Die ausgewählte Parkplatzposition wird in diesem Fall bei der Berechnung des dritten Zeitintervalls berücksichtigt. Hierdurch wird vorteilhafterweise dem Nutzer eine Flexibilität hinsichtlich der Auswahl des Parkplatzes gegeben, wobei weiterhin die Zeit berücksichtigt wird, die der Nutzer von der Position des Parkplatzes zu dem Ort des Termins benötigt.
-
Gemäß einer anderen Ausgestaltung können die verfügbaren Parkplätze auch automatisch ermittelt werden. Ein Parkplatz wird dann automatisch ausgewählt. Dieser wird dann bei der Berechnung des dritten Zeitintervalls herangezogen. Vorteilhafterweise muss sich der Nutzer bei dieser Ausgestaltung nicht um die Auswahl des Parkplatzes kümmern. Ein verfügbarer Parkplatz wird automatisch ausgewählt und bei der Berechnung des Erinnerungszeitpunkts berücksichtigt. In diesem Fall kann ferner der automatisch ausgewählte Parkplatz automatisch im Voraus gebucht werden, falls für diesen Parkplatz eine solche Möglichkeit besteht.
-
Gemäß einer noch anderen Ausgestaltung werden bei der Berechnung des dritten Zeitintervalls Daten zu der Umgebung des Orts des Termins, d.h. zur Zielumgebung, berücksichtigt. Diese Ausgestaltung ist insbesondere dann vorteilhaft, wenn die verfügbaren Parkplätze nicht automatisch ermittelt werden können. Die Daten zur Zielumgebung umfassen beispielsweise die Besiedlungsdichte und die Anzahl öffentlicher Parkplätze. Falls vorhanden können gegebenenfalls auch historische Daten zur Belegung von Parkplätzen mit herangezogen werden. Auf Basis der Daten zur Zielumgebung wird zumindest ein Zeitintervall berücksichtigt, welches der Nutzer voraussichtlich benötigt, um von einem Parkplatz zu dem Ort des Termins zu gelangen.
-
Gemäß einer weiteren Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens kann der Nutzer im Übrigen individuell einstellen, um wieviel vorher er an den Termin erinnert werden soll. Dieses weitere von dem Nutzer eingestellte Zeitintervall wird dann zusätzlich zu den vorstehend beschriebenen Zeitintervallen bei der Berechnung des Erinnerungszeitpunkts berücksichtigt. Der Nutzer kann auf diese Weise noch eine gesonderte Sicherheitsreserve einplanen.
-
Der Zeitpunkt des Termins und der Ort des Termins sind insbesondere in dem Mobilgerät gespeichert. Beispielsweise kann das Mobilgerät einen elektronischen Kalender mit den entsprechenden Daten enthalten. Da der Nutzer das Mobilgerät üblicherweise mit sich führt, kann das Mobilgerät direkt anhand der Termindaten und der Position des Fahrzeugs den Erinnerungszeitpunkt berechnen und den Nutzer rechtzeitig an den Termin erinnern.
-
Des Weiteren kann festgelegt sein, welche Mindestinformationen erforderlich sind, um die Terminerinnerung zu erzeugen. Bei dem Verfahren werden insbesondere fehlende Informationen beim Nutzer durch eine Ausgabe abgefragt, wenn ermittelt wurde, dass die automatisch zu ermittelnden Informationen nicht alle Mindestinformationen umfassen. Vorteilhafterweise wird hierdurch sichergestellt, dass auch bei nicht ausreichenden Informationen eine rechtzeitige Terminerinnerung erzeugt wird.
-
Die Mindestinformationen umfassen insbesondere den Zeitpunkt des Termins, den Ort des Termins, die aktuelle Position des Mobilgeräts, die Position des Fahrzeugs und/oder Parkplatzdaten zu dem Ort des Termins.
-
Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird der Erinnerungszeitpunkt zyklisch aktualisiert. Vorteilhafterweise wird hierdurch erreicht, dass eine Veränderung der Entfernung des Nutzers mit dem Mobilgerät von dem Ort des Fahrzeugs bei der Berechnung des Erinnerungszeitpunkts berücksichtigt wird. Bevorzugt ist dabei das Aktualisierungsintervall umso kürzer, desto geringer der Absolutbetrag der Differenz der Zeit des Termins und der aktuellen Zeit ist. Das Aktualisierungsintervall wird somit kürzer, je näher der Termin zeitlich rückt.
