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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Datenübertragung zwischen einer Automatisierungsanlage und einer an die Automatisierungsanlage zur Datenübertragung ankoppelbaren IT-Komponente.
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Stand der Technik
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In der Automatisierungstechnik gibt es viele Anwendungsfälle, bei denen eine datenübertragende Verbindung einer Automatisierungsanlage mit einer IT-Komponente einen Mehrwert bietet. Beispiele hierfür sind die Diagnose von Feldproblemen in der Automatisierungsanlage mit Problemlösungssuche über das Internet oder das Auslesen von Konfigurationsdateien, um bspw. Ersatzteile aus einem Katalog im Internet auswählen zu können. Die IT-Komponente kann zum Beispiel ein Programmiergerät in Form eines Laptops oder PCs oder eine datenübertragende Verbindung mit dem Internet sein.
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Die datenübertragende Verbindung der Automatisierungsanlage mit der IT-Komponente kann über eine Schnittstelle erfolgen, die zur bidirektionalen Datenübertragung ausgebildet ist. Über eine derartige bidirektionale Schnittstelle können allerdings neben den gewünschten Daten auch ungewollte Daten, wie z.B. Schadprogramme, übertragen werden, die die Automatisierungsanlage und ihre Komponenten gefährden könnten, wenn die ungewollten Daten z.B. Computerviren und/oder -würmer enthalten. Eine Übertragung ungewollter Daten kann über die bidirektionale Schnittstelle unter Ausnutzung von Sicherheitslücken erfolgen, die über eigentlich nicht offengelegte Funktionen der bidirektionalen Schnittstelle ungewollt nutzbar werden.
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Daher besteht die Möglichkeit, dass durch eine datenübertragende Verbindung von Automatisierungsanlagen mit IT-Komponenten die Automatisierungsanlage selbst oder ihre Komponenten durch Übertragung ungewollter Daten manipuliert oder geheime Informationen ausgelesen werden.
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Es ist daher wünschenswert, die Datensicherheit bei der Übertragung von Daten bei einem derartigen Übertragungsszenario zu erhöhen.
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Offenbarung der Erfindung
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Erfindungsgemäß werden ein Verfahren zur Übertragung von Daten zwischen einer Automatisierungsanlage und einer an die Automatisierungsanlage zur Datenübertragung ankoppelbaren IT-Komponente und eine Automatisierungsanlage zu dessen Durchführung mit den Merkmalen der unabhängigen Patentansprüche vorgeschlagen. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind Gegenstand der Unteransprüche sowie der nachfolgenden Beschreibung.
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Vorteile der Erfindung
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Durch das Übertragen eines Anforderungssignals über einen ersten physikalischen Übertragungskanal zu der Automatisierungsanlage und auf Empfang des Anforderungssignals durch die Automatisierungsanlage hin Übertragen von Daten über einen zweiten physikalischen Übertragungskanal von der Automatisierungsanlage zu der IT-Komponente oder umgekehrt wird sichergestellt, dass nicht über ein und denselben Kanal das Anforderungssignal und die Daten übertragen werden, was dazu führen würde, dass bei unrechtmäßigem Zugriff auf diesen Kanal, beispielsweise durch eine von Schadsoftware befallene IT-Komponente, auch die Automatisierungsanlage kompromittiert werden könnte. Durch die Kanaltrennung wird die Datensicherheit mit einfachen Mitteln, nämlich durch Verwendung von zwei voneinander getrennten physikalischen Übertragungskanälen, deutlich gesteigert. Dabei wird der erste physikalische Übertragungskanal genutzt, um das Anforderungssignal der Empfangskomponente der Automatisierungsanlage zuzuführen, während der zweite physikalische Übertragungskanal genutzt wird, um Daten aus der Automatisierungsanlage zu exportieren und/oder in die Automatisierungsanlage zu importieren. Das Verfahren kann zur Fehlerdiagnose, zum Auslesen von Gerätekonfigurationen von Steuer- und/oder Feldgeräten für z.B. eine Ersatzteilbestellung oder für Informationen über ein Firmware-Update, zur Parametersicherung, zum Auslesen von Statistikdaten, wie der Anzahl gefertigter Teile, und zur vorbeugenden Wartung durch Analyse von Betriebsstunden verwendet werden. Die IT-Komponente kann ein oder mehrere Computer, wie z.B. Engineering-Laptop oder Server, Router, das Internet, eine sog. Cloud usw. umfassen. Die IT-Komponente ist insbesondere anlagenfremd und nicht Bestandteil der Automatisierungsanlage.