-
Gemäß einer weiteren Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens werden bei der Berechnung des ersten Zeitintervalls aktuelle und/oder historische Verkehrsdaten zu einer Route von der aktuellen Position des Fahrzeugs zu dem Ort des Termins berücksichtigt. Vorteilhafterweise kann hierdurch das erste Zeitintervall noch genauer abgeschätzt werden.
-
Bei der Berechnung des zweiten und/oder dritten Zeitintervalls wird insbesondere eine nutzerspezifische Gehgeschwindigkeit und/oder die Art eines vom Nutzer verwendeten Verkehrsmittels berücksichtigt. Auf diese Weise kann das zweite bzw. das dritte Zeitintervall noch genauer berechnet werden. Beispielsweise kann berücksichtigt werden, dass der Nutzer von seiner gegenwärtigen Position zu der Position des Fahrzeugs ein Fahrrad verwendet und von der Position des Parkplatzes zu dem Ort des Termins mit einer eher langsamen Gehgeschwindigkeit geht.
-
Gemäß einer weiteren Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird die Art des vom Nutzer verwendeten Verkehrsmittels, um von der Position des Mobilgeräts zu der Position des Fahrzeugs zu gelangen, aus einem Bewegungsprofil des Mobilgeräts ermittelt. Auf diese Weise kann das zweite Zeitintervall vorteilhafterweise mit sehr hoher Genauigkeit berechnet werden.
-
Die erfindungsgemäße Vorrichtung zum Erinnern eines Nutzers an einen Termin an einem entfernten Ort ist dadurch gekennzeichnet, dass sie eine zweite Positionsbestimmungseinheit zum Bestimmen der aktuellen Position eines Mobilgeräts des Nutzers umfasst. Ferner ist mit der Recheneinheit ein zweites Zeitintervall berechenbar, welches der Nutzer voraussichtlich von der aktuellen Position des Mobilgeräts zu der Position des Fahrzeugs benötigt. Schließlich umfasst die Vorrichtung eine Erinnerungseinheit, mit welcher zumindest aus dem Zeitpunkt des Termins, dem ersten Zeitintervall und dem zweiten Zeitintervall ein Erinnerungszeitpunkt berechenbar ist und mit welcher eine Erinnerung ausgebbar ist, wenn der Erinnerungszeitpunkt später als die aktuelle Zeit ist.
-
Die erfindungsgemäße Vorrichtung kann insbesondere die Schritte des vorstehend beschriebenen Verfahrens ausführen. Sie weist daher auch dieselben Vorteile auf.
-
Gemäß einer Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Vorrichtung umfasst das Mobilgerät einen Speicher, in dem der Zeitpunkt und der Ort des Termins gespeichert ist. Ferner umfasst das Mobilgerät die Recheneinheit und die Erinnerungseinheit. Schließlich kann das Mobilgerät über eine Funkschnittstelle mit der ersten Positionsbestimmungseinheit gekoppelt sein. Bei der Funkschnittstelle kann es sich insbesondere um eine Mobilfunkschnittstelle handeln. Durch diese Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Vorrichtung wird erreicht, dass die Vorrichtung vorteilhafterweise auf Basis herkömmlicher Einrichtungen von Mobilgeräten und Fahrzeugen kostengünstig realisiert werden kann.
-
Die Erfindung wird nun anhand eines Ausführungsbeispiels mit Bezug zu den Zeichen erläutert.
- 1 zeigt schematisch den Aufbau eines Ausführungsbeispiels der erfindungsgemäßen Vorrichtung und
- 2 zeigt den Ablauf eines Ausführungsbeispiels des erfindungsgemäßen Verfahrens.
-
Mit Bezug zu 1 wird zunächst der Aufbau der Vorrichtung zum Erinnern eines Nutzers an einen Termin an einem entfernten Ort erläutert:
-
Das Szenario, in dem die Vorrichtung eingesetzt ist, umfasst ein Fahrzeug 1, welches bei einer bestimmten geographischen Position abgestellt ist, und ein Mobilgerät 2 eines Nutzers, welches der Nutzer mit sich führt. Der Nutzer soll nun rechtzeitig, jedoch nicht zu früh, an einen Termin an einem entfernten Ort mittels des Mobilgeräts 2 erinnert werden.