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Das Anforderungssignal kann demnach Daten von der Automatisierungsanlage anfordern (auch als erstes Anforderungssignal bezeichnet), die dann über den zweiten physikalischen Übertragungskanal an die IT-Komponente übertragen werden, oder kann einen Datenempfang durch die Automatisierungsanlage anfordern bzw. freischalten (auch als zweites Anforderungssignal bezeichnet), wobei die Daten dann über den zweiten physikalischen Übertragungskanal von der IT-Komponente an die Automatisierungsanlage übertragen werden. Somit ist in Abhängigkeit vom Vorliegen des ersten Anforderungssignal oder des zweiten Anforderungssignals ein Datenimport oder ein Datenexport in bzw. aus der Automatisierungsanlage möglich, was die Verwendbarkeit und zugleich die Sicherheit steigert, da eine Datenübertragung in jede der beiden Richtung separat freigeschaltet werden muss.
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Gemäß einer Ausführungsform wird das Anforderungssignal von einem Anforderungsmittel über den ersten physikalischen Übertragungskanal zu der Empfangskomponente der Automatisierungsanlage übertragen. Somit kann das Anforderungssignal von einem Anforderungsmittel bereitgestellt werden, das innerhalb oder außerhalb der Automatisierungsanlage angeordnet ist. Dabei erhöht eine eingeschränkte Zugänglichkeit des Anforderungsmittels außerhalb der Automatisierungsanlage, z.B. in einem abschließbaren Schaltschrank, die Datensicherheit, da nur befugte Personen auf das Anforderungsmittel Zugriff haben.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform werden das Anforderungssignal über eine unidirektionale Schnittstelle empfangen und/oder die Daten über eine weitere unidirektionale Schnittstelle übertragen. Hierdurch wird die Datensicherheit nochmals gesteigert, da durch die jeweils unidirektionale Ausbildung der Schnittstellen eine ungewollte Datenübertragung, z.B. das Einschleusen von Schadprogrammen, wie z.B. Computerviren und/oder -würmern, in die jeweilige Gegenrichtung zuverlässig verhindert ist. Dabei wird unter einer unidirektionalen Schnittstelle eine Schnittstelle verstanden, bei der für eine Datenübertragung für Nutzdaten nur ein richtungsorientierter Übertragungskanal zur Verfügung steht, aber kein Rückkanal.
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Somit kann ein Kommunikationsteilnehmer nur Nutzdaten zu dem anderen Kommunikationsteilnehmer über die unidirektionale Schnittstelle senden, während der andere Kommunikationsteilnehmer diese Nutzdaten nur empfangen kann. Ein Rollenwechsel der Kommunikationsteilnehmer von Sender zu Empfänger bzw. von Empfänger zu Sender ist nicht möglich. Z.B kann die unidirektionale Schnittstelle eine Ethernet-Schnittstelle sein, bei der die Datenpakete in der Gegenrichtung vom Empfänger ausnahmslos verworfen werden. Alternativ kann bei bestimmten Schnittstellen, die je Richtung dedizierte Datenleitungen aufweisen, wie zum Beispiel RS-232, diese Datenleitung elektrisch nicht angeschlossen werden.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform nutzt der erste physikalische Übertragungskanal eine erste Übertragungstechnik, und der zweite physikalische Übertragungskanal nutzt eine zweite Übertragungstechnik, wobei die erste Übertragungstechnik sich von der zweiten Übertragungstechnik unterscheidet. Unter Übertragungstechniken werden die kommunikationstechnischen Verfahren verstanden, die innerhalb der physikalischen Schicht (Physical Layer) benutzt werden. Sie umfassen die Verfahren, die die analogen und digitalen Eigenschaften von Übertragungsmedien berücksichtigen. Es können drahtgebundene Übertragungstechniken, z.B. gemäß dem Ethernet-Standard, oder auch lichtwellenleitergebundene Übertragungstechniken verwendet werden. Ferner können drahtlose (wireless) Übertragungstechniken verwendet werden, die Licht, z.B. in Form von Laserlicht, oder elektromagnetischen Wellen nutzen, z.B. gemäß Bluetooth-, WLAN- oder GSM-Standards. Somit existiert eine physikalische Barriere, die verhindert, dass ein Anforderungssignal ungewollt über einen alternativen Weg eingeschleust werden kann. Somit ist die Datensicherheit nochmals gesteigert.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform wird das Anforderungssignal von einem händisch betätigbaren Schaltmittel als Anforderungsmittel bereitgestellt. Bei dem Schaltmittel kann es sich um einen Taster handeln, durch dessen Betätigung durch eine Serviceperson das Anforderungssignal auslösbar ist. Somit wird mit einfachen Mitteln das Anforderungssignal vor Ort und bei Bedarf erzeugt.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform wird das Anforderungssignal von einem Empfangsgerät eines automatischen Identifikationssystem (sog. Auto-ID-System) als Anforderungsmittel bereitgestellt. Das Empfangsgerät des automatischen Identifikationssystem kann beispielsweise ein Lesegerät sein, welches ein entsprechendes Identifikationsmittel ausliest. Muss das Identifikationsmittel von einer Serviceperson dem Empfangsgerät des automatischen Identifikationssystem angeboten werden, ist ein Auslösen des Anforderungssignals nur von einer Serviceperson möglich, die im Besitz des Identifikationsmittels ist. Hierdurch ist die Datensicherheit nochmals gesteigert.
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Das Lesegerät kann ein Barcodelesegerät sein, das optische Sensoren aufweist, um einen Barcode auszulesen. Das Lesegerät kann ebenfalls ein NFC- oder RFID-Lesegerät sein, das ein NFC- bzw. RFID-Tag ausliest. Dies besonders verbreitete und erprobte Möglichkeiten, die somit besonders leicht zu implementieren sind.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform wird das Anforderungssignal von einem Softwaremodul in einer Recheneinheit der Automatisierungsanlage als Anforderungsmittel bereitgestellt. Somit sind keine weiteren Komponenten, wie Schaltmittel oder Empfangsgeräte notwendig. Ferner müssen keine weiteren Komponenten an die Automatisierungsanlage angeschlossen werden. Daher weist die Automatisierungsanlage einen besonders einfachen Aufbau ohne zusätzlich angeschlossene Komponenten auf.
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Eine erfindungsgemäße Recheneinheit, z.B. ein Steuergerät einer Automatisierungsanlage, ist, insbesondere programmtechnisch, dazu eingerichtet, ein erfindungsgemäßes Verfahren durchzuführen.
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Auch die Implementierung der Erfindung in Form von Software ist vorteilhaft, da dies besonders geringe Kosten ermöglicht, insbesondere wenn eine ausführende Recheneinheit noch für weitere Aufgaben genutzt wird und daher ohnehin vorhanden ist. Geeignete Datenträger zur Bereitstellung des Computerprogramms sind insbesondere Disketten, Festplatten, Flash-Speicher, EEPROMs, CD-ROMs, DVDs u.a.m. Auch ein Download eines Programms über Computernetze (Internet, Intranet usw.) ist möglich.
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Weitere Vorteile und Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus der Beschreibung und der beiliegenden Zeichnung.
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Es versteht sich, dass die vorstehend genannten und die nachfolgend noch zu erläuternden Merkmale nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verlassen.
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Die Erfindung ist anhand von Ausführungsbeispielen in der Zeichnung schematisch dargestellt und wird im Folgenden unter Bezugnahme auf die Zeichnung ausführlich beschrieben.
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Figurenbeschreibung
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1 zeigt eine Automatisierungsanlage verbunden mit einer IT-Komponente zur Übertragung von Daten gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel in schematischer Darstellung.
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2 zeigt eine Automatisierungsanlage verbunden mit einer IT-Komponente zur Übertragung von Daten gemäß einem zweiten Ausführungsbeispiel in schematischer Darstellung.
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3 zeigt eine Automatisierungsanlage verbunden mit einer IT-Komponente zur Übertragung von Daten gemäß einem dritten Ausführungsbeispiel in schematischer Darstellung.