-
Bei dem Mobilgerät 2 kann es sich beispielsweise um ein Smartphone oder ein vergleichbares Gerät mit einer Funkschnittstelle handeln. Das Mobilgerät 2 umfasst eine Recheneinheit 3, mit welcher unter anderem Navigationsrouten und Zeitintervalle berechnet werden können, wie es später erläutert wird. Die Recheneinheit 3 ist datentechnisch mit einem Speicher 4 gekoppelt. Der Speicher 4 und die Recheneinheit 3 sind wiederum mit einer Ermittlungseinheit 5 zum Ermitteln des Zeitpunkts und des Orts eines Termins datentechnisch gekoppelt. Mittels der Recheneinheit 3, dem Speicher 4 und der Ermittlungseinheit 5 wird auf an sich bekannte Weise eine elektronische Kalenderfunktion für das Mobilgerät 2 bereitgestellt.
In dem Speicher 4 sind außerdem Daten zu einer elektronischen Straßenkarte gespeichert.
-
Die Recheneinheit 3 ist zudem mit einer Uhr 6 gekoppelt, welche die aktuelle Uhrzeit an die Recheneinheit 3 überträgt.
-
Das Mobilgerät 2 umfasst des Weiteren eine Positionsbestimmungseinheit 7 zum Bestimmen der aktuellen Position des Mobilgeräts 2. Beispielsweise kann die Positionsbestimmungseinheit 7 einen GPS-Empfänger umfassen.
-
Des Weitern umfasst das Mobilgerät 2 eine Funkschnittstelle 8, über welche Daten mit korrespondierenden Funkschnittstellen anderer Einrichtungen ausgetauscht werden können. Bei der Funkschnittstelle handelt es sich beispielsweise um eine Mobilfunkschnittstelle zum Datenaustausch über ein Mobilfunknetz.
-
Des Weiteren ist in dem Mobilgerät 2 eine Erinnerungseinheit 11 ausgebildet. Diese ist einerseits mit der Recheneinheit 3 und andrerseits mit einer Ausgabeeinheit 12 gekoppelt. Die Ausgabeeinheit 12 kann einen Lautsprecher und/oder ein Display zum Anzeigen von Erinnerungen umfassen. Die Ausgestaltung und Funktion der Erinnerungseinheit 11 wird später mit Bezug zu dem erfindungsgemäßen Verfahren erläutert. Schließlich umfasst das Mobilgerät 2 eine an sich bekannte Eingabeeinheit 14.
-
Die vorstehend beschriebenen Einheiten können entweder als Hardwarekomponenten oder als Softwareanwendungen in dem Mobilgerät 2 implementiert sein.
-
Das Fahrzeug 1 des Nutzers umfasst unter anderem eine eigene Positionsbestimmungseinheit 9 zum Bestimmen der Position des Fahrzeugs 1. Diese Positionsbestimmungseinheit 9 ist mit einer Funkschnittstelle 10 gekoppelt, über welcher Daten 13 mit der Funkschnittstelle 8 des Mobilgeräts 2 ausgetauscht werden können. Diese Funkschnittstelle 10 und auch die Positionsbestimmungseinheit 9 des Fahrzeugs 1 sind nur optional vorgesehen.
-
Im Folgenden werden mit Bezug zu 2 Ausführungsbeispiele des erfindungsgemäßen Verfahrens erläutert, welche mit der vorstehend beschriebenen Vorrichtung durchgeführt werden können:
-
Ausgangspunkt des Verfahrens ist es, dass der Nutzer sein Fahrzeug 1 bei einer bestimmten Position abgestellt hat und es mit seinem Mobilgerät 2 verlässt. Im Speicher 4 des Mobilgeräts 2 sind Daten zu einem Termin gespeichert, an welchen der Nutzer zu einem Erinnerungszeitpunkt erinnert werden will, der es erlaubt, dass der Nutzer in einem bestimmten Zeitintervall vor dem Zeitpunkt des Temins zu dem Ort des Termins mit hoher Wahrscheinlichkeit gelangt.