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4 zeigt eine Automatisierungsanlage verbunden mit einer IT-Komponente zur Übertragung von Daten gemäß einem vierten Ausführungsbeispiel in schematischer Darstellung.
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5 zeigt eine Automatisierungsanlage verbunden mit einer IT-Komponente zur Übertragung von Daten gemäß einem fünften Ausführungsbeispiel in schematischer Darstellung.
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Detaillierte Beschreibung der Zeichnung
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Die 1 zeigt eine Automatisierungsanlage 2, die mit einer IT-Komponente 4 zur Übertragung von Daten D verbunden ist.
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Im vorliegenden Ausführungsbeispiel umfasst die Automatisierungsanlage 2 ein zentrales Steuergerät 6, wie z.B. eine speicherprogrammierbare Steuerung (SPS), die mit einer Mehrzahl von Feldgeräten 8, wie z.B. Sensoren und/oder Aktuatoren, signalübertragend verbunden ist.
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Im vorliegenden Ausführungsbeispiel ist das Steuergerät 6 über eine Schnittstelle 16 als Empfangskomponente signalübertragend mit einem händisch betätigbaren Schaltmittel 10 als Anforderungsmittel für ein Anforderungssignal A über einen ersten physikalischen Übertragungskanal 12 übertragend verbunden. Dabei ist im vorliegenden Ausführungsbeispiel die Schnittstelle 16 zur unidirektionalen Datenübertragung ausgebildet. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel ist der erste physikalische Übertragungskanal 12 eine elektrische Leitung. Hiervon abweichend kann der erste physikalische Übertragungskanal 12 auch zur drahtlosen Übertragung des Anforderungssignals A zu dem Steuergerät 6, z.B. über Funk- oder Lichtwellen, ausgebildet sein. Ferner ist im vorliegenden Ausführungsbeispiel das händisch betätigbare Schaltmittel 10 als Taster ausgebildet.
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Die IT-Komponente 4 ist im vorliegenden Ausführungsbeispiel ein Engineering-Gerät zum Programmieren der Automatisierungsanlage 2, z.B. ein Laptop. Hiervon abweichend könnte die IT-Komponente 4 auch eine Schnittstelle sein, die eine datenübertragende Verbindung zum Internet herstellt. Über eine Schnittstelle 18 ist die IT-Komponente 4 datenübertragend mit einem zweiten physikalischen Übertragungskanal 14 zur Übertragung von Daten D verbunden, der wiederum mit einer weiteren Schnittstelle 20 des Steuergeräts 6 datenübertragend verbunden ist. Dabei sind im vorliegenden Ausführungsbeispiel sowohl die Schnittstelle 18 als auch die Schnittstelle 20 zur unidirektionalen Datenübertragung ausgebildet. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel ist die Schnittstelle 18 eine Ethernet-Schnittstelle, bei der die Datenübertragung in Gegenrichtung gesperrt ist. Es können aber auch andere unidirektionale Schnittstellen verwendet werden, die für eine Datenübertragung nur einen richtungsorientierten Übertragungskanal zur Verfügung stellen, aber keinen Rückkanal. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel ist der zweite physikalische Übertragungskanal 14 eine elektrische Leitung. Hiervon abweichend kann der erste physikalische Übertragungskanal 14 auch zur drahtlosen Übertragung der Daten D, z.B. über Funk- oder Lichtwellen, ausgebildet sein.
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Die Daten D können ein vordefiniertes Datenformat oder ein von der Serviceperson konfigurierbares Datenformat aufweisen. Das Datenformat kann z.B. einen Typenschlüssel zur Geräteidentifizierung, einen Parameterdatensatz wie eine Firmware-Version und/oder Diagnosedaten von dem Steuergerät 6 und/oder einem oder mehreren der Feldgeräte 8 aufweisen.