-
Des Weiteren ist die Parkposition des Fahrzeugs 1 im Speicher 4 des Mobilgeräts 2 gespeichert. Diese Parkposition kann beispielsweise automatisch von der Positionsbestimmungseinheit 9 des Fahrzeugs 1 ermittelt und mittels der Funkschnittstelle 10 an die Funkschnittstelle 8 des Mobilgeräts 2 übertragen worden sein. Bei einem anderen Ausführungsbeispiel, insbesondere wenn das Fahrzeug 1 keine Funkschnittstelle 10 umfasst, wird die Parkposition des Fahrzeugs 1 direkt in das Mobilgerät 2 eingegeben. Im einfachsten Fall erfolgt diese Dateneingabe durch den Nutzer über die Eingabeeinheit 14 des Mobilgeräts 2. Bei einem weiteren Ausführungsbeispiel braucht der Nutzer in eine Anwendung nur die Informationen einzugeben, dass er das geparkte Fahrzeug 1 verlässt. In diesem Fall ermittelt das Mobilgerät 2 automatisch mittels der Positionsbestimmungseinheit 7 die aktuelle Position des Fahrzeugs 1, die zu diesem Zeitpunkt noch mit der Position des Mobilgeräts 2 übereinstimmt. Diese Position des Fahrzeugs 2 wird dann von dem Mobilgerät 2 in dem Speicher 4 gespeichert.
-
Zu Beginn des Verfahrens ermittelt das Mobilgerät 2 im Schritt 100 mittels der Ermittlungseinheit 5 den Zeitpunkt eines in der Zukunft liegenden Termins sowie den zugehörigen Ort des Termins.
-
Anschließend prüft das Mobilgerät 2 im Schritt 110, ob bestimmte Mindestinformationen automatisch bestimmt werden können, die erforderlich sind, um die Terminerinnerung zu erzeugen, z. B. wird geprüft, ob dem Ort des Termins eine eindeutige geographische Position zugeordnet werden kann. Hierfür greift das Mobilgerät 2 auf die in dem Speicher 4 gespeicherte geographische Straßenkarte zu. Alternativ oder zusätzlich kann das Mobilgerät 2 geographische Daten über die Funkschnittstelle 8 beispielsweise aus dem Internet abrufen.
-
Wenn es sich ergibt, dass Informationen fehlen, d.h. beispielsweise dem Ort des Termins keine geographische Position zugeordnet werden kann oder wenn eine Zuordnung nicht eindeutig ist, erzeugt das Mobilgerät 2 eine Abfrage im Schritt 120. Der Nutzer gibt daraufhin weitere Daten zu dem Ort des Temins ein, bis eine eindeutige Zuordnung dieses Orts zu einer geographischen Position möglich ist.
-
Wenn bereits im Schritt 110 alle Mindestinformationen vorliegen, z.B. eine eindeutige Zuordnung des Orts des Termins zu einer geographischen Position möglich ist, wird der Schritt 120 übersprungen und das Verfahren fährt unmittelbar mit dem Schritt 130 fort.
-
Im Schritt 130 wird die aktuelle Position des Mobilgeräts 2 mittels der Positionsbestimmungseinheit 7 bestimmt.
-
Anschließend wird im Schritt 140 die Position des Fahrzeugs 1 bestimmt. Hierfür greift die Recheneinheit 3 auf Daten des Speichers 4 zu. Aus dem Speicher 4 werden die beim Verlassen des Fahrzeugs 1 erfassten Daten oder die über die Funkschnittstellen 10, 8 übertragenen Daten abgerufen. Falls die Daten zur Position des Fahrzeugs 1 automatisch erfasst und über die Funkschnittstellen 10 und 8 übertragen werden, ist es außerdem möglich, die Daten im Speicher 4 des Mobilgeräts 2 zu aktualisieren, nachdem der Nutzer mit seinem Mobilgerät 2 das Fahrzeug 1 verlassen hat. Wenn beispielsweise eine andere Person das Fahrzeug 1 zu einem anderem Parkplatz bewegt, können die aktualisierten Positionsdaten automatisch erfasst und an das Mobilgerät 2 übertragen werden. In diesem Fall werden dann die aktualisierten Positionsdaten des Fahrzeugs 1 im Schritt 140 berücksichtigt.