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In dem in 1 dargestellten Übertragungsszenario sollen die Daten D von dem Steuergerät 6 zu der IT-Komponente 4 übertragen werden. Hierzu wird von einer Serviceperson, die die IT-Komponenten 4 an das Steuergerät 6 zur Vorbereitung von z.B. Wartungsarbeiten angeschlossen hat, durch Betätigen des Schaltmittels 10 das Anforderungssignal A über den ersten physikalischen Übertragungskanal 14 und die Schnittstelle 16 zu dem Steuergerät 6 übertragen. Auf Empfang des Aufforderungssignals A hin beginnt das Steuergerät 6 die Daten D über die Schnittstelle 20, den zweiten physikalischen Übertragungskanal 14 und die Schnittstelle 18 zu der IT-Komponente 4 zu übertragen, so dass die Daten D nach Abschluss der Übertragung von der Serviceperson mithilfe der IT-Komponente analysiert sowie gegebenenfalls über eine internetdatenübertragende Verbindung (nicht dargestellt) weitergeleitet werden können.
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Das in 2 gezeigte Ausführungsbeispiel unterscheidet sich von dem in 1 dargestellten Ausführungsbeispiel dadurch, dass als Anforderungsmittel anstelle des Schaltmittels 10 ein Lesegerät 38 zum Auslesen eines Barcodes 22 mit dem ersten physikalischen Übertragungskanal 12 verbunden ist. Hierzu weist das Lesegerät 20 im vorliegenden Ausführungsbeispiel einen oder mehrere lichtempfindliche Sensoren (nicht dargestellt) auf.
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Eine Serviceperson löst durch Einlesen des Barcodes 22 durch das Lesegerät 38 eine Übertragung des Anforderungssignals A über den ersten physikalischen Übertragungskanal 12 und die Schnittstelle 16 zu dem Steuergerät 6 aus. Auf Empfang des Aufforderungssignals A beginnt das Steuergerät 6 die Daten D wie beschrieben zu der IT-Komponente 4 zu übertragen.
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Das in 3 gezeigte Ausführungsbeispiel unterscheidet sich von dem in Figur dargestellten Ausführungsbeispiel dadurch, dass als Anforderungsmittel anstelle des Schaltmittels 10 ein NFC- oder RFID-Lesegerät 24 zum Auslesen eines NFC- oder RFID-Tags 26 mit dem ersten physikalischen Übertragungskanal 12 verbunden ist. Hierzu weist das NFC- oder RFID-Lesegerät 24 im vorliegenden Ausführungsbeispiel eine Antenne (nicht dargestellt) zum Empfang elektromagnetischer Wellen auf, die vom NFC- oder RFID-Tag 26 gesendet werden.
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Eine Serviceperson löst durch Auslesen des NFC- oder RFID-Tags 26 durch das NFC- oder RFID-Lesegerät 24 eine Übertragung des Anforderungssignals A über den ersten physikalischen Übertragungskanal 12 und die Schnittstelle 16 zu dem Steuergerät 6 aus. Auf Empfang des Aufforderungssignals A hin beginnt das Steuergerät 6 die Daten D wie beschrieben zu der IT-Komponente 4 zu übertragen.
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In dem in 4 dargestellten Übertragungsszenario sollen Daten D von dem Steuergerät 6 zu der IT-Komponente 4 und Daten D' von der IT-Komponente 4 zu dem Steuergerät 6 übertragen werden.
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Das in 4 gezeigte Ausführungsbeispiel unterscheidet sich von dem in 1 dargestellten Ausführungsbeispiel dadurch, dass als Anforderungsmittel ein zweites händisch betätigbares Schaltmittel 28 vorgesehen ist. Ferner ist die Schnittstelle 20' des Steuergeräts 6 bidirektional ausgebildet. Dabei wird unter einer bidirektionalen Schnittstelle 20' verstanden, dass Daten von beiden Kommunikationsteilnehmern gesendet und empfangen werden können. Somit sind beide Kommunikationsteilnehmer Sender und Empfänger. Eine Datenübertragung kann in beide Richtungen gleichzeitig oder nur in eine Richtung zurzeit möglich sein. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel kann die bidirektionale Schnittstelle 20' eine Ethernet-Schnittstelle sein, die so ausgestaltet ist, dass eine Datenübertragung in beiden Richtungen möglich ist.