-
Im Schritt 150 wird von der Recheneinheit 3 ein erstes Zeitintervall berechnet, das der Nutzer bei einer Fahrt mit dem Fahrzeug 1 voraussichtlich von der Position des Fahrzeugs 1 zu dem Ort des Termins benötigt. Hierfür ermittelt die Recheneinheit 3 auf Basis der in dem Speicher 4 gespeicherten geographischen Karte und/oder auf Basis von geographischen Daten, die über die Funkschnittstelle 8 übertragen worden sind, eine Route von der Position des Fahrzeugs 1 zu dem Ort des Termins und die voraussichtliche Zeit, die benötigt wird, um die Route zu befahren. Dabei können aktuelle und/oder historische Verkehrsdaten zu der berechneten Route berücksichtigt werden. Diese Verkehrsdaten werden mittels der Funkschnittstelle 8 empfangen.
-
Im Schritt 160 berechnet die Recheneinheit 3 ein zweites Zeitintervall, das der Nutzer voraussichtlich von der aktuellen Position des Mobilgeräts 2 zu der Position des Fahrzeugs benötigt. Bei der Berechnung des zweiten Zeitintervalls legt die Recheneinheit 3 die Verwendung eines bestimmten Verkehrsmittels zugrunde. Dieses Verkehrsmittel kann in dem Speicher 4 vorab gespeichert sein. Alternativ wird das Verkehrsmittel automatisch aus dem Bewegungsprofil des Mobilgeräts 2 ermittelt. Alternativ oder zusätzlich kann das Verkehrsmittel auch vom Nutzer abgefragt werden. Bei dem Verkehrsmittel kann es sich beispielsweise um die Fortbewegung zu Fuß, mit einem Roller, mit einem anderen Fahrzeug oder mit öffentlichen Verkehrsmitteln handeln. Auf Basis des ermittelten Verkehrsmittels berechnet die Recheneinheit 3 analog zum Schritt 140 eine Route von der aktuellen Position des Mobilgeräts 2 zu der Position des Fahrzeugs 1. Ferner wird unter Berücksichtigung des ermittelten Verkehrsmittels die Zeit berechnet, die voraussichtlich für die Route benötigt wird.
-
Bei dem Verfahren wird nun noch berücksichtigt, wie lange der Nutzer voraussichtlich von einem Parkplatz bei dem Ort des Termins benötigt, um zu dem Ort des Termins zu gelangen. Hierfür werden im Schritt 170 Parkplatzdaten zu dem Ort des Termins ermittelt. Beispielsweise werden diese Parkplatzdaten über die Funkschnittstelle 8 beispielsweise aus dem Internet ermittelt. Anhand dieser Parkplatzdaten wählt die Recheneinheit 3 eine bestimmte Parkplatzposition aus. Die Vorauswahl kann auf Basis einer Nutzerabfrage erfolgen. Dabei werden dem Nutzer Positionen von Parkplätzen in der Nähe des Orts des Termins ausgegeben. Der Nutzer kann dann eine bestimmte Parkplatzposition auswählen. Alternativ werden verfügbare Parkplätze automatisch ermittelt und ein geeigneter Parkplatz wird dann automatisch ausgewählt. Falls die Möglichkeit hierfür besteht, kann dieser Parkplatz dann auch mittels der Funkschnittstelle 8 automatisch im Voraus gebucht bzw. reserviert werden. Falls keine Parkplatzdaten über die Funkschnittstelle 8 ermittelt werden können, wird die Zielumgebung bei dem Ort des Termins berücksichtigt. Beispielsweise können über die geographischen Daten, welche über die Funkschnittstelle 8 übertragen werden, oder über die in dem Speicher 4 gespeicherte geographische Karte Daten zur Zielumgebung ermittelt werden. Diese umfassen beispielsweise die Besiedlungsdichte und die Anzahl öffentlicher Parkplätze in der Nähe des Orts des Termins. Zusätzlich können gegebenenfalls historische Daten zur Belegung von Parkplätzen herangezogen werden. Auf Basis dieser Daten wählt die Recheneinheit 3 dann eine voraussichtliche Parkplatzposition in der Nähe des Orts des Termins aus.