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Das zweite Schaltmittel 28 ist über einen dritten physikalischen Übertragungskanal 30 ein zweites Anforderungssignal A' übertragend mit einer weiteren Schnittstelle 32 des Steuergeräts 6 als Empfangskomponenteverbunden. Dabei ist im vorliegenden Ausführungsbeispiel die weitere Schnittstelle 32 zur unidirektionalen Datenübertragung ausgebildet. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel ist der dritte physikalische Übertragungskanal 30 eine elektrische Leitung. Hiervon abweichend kann der dritte physikalische Übertragungskanal 30 auch zur drahtlosen Übertragung des zweiten Anforderungssignals A' zu dem Steuergerät 6, z.B. über Funk- oder Lichtwellen, ausgebildet sein. Ferner ist im vorliegenden Ausführungsbeispiel das zweite händisch betätigbare Schaltmittel 28 als Taster ausgebildet.
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Von einer Serviceperson kann durch Betätigen des zweiten Schaltmittels 28 das zweite Anforderungssignal A' über den dritten physikalischen Übertragungskanal 30 und die weitere Schnittstelle 32 zu dem Steuergerät 6 übertragen werden. Auf Empfang des Aufforderungssignals A' hin beginnt das Steuergerät 6 die Daten D' über die Schnittstelle 20, den zweiten physikalischen Übertragungskanal 14 und die Schnittstelle 18 von der IT-Komponente 4 einzulesen. Somit können z.B. Daten D' in Form eines Programmupdates auf das Steuergerät 6 aufgespielt werden.
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Anstelle des zweiten Schaltmittels 28 kann auch mit dem in 2 gezeigten Lesegerät 38 ein zweiter Barcode (nicht dargestellt) oder mit dem in 3 gezeigten Lesegerät 24 ein zweiter Tag (nicht dargestellt) ausgelesen werden, um das zweite Aufforderungssignal A' auszulösen.
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In dem in 5 dargestellten Übertragungsszenario sollen Daten D, wie z.B. Diagnosedaten, von dem Steuergerät 6 zu der IT-Komponente 4 übertragen werden.
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Das in 5 gezeigte Ausführungsbeispiel unterscheidet sich von dem in 1 dargestellten Ausführungsbeispiel dadurch, dass das Steuergerät 6 ein Softwaremodul 34 aufweist. Das Softwaremodul 34 ist im vorliegenden Ausführungsbeispiel ein Teil eines Anwendungsprogramms (d.h. zum Beispiel eines SPS-Programms). Das Softwaremodul 34 dazu ist ausgebildet, als Anforderungsmittel das Anforderungssignal A zu erzeugen, das über den ersten physikalischen Übertragungskanal 12 von einem Steuerwerk 36 des Steuergeräts 6 als Empfangskomponente empfangen wird. Das Steuerwerk 36 kann Hard- und/oder -Softwarekomponenten aufweisen.
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Auf Empfang des Aufforderungssignals A hin durch das Steuerwerk 36 des Steuergeräts 6 erfolgt eine Übertragung von Daten D über die Schnittstelle 20, den zweiten physikalischen Übertragungskanal 14 und die Schnittstelle 18 von dem Steuergerät 6 zu der IT-Komponente 4. So ist z.B. eine regelmäßige Übertragung von Daten D, wie z.B. Diagnosedaten des Steuergeräts 6, zu der IT-Komponente 4 möglich.
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Das Verfahren verhindert das Einschleusen von Schadprogramme und/oder das ungewollte Auslesen von Daten D, D'. Dabei kann das Verfahren zur Fehlerdiagnose der Automatisierungsanlage 2 und/oder seiner Feldgeräte 8, zum Auslesen von Gerätekonfigurationen von Steuer- und/oder Feldgeräten 8 für z.B. eine Ersatzteilbestellung oder für Informationen über ein Firmware-Update für die Automatisierungsanlage 2, zur Parametersicherung von Betriebsparametern von z.B. Feldgeräten 8, zum Auslesen von Statistikdaten, wie der Anzahl gefertigter Teile, und zur vorbeugenden Wartung durch Analyse von Betriebsstunden der Automatisierungsanlage 2 verwendet werden. Dabei können diese Daten D, D' mittelbar unter Zwischenschaltung der IT-Komponente 4, wie z.B. eines Programmiergeräts, oder direkt über eine Internetverbindung in eine Cloud hochgeladen werden.