-
Im Schritt 180 wird von der Recheneinheit 3 dann ein drittes Zeitintervall berechnet, das der Nutzer voraussichtlich von dem Parkplatz bei dem Ort des Termins zu dem Ort des Termins benötigt. Hierfür wird erneut eine Route von dem Parkplatz zu dem Ort des Termins unter Berücksichtigung des voraussichtlichen Verkehrsmittels zum Zurücklegen dieser Route berechnet. Das Verkehrsmittel ist in diesem Fall üblicherweise die Fortbewegung zu Fuß. Bei der Fortbewegung zu Fuß kann eine nutzerspezifische Gehgeschwindigkeit berücksichtigt werden, die in dem Speicher 4 gespeichert ist. Diese nutzerspezifische Geschwindigkeit kann vom Nutzer eingegeben werden oder sie wird auch aus dem Bewegungsprofil des Mobilgeräts 2 automatisch gewonnen. Das dritte Zeitintervall gibt dann an, welche Zeit der Nutzer voraussichtlich benötigt, um auf der ermittelten Route von dem Parkplatz zu dem Ort des Termins zu gelangen.
Im Schritt 190 berechnet dann die Erinnerungseinheit 11 aus dem ersten, dem zweiten und dem dritten Zeitintervall sowie aus dem Zeitpunkt des Termins einen Erinnerungszeitpunkt. Dabei kann gegebenenfalls zusätzlich noch ein nutzerspezifisches Zeitintervall als Sicherheitsreserve berücksichtigt werden.
-
Im Schritt 200 prüft die Erinnerungseinheit 11 durch Zugriff auf die Uhr 6, ob der Erinnerungszeitpunkt später als die aktuelle Zeit ist. Wenn dies nicht der Fall ist, wird nach Ablauf eines Aktualisierungsintervalls mit dem Schritt 130 fortgefahren, woraufhin die vorstehend beschriebenen Schritte erneut durchgeführt werden.
-
Wenn der Erinnerungszeitpunkt später als die aktuelle Zeit ist, gibt die Erinnerungseinheit 11 im Schritt 210 über die Ausgabeeinheit 12 eine Erinnerung an den Nutzer aus. Diese Ausgabe erfolgt insbesondere über ein Tonsignal, welches von einem Lautsprecher des Mobilgeräts 2 ausgegeben wird.
-
Bei einem Ausführungsbeispiel des Verfahrens ist das Aktualisierungsintervall nicht immer gleich lang. Es hängt vielmehr von dem Absolutbetrag der Differenz des Zeitpunkts des Termins und der aktuellen Zeit ab. Wenn der Absolutbetrag dieser Differenz kleiner ist, d.h. wenn der Termin näher herangerückt ist, ist das Aktualisierungsintervall kürzer, als wenn der Absolutbetrag dieser Differenz größer ist, d.h. die Zeit bis zu dem Termin noch länger ist. Hierdurch wird erreicht, dass der Erinnerungszeitpunkt umso genauer berechnet wird, desto näher der Termin zeitlich heranrückt. Es können in diesem Fall besondere Bewegungen des Mobilgeräts 2 oder etwaige Bewegungen des Fahrzeugs 1 mit höherer Genauigkeit erfasst und bei der Berechnung des Erinnerungszeitpunkts berücksichtigt werden. Ferner können in diesem Fall die Routen, insbesondere auf Basis von aktualisierten Verkehrsdaten, genauer berechnet werden.
-
Bezugszeichenliste
-
- 1
- Fahrzeug
- 2
- Mobilgerät
- 3
- Recheneinheit
- 4
- Speicher
- 5
- Ermittlungseinheit
- 6
- Uhr
- 7
- Positionsbestimmungseinheit
- 8
- Funkschnittstelle
- 9
- Positionsbestimmungseinheit
- 10
- Funkschnittstelle
- 11
- Erinnerungseinheit
- 12
- Ausgabeeinheit
- 13
- Daten
- 14
- Eingabeeinheit